Zweiter Saechsischer Landespsychiatrieplan
Zweiter Saechsischer Landespsychiatrieplan
Zweiter Saechsischer Landespsychiatrieplan
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Landespsychiatrieplan</strong><br />
Grundversorgung<br />
• Die Professionalisierung der Ergotherapie wird gefordert und soweit möglich gefördert.<br />
Mitarbeiter sollen an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen.<br />
4.3 Krankenhausversorgung<br />
4.3.1 Teilstationäre Versorgung<br />
4.3.1.1 Tageskliniken<br />
Tageskliniken vervollständigen das Angebot der stationären Versorgung und sind ein<br />
sinnvolles und unerlässliches Bindeglied zu den Bausteinen der gemeindenahen<br />
ambulanten und komplementären Versorgung. Dabei übernehmen Tageskliniken, zunächst<br />
als Ort der Behandlung nicht mehr vollstationär behandlungsbedürftiger Patienten<br />
konzipiert, in den letzten Jahren zunehmend Aufgaben der Akutversorgung, wobei sie in<br />
ihrer Wirksamkeit vollstationären Angeboten nicht nachstehen.<br />
Im Freistaat Sachsen wird in Übereinstimmung mit dem Krankenhausplan vom Dezember<br />
2009 derzeit ein Angebot von 1,79 Plätzen pro 10.000 Einwohnern vorgehalten, wobei sich<br />
die sächsischen psychiatrischen Tageskliniken, bei weitgehend einheitlichen<br />
administrativen Gegebenheiten, in strukturellen Merkmalen, wie zum Beispiel der<br />
personellen Ausstattung und dem vorgehaltenen therapeutischen Angebot, erheblich<br />
unterscheiden. Mit dem Ziel, der Intention einer gemeindenahen Versorgung Rechnung zu<br />
tragen und das Angebot möglichst flächendeckend vorzuhalten, befinden sich von den<br />
über 750 Plätzen knapp 250 nicht an dem Standort, an dem das Fachkrankenhaus oder<br />
die Fachabteilung ihr stationäres Angebot hat. Dennoch ist die Erreichbarkeit regional sehr<br />
unterschiedlich, und fachlich vertretbare Wegezeiten konnten bisher nicht allerorts realisiert<br />
werden.<br />
Ziel<br />
• Unter dem Gesichtspunkt der gemeindenahen Versorgung ist das Angebot<br />
konzeptionell und kapazitiv entsprechend dem regionalen Bedarf und den regionalen<br />
Besonderheiten zu gestalten. Das Ziel der Vermeidung vollstationärer Behandlungen<br />
muss dabei im Blickpunkt entsprechender Planungen stehen. Fachkrankenhäuser und<br />
Fachabteilungen sollten daher mindestens 20 % ihrer Platzkapazität als<br />
tagesklinisches Angebot vorhalten.<br />
4.3.1.2 Nachtklinische Angebote<br />
Ein nachtklinisches Angebot richtet sich als teilstationäres Angebot vor allem an Menschen<br />
mit psychischen Störungen, die über einen Arbeitsplatz verfügen oder im beruflichen<br />
Rehabilitationsprozess stehen und in den Abend- und Nachtstunden einen therapeutischen<br />
Rahmen benötigen. Es kann zum Beispiel zur Verkürzung einer stationären Behandlung<br />
beitragen oder aber alternativ zur stationären Behandlung angeboten werden.<br />
Das Angebot, das schon in den Rodewischer Thesen gefordert wurde, hat angesichts der<br />
42