FSG-VO zum Download - KfV
FSG-VO zum Download - KfV
FSG-VO zum Download - KfV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Verordnungen <strong>zum</strong> <strong>FSG</strong><br />
Verordnungen <strong>zum</strong><br />
Führerscheingesetz<br />
Stand: 1.2.2013
Verordnungen <strong>zum</strong><br />
Führerscheingesetz<br />
Stand: 1.2.2013<br />
<strong>FSG</strong>-DV, <strong>FSG</strong>-GV, <strong>FSG</strong>-NV, <strong>FSG</strong>-PV,<br />
<strong>FSG</strong>-VBV, <strong>FSG</strong>-FRV, HLBV 2013
INHALTSVERZEICHNIS<br />
<strong>FSG</strong>-DV Führerscheingesetz-Durchführungsverordnung ..................................... 3<br />
<strong>FSG</strong>-GV Führerscheingesetz-Gesundheitsverordnung ....................................... 31<br />
<strong>FSG</strong>-NV Führerscheingesetz-Nachschulungsverordnung .................................. 55<br />
<strong>FSG</strong>-PV Führerscheingesetz-Fahrprüfungsverordnung ...................................... 67<br />
<strong>FSG</strong>-VBV Verordnung über die vorgezogene Lenkberechtigung<br />
der Klasse B ............................................................................................... 99<br />
<strong>FSG</strong>-FRV Führerscheingesetz-Feuerwehr- und Rettungsverordnung .............. 113<br />
HLBV 2013 Heereslenkberechtigungsverordnung ............................................. 121
<strong>FSG</strong>-DV – Führerscheingesetz-<br />
Durchführungsverordnung<br />
Verordnung des Bundesministers für Wissenschaft und Verkehr<br />
über die Durchführung des Führerscheingesetzes<br />
BGBl ll 1997/320 idF BGBl ll 2012/472
<strong>FSG</strong>-DV<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
I. ABSCHNITT Merkmale und Eintragungen in den Führerschein ........................................ 7<br />
§ 1. Aussehen des Führerscheines ........................................................................................ 7<br />
§ 2. Eintragungen in den Führerschein ................................................................................... 7<br />
§ 3. Vorgangsweise bei der Eintragung ................................................................................ 11<br />
§ 4. Kostenbeitrag ................................................................................................................ 12<br />
II. ABSCHNITT Antrag auf Erteilung einer Lenkberechtigung ............................................ 12<br />
§ 5. Antragstellung ............................................................................................................... 12<br />
§ 6. Nachweis über die Unterweisung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen ...................... 12<br />
§ 6a. Praktische Ausbildung <strong>zum</strong> Erwerb der Lenkberechtigungsklasse A2 und A im<br />
stufenweisen Zugang (§ 18a Abs. 1 und 2) ................................................................... 14<br />
§ 7. Berechtigung <strong>zum</strong> Lenken von Krafträdern mit einer Lenkberechtigung für die<br />
Klasse B ........................................................................................................................ 14<br />
III. ABSCHNITT Ausländische Führerscheine ...................................................................... 14<br />
§ 8. Berechtigungsumfang ausländischer EWR-Führerscheine ............................................ 14<br />
§ 9. Gleichwertigkeit von Nicht-EWR-Führerscheinen .......................................................... 15<br />
IV. ABSCHNITT Lenkberechtigung für die Klasse AM ......................................................... 15<br />
§ 10. Aussehen ...................................................................................................................... 15<br />
§ 11. Voraussetzungen für den Erwerb der Lenkberechtigung für die Klasse AM .................. 16<br />
§ 12. ...................................................................................................................................... 17<br />
§ 13. ...................................................................................................................................... 17<br />
V. ABSCHNITT Zweite Ausbildungsphase ........................................................................... 17<br />
§ 13a. Perfektionsfahrten ......................................................................................................... 17<br />
§ 13b. Fahrsicherheitstraining .................................................................................................. 18<br />
§ 13c. Verkehrspsychologisches Gruppengespräch und Gefahrenwahrnehmungstraining ...... 22<br />
§ 13d. Gebühren ...................................................................................................................... 23<br />
VI. ABSCHNITT Besondere Maßnahmen des Vormerksystems ......................................... 23<br />
§ 13e. Arten von Maßnahmen .................................................................................................. 23<br />
§ 13f. Anordnung besonderer Maßnahmen ............................................................................. 24<br />
VII. ABSCHNITT Verkehrscoaching ...................................................................................... 25<br />
§ 14. Inhalt und Umfang ......................................................................................................... 25<br />
§ 15. Ablauf und Durchführung............................................................................................... 25<br />
VIII. ABSCHNITT ...................................................................................................................... 26<br />
§ 16. In-Kraft-Treten ............................................................................................................... 26<br />
Anlage 1 .................................................................................................................................... 27<br />
Anlage 2 .................................................................................................................................... 28<br />
Anlage 3 .................................................................................................................................... 29<br />
Anlage 4 .................................................................................................................................... 30<br />
5
<strong>FSG</strong>-DV<br />
ÜBERSICHT DER ÄNDERUNGEN<br />
Kundmachung im Bundesgesetzblatt<br />
BGBl II 1997/320<br />
BGBl II 2000/88<br />
BGBl II 2002/495<br />
BGBl II 2004/42<br />
BGBl II 2004/223<br />
BGBl II 2005/221<br />
BGBl II 2006/66<br />
BGBl II 2008/325<br />
BGBl II 2009/26<br />
BGBI II 2009/274<br />
BGBI II 2012/472<br />
Amtliche Bezeichnung<br />
Stammfassung<br />
1. <strong>FSG</strong>-DV-Nov<br />
2. <strong>FSG</strong>-DV-Nov<br />
3. <strong>FSG</strong>-DV-Nov<br />
4. <strong>FSG</strong>-DV-Nov<br />
5. <strong>FSG</strong>-DV-Nov<br />
6. <strong>FSG</strong>-DV-Nov<br />
7. <strong>FSG</strong>-DV-Nov<br />
8. <strong>FSG</strong>-DV-Nov<br />
9. <strong>FSG</strong>-DV-Nov<br />
10. <strong>FSG</strong>-DV-Nov<br />
Die Änderungen durch BGBl 2012/472 (10. Novelle) sind durch einen senkrechten Strich rechts<br />
neben dem Text gekennzeichnet.<br />
Auf Grund der §§ 10 bis 12 und 34 Abs. 4 des Führerscheingesetzes, BGBl. I Nr. 120/1997,<br />
wird verordnet:<br />
6
<strong>FSG</strong>-DV<br />
I. ABSCHNITT<br />
Merkmale und Eintragungen<br />
in den Führerschein<br />
§ 1.<br />
Aussehen des Führerscheines<br />
(1) Der Führerschein hat aus Polycarbonat<br />
zu bestehen und nach Form und Inhalt<br />
dem Muster der Anlage 1 zu entsprechen.<br />
Die äußeren Merkmale des Trägermaterials<br />
des Führerscheines hat den ISO-Normen<br />
7810 und 7816-1 zu entsprechen.<br />
(2) Das Trägermaterial hat folgende<br />
Fälschungssicherheitsmerkmale zu beinhalten:<br />
1. Kartenträger ohne optische Aufheller,<br />
2. Sicherheitsuntergrundmuster unter<br />
Verwendung von Irisdruck, Mehrfarben-Sicherheitsdruckfarbe<br />
und Positivund<br />
Negativ-Guillochendruck. Das<br />
Muster muss einen komplexen Aufbau<br />
mit mindestens zwei Spezialfarben haben<br />
und darf nicht aus Primärfarben<br />
bestehen.<br />
3. optisch variable Komponenten,<br />
4. Lasergravur,<br />
5. der Sicherheitsuntergrund muss das<br />
Lichtbild <strong>zum</strong> Teil am Rand überlappen,<br />
6. variable Laserbilder,<br />
7. sichtbare und transparente UV-Fluoreszenzfarbe<br />
und<br />
8. irisierender Druck.<br />
Die Führerscheine sind von der Österreichischen<br />
Staatsdruckerei herzustellen.<br />
§ 2.<br />
Eintragungen in den Führerschein<br />
(1) Der Führerschein enthält:<br />
1. auf Seite 1 mit der aus der Anlage 1<br />
ersichtlichen Nummerierung<br />
a) Familienname des Führerscheinbesitzers,<br />
b) Vorname(n) des Führerscheinbesitzers,<br />
c) Geburtsdatum und -ort des Führerscheinbesitzers,<br />
d) Ausstellungsdatum des Führerscheines,<br />
e) das Ablaufdatum des Führerscheines,<br />
f) die Ausstellungsbehörde,<br />
g) die Führerscheinnummer,<br />
h) ein Lichtbild, mit einer Höhe zwischen<br />
36 und 45 mm und einer<br />
Breite zwischen 28 und 35 mm,<br />
wobei der Kopf erkennbar und<br />
vollständig abgebildet sein muss,<br />
i) die Unterschrift des Führerscheinbesitzers,<br />
j) die Klassen, die der Führerscheinbesitzer<br />
zu lenken berechtigt<br />
ist;<br />
2. auf Seite 2 mit der aus Anlage 1 ersichtlichen<br />
Nummerierung<br />
a) die Fahrzeugklassen oder -unterklassen,<br />
die der Führerscheinbesitzer<br />
zu lenken berechtigt ist,<br />
wobei die Klasse F in einer anderen<br />
Schrifttype zu drucken ist,<br />
b) das Datum der erstmaligen Erteilung<br />
der jeweiligen Klasse,<br />
c) das Datum, an dem die jeweilige<br />
Lenkberechtigungsklasse ungültig<br />
wird, bei unbefristeter Gültigkeit<br />
einen Querstrich,<br />
d) gegebenenfalls Zusatzangaben<br />
oder Einschränkungen mittels der<br />
in Abs. 3 genannten Zahlencodes;<br />
Zahlencodes, die für alle<br />
Klassen gelten, können auch unter<br />
der für Klasse F bestimmten<br />
Reihe gedruckt werden.<br />
e) ein Feld, in das bei der Verlegung<br />
des ordentlichen Wohnsitzes in<br />
einen anderen Mitgliedstaat der<br />
Aufnahmemitgliedstaat Angaben<br />
aufnehmen kann, die für die Verwaltung<br />
des Führerscheines erforderlich<br />
sind;<br />
3. auf Seite 1 die Aufschrift „Modell der<br />
Europäischen Gemeinschaften“ und<br />
die Aufschrift „Führerschein“ in allen<br />
Sprachen der Europäischen Gemeinschaft<br />
in rosafarbenem Druck als Hintergrund<br />
des Führerscheines. Im Übri-<br />
7
<strong>FSG</strong>-DV<br />
8<br />
gen muss ausreichend Raum für die<br />
eventuelle Einführung eines Microprozessors<br />
frei bleiben.<br />
(2) Die Behörde hat für die in § 13<br />
Abs. 5 <strong>FSG</strong> genannten Eintragungen Zahlencodes<br />
gemäß den Abs. 3 und 4 zu verwenden.<br />
Soweit die Codes ergänzende<br />
Angaben vorsehen, sind diese in Klammern<br />
neben den Codes auf Grund des Einzelfalles<br />
einzutragen.<br />
(3) Für Eintragungen in den Führerschein<br />
stehen folgende durch Gemeinschaftsrecht<br />
harmonisierte Zahlencodes und<br />
Untercodes zur Verfügung:<br />
LENKER (medizinische Gründe)<br />
01. Korrektur des Sehvermögens und/ oder<br />
Augenschutz<br />
01.01 Brillen<br />
01.02 Kontaktlinsen<br />
01.03 Schutzgläser<br />
01.04 Opakgläser<br />
01.05 Augenschutz<br />
01.06 Brillen oder Kontaktlinsen<br />
02. Hörprothese/Kommunikationshilfe<br />
02.01 Hörprothese an einem Ohr<br />
02.02 Hörprothese an beiden Ohren<br />
03. Prothese/Orthese der Gliedmaßen<br />
03.01 Prothese/Orthese der Arme<br />
03.02 Prothese/Orthese der Beine<br />
05. Beschränkte Gültigkeit<br />
05.01 Beschränkung auf Fahrten bei<br />
Tag (eine Stunde nach Sonnenaufgang<br />
bis eine Stunde vor Sonnenuntergang)<br />
05.02 Beschränkung auf Fahrten in einem<br />
Umkreis von ... km des<br />
Wohnsitzes oder innerorts ..../ innerhalb<br />
der Region<br />
05.03 Fahren ohne Beifahrer / Mitfahrer<br />
05.04 Beschränkt auf höchstzulässige<br />
Geschwindigkeit von nicht mehr<br />
als ... km/h<br />
05.05 Fahren nur mit Beifahrer, der im<br />
Besitz eines Führerscheins sein<br />
muss<br />
05.06 Ohne Anhänger<br />
05.07 Fahren auf Autobahnen nicht erlaubt<br />
05.08 Kein Alkohol<br />
FAHRZEUGANPASSUNGEN<br />
10. Angepasste Schaltung<br />
10.01 Handschaltung<br />
10.02 Fahrzeuge ohne Kupplungspedal<br />
(oder Schalthebel bei Fahrzeugen<br />
der Klasse A oder A1)<br />
10.03 Elektronisches Wechselgetriebe<br />
10.04 Anpassung des Schalthebels<br />
10.05 Zusätzliches Kraftübertragungsgetriebe<br />
nicht erlaubt<br />
15. Angepasste Kupplung<br />
15.01 Angepasstes Kupplungspedal<br />
15.02 Handkupplung<br />
15.03 Automatische Kupplung<br />
15.04 Trennwand vor abgeteiltem / heruntergeklapptem<br />
Kupplungspedal<br />
20. Angepasste Bremsmechanismen<br />
20.01 Angepasstes Bremspedal<br />
20.02 Verbreitertes Bremspedal<br />
20.03 Bremspedal geeignet für Gebrauch<br />
mit dem linken Fuß<br />
20.04 Bremspedal (Fußraste)<br />
20.05 Bremspedal (Kipppedal)<br />
20.06 Angepasste Handbremse<br />
20.07 Betriebsbremse mit verstärkter<br />
Servobremse<br />
20.08 Verstärkte Hilfsbremse, in die Betriebsbremse<br />
integriert<br />
20.09 Angepasste Feststellbremse<br />
20.10 Feststellbremse mit elektrischer<br />
Bedienung<br />
20.11 (Angepasste) Feststellbremse mit<br />
Fußbedienung<br />
20.12 Trennwand vor abgenommenem<br />
/heruntergeklapptem Bremspedal<br />
20.13 Mit dem Knie betriebene Bremse<br />
20.14 Elektrisch betriebene Bremse<br />
25. Angepasste Beschleunigungsmechanismen<br />
25.01 Angepasstes Gaspedal<br />
25.02 Gaspedal (Fußraste)<br />
25.03 Gaspedal (Kipppedal)<br />
25.04 Handgas<br />
25.05 Beschleunigung mit dem Knie<br />
25.06 Servogas (elektronisches, pneumatisches<br />
usw.)<br />
25.07 Gaspedal links vom Bremspedal<br />
25.08 Gaspedal links<br />
25.09 Trennwand vor abgenommenem<br />
/heruntergeklapptem Gaspedal<br />
30. Angepasste kombinierte Gas- und<br />
Bremsmechanismen<br />
30.01 Parallelpedale
<strong>FSG</strong>-DV<br />
30.02 Pedale auf der gleichen oder fast<br />
gleichen Ebene<br />
30.03 Handgas und Handbremse mit<br />
Gleitschiene<br />
30.04 Handgas und Handbremse mit<br />
Gleitschiene mit Orthese<br />
30.05 Abgenommenes / heruntergeklapptes<br />
Gas- und Bremspedal<br />
30.06 Bodenerhöhung<br />
30.07 Trennwand seitlich des Bremspedals<br />
30.08 Trennwand seitlich des Bremspedals<br />
mit Prothese<br />
30.09 Trennwand vor Gas- und Bremspedal<br />
30.10 Mit Fersen-/Beinstütze<br />
30.11 Elektrisch betriebene Beschleunigung<br />
und Bremse<br />
35. Angepasste Bedienvorrichtungen<br />
(Schalter für Licht, Scheibenwischer/-<br />
waschanlage, akustisches Signal, Fahrtrichtungsanzeiger<br />
usw.)<br />
35.01 Bedienung der Schaltvorrichtungen<br />
ohne die Lenkung und die<br />
Bedienung nachteilig zu beeinflussen<br />
35.02 Bedienung der Schaltvorrichtungen<br />
ohne das Lenkrad/Zubehör<br />
(Drehknopf, Drehgabel usw.) loszulassen<br />
35.03 Bedienung der Schaltvorrichtungen<br />
mit der linken Hand, ohne<br />
das Lenkrad/Zubehör (Drehknopf,<br />
Drehgabel usw.) loszulassen<br />
35.04 Bedienung der Schaltvorrichtungen<br />
mit der rechten Hand, ohne<br />
das Lenkrad/Zubehör (Drehknopf,<br />
Drehgabel usw.) loszulassen<br />
35.05 Bedienung der Schaltvorrichtungen<br />
und Gas- und Bremsschaltung,<br />
ohne das Lenkrad/Zubehör<br />
(Drehknopf, Drehgabel usw.) loszulassen<br />
40. Angepasste Lenkung<br />
40.01 Standardservolenkung<br />
40.02 Verstärkte Servolenkung<br />
40.03 Lenkung mit Hilfssystem erforderlich<br />
40.04 Verlängerte Lenksäule<br />
40.05 Angepasstes Lenkrad (mit verbreitertem<br />
und/oder verstärktem<br />
Teil, verkleinertem Lenkraddurchmesser<br />
usw.)<br />
40.06 Höhenverstellbares Lenkrad<br />
40.07 Senkrechtes Lenkrad<br />
40.08 Waagrechtes Lenkrad<br />
40.09 Fußlenkung<br />
40.10 Andersartig angepasste Lenkung<br />
(Steuerknüppel usw.)<br />
40.11 Drehknopf am Lenkrad<br />
40.12 Drehgabel am Lenkrad<br />
40.13 mit Orthese, Tenodese<br />
42. Angepasste(r) Rückspiegel<br />
42.01 (linker oder) rechter Außenrückspiegel<br />
42.02 Außenrückspiegel auf dem Kotflügel<br />
42.03 Zusätzlicher Innenrückspiegel mit<br />
Sichterweiterung<br />
42.04 Innenrückspiegel mit Rundsicht<br />
42.05 Rückspiegel für toten Winkel<br />
42.06 Elektrisch bedienbare Außenrückspiegel<br />
43. Angepasster Lenkersitz<br />
43.01 In der Höhe angepasster Lenkersitz<br />
in normalem Abstand zur Lenkung<br />
und zu den Pedalen<br />
43.02 Der Körperform angepasster<br />
Lenkersitz<br />
43.03 Lenkersitz mit Seitenstützen zur<br />
Verbesserung der Sitzstabilität<br />
43.04 Lenkersitz mit Armlehne<br />
43.05 Verlängerte Gleitschiene des<br />
Lenkersitzes<br />
43.06 Angepasster Sicherheitsgurt<br />
43.07 Hosenträgergurt<br />
44. Anpassungen an Krafträdern<br />
44.01 Einzeln gesteuerte Bremsen<br />
44.02 (angepasste) Handbremse (Vorder-<br />
und/oder Hinterrad)<br />
44.03 (angepasste) Fußbremse (Hinterrad)<br />
44.04 (angepasster) Beschleunigungsmechanismus<br />
44.05 (angepasste) Handschaltung und<br />
Handkupplung<br />
44.06 (angepasste) Rückspiegel<br />
44.07 (angepasste) Bedienungselemente<br />
(Fahrtrichtungsanzeiger, Bremsleuchten,...)<br />
44.08 Sitzhöhe muss im Sitzen die Berührung<br />
des Bodens mit beiden<br />
Füßen gleichzeitig ermöglichen<br />
45. Kraftrad nur mit Seitenwagen<br />
46. Nur dreirädrige Kraftfahrzeuge<br />
9
<strong>FSG</strong>-DV<br />
50. Beschränkung auf ein bestimmtes Fahrzeug<br />
(Angabe der Fahrgestellnummer)<br />
51. Beschränkung auf ein Fahrzeug (unter<br />
Angabe des amtlichen Kennzeichens)<br />
VERWALTUNGSANGELEGENHEITEN<br />
70. Umtausch des Führerscheins Nummer<br />
... ausgestellt durch ... (ECE-<br />
Symbol im Falle eines Drittlandes; zB<br />
70.0123456789.NL)<br />
71. Duplikat des Führerscheins Nummer...<br />
(ECE-Symbol im Falle eines Drittlandes;<br />
zB 71.987654321.HR)<br />
72. (entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
73. Nur vierrädrige Kraftfahrzeuge der Klasse<br />
B1<br />
74. (entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
75. (entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
76. (entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
77. (entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
78. Nur Fahrzeuge ohne Kupplungspedal<br />
(oder Schalthebel bei Fahrzeugen der<br />
Klasse A oder A1)<br />
79. (…) Nur Fahrzeuge, die im Rahmen der<br />
Anwendung des Artikels 13 der Richtlinie<br />
2006/126/EG den in Klammern angegebenen<br />
Spezifikationen entsprechen<br />
79.01 Beschränkung auf zweirädrige<br />
Kraftfahrzeuge mit und ohne Beiwagen<br />
79.02 Beschränkung auf dreirädrige<br />
Kraftfahrzeuge oder vierrädrige<br />
Leichtkraftfahrzeuge der Klasse<br />
AM<br />
79.03 Beschränkung auf dreirädrige<br />
Kraftfahrzeuge<br />
79.04 Beschränkung auf dreirädrige<br />
Kraftfahrzeuge mit einem Anhänger<br />
mit einer höchstzulässigen<br />
Gesamtmasse von 750 kg<br />
79.05 Krafträder der Klasse A1 mit einem<br />
Leistungsgewicht von mehr<br />
als 0,1 kW/kg<br />
79.06 Fahrzeuge der Klasse BE, bei<br />
denen die höchstzulässige Gesamtmasse<br />
des Anhängers<br />
3 500 kg übersteigt<br />
80. Beschränkung auf Besitzer eines Führerscheines,<br />
der <strong>zum</strong> Lenken von dreirädrigen<br />
Kraftfahrzeugen der Klasse A<br />
berechtigt ist und das 24 Lebensjahr<br />
nicht vollendet hat<br />
10<br />
81. Beschränkung auf Besitzer eines Führerscheines,<br />
der <strong>zum</strong> Lenken von zweirädrigen<br />
Kraftfahrzeugen der Klasse A<br />
berechtigt ist und das 21. Lebensjahr<br />
nicht vollendet hat<br />
90. Codes zur Verwendung in Kombination<br />
mit Codes zur Definition von Anpassungen<br />
des Fahrzeuges<br />
90.01 nach links 1<br />
90.02 nach rechts<br />
90.03 links<br />
90.04 rechts<br />
90.05 Hand<br />
90.06 Fuß<br />
90.07 verwendbar<br />
95. Kraftfahrer, der Inhaber eines Befähigungsnachweises<br />
ist und die Befähigungspflicht<br />
gemäß Artikel 3 der Richtlinie<br />
2003/59/EG des Rates (Abl. Nr. 226<br />
vom 10. September 2003) bis <strong>zum</strong> ... erfüllt<br />
(zB 95(01.01.2012))<br />
96. Fahrzeuge der Klasse B mit einem<br />
Anhänger mit einer höchstzulässigen<br />
Gesamtmasse von mehr als 750 kg,<br />
wobei die höchstzulässige Gesamtmasse<br />
dieser Fahrzeugkombination mehr<br />
als 3 500 kg, jedoch nicht mehr als<br />
4 250 kg beträgt<br />
97. Berechtigt nicht <strong>zum</strong> Lenken eines<br />
Fahrzeuges der Klasse C1, das in den<br />
Geltungsbereich der Verordnung (EWG)<br />
Nr. 3821/85 des Rates vom 20. Dezember<br />
1985 über das Kontrollgerät im<br />
Straßenverkehr fällt<br />
Bei den Codes 01, 05 und 44 sind Untercodes<br />
jedenfalls zu verwenden.<br />
(4) Folgende Zahlencodes mit ausschließlicher<br />
Geltung für Österreich sind zu<br />
verwenden:<br />
104. Lenkberechtigung ist auf Grund ärztlicher<br />
Kontrolluntersuchungen gemäß § 2<br />
Abs. 3 letzter Satz der Führerscheingesetz-Gesundheitsverordnung<br />
(<strong>FSG</strong>-GV)<br />
zu verlängern<br />
110. Verlängerung der Probezeit<br />
110.01 Erste Verlängerung der Probezeit<br />
bis (TT.MM.JJJJ)<br />
110.02 Zweite Verlängerung der Probezeit<br />
bis (TT.MM.JJJJ)<br />
1 Anm. Die Ziffern 90.01 bis 90.07. wurden<br />
irrtümlich nicht aufgehoben.
<strong>FSG</strong>-DV<br />
110.03 Dritte Verlängerung der Probezeit<br />
bis (TT.MM.JJJJ)<br />
111. Berechtigung <strong>zum</strong> Lenken von Krafträdern<br />
gemäß § 2 Abs. 1 Z 5 lit. c<br />
112. Berufskraftfahrer gemäß § 15 Abs. 1 Z 2<br />
Betriebsordnung für den nicht linienmäßigen<br />
Personenverkehr - BO 1994;<br />
BGBl. Nr. 951/1993 idF BGBl. Nr.<br />
1028/1994<br />
113. Gewerbeprüfung Personenbeförderung<br />
gemäß § 15 Abs. 1 Z 2 BO 1994<br />
114. Berechtigung <strong>zum</strong> Lenken von dreirädrigen<br />
Kraftfahrzeugen mit einer Lenkberechtigung<br />
für die Klasse B vor Vollendung<br />
des 21. Lebensjahres<br />
115. Berechtigung <strong>zum</strong> Lenken von (allen)<br />
Motorrädern mit einer Motorleistung von<br />
nicht mehr als 25 kW und einem Verhältnis<br />
von Leistung/Leergewicht von<br />
nicht mehr als 0,16 kW/kg mit einer<br />
Lenkberechtigung für die Klasse A2<br />
116. Berechtigung <strong>zum</strong> Lenken von vierrädrigen<br />
Kraftfahrzeugen mit einer Eigenmasse<br />
von nicht mehr als 400 kg mit einer<br />
Lenkberechtigung für die Klasse A<br />
117. Lenkberechtigung für die Klasse AM<br />
berechtigt <strong>zum</strong> Lenken von Motorfahrrädern<br />
118. Lenkberechtigung für die Klasse AM<br />
berechtigt <strong>zum</strong> Lenken von vierrädrigen<br />
Leichtkraftfahrzeugen<br />
(5) Wird die Lenkberechtigung unter<br />
einer Auflage, Befristung oder Beschränkung<br />
erteilt, sind die Zahlencodes 01 bis 51 sowie<br />
72 bis 79 zu verwenden.<br />
(6) Wird einer Person ein Führerschein<br />
ausgehändigt, in dem ein oder mehrere der<br />
in Abs. 3 oder 4 genannten Zahlencodes<br />
vermerkt sind, so ist ihr deren Bedeutung in<br />
einem Merkblatt zur Kenntnis zu bringen.<br />
§ 3.<br />
Vorgangsweise bei der Eintragung<br />
(1) Das Datum der Ersterteilung einer<br />
Lenkberechtigung ist für jede Klasse oder<br />
Unterklasse bei der Ausstellung von Duplikatführerscheinen<br />
oder einem Umtausch<br />
gemäß § 40 Abs. 2 oder 4 <strong>FSG</strong> auf Seite 2 in<br />
Spalte 10 erneut einzutragen. Im Fall der<br />
Wiedererteilung der Lenkberechtigung ist<br />
das Datum der Wiedererteilung einzutragen.<br />
Bei der Erteilung einer Lenkberechtigung<br />
gemäß § 23 Abs. 3 <strong>FSG</strong> ist außerdem der<br />
Code 70 sowie in Klammern das internationale<br />
Unterscheidungszeichen des Staates<br />
einzutragen, der die ausländische Lenkberechtigung<br />
erteilt hat.<br />
(2) Bei der Erteilung der Klasse AM ist<br />
gegebenenfalls der Berechtigungsumfang<br />
am Führerschein mit den Zahlencodes 117<br />
oder 118 einzuschränken. Bei der Erteilung<br />
der Klasse A1, A2 oder A sind jeweils auch<br />
die Klasse AM sowie die Motorradklassen<br />
mit dem geringeren Berechtigungsumfang<br />
einzutragen. Ebenso ist die Klasse AM bei<br />
der Erteilung der Klassen B und/oder F<br />
einzutragen. Die in § 17a Abs. 1 <strong>FSG</strong> vorgesehene<br />
Frist ist auf Seite 1 des Führerscheines<br />
unter Punkt 4b einzutragen. Anlässlich<br />
jeder Neuausstellung eines Führerscheines<br />
ist gleichzeitig die in § 17a Abs. 1 <strong>FSG</strong> vorgesehene<br />
Frist neuerlich zu berechnen und<br />
einzutragen.<br />
(3) Bei der Absolvierung der praktischen<br />
Fahrprüfung für die Klasse C(CE)<br />
oder D(DE) vor Erreichen des für diese<br />
Klassen vorgesehenen Mindestalters (§ 20<br />
Abs. 1 letzter Satz <strong>FSG</strong>) ist auf Seite 2 des<br />
Führerscheines bei der Klasse C1(C1E) oder<br />
D1(D1E) in der Spalte 10 das Datum der<br />
Erteilung der Lenkberechtigung einzutragen<br />
und bei der Klasse C(CE) das Datum des 21.<br />
bzw. 24. Geburtstages des Führerscheinbesitzers.<br />
In Spalte 11 auf Seite 2 des Führerscheines<br />
ist bei der Klasse C1(C1E) oder<br />
D1(D1E) das Ende der Gültigkeit dieser<br />
Lenkberechtigung, gerechnet ab Erteilung<br />
der Lenkberechtigung für die Klasse<br />
C1(C1E) oder D1(D1E) und bei der Klasse<br />
C(CE) oder D(DE) das gleiche Datum einzutragen.<br />
Anlässlich der ersten Wiederholungsuntersuchung<br />
für die Klasse C(CE),<br />
D(DE) sind die Gültigkeitsdauer für die Klasse<br />
C(CE), D(DE) einerseits und C1(C1E),<br />
D1(D1E) andererseits gleichzuschalten.<br />
(4) (entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
11
<strong>FSG</strong>-DV<br />
(5) Besitzern einer Lenkberechtigung<br />
der Klasse B ist auf Antrag ein neuer Führerschein,<br />
der den Zahlencode 111 beinhaltet,<br />
auszustellen, wenn die Voraussetzungen<br />
des § 2 Abs. 1 Z 5 lit. c <strong>FSG</strong> und des § 7<br />
erfüllt sind.<br />
§ 4.<br />
Kostenbeitrag<br />
Im Fall der Verlängerung der Lenkberechtigung<br />
für die Klassen C(C1), CE(C1E),<br />
D(D1) und DE (D1E) gemäß § 17a Abs. 2<br />
<strong>FSG</strong> hat der Führerscheinbesitzer einen<br />
Kostenbeitrag in der Höhe von 11 Euro an<br />
die Behörde zu leisten.<br />
II. ABSCHNITT<br />
Antrag auf Erteilung einer<br />
Lenkberechtigung<br />
§ 5.<br />
Antragstellung<br />
Der Antrag auf Erteilung oder Ausdehnung<br />
einer Lenkberechtigung ist mit einem<br />
Formblatt, das die in der Anlage 2 dargestellten<br />
Textblöcke enthält, einzubringen, der<br />
Antrag auf Umschreibung oder Verlängerung<br />
einer Lenkberechtigung, der Antrag auf Ausstellung<br />
eines neuen Führerscheines gemäß<br />
§ 15 <strong>FSG</strong> oder der Antrag auf Eintragung<br />
des Zahlencodes 111 ist mit einem Formblatt,<br />
das die in der Anlage 3 dargestellten<br />
Textblöcke enthält, einzubringen. Der Antragsteller<br />
hat die von ihm auszufüllenden<br />
Rubriken dieses Formblattes vollständig und<br />
wahrheitsgetreu auszufüllen. Bei der Erteilung<br />
oder Ausdehnung einer Lenkberechtigung<br />
ist eine Anfrage an den Zentralnachweis<br />
für Lenkberechtigungen (§ 78 Abs. 2<br />
KFG 1967) gemäß § 41 Abs. 4 letzter Satz<br />
<strong>FSG</strong> nicht mehr zu stellen.<br />
§ 6.<br />
Nachweis über die Unterweisung<br />
in lebensrettenden Sofortmaßnahmen<br />
(1) Die Unterweisung in lebensrettenden<br />
Sofortmaßnahmen hat den Bewerbern<br />
um eine Lenkberechtigung für alle Klassen<br />
mit Ausnahme der Klassen AM und D(DE)<br />
durch theoretische Unterweisung und praktische<br />
Übungen in der Dauer von mindestens<br />
sechs Stunden die Grundzüge der Erstversorgung<br />
von Unfallverletzten im Straßenverkehr<br />
zu vermitteln. Sie hat folgende Sachgebiete<br />
zu umfassen:<br />
1. Bergung aus akuter Gefahr,<br />
2. Lagerung,<br />
3. Maßnahmen bei Atemstillstand,<br />
4. Maßnahmen bei Herzstillstand,<br />
5. Maßnahmen bei Blutungen,<br />
6. Schockbekämpfung.<br />
(2) Der Nachweis über die Unterweisung<br />
in lebensrettenden Sofortmaßnahmen<br />
ist durch eine Bescheinigung einer Dienststelle,<br />
bei der die Unterweisung vorgenommen<br />
wurde, folgender Institutionen zu führen:<br />
1. des Österreichischen Roten Kreuzes,<br />
2. des Arbeiter-Samariter-Bundes Österreichs,<br />
3. des Hospitaldienstes des souveränen<br />
Malteser Ritterordens,<br />
4. einer Ärztekammer,<br />
5. des Rettungs- oder Krankenbeförderungsdienstes<br />
einer Gebietskörperschaft,<br />
6. der Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich,<br />
7. des Grünen Kreuzes - österreichweiter<br />
eigenständiger Rettungs-, Krankentransport<br />
und Sanitätshilfsdienst,<br />
8. sonstiger Einrichtungen, denen gemäß<br />
§ 45 des Bundesgesetzes über die<br />
Ausbildung, Tätigkeiten und Beruf der<br />
Sanitäter - SanG, BGBl. I Nr. 30/2002,<br />
das Modul zur Ausbildung <strong>zum</strong> Rettungssanitäter<br />
bewilligt wurde.<br />
(3) Die Bescheinigung gemäß Abs. 2<br />
hat zu enthalten:<br />
12
<strong>FSG</strong>-DV<br />
1. Vor- und Zuname sowie Geburtsdatum<br />
des Unterwiesenen,<br />
2. Name, Anschrift und Unterschrift der<br />
Person, die die Unterweisung durchgeführt<br />
hat,<br />
3. die Bestätigung einer der in Abs. 2<br />
genannten Organisationen über die<br />
ordnungsgemäße Durchführung der<br />
Unterweisung und<br />
4. das Datum der Ausstellung.<br />
(4) Bei mangelnder Mitarbeit des Bewerbers<br />
um eine Lenkberechtigung bei der<br />
Unterweisung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen<br />
ist keine Bescheinigung auszustellen.<br />
(5) Die Unterweisung ist durch Ärzte<br />
vorzunehmen. Die in Abs. 2 genannten<br />
Organisationen haben, wenn bei ihnen Ärzte<br />
für eine Unterweisung nicht in ausreichendem<br />
Maße zur Verfügung stehen, wegen der<br />
Namhaftmachung von Ärzten mit der örtlich<br />
zuständigen Ärztekammer und der ärztlichen<br />
Kraftfahrvereinigung Österreichs das Einvernehmen<br />
zu pflegen. Stehen Ärzte nicht zur<br />
Verfügung, so kann die Unterweisung auch<br />
durch Personen, die den in Abs. 2 angeführten<br />
Organisationen angehören und nicht<br />
Ärzte sind, erfolgen, wenn sie hiezu besonders<br />
ausgebildet sind. Die besondere Ausbildung<br />
solcher Personen hat nach den<br />
Richtlinien dieser Organisationen zu erfolgen.<br />
(6) Die in Abs. 2 genannte Bescheinigung<br />
wird ersetzt durch<br />
1. das Doktorat der gesamten Heilkunde,<br />
2. eine Bescheinigung der in Abs. 2 genannten<br />
Organisationen über eine abgeschlossene<br />
Ausbildung in Erster Hilfe,<br />
3. eine Bescheinigung eines Sozialversicherungsträgers<br />
über die Teilnahme an<br />
einem Kurs zur Ausbildung in Erster<br />
Hilfe,<br />
4. eine Bescheinigung einer öffentlichen<br />
Dienststelle, die gemäß § 120 KFG<br />
1967 zur Ausbildung von Kraftfahrern<br />
berechtigt ist, über die Teilnahme an<br />
einem Kurs in Erster Hilfe,<br />
5.1. ein Diplom in einem gehobenen Dienst<br />
für Gesundheits- und Krankenpflege<br />
oder ein Zeugnis über die Abschlussprüfung<br />
in der Pflegehilfe,<br />
5.2. ein Diplom in einem gehobenen medizinisch-technischen<br />
Dienst oder einem<br />
medizinisch-technischen Fachdienst<br />
oder ein Zeugnis in einem Sanitätshilfsdienst<br />
oder eine Bescheinigung<br />
über die Unterweisung in Erster Hilfe<br />
im Rahmen der Ausbildung in diesen<br />
Berufen,<br />
6. den Nachweis der abgeschlossenen<br />
Sanitätsgrundausbildung beim Bundesheer,<br />
7. eine Bescheinigung des österreichischen<br />
Zivilschutzverbandes über die<br />
Teilnahme an einem Lehrgang für<br />
Selbstschutz-Grundunterweisung,<br />
8. den Nachweis über die Absolvierung<br />
der Vorlesung „Erste Hilfe“ des 1. Studienabschnittes<br />
der Studienrichtung<br />
Medizin,<br />
9. den Nachweis über die Absolvierung<br />
des Lehrganges „Erste Hilfe im Feuerwehrdienst“<br />
eines Landesfeuerwehrverbandes,<br />
10. den Nachweis über die Absolvierung<br />
der Vorlesung „Erste Hilfe“ der Studienrichtung<br />
Pharmazie,<br />
11. den Nachweis über die Absolvierung<br />
des Lehrganges „Erste Hilfe“ an den<br />
Bundesanstalten für Leibeserziehung,<br />
12. eine Bescheinigung über die Absolvierung<br />
des nach den Richtlinien des Österreichischen<br />
Roten Kreuzes geführten<br />
Kurses für Erste Hilfe des Österreichischen<br />
Bundesheeres,<br />
13. eine Bescheinigung der Johanniter-<br />
Unfall-Hilfe in Österreich über die Teilnahme<br />
an einem Kurs in Erster Hilfe<br />
oder<br />
14. eine Bescheinigung über die Teilnahme<br />
an einem Grundlehrgang für Zivildienstleistende.<br />
13
<strong>FSG</strong>-DV<br />
§ 6a.<br />
Praktische Ausbildung <strong>zum</strong> Erwerb<br />
der Lenkberechtigungsklasse<br />
A2 und A im stufenweisen<br />
Zugang (§ 18a Abs. 1 und 2)<br />
(1) Die praktische Ausbildung gemäß<br />
§ 18a Abs. 1 Z 2 und § 18a Abs. 2 Z 2 <strong>FSG</strong><br />
hat aus allen im Prüfungsprotokoll für die<br />
praktische Fahrprüfung für die Klassen A1,<br />
A2 und A angeführten Themenbereichen<br />
und Übungen zu bestehen und umfasst<br />
sieben Unterrichtseinheiten zu je 50 Minuten.<br />
Drei Unterrichtseinheiten entfallen auf Übungen<br />
im verkehrsfreien Raum und vier Unterrichtseinheiten<br />
auf Fahrten im Verkehr, wobei<br />
die Verschiebung von einer Unterrichtseinheit<br />
in die eine oder andere Richtung<br />
zulässig ist. Die Übungen im verkehrsfreien<br />
Raum haben in Gruppen von maximal zehn<br />
Personen, die Fahrten im Verkehr in Gruppen<br />
von maximal zwei Personen stattzufinden.<br />
Jeder Teilnehmer muss während der<br />
gesamten Dauer der praktischen Ausbildung<br />
über ein Motorrad der Lenkberechtigungsklasse<br />
verfügen, die er erwerben möchte und<br />
zu dessen Lenken die Lenkberechtigung der<br />
jeweils niedrigeren Klasse nicht berechtigt.<br />
(2) Die in Abs. 1 genannte praktische<br />
Ausbildung hat in Fahrschulen stattzufinden<br />
und ist von einem Fahrlehrer durchzuführen.<br />
Nach Absolvierung der praktischen Ausbildung<br />
ist von der Fahrschule eine Bestätigung<br />
auszustellen.<br />
11 kW durchgeführt hat. Diese Fahrübungen<br />
können in Fahrschulen und bei Vereinen von<br />
Kraftfahrzeugbesitzern, die Mitglieder des<br />
Kraftfahrbeirates sind, durchgeführt werden.<br />
Fahrübungen auf Straßen mit öffentlichem<br />
Verkehr dürfen jedoch nur unter Anleitung<br />
eines Fahrlehrers durchgeführt werden.<br />
(2) Die praktischen Fahrübungen müssen<br />
insbesondere folgende Übungen beinhalten:<br />
1. aus dem Stand mit dem Motorrad eine<br />
enge Rechtskurve fahren;<br />
2. einen etwa acht Schritte durchmessenden<br />
Kreis fahren, wobei richtige Blickführung<br />
und gleichmäßiges Gasgeben<br />
Voraussetzung sind;<br />
3. Slalom mit Handling-Kontrolle;<br />
4. Bremsen auf einer geraden Strecke:<br />
nur mit der Hinterradbremse bis kurz<br />
vor dem Blockieren der Räder, nur mit<br />
der Vorderradbremse sowie mit beiden<br />
Bremsen gemeinsam;<br />
5. in eine Kurve hinein bremsen bis <strong>zum</strong><br />
Fahrzeugstillstand;<br />
6. eine enge Spurgasse so langsam wie<br />
möglich durchfahren.<br />
III. ABSCHNITT<br />
Ausländische<br />
Führerscheine<br />
§ 7.<br />
Berechtigung <strong>zum</strong> Lenken von<br />
Krafträdern mit einer Lenkberechtigung<br />
für die Klasse B<br />
(1) Einem Antrag auf Eintragung des<br />
Zahlencodes 111 gemäß § 3 Abs. 5 sind<br />
Bestätigungen beizulegen, dass der Antragsteller<br />
in einem Ausmaß von insgesamt<br />
sechs Unterrichtseinheiten praktische Fahrübungen<br />
gemäß Abs. 2 auf Krafträdern mit<br />
einem Hubraum von nicht mehr als 125 ccm<br />
und einer Motorleistung von nicht mehr als<br />
14<br />
§ 8.<br />
Berechtigungsumfang ausländischer<br />
EWR-Führerscheine<br />
(1) Der Berechtigungsumfang von im<br />
EWR ausgestellten Führerscheinen, die nicht<br />
der Richtlinie 2006/126/EG über den Führerschein,<br />
ABl. Nr. L 403 vom 30. 12. 2006<br />
S. 18, zuletzt geändert durch die Richtlinie<br />
2012/36/EU, ABl. Nr. L 321 vom 20.11.2012<br />
S. 54 entsprechen, richtet sich nach dem<br />
Berechtigungsumfang, der im Ausstellungsstaat<br />
anlässlich einer Umschreibung erteilt
<strong>FSG</strong>-DV<br />
worden wäre. Beschränkt sich der Berechtigungsumfang<br />
des ausländischen Führerscheines<br />
auf die Lenkberechtigung für die<br />
Klasse B1, so ist die Lenkberechtigung mit<br />
Zahlencode 73 einzuschränken. Ist in einem<br />
ausländischen EWR-Führerschein der Zahlencode<br />
72, 74, 75, 76 oder 77 eingetragen,<br />
so ist anlässlich der Umschreibung dieses<br />
Führerscheines die Klasse A1, C1, D1, C1E<br />
oder D1E einzutragen.<br />
(2) (entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
(3) (entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
(4) Wurde einer Person mit Wohnsitz<br />
(§ 5 Abs. 1 Z 1 <strong>FSG</strong>) in Österreich vor In-<br />
Kraft-Treten des <strong>FSG</strong> auf Grund einer im<br />
EWR erteilten Lenkberechtigung ein österreichischer<br />
Führerschein ausgestellt, der<br />
jedoch nicht alle Klassen der ausländischen<br />
Lenkberechtigung umfasst, so kann diese<br />
Person beantragen, dass ihr ein neuer Führerschein<br />
ausgestellt wird, der auch diese im<br />
alten österreichischen Führerschein nicht<br />
eingetragenen Klassen des ausländischen<br />
Führerscheines umfasst, sofern die Gültigkeit<br />
dieser ausländischen Lenkberechtigung<br />
nicht bereits abgelaufen ist. Die Fristberechnung<br />
gemäß § 15 Abs. 3 zweiter Satz <strong>FSG</strong><br />
ist zu beachten. Lenkberechtigungen der<br />
Klassen C(C1), CE(C1E), D(D1) und<br />
DE(D1E) sind jedoch auf fünf Jahre, ab dem<br />
vollendeten 60. Lebensjahr nur mehr auf<br />
zwei Jahre, gerechnet ab dem Datum der<br />
Erteilung, zu befristen. Für diese Neuausstellung<br />
eines Führerscheines sind sowohl der<br />
bisherige österreichische Führerschein als<br />
auch der nationale Führerschein, sofern er<br />
dem Antragsteller überlassen wurde, der<br />
Behörde abzuliefern.<br />
§ 9.<br />
Gleichwertigkeit von Nicht-<br />
EWR-Führerscheinen<br />
1. für alle Klassen: Andorra, Guernsey,<br />
Insel Man, Japan, Jersey, Kroatien,<br />
Monaco, San Marino, Schweiz;<br />
2. für die Klasse B: Australien, Bosnien-<br />
Herzegowina, Hong-Kong, Israel, Kanada,<br />
Republik Südafrika, Republik<br />
Südkorea (wenn sie nach dem 1. Jänner<br />
1997 erteilt wurde), Vereinigte<br />
Staaten von Amerika.<br />
(2) Der umgeschriebene Führerschein<br />
ist von der Behörde einzubehalten und der<br />
Ausstellungsbehörde zu übermitteln. Wird<br />
ein Führerschein nicht für alle darin eingetragenen<br />
Klassen umgeschrieben, so ist bei<br />
den umgeschriebenen Klassen der Vermerk<br />
„gilt nicht in Österreich“ anzubringen und der<br />
Führerschein dem Besitzer wieder auszuhändigen.<br />
Kann der Vermerk auf Grund der<br />
Beschaffenheit des Führerscheines nicht<br />
angebracht werden, so ist der Führerschein<br />
von der Behörde aufzubewahren und dem<br />
Besitzer bei einer etwaigen Wiederausreise<br />
oder Aufgabe des österreichischen Wohnsitzes<br />
(§ 5 Abs. 1 Z 1 <strong>FSG</strong>) diesem auf Antrag<br />
im Austausch gegen den österreichischen<br />
Führerschein wieder auszuhändigen.<br />
IV. ABSCHNITT<br />
Lenkberechtigung für die<br />
Klasse AM<br />
§ 10.<br />
Aussehen<br />
(entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
(1) Die Lenkberechtigung folgender<br />
Nicht-EWR-Staaten gilt gemäß § 23 Abs. 3<br />
Z 5 <strong>FSG</strong> als unter den gleichen Voraussetzungen<br />
erteilt wie in Österreich:<br />
15
<strong>FSG</strong>-DV<br />
§ 11.<br />
Voraussetzungen für den Erwerb<br />
der Lenkberechtigung für<br />
die Klasse AM<br />
(1) Eine Lenkberechtigung für die<br />
Klasse AM darf nur erteilt werden, wenn der<br />
Bewerber ausreichende Kenntnisse in folgenden<br />
Sachgebieten nachweist:<br />
1. Vorschriften,<br />
1.1. Bedeutung der einzelnen Verkehrszeichen<br />
für den Lenker eines<br />
Motorfahrrades,<br />
1.2. Vorrangregeln,<br />
1.3. ausgewählte verkehrsrechtliche<br />
Vorschriften, wie insbesondere<br />
Vertrauensgrundsatz, Verkehrsunfälle,<br />
Fahrregeln, bevorzugte<br />
Straßenbenützer, Arm- und Lichtzeichen,<br />
Verkehrsleiteinrichtungen,<br />
allgemeine Vorschriften über<br />
den Fahrzeugverkehr, besondere<br />
Vorschriften über den Verkehr mit<br />
Motorfahrrädern, Fußgängerverkehr<br />
(Fußgängerzone, Wohnstraße),<br />
Eisenbahnkreuzungen,<br />
Berechtigung <strong>zum</strong> Lenken von<br />
Kraftfahrzeugen, Sondervorschriften<br />
für Krafträder, Pflichten des<br />
Lenkers, Verwendungspflicht für<br />
Sturzhelm, Fahrdynamik einspuriger<br />
Kraftfahrzeuge;<br />
2. Grundkenntnisse über Verhalten in<br />
konkreten Situationen, Erkennen und<br />
Vermeiden von Gefahren, Partnerkunde<br />
sowie<br />
3. spezifische Problemkreise der Altersgruppe<br />
der 15- und 16-Jährigen, wie<br />
Alkohol, Drogen, Freizeitverhalten mit<br />
Fahrzeugen (Gruppenverhalten), technische<br />
Manipulation am Fahrzeug und<br />
rechtliche Folgen, Unfallrisiko und Unfallverhalten<br />
von Jugendlichen, Umweltverhalten.<br />
16<br />
(2) Die Kenntnisse sind im Rahmen einer<br />
Prüfung nachzuweisen. Die Prüfung hat<br />
an Hand der vom Bundesministerium für<br />
Wissenschaft und Verkehr genehmigten<br />
Prüfungsunterlagen zu erfolgen. Sie ist<br />
schriftlich oder EDV-unterstützt vorzunehmen;<br />
eine ergänzende mündliche Prüfung ist<br />
zulässig. Die Prüfung (Bewertung der schriftlichen<br />
Arbeiten, mündliche Prüfung) darf nur<br />
von einer qualifizierten Person (Abs. 4) abgenommen<br />
werden. Die Kenntnisse gelten<br />
als ausreichend, wenn 80 vH der Fragen<br />
richtig beantwortet werden; werden jedoch<br />
nur mehr als 60 vH der Fragen richtig beantwortet,<br />
so hat eine ergänzende mündliche<br />
Prüfung stattzufinden. Werden nur 60 vH der<br />
Fragen oder weniger richtig beantwortet,<br />
gelten die Kenntnisse nicht als ausreichend.<br />
Eine Wiederholung der Prüfung darf frühestens<br />
in zwei Wochen erfolgen.<br />
(3) Die Prüfung ist in Räumlichkeiten<br />
abzunehmen, die einen ordnungsgemäßen<br />
und störungsfreien Prüfungsablauf gewährleisten.<br />
(4) Die Prüfung dürfen nur abnehmen:<br />
1. Sachverständige gemäß § 34a <strong>FSG</strong>,<br />
2. Besitzer einer Fahrschullehrerberechtigung,<br />
3. Lehrer, die das einwöchige Seminar für<br />
die unverbindliche Übung bzw. für den<br />
Schulversuch „Vorbereitung auf die<br />
motorisierte Teilnahme am Straßenverkehr<br />
in der 9. Schulstufe“ erfolgreich<br />
absolviert haben und den entsprechenden<br />
Unterricht erteilen,<br />
4. Personen mit mindestens dreijähriger<br />
Erfahrung in der Verkehrssicherheitsarbeit<br />
oder Jugendarbeit, die in den<br />
Bereichen Rechtskunde, Sicherheitsund<br />
Gefahrenlehre und psychologische<br />
Situationen des Jugendlichen besonders<br />
unterwiesen worden sind, wenn<br />
sie bei einer in § 12 genannten Institution<br />
tätig sind oder<br />
5. Organe der Straßenaufsicht, insbesondere<br />
der Bundespolizei, mit besonderen<br />
Erfahrungen bei der Vollziehung<br />
verkehrsrechtlicher Vorschriften sowie<br />
in der Verkehrssicherheitsarbeit oder<br />
Jugendarbeit.<br />
(5) Die ausbildende Stelle hat die Aufzeichnungen<br />
über die Ausbildung und Prüfung<br />
von Bewerbern um eine Lenkberechtigung<br />
für die Klasse AM drei Jahre lang aufzubewahren<br />
und auf Verlangen der Behörde<br />
zur Einsichtnahme vorzulegen.
