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Zweiter Saechsischer Landespsychiatrieplan

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<strong>Landespsychiatrieplan</strong><br />

Grundversorgung<br />

bietet dabei die Möglichkeit, im gemeindepsychiatrischen Hilfesystem den „Bürger-Profi-<br />

Mix“ zu einem Steuerungsprinzip der unterstützenden und begleitenden<br />

Integrationsbemühungen zu machen.<br />

Bürgerschaftliches Engagement hilft aber nicht nur psychisch erkrankten Menschen und<br />

deren Angehörigen. In der Regel hat es vielmehr auch einen allgemeinen<br />

gesellschaftlichen Nutzen, da es zum Beispiel als Ausdruck gelebter Demokratie<br />

verstanden werden kann. Für diejenigen, die sich freiwillig engagieren, kann<br />

bürgerschaftliches Engagement zu Sinnstiftung, Anerkennung und Stärkung von<br />

Selbstwert und Selbstbewusstsein beitragen. Besonders hervorzuheben sind hier die<br />

Einbeziehung und das freiwillige Engagement psychiatrieerfahrener Menschen. Sie sind<br />

Mitglied in den Besuchskommissionen, sind als Patientenfürsprecher tätig und unterstützen<br />

die kommunalen Arbeitskreise der psychosozialen Versorgung. Ohne diese Beteiligung<br />

wären viele Veränderungen zur Verbesserung der Versorgung nicht entstanden.<br />

Die Anzahl der Menschen, die zu freiwilligem Engagement bereit sind, ist in den letzten<br />

Jahren deutlich gestiegen. Der Anteil derjenigen, die sich im Gesundheitsbereich<br />

engagieren, liegt leider insgesamt nur bei ca. 1 %. Vor diesem Hintergrund ist besonders<br />

positiv zu bewerten, dass die Zahl der ausgebildeten ehrenamtlichen Demenzhelfer stetig<br />

zunimmt.<br />

Die in den letzten Jahren erfolgten Bemühungen, bürgerschaftliches Engagement zu<br />

fördern - zum Beispiel durch das Förderprogramm „Wir für Sachsen“ - und stärker<br />

anzuerkennen - zum Beispiel durch die „Sächsische Ehrenamtskarte“ - , haben durchaus<br />

Wirkung gezeigt; dennoch bleibt weiterer Verbesserungsbedarf bestehen. Eine wichtige<br />

Plattform zur Koordination bürgerschaftlichen Engagements bieten auch die in<br />

verschiedenen Stadtteilen eingerichteten Quartiersmanagements.<br />

Ziele<br />

• Die rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches<br />

Engagement sind weiter zu verbessern, die Informations- und Anerkennungskultur ist<br />

auszubauen.<br />

• Die Qualität der durch Laienhelfer erbrachten Hilfen ist, wo immer erforderlich, durch<br />

Weiterbildungs- und Trainingsmaßnahmen zu unterstützen.<br />

• Das Engagement psychiatrieerfahrener Menschen im Bereich der psychosozialen<br />

Versorgung erfährt die besondere Unterstützung des Freistaates Sachsen. Die<br />

Gründung eines Landesverbandes wird angeregt.<br />

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