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Zweiter Saechsischer Landespsychiatrieplan

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<strong>Landespsychiatrieplan</strong><br />

Versorgung psychisch erkrankter Minderjähriger<br />

Betreuung als Alternative zur stationären Versorgung und anderen institutionellen<br />

Betreuungsformen zu ermöglichen.<br />

Eine qualitätsgesicherte, angemessene medizinische Diagnostik und Behandlung von<br />

psychisch kranken Kindern und Jugendlichen kann nur von entsprechenden Fachärzten<br />

mit einer abgeschlossenen kinder- und jugendpsychiatrischen und -psychotherapeutischen<br />

Ausbildung sichergestellt werden. Dies ist insbesondere in ländlich geprägten Regionen im<br />

Freistaat Sachsen nicht adäquat gewährleistet, so dass eine Verbesserung der<br />

Versorgungssituation anzustreben ist.<br />

Ziele<br />

• Eine bedarfsgerechte, gemeindenahe ambulante Versorgung von psychisch<br />

erkrankten Minderjährigen durch niedergelassene Fachärzte ist unbedingt<br />

anzustreben.<br />

• Eine bedarfsgerechte Entwicklung von ambulanten sozialpsychiatrischen Angeboten<br />

für eine adäquate Behandlung der betroffenen Minderjährigen ist unbedingt<br />

umzusetzen.<br />

5.1.3 Institutsambulanzen für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Die psychiatrischen Institutsambulanzen (PIA) bilden auch im Bereich der Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie eine weitere Stütze für die ambulante Behandlung. Das<br />

Behandlungsangebot der PIA richtet sich entsprechend § 118 SGB V an Patienten, die<br />

wegen Art, Schwere und Dauer ihrer Erkrankung oder wegen zu großer Entfernung zu<br />

geeigneten Ärzten (§ 118 Abs. 1 SGB V) eines solchen besonderen, krankenhausnahen<br />

Angebotes bedürfen. Darüber hinaus besteht eine nachsorgende Funktion, um stationäre<br />

Behandlungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf das medizinisch notwendige Maß<br />

zu beschränken und durch ein ambulantes Angebot die notwendige therapeutische<br />

Kontinuität nach einer stationären Behandlung aufrechtzuerhalten. Dies gilt insbesondere<br />

für Patienten bei denen eine langfristige, kontinuierliche Behandlung medizinisch<br />

notwendig ist.<br />

Im Versorgungsnetzwerk für psychisch kranke Minderjährige bietet die PIA ferner<br />

Krisenintervention an. In dieser Funktion kommt den Institutsambulanzen auch eine<br />

koordinierende Rolle für weiterreichende gemeindenahe Hilfen, in enger Zusammenarbeit<br />

mit Eltern, Familie, Schulen, Jugendämtern und Jugendhilfeeinrichtungen, z. B. im<br />

Rahmen der Hilfeplanung, zu.<br />

Mittlerweile verfügen alle acht Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Freistaat<br />

Sachsen über eigene Institutsambulanzen. Insgesamt ist dieses Angebot an achtzehn<br />

Standorten etabliert.<br />

Damit hat sich die Versorgungssituation im ambulanten Bereich im Geltungszeitraum des<br />

Ersten <strong>Landespsychiatrieplan</strong>es erheblich verbessert, zumal das Angebot oft in regional<br />

unterversorgten Gebieten vorgehalten wird.<br />

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