<strong>FSG</strong>-DV<br />
§ 12.<br />
(entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
§ 13.<br />
(entfällt, BGBl II 2012/472)<br />
V. ABSCHNITT<br />
Zweite Ausbildungsphase<br />
§ 13a.<br />
Perfektionsfahrten<br />
(1) Im Rahmen der Perfektionsfahrten<br />
ist insbesondere auf die Blicktechnik, auf<br />
eine unfallvermeidende defensive sowie<br />
umweltbewusste und treibstoffsparende<br />
Fahrweise und auf soziales Verhalten gegenüber<br />
anderen Verkehrsteilnehmern des<br />
jeweiligen Lenkers zu achten. Insbesondere<br />
ist dabei auch das Fehlverhalten anderer<br />
Verkehrsteilnehmer zu beobachten und der<br />
mögliche negative Einfluss auf den Fahrstil<br />
des Fahranfängers individuell zu analysieren.<br />
Es sind eventuelle Mängel in den theoretischen<br />
Kenntnissen oder im Fahrverhalten<br />
des Teilnehmers aufzuzeigen und Verbesserungsvorschläge<br />
zu unterbreiten.<br />
(2) Die erste Perfektionsfahrt im Rahmen<br />
der Fahrausbildung gemäß § 4b Abs. 1<br />
<strong>FSG</strong> sowie das darauf folgende Gespräch<br />
gemäß § 4a Abs. 5 <strong>FSG</strong> haben aus folgenden<br />
Inhalten in der Dauer von insgesamt<br />
zwei Unterrichtseinheiten zu bestehen:<br />
1. Kontrolle der Sitzposition und Lenkradhaltung,<br />
2. ökonomisches Fahren,<br />
3. Befahren von Tunnels, wenn dies<br />
möglich ist,<br />
4. Befahren von Beschleunigungs- und<br />
Verzögerungsstreifen auf Autobahnen<br />
oder Autostraßen,<br />
5. Befahren von komplexen Querstellen,<br />
6. Überholen,<br />
7. Anwenden des Sekundentrainings und<br />
der Blicktechnik<br />
8. kommentiertes Fahren durch den Lenker<br />
für die Dauer von rund zehn Minuten,<br />
9. Durchführen von Nebentätigkeiten,<br />
10. Gefahrenvermeidungstraining,<br />
11. Dynomentraining und 3A-Training,<br />
12. Diskussion über das Verhalten in Tunnels<br />
bei außergewöhnlichen Situationen<br />
und<br />
13. Diskussion über die Notwendigkeit und<br />
Gefahren von Nebentätigkeiten.<br />
(2a) Die zweite Perfektionsfahrt im<br />
Rahmen der Fahrausbildung gemäß § 4b<br />
Abs. 1 <strong>FSG</strong> oder die Perfektionsfahrt im<br />
Rahmen der Fahrausbildung gemäß § 4b<br />
Abs. 2 <strong>FSG</strong> sowie das jeweils darauf folgende<br />
Gespräch gemäß § 4a Abs. 5 <strong>FSG</strong> haben<br />
den Schwerpunkt auf die Inhalte der umweltbewussten<br />
und treibstoffsparenden Fahrweise<br />
zu legen. Die Dauer beträgt insgesamt<br />
zwei Unterrichtseinheiten und hat folgende<br />
Inhalte in der genannten Reihenfolge zu<br />
umfassen:<br />
1. Fahrt in der Dauer von mindestens 15<br />
Minuten mit den in Abs. 2 genannten<br />
Inhalten mit Ausnahme deren Z 2, 3, 7,<br />
11 und 12 mit gleichzeitiger Messung<br />
des Treibstoffverbrauches und der<br />
Fahrtdauer,<br />
2. Besprechung der Eckpunkte der umweltbewussten<br />
und treibstoffsparenden<br />
Fahrweise,<br />
3. Wiederholung der Fahrt gemäß Z 1 mit<br />
gleichzeitiger Messung des Treibstoffverbrauches<br />
und der Fahrtdauer,<br />
4. Gegenüberstellung der beiden Fahrten,<br />
5. Analyse der Ergebnisse der beiden<br />
Fahrten unter dem Aspekt der umweltbewussten<br />
Fahrweise und der Verkehrssicherheit.<br />
Die Fahrten gemäß Z 1 und 3 sind im Fall<br />
der Absolvierung der Perfektionsfahrt in<br />
Gruppen von jedem Kandidaten selbst zu<br />
absolvieren<br />
17
<strong>FSG</strong>-DV<br />
(3) Die Perfektionsfahrt gemäß Abs. 2<br />
umfasst<br />
1. eine Fahrt im Beisein eines Ausbildners<br />
in der Dauer von mindestens einer<br />
Unterrichtseinheit pro Teilnehmer,<br />
2. ein Gespräch mit dem Ausbildner in<br />
der Dauer von insgesamt höchstens<br />
einer Unterrichtseinheit, wobei dieses<br />
Gespräch in Gruppen mit bis zu drei<br />
Teilnehmern durchgeführt werden<br />
kann.<br />
18<br />
(3a) Die Perfektionsfahrt im Rahmen<br />
der Fahrausbildung gemäß § 4b Abs. 3 <strong>FSG</strong><br />
sowie das Gespräch gemäß § 4a Abs. 5<br />
<strong>FSG</strong> haben aus folgenden Inhalten in der<br />
Dauer von insgesamt zwei Unterrichtseinheiten<br />
zu bestehen:<br />
1. ökonomisches Fahren,<br />
2. Befahren von Tunnels, wenn dies<br />
möglich ist,<br />
3. Fahren im Freiland, wenn möglich<br />
überwiegend,<br />
4. Fahren im Schnellverkehr, wenn möglich<br />
Befahren von Beschleunigungsund<br />
Verzögerungsstreifen auf Autobahnen<br />
oder Autostraßen,<br />
5. Befahren von komplexen Querstellen,<br />
6. Überholen,<br />
7. Anwenden des Sekundentrainings und<br />
der Blicktechnik,<br />
8. Gefahrenvermeidungstraining,<br />
9. Dynomentraining und 3A-Training.<br />
Die Perfektionsfahrt und das Gespräch sind<br />
nach Möglichkeit in Gruppen durchzuführen,<br />
deren Größe höchstens zwei Teilnehmer<br />
betragen darf. Der Umfang von Perfektionsfahrt<br />
und Gespräch hat jeweils eine Unterrichtseinheit<br />
zu betragen, wobei das Gespräch<br />
nach Möglichkeit auf die Pausen<br />
zwischen den einzelnen Übungen aufzuteilen<br />
ist. Während der Perfektionsfahrt muss<br />
vom Ausbildner zu den Teilnehmern eine<br />
Funkverbindung bestehen, mittels derer<br />
Anweisungen und Hinweise gegeben werden<br />
können. Die Teilnehmer haben die Perfektionsfahrt<br />
auf einem Motorrad zu absolvieren,<br />
zu dessen Lenken sie unbeschadet des<br />
§ 4a Abs. 5 letzter Satz <strong>FSG</strong> befugt sind.<br />
Dabei sollte nach Möglichkeit unter Berücksichtigung<br />
der Fähigkeiten des Teilnehmers<br />
ein Fahrzeug der jeweils höchsten Lenkberechtigungsklasse<br />
verwendet werden, die<br />
der Betreffende besitzt.<br />
(4) Die Perfektionsfahrt darf auch mit<br />
anderen als Schulfahrzeugen durchgeführt<br />
werden und ist im Rahmen des Betriebes<br />
einer Fahrschule abzuhalten. Die Perfektionsfahrt<br />
darf nur von folgenden Personen<br />
durchgeführt werden:<br />
1. Fahrlehrer oder Fahrschullehrer im<br />
Sinne des § 7 Abs. 1 der Verordnung<br />
über die vorgezogene Lenkberechtigung<br />
für die Klasse B (<strong>FSG</strong>-VBV,<br />
BGBl. II Nr. 54/1999 in der Fassung<br />
BGBl. II Nr. 496/2002)<br />
2. Fahrlehrer, die folgende Voraussetzungen<br />
erfüllen:<br />
a. eine mindestens einjährige praktische<br />
Tätigkeit als Fahrlehrer<br />
und<br />
b. die Absolvierung einer Schulung<br />
im Ausmaß von acht Stunden<br />
(wovon sechs Stunden auf die<br />
fachspezifischen Inhalte und gesetzlichen<br />
Grundlagen und zwei<br />
Stunden auf die psychologischen<br />
Grundlagen zur Gesprächsführung,<br />
die auch in Gruppen von bis<br />
zu drei Teilnehmern durchgeführt<br />
werden können, entfallen) absolviert<br />
haben.<br />
(5) Eine Unterrichtseinheit im Sinne der<br />
§§ 13a bis 13c hat 50 Minuten zu betragen.<br />
§ 13b.<br />
Fahrsicherheitstraining<br />
(1) Im Rahmen des Fahrsicherheitstrainings<br />
ist den Teilnehmern die Bedeutung<br />
fahrphysikalischer Grenzen im Hinblick auf<br />
die daraus resultierenden Unfallgefahren zu<br />
demonstrieren. Dabei ist der Zusammenhang<br />
zwischen Geschwindigkeit und Bremsweg<br />
je nach Fahrzeugzustand und Fahrbahnbeschaffenheit<br />
praktisch vor Augen zu<br />
führen. Weiters hat eine individuelle Unterweisung<br />
in den wichtigsten Notreaktionen<br />
(insbesondere Notbremsung) zu erfolgen.<br />
Der Instruktor hat auf individuelle fahrsicherheitsrelevante<br />
Defizite einzelner Teilnehmer
<strong>FSG</strong>-DV<br />
einzugehen. Im Rahmen des Fahrsicherheitstrainings<br />
sind Übungen, die zur Selbstüberschätzung<br />
des Teilnehmers führen<br />
können, zu vermeiden. Das Fahrsicherheitstraining<br />
ist in Gruppen von mindestens sechs<br />
und höchstens zwölf Teilnehmern durchzuführen<br />
und hat sechs Unterrichtseinheiten zu<br />
umfassen.<br />
(2) Das Fahrsicherheitstraining für die<br />
Klasse B besteht aus einem theoretischen<br />
Teil in der Dauer von höchstens einer Unterrichtseinheit<br />
und einem praktischen Teil in<br />
der Dauer von fünf Unterrichtseinheiten und<br />
hat folgende Inhalte zu umfassen:<br />
1. Theoretischer Teil:<br />
a. fahrphysikalische Grundlagen,<br />
b. Bremstechnik,<br />
c. mögliche Fahrzeugreaktionen<br />
und deren Ursachen beim Durchfahren<br />
einer Kurve,<br />
d. Ursachen, die <strong>zum</strong> Über- und Untersteuern<br />
eines Kraftfahrzeuges<br />
führen,<br />
e. passive und aktive Sicherheitseinrichtungen<br />
im und am Kraftfahrzeug,<br />
f. Personenbeförderung, insbesondere<br />
richtige Kindersicherung.<br />
2. Praktischer Teil:<br />
a. Überprüfen der richtigen Sitzposition<br />
und Durchführen von Lenkübungen,<br />
b. Bremsübungen (Gefahrenbremsung,<br />
Notbremsung und Bremswegvergleich),<br />
c. Bremsausweichübung,<br />
d. Bremsen auf einseitig glatter<br />
Fahrbahn,<br />
e. richtiges Kurvenfahren und<br />
Bremsen in Kurven und<br />
f. Korrigieren eines über- und untersteuernden<br />
Kraftfahrzeuges,<br />
g. richtige Kindersicherung<br />
(3) Das Fahrsicherheitstraining für die<br />
Klassen A1, A2 und A besteht aus einem<br />
theoretischen Teil in der Dauer von höchstens<br />
einer Unterrichtseinheit und einem<br />
praktischen Teil in der Dauer von fünf Unterrichtseinheiten<br />
und hat folgende Inhalte zu<br />
umfassen:<br />
1. Theoretischer Teil:<br />
a) fahrphysikalische Grundlagen,<br />
b) Blicktechnik,<br />
c) Bremstechnik, einschließlich der<br />
Vorteile eines Antiblockiersystems,<br />
d) Kurvenfahrstile,<br />
e) Sicherheitstipps, darunter Fahren<br />
mit Beifahrer, Sichtbarkeit und<br />
Nachteile hoher Geschwindigkeit,<br />
f) richtiges Abstandhalten;<br />
2. Praktischer Teil:<br />
a) Blicktechnik, diese ist bei allen<br />
Übungen zu berücksichtigen,<br />
b) Lenktechnik,<br />
c) Bremsübungen, einschließlich einer<br />
Demonstration oder Übung<br />
zu den Vorteilen eines Antiblockiersystems,<br />
d) Bremsausweichübung,<br />
e) Kurventechnik,<br />
f) Handlingtraining,<br />
g) Demonstration oder Übung <strong>zum</strong><br />
richtigen Abstandhalten.<br />
Jeder Teilnehmer muss während der gesamten<br />
Dauer des praktischen Teils zur alleinigen<br />
Nutzung über ein Motorrad verfügen, zu<br />
dessen Lenken er aufgrund seiner Lenkberechtigung<br />
befugt ist. Dabei sollte nach Möglichkeit<br />
unter Berücksichtigung der Fähigkeiten<br />
des Teilnehmers ein Fahrzeug der jeweils<br />
höchsten Lenkberechtigungsklasse<br />
verwendet werden, die der Betreffende besitzt.<br />
(4) Zur Durchführung des Fahrsicherheitstrainings<br />
sind Instruktoren berechtigt,<br />
die folgende Voraussetzungen erfüllen:<br />
1. Vollendung des 24. Lebensjahres;<br />
2. mindestens fünfjähriger Besitz der<br />
Lenkberechtigungsklasse, für die Fahrsicherheitstrainings<br />
durchgeführt werden<br />
sollen;<br />
3. keine Bestrafung gemäß § 99 Abs. 1,<br />
1a, 1b und 2 St<strong>VO</strong> 1960 innerhalb der<br />
letzten fünf Jahre;<br />
4. keine Bestrafung wegen gerichtlicher<br />
Delikte, die mit einer Freiheitsstrafe<br />
von mehr als sechs Monaten bedroht<br />
sind;<br />
5. Ausbildung in den Fachbereichen<br />
Psychologie und Pädagogik, die zu<br />
umfassen hat:<br />
19
<strong>FSG</strong>-DV<br />
a) im psychologischen Bereich im<br />
Ausmaß von acht Stunden:<br />
aa) wahrnehmungspsychologische<br />
und leistungsspezifische<br />
Phänomene im Straßenverkehr,<br />
bb) lerntheoretische Prinzipien<br />
im Rahmen des Fahrsicherheitstrainings<br />
cc) verkehrspsychologische<br />
Grundlagen insbesondere<br />
wie Unfallursachenforschung<br />
mit Schwerpunkt auf Fahranfänger,<br />
spezifische Lenkerrisikogruppen,<br />
Beeinträchtigung<br />
der Verkehrstüchtigkeit<br />
und Bedeutung<br />
der realistischen Selbsteinschätzung<br />
als Kraftfahrer;<br />
b) im pädagogischen Bereich im<br />
Ausmaß von 15 Stunden:<br />
aa) pädagogische Aufgaben<br />
des Fahrinstruktors, insbesondere<br />
Vorbildfunktion sowie<br />
positive und negative<br />
Imageseiten des Fahrinstruktors,<br />
bb) Didaktik des Fahrtechnikunterrichts<br />
mit Darbietungsmöglichkeiten<br />
von Unterrichtsinhalten<br />
sowie Präsentations-<br />
und Moderationstechniken;<br />
6. theoretische und praktische Ausbildung<br />
entsprechend der angestrebten Instruktorenqualifikation<br />
in folgendem<br />
Ausmaß:<br />
a) 16 Stunden allgemeine Ausbildung,<br />
b) je acht Stunden Ausbildung pro<br />
angestrebter Klasse<br />
c) Teilnahme an mindestens drei<br />
Fahrsicherheitstrainings pro angestrebter<br />
Klasse.<br />
Die Ausbildung gemäß Z 5 lit. a ist von Verkehrspsychologen<br />
durchzuführen, die gemäß<br />
§ 7 Abs. 2 der Verordnung über verkehrspsychologische<br />
Nachschulungen (Nachschulungsverordnung<br />
- <strong>FSG</strong>-NV) BGBl. II<br />
Nr. 357/2002, zur Ausbildung von Psychologen<br />
zur Durchführung von Nachschulungen<br />
befugt sind. Die Ausbildung gemäß Z 5 lit. b<br />
ist von Personen durchzuführen, die zur<br />
20<br />
Ausbildung des Fachgebietes „Pädagogik II“<br />
im Rahmen der Fahrschullehrerausbildung<br />
gemäß Anlage 10d Z 1 Abschnitt 13 der<br />
Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung<br />
1967 (BGBl. Nr. 399/1967 idF BGBl. II<br />
Nr. 376/2002) befugt sind. Die Ausbildung<br />
gemäß Z 6 hat in einer der in § 4a Abs. 6 Z 1<br />
<strong>FSG</strong> genannten Institutionen oder beim<br />
Fachverband der Fahrschulen zu erfolgen.<br />
Für Fahrlehrer entfällt die Voraussetzung<br />
gemäß Z 5. Für Instruktoren und Fahrlehrer<br />
entfällt die Voraussetzung gemäß Z 6 lit. c,<br />
wenn sie in den letzten zwei Jahren bereits<br />
Fahrsicherheitstrainingskurse der angestrebten<br />
Klasse geleitet haben. Die Voraussetzungen<br />
gemäß Z 5 und 6 entfallen für Instruktoren<br />
oder Fahrlehrer, die bereits mindestens<br />
40 Kurse je angestrebter Klasse als<br />
Instruktor für Fahrsicherheitstrainings geleitet<br />
haben.<br />
(5) Das Fahrsicherheitstraining darf nur<br />
auf einem im Bundesgebiet gelegenen<br />
Übungsplatz durchgeführt werden, dessen<br />
Absicherung eine Gefährdung von nicht mit<br />
dem Übungsbetrieb in Verbindung stehenden<br />
Personen oder eine Beschädigung<br />
solcher Sachen ausschließt und der hinsichtlich<br />
der Größe und Ausstattung folgenden<br />
Mindestkriterien entspricht:<br />
1. Vorhandensein eines Platzes mit einer<br />
Länge von mindestens 150 Metern und<br />
einer Breite von mindestens 40 Metern<br />
(nutzbare Fläche von mindestens<br />
6 000 m²);<br />
2. Vorhandensein einer permanenten<br />
Rutschfläche mit einer Länge von mindestens<br />
40 Metern und einer Breite von<br />
mindestens vier Metern, um Bremsübungen<br />
mit einer Geschwindigkeit von<br />
mindestens 50 km/h am Beginn der<br />
Rutschfläche durchführen zu können.<br />
Vor der Rutschfläche muss eine mindestens<br />
50 Meter lange und mindestens<br />
3 Meter breite Anlaufspur vorhanden<br />
sein, wobei die unmittelbar vor der<br />
Rutschfläche befindlichen 30 Meter der<br />
Anlaufspur eine gerade Verlängerung<br />
derselben darstellen müssen. Ab Beginn<br />
dieser Rutschfläche muss beidseitig<br />
ein befestigter (asphaltierter oder<br />
betonierter) Sturzraum von mindestens<br />
3 Metern Breite vorhanden sein, der
<strong>FSG</strong>-DV<br />
sich nach höchstens 15 Metern auf<br />
mindestens 8 Meter verbreitert und<br />
sich in der gesamten Breite (Breite der<br />
Rutschfläche und des Sturzraumes zu<br />
beiden Seiten) entlang der Rutschfläche<br />
und bis 30 Meter nach dem Ende<br />
der Rutschfläche erstreckt;<br />
3. Vorhandensein einer Rutschfläche in<br />
einer Kreisbahn in einem Sektor von<br />
mindestens 90 Grad, einem Außenradius<br />
von mindestens 20 Metern und einer<br />
Breite von mindestens vier Metern,<br />
um mit einer Geschwindigkeit von mindestens<br />
30 km/h am Beginn der<br />
Rutschfläche Kurvenfahrten und Kurvenbremsübungen<br />
durchführen zu<br />
können. Ab Beginn dieser Rutschfläche<br />
muss beidseitig ein befestigter (asphaltierter<br />
oder betonierter) Sturzraum von<br />
mindestens 2 Metern Breite vorhanden<br />
sein, der sich auf der Kurvenaußenseite<br />
nach höchstens 10 Metern auf mindestens<br />
8 Meter verbreitert und sich in<br />
der gesamten Breite (Breite der<br />
Rutschfläche und des Sturzraumes zu<br />
beiden Seiten) entlang der Rutschfläche<br />
und bis 15 Meter nach Ende der<br />
Rutschfläche erstreckt. Diese Rutschfläche<br />
ist nicht erforderlich, wenn die<br />
Übungen gemäß Abs. 2 Z 2 lit. e und f<br />
mit einem Skid-car durchgeführt werden<br />
können;<br />
4. Für die Abhaltung von Fahrsicherheitstrainings<br />
der Klasse A ist innerhalb des<br />
Übungsplatzes ein rutschflächenfreier<br />
befestigter (asphaltierter oder betonierter)<br />
Bereich von mindestens 1 500 m²<br />
mit einer Mindestlänge von 120 Metern<br />
notwendig, der die gefahrlose Durchführung<br />
der in Abs. 3 Z 2 vorgeschriebenen<br />
Übungen ermöglicht;<br />
5. Vorhandensein einer Bewässerungsanlage,<br />
mit der die ständige Bewässerung<br />
der Rutschfläche möglich ist, wobei die<br />
Verwendung von chemischen Gleitmitteln<br />
nicht gestattet ist;<br />
6. Vorhandensein einer Geschwindigkeitsmessanlage<br />
mit Großanzeige, die<br />
es dem Teilnehmer und dem Instruktor<br />
ermöglicht, die am Beginn der Rutschfläche<br />
gefahrene Geschwindigkeit abzulesen;<br />
7. Vorhandensein von Sprechfunk in<br />
jedem teilnehmenden Fahrzeug und für<br />
den Instruktor;<br />
8. Vorhandensein eines Seminarraumes<br />
und entsprechender sanitärer Einrichtungen<br />
zur Durchführung des theoretischen<br />
Teiles und des verkehrspsychologischen<br />
Gruppengespräches für insgesamt<br />
14 Personen, eingerichtet zur<br />
Präsentation von Stand- und bewegten<br />
Bildern;<br />
9. Vorhandensein von geeignetem Schulungsmaterial<br />
und<br />
10. Vorhandensein von mindestens 30<br />
Leitkegeln, Kippstangen oder dgl.<br />
Während der Durchführung der praktischen<br />
Übungen des Fahrsicherheitstrainings darf<br />
auf der für dieses Training bestimmten Fläche<br />
keine weitere Tätigkeit stattfinden.<br />
(6) Über die Berechtigung, als Instruktor<br />
tätig zu werden sowie über die Eignung<br />
der durchführenden Stelle zur Durchführung<br />
von Fahrsicherheitstrainings hat die Kommission<br />
gemäß § 4a Abs. 6 <strong>FSG</strong> zu entscheiden.<br />
In diesem Zusammenhang hat die<br />
Kommission über<br />
1. das Vorliegen der Voraussetzungen<br />
gemäß Abs. 4,<br />
2. das Vorliegen der Voraussetzungen<br />
des Abs. 5 über die Größe und Ausstattung<br />
des Übungsplatzes für das<br />
Fahrsicherheitstraining,<br />
3. die Anzahl der Gruppen, die zur selben<br />
Zeit den praktischen Teil auf dem<br />
Übungsplatz durchführen können<br />
zu entscheiden. Weiters sind die Inhalte des<br />
Fahrsicherheitstrainings gemäß Abs. 2 und 3<br />
von dieser Kommission konkret festzulegen.<br />
Liegen die Voraussetzungen gemäß Z 1 und<br />
2 nicht mehr vor, ist die zuständige Behörde<br />
zu verständigen. Diese hat die jeweilige<br />
Berechtigung durch einen Bescheid zu widerrufen.<br />
Die Kommission entscheidet mit<br />
Stimmenmehrheit, wobei die in § 4a Abs. 6<br />
Z 1 <strong>FSG</strong> genannten Vereine nur eine Stimme<br />
haben.<br />
21
<strong>FSG</strong>-DV<br />
§ 13c.<br />
Verkehrspsychologisches<br />
Gruppengespräch und Gefahrenwahrnehmungstraining<br />
(1) Im Rahmen des verkehrspsychologischen<br />
Gruppengesprächs sind die für<br />
Fahranfänger klassenspezifischen typischen<br />
Unfalltypen, insbesondere der Alleinunfall<br />
und die zugrunde liegenden Unfallrisiken,<br />
wie beispielsweise Selbstüberschätzung,<br />
geringe soziale Verantwortungsbereitschaft<br />
oder Auslebenstendenzen unter aktiver<br />
Mitarbeit der Teilnehmer zu erarbeiten. Darüber<br />
hinaus hat auch eine individuelle Risikobetrachtung<br />
zu erfolgen, wobei die Teilnehmer<br />
dahin gehend anzuleiten sind, sich<br />
über potentiell unfallkausale persönliche<br />
Schwächen im Allgemeinen, aber vor allem<br />
auch im speziellen Zusammenhang mit<br />
situationsspezifischen Außenreizen (die zu<br />
erhöhter Irritierbarkeit, erhöhter Impulsivität,<br />
situationsspezifischer reaktiver Aggressivität<br />
oder Selbstüberforderung führen können)<br />
sowie mit Alkohol- oder Suchtmittelmissbrauch<br />
bewusst zu werden und darauf aufbauend<br />
individuelle unfallpräventive Lösungsstrategien<br />
zu erarbeiten.<br />
(2) Das verkehrspsychologische Gruppengespräch<br />
ist in Gruppen von mindestens<br />
sechs und höchstens zwölf Teilnehmern<br />
durchzuführen und hat bei Besitzern einer<br />
Lenkberechtigung der Klasse B zwei, bei<br />
Besitzern einer Lenkberechtigung der Klassen<br />
A1, A2 oder A eineinhalb Unterrichtseinheiten<br />
zu umfassen.<br />
(3) Zur Durchführung des verkehrspsychologischen<br />
Gruppengesprächs befugt sind<br />
unbeschadet der Bestimmungen des Abs. 4<br />
Psychologen gemäß § 1 Psychologengesetz,<br />
BGBl. Nr. 360/1990, die eine Ausbildung<br />
<strong>zum</strong><br />
1. Kursleiter gemäß § 7 Abs. 1 der Verordnung<br />
über verkehrspsychologische<br />
Nachschulungen (Nachschulungsverordnung<br />
- <strong>FSG</strong>-NV), BGBl. II Nr.<br />
357/2002, oder<br />
2. Verkehrspsychologen gemäß § 20<br />
Abs. 1 und 2 der Führerscheingesetz-<br />
22<br />
Gesundheitsverordnung (<strong>FSG</strong>-GV),<br />
BGBl. II Nr. 322/1997 in der Fassung<br />
BGBl. II Nr. 427/2002<br />
absolviert haben.<br />
(4) Psychologen, die sich in Ausbildung<br />
<strong>zum</strong> Kursleiter gemäß § 7 Abs. 1 <strong>FSG</strong>-NV<br />
oder Verkehrspsychologen gemäß § 20<br />
Abs. 1 und 2 <strong>FSG</strong>-GV befinden, sind zur<br />
Durchführung des verkehrspsychologischen<br />
Gruppengesprächs befugt, wenn sie<br />
1. die Ausbildung gemäß § 13b Abs. 4<br />
Z 6 lit. a absolviert und<br />
2. an mindestens drei Fahrsicherheitstrainings<br />
gemäß § 4a Abs. 4 Z 2 und 3<br />
<strong>FSG</strong> als Hospitant teilgenommen haben.<br />
Die Psychologen haben die Kommission<br />
gemäß § 4a Abs. 6 <strong>FSG</strong> von der Absolvierung<br />
dieser Ausbildung zu verständigen.<br />
(5) Psychologen, die verkehrspsychologische<br />
Gruppengespräche für die Klassen<br />
A1, A2 oder A durchführen, müssen<br />
zusätzlich über eine Lenkberechtigung der<br />
Klasse A1, A2 oder A verfügen oder den<br />
Code 111 in ihrem Führerschein eingetragen<br />
haben.<br />
(6) Das Gefahrenwahrnehmungstraining<br />
hat im Anschluss an das verkehrspsychologische<br />
Gruppengespräch stattzufinden<br />
und aus folgenden Inhalten in der Dauer von<br />
eineinhalb Unterrichtseinheiten zu bestehen:<br />
1. Schulung der rechtzeitigen visuellen<br />
Gefahrenwahrnehmung in konkreten,<br />
potentiell gefährlichen Situationen, etwa<br />
durch geeignete Filmausschnitte,<br />
unter aktiver Mitarbeit der Teilnehmer.<br />
Zu erarbeiten sind insbesondere das<br />
richtige Beobachten in der Situation,<br />
die Fokussierung der Aufmerksamkeit<br />
auf relevante Situationsmerkmale und<br />
die Einschätzung, wie sich die Situation<br />
entwickeln könnte;<br />
2. die Teilnehmer sind anzuleiten, sich<br />
über das Ausmaß der mit der jeweiligen<br />
Situation verbundenen Gefahr bewusst<br />
zu werden;<br />
3. Erarbeitung von auf die jeweilige potentiell<br />
gefährliche Situation abgestimmten,<br />
unfallpräventiven Verhaltensreaktionen,<br />
wobei generell die<br />
Notwendigkeit einer defensiven Fahr-
<strong>FSG</strong>-DV<br />
weise ins Bewusstsein der Teilnehmer<br />
gerückt werden soll;<br />
4. mentales Festigen bzw. Einüben der<br />
im Gefahrenwahrnehmungstraining erarbeiteten<br />
situationsbedingten unfallpräventiven<br />
Verhaltensreaktionen.<br />
Für die Gruppengröße und die zur Durchführung<br />
berechtigten Personen gelten die Voraussetzungen<br />
gemäß § 13c Abs. 2 bis 5.<br />
§ 13d.<br />
Gebühren<br />
Für die bescheidmäßige Erledigung<br />
des Antrages zur Durchführung von Fahrsicherheitstrainings<br />
gemäß § 4a Abs. 6 <strong>FSG</strong><br />
sind folgende Gebühren an die Behörde zu<br />
entrichten:<br />
1. von der jeweiligen durchführenden<br />
Stelle für die Überprüfung des Vorliegens<br />
der sachlichen Voraussetzungen<br />
gemäß § 13b Abs. 5 ……............200 €,<br />
2. von der jeweiligen durchführenden<br />
Stelle für den jeweiligen Instruktor für<br />
die Überprüfung des Vorliegens der<br />
persönlichen Voraussetzungen bei einem<br />
Instruktor gemäß § 13b<br />
Abs. 4…………………………….....80 €.<br />
VI. ABSCHNITT<br />
Besondere Maßnahmen des<br />
Vormerksystems<br />
§ 13e.<br />
Arten von Maßnahmen<br />
(1) Für die besondere Maßnahme der<br />
Nachschulung sind die Bestimmungen des<br />
§ 4a der <strong>FSG</strong>-NV, für die Perfektionsfahrten<br />
die Bestimmungen des § 13a und für das<br />
Fahrsicherheitstraining die Bestimmungen<br />
des § 13b anzuwenden, wobei jeweils besonders<br />
auf die Delikte, die zur Anordnung<br />
der Maßnahme geführt haben, einzugehen ist.<br />
(2) Der Vortrag oder das Seminar über<br />
geeignete Ladungssicherung hat aus einem<br />
theoretischen und praktischen Teil in der<br />
Dauer von insgesamt acht Unterrichtseinheiten<br />
zu bestehen, welche an einem Tag zu<br />
absolvieren sind. Der theoretische Teil hat<br />
mindestens vier Unterrichtseinheiten zu<br />
umfassen und die Vermittlung folgender<br />
Kenntnisse zu enthalten:<br />
1. bei der Fahrt auf das Fahrzeug und auf<br />
das Ladegut wirkende Kräfte,<br />
2. physikalische Zusammenhänge, insbesondere<br />
der Reibung und der Gewichtskraft,<br />
3. Berechnung der Nutzlast eines Fahrzeuges<br />
oder einer Fahrzeugkombination,<br />
4. Verteilung der Ladung,<br />
5. Auswirkungen der Überladung auf die<br />
Achse,<br />
6. Fahrzeugstabilität und<br />
7. Schwerpunkt des Fahrzeuges.<br />
Der praktische Teil hat mindestens zwei<br />
Unterrichtseinheiten zu umfassen und hat<br />
praktische Übungen am Fahrzeug selbst zu<br />
enthalten. Insbesondere ist der Unterschied<br />
zwischen kraftschlüssiger und form-schlüssiger<br />
Ladungssicherung sowie die ordnungsgemäße<br />
Sicherung unterschiedlicher Ladegüter<br />
mit den am besten geeigneten Ladungssicherungsmitteln<br />
zu vermitteln. Eine<br />
Unterrichtseinheit beträgt 50 Minuten. Vorträge<br />
oder Seminare über geeignete Ladungssicherung<br />
sind in Gruppen von <strong>zum</strong>indest<br />
drei und höchstens fünfzehn Teilnehmern<br />
durchzuführen.<br />
(3) Zur Durchführung der Vorträge oder<br />
Seminare über geeignete Ladungssicherung<br />
sind berechtigt:<br />
1. Fahrschulen,<br />
2. der Fachverband der Fahrschulen,<br />
3. Vereine von Kraftfahrzeugbesitzern,<br />
sofern sie im Kraftfahrbeirat vertreten<br />
sind,<br />
4. Institutionen, die für Verkehrssicherheitsfragen<br />
zuständig sind sowie<br />
5. sonstige Einrichtungen für berufliche<br />
Aus- und Weiterbildung, die für Kammern<br />
und Interessenvertretungen tätig<br />
werden, oder Unfallversicherungsträger.<br />
Diese Stellen haben über geeignete Vortragende,<br />
geeignete Kursräume und entsprechendes<br />
Lehrmaterial zu verfügen.<br />
23
<strong>FSG</strong>-DV<br />
(4) Der Kurs über geeignete Maßnahmen<br />
zur Kindersicherung hat aus einem<br />
theoretischen und praktischen Teil in der<br />
Dauer von insgesamt vier Unterrichtseinheiten<br />
zu bestehen, welche an einem Halbtag<br />
zu absolvieren sind. Der theoretische Teil hat<br />
zwei Unterrichtseinheiten zu umfassen und<br />
die Vermittlung folgender Kenntnisse zu<br />
enthalten:<br />
1. Crashphysik und Unfallentstehung,<br />
2. Unfallmedizin,<br />
3. Unfallstatistik,<br />
4. Recht,<br />
5. Behandlung typischer Einwände,<br />
6. Sicherungstechnik im Fahrzeug.<br />
Der praktische Teil hat zwei Unterrichtseinheiten<br />
zu umfassen und hat die richtige<br />
Eigensicherung, die Sicherung von Kindern<br />
im Fahrzeug sowie Hinweise auf typische<br />
Montage- und Sicherungsfehler zu enthalten.<br />
Eine Unterrichtseinheit beträgt 50 Minuten.<br />
Kurse über geeignete Maßnahmen zur Kindersicherung<br />
sind in Gruppen von <strong>zum</strong>indest<br />
vier und höchstens zwölf Teilnehmern<br />
durchzuführen.<br />
(5) Zur Durchführung der Kurse über<br />
geeignete Maßnahmen zur Kindersicherung<br />
sind berechtigt:<br />
1. Fahrschulen,<br />
2. der Fachverband der Fahrschulen,<br />
3. Vereine von Kraftfahrzeugbesitzern,<br />
sofern sie im Kraftfahrbeirat vertreten<br />
sind,<br />
4. Institutionen, die für Verkehrssicherheitsfragen<br />
zuständig sind sowie<br />
5. Einrichtungen, die gemäß § 6 Abs. 2<br />
der <strong>FSG</strong>-NV zur Durchführung von<br />
verkehrspsychologischen Nachschulungen<br />
ermächtigt sind.<br />
Diese Stellen haben über geeignete Vortragende,<br />
geeignete Kursräume und entsprechendes<br />
Lehrmaterial zu verfügen.<br />
§ 13f.<br />
Anordnung besonderer Maßnahmen<br />
1. bei Delikten gemäß § 30a Abs. 2 Z 1,<br />
2, 3 und 5 <strong>FSG</strong> eine Nachschulung<br />
gemäß § 4a <strong>FSG</strong>-NV;<br />
1a. bei Delikten gemäß § 30a Abs. 2 Z 13<br />
<strong>FSG</strong> einen Kurs über geeignete Maßnahmen<br />
zur Kindersicherung;<br />
2. bei Delikten gemäß § 30a Abs. 2 Z 4,<br />
6, 7 und 11 <strong>FSG</strong> eine Perfektionsfahrt<br />
gemäß § 13a; bei Delikten gemäß<br />
§ 30a Abs. 2 Z 4, 6 und 7 <strong>FSG</strong> kann<br />
anstelle der Perfektionsfahrt ein Fahrsicherheitstraining<br />
angeordnet werden,<br />
wenn die Deliktsbegehung auf mangelnde<br />
Fahrzeugbeherrschung zurückzuführen<br />
ist,<br />
3. bei Delikten gemäß § 30a Abs. 2 Z 9,<br />
10 und 12 <strong>FSG</strong>, bei letzterem sofern<br />
ein Kraftfahrzeug mit nicht entsprechend<br />
gesicherter Beladung gelenkt<br />
wurde, einen Vortrag oder ein Seminar<br />
über geeignete Ladungssicherung gemäß<br />
§ 13e Abs. 2; bei Delikten gemäß<br />
§ 30a Abs. 2 Z 12 <strong>FSG</strong> sofern ein<br />
Kraftfahrzeug gelenkt wurde, dessen<br />
technischer Zustand eine Gefährdung<br />
der Verkehrssicherheit darstellt, ein<br />
Fahrsicherheitstraining gemäß § 13b<br />
oder wenn vor Fahrtantritt keine Fahrzeugkontrolle<br />
durchgeführt worden ist,<br />
eine Perfektionsfahrt gemäß § 13a;<br />
4. bei Delikten gemäß § 30a Abs. 2 Z 8<br />
<strong>FSG</strong> eine Nachschulung gemäß § 4a<br />
<strong>FSG</strong>-NV.<br />
(2) Liegen der Anordnung der besonderen<br />
Maßnahme verschiedene Delikte<br />
zugrunde, die in unterschiedlichen Ziffern<br />
gemäß Abs. 1 enthalten sind, so hat die Behörde<br />
die besondere Maßnahme nach dem<br />
Delikt anzuordnen, welches in Abs. 1 unter<br />
der niedrigeren Ziffer genannt ist. Liegen der<br />
Anordnung der besonderen Maßnahme<br />
verschiedene Delikte zugrunde, die in derselben<br />
Ziffer gemäß Abs. 1 enthalten sind<br />
und jeweils unterschiedliche Maßnahmen<br />
nach sich ziehen würden, so richtet sich die<br />
Maßnahme nach dem später begangenen<br />
Delikt.<br />
(1) Für die in § 30a Abs. 2 <strong>FSG</strong> genannten<br />
Delikte sind von der Behörde besondere<br />
Maßnahmen wie folgt anzuordnen:<br />
24
<strong>FSG</strong>-DV<br />
VII. ABSCHNITT<br />
Verkehrscoaching<br />
§ 14.<br />
Inhalt und Umfang<br />
(1) Im Rahmen des Verkehrscoachings<br />
sollen dem Kursteilnehmer die Folgen des<br />
Lenkens von Kraftfahrzeugen in alkoholisiertem<br />
Zustand vor Augen geführt werden<br />
sowie durch eine Auseinandersetzung mit<br />
dem eigenen Fehlverhalten auf eine künftige<br />
Änderung des Verhaltens hingewirkt werden.<br />
(2) Im ersten Teil des Verkehrscoachings<br />
soll dem Kursteilnehmer<br />
durch Erfahrungsberichte des Kursleiters<br />
veranschaulicht werden, welche Unfallfolgen<br />
das Lenken von Kraftfahrzeugen in einem<br />
durch Alkohol beeinträchtigten Zustand nach<br />
sich ziehen kann. Dadurch soll das Bewusstsein<br />
für die Notwendigkeit von verantwortungsvollem<br />
Handeln im Straßenverkehr<br />
geschaffen werden. Außerdem sind die<br />
Auswirkungen von Alkoholkonsum auf den<br />
menschlichen Körper darzustellen.<br />
(3) Ziel des zweiten Teils des Verkehrscoachings<br />
ist es, bei den Kursteilnehmern<br />
nachhaltig eine Verhaltensänderung im<br />
Hinblick auf das Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
in einem durch Alkohol beeinträchtigten<br />
Zustand zu erreichen, indem auf die individuelle<br />
Persönlichkeit jedes Kursteilnehmers<br />
eingegangen wird. Aufgrund der Erfahrungen<br />
aus dem ersten Teil des Verkehrscoachings<br />
soll eine reflexive Auseinandersetzung<br />
mit dem eigenen Verhalten erfolgen<br />
um Alkoholkonsum und das Lenken von<br />
Kraftfahrzeugen künftig zuverlässig zu trennen.<br />
Dies soll auch durch die gemeinsame<br />
Erarbeitung von geeigneten Verhaltensmustern<br />
und Handlungsalternativen erreicht<br />
werden.<br />
(4) Die Dauer des Verkehrscoachings<br />
beträgt insgesamt mindestens vier Kurseinheiten,<br />
die in gleichen Teilen auf die beiden<br />
Teile gemäß Abs. 2 und 3 aufzuteilen sind.<br />
Eine Kurseinheit beträgt 50 Minuten.<br />
§ 15.<br />
Ablauf und Durchführung<br />
(1) Das Verkehrscoaching ist in Gruppen<br />
von mindestens vier und höchstens<br />
zwölf Teilnehmern im Rahmen einer halbtägigen<br />
Veranstaltung abzuhalten. In begründeten<br />
Einzelfällen, insbesondere wenn die<br />
Gruppenfähigkeit nicht gegeben ist, bei<br />
individuellen Belastungen oder bei Sprachund<br />
Kommunikationsschwierigkeiten kann<br />
das Verkehrscoaching in Form eines Einzelkurses<br />
absolviert werden. Die Dauer dieser<br />
