Zweiter Saechsischer Landespsychiatrieplan
Zweiter Saechsischer Landespsychiatrieplan
Zweiter Saechsischer Landespsychiatrieplan
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Landespsychiatrieplan</strong><br />
Grundversorgung<br />
das speziell auch dem Bedarf psychisch erkrankter Menschen gerecht wird. Zum Angebot<br />
an Berufsbildungs- und Arbeitsplätzen gehören auch ausgelagerte Plätze auf dem<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt, die zum Zwecke des Übergangs bzw. auch als dauerhaft<br />
ausgelagerte Plätze mit entsprechendem Betreuungsangebot vorgehalten werden. Eine<br />
Entwicklung in diese Richtung stellt der Aufbau betriebsintegrierter (virtueller)<br />
Werkstattplätze dar. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Begleitung durch eine<br />
qualifizierte Bezugsperson, die für alle Betroffenen und Maßnahmen eines Betriebes<br />
Ansprechpartner ist. Die WfbM vergüten die Leistungen der Beschäftigten durch ein<br />
Arbeitsentgelt aus dem Arbeitsergebnis. Die Qualität des Angebotes der WfbM wird durch<br />
entsprechend qualifiziertes Personal sowie einen begleitenden Dienst mit zusätzlicher<br />
psychologischer Betreuung sichergestellt.<br />
Im Freistaat Sachsen konnte in der Laufzeit des Ersten <strong>Landespsychiatrieplan</strong>es ein<br />
breitgefächertes Angebot an WfbM für psychisch kranke und seelisch behinderte<br />
Menschen aufgebaut werden.<br />
Ziele<br />
• Es ist dafür Sorge zu tragen, dass gerade auch bei jungen Menschen alle Alternativen<br />
von beruflichen Rehabilitationsmöglichkeiten geprüft und, wenn möglich und vertretbar,<br />
vorrangig genutzt werden.<br />
• Ein differenziertes, bedarfsorientiertes Angebot für chronisch psychisch kranke und<br />
seelisch behinderte Menschen ist überwiegend in eigenen Abteilungen und unter<br />
Nutzung betriebsintegrierter Werkstattplätze sicherzustellen.<br />
• Für Menschen mit besonderem Förderbedarf sind eine bedarfsgerechte<br />
Angebotsdifferenzierung und Flexibilisierung der Nutzung der WfbM zu prüfen und<br />
gesetzliche Grundlagen entsprechend auszuschöpfen. So sind zum Beispiel die<br />
bestehenden Möglichkeiten zu einer Arbeitszeit von weniger als sechs Stunden flexibel<br />
zu nutzen.<br />
• Zur Sicherstellung einer optimalen Betreuung und Förderung der Betroffenen ist eine<br />
enge Vernetzung und Kooperation zwischen dem komplementären<br />
Versorgungsbereich und den Werkstätten stets abzusichern.<br />
4.4.4 Integrationsfachdienste<br />
Integrationsfachdienste sind ein Angebot für schwerbehinderte Menschen zur Teilhabe am<br />
Arbeitsleben. Das Angebot der Integrationsfachdienste umfasst die Unterstützung bei der<br />
Aufnahme, Ausübung und Sicherung einer möglichst dauerhaften Beschäftigung.<br />
Zielgruppen sind schwerbehinderte Menschen mit einem besonderen Bedarf an<br />
arbeitsbegleitender Betreuung, Beschäftigte aus den Werkstätten für behinderte Menschen<br />
(WfbM), die nach zielgerichteter Vorbereitung den Übergang auf den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt erreichen können und schwerbehinderte Schulabgänger, die zur Aufnahme<br />
einer Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auf die Unterstützung eines<br />
Integrationsfachdienstes angewiesen sind. Zu den Aufgaben der Integrationsfachdienste<br />
47