Form des Verkehrscoachings hat mindestens<br />
zwei Unterrichtseinheiten zu betragen,<br />
die auf die zwei in § 14 Abs. 2 und 3 genannten<br />
Teile gleichmäßig aufzuteilen ist.<br />
(2) Zur Organisation und Durchführung<br />
des Verkehrscoachings sind die in § 23<br />
Abs. 1 Z 1 bis 4 des SanG genannten Institutionen<br />
berechtigt. Das Verkehrscoaching ist<br />
in geeigneten Räumlichkeiten abzuhalten.<br />
(3) Zur Durchführung des ersten Teils<br />
des Verkehrscoachings (§ 14 Abs. 2) hat die<br />
jeweilige Institution Ärzte oder Notfallsanitäter<br />
heranzuziehen. Zur Durchführung des<br />
zweiten Teils des Verkehrscoachings sind<br />
Psychologen gemäß § 1 Psychologengesetz,<br />
BGBl Nr. 360/1990 in der geltenden<br />
Fassung, heranzuziehen. Das Vorliegen der<br />
geforderten Qualifikationen ist von der Institution,<br />
von der das Verkehrscoaching organisiert<br />
wird, zu überprüfen und nachweislich<br />
zu dokumentieren sowie auf Verlangen der<br />
Behörde vorzulegen.<br />
(4) Die das Verkehrscoaching organisierende<br />
Institution hat<br />
1. für das Vorhandensein der geeigneten<br />
Räumlichkeiten (Abs. 2) Sorge zu tragen,<br />
2. für das Vorhandensein des geeigneten<br />
Personals (Abs. 3) Sorge zu tragen,<br />
3. an die Teilnehmer eine Kursbesuchsbestätigung<br />
auszustellen,<br />
4. die abgehaltenen Verkehrscoachings,<br />
insbesondere die Namen der Vortra-<br />
25
<strong>FSG</strong>-DV<br />
genden und der Teilnehmer, zu dokumentieren<br />
und<br />
5. diese Dokumentation zweimal jährlich<br />
der Behörde, in deren Sprengel die jeweilige<br />
Organisation tätig ist, zu übermitteln.<br />
(5) Eine Kursbesuchsbestätigung gemäß<br />
§ 15 Abs. 4 Z 3 ist auszustellen, wenn<br />
1. der Teilnehmer während der gesamten<br />
Kursdauer anwesend war,<br />
2. im Kurs ausreichend mitgearbeitet hat<br />
und<br />
3. die gesamte Kursgebühr entrichtet hat.<br />
Die Kursbesuchsbestätigung hat Ort und<br />
Datum der Absolvierung des Verkehrscoachings,<br />
die Bezeichnung der durchführenden<br />
Organisation sowie die Namen<br />
der Kursleiter und ihre Unterschrift oder die<br />
Unterschrift eines für die Unternehmensführung<br />
Verantwortlichen enthalten.<br />
(6) Die Gebühr für die Teilnahme an<br />
einem Verkehrscoaching beträgt<br />
1. für eine Gruppensitzung pro Kurseinheit<br />
und Teilnehmer .............. 25 Euro,<br />
2. für einen Einzelkurs pro Kurseinheit<br />
................................................ 50 Euro.<br />
In diesen Preisen sind alle Zuschläge enthalten<br />
(„Inklusivpreise“). Im Fall von fremdsprachigen<br />
Kursteilnehmern kann von der organisierenden<br />
Institution ein Dolmetscher beigezogen<br />
werden. Die Kosten dafür sind von<br />
dem oder den Kursteilnehmern zu tragen.<br />
VIII. ABSCHNITT<br />
§ 16.<br />
In-Kraft-Treten<br />
(1) Diese Verordnung tritt mit 1. November<br />
1997 in Kraft.<br />
BGBl. Nr. 399, in der Fassung der Verordnung<br />
BGBl. II Nr. 80/1997 außer Kraft.<br />
(3) Formblätter gemäß Anlage 2, die<br />
nicht der Fassung BGBl. II Nr. 88/2000 entsprechen,<br />
dürfen bis 30. Juni 2000 weiter<br />
verwendet werden.<br />
(4) §§ 13a bis 13d treten mit 1. Jänner<br />
2003 in Kraft.<br />
(5) § 2 Abs. 3 bis 5 in der Fassung<br />
BGBl. II Nr. 223/2004 treten mit Juli 2004 in<br />
Kraft.<br />
(6) Es treten in Kraft:<br />
1. § 1, § 2 Abs. 1 und 2, §§ 3 bis 5, § 7<br />
Abs. 1, § 10 und Anlagen 1 bis 4 in der<br />
Fassung BGBl. II Nr. 66/2006 mit 1.<br />
März 2006;<br />
2. § 8 Abs. 4, § 9 Abs. 2 in der Fassung<br />
BGBl. II Nr. 66/2006 mit 1. Oktober 2006.<br />
Führerscheine, die nicht dem § 1 und dem<br />
Muster der Anlage 1 in der Fassung BGBl. II<br />
Nr. 66/2006 entsprechen, sind weiterhin<br />
gültig.<br />
(7) § 2 Abs. 4, § 13a Abs. 1, 2, 2a und<br />
3 in der Fassung BGBl. II Nr. 325/2008 treten<br />
mit 1. November 2008 in Kraft.<br />
(8) § 13e Abs. 4 und 5, § 13f Abs. 1<br />
und die §§ 14 und 15 in der Fassung<br />
BGBl. II Nr. 274/2009 treten mit 1. September<br />
2009 in Kraft.<br />
(9) § 2 Abs. 1, 3 und 4, § 3 Abs. 2, 3<br />
und 5, § 4, § 6 Abs. 1, § 6a, § 8 Abs. 1<br />
und 4, die Überschrift des IV. Abschnittes,<br />
§ 11 Abs. 1, 4 und 5, § 13a Abs. 3a, § 13b<br />
Abs. 3, die Überschrift des § 13c, § 13c<br />
Abs. 1, 2, 5 und 6 und die Anlagen 1 bis 3<br />
treten mit 19. Jänner 2013 in Kraft. § 8 Abs.<br />
2 und 3, § 10, § 12 und § 13 sowie Anlage 4<br />
treten mit 19. Jänner 2013 außer Kraft.<br />
(2) Mit In-Kraft-Treten dieser Verordnung<br />
treten die §§ 28b, 29 und 35a einschließlich<br />
der Anlagen 6 und 6a der Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung<br />
1967,<br />
26
<strong>FSG</strong>-DV<br />
Anlage 1<br />
27
<strong>FSG</strong>-DV<br />
Anlage 2<br />
28
<strong>FSG</strong>-DV<br />
Anlage 3<br />
29
<strong>FSG</strong>-DV<br />
Anlage 4<br />
30<br />
(entfällt, BGBl II 2012/472)
<strong>FSG</strong>-GV – Führerscheingesetz<br />
Gesundheitsverordnung<br />
Verordnung des Bundesministers für Wissenschaft und Verkehr<br />
über die gesundheitliche Eignung <strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
BGBl ll 1997/322 idF BGBl ll 2011/280
<strong>FSG</strong>-GV<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
§ 1. Begriffsbestimmungen ................................................................................................... 35<br />
§ 2. Allgemeines ................................................................................................................... 35<br />
§ 3. Allgemeine Bestimmungen über die gesundheitliche Eignung <strong>zum</strong> Lenken von<br />
Kraftfahrzeugen ............................................................................................................. 36<br />
§ 4. Körpergröße .................................................................................................................. 37<br />
§ 5. Gesundheit .................................................................................................................... 38<br />
§ 6. Behinderungen .............................................................................................................. 38<br />
§ 7. Sehvermögen ................................................................................................................ 39<br />
§ 8. Mängel des Sehvermögens ........................................................................................... 39<br />
§ 9. Hörvermögen ................................................................................................................ 41<br />
§ 10. Herz- und Gefäßkrankheiten ......................................................................................... 41<br />
§ 11. Zuckerkrankheit ............................................................................................................. 41<br />
§ 12. Krankheiten des Nervensystems ................................................................................... 42<br />
§ 12a. Anfallsleiden/Epilepsie .................................................................................................. 42<br />
§ 13. Psychische Krankheiten und Behinderungen ................................................................ 43<br />
§ 14. Alkohol, Sucht- und Arzneimittel .................................................................................... 44<br />
§ 15. Nierenerkrankungen ...................................................................................................... 44<br />
§ 16. Andere Leiden ............................................................................................................... 44<br />
§ 17. Verkehrspsychologische Stellungnahme ....................................................................... 45<br />
§ 18. Verkehrspsychologische Untersuchung......................................................................... 45<br />
§ 19. Verkehrspsychologische Untersuchungsstellen ............................................................ 46<br />
§ 20. Ausbildung <strong>zum</strong> Verkehrspsychologen .......................................................................... 47<br />
§ 21. Verfahren zur Genehmigung von Testverfahren und zur Ermächtigung von<br />
verkehrspsychologischen Untersuchungsstellen ........................................................... 47<br />
§ 22. Sachverständige Ärzte für Allgemeinmedizin ................................................................ 48<br />
§ 23. Gebühren für ärztliche Gutachten und Kosten einer verkehrspsychologischen<br />
Untersuchung ................................................................................................................ 49<br />
§ 24. Übergangsbestimmungen ............................................................................................. 50<br />
§ 25. In-Kraft-Treten ............................................................................................................... 50<br />
Anlage ...................................................................................................................................... 51<br />
33
<strong>FSG</strong>-GV<br />
ÜBERSICHT DER ÄNDERUNGEN<br />
Kundmachung im Bundesgesetzblatt<br />
BGBl II 1997/322<br />
BGBl II 1998/138<br />
BGBl II 2002/16<br />
BGBl II 2002/427<br />
BGBl II 2006/64<br />
BGBI II 2011/280<br />
Amtliche Bezeichnung<br />
Stammfassung<br />
1. <strong>FSG</strong>-GV-Nov<br />
2. <strong>FSG</strong>-GV-Nov<br />
3. <strong>FSG</strong>-GV-Nov<br />
4. <strong>FSG</strong>-GV-Nov<br />
5. <strong>FSG</strong>-GV-Nov<br />
Die Änderungen durch BGBl 2011/280 (5. Novelle) sind durch einen senkrechten Strich rechts<br />
neben dem Text gekennzeichnet.<br />
Auf Grund der §§ 8 und 34 des Führerscheingesetzes, BGBl. I Nr. 120/1997, wird im Einvernehmen<br />
mit dem Bundesminister für Arbeit, Gesundheit und Soziales verordnet:<br />
34
<strong>FSG</strong>-GV<br />
§ 1.<br />
Begriffsbestimmungen<br />
Im Sinne dieser Verordnung bedeutet:<br />
1. ärztliches Gutachten: ein von einem<br />
Amtsarzt oder von einem gemäß § 34<br />
<strong>FSG</strong> bestellten sachverständigen Arzt<br />
für Allgemeinmedizin gemäß der Anlage<br />
erstelltes Gutachten, das in begründeten<br />
Fällen auch fachärztliche Stellungnahmen,<br />
gegebenenfalls eine Beobachtungsfahrt<br />
gemäß § 9 <strong>FSG</strong> oder<br />
erforderlichenfalls auch eine verkehrspsychologische<br />
Stellungnahme zu umfassen<br />
hat.<br />
2. fachärztliche Stellungnahme: diese hat<br />
ein Krankheitsbild zu beschreiben und<br />
dessen Auswirkungen auf das Lenken<br />
von Kraftfahrzeugen zu beurteilen und<br />
ist von einem Facharzt des entsprechenden<br />
Sonderfaches abzugeben. In<br />
dieser ist gegebenenfalls auch die<br />
kraftfahrspezifische Leistungsfähigkeit<br />
mitzubeurteilen.<br />
3. verkehrspsychologische Untersuchung<br />
eines Bewerbers um eine Lenkberechtigung<br />
oder eines Führerscheinbesitzers:<br />
diese besteht aus<br />
a) der Prüfung seiner kraftfahrspezifischen<br />
verkehrspsychologischen<br />
Leistungsfähigkeit und<br />
b) der Untersuchung seiner Bereitschaft<br />
zur Verkehrsanpassung.<br />
4. amtsärztliche Nachuntersuchung:<br />
Grundlage für ein von einem Amtsarzt<br />
erstelltes ärztliches Gutachten über die<br />
Eignung <strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
eines Besitzers einer Lenkberechtigung;<br />
sie umfasst sowohl das Aktenstudium<br />
als auch die Beurteilung allfälliger<br />
fachärztlicher oder verkehrspsychologischer<br />
Stellungnahmen sowie<br />
gegebenenfalls eine Beobachtungsfahrt<br />
und hat sich auf die gesundheitlichen<br />
Mängel zu beschränken,<br />
auf Grund derer die Nachuntersuchung<br />
vorgeschrieben wurde, es sei<br />
denn, anlässlich der Nachuntersuchung<br />
treten andere Auffälligkeiten auf.<br />
5. ärztliche Kontrolluntersuchung: Grundlage<br />
für eine fachärztliche Stellungnahme,<br />
auf Grund bestimmter Leiden,<br />
die im Hinblick auf eine Befristung der<br />
Lenkberechtigung regelmäßig durchzuführen<br />
ist und für die amtsärztliche<br />
Nachuntersuchung erforderlich ist.<br />
6. Wiederholungsuntersuchung: Grundlage<br />
für das von Besitzern von Lenkberechtigungen<br />
der Klassen C(C1),<br />
CE(C1E), D(DE) und D1(D1E) gemäß<br />
§ 17a Abs. 2 vorzulegende ärztliche<br />
Gutachten.<br />
7. Beobachtungsfahrt: eine Fahrt von<br />
mindestens 30 Minuten für die Gruppe<br />
1 und mindestens 45 Minuten für die<br />
Gruppe 2 im Beisein eines Amtsarztes<br />
und/oder gegebenenfalls eines technischen<br />
Sachverständigen. Es ist dabei<br />
die Beherrschung des Fahrzeuges, das<br />
verkehrsangepasste und mit Rücksicht<br />
auf andere Verkehrsteilnehmer umsichtige<br />
Fahren sowie die Kompensation<br />
von gesundheitlichen Mängeln zu<br />
beobachten. Die Beobachtungsfahrt<br />
hat insbesondere zu umfassen:<br />
a) Überqueren von mindestens vier<br />
ungeregelten Kreuzungen,<br />
b) Überholen und Vorbeifahren,<br />
c) links und rechts einbiegen,<br />
d) Kreisverkehr,<br />
e) Anfahren auf Steigungen,<br />
f) Rückwärtsfahren,<br />
g) Ausparken, Einparken, Umdrehen,<br />
h) Slalomfahrt bei Kraftfahrzeugen<br />
der Klasse A.<br />
8. Gruppe 1: Kraftfahrzeuge der Klassen<br />
AM, A(A1, A2), B, BE und F,<br />
9. Gruppe 2: Kraftfahrzeuge der Klassen<br />
C(C1), CE(C1E), D(D1) und DE(D1E).<br />
§ 2.<br />
Allgemeines<br />
(1) Das ärztliche Gutachten hat gegebenenfalls<br />
auszusprechen:<br />
1. ob und nach welchem Zeitraum eine<br />
amtsärztliche Nachuntersuchung erforderlich<br />
ist,<br />
35
<strong>FSG</strong>-GV<br />
2. ob und in welchen Zeitabständen ärztliche<br />
Kontrolluntersuchungen erforderlich<br />
sind,<br />
3. ob die Verwendung eines Körperersatzstückes<br />
oder Behelfes unumgänglich<br />
notwendig ist, um das sichere Lenken<br />
eines Kraftfahrzeuges zu gewährleisten,<br />
4. ob der Bewerber oder Führerscheinbesitzer<br />
nur unter zeitlichen, örtlichen oder<br />
sachlichen Beschränkungen <strong>zum</strong> Lenken<br />
von Kraftfahrzeugen geeignet ist.<br />
Werden in den Fällen der §§ 5 bis 16 ärztliche<br />
Kontrolluntersuchungen als Auflage<br />
vorgeschrieben, so dürfen diese niemals<br />
alleine, sondern immer nur in Verbindung mit<br />
einer Befristung der Lenkberechtigung und<br />
einer amtsärztlichen Nachuntersuchung bei<br />
Ablauf dieser Befristung verfügt werden.<br />
(2) Die verkehrspsychologische Untersuchung<br />
hat, je nach den Erfordernissen der<br />
Verkehrssicherheit, den Gesichtspunkt der<br />
kraftfahrspezifischen Leistungsfähigkeit oder<br />
der Bereitschaft zur Verkehrsanpassung<br />
besonders zu berücksichtigen. Sie kann in<br />
den Fällen des § 17 Abs. 3 Z 1 und 2 auf<br />
Grund einer positiven Kurzuntersuchung<br />
(Screening) abgekürzt werden.<br />
(3) Im Falle, dass das ärztliche Gutachten<br />
eine amtsärztliche Nachuntersuchung<br />
oder ärztliche Kontrolluntersuchungen oder<br />
die Verwendung von bestimmten Körperersatzstücken<br />
oder Behelfen vorschreibt, ist<br />
die Lenkberechtigung nur bis zu dem Zeitpunkt<br />
der nächsten amtsärztlichen Nachuntersuchung<br />
befristet, erforderlichenfalls unter<br />
der Auflage ärztlicher Kontrolluntersuchungen,<br />
oder unter der Auflage der Verwendung<br />
dieser Körperersatzstücke oder Behelfe zu<br />
erteilen. Die Befristung oder Auflage ist<br />
gemäß § 13 Abs. 2 <strong>FSG</strong> in den Führerschein<br />
einzutragen. Werden ärztliche Kontrolluntersuchungen<br />
als Auflage vorgeschrieben, so<br />
ist der Befund oder das Gutachten in den<br />
vorgeschriebenen Zeitabständen gemeinsam<br />
mit dem Führerschein der Behörde<br />
vorzulegen.<br />
(4) Bei der Erstellung des ärztlichen<br />
Gutachtens darf keine fachärztliche oder<br />
verkehrspsychologische Stellungnahme miteinbezogen<br />
werden, die älter als sechs<br />
Monate ist. Aktenkundige Vorbefunde sind<br />
jedoch heranzuziehen, um einen etwaigen<br />
Krankheitsverlauf beurteilen zu können. Zu<br />
diesem Zweck hat die Behörde dem Sachverständigen<br />
bei Nachuntersuchungen in<br />
diese Vorbefunde Einsicht zu gewähren.<br />
(5) Soweit in dieser Verordnung bestimmte<br />
Beschränkungen der Lenkberechtigung<br />
wie beispielsweise Auflagen vorgesehen<br />
sind, wird dadurch das Recht der Behörde,<br />
erforderlichenfalls zusätzliche Einschränkungen,<br />
wie beispielsweise Befristungen<br />
zu verfügen, nicht berührt.<br />
§ 3.<br />
Allgemeine Bestimmungen über<br />
die gesundheitliche Eignung<br />
<strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
(1) Als <strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
einer bestimmten Fahrzeugklasse im<br />
Sinne des § 8 <strong>FSG</strong> gesundheitlich geeignet<br />
gilt, wer für das sichere Beherrschen dieser<br />
Kraftfahrzeuge und das Einhalten der für das<br />
Lenken dieser Kraftfahrzeuge geltenden<br />
Vorschriften<br />
1. die nötige körperliche und psychische<br />
Gesundheit besitzt,<br />
2. die nötige Körpergröße besitzt,<br />
3. ausreichend frei von Behinderungen ist<br />
und<br />
4. aus ärztlicher Sicht über die nötige<br />
kraftfahrspezifische Leistungsfähigkeit<br />
verfügt.<br />
Kraftfahrzeuglenker müssen die für ihre<br />
Gruppe erforderlichen gesundheitlichen Voraussetzungen<br />
gemäß den nachfolgenden<br />
Bestimmungen erfüllen. Um die gesundheitliche<br />
Eignung nachzuweisen, ist der Behörde<br />
ein ärztliches Gutachten gemäß § 8 Abs. 1<br />
oder 2 <strong>FSG</strong> vorzulegen.<br />
(2) Die ärztliche Untersuchung ist in<br />
der Regel mit den einem Arzt für Allgemeinmedizin<br />
üblicherweise zur Verfügung ste-<br />
36
<strong>FSG</strong>-GV<br />
henden Untersuchungsbehelfen durchzuführen.<br />
Die Untersuchung umfasst jedenfalls<br />
1. die Erhebung der Krankheitsgeschichte,<br />
bezogen auf die gesundheitliche<br />
Eignung <strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen;<br />
2. den Gesamteindruck - zusammengesetzt<br />
aus Motorik, Mimik, Gestik, Koordination<br />
und Sprachvermögen;<br />
3. die Größe und das Gewicht;<br />
4. eine Sehschärfenkontrolle ohne Sehbehelf<br />
sowie eine grobe Überprüfung<br />
des Gesichtsfeldes; falls die angegebenen<br />
Mindestsehschärfen unterschritten<br />
werden, zusätzlich eine Sehschärfekontrolle<br />
mit Sehbehelf. Bei Brillenträgern<br />
der Gruppe 2 ist die Brillenstärke<br />
zu bestimmen; wenn dem sachverständigen<br />
Arzt die erforderlichen Untersuchungsbehelfe<br />
nicht zur Verfügung<br />
stehen, ist eine Brillenglasbestimmung<br />
eines Augenoptikers oder<br />
ein augenfachärztlicher Befund beizubringen;<br />
die Brillenglasbestimmung<br />
oder der augenfachärztliche Befund<br />
dürfen <strong>zum</strong> Zeitpunkt der Untersuchung<br />
nicht älter als sechs Monate<br />
sein;<br />
5. einen Hörtest mit Konversationssprache<br />
(ein Meter für Lenker der Gruppe<br />
1, sechs Meter für Lenker der<br />
Gruppe 2);<br />
6. eine Herzkreislaufkontrolle durch Blutdruckmessung<br />
und Pulszählung;<br />
7. eine Kontrolle der Beweglichkeit der<br />
Extremitäten (insbesondere durch<br />
Kniebeugen, seitliches Bewegen der<br />
Arme, Grifffunktion beider Hände);<br />
8. eine Überprüfung auf Tremor.<br />
(3) Ergibt sich aus der Vorgeschichte<br />
oder anlässlich der Untersuchung der Verdacht<br />
auf das Vorliegen eines Zustandes,<br />
der die Eignung <strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
einschränken oder ausschließen<br />
würde, so ist gegebenenfalls die Vorlage<br />
allfälliger fachärztlicher oder verkehrspsychologischer<br />
Stellungnahmen zu verlangen.<br />
Diese Stellungnahmen sind bei der Gesamtbeurteilung<br />
zu berücksichtigen und im Gutachten<br />
in geeigneter Weise zu bewerten,<br />
wobei die zusätzlichen Risiken und Gefahren,<br />
die mit dem Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
der Gruppe 2 verbunden sind, besonders zu<br />
berücksichtigen sind.<br />
(4) Besitzer einer Lenkberechtigung,<br />
bei denen Erkrankungen oder Behinderungen<br />
festgestellt wurden, die nach den nachfolgenden<br />
Bestimmungen die Eignung <strong>zum</strong><br />
Lenken von Kraftfahrzeugen ausschließen<br />
würden, gelten dann als geeignet <strong>zum</strong> Lenken<br />
von Kraftfahrzeugen der Gruppe 1,<br />
wenn sie<br />
1. während der, der Feststellung der<br />
Erkrankung oder Behinderungen unmittelbar<br />
vorangehenden zwei Jahre Kraftfahrzeuge<br />
tatsächlich gelenkt haben<br />
und<br />
2. die Annahme gerechtfertigt ist, dass ein<br />
Ausgleich des bestehenden Mangels<br />
durch erlangte Geübtheit eingetreten ist.<br />
Der Eintritt dieses Ausgleichs und die Dauer<br />
des Vorliegens dieser Eignung ist durch das<br />
ärztliche Gutachten nötigenfalls im Zusammenhang<br />
mit einer Beobachtungsfahrt festzustellen<br />
und darf nur auf höchstens fünf<br />
Jahre ausgesprochen werden. Bestehen<br />
trotz der durchgeführten Beobachtungsfahrt<br />
noch Bedenken über die Eignung des zu<br />
Untersuchenden, ist zusätzlich eine verkehrspsychologische<br />
Stellungnahme zu<br />
seiner kraftfahrspezifischen Leistungsfähigkeit<br />
einzuholen.<br />
(5) Personen mit einer fortschreitenden<br />
Erkrankung kann eine Lenkberechtigung<br />
befristet erteilt oder belassen werden unter<br />
der Auflage ärztlicher Kontrolluntersuchungen<br />
und amtsärztlicher Nachuntersuchungen.<br />
Die Auflage kann aufgehoben werden,<br />
sobald sich die Erkrankung oder Behinderung<br />
stabilisiert hat.<br />
§ 4.<br />
Körpergröße<br />
(1) Die Eignung einer Person <strong>zum</strong><br />
Lenken von Kraftfahrzeugen setzt eine Körpergröße<br />
von mindestens 155 cm und bei<br />
Kraftfahrzeugen der Klassen C(C1),<br />
37
<strong>FSG</strong>-GV<br />
CE(C1E), D(D1) und DE(D1E) von mindestens<br />
160 cm voraus.<br />
(2) Personen, deren Körpergröße das<br />
im Abs. 1 angeführte Mindestmaß nicht<br />
erreicht, gelten unter den in § 8 Abs. 3 Z 2<br />
oder 3 <strong>FSG</strong> angeführten Voraussetzungen<br />
als <strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen geeignet,<br />
wenn dieser Mangel durch die Verwendung<br />
von Behelfen, Fahrzeugen mit bestimmten<br />
Merkmalen oder Ausgleichkraftfahrzeugen<br />
ausgeglichen werden kann.<br />
der Gesundheit gemäß1 Z 1 ein krankhafter<br />
Zustand ergibt, der die Eignung <strong>zum</strong> Lenken<br />
eines Kraftfahrzeuges einschränken oder<br />
ausschließen würde, ist gegebenenfalls eine<br />
fachärztliche Stellungnahme einzuholen; bei<br />
Erkrankungen gemäß Abs. 1 Z 2, 3 und 4 ist<br />
eine entsprechende fachärztliche Stellungnahme<br />
einzuholen, die die kraftfahrspezifische<br />
Leistungsfähigkeit mitzubeurteilen hat.<br />
Bei Erkrankungen gemäß Abs. 1 Z 4 lit. a<br />
und b ist zusätzlich eine verkehrspsychologische<br />
Stellungnahme einzuholen.<br />
§ 5.<br />
Gesundheit<br />
(1) Als <strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
hinreichend gesund gilt eine Person, bei<br />
der keine der folgenden Krankheiten festgestellt<br />
wurde:<br />
1. schwere Allgemeinerkrankungen oder<br />
schwere lokale Erkrankungen, die das<br />
sichere Beherrschen des Kraftfahrzeuges<br />
und das Einhalten der für das Lenken<br />
des Kraftfahrzeuges geltenden<br />
Vorschriften beeinträchtigen könnten,<br />
2. organische Erkrankungen des zentralen<br />
oder peripheren Nervensystems,<br />
die das sichere Beherrschen des Kraftfahrzeuges<br />
und das Einhalten der für<br />
das Lenken des Kraftfahrzeuges geltenden<br />
Vorschriften beeinträchtigen<br />
könnten,<br />
3. Erkrankungen, bei denen es zu unvorhersehbaren<br />
Bewusstseinsstörungen<br />
oder -trübungen kommt,<br />
4. schwere psychische Erkrankungen<br />
gemäß § 13 sowie:<br />
a) Alkoholabhängigkeit oder<br />
b) andere Abhängigkeiten, die das<br />
sichere Beherrschen des Kraftfahrzeuges<br />
und das Einhalten der<br />
für das Lenken des Kraftfahrzeuges<br />
geltenden Vorschriften beeinträchtigen<br />
könnten,<br />
5. Augenerkrankungen, die das Sehvermögen<br />
beeinträchtigen.<br />
(2) Wenn sich aus der Vorgeschichte<br />
oder bei der Untersuchung zur Feststellung<br />
§ 6.<br />
Behinderungen<br />
(1) Als <strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
hinreichend frei von Behinderungen gilt<br />
eine Person, bei der keine der folgenden<br />
Behinderungen vorliegt:<br />
1. grobe Störungen des Raum- und Muskelsinnes,<br />
des Tastgefühles oder der<br />
Koordination der Muskelbewegungen,<br />
die das sichere Beherrschen des Kraftfahrzeuges<br />
beeinträchtigen können,<br />
2. organische Veränderungen, die eine<br />
respiratorische Insuffizienz oder eine<br />
Vitalkapazität unter 1,5 Liter Atemluft<br />
verursachen,<br />
3. Defekte an Gliedmaßen, die das sichere<br />
Beherrschen des Kraftfahrzeuges<br />
beeinträchtigen können,<br />
4. (entfällt, BGBl II 2006/64),<br />
5. eingeschränkte Beweglichkeit der<br />
Gelenke, Muskulatur und Gliedmaßen,<br />
die das sichere Beherrschen des Kraftfahrzeuges<br />
beeinträchtigen kann,<br />
6. mangelhaftes Sehvermögen oder<br />
7. mangelhaftes Hörvermögen oder Störungen<br />
des Gleichgewichtes.<br />
(2) Personen, bei denen Defekte an<br />
den Gliedmaßen im Sinne des Abs. 1 Z 3<br />
oder 5 festgestellt wurden, die durch Verwendung<br />
von Körperersatzstücken oder<br />
Behelfen oder von Fahrzeugen mit bestimmten<br />
Merkmalen oder von Invalidenkraftfahrzeugen<br />
oder Ausgleichkraftfahrzeugen ausgeglichen<br />
werden können, gelten unter den<br />
in § 8 Abs. 3 Z 2 oder 3 <strong>FSG</strong> angeführten<br />
38
<strong>FSG</strong>-GV<br />
Voraussetzungen als <strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
bedingt oder beschränkt geeignet.<br />
§ 7.<br />
Sehvermögen<br />
(1) Alle Bewerber um eine Lenkberechtigung<br />
müssen sich einer Untersuchung<br />
unterziehen, um festzustellen, dass sie einen<br />
für das sichere Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
ausreichenden Visus (Abs. 2 Z 1) haben.<br />
Diese Untersuchung hat auch eine grobe<br />
Überprüfung des Gesichtsfeldes (Abs. 2 Z 2)<br />
zu umfassen. In Zweifelsfällen ist der Bewerber<br />
von einem Facharzt für Augenheilkunde<br />
und Optometrie zu untersuchen. Die<br />
in Abs. 2 Z 3 und 4 genannten Kriterien<br />
sowie andere Störungen der Sehfunktion,<br />
die ein sicheres Fahren in Frage stellen<br />
können sowie das Vorliegen fortschreitender<br />
Augenkrankheiten sind bei dieser Untersuchung<br />
nicht einzeln zu untersuchen. In Zweifelsfällen<br />
oder beim Verdacht auf Vorliegen<br />
fortschreitender Augenerkrankungen ist der<br />
Bewerber von einem Facharzt für Augenheilkunde<br />
und Optometrie zu untersuchen.<br />
(2) Das im § 6 Abs. 1 Z 6 angeführte<br />
mangelhafte Sehvermögen liegt vor, wenn<br />
nicht erreicht wird<br />
1. ein Visus mit oder ohne Korrektur<br />
a) für das Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
der Gruppe 1 beim beidäugigen<br />
Sehen von mindestens 0,5<br />
b) für das Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
der Gruppe 2 von mindestens<br />
0,8 auf einem Auge und von<br />
mindestens 0,1 auf dem anderen;<br />
2. ein beidäugiges Gesichtsfeld<br />
a) für das Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
der Gruppe 1 mit Außengrenzen<br />
von horizontal mindestens<br />
120 Grad, davon rechts und<br />
links mindestens 50 Grad und<br />
nach oben und unten mindestens<br />
20 Grad und ohne Ausfall im<br />
zentralen Bereich von 20 Grad<br />
Durchmesser;<br />
b) für das Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
der Gruppe 2 mit Außengrenzen<br />
von horizontal mindestens<br />
160 Grad, davon rechts und<br />
links mindestens 70 Grad und<br />
nach oben und unten mindestens<br />
30 Grad und ohne Ausfall im<br />
zentralen Bereich von 30 Grad<br />
Durchmesser;<br />
3. die Freiheit von Doppeltsehen, gegebenenfalls<br />
durch Abdeckung eines Auges<br />
oder durch optische Hilfsmittel;<br />
4. ein ausreichendes Dämmerungssehen,<br />
ungestörte Blend- und Kontrastempfindlichkeit.<br />
§ 8.<br />
Mängel des Sehvermögens<br />
(1) Wird der in § 7 Abs. 2 Z 1 lit. a geforderte<br />
Visus von Lenkern von Kraftfahrzeugen<br />
der Gruppe 1 nur mit Korrektur erreicht,<br />
so ist die Verwendung eines entsprechenden<br />
Sehbehelfes beim Lenken eines<br />
Kraftfahrzeuges vorzuschreiben. Lochbrillen<br />
(stenopäische Brillen) dürfen nicht verwendet<br />
werden und Zylindergläser dürfen nicht<br />
kreisrund sein.<br />
(2) Wird der in § 7 Abs. 2 Z 1 lit. b geforderte<br />
Visus von Lenkern von Kraftfahrzeugen<br />
der Gruppe 2 nur mit Korrektur erreicht,<br />
so gilt die Eignung <strong>zum</strong> Lenken von<br />
Kraftfahrzeugen als gegeben, wenn auf<br />
Grund der bisherigen Verwendung von Sehbehelfen<br />
keine Bedenken bestehen und<br />
1. die Gläserstärke nicht mehr als +8 oder<br />
-8 Dioptrien sphärisches Äquivalent<br />
und ± 2 Dioptrien zylindrisch beträgt<br />
und die Korrekturdifferenz nicht mehr<br />
als 2 Dioptrien sphärisches Äquivalent<br />
zwischen den beiden Augen beträgt<br />
oder<br />
2. eine entsprechende fachärztliche Stellungnahme<br />
vorliegt, die den für das<br />
Lenken von Kraftfahrzeugen notwendigen<br />
Visus bestätigt oder<br />
3. der erforderliche Visus mittels Kontaktlinsen<br />
erreicht wird.<br />
Lochbrillen (stenopäische Brillen) dürfen<br />
nicht verwendet werden und Zylindergläser<br />
dürfen nicht kreisrund sein.<br />
39
<strong>FSG</strong>-GV<br />
(3) Werden die Anforderungen an das<br />
Gesichtsfeld nicht erfüllt, darf eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 1 in Ausnahmefällen<br />
aufgrund einer befürwortenden fachärztlichen<br />
Stellungnahme für einen Zeitraum von<br />
höchstens fünf Jahren erteilt oder belassen<br />
werden. Erforderlichenfalls muss durch eine<br />
Überprüfung der kraftfahrspezifischen Leistungsfähigkeit<br />
und/oder eine Beobachtungsfahrt<br />
festgestellt werden, ob das mangelhafte<br />
Sehvermögen ausreichend kompensiert<br />
werden kann. Ergibt die fachärztliche Untersuchung<br />
ein Gesichtsfeld eines Auges, das<br />
in dem in § 7 Abs. 2 Z 2 lit. a angeführten<br />
Bereich Defekte aufweist, so sind (zusätzlich<br />
zur fünfjährigen Befristung der Lenkberechtigung)<br />
die Bestimmungen des Abs. 4 über<br />
das Fehlen eines Auges und die funktionelle<br />
Einäugigkeit anzuwenden. Ergibt die fachärztliche<br />
Untersuchung nicht überlappende<br />
Defekte der Gesichtsfelder beider Augen in<br />
dem in § 7 Abs. 2 Z 2 lit. a angeführten Bereich,<br />
so gelten (zusätzlich zur fünfjährigen<br />
Befristung der Lenkberechtigung) die in<br />
Abs. 4 angeführten Voraussetzungen mit<br />
Ausnahme der Bestimmungen über das<br />
Gesichtsfeld (§ 7 Abs. 2 Z 2) für beide Augen.<br />
Weisen die Gesichtsfelder beider Augen<br />
überlappende Defekte auf, darf eine<br />
Lenkberechtigung weder erteilt noch belassen<br />
werden. Eine Lenkberechtigung der<br />
Gruppe 2 darf in keinem Fall einer Gesichtsfeldeinschränkung<br />
erteilt oder belassen<br />
werden.<br />
(4) Fehlt ein Auge oder ist eine funktionelle<br />
Einäugigkeit gegeben, so kann eine<br />
Lenkberechtigung erteilt oder belassen werden,<br />
wenn durch eine fachärztliche Stellungnahme<br />
bestätigt wird, dass beim normal<br />
sehenden Auge kein im § 7 Abs. 2 Z 2, 3<br />
und 4 angeführtes mangelhaftes Sehvermögen<br />
und der in § 7 Abs. 2 Z 1 genannte<br />
Visus ohne oder mit Korrektur vorhanden ist.<br />
Eine Lenkberechtigung für die Gruppe 2 darf<br />
jedenfalls nur erteilt oder belassen werden,<br />
wenn der in § 7 Abs. 2 Z 1 lit. b genannte<br />
Visus auf beiden Augen erreicht wird. Eventuelle<br />
Anzeichen bei beginnender Erkrankung<br />
des sehenden Auges müssen dahingehend<br />
beurteilt werden, in welchem Zeitraum<br />
eine augenärztliche Kontrolluntersuchung<br />
erforderlich ist; die Eignung kann nur<br />
für diesen Zeitraum angenommen werden.<br />
Bei der Festsetzung des Zeitraumes ist auch<br />
auf die Ursache und den Zeitpunkt des Verlustes<br />
oder der Blindheit des einen Auges<br />
Bedacht zu nehmen. Erforderlichenfalls<br />
muss durch eine Beobachtungsfahrt oder<br />
eine Überprüfung der kraftfahrspezifischen<br />
Leistungsfähigkeit festgestellt werden, ob<br />
der Verlust eines Auges ausreichend kompensiert<br />
werden kann. Für einen Zeitraum<br />
von sechs Monaten nach Eintritt der Einäugigkeit<br />
darf jedenfalls keine Lenkberechtigung<br />
erteilt oder belassen werden. Beim<br />
Lenken von Kraftfahrzeugen ohne Windschutzscheiben<br />
oder mit Windschutzscheiben,<br />
deren oberer Rand nicht höher liegt als<br />
die Augen des Lenkers, ist ein Augenschutz<br />
zu verwenden.<br />
(5) Im Falle des Doppeltsehens ist die<br />
Eignung <strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
der Gruppe 1 nach einer befürwortenden<br />
fachärztlichen Stellungnahme gegeben,<br />
unter der Auflage der Verwendung einer<br />
entsprechenden optischen Vorrichtung wie<br />
schwarzes Glas, Mattglas usw., die die Sicht<br />
eines Auges ausschaltet. Die Lenkberechtigung<br />
für die Gruppe 1 darf für einen Zeitraum<br />
von höchstens fünf Jahren erteilt werden<br />
und überdies sind in diesem Fall die<br />
Bestimmungen des Abs. 4 über das Fehlen<br />
eines Auges und die funktionelle Einäugigkeit<br />
anzuwenden. Eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 2 darf weder erteilt noch belassen<br />
werden.<br />
(6) Personen mit einer fortschreitenden<br />
Augenkrankheit kann eine Lenkberechtigung<br />
befristet und unter der Auflage ärztlicher<br />
Kontrolluntersuchungen erteilt oder belassen<br />
werden. Die Auflage kann aufgehoben werden,<br />
sobald sich die Erkrankung oder Behinderung<br />
stabilisiert hat.<br />
(7) Ergibt die fachärztliche Untersuchung<br />
einen Verdacht auf andere Augenerkrankungen,<br />
die das sichere Lenken eines<br />
Kraftfahrzeuges einschränken würden, so<br />
kann in Ausnahmefällen auf Grund einer<br />
erfolgreichen Beobachtungsfahrt eine befristete<br />
Lenkberechtigung erteilt werden.<br />
40
<strong>FSG</strong>-GV<br />
(8) Bei Vorliegen von Augenzittern<br />
(Nystagmus) ist auch bei Erbringen der<br />
geforderten Sehschärfe eine fachärztliche<br />
Stellungnahme beizubringen, die die Eignung<br />
<strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen der<br />
Gruppe 1 bestätigt. Eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 2 darf weder erteilt noch belassen<br />
werden.<br />
§ 9.<br />
Hörvermögen<br />
Das in § 6 Abs. 1 Z 7 angeführte mangelhafte<br />
Hörvermögen liegt vor, wenn ohne<br />
Verwendung von Hörbehelfen nicht erreicht<br />
wird ein Hörvermögen bei beidohriger Prüfung<br />
1. für das Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
der Gruppe 1 für Konversationssprache<br />
auf eine Entfernung von mindestens<br />
1 m,<br />
2. für das Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
der Gruppe 2 für Konversationssprache<br />
auf eine Entfernung von 6 m.<br />
Wird das in Z 1 oder 2 angeführte Hörvermögen<br />
nicht erreicht, so ist eine fachärztliche<br />
Stellungnahme erforderlich, die nur nach<br />
einer tonaudiometrischen Untersuchung und<br />
einer Prüfung der Gleichgewichtsfunktion,<br />
wie etwa durch Steh- und Tretversuch sowie<br />
Blindgang, erstellt werden darf. Bei eventuellen<br />
Anzeichen auf Erkrankungen im Bereich<br />
der Hör- und Gleichgewichtsorgane ist deren<br />
Auswirkung auf die Eignung <strong>zum</strong> sicheren<br />
Beherrschen eines Kraftfahrzeuges zu beurteilen.<br />
Erforderlichenfalls muss durch eine<br />
Beobachtungsfahrt oder eine Untersuchung<br />
der kraftfahrspezifischen Leistungsfähigkeit<br />
festgestellt werden, ob das mangelnde oder<br />
fehlende Hörvermögen ausreichend kompensiert<br />
werden kann.<br />
§ 10.<br />
Herz- und Gefäßkrankheiten<br />
(1) Personen mit Herzrhythmusstörungen,<br />
die zu unvorhergesehenen Bewusstseinstrübungen<br />
oder -störungen führen<br />
können, darf eine Lenkberechtigung weder<br />
erteilt noch belassen werden.<br />
(2) Personen mit Herzschrittmacher<br />
darf eine Lenkberechtigung nur vorbehaltlich<br />
einer befürwortenden fachärztlichen Stellungnahme<br />
erteilt oder belassen werden.<br />
(3) Ob einer Person, die unter Blutdruckanomalien<br />
leidet, eine Lenkberechtigung<br />
erteilt oder belassen werden kann, ist<br />
nach den übrigen Ergebnissen der ärztlichen<br />
Untersuchung, den möglichen Komplikationen<br />
und der daraus gegebenenfalls für die<br />
Sicherheit im Straßenverkehr erwachsenden<br />
Gefahr zu beurteilen.<br />
(4) Personen, bei denen es im Ruheoder<br />
Erregungszustand zu Angina-Pectoris-<br />
Anfällen kommt, darf eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 2 weder erteilt noch belassen<br />
werden; für die Gruppe 1 kann eine Lenkberechtigung<br />
nur nach einer befürwortenden<br />
fachärztlichen Stellungnahme erteilt oder<br />
belassen werden. Personen, die einen Herzinfarkt<br />
erlitten haben, darf eine Lenkberechtigung<br />
nur vorbehaltlich einer befürwortenden<br />
fachärztlichen Stellungnahme erteilt<br />
oder belassen werden.<br />
§ 11.<br />
Zuckerkrankheit<br />
(1) Zuckerkranken darf eine Lenkberechtigung<br />
nur nach einer befürwortenden<br />
fachärztlichen Stellungnahme erteilt oder<br />
belassen werden, aus der insbesondere<br />
auch hervorgeht, dass der Zuckerkranke die<br />
mit Hypoglykämie verbundenen Risiken<br />
versteht und seinen Zustand angemessen<br />
beherrscht.<br />
(2) Zuckerkranken, die mit Insulin oder<br />
bestimmten Tabletten behandelt werden<br />
müssen, darf eine Lenkberechtigung der<br />
Gruppe 1 nur für einen Zeitraum von höchstens<br />
fünf Jahren unter der Auflage ärztlicher<br />
Kontrolluntersuchungen und amtsärztlicher<br />
Nachuntersuchungen erteilt oder belassen<br />
werden.<br />
41
<strong>FSG</strong>-GV<br />
(3) Zuckerkranken, die mit Insulin oder<br />
bestimmten Tabletten behandelt werden<br />
müssen, darf eine Lenkberechtigung der<br />
Gruppe 2 nur für einen Zeitraum von höchstens<br />
drei Jahren unter der Auflage ärztlicher<br />
Kontrolluntersuchungen und amtsärztlicher<br />
Nachuntersuchungen und unter Einhaltung<br />
folgender Voraussetzungen erteilt oder belassen<br />
werden:<br />
1. der Lenker gibt eine Erklärung ab, dass<br />
in den letzten 12 Monaten keine Hypoglykämie<br />
aufgetreten ist, die eine Hilfe<br />
durch eine andere Person erforderlich<br />
macht (schwere Hypoglykämie);<br />
2. es besteht keine Hypoglykämie-<br />
Wahrnehmungsstörung;<br />
3. der Lenker weist eine angemessene<br />
Überwachung der Krankheit durch regelmäßige<br />
Blutzuckertests nach, die<br />
mindestens zweimal täglich sowie zu<br />
jenen Zeiten vorgenommen werden, zu<br />
denen die Person üblicherweise Kraftfahrzeuge<br />
lenkt;<br />
4. der Lenker zeigt, dass er die mit Hypoglykämie<br />
verbundenen Risiken versteht;<br />
5. es liegen keine anderen Komplikationen<br />
der Zuckerkrankheit vor, die das<br />
Lenken von Fahrzeugen ausschließen.<br />
(4) Zuckerkranken, bei denen innerhalb<br />
von 12 Monaten zwei Mal eine Hypoglykämie<br />
aufgetreten ist, die eine Hilfe durch eine<br />
andere Person erforderlich macht (wiederholte<br />
schwere Hypoglykämie) sowie Zuckerkranken,<br />
die an Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung<br />
leiden, darf eine Lenkberechtigung<br />
weder erteilt noch belassen werden.<br />
Dies gilt nicht, wenn durch geeignete Maßnahmen,<br />
Schulung, Therapieumstellung und<br />
Blutzuckerkontrollen die Vermeidung von<br />
Hypoglykämien erreicht wird.<br />
§ 12.<br />
Krankheiten des Nervensystems<br />
(1) Personen, die an einer schweren<br />
Erkrankung des Nervensystems leiden, darf<br />
eine Lenkberechtigung nur erteilt oder belassen<br />
werden, wenn die Eignung <strong>zum</strong> Lenken<br />
von Kraftfahrzeugen auch durch eine<br />
fachärztliche Stellungnahme bestätigt wird.<br />
(2) Störungen des Nervensystems, die<br />
auf Erkrankungen, Verletzungen oder Operationen<br />
des zentralen oder peripheren Nervensystems<br />
zurückzuführen sind, sich in<br />
motorischen, sensiblen, sensorischen, trophischen<br />
und/oder neuropsychiatrischen<br />
oder neuropsychologischen Symptomen<br />
äußern und das Gleichgewicht und die Koordinierung<br />
stören, sind im Hinblick auf ihre<br />
kraftfahrspezifische Funktionsbeeinträchtigung<br />
und Prognose zu beurteilen. Bei Gefahr<br />
einer Verschlechterung kann die Lenkberechtigung<br />
nur unter der Auflage ärztlicher<br />
Kontrolluntersuchungen und amtsärztlicher<br />
Nachuntersuchungen erteilt oder belassen<br />
werden.<br />
(3) (entfällt, BGBl II 2011/280)<br />
§ 12a.<br />
Anfallsleiden/Epilepsie<br />
(1) Personen, die unter epileptischen<br />
Anfällen oder anderen anfallsartigen Bewusstseinsstörungen<br />
oder -trübungen leiden,<br />
kann eine Lenkberechtigung nur unter Einbeziehung<br />
einer befürwortenden fachärztlichen<br />
Stellungnahme und während der ersten<br />
fünf Jahre nach einem Anfall nur unter der<br />
Auflage ärztlicher Kontrolluntersuchungen<br />
und nur für höchstens fünf Jahre erteilt oder<br />
belassen werden. Der Facharzt hat die Epilepsie<br />
oder andere Bewusstseinsstörungen,<br />
deren klinische Form und Entwicklung, die<br />
bisherige Behandlung und die Anfallsfreiheit<br />
und das Anfallsrisiko zu beurteilen. Bei Lenkern<br />
der Gruppe 2 muss jedenfalls eine<br />
geeignete medizinische Nachbehandlung<br />
erfolgt sein, die Untersuchung darf keinen<br />
pathologischen zerebralen Befund ergeben<br />
haben und das Elektroenzephalogramm<br />
(EEG) darf keine epileptiforme Aktivität zeigen.<br />
Während der in Abs. 2 und 3 vorgeschriebenen<br />
anfallsfreien Zeiträume darf bei<br />
Lenkern der Gruppe 2 keine medikamentöse<br />
Behandlung der Epilepsie erfolgt sein.<br />
42
<strong>FSG</strong>-GV<br />
(2) Personen, die einen erstmaligen<br />
Anfall erlitten haben, kann eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 1 nach einer anfallsfreien<br />
Zeit von sechs Monaten, eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 2 nach einer anfallsfreien<br />
Zeit von fünf Jahren erteilt oder belassen<br />
werden. Dieser Zeitraum kann entfallen,<br />
wenn der Anfall auf eine erkennbare und<br />
vermeidbare Ursache zurückzuführen ist,<br />
deren Auftreten am Steuer unwahrscheinlich<br />
ist (provozierter Anfall). Bei nicht provozierten<br />
Anfällen kann der Zeitraum in Einzelfällen<br />
aufgrund einer befürwortenden fachärztlichen<br />
Stellungnahme verkürzt werden.<br />
(3) Personen, die an einer Epilepsie<br />
leiden (mehr als ein nicht provozierter Anfall<br />
oder ein nicht provozierter Anfall und im EEG<br />
epilepsietypische Veränderungen und/oder<br />
im MRT nachweisbare ursächliche strukturelle<br />
Läsion) oder mehr als einen Anfall (provozierte<br />
oder gemischt provozierte und nicht<br />
provozierte) erlitten haben, kann eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 1 nach einer anfallsfreien<br />
Zeit von einem Jahr, eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 2 nach einer anfallsfreien<br />
Zeit von zehn Jahren erteilt oder belassen<br />
werden. Bei Lenkern der Gruppe 2<br />
kann der Zeitraum in Einzelfällen aufgrund<br />
einer befürwortenden fachärztlichen Stellungnahme<br />
verkürzt werden.<br />
(4) Personen, die ausschließlich Anfälle<br />
ohne Beeinträchtigung des Bewusstseins<br />
oder der Handlungsfähigkeit oder schlafgebundene<br />
Anfälle erlitten haben, kann eine<br />
Lenkberechtigung der Gruppe 1 erteilt oder<br />
belassen werden, wenn dieses Krankheitsmuster<br />
über einen Zeitraum von einem Jahr<br />
ab dem ersten Anfall beobachtet wurde, es<br />
sei denn, dass die Erteilung oder Belassung<br />
einer Lenkberechtigung für die Gruppe 1<br />
gemäß Abs. 2 zu einem früherem Zeitpunkt<br />
möglich ist. Für Lenker der Gruppe 2 gelten<br />
bei Anfällen ohne Beeinträchtigung des<br />
Bewusstseins oder der Handlungsfähigkeit<br />
oder bei schlafgebundenen Anfällen die in<br />
den Abs. 2 und 3 genannten Bestimmungen<br />
für Gruppe 2.<br />
(5) Personen, die einen Anfall bei Änderung<br />
oder Beendigung einer antiepileptischen<br />
Therapie erlitten haben, kann eine<br />
Lenkberechtigung der Gruppe 1 bei Wiederaufnahme<br />
der zuvor wirksamen Behandlung<br />
nach einer erneuten anfallsfreien Zeit von<br />
drei Monaten erteilt oder belassen werden.<br />
Eine Lenkberechtigung für die Gruppe 2 darf<br />
in solchen Fällen nicht erteilt oder belassen<br />
werden (Abs. 1 letzter Satz).<br />
(6) Personen, bei denen zwar noch<br />
keine Anfälle aufgetreten sind, die aber unter<br />
Gesundheitsstörungen (etwa arteriovenöse<br />
Fehlbildungen oder intrazerebrale Blutungen)<br />
leiden, die mit einem erhöhten Anfallsrisiko<br />
einhergehen, kann eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 2 nur aufgrund einer befürwortenden<br />
fachärztlichen Stellungnahme<br />
erteilt oder belassen werden.<br />
§ 13.<br />
Psychische Krankheiten und<br />
Behinderungen<br />
(1) Als ausreichend frei von psychischen<br />
Krankheiten im Sinne des § 3 Abs. 1<br />
Z 1 gelten Personen, bei denen keine Erscheinungsformen<br />
von solchen Krankheiten<br />
vorliegen, die eine Beeinträchtigung des<br />
Fahrverhaltens erwarten lassen. Wenn sich<br />
aus der Vorgeschichte oder bei der Untersuchung<br />
der Verdacht einer psychischen Erkrankung<br />
ergibt, der die psychische Eignung<br />
<strong>zum</strong> Lenken eines Kraftfahrzeuges einschränken<br />
oder ausschließen würde, ist eine<br />
psychiatrische fachärztliche Stellungnahme<br />
beizubringen, die die kraftfahrspezifische<br />
Leistungsfähigkeit mitbeurteilt.<br />
(2) Personen, bei denen<br />
1. eine angeborene oder infolge von<br />
Krankheiten, Verletzungen oder neurochirurgischen<br />
Eingriffen erworbene<br />
schwere psychische Störung,<br />
2. eine erhebliche geistige Behinderung,<br />
3. ein schwerwiegender pathologischer<br />
Alterungsprozess oder<br />
4. eine schwere persönlichkeitsbedingte<br />
Störung des Urteilsvermögens, des<br />
Verhaltens und der Anpassung<br />
43
<strong>FSG</strong>-GV<br />
besteht, darf eine Lenkberechtigung nur<br />
dann erteilt oder belassen werden, wenn das<br />
ärztliche Gutachten auf Grund einer psychiatrischen<br />
fachärztlichen Stellungnahme, in<br />
der die kraftfahrspezifische Leistungsfähigkeit<br />
mitbeurteilt wird, die Eignung bestätigt.<br />
§ 14.<br />
Alkohol, Sucht- und Arzneimittel<br />
(1) Personen, die von Alkohol, einem<br />
Sucht- oder Arzneimittel abhängig sind oder<br />
den Konsum dieser Mittel nicht soweit einschränken<br />
können, dass sie beim Lenken<br />
eines Kraftfahrzeuges nicht beeinträchtigt<br />
sind, darf, soweit nicht Abs. 4 anzuwenden<br />
ist, eine Lenkberechtigung weder erteilt noch<br />
belassen werden. Personen, bei denen der<br />
Verdacht einer Alkohol-, Suchtmittel- oder<br />
Arzneimittelabhängigkeit besteht, haben eine<br />
fachärztliche psychiatrische Stellungnahme<br />
beizubringen.<br />
(2) Lenker von Kraftfahrzeugen, bei<br />
denen ein Alkoholgehalt des Blutes von<br />
1,6 g/l (1,6 Promille) oder mehr oder der<br />
Atemluft von 0,8 mg/l oder mehr festgestellt<br />
wurde, haben ihre psychologische Eignung<br />
<strong>zum</strong> Lenken von Kraftfahrzeugen durch eine<br />
verkehrspsychologische Stellungnahme<br />
nachzuweisen.<br />
(3) Personen, die ohne abhängig zu<br />
sein, in einem durch Sucht- oder Arzneimittel<br />
beeinträchtigten Zustand ein Kraftfahrzeug<br />
gelenkt haben, darf eine Lenkberechtigung<br />
weder erteilt noch belassen werden, es sei<br />
denn, sie haben ihre Eignung <strong>zum</strong> Lenken<br />
von Kraftfahrzeugen durch eine verkehrspsychologische<br />
und eine fachärztliche Stellungnahme<br />
nachgewiesen.<br />
(4) Personen, die aus medizinischen<br />
Gründen Sucht- oder Arzneimittel erhalten,<br />
die geeignet sind, die Fahrtauglichkeit zu<br />
beeinträchtigen, darf nach einer befürwortenden<br />
fachärztlichen Stellungnahme eine<br />
Lenkberechtigung erteilt oder belassen werden.<br />
(5) Personen, die alkohol-, suchtmitteloder<br />
arzneimittelabhängig waren oder damit<br />
gehäuften Missbrauch begangen haben, ist<br />
nach einer befürwortenden fachärztlichen<br />
Stellungnahme und unter der Auflage ärztlicher<br />
Kontrolluntersuchungen eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 1 zu erteilen oder<br />
wiederzuerteilen.<br />
§ 15.<br />
Nierenerkrankungen<br />
(1) Nach einer befürwortenden Stellungnahme<br />
eines zuständigen Facharztes<br />
kann Personen, die unter einer schweren<br />
Niereninsuffizienz leiden, unter der Auflage<br />
ärztlicher Kontrolluntersuchungen eine<br />
Lenkberechtigung der Gruppe 1 erteilt oder<br />
belassen werden.<br />
(2) Personen, die unter einer schweren<br />
Niereninsuffizienz leiden, darf eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 2 nur in außergewöhnlichen,<br />
durch die Stellungnahme eines<br />
zuständigen Facharztes begründeten Fällen<br />
und unter der Auflage ärztlicher Kontrolluntersuchungen<br />
erteilt oder belassen werden.<br />
§ 16.<br />
Andere Leiden<br />
(1) Personen, an denen eine Organtransplantation<br />
vorgenommen wurde oder<br />
die ein Implantat erhalten haben, darf, wenn<br />
sich dies auf die Fahrtüchtigkeit auswirken<br />
kann, eine Lenkberechtigung nur nach einer<br />
befürwortenden Stellungnahme eines zuständigen<br />
Facharztes und gegebenenfalls<br />
ärztlicher Kontrolluntersuchungen erteilt oder<br />
belassen werden.<br />
(2) Personen, die an einer in den vorangehenden<br />
Bestimmungen nicht genannten<br />
Krankheit leiden, diese jedoch eine funktionelle<br />
Untauglichkeit bedeuten oder zur<br />
Folge haben kann, so dass dadurch beim<br />
Lenken eines Kraftfahrzeugs die Sicherheit<br />
im Straßenverkehr gefährdet wird, darf eine<br />
44
<strong>FSG</strong>-GV<br />
Lenkberechtigung weder erteilt noch belassen<br />
werden.<br />
§ 17.<br />
Verkehrspsychologische Stellungnahme<br />
(1) Die Stellungnahme einer verkehrspsychologischen<br />
Untersuchungsstelle gemäß<br />
§ 8 Abs. 2 <strong>FSG</strong> ist im Hinblick auf ein<br />
verkehrspsychologisch auffälliges Verhalten<br />
insbesondere dann zu verlangen, wenn der<br />
Bewerber um eine Lenkberechtigung oder<br />
der Besitzer einer Lenkberechtigung Verkehrsunfälle<br />
verursacht oder Verkehrsverstöße<br />
begangen hat, die den Verdacht<br />
1. auf verminderte kraftfahrspezifische<br />
Leistungsfähigkeit oder<br />
2. auf mangelnde Bereitschaft zur Verkehrsanpassung<br />
erwecken. Mangelnde Bereitschaft zur Verkehrsanpassung<br />
ist jedenfalls dann anzunehmen,<br />
wenn einem Lenker innerhalb eines<br />
Zeitraumes von fünf Jahren die Lenkberechtigung<br />
dreimal entzogen wurde, oder wenn ein<br />
Lenker wegen einer Übertretung gemäß § 99<br />
Abs. 1 lit. b oder c St<strong>VO</strong> 1960 bestraft wurde.<br />
(2) Die Vorlage einer verkehrspsychologischen<br />
Stellungnahme ist im Hinblick auf<br />
das Lebensalter jedenfalls zu verlangen,<br />
wenn auf Grund der ärztlichen Untersuchung<br />
geistige Reifungsmängel oder ein Leistungsabbau<br />
im Vergleich zur Altersnorm zu vermuten<br />
sind; hierbei ist auch die Gruppe der<br />
Lenkberechtigung zu berücksichtigen.<br />
(3) Eine verkehrspsychologische Stellungnahme<br />
ist jedenfalls von folgenden<br />
Personen zu erbringen:<br />
1. Bewerbern um eine Lenkberechtigung<br />
für die Klasse D,<br />
2. Bewerbern um eine vorgezogene<br />
Lenkberechtigung für die Klasse B, es<br />
sei denn, der oder die Erziehungsberechtigten<br />
bestätigen das Vorhandensein<br />
der nötigen geistigen Reife und<br />
sozialen Verantwortung des Bewerbers,<br />
3. (entfällt, BGBl II 2006/64)<br />
4. Bewerbern um eine Lenkberechtigung,<br />
die fünfmal den theoretischen Teil der<br />
Fahrprüfung oder viermal den praktischen<br />
Teil der Fahrprüfung nicht bestanden<br />
haben und bei denen auf<br />
Grund einer ergänzenden amtsärztlichen<br />
Untersuchung Zweifel an deren<br />
kraftfahrspezifischer Leistungsfähigkeit,<br />
insbesondere an der Intelligenz und am<br />
Erinnerungsvermögen bestehen.<br />
§ 18.<br />
Verkehrspsychologische Untersuchung<br />
(1) Die Überprüfung der einzelnen<br />
Merkmale ist nach dem jeweiligen Stand der<br />
verkehrspsychologischen Wissenschaft mit<br />
entsprechenden Verfahren vorzunehmen.<br />
Die Relevanz dieser Verfahren für das Verkehrsverhalten<br />
muss durch Validierungsstudien<br />
wissenschaftlich nachgewiesen werden.<br />
(2) Für die Überprüfung der kraftfahrspezifischen<br />
Leistungsfähigkeit sind insbesondere<br />
folgende Fähigkeiten zu überprüfen:<br />
1. Beobachtungsfähigkeit sowie Überblicksgewinnung,<br />
2. Reaktionsverhalten, insbesondere die<br />
Geschwindigkeit und Sicherheit der<br />
Entscheidung und Reaktion sowie die<br />
Belastbarkeit des Reaktionsverhaltens,<br />
3. Konzentrationsvermögen,<br />
4. Sensomotorik und<br />
5. Intelligenz und Erinnerungsvermögen.<br />
(3) Für die Erfassung der Bereitschaft<br />
zur Verkehrsanpassung ist insbesondere das<br />
soziale Verantwortungsbewusstsein, die<br />
Selbstkontrolle, die psychische Stabilität und<br />
die Risikobereitschaft des zu Untersuchenden<br />
zu untersuchen sowie zu prüfen, ob eine<br />
Tendenz zu aggressiver Interaktion im Straßenverkehr<br />
besteht und ob sein Bezug <strong>zum</strong><br />
Autofahren kritisch von der Norm abweicht.<br />
Zur Überprüfung der Bereitschaft zur Verkehrsanpassung<br />
ist neben einem verkehrsbezogenen<br />
Persönlichkeitstest auch ein<br />
ausführliches Explorationsgespräch durchzuführen.<br />
Dieses darf nur von einem gemäß<br />
45
<strong>FSG</strong>-GV<br />
§ 20 für Verkehrspsychologie qualifizierten<br />
Psychologen geführt werden oder, unter<br />
seiner Verantwortung und in seinem Beisein,<br />
von einem in Ausbildung <strong>zum</strong> Verkehrspsychologen<br />
befindlichen Psychologen.<br />
(4) Bewerber um eine Lenkberechtigung,<br />
die gemäß § 17 Abs. 3 Z 1 und 2 eine<br />
verkehrspsychologische Stellungnahme zu<br />
erbringen haben, sind einem verkehrspsychologischen<br />
Screening zu unterziehen, bei<br />
dem jedenfalls Beobachtungs- und Konzentrationsfähigkeit,<br />
Belastbarkeit und Koordination<br />
sowie in einem verkürzten Explorationsgespräch<br />
unter anderem die Motivation für<br />
den Erwerb der Lenkberechtigung zu untersuchen<br />
sind. Ergibt das Screening einen<br />
Verdacht auf Mängel in der kraftfahrspezifischen<br />
Leistungsfähigkeit oder auf mangelnde<br />
Bereitschaft zur Verkehrsanpassung, ist<br />
die volle verkehrspsychologische Untersuchung<br />
durchzuführen.<br />
(4a) (entfällt, BGBl II 2006/64)<br />
(5) Jede durchgeführte verkehrspsychologische<br />
Untersuchung ist unverzüglich,<br />
unter gleichzeitiger Übermittlung der verkehrspsychologischen<br />
Stellungnahme, der<br />
das jeweilige Verfahren führenden Behörde,<br />
zu melden. Eine weitere verkehrspsychologische<br />
Untersuchung derselben Person innerhalb<br />
eines Zeitraumes von zwölf Monaten<br />
nach der erstmaligen Untersuchung darf nur<br />
auf ausdrückliche Anordnung der Behörde<br />
erfolgen.<br />
(6) Die für die verkehrspsychologische<br />
Untersuchung angewandten Testverfahren<br />
müssen dem Stand der Wissenschaft entsprechend<br />
als geeignet anerkannt und vom<br />
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr<br />
genehmigt werden.<br />
§ 19.<br />
Verkehrspsychologische Untersuchungsstellen<br />
Eine verkehrspsychologische Stellungnahme<br />
darf nur von einer vom Bundesminister<br />
für Wissenschaft und Verkehr ermächtigten<br />
verkehrspsychologischen Untersuchungsstelle<br />
abgegeben werden.<br />
(2) Als verkehrspsychologische Untersuchungsstelle<br />
ist gemäß § 36 <strong>FSG</strong> eine<br />
Einrichtung oder eine Vereinigung von selbständigen<br />
Psychologen zu ermächtigen,<br />
1. in der mindestens sechs Verkehrspsychologen<br />
(§ 20) tätig sind, die im Besitz<br />
einer gültigen Lenkberechtigung für die<br />
Klasse B sind, und<br />
2. die in der Lage ist, verkehrspsychologische<br />
Untersuchungen in mehr als einem<br />
Bundesland gleichzeitig durchzuführen.<br />
(3) Handelt es sich bei der verkehrspsychologischen<br />
Untersuchungsstelle um<br />
eine Vereinigung von selbständigen Verkehrspsychologen,<br />
so ist überdies nachzuweisen,<br />
dass alle für die Untersuchungsstelle<br />
tätigen Verkehrspsychologen dieselben<br />
Testverfahren anwenden und gleichartig<br />
auswerten.<br />
(4) Jede verkehrspsychologische Untersuchungsstelle<br />
hat beim Bundesministerium<br />
für Wissenschaft und Verkehr ein Handbuch<br />
zu hinterlegen, das dokumentiert:<br />
1. Standards der Verwaltung der Stellungnahmen,<br />
2. Ablauf der Untersuchung,<br />
3. Kriterien für die Entscheidung,<br />
4. Organisation der Aus- und Weiterbildung,<br />
5. Gewährleistung des Erfahrungsaustausches<br />
und der Abstimmung der<br />
Verkehrspsychologen untereinander<br />
(Intervision) und bundesweit mit anderen<br />
verkehrspsychologischen Untersuchungsstellen<br />
im Ausmaß von mindestens<br />
acht Stunden.<br />
(5) Die verkehrspsychologischen Stellungnahmen<br />
sind von dem hierfür verantwortlichen<br />
Psychologen abzugeben; bei<br />
nachgewiesenen Missständen in der Abgabe<br />
der Stellungnahmen durch einen Psychologen<br />
hat sich die verkehrspsychologische<br />
Untersuchungsstelle innerhalb von drei<br />
Monaten von diesem Psychologen zu tren-<br />
46
<strong>FSG</strong>-GV<br />
nen oder ist die Expertenkommission gemäß<br />
§ 21 Abs. 5 einzuberufen.<br />
(6) Wird durch das Ausscheiden von<br />
Verkehrspsychologen die Anzahl der in einer<br />
verkehrspsychologischen Untersuchungsstelle<br />
tätigen Verkehrspsychologen auf weniger<br />
als sechs herabgesetzt, so hat die<br />
verkehrspsychologische Untersuchungsstelle<br />
binnen zwölf Monaten die erforderliche Anzahl<br />
von Verkehrspsychologen wieder aufzuweisen.<br />
Beträgt die Anzahl der tätigen<br />
Verkehrspsychologen weniger als drei, ist<br />
die Ermächtigung jedenfalls zu entziehen.<br />
§ 20.<br />
Ausbildung <strong>zum</strong> Verkehrspsychologen<br />
(1) Als Verkehrspsychologen tätig werden<br />
dürfen Personen, die<br />
1. gemäß § 1 Psychologengesetz, BGBl.<br />
Nr. 360/1990, zur Führung der Berufsbezeichnung<br />
„Psychologin“ oder „Psychologe“<br />
berechtigt sind und<br />
2. besondere Kenntnisse und Erfahrungen<br />
in Verkehrspsychologie und dem<br />
Bereich der Unfallforschung durch eine<br />
mindestens 1 600 Stunden umfassende<br />
Tätigkeit im Rahmen der Ausbildung<br />
in einer verkehrspsychologischen Untersuchungsstelle,<br />
insbesondere in einer<br />
solchen, die gleichzeitig als Einrichtung<br />
gemäß § 6 Abs. 1 Psychologengesetz<br />
vom Bundesminister für Arbeit,<br />
Gesundheit und Soziales in der Liste<br />
gemäß § 8 Abs. 4 leg. cit. geführt wird,<br />
nachweisen.<br />
(2) Die Ausbildung <strong>zum</strong> Verkehrspsychologen<br />
hat mindestens 160 Stunden Theorie<br />
der Verkehrspsychologie (wie insbesondere<br />
Gefahrenlehre, Verkehrserziehung,<br />
Verkehrsrecht, Verkehrskonflikttechnik und<br />
Interaktion im Straßenverkehr, Diagnostik)<br />
zu enthalten sowie die Durchführung von<br />
mindestens 100 Explorationsgesprächen im<br />
Beisein eines Verkehrspsychologen. Für den<br />
Abschluss der Ausbildung ist die Erstellung<br />
von insgesamt 150 verkehrspsychologischen<br />
Stellungnahmen unter der Verantwortung<br />
des ausbildenden Verkehrspsychologen<br />
gemäß Abs. 3 erforderlich. Dieser Ausbildung<br />
gleichgesetzt ist eine mindestens dreijährige<br />
Forschungstätigkeit im Fachgebiet<br />
der Verkehrspsychologie im universitären<br />
Bereich sowie die Erstellung von mindestens<br />
150 verkehrspsychologischen Stellungnahmen<br />
im Rahmen dieser Tätigkeit.<br />
(3) Zur praktischen Ausbildung von<br />
Verkehrspsychologen befugt sind Verkehrspsychologen,<br />
die im Rahmen einer verkehrspsychologischen<br />
Untersuchungsstelle<br />
seit mindestens vier Jahren selbständig<br />
verkehrspsychologische Stellungnahmen abgegeben<br />
haben. Die Namen der befugten<br />
Ausbildner sind dem Bundesministerium für<br />
Wissenschaft und Verkehr bekannt zu geben.<br />
(4) Verkehrspsychologen sind verpflichtet,<br />
jährlich<br />
1. mindestens 8 Stunden Weiterbildung<br />
auf dem Gebiet der Verkehrspsychologie<br />
nachzuweisen,<br />
2. im Rahmen von Intervision <strong>zum</strong>indest<br />
einen Fall pro Jahr detailliert zu besprechen<br />
sowie<br />
3. sich einmal jährlich innerhalb der verkehrspsychologischen<br />
Untersuchungsstelle,<br />
in der sie tätig sind, einer gemeinsamen<br />
Supervision zu unterziehen.<br />
§ 21.<br />
Verfahren zur Genehmigung<br />
von Testverfahren und zur Ermächtigung<br />
von verkehrspsychologischen<br />
Untersuchungsstellen<br />
(1) Bei einem Antrag auf Genehmigung<br />
von Testverfahren für die verkehrspsychologische<br />
Untersuchung oder auf Ermächtigung<br />
als verkehrspsychologische Untersuchungsstelle<br />
hat sich der Bundesminister für Wissenschaft<br />
und Verkehr der sachverständigen<br />
Beratung einer Expertenkommission zu<br />
bedienen. Diese hat aus folgenden Mitgliedern<br />
zu bestehen:<br />
47
<strong>FSG</strong>-GV<br />
1. einem Vertreter des Bundesministers<br />
für Wissenschaft und Verkehr,<br />
2. einem Vertreter des Bundesministers<br />
für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />
(Bereich Psychologie),<br />
3. einem Vertreter des Berufsverbandes<br />
österreichischer Psychologen, Sektion<br />
Verkehrspsychologie,<br />
4. einem Vertreter der Universitäten aus<br />
dem Bereich Verkehrspsychologie,<br />
5. einem Vertreter der mit Führerscheinuntersuchungen<br />
betrauten Amtsärzte<br />
und<br />
6. einem Vertreter der Österreichischen<br />
Ärztekammer.<br />
(2) Die Mitglieder der Expertenkommission<br />
werden für einen Zeitraum von fünf<br />
Jahren bestellt. Der Vorsitz obliegt dem<br />
Vertreter des Bundesministers für Wissenschaft<br />
und Verkehr. Die Beschlussfassung<br />
über das abzugebende Gutachten <strong>zum</strong><br />
Antrag auf Genehmigung des Testverfahrens<br />
oder auf Ermächtigung als verkehrspsychologische<br />
Untersuchungsstelle oder deren<br />
Widerruf hat mit Mehrheit zu erfolgen.<br />
(3) Mit der Abgabe des Gutachtens<br />
über den Antrag auf Genehmigung von<br />
Testverfahren sind lediglich die unter Abs. 1<br />
Z 2 bis 4 genannten Vertreter der Expertenkommission<br />
zu befassen. Diese haben dabei<br />
insbesondere zu berücksichtigen:<br />
1. Validitäts-, Reliabilitäts- und Objektivitätskriterien,<br />
2. Normierung und<br />
3. Angemessenheit der Testbatterie für<br />
die Fragestellung.<br />
(4) Einem Antrag auf Ermächtigung als<br />
verkehrspsychologische Untersuchungsstelle<br />
sind der Expertenkommission zusätzlich zu<br />
dem in § 19 Abs. 4 genannten Handbuch<br />
eine Liste der in der antragstellenden Untersuchungsstelle<br />
tätigen Verkehrspsychologen<br />
sowie deren Curriculum beizulegen. Die<br />
Expertenkommission kann zusätzliche Maßnahmen<br />
zur Qualitätssteigerung auferlegen.<br />
Jede Änderung der Untersuchungsabläufe<br />
oder der verwendeten Tests sind unverzüglich<br />
der Expertenkommission zu melden.<br />
(5) Bei Verdacht auf Unzulänglichkeiten<br />
bei der Durchführung der Aufgaben einer<br />
verkehrspsychologischen Untersuchungsstelle<br />
hat der Bundesminister für Wissenschaft<br />
und Verkehr die Expertenkommission<br />
zur Überprüfung der Vorwürfe einzuberufen.<br />
Die Expertenkommission hat den Vertretern<br />
der verkehrspsychologischen Untersuchungsstelle<br />
ausreichend Möglichkeit zur<br />
Stellungnahme einzuräumen. Erweisen sich<br />
die Vorwürfe als gerechtfertigt, ist die Ermächtigung<br />
zu entziehen.<br />
(6) Die Mitglieder der Expertenkommission<br />
sind mit Handschlag zu verpflichten,<br />
ihre Gutachten nach bestem Wissen und<br />
Gewissen abzugeben und über alle ihnen<br />
ausschließlich aus ihrer Tätigkeit als Mitglied<br />
der Expertenkommission bekannt gewordenen<br />
Tatsachen Verschwiegenheit zu bewahren.<br />
Die Mitglieder der Expertenkommission<br />
werden ehrenamtlich bestellt; es besteht kein<br />
Anspruch auf Entschädigung für Reisekosten<br />
und Zeitversäumnis.<br />
(7) Die Höhe des Kostenersatzes für<br />
die Überprüfung der Standorte der ermächtigten<br />
Stellen gemäß § 36 Abs. 2 <strong>FSG</strong> beträgt<br />
60 Euro.<br />
§ 22.<br />
Sachverständige Ärzte für Allgemeinmedizin<br />
(1) Ärzte für Allgemeinmedizin, die<br />
1. Besitzer einer gültigen Lenkberechtigung<br />
für die Klasse B sind,<br />
2. die Physikatsprüfung gemäß der Verordnung<br />
des Ministers des Innern vom<br />
21. März 1873 betreffend die Prüfung<br />
der Ärzte und Tierärzte zur Erlangung<br />
einer bleibenden Anstellung im öffentlichen<br />
Sanitätsdienst bei den politischen<br />
Behörden, RGBl. Nr. 37/1873, in der<br />
Fassung der Verordnung BGBl.<br />
Nr. 294/1986 abgelegt haben und<br />
3. in die Ärzteliste als Ärzte für Allgemeinmedizin<br />
eingetragen sind,<br />
sind auf Antrag als sachverständige Ärzte<br />
gemäß § 34 <strong>FSG</strong> zu bestellen.<br />
48
<strong>FSG</strong>-GV<br />
(2) Ärzte für Allgemeinmedizin, die<br />
nicht den Voraussetzungen des Abs. 1 Z 2<br />
entsprechen, sind auf Antrag als sachverständige<br />
Ärzte gemäß § 34 <strong>FSG</strong> zu bestellen,<br />
wenn sie eine verkehrsmedizinische<br />
Schulung im Ausmaß von mindestens zwölf<br />
Stunden besucht haben, deren Inhalt von<br />
der Österreichischen Ärztekammer und dem<br />
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr<br />
genehmigt wurde.<br />
(3) Jeder sachverständige Arzt hat sich<br />
vor Beginn der Untersuchung von der Identität<br />
des zu Untersuchenden zu überzeugen.<br />
Ein sachverständiger Arzt darf keine Person<br />
untersuchen, die er, ausgenommen im Vertretungsfall,<br />
in den letzten fünf Jahren vor<br />
der Untersuchung regelmäßig betreut hat.<br />
Ein sachverständiger Arzt ist verpflichtet,<br />
<strong>zum</strong>indest alle drei Jahre an verkehrsmedizinischen<br />
Fortbildungskursen im Ausmaß<br />
von mindestens vier Stunden teilzunehmen.<br />
(4) Ergibt die ärztliche Untersuchung,<br />
dass fachärztliche Stellungnahmen, eine<br />
Beobachtungsfahrt oder eine verkehrspsychologische<br />
Stellungnahme notwendig sind,<br />
so ist die zu untersuchende Person dem<br />
zuständigen Amtsarzt zuzuweisen und das<br />
Gutachten von diesem zu erstellen. Ausgenommen<br />
hievon sind positive Screenings<br />
gemäß § 18 Abs. 4. Der sachverständige<br />
Arzt hat jede Zuweisung <strong>zum</strong> Amtsarzt unverzüglich<br />
der zuständigen Behörde zu<br />
melden und die von ihm bisher erstellten<br />
Untersuchungsergebnisse dem Amtsarzt zu<br />
übermitteln.<br />
(5) Bei nachgewiesenen Missständen<br />
in der Gutachtenerstellung eines sachverständigen<br />
Arztes gemäß Abs. 1 oder 2 hat<br />
die Behörde die Bestellung zu widerrufen.<br />
(6) Der Arzt hat in seinem Antrag<br />
1. den oder die Berufssitze zu benennen,<br />
an denen er gemäß § 19 Ärztegesetz,<br />
BGBl. Nr. 373/1984, in der Fassung<br />
BGBl. Nr. 752/1996, als sachverständiger<br />
Arzt tätig werden will oder<br />
2. seinen Wohnsitz zu benennen, an dem<br />
er gemäß § 20a Ärztegesetz 1984 als<br />
sachverständiger Arzt tätig werden will.<br />
(7) Die Behörde hat eine Liste der<br />
sachverständigen Ärzte für Allgemeinmedizin<br />
in ihrem örtlichen Wirkungsbereich zur Einsicht<br />
aufzulegen. Personen, die auf Grund<br />
der voranstehenden Bestimmungen jedenfalls<br />
eine fachärztliche oder verkehrspsychologische<br />
Stellungnahme beizubringen haben,<br />
können von der Behörde unmittelbar eine<br />
Zuweisung <strong>zum</strong> Amtsarzt verlangen.<br />
§ 23.<br />
Gebühren für ärztliche Gutachten<br />
und Kosten einer verkehrspsychologischen<br />
Untersuchung<br />
(1) Für ein ärztliches Gutachten gemäß<br />
§ 8 Abs. 1 <strong>FSG</strong> sind vom zu Untersuchenden<br />
dem sachverständigen Arzt zu zahlen:<br />
1. von einem Bewerber um eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 1 …..…35 Euro,<br />
2. von einem Bewerber um eine Lenkberechtigung<br />
der Gruppe 2 ….....50 Euro,<br />
wobei in diesem Betrag die Untersuchung<br />
für die Gruppe 1 enthalten ist<br />
3. für Wiederholungsuntersuchungen<br />
…………………………………...30 Euro.<br />
Wird eine Person gemäß § 22 Abs. 4 dem<br />
Amtsarzt zugewiesen, so gebühren dem<br />
sachverständigen Arzt nur 50 vH des oben<br />
angeführten Honorars.<br />
(2) Für ein amtsärztliches Gutachten<br />
auf Grund besonderer fachärztlicher oder<br />
verkehrspsychologischer Stellungnahmen,<br />
ärztlicher Nachuntersuchungen auf Grund<br />
einer Befristung oder eines Entzuges der<br />
Lenkberechtigung sind vom zu Untersuchenden<br />
vor der Zuweisung <strong>zum</strong> Amtsarzt an die<br />
Behörde folgende Beträge zu entrichten:<br />
1. für das amtsärztliche Gutachten<br />
…..……………………………47,20 Euro<br />
2. mit Beobachtungsfahrt zusätzlich……………………………...18<br />
Euro.<br />
75 vH der Vergütung nach Z 1 gebührt der<br />
Gebietskörperschaft, die den Aufwand für die<br />
Behörde zu tragen hat, bei der der Amtsarzt<br />
tätig ist, die restlichen 25 vH gebühren dem<br />
Amtsarzt. Die Vergütung nach Z 2 gebührt<br />
den Sachverständigen, die die Beobachtungsfahrt<br />
durchführen. Wurde die zu unter-<br />
49
<strong>FSG</strong>-GV<br />
suchende Person gemäß § 22 Abs. 4 von<br />
einem sachverständigen Arzt dem Amtsarzt<br />
zugewiesen, so sind von dem in Z 1 genannten<br />
Betrag 17 Euro abzuziehen.<br />
(3) Für eine verkehrspsychologische<br />
Untersuchung sind vom zu Untersuchenden<br />
zu zahlen:<br />
1. Screening gemäß § 18 Abs. 4<br />
................................................130 Euro<br />
2. kraftfahrspezifische Leistungsfähigkeit<br />
…….........................................181 Euro<br />
3. volle verkehrspsychologische Untersuchung<br />
…..................................363 Euro<br />
4. verkehrspsychologische Untersuchung<br />
gemäß § 18 Abs. 4a................181 Euro<br />
(4) Für die Bestellung als sachverständiger<br />
Arzt gemäß § 34 Abs. 1 <strong>FSG</strong> ist eine<br />
Bundesverwaltungsabgabe in der Höhe von<br />
145 Euro zu entrichten. Für die Ermächtigung<br />
als verkehrspsychologische Untersuchungsstelle<br />
gemäß § 36 Abs. 2 Z 2 <strong>FSG</strong> ist<br />
eine Bundesverwaltungsabgabe in der Höhe<br />
von 363 Euro zu entrichten.<br />
§ 24.<br />
Übergangsbestimmungen<br />
(1) (entfällt, BGBl II 2006/64)<br />
(2) Verkehrspsychologische Untersuchungsstellen,<br />
die bei In-Kraft-Treten des<br />
Führerscheingesetzes bereits anerkannt<br />
waren, haben die Voraussetzungen des § 19<br />
Abs. 2 längstens bis <strong>zum</strong> 1. November 2001<br />
zu erfüllen. Psychologen, die gemäß § 12<br />
Psychologengesetz befugt sind, die Berufsbezeichnung<br />
„klinischer Psychologe“ oder<br />
„Gesundheitspsychologe“ zu führen, können,<br />
wenn sie bereits seit mindestens fünf Jahren<br />
als solche selbständig tätig sind, bei der<br />
Expertenkommission (§ 21) den Antrag<br />
stellen, nach einer abgekürzten theoretischen<br />
und praktischen Ausbildung als Verkehrspsychologen<br />
im Rahmen einer verkehrspsychologischen<br />
Untersuchungsstelle<br />
zugelassen zu werden. Die Expertenkommission<br />
entscheidet über Art und Umfang<br />
der erforderlichen Ausbildung.<br />
(3) Personen, die gemäß § 65 KFG<br />
1967 vor dem 1. November 1997 eine Lenkerberechtigung<br />
für die Gruppe C oder C und<br />
E erteilt bekommen haben und bei denen<br />
1. bei Erteilung der Lenkerberechtigung<br />
bereits eine tatsächliche oder funktionelle<br />
Einäugigkeit bestand, oder<br />
2. die tatsächliche oder funktionelle Einäugigkeit<br />
vor dem 1. November 1997<br />
eingetreten ist,<br />
darf entgegen den Bestimmungen des § 8<br />
Abs. 4 die Lenkberechtigung für die Klasse<br />
C oder C+E oder die Unterklasse C1 oder<br />
C1+E verlängert werden, wenn beim sehenden<br />
Auge keine weiteren Beeinträchtigungen<br />
entstanden sind und sie nachweislich in den<br />
letzten zwei Jahren vor der Wiederholungsuntersuchung<br />
Kraftfahrzeuge der Klasse C<br />
oder der Unterklasse C1 gelenkt haben.<br />
§ 25.<br />
In-Kraft-Treten<br />
(1) Diese Verordnung tritt mit 1. November<br />
1997 in Kraft.<br />
(2) Mit dem In-Kraft-Treten dieser Verordnung<br />
treten die §§ 30 bis 35 und § 66<br />
Abs. 1 Z 5 und 6 der Kraftfahrgesetz-<br />
Durchführungsverordnung 1967, BGBl.<br />
Nr. 399, in der Fassung der Verordnung<br />
BGBl. II Nr. 80/1997 außer Kraft.<br />
(3) § 23 in der Fassung BGBl. II<br />
Nr. 16/2002 tritt mit 1. Jänner 2002, jedoch<br />
nicht vor dem der Kundmachung des genannten<br />
Bundesgesetzblattes folgenden<br />
Tag, in Kraft.<br />
(4) § 18 Abs. 5 in der Fassung BGBl. II<br />
Nr. 64/2006 tritt mit 1. Oktober 2006 in Kraft.<br />
(5) § 1 und § 4 in der Fassung BGBl. II<br />
Nr. 280/2011 treten am 19. Jänner 2013 in<br />
Kraft. § 2 Abs. 1, § 3 Abs. 2, § 7, § 8, § 11,<br />
§ 12 Abs. 3, § 12a, § 22 Abs. 4 und 6, § 23<br />
Abs. 1 und 2, § 24 Abs. 3 und die Seiten 1<br />
und 2 der Anlage in der Fassung BGBl. II<br />
Nr. 280/2011 treten am 1. Oktober 2011 in<br />
Kraft.<br />
50
<strong>FSG</strong>-GV<br />
Anlage<br />
51
<strong>FSG</strong>-GV<br />
52
<strong>FSG</strong>-GV<br />
53
<strong>FSG</strong>-GV<br />
54
<strong>FSG</strong>-NV – Nachschulungsverordnung<br />
Verordnung des Bundesministers für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
über verkehrspsychologische Nachschulungen<br />
BGBl II 2002/357 idF BGBl ll 2005/220
<strong>FSG</strong>-NV<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
I. ABSCHNITT Kurstypen und Kursinhalte ........................................................................... 59<br />
§ 1. Begriffsbestimmungen ................................................................................................... 59<br />
§ 2. Nachschulungen für alkoholauffällige Lenker ................................................................ 59<br />
§ 3. Nachschulungen für verkehrsauffällige Lenker .............................................................. 60<br />
§ 4. Nachschulungen bei sonstiger Problematik ................................................................... 60<br />
§ 4a. Nachschulungen im Rahmen des Vormerksystems ...................................................... 60<br />
II. ABSCHNITT Kursablauf ..................................................................................................... 61<br />
§ 5. Umfang und Einteilung der Kurse .................................................................................... 61<br />
III. ABSCHNITT Voraussetzungen zur Durchführung von Nachschulungen ..................... 62<br />
§ 6. Ermächtigung ................................................................................................................ 62<br />
§ 7. Anforderungen an die Kursleiter .................................................................................... 63<br />
§ 8. Eignung des Kursmodells .............................................................................................. 63<br />
IV. ABSCHNITT Sonstige Einrichtungen, Meldepflichten, Kosten, Übergangs- und<br />
Schlussbestimmungen ............................................................................................... 64<br />
§ 9. Verkehrspsychologischer Koordinationsausschuss ....................................................... 64<br />
§ 10. Meldepflichten ............................................................................................................... 65<br />
§ 11. Kosten der Nachschulungen ......................................................................................... 65<br />
§ 12. Übergangsbestimmungen ............................................................................................. 65<br />
§ 13. In-Kraft-Treten und Aufhebung ...................................................................................... 65<br />
Anlage 6 Lehrplan für die Ausbildung <strong>zum</strong> Fahrprüfungsauditor ............................................... 97<br />
57
<strong>FSG</strong>-NV<br />
ÜBERSICHT DER ÄNDERUNGEN<br />
Kundmachung im Bundesgesetzblatt<br />
BGBl II 2002/357<br />
BGBl II 2004/196<br />
BGBl II 2005/32<br />
BGBl II 2005/220<br />
Stammfassung<br />
Amtliche Bezeichnung<br />
Aufhebung des § 11 Z 1 der <strong>FSG</strong>-NV durch<br />
den VfGH<br />
1. <strong>FSG</strong>-NV- Nov<br />
2. <strong>FSG</strong>-NV-Nov<br />
Die Änderungen durch BGBl II 2005/220 (2. Novelle) sind durch einen senkrechten Strich rechts<br />
neben dem Text gekennzeichnet.<br />
Auf Grund der §§ 4, 24 und 36 des Führerscheingesetzes, BGBl. I Nr. 120/1997 idF BGBl. I<br />
Nr. 25/2001 sowie des § 8 Abs. 1 und 2 des Bundesministeriengesetzes BGBl. Nr. 76/1986<br />
idF BGBl. I Nr. 87/2002, wird verordnet:<br />
58
<strong>FSG</strong>-NV<br />
I. ABSCHNITT<br />
Kurstypen und Kursinhalte<br />
§ 1.<br />
Begriffsbestimmungen<br />
Im Sinne dieser Verordnung gilt als:<br />
1. Nachschulung: ein verkehrspsychologischer<br />
Kurs für verkehrs- oder alkoholauffällige<br />
Kraftfahrzeuglenker oder<br />
Lenker mit sonstiger Problematik (insbesondere<br />
Suchtmittel- oder Arzneimittelmissbrauch)<br />
unabhängig davon, ob<br />
es sich um einen Probeführerscheinbesitzer<br />
handelt oder nicht sowie für<br />
Lenker, denen eine besondere Maßnahme<br />
im Rahmen des Vormerksystems<br />
gemäß § 30b Abs. 3 Z 1 <strong>FSG</strong> angeordnet<br />
wurde;<br />
2. Alkoholauffällig: ein Kraftfahrzeuglenker,<br />
dessen Lenkberechtigung wegen<br />
Verletzung einer in den für den Kraftfahrzeugverkehr<br />
relevanten Rechtsvorschriften<br />
enthaltenen Alkoholgrenze<br />
entzogen wurde oder ein Probeführerscheinbesitzer,<br />
der eine Übertretung<br />
des § 4 Abs. 7 <strong>FSG</strong> begangen hat;<br />
3. Verkehrsauffällig: ein Kraftfahrzeuglenker,<br />
dessen Lenkberechtigung wegen<br />
eines Verstoßes gegen Verkehrsvorschriften<br />
entzogen wurde sofern nicht<br />
die Voraussetzungen gemäß Z 2 oder 4<br />
vorliegen oder ein Probeführerscheinbesitzer,<br />
der einen schweren Verstoß<br />
gemäß § 4 Abs. 6 <strong>FSG</strong> begangen hat;<br />
4. sonstige Problematik: das Lenken<br />
eines Kraftfahrzeuges unter einer Beeinträchtigung<br />
von Sucht- oder Arzneimitteln.<br />
§ 2.<br />
Nachschulungen für alkoholauffällige<br />
Lenker<br />
Abs. 3 <strong>FSG</strong> von folgenden Personen zu<br />
absolvieren:<br />
1. alkoholauffälligen Probeführerscheinbesitzern,<br />
auch wenn durch die der<br />
Übertretung zu Grunde liegende Tat<br />
andere Alkoholgrenzen oder sonstige<br />
Verkehrsvorschriften verletzt wurden<br />
sowie<br />
2. sonstigen alkoholauffälligen Kraftfahrzeuglenkern.<br />
(2) Im Rahmen der Nachschulung für<br />
alkoholauffällige Lenker sind die Ursachen,<br />
die zur Anordnung dieser Maßnahme geführt<br />
haben, zu erörtern, der Bezug des Fehlverhaltens<br />
zu persönlichen Einstellungen bewusst<br />
zu machen und die Möglichkeiten für<br />
ihre Beseitigung zu behandeln. Wissenslücken<br />
der Kursteilnehmer über die Wirkung<br />
des Alkohols auf die Verkehrsteilnehmer<br />
sollen geschlossen und individuell angepasste<br />
Verhaltensweisen entwickelt, erprobt<br />
und ansatzweise stabilisiert werden, um<br />
Trinkgewohnheiten zu ändern und Alkoholkonsum<br />
und Lenken künftig zuverlässig zu<br />
trennen. Durch die Entwicklung geeigneter<br />
Verhaltensmuster sollen die Möglichkeiten<br />
zur Selbstkontrolle gefördert werden, die die<br />
Kursteilnehmer in die Lage versetzen sollen,<br />
einen Rückfall in weitere Verkehrsverstöße<br />
unter Alkoholeinfluss zu vermeiden.<br />
(3) Am Beginn von <strong>zum</strong>indest einer<br />
Kurssitzung sowie bei Vorliegen des Verdachts<br />
auf Alkoholisierung ist die Atemluft<br />
der Kandidaten mittels geeigneter Geräte auf<br />
etwaigen Alkoholgehalt zu überprüfen. Die<br />
Testergebnisse sind zu protokollieren und<br />
das Protokoll fünf Jahre aufzubewahren.<br />
Beträgt bei einem Teilnehmer der Alkoholgehalt<br />
des Blutes mehr als 0,1 g/l<br />
(0,1 Promille) oder der Alkoholgehalt der<br />
Atemluft mehr als 0,05 mg/l oder verweigert<br />
der Teilnehmer die Untersuchung der Atemluft<br />
auf Alkoholgehalt, ist dem Teilnehmer die<br />
Ausstellung einer Kursbesuchsbestätigung<br />
zu verweigern.<br />
(1) Dieser Kurstyp ist bei Vorliegen der<br />
Voraussetzungen gemäß §§ 4 Abs. 3 und 24<br />
59
<strong>FSG</strong>-NV<br />
§ 3.<br />
Nachschulungen für verkehrsauffällige<br />
Lenker<br />
(1) Dieser Kurstyp ist bei Vorliegen der<br />
Voraussetzungen gemäß §§ 4 Abs. 3 und 24<br />
Abs. 3 <strong>FSG</strong> von folgenden Personen zu<br />
absolvieren:<br />
1. verkehrsauffälligen Probeführerscheinbesitzern<br />
sowie<br />
2. sonstigen verkehrsauffälligen Kraftfahrzeuglenkern<br />
(2) Zwischen der ersten und der dritten<br />
Sitzung ist eine Fahrprobe durchzuführen,<br />
die der Beobachtung des Fahrverhaltens der<br />
Kursteilnehmer und als Grundlage für die<br />
Erörterung des Verhaltens der Kursteilnehmer<br />
im Straßenverkehr dient. Die Fahrprobe<br />
ist in Gruppen mit höchstens drei Teilnehmern<br />
durchzuführen, wobei die reine Fahrzeit<br />
jedes Teilnehmers 30 Minuten nicht<br />
unterschreiten darf. Die Fahrprobe ist auf<br />
einem Schulfahrzeug durchzuführen und<br />
darf nur von einem Fahrschullehrer, der an<br />
Seminaren über Gruppendynamik oder<br />
Selbsterfahrung im Ausmaß von mindestens<br />
20 Stunden teilgenommen hat, durchgeführt<br />
werden. Dieser Fahrschullehrer hat jedenfalls<br />
auch bei der Besprechung der Fahrprobe<br />
mitzuwirken. Sofern keine Bedenken<br />
bestehen und die anderen Teilnehmer zustimmen,<br />
kann die Fahrprobe auf Ersuchen<br />
des Teilnehmers auch mit einem anderen<br />
Fahrzeug durchgeführt werden. Personen,<br />
die noch nie im Besitz einer Lenkberechtigung<br />
für die Klasse B waren, haben an der<br />
Fahrprobe als Beobachter teilzunehmen.<br />
(3) Ziel dieses Kurstyps ist die Herstellung<br />
eines normgerechten, sicherheitsbewussten<br />
und rücksichtsvollen Fahrverhaltens<br />
beim Kursteilnehmer, insbesondere durch<br />
Änderung der Einstellung zu anderen Verkehrsteilnehmern,<br />
durch Förderung des<br />
Risikobewusstseins und durch Entwicklung<br />
einer realistischen Selbsteinschätzung sowie<br />
durch Verbesserung der Gefahrenerkennung.<br />
Dabei soll der Kursteilnehmer dazu<br />
angeleitet werden, sich mit den persönlichen<br />
Voraussetzungen seines Fehlverhaltens<br />
auseinander zu setzen und sich der Beziehung<br />
zwischen seinem Fehlverhalten, seiner<br />
Einstellung und seinen Persönlichkeitsmerkmalen<br />
unter Einbindung der Verhaltensbeobachtungen<br />
bei der Fahrprobe bewusst<br />
werden.<br />
§ 4.<br />
Nachschulungen bei sonstiger<br />
Problematik<br />
(1) Dieser Kurstyp ist bei Vorliegen der<br />
Voraussetzungen gemäß § 24 Abs. 3 <strong>FSG</strong><br />
von jenen Personen zu absolvieren, die<br />
Kraftfahrzeuge unter einer sonstigen Beeinträchtigung<br />
gelenkt haben.<br />
(2) Im Rahmen dieses Kurses sollen<br />
adäquate Verhaltensstrategien entwickelt<br />
werden, um das Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
unter spezieller Beeinträchtigung zu vermeiden,<br />
und zwar durch Aufzeigen der Motive<br />
und Probleme für den Missbrauch, Bewusstmachen<br />
der Gefahren im Straßenverkehr<br />
durch bewusstseinsverändernde und<br />
verhaltensbeeinträchtigende Substanzen<br />
sowie Entwicklung, Erprobung und ansatzweise<br />
Stabilisierung von individuellen Lösungsmöglichkeiten<br />
für künftige Vorfallsfreiheit.<br />
§ 4a.<br />
Nachschulungen im Rahmen<br />
des Vormerksystems<br />
Dieser Kurstyp ist von Personen zu<br />
absolvieren, denen von der Behörde gemäß<br />
§ 30b <strong>FSG</strong> eine Nachschulung im Rahmen<br />
des Vormerksystems angeordnet wurde. Im<br />
Rahmen dieses Kurstyps sind die Ursachen,<br />
die zur Anordnung dieser Maßnahme geführt<br />
haben, zu erörtern, wobei im Rahmen dieser<br />
Nachschulung sowohl Inhalte der in § 2 als<br />
auch § 3 genannten Kurstypen in entsprechendem<br />
Umfang aufzuarbeiten sind.<br />
60
<strong>FSG</strong>-NV<br />
II. ABSCHNITT<br />
Kursablauf<br />
§ 5.<br />
Umfang und Einteilung der Kurse<br />
(1) Bei Einteilung der Nachschulungskurse<br />
hat die ermächtigte Einrichtung den<br />
Kurstyp, an dem der Betreffende teilzunehmen<br />
hat, zu bestimmen. Die ermächtigte<br />
Einrichtung hat darauf zu achten, dass jeder<br />
Teilnehmer an einem Kurs desjenigen Kurstyps<br />
gemäß §§ 2 bis 4 teilnimmt, in dem die<br />
Problematik aufgearbeitet wird, die der<br />
Grund für die Anordnung der Nachschulung<br />
war. Der Betreffende hat den oder die Strafbescheid(e)<br />
oder - sofern eine Bestrafung<br />
nicht erfolgt ist - den Bescheid, mit dem die<br />
Nachschulung angeordnet wurde, zur Anmeldung<br />
zur Nachschulung mitzubringen.<br />
Beim Zusammentreffen mehrerer Nachschulungsgründe<br />
hat die ermächtigte Einrichtung<br />
festzulegen, welcher Kurstyp zu absolvieren<br />
ist. In diesem Fall ist von der ermächtigten<br />
Einrichtung sicherzustellen, dass alle der<br />
Nachschulung zugrunde liegenden Ursachen<br />
erörtert werden. Es ist zulässig, dass Probeführerscheinbesitzer<br />
und Nicht-Probeführerscheinbesitzer<br />
am selben Kurs teilnehmen.<br />
(2) Die Nachschulung gemäß §§ 2 bis<br />
4 ist in Gruppen mit mindestens sechs und<br />
höchstens elf Teilnehmern, die Nachschulung<br />
gemäß § 4a in Gruppen mit mindestens<br />
drei und höchstens elf Teilnehmern durchzuführen.<br />
Ist einem Teilnehmer die Teilnahme<br />
an einer Gruppensitzung nicht möglich, kann<br />
in begründeten Ausnahmefällen höchstens<br />
eine Gruppensitzung durch ein Einzelgespräch<br />
im Ausmaß von einem Drittel der<br />
Dauer der versäumten Gruppensitzung<br />
ersetzt werden. Abgesehen davon hat die<br />
Zusammensetzung der Gruppe über die<br />
gesamte Dauer des Nachschulungskurses<br />
gleich zu bleiben.<br />
(3) Die Nachschulungskurse haben<br />
folgendes Ausmaß aufzuweisen:<br />
Wiederholter Besuch<br />
einer Nachschulung<br />
desselben<br />
Kurstyps<br />
innerhalb von<br />
fünf Jahren<br />
Mindestens fünf<br />
Gruppensitzungen<br />
zu insgesamt 18<br />
Kurseinheiten<br />
Nachschulung<br />
gemäß<br />
§§ 2 oder 4<br />
mindestens vier<br />
Gruppensitzungen<br />
zu insgesamt<br />
15 Kurseinheiten<br />
mindestens vier<br />
Gruppensitzungen<br />
zu insgesamt<br />
zwölf Kurseinheiten<br />
sowie<br />
eine Fahrprobe,<br />
die hinsichtlich<br />
des Aufwandes<br />
einer Gruppensitzung<br />
von insgesamt<br />
drei Kurseinheiten<br />
entspricht<br />
mindestens zwei<br />
Gruppensitzungen<br />
zu insgesamt<br />
sechs Kurseinheiten<br />
Nachschulung<br />
gemäß § 3<br />
Nachschulung<br />
gemäß<br />
§ 4a<br />
Erstmaliger<br />
Besuch einer<br />
Nachschulung<br />
mindestens fünf<br />
Gruppensitzungen<br />
zu insgesamt 15<br />
Kurseinheiten sowie<br />
eine Fahrprobe,<br />
die hinsichtlich<br />
des Aufwandes einer<br />
Gruppensitzung<br />
von insgesamt<br />
drei Kurseinheiten<br />
entspricht<br />
mindestens zwei<br />
Gruppensitzungen<br />
zu insgesamt sechs<br />
Kurseinheiten sowie<br />
ein Einzelgespräch<br />
im Ausmaß<br />
von einer Kurseinheit<br />
Die zusätzliche Kurssitzung beim wiederholten<br />
Besuch einer Nachschulung gemäß<br />
§§ 2 bis 4 innerhalb von fünf Jahren<br />
kann auch in Form eines Einzelgesprächs in<br />
der Dauer von einer Kurseinheit durchgeführt<br />
werden. Eine Kurseinheit hat 50 Minuten zu<br />
betragen.<br />
(4) Die Kurssitzungen der Nachschulung<br />
gemäß §§ 2 bis 4 sind möglichst gleichmäßig<br />
auf einen Zeitraum von mindestens<br />
22 und höchstens 40 Kalendertagen verteilt<br />
durchzuführen, zwischen den zwei Kurssitzungen<br />
gemäß § 4a hat ein Zeitraum von<br />
mindestens acht und höchstens 40 Kalendertagen<br />
zu liegen. An einem Tag darf jedoch<br />
nicht mehr als eine Kurssitzung durchgeführt<br />
werden. Die Dauer einer Gruppensitzung<br />
hat mindestens drei und höchstens fünf<br />
Kurseinheiten zu betragen. Der Zeitraum<br />
zwischen zwei Kurssitzungen einer Nachschulung<br />
gemäß §§ 2 bis 4 hat mindestens<br />
zwei Tage zu betragen, ausgenommen bei<br />
Ersatzsitzungen gemäß Abs. 2 zweiter Satz.<br />
61
<strong>FSG</strong>-NV<br />
(5) In beründeten Einzelfällen, insbesondere<br />
wenn beim Betreffenden die Gruppenfähigkeit<br />
nicht gegeben ist, bei individuellen<br />
Belastungen oder bei Sprach- und Kommunikationsschwierigkeiten,<br />
kann die Nachschulung<br />
gemäß §§ 2 bis 4 in Form eines<br />
Einzelgesprächs absolviert werden. Die<br />
Dauer dieser Form der Nachschulung hat<br />
mindestens fünf Einzelgespräche zu je einer<br />
Kurseinheit zu betragen, wobei bei Personen,<br />
die bereits <strong>zum</strong> wiederholten Mal an<br />
einer Nachschulung desselben Kurstyps<br />
innerhalb von fünf Jahren teilnehmen, eine<br />
Erweiterung auf sechs Kurseinheiten zu<br />
erfolgen hat. Ebenso kann aus den oben<br />
genannten Gründen in begründeten Einzelfällen<br />
eine Nachschulung gemäß § 4a in<br />
Form eines Einzelgesprächs absolviert werden.<br />
Die Dauer dieser Form der Nachschulung<br />
hat mindestens zwei Einzelgespräche<br />
zu je einer Kurseinheit zu betragen.<br />
(6) Mit Ausstellung einer Kursbesuchsbestätigung<br />
gilt die Nachschulung als ordnungsgemäß<br />
absolviert. Folgende Voraussetzungen<br />
müssen für die Ausstellung einer<br />
Kursbesuchsbestätigung erfüllt sein:<br />
1. Teilnahme an allen Kurssitzungen<br />
unbeschadet Abs. 2,<br />
2. ausreichende Mitarbeit im Kurs,<br />
3. keine Übertretung der Bestimmung des<br />
§ 2 Abs. 3,<br />
4. vollständige Bezahlung der Kursgebühr.<br />
Wird die Ausstellung einer Kursbesuchsbestätigung<br />
aus den in Z 1 bis 3 genannten<br />
Gründen verweigert, ist für einen Erwerb<br />
einer Kursbesuchsbestätigung ein neuerlicher<br />
Nachschulungskurs zu absolvieren.<br />
(7) Wurde von der Behörde sowohl eine<br />
verkehrspsychologische Stellungnahme<br />
als auch eine Nachschulung angeordnet, ist<br />
vor Absolvierung der Nachschulung die<br />
verkehrspsychologische Untersuchung durchzuführen.<br />
Die verkehrspsychologische Stellungnahme<br />
und die Nachschulung dürfen in<br />
diesen Fällen nicht vom selben Verkehrspsychologen<br />
durchgeführt werden.<br />
III. ABSCHNITT<br />
Voraussetzungen zur<br />
Durchführung von<br />
Nachschulungen<br />
§ 6.<br />
Ermächtigung<br />
(1) Eine Nachschulung darf nur von einer<br />
vom Bundesminister für Verkehr, Innovation<br />
und Technologie nach Befassung des<br />
verkehrspsychologischen Koordinationsausschusses<br />
ermächtigten Stelle durchgeführt<br />
werden.<br />
(2) Als Nachschulungsstelle ist gemäß<br />
§ 36 Abs. 2 Z 1 <strong>FSG</strong> eine Einrichtung oder<br />
eine Vereinigung zu ermächtigen, wenn<br />
folgende Voraussetzungen erfüllt sind:<br />
1. Organisationsstruktur, die einen bundesweit<br />
einheitlichen Ablauf der Kurse<br />
ermöglicht,<br />
2. Niederlassungen in mindestens sechs<br />
Bundesländern, an denen eine angemessene<br />
Erreichbarkeit eines Kursleiters<br />
der ermächtigten Stelle sichergestellt<br />
ist,<br />
3. Vorhandensein geeigneter Räumlichkeiten<br />
zur Durchführung der Nachschulungen,<br />
4. Verfügbarkeit von mindestens sechs<br />
Kursleitern gemäß § 7,<br />
5. Sicherung der einheitlichen Aus- und<br />
Weiterbildung der Kursleiter,<br />
6. Vorlage eines geeigneten Kursmodellkonzeptes<br />
gemäß § 8 Abs. 1,<br />
7. Begleitende Kontrolle der Kurse (Ergebnisevaluation<br />
der Kurse und Evaluation<br />
des Kursmodells)<br />
8. Vorhandensein von Schulfahrzeugen<br />
für Nachschulungen gemäß § 3,<br />
9. Organisationsstruktur mit Rechtspersönlichkeit.<br />
(3) Ist durch das Ausscheiden von<br />
Kursleitern das Erfordernis von Abs. 2 Z 4<br />
vorübergehend nicht erfüllt, so hat die Nach-<br />
62
<strong>FSG</strong>-NV<br />
schulungsstelle binnen zwölf Monaten die<br />
erforderliche Anzahl von Kursleitern wieder<br />
aufzuweisen.<br />
(4) Die Ermächtigung ist zu widerrufen,<br />
wenn<br />
1. die Voraussetzungen für die Erteilung<br />
nicht mehr gegeben sind,<br />
2. nach Ablauf der in Abs. 3 genannten<br />
Frist die erforderliche Zahl der Kursleiter<br />
nicht gegeben ist,<br />
3. bei Durchführung der Nachschulungen<br />
Missstände oder Unzulänglichkeiten<br />
aufgetreten sind, die innerhalb angemessener<br />
Frist nicht beseitigt wurden<br />
oder<br />
4. den Meldepflichten gemäß § 10 nach<br />
wiederholter Aufforderung oder Setzung<br />
einer angemessenen Nachfrist<br />
nicht nachgekommen wird.<br />
§ 7.<br />
Anforderungen an die Kursleiter<br />
(1) Als Kursleiter tätig werden dürfen<br />
Personen, die<br />
1. Psychologe gemäß § 1 Psychologengesetz<br />
BGBl. Nr. 360/1990 sind,<br />
2. eine 1 600 Stunden umfassende Berufserfahrung<br />
in Verkehrspsychologie,<br />
die 160 Stunden theoretische Ausbildung<br />
und 120 Stunden praktische Erfahrung<br />
in Verkehrspsychologie beinhaltet,<br />
aufweisen,<br />
3. eine 160 Stunden umfassende Einführung<br />
in therapeutische Interventionstechniken<br />
absolviert haben,<br />
4. eine Einschulung in das Kursmodell,<br />
bestehend aus 20 Stunden Theorie,<br />
zwei Kursen als Co-Trainer und drei<br />
Kursen unter Supervision absolviert<br />
haben und<br />
5. im Besitz der Lenkberechtigung für die<br />
Klasse B sind.<br />
Beim Autor des Kursmodells entfällt die<br />
Voraussetzung gemäß Z 4. Bei Personen,<br />
die nicht Autor des Kursmodells sind, aber<br />
als anerkannte Kursleiter bereits Kurse nach<br />
<strong>zum</strong>indest einem anderen anerkannten<br />
Modell geleitet haben, entfällt bei der Einschulung<br />
gemäß Z 4 das Erfordernis der<br />
Kurse als Co-Trainer sowie der Kurse unter<br />
Supervision. Das Erfordernis der Z 5 entfällt<br />
bei Personen, die im Besitz einer Lenkberechtigung<br />
für die Klasse B waren und denen<br />
die Lenkberechtigung wegen mangelnder<br />
gesundheitlicher Eignung entzogen wurde,<br />
sofern es sich nicht um eine Entziehung<br />
wegen Abhängigkeit von Alkohol, eines<br />
Sucht- oder Arzneimittels handelt.<br />
(2) Die theoretische Ausbildung sowie<br />
die Intervision im Rahmen der Aus- und<br />
Weiterbildung darf nur durch Verkehrspsychologen<br />
erfolgen, die im Rahmen einer<br />
ermächtigten Einrichtung seit mindestens<br />
vier Jahren begleitende Maßnahmen durchgeführt<br />
haben.<br />
(3) Während der Kurse darf beim Kursleiter<br />
der Alkoholgehalt des Blutes 0,1 g/l<br />
(0,1 Promille) oder der Alkoholgehalt der<br />
Atemluft 0,05 mg/l nicht überschreiten.<br />
(4) Die Kursleiter sind verpflichtet, jährlich<br />
1. acht Arbeitseinheiten Intervision,<br />
2. acht Arbeitseinheiten Supervision<br />
durch einen Supervisor gemäß § 6<br />
Abs. 2 Psychologengesetz oder durch<br />
einen Kursleiter, wobei diese Personen<br />
bereits im Rahmen einer ermächtigten<br />
Stelle mindestens 20 begleitende<br />
Maßnahmen selbstständig geleitet haben<br />
müssen und<br />
3. acht Arbeitseinheiten Weiterbildung in<br />
Verkehrspsychologie sowie in ergänzenden<br />
Bereichen, wie insbesondere<br />
Recht, Sucht oder Epidemiologie, die<br />
gemäß § 9 Abs. 2 Z 2 vom verkehrspsychologischen<br />
Koordinationsausschuss<br />
angeboten werden<br />
nachzuweisen.<br />
§ 8.<br />
Eignung des Kursmodells<br />
(1) Zur Durchführung der begleitenden<br />
Maßnahmen hat sich die ermächtigte Einrichtung<br />
eines geeigneten Kursmodells zu<br />
63
<strong>FSG</strong>-NV<br />
bedienen. Dieses muss nach dem Stand der<br />
Wissenschaft<br />
1. grundsätzlich geeignet sein,<br />
2. für die Anwendung innerhalb eines<br />
bestimmten Kurstyps geeignet sein und<br />
3. im Hinblick auf die Zielgruppe und die<br />
angestrebten Ziele wirksam sein.<br />
(2) Die Überprüfung der grundsätzlichen<br />
Eignung des wissenschaftlichen Konzeptes<br />
hat vor der Ermächtigung der Einrichtung<br />
durch Vorlage einer wissenschaftlichen<br />
Beschreibung des Kursmodelles beim Bundesminister<br />
für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie zu erfolgen. Das Kursmodell ist<br />
offen zu legen.<br />
(3) Die Effizienz des jeweiligen Modells<br />
im Sinne der Dauerhaftigkeit der Einstellungs-<br />
und Verhaltensänderung der Kursteilnehmer<br />
ist durch die Überprüfung der Rückfallquote<br />
der Absolventen der Nachschulung<br />
nachzuweisen. Dabei ist über einen Beobachtungszeitraum<br />
von fünf Jahren in anonymisierter<br />
Form zu erheben, wie viele<br />
Nachschulungen pro ermächtigter Einrichtung<br />
durchgeführt wurden sowie die Zahl der<br />
Personen zu ermitteln, denen in weiterer<br />
Folge wieder eine Nachschulung angeordnet<br />
wurde. Diese Daten sind vom Zentralen<br />
Führerscheinregister dem Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
zu übermitteln.<br />
(4) Das Bundesministerium für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie hat den<br />
verkehrspsychologischen Koordinationsausschuss<br />
mit den Ergebnissen der Überprüfung<br />
gemäß Abs. 3 zu befassen. Ergibt das<br />
Überprüfungsverfahren gemäß Abs. 3 eine<br />
Nichteignung des überprüften Kursmodells<br />
oder wurde das Überprüfungsverfahren nicht<br />
fristgerecht nach Setzung einer angemessenen<br />
Nachfrist durchgeführt, so hat der Bundesminister<br />
für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie die Anwendung dieses Kursmodells<br />
bis <strong>zum</strong> Nachweis der Eignung zu<br />
untersagen.<br />
IV. ABSCHNITT<br />
Sonstige Einrichtungen,<br />
Meldepflichten, Kosten,<br />
Übergangs- und Schlussbestimmungen<br />
§ 9.<br />
Verkehrspsychologischer Koordinationsausschuss<br />
(1) Zur sachverständigen Beratung in<br />
Fragen der Nachschulung kann sich der<br />
Bundesminister für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie des verkehrspsychologischen<br />
Koordinationsausschusses bedienen. Dieser<br />
besteht aus je einem Vertreter der zur<br />
Durchführung von Nachschulungen ermächtigten<br />
Einrichtungen und einem nicht stimmberechtigten<br />
koordinierenden Vertreter des<br />
Berufsverbandes österreichischer Psychologen,<br />
Sektion Verkehrspsychologie, der den<br />
Vorsitz zu führen hat. Institutionen, die nach<br />
In-Kraft-Treten dieser Verordnung ermächtigt<br />
werden, haben ebenfalls einen Vertreter zur<br />
Mitarbeit im Koordinationsausschuss zu<br />
entsenden. Der verkehrspsychologische<br />
Koordinationsausschuss entscheidet mit<br />
Stimmenmehrheit.<br />
(2) Der verkehrspsychologische Koordinationsausschuss<br />
hat folgende Aufgaben<br />
wahrzunehmen:<br />
1. Beurteilung der regelmäßig durchzuführenden<br />
statistischen Erhebungen<br />
gemäß § 8 Abs. 3 über die Rückfallhäufigkeit<br />
nach Absolvierung von<br />
Nachschulungen,<br />
2. Sicherstellung der Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
facheinschlägiger<br />
Art zur Erlangung und Aufrechterhaltung<br />
der verkehrspsychologischen<br />
Qualifikationen im Rahmen von Nachschulungen,<br />
3. Erarbeitung und Weiterentwicklung von<br />
Qualitätskriterien für fachliche, personelle,<br />
räumliche und organisatorische<br />
64
<strong>FSG</strong>-NV<br />
Voraussetzungen von ermächtigten<br />
Einrichtungen für Nachschulungen,<br />
4. Erarbeitung von Kriterien und Verfahren<br />
zur wissenschaftlichen Weiter- und<br />
Neuentwicklung verkehrspsychologischer<br />
Tätigkeiten.<br />
Die Namen der Psychologen, die eine Ausund<br />
Weiterbildung gemäß Z 2 absolviert<br />
haben, sind dem Bundesministerium für<br />
Verkehr, Innovation und Technologie bekannt<br />
zu geben.<br />
§ 10.<br />
Meldepflichten<br />
(1) Jede erfolgreiche Kursteilnahme<br />
sowie jede Verweigerung der Ausstellung<br />
einer Kursbesuchsbestätigung sowie den<br />
dafür maßgeblichen Grund (§ 5 Abs. 6) ist<br />
der Behörde unverzüglich von der ermächtigten<br />
Einrichtung zu melden.<br />
(2) Die ermächtigte Einrichtung hat im<br />
Wege des verkehrspsychologischen Koordinationsausschusses<br />
dem Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und Technologie zu<br />
melden:<br />
1. alle Änderungen im Personalstand der<br />
Kursleiter<br />
2. die Anzahl der pro Kalenderjahr durchgeführten<br />
Nachschulungen bis <strong>zum</strong> 1.<br />
April des folgenden Kalenderjahres.<br />
Aus dieser Meldung muss zu entnehmen<br />
sein, wie viele Nachschulungen<br />
pro Kurstyp abgehalten wurden sowie<br />
die Anzahl der pro Kurstyp gehaltenen<br />
Einzelkurse.<br />
§ 11.<br />
Kosten der Nachschulungen<br />
Die Gebühr für die Teilnahme an einer<br />
Nachschulung beträgt pro Teilnehmer<br />
1. für eine Gruppensitzung pro Kurseinheit..............zwischen<br />
33 und 37 Euro<br />
2. für ein Einzelgespräch pro Kurseinheit.........zwischen<br />
103 und 115 Euro.<br />
In diesen Preisen sind alle Zuschläge enthalten<br />
(„Inklusivpreise“). Im Fall von fremdsprachigen<br />
Kursteilnehmern kann ein Dolmetscher<br />
beigezogen werden.<br />
§ 12.<br />
Übergangsbestimmungen<br />
Ermächtigte Einrichtungen, die bereits<br />
vor In-Kraft-Treten dieser Verordnung zur<br />
Durchführung von Nachschulungen ermächtigt<br />
waren, dürfen diese Tätigkeit bis zu<br />
sechs Monate nach In-Kraft-Treten dieser<br />
Verordnung weiterhin ausüben. Innerhalb<br />
dieser Frist haben sie beim Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
einen Antrag auf Ermächtigung gemäß § 6<br />
einzubringen, widrigenfalls die weitere Ausübung<br />
der Tätigkeit unzulässig ist. Wurde<br />
der Antrag innerhalb der genannten Frist<br />
eingebracht, darf die Tätigkeit bis zu zwei<br />
Jahre nach In-Kraft-Treten der Verordnung<br />
weiterhin ausgeübt werden. Wurde bis zu<br />
diesem Zeitpunkt eine Ermächtigung gemäß<br />
§ 6 nicht erteilt, ist die bisherige Ermächtigung<br />
erloschen.<br />
§ 13.<br />
In-Kraft-Treten und Aufhebung<br />
(1) Diese Verordnung tritt mit 1. Oktober<br />
2002 in Kraft.<br />
(2) § 5 Abs. 7 zweiter Satz tritt mit 1.<br />
Jänner 2003 in Kraft.<br />
(3) Mit In-Kraft-Treten dieser Verordnung<br />
treten die §§ 29a bis 29c der Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung<br />
1967,<br />
BGBl. Nr. 399 idF BGBl. II Nr. 414/2001,<br />
außer Kraft.<br />
65
<strong>FSG</strong>-PV – Fahrprüfungsverordnung<br />
Verordnung des Bundesministers für Wissenschaft und Verkehr<br />
über die Fahrprüfung<br />
BGBl ll 1997/321 idF BGBl ll 2013/41
<strong>FSG</strong>-PV<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
I. ABSCHNITT Fahrprüfung ................................................................................................... 71<br />
§ 1. Allgemeine Bestimmungen über die theoretische Fahrprüfung ..................................... 71<br />
§ 2. Beurteilung der theoretischen Fahrprüfung ................................................................... 72<br />
§ 3. Abhaltung der theoretischen Fahrprüfung ..................................................................... 72<br />
§ 4. Inhalte des Modus GW .................................................................................................. 73<br />
§ 5. Inhalte der klassenspezifischen Fragen......................................................................... 73<br />
§ 6. Praktische Fahrprüfung ................................................................................................. 74<br />
§ 7. Prüfungsfahrzeuge ........................................................................................................ 77<br />
II. ABSCHNITT Fahrprüfer ..................................................................................................... 80<br />
§ 8. Ausbildung und Befähigungsprüfung <strong>zum</strong> Fahrprüfer .................................................... 80<br />
§ 9. Fahrprüferkommission ................................................................................................... 81<br />
§ 10. Weiterbildung der Fahrprüfer ......................................................................................... 81<br />
§ 11. Pflichten der Fahrprüfer ................................................................................................. 82<br />
§ 12. Qualitätssicherung ......................................................................................................... 83<br />
§ 13. Widerruf der Bestellung ................................................................................................. 84<br />
III. ABSCHNITT Zulassung zur Fahrprüfung und Gebühren ............................................... 84<br />
§ 14. Zulassung zur praktischen Fahrprüfung ........................................................................ 84<br />
§ 15. Prüfungsgebühr ............................................................................................................. 85<br />
IV. ABSCHNITT Übergangs- und Schlussbestimmungen ................................................... 86<br />
§ 16. Mündliche theoretische Fahrprüfung ............................................................................. 86<br />
§ 17. Prüfungsfahrzeuge - Übergangsbestimmungen ............................................................ 86<br />
§ 18. In-Kraft- und Außer-Kraft-Treten.................................................................................... 86<br />
Anlage 1 .................................................................................................................................... 88<br />
Anlage 2 .................................................................................................................................... 92<br />
Anlage 3 .................................................................................................................................... 93<br />
Anlage 4 Lehrplan für die Ausbildung <strong>zum</strong> Fahrprüfer .............................................................. 94<br />
Anlage 5 Lehrplan für die Weiterbildung der Fahrprüfer ............................................................ 95<br />
Anlage 6 Lehrplan für die Ausbildung <strong>zum</strong> Fahrprüfungsauditor ............................................... 97<br />
69
<strong>FSG</strong>-PV<br />
ÜBERSICHT DER ÄNDERUNGEN<br />
Kundmachung im Bundesgesetzblatt<br />
BGBl II 1997/321<br />
BGBl II 1998/111<br />
BGBl II 2000/246<br />
BGBl II 2002/15<br />
BGBl II 2004/115<br />
BGBl II 2006/65<br />
BGBl II 2008/46<br />
BGBI II 2009/307<br />
BGBI II 2012/244<br />
BGBl II 2013/41<br />
Amtliche Bezeichnung<br />
Stammfassung<br />
1. <strong>FSG</strong>-PV-Nov<br />
2. <strong>FSG</strong>-PV-Nov<br />
3. <strong>FSG</strong>-PV-Nov<br />
4. <strong>FSG</strong>-PV-Nov<br />
5. <strong>FSG</strong>-PV-Nov<br />
6. <strong>FSG</strong>-PV-Nov<br />
7. <strong>FSG</strong>-PV-Nov<br />
8. <strong>FSG</strong>-PV-Nov<br />
9. <strong>FSG</strong>-PV-Nov<br />
Die Änderungen durch BGBl II 2013/41 (9. Novelle) sind durch einen senkrechten Strich rechts<br />
neben dem Text gekennzeichnet.<br />
Auf Grund der §§ 10 bis 12 und 34 Abs. 4 des Führerscheingesetzes, BGBl. I Nr. 120/1997,<br />
wird verordnet:<br />
70
<strong>FSG</strong>-PV<br />
I. ABSCHNITT<br />
Fahrprüfung<br />
§ 1.<br />
Allgemeine Bestimmungen über<br />
die theoretische Fahrprüfung<br />
(1) Bei der theoretischen Fahrprüfung<br />
müssen ausreichende Kenntnisse und ausreichendes<br />
Verständnis aus folgenden<br />
Sachgebieten nachgewiesen werden:<br />
1. die für das Lenken eines Kraftfahrzeuges<br />
maßgeblichen kraftfahrrechtlichen<br />
Bestimmungen und Verkehrsvorschriften<br />
und<br />
2. das für das sichere Lenken von Kraftfahrzeugen<br />
maßgebende Verhalten unter<br />
Berücksichtigung der technischen<br />
Umstände und Gefahren, insbesondere<br />
im Hinblick auf Bremswege, Fahrbahnbeschaffenheit,<br />
Reaktionsvermögen,<br />
Sicherheitsabstand, Sichtverhältnisse<br />
und Fahrzeugeigenschaften einschließlich<br />
Ladung.<br />
(2) Die theoretische Fahrprüfung ist<br />
computerunterstützt im Multiple-Choice-<br />
Verfahren abzunehmen, wobei die Fragen<br />
auf die Eigenart der angestrebten Fahrzeugklasse<br />
abzustimmen sind. Die Fragen sind<br />
anhand des vom Bundesministerium für<br />
Verkehr, Innovation und Technologie erstellten<br />
Fragenkataloges für jeden Kandidaten<br />
nach dem Zufallsprinzip zusammenzustellen.<br />
(3) Der Fragenkatalog besteht aus folgenden<br />
Modulen: GW (Grundwissen; allgemeine<br />
Fragen), A, B, C, C1, D, D1, BE, E<br />
und F. Der Erstbewerber um eine oder mehrere<br />
Lenkberechtigungsklassen (ausgenommen<br />
die Klasse AM) hat das Modul GW und<br />
das oder die klassenspezifische(n) Modul(e)<br />
zu absolvieren. Jedes dieser Module (inklusive<br />
das Modul GW) ist als eigenständige<br />
Prüfung zu behandeln und zu beurteilen.<br />
Werden einzelne Module bestanden und<br />
andere nicht bestanden, so sind bei der<br />
Wiederholung nur mehr die nicht bestandenen<br />
Module zu absolvieren. Für die Ablegung<br />
eines klassenspezifischen Moduls ist<br />
die Absolvierung des Moduls GW nicht Voraussetzung.<br />
Die Absolvierung eines klassenspezifischen<br />
Moduls für eine Lenkberechtigungsklasse,<br />
für die der Besitz einer<br />
anderen Lenkberechtigungsklasse Voraussetzung<br />
ist, ist auch dann zulässig, wenn die<br />
Theorieprüfung für die letztgenannte Lenkberechtigungsklasse<br />
noch nicht positiv absolviert<br />
wurde. Im Fall einer Ausdehnung der<br />
Lenkberechtigung auf eine oder mehrere<br />
weitere Klasse(n) ist (sind) – ausgenommen<br />
bei der Ausdehnung der Klasse AM auf<br />
andere Klassen – nur das (die) klassenspezifisch(en)<br />
Modul(e) der jeweils beantragte(n)<br />
Klasse(n) zu absolvieren. Muss die theoretische<br />
Fahrprüfung für eine oder mehrere<br />
Klassen gemäß § 11 Abs. 6 zweiter Satz<br />
<strong>FSG</strong> neuerlich abgelegt werden, so ist (sind)<br />
nur das oder die jeweilige(n) klassenspezifische(n)<br />
Modul(e) zu absolvieren. Das gilt<br />
auch für den Fall, dass eine oder mehrere<br />
Fahrprüfungen für andere Klassen abgelegt<br />
werden. Als Theorieprüfung für die Klassen<br />
A1, A2 und A ist immer das Modul A zu<br />
verwenden. Das Modul E ist keine eigene<br />
Lenkberechtigungsklasse, sondern nur in<br />
Verbindung mit dem Erwerb einer der Klassen<br />
CE(C1E) oder DE(D1E) zu absolvieren.<br />
Wird die Klasse BE beantragt, so ist stets<br />
das klassenspezifische Modul BE zu absolvieren.<br />
Werden mehrere der Klassen CE,<br />
C1E, DE oder D1E beantragt, so ist das<br />
Modul E nur ein Mal zu absolvieren. Wird<br />
eine (oder mehrere) der Klassen CE, C1E,<br />
DE oder D1E beantragt und ist der Antragsteller<br />
bereits im Besitz einer oder mehrerer<br />
dieser Klassen, so muss das Modul E nicht<br />
erneut absolviert werden.<br />
(4) Die Prüfung eines Prüfungsmoduls<br />
hat aus mindestens 20 Hauptfragen zu bestehen,<br />
bei denen auch jeweils eine oder<br />
mehrere Zusatzfrage(n) gestellt werden<br />
können. Die Prüfungszeit pro Modul beträgt<br />
30 Minuten, wobei § 3 Abs. 6 und 8 unberührt<br />
bleiben.<br />
71
<strong>FSG</strong>-PV<br />
§ 2.<br />
Beurteilung der theoretischen<br />
Fahrprüfung<br />
(1) Eine Frage gilt nur dann als richtig<br />
beantwortet, wenn, im Falle dass es auch<br />
mehrere richtige Antworten gibt, alle erkannt<br />
und markiert worden sind; wird auch nur eine<br />
unrichtige Antwort markiert, so gilt die Frage<br />
als falsch beantwortet. Die Auswertung der<br />
Prüfung erfolgt in Punkten. Wird eine Hauptfrage<br />
richtig und die Zusatzfrage falsch beantwortet,<br />
so sind die Punkte für die Hauptfrage<br />
anzurechnen.<br />
(2) Ein Prüfungsmodul ist positiv absolviert,<br />
wenn mindestens 80 Prozent der<br />
höchstmöglichen Punkteanzahl erreicht<br />
worden ist.<br />
§ 3.<br />
Abhaltung der theoretischen<br />
Fahrprüfung<br />
(1) Die computerunterstützte theoretische<br />
Prüfung ist in gemäß § 36 Abs 1 Z 1<br />
lit a des Bundesgesetzes über den Führerschein<br />
(Führerscheingesetz - <strong>FSG</strong>), BGBl. I<br />
Nr. 120/1997, ermächtigten Prüfungsstellen<br />
abzuhalten. Der Bundesminister für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie hat einen zentralen<br />
Prüfungsserver zu betreiben, auf dem<br />
die Prüfungsfragen und Prüfmodule gespeichert<br />
sind und der über das Internet erreichbar<br />
ist.<br />
(2) Als Prüfungsstellen sind Fahrschulen<br />
zu ermächtigen, bei denen folgende<br />
Voraussetzungen vorhanden sind:<br />
1. mindestens ein Prüfungsverwaltungscomputer<br />
mit gesichertem Internetzugang,<br />
2. mindestens sechs Computerplätze, die<br />
mit <strong>zum</strong>indest 15-Zoll-Bildschirmen mit<br />
einer Mindestauflösung von 1024x768<br />
pixel ausgestattet sind,<br />
3. mindestens ein USB-Stick pro vorhandenem<br />
Prüfplatz mit einer Speicherkapazität<br />
von <strong>zum</strong>indest 32MB und<br />
72<br />
4. mindestens ein Drucker, um die Prüfungsergebnisse<br />
auszudrucken.<br />
Die in Z 3 genannten USB-Sticks sind so zu<br />
verwahren, dass ein Zugriff durch nicht befugte<br />
Personen verhindert wird. Die Datenübertragung<br />
zwischen Fahrschulverwaltungscomputer<br />
und den einzelnen Prüfcomputern<br />
sollte nach Möglichkeit mittels eines<br />
fahrschulinternen Netzwerkes erfolgen. Die<br />
Räumlichkeiten in denen die theoretische<br />
Fahrprüfung abgehalten wird, müssen einen<br />
ordnungsgemäßen und störungsfreien Prüfungsablauf<br />
gewährleisten.<br />
(3) Im Bereich des Bundeslandes Wien<br />
kann ohne Ermächtigung zusätzlich eine<br />
Prüfungsstelle mit höchstens 15 Computerplätzen<br />
von der Bundespolizeidirektion Wien<br />
eingerichtet werden.<br />
(4) Eine gemäß § 36 Abs. 1 Z 1 lit a<br />
<strong>FSG</strong> ermächtigte Prüfungsstelle ist verpflichtet,<br />
jeden von der Behörde zugewiesenen<br />
Prüfungskandidaten anzunehmen, unabhängig<br />
davon, in welcher Fahrschule dieser die<br />
Ausbildung absolviert hat. Diesem Kandidaten<br />
ist überdies rechtzeitig Gelegenheit zu<br />
geben, auf den Übungsgeräten der Fahrschule<br />
den Prüfungsablauf zu üben.<br />
(5) Für die theoretische Fahrprüfung<br />
hat der Landeshauptmann eine geeignete<br />
Aufsichtsperson aus dem Personalstand<br />
einer Gebietskörperschaft oder der Liste der<br />
bestellten Fahrprüfer zu bestellen oder durch<br />
die Behörde bestellen zu lassen. Die Fahrschule<br />
hat bei der Behörde die Beistellung<br />
einer Aufsichtsperson anzufordern, wenn<br />
<strong>zum</strong>indest sechs Kandidaten für die theoretische<br />
Fahrprüfung vorhanden sind. Die Aufsichtsperson<br />
hat bei jedem Kandidaten die<br />
Identität festzustellen und die Namen mit den<br />
in der Kandidatenliste genannten Namen zu<br />
vergleichen. Das Starten der theoretischen<br />
Fahrprüfung durch die Aufsichtsperson hat<br />
mittels einer Karte mit Bürgerkartenfunktion<br />
zu erfolgen. Nach Beendigung der Prüfung<br />
hat die Aufsichtsperson die Prüfungsergebnisse<br />
der Kandidaten einzusammeln, die<br />
Prüfsummen darauf zu überprüfen, den<br />
Ergebnisausdruck zu unterschreiben und<br />
den Kandidaten das Ergebnis bekannt zu
<strong>FSG</strong>-PV<br />
geben. Die Prüfungsergebnisse sind unverzüglich<br />
nach Beendigung der täglichen Aufsichtstätigkeit,<br />
spätestens aber am nächsten<br />
Arbeitstag in das Führerscheinregister einzutragen.<br />
Die Aufsichtsperson hat den Antrag<br />
und die dazugehörigen Beilagen von der<br />
Fahrschule zu übernehmen und an die das<br />
Verfahren führende Behörde zu übermitteln.<br />
Ist die Prüfsumme auf einem Ergebnisausdruck<br />
eines Kandidaten falsch, so ist diesem<br />
die Prüfung nicht anzurechnen. Die Prüfungsergebnisse<br />
und der dazugehörige<br />
Datenträger sind der Behörde zu übermitteln,<br />
die die Ergebnisse im Akt festzuhalten hat.<br />
(6) Die Behörde hat einer Person mit<br />
Verständnis- oder Leseschwierigkeiten auf<br />
deren Antrag die mündliche Ablegung der<br />
Prüfung zu bewilligen, wenn der Antragsteller<br />
durch ein psychologisches Gutachten<br />
nachweist, dass er nicht lesen oder gelesene<br />
Texte nicht verstehen kann. Der Landeshauptmann<br />
hat hierbei einen Fahrprüfer<br />
beizustellen, der mit dem Kandidaten die für<br />
die Prüfung vorgegebenen Fragen am Bildschirm<br />
mündlich durchgeht und erforderlichenfalls<br />
die Eingaben für den Kandidaten<br />
vornimmt. Die Prüfungszeit ist für diese Form<br />
der Prüfung entsprechend zu verlängern.<br />
Der Kandidat hat die zusätzlichen Kosten<br />
dieses Fahrprüfers gemäß § 15 Abs 1 Z 3 zu<br />
ersetzen. Durch dieses Prüfungsgespräch<br />
dürfen andere Kandidaten nicht bei ihrer<br />
Prüfung gestört werden.<br />
(7) Personen, die auf Grund körperlicher<br />
Behinderungen den Computer nicht<br />
bedienen können, ist eine geeignete Person<br />
beizustellen, die die Antworten entsprechend<br />
der Anweisung des Kandidaten eingibt.<br />
(8) Bei gehörlosen oder stark schwerhörigen<br />
Personen ist die Prüfungszeit entsprechend<br />
zu verlängern.<br />
§ 4.<br />
Inhalte des Moduls GW<br />
Das Modul GW der theoretischen<br />
Fahrprüfung muss jedenfalls Fragen aus<br />
folgenden Themenbereichen enthalten:<br />
1. Verkehrszeichen<br />
2. Vorrangbeispiele<br />
3. Partnerkunde<br />
4. Fahrtauglichkeit<br />
5. Allgemeine Fahrordnung<br />
6. Verhalten im Ortsgebiet und auf Freilandstraßen<br />
7. Fahrtechnik, Verhalten nach Verkehrsunfällen<br />
8. Fahrzeugtechnik<br />
9. Fahrgeschwindigkeit und Fahren auf<br />
Sicht<br />
10. Überholen<br />
11. Bewegen im Verkehr<br />
12. Lenkerpflichten, ruhender Verkehr,<br />
Dokumente<br />
13. Eisenbahnkreuzungen<br />
14. Kreuzungen<br />
15. Fahren in Straßentunneln<br />
§ 5.<br />
Inhalte der klassenspezifischen<br />
Fragen<br />
(1) Hinsichtlich der Klassen A1, A2 und<br />
A haben sich die Fragen zusätzlich auf folgende<br />
Themenbereiche zu erstrecken:<br />
1. die für die Klasse A maßgeblichen<br />
Rechtsvorschriften,<br />
2. das Verhalten bei Personenbeförderung<br />
und Verwenden von Anhängern,<br />
3. spezielle Fahrzeugtechnik,<br />
4. Gefahrenlehre,<br />
5. Fahrtechnik und Blickverhalten,<br />
6. Bekleidung und Schutzausrüstung,<br />
7. Verhalten auf Autobahnen,<br />
8. Fahrgeschwindigkeit und Fahren auf<br />
Sicht,<br />
9. Überholen,<br />
10. Bewegen im Verkehr.<br />
73
<strong>FSG</strong>-PV<br />
(2) Hinsichtlich der Klasse B haben<br />
sich die Fragen zusätzlich auf folgende<br />
Themenbereiche zu erstrecken:<br />
1. die für die Klasse B maßgeblichen<br />
Rechtsvorschriften,<br />
2. das Verhalten bei Personenbeförderung<br />
und Verwenden von Anhängern,<br />
3. Gefahrenlehre,<br />
4. Verhalten auf Autobahnen,<br />
5. Fahrgeschwindigkeit und Fahren auf<br />
Sicht,<br />
6. Überholen,<br />
7. Bewegen im Verkehr,<br />
8. Anhänger und Abschleppen.<br />
(3) Hinsichtlich der Klassen C1 und C<br />
haben sich die Fragen zusätzlich auf folgende<br />
Themenbereiche zu erstrecken:<br />
1. die für die Klassen C1 und C maßgeblichen<br />
führerscheinrechtlichen und<br />
sonstigen Rechtsvorschriften,<br />
2. die erforderlichen Kenntnisse über<br />
besondere Fahrzeuge und Aufbauten,<br />
3. das Verhalten bei Eisenbahnkreuzungen,<br />
4. die erforderlichen Kenntnisse über<br />
Langgut- und Wirtschaftsfuhren,<br />
5. die auf dem Fahrzeug anzubringenden<br />
Aufschriften,<br />
6. Beladung und Ladungssicherung,<br />
7. Gefahrenlehre,<br />
8. spezielle Fahrzeugtechnik.<br />
(4) Hinsichtlich der Klassen D1 und D<br />
haben sich die Fragen zusätzlich auf folgende<br />
Themenbereiche zu erstrecken:<br />
1. die für die Klassen D1 und D maßgeblichen<br />
führerscheinrechtlichen und sonstigen<br />
Rechtsvorschriften,<br />
2. die erforderlichen Kenntnisse über die<br />
Ausstattung und den Aufbau des Omnibusses,<br />
3. Gefahrenlehre,<br />
4. spezielle Fahrzeugtechnik.<br />
(5) Hinsichtlich der Klasse BE einerseits<br />
und der Klassen C1E, CE, D1E und DE<br />
(Prüfmodul E) andererseits haben sich die<br />
Fragen zusätzlich auf folgende Themenbereiche<br />
zu erstrecken:<br />
1. Anhängerbremsen,<br />
2. Anhängerlenkung,<br />
3. Beladung und Ladungssicherung,<br />
4. Fahrgestell und Aufbauten,<br />
5. elektrische Anlage,<br />
6. Gefahrenlehre,<br />
7. spezielle Fahrzeugtechnik.<br />
(6) Hinsichtlich der Klasse F haben<br />
sich die Fragen zusätzlich auf folgende<br />
Themenbereiche zu erstrecken:<br />
1. die für die Klasse F maßgeblichen<br />
Rechtsvorschriften,<br />
2. die für die Zugmaschine wesentliche<br />
Fahrzeugtechnik (Bremse, elektrische<br />
Anlage, Fahrwerk, Motor, Kraftübertragung),<br />
3. die für die Bremse des Anhängers<br />
erforderlichen Kenntnisse,<br />
4. Fahrtechnik,<br />
5. Beladung und Ladungssicherung,<br />
6. Gefahrenlehre.<br />
§ 6.<br />
Praktische Fahrprüfung<br />
(1) Die praktische Fahrprüfung ist anhand<br />
des für die jeweilige Klasse vorgesehenen<br />
Prüfungsprotokolls gemäß der Anlage<br />
1 abzunehmen und hat folgende Teile zu<br />
umfassen:<br />
1. Überprüfung am Fahrzeug,<br />
2. Übungen im verkehrsfreien Raum,<br />
3. Fahren im Verkehr,<br />
4. Besprechung von erlebten Situationen.<br />
Die praktische Fahrprüfung hat in der in Z 1<br />
bis 4 genannten Reihenfolge abzulaufen,<br />
jedoch ist es zulässig, die Übungen im verkehrsfreien<br />
Raum (Z 2) vor der Überprüfung<br />
am Fahrzeug (Z 1) durchzuführen.<br />
(1a) Die Fahrschule hat bei der Behörde<br />
die Beistellung eines Fahrprüfers anzufordern,<br />
wenn sie eine entsprechende Auslastung<br />
des Prüfers (die einem Zeitaufwand<br />
für sechs Fahrprüfungen für die Klasse B<br />
oder vier Fahrprüfungen für die Klasse C<br />
entspricht) für den Zeitraum, in dem der<br />
Fahrprüfer zur Verfügung stehen soll, garantieren<br />
kann.<br />
74
<strong>FSG</strong>-PV<br />
(2) Im Rahmen der Überprüfung am<br />
Fahrzeug (Abs. 1 Z 1) sind je angestrebter<br />
Klasse mindestens drei der im Prüfungsprotokoll<br />
gemäß der Anlage jeweils in Abschnitt<br />
A. genannten Themenbereiche stichprobenartig<br />
zu überprüfen Bei den Klassen<br />
BE, CE(C1E) und DE(D1E) hat in den drei<br />
überprüften Themenbereichen jedenfalls der<br />
Themenbereich „Anhänger an-abschließen“<br />
enthalten zu sein; beim Ankuppeln des Anhängers<br />
dürfen das Zugfahrzeug und der<br />
Anhänger nicht in einer Linie stehen.<br />
(3) Im Rahmen der Übungen im verkehrsfreien<br />
Raum (Abs. 1 Z 2) für die Klassen<br />
A(A1, A2), C(C1), D(D1), BE, CE(C1E),<br />
DE(D1E) und F sind die in Abschnitt B. des<br />
Prüfungsprotokolls zur jeweiligen Klasse<br />
gemäß der Anlage enthaltenen Übungen<br />
durchzuführen. Bei der praktischen Fahrprüfung<br />
für die Klasse B sind von den in Abschnitt<br />
B. des Prüfungsprotokolls enthaltenen<br />
Übungen mindestens drei zu überprüfen,<br />
wobei das Umkehren und die Parklücke<br />
jedenfalls durchzuführen sind. Bei den Übungen<br />
für die Klasse A(A1, A2), bei denen im<br />
Teil B. des Prüfungsprotokolls eine Mindestgeschwindigkeit<br />
angegeben ist, ist die jeweils<br />
gefahrene Geschwindigkeit mit einer<br />
Geschwindigkeitsmessanlage zu überprüfen.<br />
Die Fahrübungen für alle Klassen können<br />
auch auf einem geeigneten Übungsplatz<br />
durchgeführt werden.<br />
(4) Im Rahmen der Prüfungsfahrt im<br />
Verkehr (Abs. 1 Z 3) sind die Fähigkeiten<br />
des Kandidaten anhand der in Abschnitt C.<br />
des Prüfungsprotokolls zur jeweiligen Klasse<br />
genannten Themenbereiche zu beurteilen.<br />
Die Prüfungsfahrt ist unter den am Prüfungsort<br />
und in seiner näheren Umgebung<br />
zur Verfügung stehenden Straßenverkehrsverhältnissen,<br />
wenn möglich auch auf Freilandstraßen,<br />
Autobahnen oder in Straßentunneln,<br />
vorzunehmen. An der Prüfungsfahrt<br />
muss <strong>zum</strong>indest ein Fahrprüfer und eine<br />
Lehrperson der Fahrschule, an der der Kandidat<br />
ausgebildet worden ist, teilnehmen. Bei<br />
der Prüfungsfahrt für die Klasse F kann die<br />
Teilnahme der Lehrperson der Fahrschule<br />
oder des Begleiters oder Ausbildners unterbleiben.<br />
Bei Kandidaten, die gemäß § 122,<br />
§ 122a KFG 1967 oder § 19 <strong>FSG</strong> ausgebildet<br />
wurden, haben entweder eine Lehrperson<br />
der Fahrschule und/oder der Ausbildner<br />
und/oder ein Begleiter teilzunehmen. Wird<br />
die Prüfungsfahrt für die Klassen A oder F<br />
mit einer Zugmaschine, einem Kraftrad oder<br />
einem Kraftfahrzeug ohne geeigneten Sitz<br />
für zu befördernde Personen durchgeführt,<br />
so darf der Kandidat auch von einem anderen<br />
Fahrzeug aus oder sonst in geeigneter<br />
Weise überwacht werden. Der während der<br />
Prüfungsfahrt neben dem Kandidaten Sitzende<br />
muss die Lenkberechtigung für die<br />
Klasse, für die der Kandidat die Lenkberechtigung<br />
beantragt hat, besitzen, wobei eine<br />
Lenkberechtigung für die Klasse C zur Teilnahme<br />
an Fahrprüfungen für die Klasse D<br />
und die Klasse B zur Teilnahme an Fahrprüfungen<br />
für die Klasse F berechtigt. Findet im<br />
Rahmen der Fahrprüfung ein Hospitieren<br />
durch einen in Ausbildung stehenden Fahrprüfer<br />
(§ 8 Abs. 3 Z 4 und Abs. 5) oder ein<br />
Audit im Sinne des § 12 statt, so haben alle<br />
an der Fahrprüfung Mitwirkenden die Teilnahme<br />
des Hospitanten/Auditors zu ermöglichen.<br />
(5) Der Fahrprüfer hat dem Kandidaten<br />
während der Prüfungsfahrt die zu fahrende<br />
Strecke jeweils rechtzeitig anzugeben. Er hat<br />
sein Augenmerk besonders darauf zu richten,<br />
ob der Kandidat die Betätigungsvorrichtungen<br />
richtig handhabt und eine entsprechende<br />
Bereitschaft zur Verkehrsanpassung<br />
und ausreichendes Verständnis für Partner<br />
im Verkehr zeigt sowie Verständnis für die<br />
verschiedenen Verkehrslagen besitzt. Hierbei<br />
ist insbesondere festzustellen, ob der<br />
Kandidat die im § 4 angeführten Vorschriften<br />
beim Lenken des Kraftfahrzeuges einzuhalten<br />
vermag. Die Weisungen des Fahrprüfers<br />
sind so deutlich zu erteilen, dass Missverständnisse<br />
oder Verwechslungen nicht zu<br />
erwarten sind. Er darf nur Weisungen erteilen,<br />
durch deren Befolgung bei richtigem<br />
Verhalten des Kandidaten und anderer Straßenbenützer<br />
voraussichtlich eine Gefährdung<br />
der Verkehrssicherheit nicht eintreten<br />
kann. Die Befolgung eines Auftrages zu<br />
einem verbotenen Verhalten darf nicht zu<br />
Ungunsten des Kandidaten gewertet werden.<br />
75
<strong>FSG</strong>-PV<br />
(6) Im Zuge der praktischen Prüfung<br />
hat der Prüfer bei Zweifeln an einer ausreichenden<br />
Verkehrssinnbildung des Kandidaten<br />
auch konkret während der Prüfungsfahrt<br />
unmittelbar vorher erlebte Situationen aus<br />
dem Bereich Gefahrenlehre mit dem Kandidaten<br />
zu besprechen (Abs. 1 Z 4) und die<br />
richtigen Verhaltensketten zu hinterfragen.<br />
Ist der Kandidat nicht in der Lage, im Gespräch<br />
die Zweifel des Prüfers zu beseitigen,<br />
so ist der Fahrfehler anzurechnen. Dies gilt<br />
auch für Personen, die die Fahrprüfung<br />
gemäß § 23 Abs. 3 Z 4 <strong>FSG</strong> ablegen und die<br />
deutsche Sprache nicht oder unzureichend<br />
beherrschen und auf die Beiziehung eines<br />
Dolmetschers verzichtet haben. Für dieses<br />
Gespräch ist an geeigneter Stelle zu halten.<br />
Die Unterbrechung der Prüfungsfahrt darf<br />
höchstens fünf Minuten betragen und ist<br />
nicht auf die vorgeschriebene Fahrtdauer der<br />
Prüfungsfahrt anzurechnen. Wurden im Zuge<br />
der Prüfungsfahrt keine Fahrfehler begangen,<br />
die eine Besprechung erforderlich machen,<br />
so kann von der Besprechung der<br />
erlebten Situationen abgesehen werden.<br />
(7) Bei der praktischen Fahrprüfung ist<br />
festzustellen, ob der Kandidat imstande ist,<br />
1. auch praktisch nachzuprüfen, ob das<br />
von ihm zu lenkende Kraftfahrzeug den<br />
kraftfahrrechtlichen Vorschriften entspricht;<br />
bei Bewerbern um eine Lenkberechtigung<br />
für die Klassen BE,<br />
CE(C1E), DE(D1E) und F muss sich<br />
die Überprüfung auch auf den mit dem<br />
Fahrzeug zu ziehenden Anhänger erstrecken.<br />
Diese Überprüfung hat sich<br />
insbesondere auf die Lenkvorrichtung,<br />
die Kupplung, die Bremsanlagen, die<br />
Scheinwerfer, Leuchten und Rückstrahler,<br />
die Reifen und die dem Betrieb<br />
des Fahrzeuges dienenden Kontrolleinrichtungen<br />
zu erstrecken;<br />
2. die für das Lenken des Fahrzeuges<br />
richtige Sitzstellung einzunehmen, den<br />
Motor in Gang zu setzen und die Lenkvorrichtung,<br />
die Bremsanlagen und die<br />
übrigen in Betracht kommenden Vorrichtungen<br />
richtig und sicher zu betätigen;<br />
3. eine gegebene Fahrtrichtung einzuhalten,<br />
auftauchenden Hindernissen auszuweichen,<br />
das Fahrzeug richtig einzuordnen,<br />
richtig zu überholen, mit der<br />
Betriebsbremsanlage des Fahrzeuges<br />
schnell anzuhalten, auf Steigungen<br />
und Gefällen anzufahren, rückwärts zu<br />
fahren und zu wenden sowie in Parklücken<br />
einzufahren und<br />
4. sich den Verkehrsvorschriften entsprechend<br />
zu verhalten sowie umweltbewusst<br />
zu fahren.<br />
(8) Während der Fahrübungen und der<br />
Prüfungsfahrt hat der Fahrprüfer seine Eindrücke<br />
vom Verhalten des Kandidaten nachvollziehbar<br />
festzuhalten. Am Ende der Prüfung<br />
sind Prüfungsdauer und -strecke in das<br />
Prüfungsprotokoll gemäß der Anlage 1 einzutragen<br />
sowie die Wertung „bestanden“<br />
oder „nicht bestanden“. Im Falle des Nichtbestehens<br />
der praktischen Prüfung sind dem<br />
Kandidaten die Gründe für sein Nichtbestehen<br />
zu erläutern und ihm ein Durchschlag<br />
des Prüfungsprotokolls auszuhändigen.<br />
(9) Die praktische Fahrprüfung darf<br />
vorzeitig abgebrochen werden:<br />
1. wenn der Kandidat durch seine Verhaltensweise<br />
(Verletzung von grundlegenden<br />
Verkehrsregeln) andere Verkehrsteilnehmer<br />
auf schwere Weise<br />
gefährdet hat oder eine solche Situation<br />
nur durch das Eingreifen des neben<br />
dem Kandidaten Sitzenden verhindert<br />
werden konnte;<br />
2. wenn sich die Gefährdung konkret<br />
ausgewirkt hat (Zusammenstoß);<br />
3. wenn berechtigte Zweifel an der gesundheitlichen<br />
Eignung bestehen;<br />
4. wenn der Kandidat es verlangt;<br />
5. zusätzlich bei Prüfungen für die Klasse<br />
A: wenn der Kandidat bei den Übungen<br />
im verkehrsfreien Raum stürzt oder so<br />
schwere Fahrfehler begeht, dass seine<br />
persönliche Sicherheit beim Fahren im<br />
Verkehr gefährdet erscheinen muss.<br />
(10) Die praktische Fahrprüfung ist abzubrechen,<br />
wenn dem Kandidaten nicht<br />
zugemutet werden kann, die Fahrt wegen<br />
eines unvorhergesehenen Ereignisses, wie<br />
etwa unverschuldeter Unfall, Witterungseinflüsse<br />
oder Fahrzeugdefekt, fortzusetzen. In<br />
76
<strong>FSG</strong>-PV<br />
diesem Fall kann der Kandidat bei der folgenden<br />
praktischen Prüfung verlangen, nur<br />
das Fahren im Verkehr zu wiederholen, falls<br />
die Überprüfungen am Fahrzeug und die<br />
Fahrübungen gemäß § 11 Abs. 4 Z 1 und 2<br />
<strong>FSG</strong> abgelegt wurden.<br />
(11) Nach erfolgreich abgelegter praktischer<br />
Fahrprüfung hat der Fahrprüfer den<br />
vorläufigen Führerschein gemäß Anlage 2<br />
auszuhändigen. Wurden mehrere Klassen<br />
beantragt, so ist für jede Klasse, für die die<br />
Fahrprüfung bestanden wurde, ein vorläufiger<br />
Führerschein gemäß Anlage 2 auszuhändigen.<br />
Wurden von mehreren beantragten<br />
Klassen nicht alle bestanden, so hat der<br />
Kandidat bekannt zu geben, ob für ihn ein<br />
Führerschein ausgestellt werden soll.<br />
Wünscht der Kandidat keine Ausstellung des<br />
Führerscheines, ist ihm kein Kostenblatt<br />
(Abs. 14) auszuhändigen. Die Entscheidung<br />
des Kandidaten ist gemeinsam mit dem<br />
Prüfungsergebnis vom Fahrprüfer im Führerscheinregister<br />
einzutragen. Sobald in diesem<br />
Fall der Produktionsauftrag für den Führerschein<br />
für die bestandene(n) Klasse(n) erteilt<br />
wird, gilt der Antrag für die andere(n) Klasse(n)<br />
als zurückgezogen.<br />
(12) Im Fall der Ausdehnung auf andere<br />
Klassen und der Erteilung der Lenkberechtigung<br />
gemäß § 23 Abs. 3 <strong>FSG</strong> hat der<br />
Kandidat spätestens nach Bestehen der<br />
praktischen Prüfung bekannt zu geben, ob er<br />
den bisherigen Führerschein bis zur Ausstellung<br />
des neuen Führerscheines behalten<br />
möchte. Entscheidet sich der Kandidat, den<br />
bisherigen Führerschein abzugeben, so hat<br />
der Fahrprüfer diesen entgegenzunehmen<br />
und binnen drei Tagen bei der Behörde<br />
abzuliefern. Der vorläufige Führerschein hat<br />
auch jene Klassen zu enthalten, die der<br />
Kandidat bereits besessen hat. Die Entscheidung<br />
des Kandidaten ist gemeinsam<br />
mit dem Prüfungsergebnis vom Fahrprüfer in<br />
das Führerscheinregister einzutragen.<br />
(13) Der vorläufige Führerschein und<br />
das Kostenblatt sind vor der praktischen<br />
Prüfung von der Fahrschule oder - sofern der<br />
Kandidat eine solche nicht besucht hat - von<br />
der Behörde vorzubereiten.<br />
(14) Der Fahrprüfer hat dem Kandidaten<br />
im Fall der bestandenen Fahrprüfung ein<br />
Kostenblatt gemäß Anlage 3 auszuhändigen,<br />
wobei der Zahlschein auch im oberen<br />
Drittel des Kostenblattes enthalten sein<br />
kann. Der Kandidat ist darüber in Kenntnis<br />
zu setzen, dass die auf dem Kostenblatt<br />
ausgewiesenen Gebühren unter Angabe der<br />
Antragsnummer zu entrichten sind. Mit der<br />
Inanspruchnahme der jeweiligen behördlichen<br />
Leistung wird die Gebühr fällig, sie ist<br />
jedoch erst nach erfolgreichem Absolvieren<br />
der praktischen Fahrprüfung für diese oder<br />
eine andere Klasse zu entrichten. Wurden<br />
mehrere Lenkberechtigungsklassen beantragt,<br />
aber nicht alle bestanden (Abs. 11<br />
dritter Satz), so werden die Gebühren bis<br />
<strong>zum</strong> Erwerb aller beantragter Lenkberechtigungsklassen,<br />
höchstens aber 18 Monate<br />
gestundet, wenn der Kandidat keine sofortige<br />
Ausstellung eines Führerscheines<br />
wünscht. Spätestens 18 Monate nach der<br />
letzten Fahrprüfung sind alle noch nicht<br />
beglichenen Gebühren mit Bescheid vorzuschreiben.<br />
§ 7.<br />
Prüfungsfahrzeuge<br />
(1) Legt der Bewerber um eine Lenkberechtigung<br />
die praktische Fahrprüfung auf<br />
einem Kraftfahrzeug mit automatischer<br />
Kraftübertragung ab, so ist die Lenkberechtigung<br />
auf das Lenken solcher Fahrzeuge<br />
einzuschränken. Dies gilt nicht für Bewerber<br />
um eine Lenkberechtigung für die Klassen C<br />
und D, sofern die praktische Fahrprüfung für<br />
die Klasse B von diesen Personen auf einem<br />
Kraftfahrzeug mit einem mechanisch schaltbaren<br />
Getriebe abgelegt wurde. Unter einem<br />
Kraftfahrzeug mit automatischer Kraftübertragung<br />
ist ein Kraftfahrzeug zu verstehen,<br />
das kein Kupplungspedal (bzw. keinen<br />
Schalthebel bei Fahrzeugen der Klasse<br />
A(A1, A2) besitzt. Für den Wegfall dieser<br />
Einschränkung ist die Ablegung einer praktischen<br />
Fahrprüfung auf einem Kraftfahrzeug<br />
mit mechanisch schaltbarem Getriebe erforderlich.<br />
Im Fall der Ausdehnung der Klasse<br />
A1 oder A2 auf eine höherwertige Klasse<br />
77
<strong>FSG</strong>-PV<br />
gemäß § 18a Abs. 1 oder 2 <strong>FSG</strong> entfällt die<br />
Einschränkung auf Kraftfahrzeuge mit automatischer<br />
Kraftübertragung auch dann,<br />
wenn die in § 18a Abs. 1 und 2 <strong>FSG</strong> genannte<br />
praktische Ausbildung auf einem<br />
Motorrad mit mechanisch schaltbarem Getriebe<br />
absolviert wurde. Die Absolvierung<br />
dieser Ausbildung auf einem Motorrad mit<br />
mechanisch schaltbarem Getriebe ist von<br />
der Fahrschule zu bestätigen.<br />
(2) Fahrzeuge, auf denen die Fahrprüfung<br />
abgelegt wird, müssen den nachstehenden<br />
Mindesterfordernissen genügen:<br />
1. Klasse A:<br />
1.1. Klasse A1: Einspurige Krafträder der<br />
Klasse A1 ohne Beiwagen, mit einem<br />
Hubraum von mindestens 120 ccm und<br />
einer Bauartgeschwindigkeit von mindestens<br />
90 km/h;<br />
1.2. Klasse A2: Einspurige Krafträder ohne<br />
Beiwagen, mit einem Hubraum von<br />
mindestens 395 ccm und einer Motorleistung<br />
von mindestens 25 kW;<br />
1.3. Klasse A: Einspurige Krafträder ohne<br />
Beiwagen, mit einem Hubraum von<br />
mindestens 595 ccm und einer Motorleistung<br />
von mindestens 40 kW;<br />
2. Klasse B: vierrädrige Fahrzeuge der<br />
Klasse B, mit einer Bauartgeschwindigkeit<br />
von mindestens 100 km/h und mindestens<br />
einer Zugangstüre in der Sitzreihe,<br />
in der der Fahrprüfer Platz nimmt;<br />
2.1. Klasse BE: Fahrzeugkombinationen, bestehend<br />
aus<br />
a) einem Prüfungsfahrzeug der<br />
Klasse B gemäß Z 2 und<br />
b) einem Anhänger mit einer höchsten<br />
zulässigen Gesamtmasse von<br />
mindestens 1 000 kg, wobei die<br />
Gesamtmasse jedoch mindestens<br />
800 kg betragen muss. Der<br />
Anhänger hat aus einem geschlossenen<br />
Körper zu bestehen,<br />
mit dem sichergestellt ist, dass<br />
die Sicht nach hinten nur über die<br />
Außenspiegel des Zugfahrzeuges<br />
möglich ist und darf überdies<br />
nicht vom Berechtigungsumfang<br />
des jeweiligen Prüfungsfahrzeuges<br />
der Klasse B umfasst sein;<br />
3. Klasse C: Fahrzeuge der Klasse C mit<br />
a) einer höchsten zulässigen Gesamtmasse<br />
von mindestens<br />
12 000 kg,<br />
b) einer Gesamtmasse von mindestens<br />
10 000 kg,<br />
c) einer Länge von mindestens 8 m,<br />
d) einer Breite von mindestens<br />
2,4 m,<br />
e) einem mehrstufigen Gruppengetriebe<br />
mit mindestens 8 Vorwärtsgängen,<br />
f) einem Antiblockiersystem,<br />
g) einem Kontrollgerät entsprechend<br />
der Verordnung (EWG) Nr.<br />
3821/85 des Rates vom 20. Dezember<br />
1985 über das Kontrollgerät<br />
im Straßenverkehr, ABl. Nr.<br />
L 370 vom 31. Dezember 1985,<br />
S. 1 ff,<br />
h) mindestens zwei Plätzen für zu<br />
befördernde Personen,<br />
i) einem Frachtraum, der aus einem<br />
geschlossenen Körper besteht,<br />
der mindestens so breit und so<br />
hoch wie die Führerkabine ist und<br />
mit dem sichergestellt ist, dass<br />
die Sicht nach hinten nur über die<br />
Außenspiegel des Zugfahrzeuges<br />
möglich ist und<br />
j) einer Bauartgeschwindigkeit von<br />
mindestens 80 km/h;<br />
3.1. Klasse CE: entweder Sattelkraftfahrzeuge<br />
oder Kombinationen aus einem<br />
Prüfungsfahrzeug der Klasse C gemäß<br />
Z 3 und einem Anhänger mit einer<br />
Länge von mindestens 7,5 m, die<br />
a) eine höchste zulässige Gesamtmasse<br />
von mindestens 20 000 kg<br />
und eine Gesamtmasse von mindestens<br />
15 000 kg haben,<br />
b) eine Gesamtlänge von mindestens<br />
14 m aufweisen und<br />
c) eine Breite von mindestens 2,4 m<br />
aufweisen,<br />
d) eine Bauartgeschwindigkeit von<br />
mindestens 80 km/h aufweisen,<br />
e) mit einem mehrstufigen Gruppengetriebe<br />
mit mindestens 8<br />
Vorwärtsgängen,<br />
f) einem Antiblockiersystem,<br />
g) einem Kontrollgerät entsprechend<br />
der Verordnung (EWG) Nr.<br />
78
<strong>FSG</strong>-PV<br />
3821/85 des Rates vom 20. Dezember<br />
1985 über das Kontrollgerät<br />
im Straßenverkehr, ABl. Nr.<br />
L 370 vom 31. Dezember 1985,<br />
S. 1 ff ausgestattet sind und<br />
h) einen Frachtraum aufweisen, der<br />
aus einem geschlossenen Körper<br />
besteht, der mindestens so breit<br />
und so hoch wie die Führerkabine<br />
ist und mit dem sichergestellt ist,<br />
dass die Sicht nach hinten nur<br />
über die Außenspiegel des Zugfahrzeuges<br />
möglich ist;<br />
3.2. Klasse C1: Fahrzeuge der Klasse C1<br />
mit<br />
a) einer höchsten zulässigen Gesamtmasse<br />
von mindestens<br />
4 000 kg,<br />
b) einer Länge von mindestens 5 m,<br />
c) einer Bauartgeschwindigkeit von<br />
mindestens 80 km/h,<br />
d) einem Antiblockiersystem,<br />
e) einem Kontrollgerät entsprechend<br />
der Verordnung (EWG) Nr.<br />
3821/85 des Rates vom 20. Dezember<br />
1985 über das Kontrollgerät<br />
im Straßenverkehr, ABl. Nr.<br />
L 370 vom 31. Dezember 1985,<br />
S. 1 ff und<br />
f) einem Frachtraum, der aus einem<br />
geschlossenen Körper besteht,<br />
der mindestens so breit und so<br />
hoch wie die Führerkabine ist und<br />
mit dem sichergestellt ist, dass<br />
die Sicht nach hinten nur über die<br />
Außenspiegel des Zugfahrzeuges<br />
möglich ist;<br />
3.3. Klasse C1E: Kombinationen aus einem<br />
Prüfungsfahrzeug der Klasse C1 gemäß<br />
Z 3.2. und einem Anhänger mit<br />
einer höchsten zulässigen Gesamtmasse<br />
von mindestens 1 250 kg, einer<br />
Gesamtmasse von mindestens 800 kg<br />
und<br />
a) einer Gesamtlänge von mindestens<br />
8 m sowie<br />
b) einer Bauartgeschwindigkeit von<br />
mindestens 80 km/h und<br />
c) einem Frachtraum, der aus einem<br />
geschlossenen Körper besteht,<br />
der mindestens so breit und so<br />
hoch wie die Führerkabine ist und<br />
mit dem sichergestellt ist, dass<br />
die Sicht nach hinten nur über die<br />
Außenspiegel des Zugfahrzeuges<br />
möglich ist;<br />
4. Klasse D: Fahrzeuge der Klasse D mit<br />
a) einer Länge von mindestens<br />
10 m,<br />
b) einer Breite von mindestens<br />
2,4 m,<br />
c) einem Antiblockiersystem,<br />
d) einem Kontrollgerät entsprechend<br />
der Verordnung (EWG) Nr.<br />
3821/85 des Rates vom 20. Dezember<br />
1985 über das Kontrollgerät<br />
im Straßenverkehr, ABl. Nr.<br />
L 370 vom 31. Dezember 1985,<br />
S. 1 ff und<br />
e) einer Bauartgeschwindigkeit von<br />
mindestens 80 km/h;<br />
4.1. Klasse DE: Kombinationen aus einem<br />
Prüfungsfahrzeug der Klasse D gemäß<br />
Z 4 und einem Anhänger mit einer zulässigen<br />
Gesamtmasse von mindestens<br />
1 250 kg, einer Gesamtmasse von<br />
mindestens 800 kg und<br />
a) einer Breite von mindestens<br />
2,4 m,<br />
b) einer Bauartgeschwindigkeit von<br />
mindestens 80 km/h und<br />
c) einem Frachtraum, der aus einem<br />
geschlossenen Körper besteht,<br />
der mindestens 2 m breit und 2 m<br />
hoch ist;<br />
4.2. Klasse D1: Fahrzeuge der Klasse D1<br />
mit<br />
a) einer höchsten zulässigen Gesamtmasse<br />
von mindestens 4000 kg,<br />
b) einer Länge von mindestens 5 m,<br />
c) einer Bauartgeschwindigkeit von<br />
mindestens 80 km/h,<br />
d) einem Antiblockiersystem und<br />
e) einem Kontrollgerät entsprechend<br />
der Verordnung (EWG) Nr.<br />
3821/85 über das Kontrollgerät<br />
im Straßenverkehr, ABl. Nr. L370<br />
vom 31.12.1985, S.8, zuletzt geändert<br />
durch die Verordnung<br />
(EU) Nr. 1266/2009, ABl. Nr.<br />
L339 vom 22.12.2009 S.3;<br />
4.3. Klasse D1E: Kombinationen aus<br />
einem Prüfungsfahrzeug der Klasse D1<br />
gemäß Z 4.2. und einem Anhänger mit<br />
79
<strong>FSG</strong>-PV<br />
einer höchsten zulässigen Gesamtmasse<br />
von mindestens 1250 kg, einer<br />
Gesamtmasse von mindestens 800 kg<br />
und<br />
a) einer Bauartgeschwindigkeit von<br />
mindestens 80 km/h und<br />
b) einem Frachtraum des Anhängers,<br />
der aus einem geschlossenen<br />
Körper mit einer Breite und<br />
Höhe von mindestens 2 m besteht.<br />
(3) Praktische Fahrprüfungen für die<br />
Klasse F sind sowohl auf Zugmaschinen<br />
allein als auch mit einem <strong>zum</strong> Verkehr zugelassenem<br />
Anhänger abzunehmen, dessen<br />
Gesamtmasse mindestens 1000 kg beträgt<br />
und der eine Bremsanlage gemäß § 6<br />
Abs. 10 erster Satz KFG 1967 aufweist. Die<br />
Zugmaschinen müssen nicht mit Rückfahrscheinwerfern<br />
ausgerüstet sein. Falls der<br />
Fahrprüfer nicht am Prüfungsfahrzeug mitfährt,<br />
ist eine Funkverbindung zwischen<br />
Kandidat und Fahrprüfer zu verwenden.<br />
(4) Bei Fahrprüfungen für die Klasse A<br />
gemäß Abs. 2 Z 1 muss eine Funkverbindung<br />
verwendet werden, mit der der Fahrprüfer<br />
während der Prüfungsfahrt dem Kandidaten<br />
die jeweils zu fahrende Strecke<br />
mitteilt.<br />
II. ABSCHNITT<br />
Fahrprüfer<br />
§ 8.<br />
Ausbildung und Befähigungsprüfung<br />
<strong>zum</strong> Fahrprüfer<br />
(1) Die Ausbildung <strong>zum</strong> Fahrprüfer ist<br />
nach dem Lehrplan gemäß Anlage 4 durchzuführen.<br />
Eine Unterrichtseinheit (UE) beträgt<br />
50 Minuten.<br />
(2) Die theoretische Ausbildung <strong>zum</strong><br />
Fahrprüfer für die Klassen B und BE umfasst<br />
insgesamt 32 Unterrichtseinheiten, wobei<br />
insbesondere folgende Inhalte zu vermitteln<br />
sind:<br />
1. Aufbau und Inhalt des Lehrplans für die<br />
theoretische und praktische Ausbildung<br />
für die Klasse B gemäß den Anlagen<br />
10a und 10c zur Kraftfahrgesetz-<br />
Durchführungsverordnung 1967, BGBl.<br />
Nr. 77/1968 (KDV 1967),<br />
2. Fahrzeugtechnische und physikalische<br />
Kenntnisse,<br />
3. Kenntnisse, um den Prüfungsablauf<br />
genau zu beobachten, zu kontrollieren<br />
und zu bewerten,<br />
4. Aufbau und Inhalte des Prüferhandbuchs<br />
- Erörterung von Praxissituationen,<br />
5. Kenntnisse in Verkehrssinnbildung und<br />
Prüfungspsychologie,<br />
6. Kenntnisse in Gesprächsführung.<br />
(3) Die praktische Ausbildung <strong>zum</strong><br />
Fahrprüfer für die Klassen B und BE umfasst<br />
insgesamt 48 Unterrichtseinheiten, wobei<br />
insbesondere folgende Inhalte zu vermitteln<br />
sind:<br />
1. Praktische Übungen gemäß dem Lehrplan<br />
für die theoretische und praktische<br />
Ausbildung für die Klasse B gemäß der<br />
Anlage 10c zur KDV 1967,<br />
2. Fahrzeugtechnische und physikalische<br />
Kenntnisse,<br />
3. Aufbau und Inhalte des Prüferhandbuchs<br />
- Fehlerbewertung,<br />
4. Ablauf der praktischen Fahrprüfung<br />
durch Hospitieren bei Fahrprüfungen.<br />
(4) Die theoretische Ausbildung <strong>zum</strong><br />
Fahrprüfer weiterer Klassen umfasst für die<br />
1. Klasse A …...… 4 Unterrichtseinheiten,<br />
2. Klasse CE ….... 8 Unterrichtseinheiten<br />
(davon 6 C und 2 CE).<br />
(5) Die praktische Ausbildung <strong>zum</strong><br />
Fahrprüfer für die Klasse A umfasst 8 klassenspezifische<br />
Unterrichtseinheiten, die <strong>zum</strong><br />
Fahrprüfer für die Klasse CE 12 klassenspezifische<br />
Unterrichtseinheiten.<br />
(6) Die Befähigungsprüfung <strong>zum</strong> Fahrprüfer<br />
ist von der Fahrprüferkommission<br />
80
<strong>FSG</strong>-PV<br />
gemäß § 9 abzunehmen. Vor Prüfungsantritt<br />
ist bei jedem Kandidaten die Identität festzustellen.<br />
Die Prüfung zur Erlangung der Prüfberechtigung<br />
für die Klassen B und BE hat<br />
mindestens zu umfassen:<br />
1. einen theoretischen Teil von mindestens<br />
45 Minuten, beinhaltend ein klassenspezifisches<br />
Fachgespräch im Umfang<br />
von mindestens 30 Minuten sowie<br />
ein Fachgespräch im Umfang von<br />
ca. 15 Minuten zur Überprüfung der<br />
Kenntnisse in Verkehrssinnbildung und<br />
Prüfungspsychologie (u.a. Didaktik,<br />
Fragetechnik);<br />
2. einen praktischen Teil von mindestens<br />
45 Minuten, wobei der Kandidat selbst<br />
einige Inhalte einer klassenspezifischen<br />
Fahrprüfung abzulegen hat; weiters ist<br />
die Abnahme einer Fahrprüfung der<br />
beantragten Klasse unter Supervision<br />
der Fahrprüferprüfer zu simulieren,<br />
wobei bei dieser simulierten Prüfung<br />
die Teilnahme von nur einem Mitglied<br />
der Fahrprüferkommission ausreicht.<br />
Bei der Prüfung <strong>zum</strong> Erwerb der Prüfberechtigung<br />
für weitere Klassen entfällt bei der<br />
theoretischen Prüfung die Überprüfung der<br />
Kenntnisse in Verkehrssinnbildung und<br />
Prüfungspsychologie. Der praktische Teil<br />
kann in diesem Fall auf mindestens<br />
30 Minuten verkürzt werden. Das Prüfungsfahrzeug<br />
ist vom Kandidaten zur Verfügung<br />
zu stellen und hat den Anforderungen des<br />
§ 7 zu entsprechen. Ist das Prüfungsfahrzeug<br />
ein Kraftwagen, so muss ein eigener<br />
Sitzplatz für den (die) Fahrprüferprüfer vorhanden<br />
sein. Die Bestimmungen des § 6<br />
Abs. 6 und 7 gelten sinngemäß.<br />
(7) Wurde einer der beiden Prüfungsteile<br />
nicht bestanden, so darf dieser frühestens<br />
nach Ablauf von einem Monat wiederholt<br />
werden. Die theoretische Prüfung ist<br />
jedenfalls neuerlich abzulegen, wenn die<br />
praktische Prüfung nicht innerhalb von<br />
18 Monaten nach Bestehen der theoretischen<br />
Prüfung bestanden wird.<br />
(8) Die Gesamtgebühr pro Antritt beträgt<br />
1. für die Befähigungsprüfung <strong>zum</strong> Fahrprüfer<br />
für die Klasse B und BE 400 Euro<br />
2. für die Befähigungsprüfung <strong>zum</strong> Fahrprüfer<br />
für die Klassen A oder CE jeweils<br />
200 Euro.<br />
(9) Aus den in Abs. 8 genannten Prüfungsgebühren<br />
hat der Landeshauptmann<br />
einem Fahrprüferprüfer, der dem Personalstand<br />
einer Gebietskörperschaft angehört,<br />
nicht im Ruhestand ist und die Fahrprüferprüfungen<br />
während seiner regelmäßigen<br />
Wochendienstzeit abnimmt, 25 vH der in<br />
Abs. 8 genannten Beträge zu vergüten. Der<br />
Rest gebührt dem Landeshauptmann.<br />
§ 9.<br />
Fahrprüferkommission<br />
(1) Die Fahrprüferkommission besteht<br />
aus zwei besonders qualifizierten Fahrprüfern<br />
oder Sachverständigen für die Lehrbefähigungsprüfung<br />
für Fahrschullehrer oder<br />
Fahrlehrer, die vom Landeshauptmann aus<br />
dem Personalstand einer Gebietskörperschaft<br />
herangezogen werden, wobei <strong>zum</strong>indest<br />
ein Mitglied der Kommission die Qualifizierung<br />
als Fahrprüfer für jene Klasse besitzen<br />
muss, für die der Bewerber die Befähigungsprüfung<br />
<strong>zum</strong> Fahrprüfer erlangen will,<br />
wobei für die Klasse D(D1) und DE(D1E) die<br />
Klasse CE und für die Klasse F die Klasse B<br />
ausreichend ist.<br />
(2) Zum Fahrprüferprüfer dürfen nur<br />
Fahrprüfer oder Sachverständige für die<br />
Lehrbefähigungsprüfung für Fahrschullehrer<br />
oder Fahrlehrer herangezogen werden, die<br />
seit mindestens fünf Jahren als Fahrprüfer<br />
oder Sachverständige für die Lehrbefähigungsprüfung<br />
für Fahrschullehrer oder Fahrlehrer<br />
tätig sind.<br />
§ 10.<br />
Weiterbildung der Fahrprüfer<br />
(1) Im Rahmen der Weiterbildung<br />
(§ 34b Abs. 6 <strong>FSG</strong>) sind die in der Anlage 5<br />
für die jeweilige Führerscheinklasse bestimmten<br />
Sachgebiete zu vertiefen.<br />
81
<strong>FSG</strong>-PV<br />
(2) Jeder Fahrprüfer hat – ungeachtet<br />
der Klassen die er zu prüfen berechtigt ist –<br />
jeweils innerhalb von zwei Jahren nach<br />
seiner Bestellung eine theoretische Weiterbildung<br />
im Umfang von 32 Unterrichtseinheiten<br />
nachzuweisen. Der vom Landeshauptmann<br />
jährlich zu veranstaltende interaktive<br />
Erfahrungsaustausch ist im Umfang<br />
von maximal acht Unterrichtseinheiten jährlich<br />
auf die Weiterbildungsverpflichtung<br />
anzurechnen. Von den modularen Weiterbildungskursen<br />
(Punkt I.2. von Anlage 5) hat<br />
der Fahrprüfer so viele Module nach seiner<br />
Wahl zu besuchen, wie für das Erreichen<br />
des Umfanges der theoretischen Weiterbildung<br />
erforderlich ist. Ein mehrfacher Besuch<br />
des gleichen Moduls ist zulässig.<br />
(3) Jeder Fahrprüfer hat – ungeachtet<br />
der Klassen die er zu prüfen berechtigt ist –<br />
jeweils innerhalb von fünf Jahren nach seiner<br />
Bestellung eine praktische Weiterbildung<br />
im Umfang von 40 Unterrichtseinheiten<br />
nachzuweisen. Hierbei stehen die unter<br />
Punkt II. des Anhanges 5 genannten Module<br />
zur Auswahl, wobei der mehrfache Besuch<br />
des gleichen Moduls zulässig ist.<br />
(4) Die Aus- und Weiterbildung der<br />
Fahrprüfungsauditoren ist auf den Umfang<br />
der Weiterbildungsverpflichtung nach Abs. 1<br />
bis 3 anzurechnen.<br />
(5) Hat ein Fahrprüfer die vorgeschriebene<br />
Weiterbildung (auch jene gemäß § 34b<br />
Abs. 6 <strong>FSG</strong>) nicht absolviert, so ist dieser<br />
Fahrprüfer bis zu Absolvierung der Weiterbildung<br />
nicht zur Gutachtenserstellung heranzuziehen.<br />
§ 11.<br />
Pflichten der Fahrprüfer<br />
(1) Fahrprüfer sind verpflichtet, die von<br />
ihnen verlangten Gutachten zu dem vom<br />
Landeshauptmann oder der von ihm beauftragten<br />
Stelle bestimmten Zeitpunkt zu erstatten.<br />
Ein Fahrprüfer darf die Einteilung zu<br />
einer Fahrprüfung nur ablehnen, wenn berücksichtigungswürdige<br />
Gründe vorliegen; er<br />
ist verpflichtet, die Prüfung von Kandidaten<br />
abzulehnen und darf – soweit dies der Behörde<br />
bekannt ist - nicht zu solchen Fahrprüfungen<br />
herangezogen werden, wenn eine<br />
Befangenheit im Sinne des § 7 Abs. 1 des<br />
Allgemeinen Verwaltungsverfahrensgesetzes<br />
(AVG), BGBl. Nr. 51/1991 vorliegt.<br />
(2) Fahrprüfer sind bei der zur Erstattung<br />
des Gutachtens vorzunehmenden Prüfung<br />
bezüglich der dabei anzuwendenden<br />
Hilfsmittel und Methoden, insbesondere<br />
hinsichtlich von Verzeichnissen der zu erhebenden<br />
Umstände und zu stellenden Fragen,<br />
sowie hinsichtlich des Inhaltes und des<br />
Umfanges der Prüfung an die Weisungen<br />
des Landeshauptmannes gebunden, von<br />
dem sie bestellt wurden.<br />
(3) Fahrprüfer haben im Rahmen der<br />
von ihnen abzunehmenden Fahrprüfung ein<br />
fachlich fundiertes und nachvollziehbares<br />
Gutachten darüber zu erstatten, ob der Kandidat<br />
im Rahmen der praktischen Prüfung<br />
1. vor Antritt der Fahrt die erforderliche<br />
Fahrzeugkontrolle sachgemäß vornimmt,<br />
2. die vorgeschriebenen Fahrübungen im<br />
verkehrsfreien Raum beherrscht,<br />
3. während der Prüfungsfahrt die Betätigungsvorrichtungen<br />
richtig handhabt,<br />
die erforderliche Ruhe, Geistesgegenwart<br />
und Selbständigkeit sowie Verständnis<br />
für die verschiedenen Verkehrslagen<br />
besitzt und die Verkehrsvorschriften<br />
beim Lenken des Kraftfahrzeuges<br />
einzuhalten vermag.<br />
Weiters hat der Fahrprüfer bei Personen mit<br />
Verständnis- oder Leseschwierigkeiten im<br />
Fall des § 3 Abs. 6 die vorgesehene Unterstützung<br />
zu leisten.<br />
(4) Im Rahmen jeder Fahrprüfung hat<br />
der Prüfer das Prüfungsprotokoll gemäß Anlage<br />
1 für die jeweilige Klasse zur Gutachtungserstellung<br />
auszufüllen und den Prüfungshergang<br />
nachvollziehbar zu dokumentieren;<br />
diese Aufzeichnungen sind von der Behörde<br />
<strong>zum</strong>indest fünf Jahre lang aufzubewahren<br />
und dem Landeshauptmann bzw. dem<br />
Bundesministerium für Verkehr, Innovation<br />
und Technologie auf Verlangen vorzulegen.<br />
82
<strong>FSG</strong>-PV<br />
(5) Stellt der Fahrprüfer im Rahmen<br />
der von ihm durchgeführten Fahrprüfungen<br />
Mängel bei Kandidaten, die auf gravierende<br />
Ausbildungsmängel bei der Fahrschule<br />
hinweisen oder andere prüfungsrelevante<br />
Mängel fest, die einen ordnungsgemäßen<br />
Ablauf der Prüfung nicht gewährleisten, so<br />
hat der Fahrprüfer umgehend den zuständigen<br />
Landeshauptmann von diesem Umstand<br />
zu verständigen.<br />
§ 12.<br />
Qualitätssicherung<br />
(1) Zur Qualitätssicherung haben sowohl<br />
der Landeshauptmann (oder eine von<br />
ihm beauftragte Stelle) als auch das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie geeignete Audits abzuhalten.<br />
Der jeweilige Landeshauptmann hat nach<br />
einem im Einvernehmen mit dem Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
festgelegten Auswahlverfahren zu<br />
bestimmen, welche Fahrprüfer vom zuständigen<br />
Landeshauptmann oder vom Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie zu auditieren sind. Im Rahmen<br />
des Audits soll jeder Fahrprüfer bei der Abnahme<br />
von <strong>zum</strong>indest drei Fahrprüfungen,<br />
möglichst unterschiedlicher Klassen, beobachtet<br />
werden. Der dazu herangezogene<br />
Auditor hat dem Landeshauptmann, bei<br />
Audits des Bundesministeriums für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie zusätzlich auch<br />
diesem, in geeigneter Weise über das Ergebnis<br />
zu berichten. Der Landeshauptmann<br />
und das Bundesministerium für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie haben jeweils<br />
über die von ihnen durchgeführten Audits<br />
geeignete Aufzeichnungen zu führen und<br />
das Ergebnis im Führerscheinregister einzutragen.<br />
(2) Zum Auditor dürfen nur Fahrprüfer<br />
herangezogen werden, die<br />
1. seit mindestens fünf Jahren als Fahrprüfer<br />
tätig sind,<br />
2. die Berechtigung <strong>zum</strong> Fahrprüfer für<br />
jene Klasse besitzen, für die sie ein<br />
Audit im Rahmen einer Fahrprüfung<br />
erstellen sollen, wobei die Klasse C für<br />
die Klassen D(D1) und DE (D1E) und<br />
die Klasse B für die Klasse F ausreicht<br />
und<br />
3. die Ausbildung <strong>zum</strong> Auditor gemäß<br />
Anlage 6 beim Bundesministerium für<br />
Verkehr, Innovation und Technologie<br />
absolviert haben.<br />
Die Auditoren haben sich in Zeiträumen von<br />
jeweils drei Jahren nach Absolvierung der in<br />
Z 3 genannten Ausbildung einer Weiterbildung<br />
im Umfang von acht Unterrichtseinheiten<br />
zu unterziehen. Diese Weiterbildung in<br />
der Dauer von acht Unterrichtseinheiten ist<br />
beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation<br />
und Technologie zu absolvieren und<br />
besteht aus der zusammengefassten Auffrischung<br />
der drei in Anhang 6 genannten<br />
Module der Ausbildung <strong>zum</strong> Auditor. Darüber<br />
hinausgehend können im Bedarfsfall zusätzlich<br />
bundesländerübergreifende Zusammenkünfte<br />
und Erfahrungsaustausch von Auditoren<br />
durchgeführt werden.<br />
(3) Audits sind dem Fahrprüfer entsprechend<br />
anzukündigen und haben nach<br />
einem vom Bundesministerium für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie vorgegebenen<br />
Rahmenplan abzulaufen. Der Auditor hat<br />
seine Eindrücke während der Beobachtung<br />
in einem im Führerscheinregister verfügbaren,<br />
standardisiertem Formular elektronisch<br />
festzuhalten. In Einzelfällen können vom<br />
Bundesministerium für Verkehr, Innovation<br />
und Technologie auch die beim Audit angefertigten<br />
Unterlagen, wie schriftliche Protokolle,<br />
Fotos, etc. angefordert werden und<br />
sind vom Landeshauptmann auf elektronischem<br />
Weg zu übermitteln.<br />
(4) Werden im Rahmen des Audits<br />
gravierende Mängel an der Kompetenz des<br />
Fahrprüfers festgestellt, so ist dem Fahrprüfer<br />
vom Landeshauptmann bzw. vom Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie Gelegenheit zur Stellungnahme<br />
einzuräumen. Weiters sind vom Landeshauptmann<br />
- zusätzlich zu den nach § 10<br />
vorgeschriebenen - erforderlichenfalls weitere<br />
geeignete Weiterbildungsmaßnahmen<br />
vorzuschreiben und vom Fahrprüfer zu absolvieren<br />
sowie nach Ablauf einer angemes-<br />
83
<strong>FSG</strong>-PV<br />
senen Zeit vom Bundesministerium für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie oder vom<br />
Landeshauptmann in Absprache mit dem<br />
Bundesministerium für Verkehr, Innovation<br />
und Technologie ein neuerliches Audit<br />
durchzuführen. Werden hiebei erneut gravierende<br />
Mängel festgestellt, so hat der zuständige<br />
Landeshauptmann den Fahrprüfer nicht<br />
mehr zur Gutachtenerstellung heranzuziehen.<br />
Eine etwaige weitere Heranziehung zur<br />
Gutachtenerstellung nach vorläufiger Aussetzung<br />
kommt - unbeschadet der Möglichkeit<br />
des Widerrufs der Bestellung nach § 13<br />
Abs. 2 - nur nach Absolvierung einer zusätzlichen<br />
Weiterbildung in Betracht.<br />
(5) Wenn es zur Qualitätssicherung<br />
notwendig ist, können überdies vom Landeshauptmann<br />
oder vom Bundesministerium<br />
für Verkehr, Innovation und Technologie im<br />
Einvernehmen mit dem Landeshauptmann<br />
auch zusätzliche unangekündigte Audits<br />
durchgeführt werden.<br />
(6) Der in § 34b Abs. 8 letzter Satz<br />
<strong>FSG</strong> genannten Berichtspflicht des Landeshauptmannes<br />
wird entsprochen, wenn im<br />
Führerscheinregister sämtliche relevante<br />
Informationen gemäß Abs. 3 zur Verfügung<br />
gestellt werden. Einzelauditprotokolle, beim<br />
Audit gemachte digitale Aufnahmen oder<br />
Kopien, sowie die Auswertung der Audits<br />
dieses Jahres samt der Namen der am Audit<br />
beteiligten Personen sind nur im Einzelfall<br />
auf Verlangen des Bundesministeriums für<br />
Verkehr, Innovation und Technologie vom<br />
Landeshauptmann auf elektronischem Weg<br />
zu übermitteln.<br />
§ 13.<br />
Widerruf der Bestellung<br />
(1) Der Fahrprüfer ist vom Landeshauptmann<br />
seiner Funktion als Sachverständiger<br />
zu entheben, wenn ihm die Lenkberechtigung<br />
wegen mangelnder Verkehrszuverlässigkeit<br />
entzogen wurde oder er nicht<br />
mehr vertrauenswürdig ist (unbeschadet der<br />
Bestimmungen des § 128 Abs. 1 KFG 1967).<br />
(2) Bei Verdacht auf schwere Unzulänglichkeiten<br />
bei der Abnahme einer praktischen<br />
Fahrprüfung durch einen Fahrprüfer<br />
oder wenn er seine Entscheidung in den<br />
Prüfungsprotokollen nur mangelhaft begründet,<br />
ist der Fahrprüfer vom Landeshauptmann<br />
auf seine Eignung zu überprüfen und<br />
allenfalls seiner Funktion zu entheben oder<br />
<strong>zum</strong>indest nicht mehr zur Gutachtenserstellung<br />
heranzuziehen.<br />
(3) Wird ein Fahrprüfer von der Behörde<br />
seiner Funktion enthoben, so hat die<br />
Behörde eine Frist festzulegen, nach deren<br />
Ablauf die Wiederbestellung dieses Fahrprüfers<br />
möglich ist.<br />
III. ABSCHNITT<br />
Zulassung zur Fahrprüfung<br />
und Gebühren<br />
§ 14.<br />
Zulassung zur praktischen<br />
Fahrprüfung<br />
(1) Zur theoretischen und praktischen<br />
Fahrprüfung ist ein Kandidat nur zuzulassen,<br />
wenn er seine Identität mit einem Lichtbildausweis<br />
gegenüber der Aufsichtsperson und<br />
dem Fahrprüfer nachgewiesen hat.<br />
(2) Zur praktischen Fahrprüfung für die<br />
Klassen BE, CE(C1E) und DE(D1E) ist nur<br />
zuzulassen, wer die praktische Fahrprüfung<br />
für die Klasse oder Unterklasse des Zugfahrzeuges<br />
bestanden hat.<br />
(3) Strebt ein Kandidat für die Fahrprüfung<br />
neben der Klasse B auch eine oder<br />
mehrere der Klassen C(C1), CE(C1E), D(D1)<br />
oder DE(D1E) an, so darf die praktische<br />
Fahrprüfung für die Klasse B nicht am selben<br />
Tag stattfinden wie jene für die Klasse(n)<br />
C(C1), CE(C1E), D(D1) oder DE(D1E).<br />
84
<strong>FSG</strong>-PV<br />
§ 15.<br />
Prüfungsgebühr<br />
(1) Die Prüfungsgebühr beträgt für<br />
1. für 2 die theoretische Fahrprüfung je<br />
Antritt zu einem Modul ..…... 5,50 Euro<br />
2. die praktische Fahrprüfung für die<br />
Klassen A(A1,A2), B, BE, und F je<br />
Klasse …………………...…..… 60 Euro<br />
3. die praktische Fahrprüfung für die<br />
Klassen C(C1), D(D1), CE(C1E) und<br />
DE(D1E) gemäß § 11 Abs. 4 Z 3 <strong>FSG</strong><br />
je Klasse ……………………… 90 Euro<br />
4. die praktische Fahrprüfung für die<br />
Klassen C(C1) und D(D1) gemäß § 11<br />
Abs. 4a <strong>FSG</strong> ……………...… 180 Euro.<br />
(1a) Von der in Abs. 1 Z 1 genannten<br />
Prüfungsgebühr gebühren 1,50 Euro je<br />
Modul dem Bundesministerium für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie, die für die<br />
Bereitstellung des Prüfprogrammes für die<br />
theoretische Fahrprüfung sowie für die Qualitätssicherung<br />
der praktischen Fahrprüfung<br />
(inklusive Audits) zu gleichen Teilen zu verwenden<br />
sind. Von der in Abs. 1 Z 1 genannten<br />
Prüfungsgebühr gebühren 1,50 Euro je<br />
Modul dem Bundesministerium für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie, die für die<br />
Bereitstellung des Prüfprogrammes für die<br />
theoretische Fahrprüfung sowie für die Qualitätssicherung<br />
der praktischen Fahrprüfung<br />
(inklusive Audits) zu gleichen Teilen zu verwenden<br />
sind. Die Beträge sind von der Behörde<br />
dem Landeshauptmann (im Fall der<br />
Landespolizeidirektionen dem Bundesministerium<br />
für Inneres) zu überweisen und vom<br />
Landeshauptmann (dem Bundesministerium<br />
für Inneres) gesammelt zweimal jährlich (bis<br />
15. Jänner und 15. Juli eines jeden Jahres<br />
für das vorangegangene Halbjahr) an das<br />
Bundesministerium für Verkehr, Innovation<br />
und Technologie abzuführen.<br />
(2) Sagt ein Prüfungswerber sein Antreten<br />
zur praktischen Fahrprüfung nicht bis<br />
zwölf Uhr des der anberaumten praktischen<br />
Fahrprüfung vorangegangenen Tages, bei<br />
der Fahrschule, bei der Behörde oder der<br />
2 Anm: Redaktionsversehen.<br />
vom Landeshauptmann bestellten Stelle ab,<br />
so sind 50 vH der in Abs. 1 Z 2 bis 4 genannten<br />
Prüfungsgebühr einzuheben oder einzubehalten.<br />
Ebenso sind 50 vH der in Abs. 1<br />
Z 2 bis 4 genannten Prüfungsgebühr zu<br />
entrichten oder einzubehalten, wenn ein<br />
Abbruch der praktischen Fahrprüfung aus<br />
den in § 6 Abs. 10 genannten Gründen<br />
erfolgt ist. Die Gebühr gemäß Abs. 1 Z 4<br />
reduziert sich auf 135 Euro, wenn der Kandidat<br />
im Zuge der Prüfung gemäß § 11<br />
Abs. 4a <strong>FSG</strong> den Teil <strong>zum</strong> Erwerb der Lenkberechtigungsklasse<br />
C (C1) oder D(D1) nicht<br />
besteht.<br />
(3) Aus den Prüfungsgebühren hat die<br />
Behörde oder die vom Landeshauptmann<br />
bestellte Stelle zu vergüten:<br />
1. Für die Gutachtertätigkeit:<br />
a) einem Fahrprüfer, der dem Personalstand<br />
einer Gebietskörperschaft<br />
angehört, nicht im Ruhestand<br />
ist und die Fahrprüfungen<br />
während seiner regelmäßigen<br />
Wochendienstzeit abnimmt, 20vH<br />
der in Abs. 1 Z 2 bis 4 genannten<br />
Beträge, wobei der Gesamtbetrag<br />
für die Gutachtertätigkeit jährlich<br />
8 500 Euro nicht überschreiten<br />
darf;<br />
b) einem Fahrprüfer, der nicht dem<br />
Personalstand einer Gebietskörperschaft<br />
angehört oder zwar<br />
diesem angehört, aber die Fahrprüfungen<br />
in seiner Freizeit abnimmt,<br />
85 vH der in Abs. 1 Z 2<br />
bis 4 genannten Beträge;<br />
2. für den Zeitaufwand einem Fahrprüfer<br />
gemäß Z 1 lit b 25 vH der gemäß Abs 2<br />
verfallenen Prüfungsgebühr;<br />
3. für die entgangenen Dienstleistungen<br />
eines Fahrprüfers, der die Tätigkeit<br />
während seiner Dienstzeit ausübt, der<br />
Gebietskörperschaft, der dieser angehört,<br />
65 vH der Gebühren der in Abs. 1<br />
Z 2 bis 4 genannten Beträge;<br />
4. für die Aufsicht über die theoretische<br />
Prüfung der Aufsichtsperson 20 vH der<br />
Gebühr gemäß Abs. 1 Z 1.<br />
(4) Für die Deckung des Aufwandes<br />
(Organisation, Gebührenabrechnung, Fahr-<br />
85
<strong>FSG</strong>-PV<br />
prüferbestellung, Fahrprüferfortbildung) stehen<br />
dem Landeshauptmann oder der von<br />
diesem hierfür bestellten Stelle diejenigen<br />
Gebührenanteile zu, die nicht gemäß Abs 3<br />
anderweitig zuzuordnen sind, einschließlich<br />
der verfallenen Prüfungsgebühren.<br />
(5) Die Prüfungsgebühr ist gemeinsam<br />
mit den sonstigen anhand des Lenkberechtigungserteilungsverfahrens<br />
anfallenden Gebühren<br />
am Kostenblatt auszuweisen. Die<br />
Herstellung des Führerscheines darf erst<br />
veranlasst werden, wenn alle bislang angefallenen<br />
Gebühren, einschließlich jener<br />
fälliger Gebührenteile, die für jene Klassen<br />
oder Unterklassen angefallen sind, die vorerst<br />
nicht erteilt werden, entrichtet wurden.<br />
IV. ABSCHNITT<br />
Übergangs- und<br />
Schlussbestimmungen<br />
§ 16.<br />
Mündliche theoretische Fahrprüfung<br />
(entfällt, BGBl II 1998/111)<br />
§ 17.<br />
Prüfungsfahrzeuge - Übergangsbestimmungen<br />
(1) (entfällt, BGBl II 2006/65)<br />
(2) (entfällt, BGBl II 2006/65)<br />
(3) Prüfungsfahrzeuge für die Klassen<br />
BE, C(C1), D, CE(C1E) und DE, die nicht<br />
den Anforderungen des § 7 Abs. 2 Z 2.1. bis<br />
4.1. in der Fassung BGBl. II Nr. 115/2004<br />
entsprechen, dürfen bis <strong>zum</strong> 1. Oktober<br />
2013 verwendet werden, sofern sie der<br />
bisherigen Rechtslage entsprechen.<br />
§ 18.<br />
In-Kraft- und Außer-Kraft-Treten<br />
(1) Diese Verordnung tritt mit 1. November<br />
1997 in Kraft.<br />
(2) §§ 1 bis 3 dieser Verordnung treten<br />
am 25. Mai 1998 in Kraft.<br />
(3) Mit dem In-Kraft-Treten dieser Verordnung<br />
treten die §§ 36, 37,37a, 37b, 38<br />
und 66 Abs 1 Z 7 und 8 der Kraftfahrgesetz-<br />
Durchführungsverordnung 1967, BGBl.<br />
Nr. 399, in der Fassung der Verordnung<br />
BGBl. II Nr. 80/1997 außer Kraft.<br />
(4) § 16 dieser Verordnung tritt mit Ablauf<br />
des 31. Juli 1998 außer Kraft.<br />
(5) § 15 Abs. 1 und Abs. 3 in der Fassung<br />
BGBl. II Nr. 15/2002 tritt mit 1. Jänner<br />
2002, jedoch nicht vor dem der Kundmachung<br />
des genannten Bundesgesetzblattes<br />
folgenden Tag, in Kraft.<br />
(6) Die in § 6 Abs. 3 dritter Satz in der<br />
Fassung BGBl. II Nr. 115/2004 genannten<br />
Übungen im Langsamfahrbereich für die<br />
Klasse A sind ab 1. Oktober 2008 durchzuführen.<br />
(7) § 7 Abs. 2 Z 2 in der Fassung<br />
BGBl. II Nr. 115/2004 tritt mit 1. Oktober<br />
2006 in Kraft. § 7 Abs. 4 in der Fassung<br />
BGBl. II Nr. 115/2004 tritt am 1. Oktober<br />
2005 in Kraft.<br />
(8) Es treten in Kraft:<br />
1. § 1 Abs. 3 und § 2 Abs. 2 jeweils in der<br />
Fassung BGBl. II Nr. 65/2006 mit 1.<br />
April 2006;<br />
2. § 6 Abs. 8, Abs. 11, 12 und 14, § 15<br />
Abs. 5 und Anlage 2 und 3 jeweils in<br />
der Fassung BGBl. II Nr. 65/2006 mit<br />
1. März 2006;<br />
3. § 3 Abs. 5, § 6 Abs.1a, § 6 Abs. 13,<br />
§ 11 Abs. 2, § 14 Abs. 1, § 15 Abs. 2<br />
86
<strong>FSG</strong>-PV<br />
jeweils in der Fassung BGBl. II<br />
Nr. 65/2006 mit 1. Oktober 2006.<br />
(9) § 1 Abs. 2 und 3, § 2 Abs. 2 und § 3<br />
Abs. 1, 2 und 5 treten am 31. März 2008 in<br />
Kraft. § 6 Abs. 1 bis 3 und 9 sowie Anlage 1<br />
treten am 1. Oktober 2008 in Kraft. § 15<br />
Abs. 1 tritt hinsichtlich der Klasse D am<br />
10. September 2008, hinsichtlich der Klasse<br />
C und der Unterklasse C1 am 10. September<br />
2009 in Kraft.<br />
(10) § 15 Abs. 1 und 1a in der Fassung<br />
BGBl. II Nr. 307/2009 treten am 1. Oktober<br />
2009 in Kraft.<br />
(11) § 6 Abs. 1 und 4, § 7 Abs. 1, 2 und<br />
5, §§ 8 bis 13, § 15 Abs. 1 bis 3 und § 17<br />
Abs. 3 in der Fassung BGBl. II Nr. 244/2012<br />
treten am 19. Jänner 2013 in Kraft. § 7<br />
Abs. 3 in der Fassung BGBl. II Nr. 244/2012<br />
tritt mit 1. September 2012 in Kraft.<br />
(12) § 1 Abs. 2 bis 4, § 2 Abs. 2, § 3<br />
Abs. 1, § 4, § 5 Abs. 1 bis 5 und § 15<br />
Abs. 1, 1a und 2 in der Fassung BGBl. II<br />
Nr. 41/2013 treten am 19. Jänner 2013 in<br />
Kraft.<br />
87
<strong>FSG</strong>-PV<br />
Anlage 1<br />
88
<strong>FSG</strong>-PV<br />
89
<strong>FSG</strong>-PV<br />
90
<strong>FSG</strong>-PV<br />
91
<strong>FSG</strong>-PV<br />
Anlage 2<br />
92
<strong>FSG</strong>-PV<br />
Anlage 3<br />
93
<strong>FSG</strong>-PV<br />
Anlage 4<br />
Lehrplan für die Ausbildung<br />
<strong>zum</strong> Fahrprüfer<br />
I. Ausbildung <strong>zum</strong> Fahrprüfer für die<br />
Klassen B, BE und F<br />
I.1. Theoretische Ausbildung (32 UE)<br />
I.1.1 Allgemeine Kenntnisse (6 UE)<br />
– Theorie des Fahrverhaltens<br />
– Gefahrenerkennung und Unfallvermeidung<br />
– Anforderungen an die Fahrprüfung<br />
– einschlägige Straßenverkehrsvorschriften<br />
einschließlich der einschlägigen<br />
unionsrechtlichen und<br />
nationalen Rechtsvorschriften und<br />
Auslegungsleitlinien<br />
I.1.2 Bewertungsfähigkeit (16 UE)<br />
– Theorie und Praxis der Bewertung<br />
(Fehlererkennung, Tauglichkeitsniveau)<br />
– Besprechung der Inhalte des Prüferhandbuchs<br />
– Einheitlichkeit und Kohärenz der<br />
Bewertung<br />
– Fähigkeit, die Leistung des Bewerbers<br />
insgesamt genau zu beobachten,<br />
zu kontrollieren und zu bewerten,<br />
und zwar insbesondere<br />
–– das richtige und umfassende Erkennen<br />
gefährlicher Situationen<br />
–– die genaue Bestimmung von<br />
Ursache und voraussichtlicher<br />
Auswirkung derartiger Situationen<br />
(defensives Fahren)<br />
–– die Fähigkeit zur kraftstoffsparenden<br />
und umweltfreundlichen<br />
Fahrweise<br />
–– rasche Aneignung von Informationen<br />
und Herausfiltern von<br />
Kernpunkten<br />
–– vorausschauendes Handeln,<br />
Erkennung potenzieller Probleme<br />
und Entwicklung von entsprechenden<br />
Abhilfestrategien<br />
I.1.3 Kenntnisse betreffend Qualität der<br />
Fahrprüfung und Verkehrssinnbildung<br />
(8 UE)<br />
– nicht diskriminierende und respektvolle<br />
Behandlung der Kandidaten<br />
– festlegen und vermitteln, worauf sich<br />
der Kandidat in der Prüfung einzustellen<br />
hat (Prüfungspsychologie)<br />
– klar kommunizieren, wobei Inhalt,<br />
Stil und Wortwahl der Zielgruppe<br />
entsprechen müssen und auf Fragen<br />
der Kandidaten einzugehen ist<br />
– klare Rückmeldung in Bezug auf<br />
das Prüfungsergebnis<br />
– Kenntnisse in Verkehrssinnbildung<br />
– Wahrnehmungstraining<br />
– Gefahrenerkennung<br />
– Gefahrenvermeidung und Defensivtraining<br />
– GDE-Matrix (Goals for Driver Education)<br />
– Methoden der hierarchischen Beurteilung<br />
des Fahrerverhaltens (Können<br />
- Wissen - Fahrmotive)<br />
– Prinzipien des Coachings (didaktische<br />
Methoden zur Vermittlung der<br />
Eigenverantwortung)<br />
I.1.4 Fahrzeugtechnische und physikalische<br />
Kenntnisse (2 UE)<br />
– fahrzeugtechnische Kenntnisse<br />
(insbesondere Lenkung, Reifen,<br />
Bremsen, Beleuchtung)<br />
– Kenntnisse der Ladungssicherung<br />
– Kenntnisse über Fahrzeugphysik<br />
wie Geschwindigkeit, Reibung, Dynamik,<br />
Energie<br />
– Kenntnisse in kraftstoffsparender<br />
und umweltschonender Fahrweise<br />
I.2. Praktische Ausbildung (48 UE)<br />
I.2.1 persönliche hohe Fahrfertigkeiten<br />
(8 UE)<br />
– praktische Übungen des Lehrplanes<br />
B<br />
– Fahren mit einem Anhänger inkl.<br />
Rangierübungen auf einem Übungsgelände<br />
– defensives Fahren<br />
– Feedbackfahrt mit kommentierten<br />
Fahren in allen 4 Verkehrsräumen<br />
I.2.2 Kraftstoffsparende und umweltfreundliche<br />
Fahrweise (4 UE)<br />
– Spritspartraining<br />
I.2.3 Fahrsicherheitstraining (8 UE)<br />
– Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining<br />
entsprechend der<br />
Mehrphasenausbildung für die<br />
Klasse B oder Höherwertiges<br />
94
<strong>FSG</strong>-PV<br />
I.2.4 Hospitieren (28 UE)<br />
– Teilnahme an Fahrprüfungen der<br />
Klassen B und BE (möglichst auch<br />
Klasse F) mit selbstständigem Ausfüllen<br />
eines Prüfprotokolls<br />
– simulierte Prüfungsfahrt<br />
II. Ausbildung <strong>zum</strong> Fahrprüfer für die<br />
Klasse A<br />
II.1. Theoretische Ausbildung (4 UE)<br />
– klassenspezifische rechtliche Kenntnisse<br />
– klassenspezifische fahrzeugtechnische<br />
und physikalische Kenntnisse<br />
klassenspezifische Theorie der Bewertung<br />
(defensives und partnerbewusstes<br />
Fahren) unter Beachtung:<br />
– Blicktechnik, Geschwindigkeit, Sicherheitsabstand,<br />
sichere Handhabung<br />
des Fahrzeugs<br />
– Straßen- und Witterungsverhältnisse<br />
– anderer Verkehrsteilnehmer<br />
– Besprechung klassenspezifischer<br />
Inhalte des Prüferhandbuches<br />
II.2. Praktische Ausbildung (8 UE)<br />
II.2.1 persönliche hohe Fahrfertigkeiten<br />
(4 UE)<br />
– praktische Übungen des Lehrplanes<br />
A<br />
– Fahren im Verkehr unter Beachtung:<br />
– Blicktechnik, Geschwindigkeit, Sicherheitsabstand,<br />
sichere Handhabung<br />
des Fahrzeugs<br />
– defensives Fahren<br />
II.2.2 Hospitieren (4 UE)<br />
– Teilnahme an Fahrprüfungen der<br />
Klasse A mit selbstständigem Ausfüllen<br />
eines Prüfprotokolls<br />
– simulierte Prüfungsfahrt<br />
III. Ausbildung <strong>zum</strong> Fahrprüfer für die<br />
Klasse CE<br />
III.1. Theoretische Ausbildung für die<br />
Klasse CE (8 UE)<br />
– klassenspezifische rechtliche Kenntnisse<br />
– klassenspezifische fahrzeugtechnische<br />
und physikalische Kenntnisse<br />
– klassenspezifische Theorie der Bewertung<br />
(defensives und partnerbewusstes<br />
Fahren) unter Beachtung:<br />
– Blicktechnik, Geschwindigkeit, Sicherheitsabstand,<br />
sichere Handhabung<br />
des Fahrzeugs<br />
– Straßen- und Witterungsverhältnisse<br />
– anderer Verkehrsteilnehmer<br />
– Ladungssicherung<br />
– Besprechung klassenspezifischer<br />
Inhalte des Prüferhandbuches<br />
III.2. Praktische Ausbildung für die Klasse<br />
CE (8 UE)<br />
III.2.1 persönliche hohe Fahrfertigkeiten<br />
(4 UE)<br />
– praktische Übungen des Lehrplanes<br />
C<br />
– Fahren im Verkehr unter Beachtung:<br />
– Blicktechnik, Geschwindigkeit, Sicherheitsabstand,<br />
sichere Handhabung<br />
des Fahrzeugs<br />
– defensives Fahren<br />
III.2.2 Hospitieren (4 UE)<br />
– Teilnahme an Fahrprüfungen der<br />
entsprechenden Klassen mit selbstständigem<br />
Ausfüllen eines Prüfprotokolls<br />
– simulierte Prüfungsfahrt<br />
Anlage 5<br />
Lehrplan für die Weiterbildung<br />
der Fahrprüfer<br />
I. Theoretische Weiterbildung<br />
I.1. Interaktiver Erfahrungsaustausch<br />
(8 UE)<br />
I.1.1 Moderierte Diskussion der Teilnehmer<br />
zu aktuellen Fragestellungen im<br />
Bereich der Fahrprüfungsabläufe<br />
(insbesondere in Anwendung der geltenden<br />
Rechtsvorschriften sowie des<br />
Prüferhandbuches unter Hauptaugenmerk<br />
auf Bewertungskriterien und<br />
deren konsistente Umsetzung, sowie<br />
auf Umsetzung in Extrem- und<br />
Grenzfällen) (4 UE)<br />
I.1.2 Fachvorträge und deren Nachbesprechung/Diskussion<br />
zu relevanten<br />
aktuellen Straßenverkehrssicherheitsthemen<br />
zur Erhaltung und Weiterent-<br />
95
<strong>FSG</strong>-PV<br />
wicklung der Prüffähigkeit der Teilnehmer<br />
(insbesondere mit der Zielsetzung,<br />
dass der Prüfer die Prüfungen<br />
nach wie vor nach fairen und<br />
einheitlichen Anforderungen durchführt)<br />
(4 UE)<br />
I.2. Modulare Weiterbildungskurse<br />
I.2.1 Modul rechtliche Grundlagen (KFG,<br />
St<strong>VO</strong>, <strong>FSG</strong>, sowie Verordnungen -<br />
auch auf Grund umweltbezogener<br />
Maßnahmen, etc.) (4 UE)<br />
I.2.2 Modul technisch-physikalische Grundlagen<br />
(Wirkungsweisen von elektronischer<br />
Fahrerunterstützung wie z.B.<br />
EBS, ESP, ASR, TRSP etc.) (4 UE)<br />
I.2.3 Modul Verkehrssinnbildung (GDE-<br />
Matrix, Gefahrenfrüherkennung, Verhaltenstraining<br />
etc.) (4 UE)<br />
I.2.4 Modul Verkehrssinnbildung - Vertiefung<br />
(4 UE)<br />
I.2.5 Modul Ladungssicherung (Feststellund<br />
Verzurrtechniken, Haltevorrichtungen,<br />
Plane, Arten von Verpackungen,<br />
Lastträger, Achslasten, bei der<br />
Fahrt wirkende Kräfte etc.) (4 UE)<br />
I.2.6 Modul Klasse A (Blicktechnik, Wahl<br />
der Fahrlinie, Fahrphysik-Kreiselkräfte,<br />
Partnerkunde, Gepäck, Fahren<br />
mit Beifahrer, etc.) (4 UE)<br />
I.2.7 Modul Klassen C und D (kinematische<br />
Kette für optimierte Nutzung,<br />
technische Merkmale und Funktionsweise<br />
der Sicherheitsausstattung,<br />
Ladungssicherheit durch Beladen<br />
und richtige Fahrzeugnutzung - Gewährleistung<br />
von Sicherheit und<br />
Komfort der Fahrgäste, etc.) (4 UE)<br />
I.2.8 Modul Theorie der ökonomischen<br />
Fahrweise (vorausschauendes risikoprognostizierendes<br />
Fahrverhalten<br />
und Kenntnis von Drehmomentkurven,<br />
spezifischen Verbrauchskurven<br />
und optimaler Nutzung des Drehzahlmessers)<br />
(4 UE)<br />
II. Praktische Weiterbildung<br />
II.1. Modul Übungen im verkehrsfreien<br />
Raum (Rangierübungen, Umkehren,<br />
Rückwärtsfahren, Anfahren auf Steigungen,<br />
Einfahren in Parklücken,<br />
Halt, Verzögerung etc.) (4 UE)<br />
II.2. Modul Fahrsicherheitstraining (insbesondere<br />
Bremsübungen, Gefahrenbremsung,<br />
Notbremsung, Bremsausweichübung,<br />
Bremsen auf einseitig<br />
glatter Fahrbahn, richtiges Kurvenfahren<br />
und korrigieren eines unterbzw.<br />
übersteuernden Fahrzeuges)<br />
(4 UE)<br />
II.3. Modul Fahrsicherheitstraining - Vertiefung<br />
(4 UE)<br />
II.4. Modul Ökonomisches Fahren (Fahrt<br />
in einer Dauer von mindestens<br />
30 Minuten mit gleichzeitiger Messung<br />
des Kraftstoffverbrauches und<br />
der Fahrtdauer, Besprechung der<br />
Eckpunkte der umweltbewussten<br />
Fahrweise, Wiederholung der Fahrt,<br />
Gegenüberstellung beider Fahrten<br />
insbesondere des Treibstoffverbrauches,<br />
Analyse der Ergebnisse des<br />
Vergleiches der beiden Fahrten insb.<br />
in Hinblick auf Verbrauch und Verkehrssicherheit)<br />
(4 UE)<br />
II.5. Modul Klasse A (Gruppenfahrt, Fahrt<br />
in einer Dauer von mindestens<br />
90 Minuten, Nachbesprechung und<br />
Analyse der erlebten Verkehrssituationen<br />
und aller sicherheitsrelevanten<br />
Aspekte - aktives und passives Erleben<br />
der Verkehrsdynamik, Blickfiltertraining,<br />
Partnerkunde) (4 UE)<br />
II.6. Modul Fahrsicherheitstraining Klasse<br />
A (Slalom, Bremsübungen, Bremsausweichübung,<br />
Kurventechnik, Handlingtraining,<br />
Blicktechnik, Sicherheitstipps<br />
etc.) (4 UE)<br />
II.7. Modul Fahrsicherheitstraining Klasse<br />
A - Vertiefung (4 UE)<br />
II.8. Modul Übungen im Langsamfahrbereich<br />
im verkehrsfreien Raum für die<br />
Klassen C und D (Rangierübungen,<br />
Umkehren, Rückwärtsfahren, Anfahren<br />
auf Steigungen, Einfahren in Parklücken,<br />
seitlich an Rampe, rückwärts<br />
an Rampe, Zielbremsung etc.) (4 UE)<br />
II.9<br />
Modul Ökonomisches Fahren für die<br />
Klassen C und D (Inhalte wie in II.4.<br />
abgestimmt auf Kraftfahrzeuge mit<br />
größeren Längsabmessungen und/<br />
oder höheren Gewichten) (4 UE)<br />
II.10. Modul praktische Ladungssicherung<br />
(Niederzurren von Stückgut, Überprü-<br />
96
<strong>FSG</strong>-PV<br />
fen der Vorspannkraft, Direktzurren<br />
einer Ladung, praktische Handhabe<br />
von Ladungssicherungshilfsmitteln<br />
wie z.B. Antirutschmaterialien, Nachmessung<br />
der richtigen Ladungssicherung<br />
mittels ausgewählter Berechnungsmethoden<br />
etc.) (4 UE)<br />
Anlage 6<br />
Lehrplan für die Ausbildung<br />
<strong>zum</strong> Fahrprüfungsauditor<br />
1. Einführung in das Qualitätsmanagement,<br />
die wichtigsten Kapitel der ISO<br />
9001 ff, sowie die allgemeine Erklärung<br />
der Funktion, Rolle des Auditors<br />
(4 UE)<br />
2. Theorie der spezifischen Anwendung<br />
und Funktionsweise des QMS im<br />
System „Fahrprüfung“. Systemspezifische<br />
Erklärung der Funktion, Rolle<br />
des Auditors im Qualitätsmanagement<br />
(4 UE)<br />
3. Praktische Übungen im Bereich der<br />
Audits; Probeaudits mit verteilten<br />
Rollen, Kameracoaching und Kommunikationsberatung.<br />
Durchführung<br />
eines Übungsauditgesprächs (mit<br />
modellhaften Vorgaben eines Planspieles)<br />
mit Beurteilung der Stellungnahme<br />
des Auditierten, sowie probeweise<br />
Erstellung einer Gesamtbeurteilung.<br />
Durchführung einer Dokumentation<br />
des Probeaudits mit statistischer<br />
Enderfassung (4 UE)<br />
97
<strong>FSG</strong>-VBV – Verordnung über die<br />
vorgezogene Lenkberechtigung der<br />
Klasse B<br />
Verordnung des Bundesministers für Wissenschaft und Verkehr<br />
über die vorgezogene Lenkberechtigung für die Klasse B<br />
BGBl ll 1999/54 idF BGBl ll 2002/496
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
§ 1. Antragstellung ............................................................................................................. 103<br />
§ 2. Voraussetzungen für die Bewilligung von Ausbildungsfahrten ..................................... 103<br />
§ 3. Fahrtenprotokoll .......................................................................................................... 103<br />
§ 4. Begleitende Schulung ................................................................................................. 103<br />
§ 5. Perfektionsschulung .................................................................................................... 104<br />
§ 6. Kennzeichnung der Fahrzeuge ................................................................................... 105<br />
§ 7. Voraussetzungen zur Ausbildung für die vorgezogene Lenkberechtigung für die<br />
Klasse B ...................................................................................................................... 105<br />
§ 8. In-Kraft-Treten ............................................................................................................. 106<br />
Anlage 1 .................................................................................................................................. 107<br />
Anlage 2 .................................................................................................................................. 111<br />
Anlage 3 .................................................................................................................................. 112<br />
101
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
ÜBERSICHT DER ÄNDERUNGEN<br />
Kundmachung im Bundesgesetzblatt<br />
BGBl II 1999/54<br />
BGBl II 2001/52<br />
BGBl II 2002/496<br />
Amtliche Bezeichnung<br />
Stammfassung<br />
1. <strong>FSG</strong>-VBV- Nov<br />
2. <strong>FSG</strong>-VBV- Nov<br />
Die Änderungen durch BGBl II 2002/496 (2. Novelle) sind durch einen senkrechten Strich rechts<br />
neben dem Text gekennzeichnet.<br />
Auf Grund des § 19 Abs. 10 des Führerscheingesetzes, BGBl. I Nr. 120/1997, idF BGBl. I<br />
Nr. 94/1998 wird verordnet:<br />
102
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
§ 1.<br />
Antragstellung<br />
Der Antrag auf<br />
1. Bewilligung von Ausbildungsfahrten<br />
und<br />
2. Erteilung einer vorgezogenen Lenkberechtigung<br />
für die Klasse B<br />
ist mit einem Formblatt, das die Inhalte des<br />
Musters von Anlage 1 (Anm.: Anlage 1 nicht<br />
darstellbar) enthält, in zweifacher Ausfertigung<br />
einzubringen. Die Antragsteller haben<br />
die jeweils von ihnen auszufüllenden Rubriken<br />
dieses Formblattes vollständig und<br />
wahrheitsgetreu auszufüllen. Der Bewerber<br />
hat dabei den oder die Begleiter namhaft zu<br />
machen.<br />
§ 2.<br />
Voraussetzungen für die Bewilligung<br />
von Ausbildungsfahrten<br />
(1) Die Bewilligung zur Durchführung<br />
von Ausbildungsfahrten darf nur erteilt werden,<br />
wenn der oder die Antragsteller nachweisen,<br />
dass der Bewerber<br />
1. eine theoretische Schulung, die <strong>zum</strong>indest<br />
die Lehrinhalte des Basis-<br />
Lehrplanes für die Ersterteilung aller<br />
Klassen gemäß Anlage 10a Kapitel 1<br />
der Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung<br />
1967, BGBl. Nr. 399/1967, in<br />
der Fassung BGBl. II Nr. 376/2002 in der<br />
Dauer von 26 Unterrichtseinheiten und<br />
2. eine praktische Schulung in der Dauer<br />
von zwölf Unterrichtseinheiten, die die<br />
Elemente Vorbereitung, Vorschulung,<br />
Überprüfung, Grundschulung und<br />
Hauptschulung aus Anlage 10c der<br />
KDV 1967 zu umfassen hat,<br />
absolviert hat.<br />
(2) Eine Unterrichtseinheit im Sinne<br />
dieser Verordnung hat 50 Minuten zu betragen.<br />
(3) Dem Bewerber ist die Absolvierung<br />
der Schulung gemäß Abs. 1 durch das Formular<br />
gemäß Anlage 2 von der Fahrschule<br />
zu bestätigen.<br />
(4) Nach Abschluss der Schulung gemäß<br />
Abs. 1 und vor Beginn der Ausbildungsfahrten<br />
kann zur Vorbereitung auf die Ausbildungsfahrten<br />
eine Vorbesprechung zwischen<br />
dem Bewerber, dem oder den Begleiter(n)<br />
und dem Ausbildner gemäß § 7 in der<br />
Dauer von höchstens zwei Unterrichtseinheiten<br />
durchgeführt werden. Dabei sind die<br />
bisher trainierten Elemente zu besprechen<br />
sowie praktische Anleitungen für die Durchführung<br />
von Ausbildungsfahrten (wie Fahrzeugbedienung,<br />
Richtungsblick, Sicherungsblick<br />
usw.) zu geben. Wird von dieser Möglichkeit<br />
Gebrauch gemacht, ist die Zeit für<br />
das individuelle Gespräch gemäß § 4 Abs. 1<br />
Z 2, Abs. 2 Z 2 oder § 5 Abs. 1 Z 2 entsprechend<br />
zu verkürzen.<br />
§ 3.<br />
Fahrtenprotokoll<br />
(1) Die Durchführung jeder Ausbildungsfahrt<br />
ist in das Fahrtenprotokoll gemäß<br />
Anlage 3 (Anm.: Anlage nicht darstellbar)<br />
einzutragen. Das Fahrtenprotokoll ist wahrheitsgetreu<br />
zu führen und ist vom jeweiligen<br />
Begleiter und vom Bewerber zu unterschreiben.<br />
Zu den begleitenden Schulungen und<br />
zur Perfektionsschulung ist das Fahrtenprotokoll<br />
dem Ausbildner gemäß § 7 vorzulegen.<br />
(2) Das Fahrtenprotokoll ist gemeinsam<br />
mit der Bestätigung gemäß Anlage 2<br />
der Behörde vorzulegen.<br />
§ 4.<br />
Begleitende Schulung<br />
(1) Nachdem vom Bewerber 1 000 km<br />
im Zuge von Ausbildungsfahrten zurückgelegt<br />
worden sind, haben sich der Bewerber<br />
und der oder die Begleiter einer begleitenden<br />
Schulung durch einen Ausbildner gemäß<br />
§ 7 zu unterziehen. Diese umfasst<br />
1. die Durchführung einer Ausbildungsfahrt<br />
in der Dauer von einer Unterrichtseinheit,<br />
wobei der oder ein Begleiter<br />
neben dem Bewerber sitzt,<br />
103
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
2. ein individuelles Gespräch des Ausbildners<br />
gemäß § 7 mit dem Bewerber<br />
und dem oder den Begleiter(n) in der<br />
Dauer von zwei Unterrichtseinheiten<br />
über die Erkenntnisse der Ausbildungsfahrten,<br />
wobei jedenfalls das Thema<br />
Geschwindigkeit und Blicktechniken<br />
(bisherige persönliche Erfahrungen,<br />
Analysen von Gefahrenschwerpunkten,<br />
Konsequenzen, Erkenntnisse und<br />
Vorsätze) ausführlich besprochen werden<br />
muss.<br />
(2) Nach der begleitenden Schulung<br />
gemäß Abs. 1 und weiteren 1 000 km im<br />
Zuge von Ausbildungsfahrten haben sich der<br />
Bewerber und der oder die Begleiter einer<br />
weiteren begleitenden Schulung durch einen<br />
Ausbildner gemäß § 7 zu unterziehen. Diese<br />
umfasst<br />
1. die Durchführung einer Ausbildungsfahrt<br />
in der Dauer von einer Unterrichtseinheit,<br />
wobei der oder ein Begleiter<br />
neben dem Bewerber sitzt.<br />
2. ein individuelles Gespräch des Ausbildners<br />
gemäß § 7 mit dem Bewerber<br />
und dem oder den Begleiter(n) in der<br />
Dauer von zwei Unterrichtseinheiten<br />
über die Erkenntnisse der Ausbildungsfahrten,<br />
wobei jedenfalls das Thema<br />
Partnerkunde und Gefahrenlehre (bisherige<br />
persönliche Erfahrungen, Analysen<br />
von Gefahrenschwerpunkten, Konsequenzen,<br />
Erkenntnisse und Vorsätze)<br />
ausführlich besprochen werden<br />
muss.<br />
(3) Dem Bewerber ist die Durchführung<br />
der begleitenden Schulung jeweils durch das<br />
Formular gemäß Anlage 2 von der Fahrschule<br />
zu bestätigen.<br />
(4) Das individuelle Gespräch gemäß<br />
Abs. 1 Z 2 und Abs. 2 Z 2 kann bei einem<br />
zufrieden stellenden Ergebnis der im Zuge<br />
der begleitenden Schulung durchgeführten<br />
Ausbildungsfahrt auf bis zu eine Unterrichtseinheit<br />
verkürzt werden.<br />
§ 5.<br />
Perfektionsschulung<br />
(1) Nach 3 000 gefahrenen Kilometern<br />
und der theoretischen Perfektionsschulung<br />
in der Fahrschule, die - sofern diese Ausbildungsteile<br />
nicht bereits im Rahmen der<br />
Schulung gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 absolviert<br />
wurden - die theoretischen Lehrinhalte für<br />
die Klasse B gemäß Anlage 10a Kapitel 3<br />
der KDV 1967 in der Dauer von höchstens<br />
sechs Unterrichtseinheiten zu umfassen hat,<br />
hat der Bewerber die praktische Perfektionsschulung<br />
aus Anlage 10c der KDV 1967 zu<br />
absolvieren. Die theoretische Perfektionsschulung<br />
ist nur insofern zu absolvieren, als<br />
die entsprechenden Inhalte nicht bereits<br />
gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 unter Erweiterung der<br />
dort genannten Ausbildungsdauer vor Beginn<br />
der Ausbildungsfahrten absolviert wurden.<br />
Die praktische Perfektionsschulung<br />
umfasst<br />
1. Schulfahrten in der Dauer von insgesamt<br />
drei Unterrichtseinheiten, in deren<br />
Rahmen der komplette Prüfungsablauf<br />
der praktischen Fahrprüfung in der<br />
Dauer von mindestens 25 Minuten zu<br />
simulieren ist und jedenfalls eine Autobahnfahrt<br />
enthalten sein muss sowie<br />
2. ein individuelles Gespräch des Ausbildners<br />
gemäß § 7 mit dem Bewerber<br />
in der Dauer von zwei Unterrichtseinheiten<br />
über die Erkenntnisse der Ausbildungsfahrten,<br />
wobei jedenfalls das<br />
Thema Beeinträchtigung beim Lenken<br />
von Kraftfahrzeugen (Analysen von<br />
Gefahrenschwerpunkten, Konsequenzen<br />
und Vorsätze) ausführlich besprochen<br />
werden muss. Dieses Gespräch<br />
kann bei einem zufrieden stellenden<br />
Ergebnis der Schulfahrten auf bis zu<br />
eine Unterrichtseinheit verkürzt werden.<br />
Der oder die Begleiter ist (sind) berechtigt,<br />
an der praktischen Perfektionsschulung teilzunehmen.<br />
(2) Nach Durchführung dieser Perfektionsschulung<br />
ist dem Bewerber die Absolvierung<br />
der für den Erwerb der vorgezogenen<br />
Lenkberechtigung für die Klasse B erforderli-<br />
104
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
chen Ausbildung auf einem Formular gemäß<br />
Anlage 2 zu bestätigen. Diese Bestätigung<br />
gilt als Bestätigung über den angestrebten<br />
Lernerfolg.<br />
§ 6.<br />
Kennzeichnung der Fahrzeuge<br />
(1) Der Begleiter hat dafür zu sorgen,<br />
dass bei Ausbildungsfahrten vorne und<br />
hinten am Fahrzeug eine Tafel mit der Aufschrift<br />
„L 17“ in vollständig sichtbarer und gut<br />
lesbarer und unverwischbarer weißer Schrift<br />
auf hellblauem Grund sowie eine Tafel mit<br />
der vollständig sichtbaren und dauernd gut<br />
lesbaren und unverwischbaren Aufschrift<br />
,,Ausbildungsfahrt'' angebracht ist. Die Tafel<br />
mit der Aufschrift „L 17“ hat eine Höhe und<br />
eine Länge von jeweils 160 mm. Die Höhe<br />
der Aufschrift muss den Abmessungen der<br />
Anlage 10 lit. b KDV 1967 entsprechen und<br />
so gestaltet sein, dass eine ausreichende<br />
Erkennbarkeit gegeben ist.<br />
(2) Tafeln, die vor dem In-Kraft-Treten<br />
des Abs. 1 in der Fassung BGBl. II<br />
Nr. 496/2002 bereits in Verwendung oder<br />
hergestellt waren, dürfen weiter verwendet<br />
werden.<br />
§ 7.<br />
Voraussetzungen zur Ausbildung<br />
für die vorgezogene Lenkberechtigung<br />
für die Klasse B<br />
(1) Die begleitende Schulung und die<br />
praktische Perfektionsschulung dürfen nur<br />
folgende Personen (Ausbildner) durchführen:<br />
1. Fahrschullehrer im Sinne des § 3<br />
Abs. 2 dritter Satz der Verordnung über<br />
verkehrspsychologische Nachschulungen<br />
(Nachschulungsverordnung <strong>FSG</strong>-<br />
NV) BGBl. II Nr. 357/2002,<br />
2. sonstige Fahrschullehrer, die folgende<br />
Voraussetzungen erfüllen:<br />
a) eine mindestens einjährige praktische<br />
Tätigkeit als Fahrschullehrer<br />
und<br />
b) die Absolvierung einer besonderen<br />
Schulung im Ausmaß von<br />
zwölf Stunden bei einer vom<br />
Landeshauptmann zur Ausbildung<br />
von Fahrlehrern und Fahrschullehrern<br />
ermächtigten Einrichtung<br />
oder<br />
3. Fahrlehrer, die folgende Voraussetzungen<br />
erfüllen:<br />
a) eine mindestens 3-jährige praktische<br />
Tätigkeit als Fahrlehrer und<br />
b) die Absolvierung der besonderen<br />
Schulung gemäß Z 2 lit. b.<br />
(2) Die besondere Ausbildung gemäß<br />
Abs. 1 Z 2 hat insbesondere zu umfassen:<br />
1. die Unterweisung in gruppendynamischer<br />
Gesprächsführung im Ausmaß<br />
von drei Stunden, um dem Fahrlehrer<br />
richtige und zielführende Verhaltensmaßstäbe<br />
zu vermitteln, wie insbesondere<br />
bei divergierenden Ansichten zwischen<br />
dem oder den Begleiter(n) und<br />
Fahrlehrer vorzugehen ist;<br />
2. die Unterschiede zur herkömmlichen<br />
Ausbildung, insbesondere die Rücksichtnahme<br />
auf einen eigenen Fahrstil<br />
des oder der Begleiter und die Beurteilung,<br />
ob dieser Fahrstil oder diese Verhaltensweisen<br />
eine Gefährdung der<br />
Verkehrssicherheit darstellen, sowie<br />
geeignete Verhaltensweisen des Fahrlehrers<br />
in dieser Situation im Ausmaß<br />
von drei Stunden und<br />
3. Erarbeitung von Beurteilungskriterien<br />
über das Fahrkönnen des Bewerbers<br />
im Ausmaß von sechs Stunden.<br />
(3) Die besondere Ausbildung gemäß<br />
Abs. 2 Z 1 hat durch Psychologen gemäß<br />
§ 1 Psychologengesetz, BGBl. Nr. 360/1990,<br />
zu erfolgen, die Ausbildung gemäß Abs. 2<br />
Z 2 und 3 von zur Ausbildung von Fahrlehrern<br />
und Fahrschullehrern berechtigten<br />
Instruktoren.<br />
105
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
§ 8.<br />
In-Kraft-Treten<br />
(1) Diese Verordnung tritt am 1. März<br />
1999 in Kraft.<br />
(2) Schulungen gemäß § 7 Abs. 1 Z 2<br />
lit. b dürfen ab dem auf die Kundmachung im<br />
Bundesgesetzblatt folgenden Tag durchgeführt<br />
werden.<br />
(3) § 2 Abs. 1 und § 5 Abs. 1 jeweils in<br />
der Fassung BGBl. II Nr. 496/2002 treten mit<br />
1. Jänner 2003 in Kraft.<br />
106
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
Anlage 1<br />
107
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
108
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
109
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
110
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
Anlage 2<br />
111
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
Anlage 3<br />
112
<strong>FSG</strong>-FRV – Feuerwehr- und<br />
Rettungsverordnung<br />
Verordnung der Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
über die besonderen Lenkberechtigungen für Feuerwehren und Rettungsorganisationen<br />
BGBl ll 1998/378 idF BGBl II 2011/79
<strong>FSG</strong>-FRV<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
§ 1. Form und Inhalt des Feuerwehrführerscheins ............................................................. 117<br />
§ 2. Ausbildung von Bewerbern um einen Feuerwehrführerschein ..................................... 117<br />
§ 3. Nachweis der praktischen Kenntnisse ......................................................................... 117<br />
§ 4. Gesundheitliche Eignung eines Besitzers eines Feuerwehrführerscheines ................. 118<br />
§ 5. Ausbildung <strong>zum</strong> Erwerb der Berechtigung gemäß § 1 Abs. 3 vierter Satz <strong>FSG</strong> .......... 118<br />
§ 6. Fahrprüfung <strong>zum</strong> Erwerb der Berechtigung gemäß § 1 Abs. 3 vierter Satz <strong>FSG</strong> ......... 119<br />
§ 7. Anrechenbarkeit von Ausbildungen und Berechtigungen ............................................ 119<br />
Anlage .................................................................................................................................... 120<br />
115
<strong>FSG</strong>-FRV<br />
ÜBERSICHT DER ÄNDERUNGEN<br />
Kundmachung im Bundesgesetzblatt<br />
BGBl II 1998/378<br />
BGBl II 2011/79<br />
Stammfassung<br />
1. <strong>FSG</strong>-FRV-Nov<br />
Amtliche Bezeichnung<br />
Die Änderungen durch BGBl 2011/79 (1. Novelle) sind durch einen senkrechten Strich rechts<br />
neben dem Text gekennzeichnet.<br />
Auf Grund des § 32a Abs. 3 des Führerscheingesetzes, BGBl. I Nr. 120/1997, in der Fassung<br />
BGBl. I Nr. 94/1998 wird verordnet:<br />
116
<strong>FSG</strong>-FRV<br />
§ 1.<br />
Form und Inhalt des Feuerwehrführerscheins<br />
Der Feuerwehrführerschein hat nach<br />
Form und Inhalt dem Muster der Anlage zu<br />
entsprechen und hat die jeweilige Landesbezeichnung<br />
des Bundeslandes, in dem der<br />
Feuerwehrführerschein ausgestellt wird, zu<br />
enthalten. Die Farbe des Feuerwehrführerscheines<br />
ist rot.<br />
§ 2.<br />
Ausbildung von Bewerbern um<br />
einen Feuerwehrführerschein<br />
Bewerber um einen Feuerwehrführerschein,<br />
die nicht im Besitz einer Lenkberechtigung<br />
für die Klasse C oder D oder die Unterklasse<br />
C1 gemäß § 20 Abs. 3 <strong>FSG</strong> sind,<br />
müssen die erforderlichen Kenntnisse <strong>zum</strong><br />
Lenken von Feuerwehrfahrzeugen nachweisen.<br />
Dazu haben sie eine praktische Ausbildung<br />
von mindestens zwölf Unterrichtseinheiten<br />
gemäß dem in Anlage 10g der Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung<br />
1967,<br />
BGBl. Nr. 399/1967, in der Fassung BGBl. II<br />
Nr. 136/1998 enthaltenen Lehrplan in einer<br />
Fahrschule oder einer Landesfeuerwehrschule<br />
gemäß § 120 Abs. 5 KFG 1967,<br />
BGBl. Nr. 267/1967, in der Fassung BGBl. I<br />
Nr. 93/1998 nachzuweisen.<br />
§ 3.<br />
Nachweis der praktischen<br />
Kenntnisse<br />
(1) Der Nachweis der praktischen<br />
Kenntnisse ist durch eine Prüfung zu erbringen.<br />
Diese hat zu umfassen:<br />
1. die Vorgangsweise bei den für die Fahrt<br />
notwendigen und möglichen Überprüfungen<br />
des Zustandes des Kraftfahrzeuges<br />
einschließlich des Anhängers<br />
(insbesondere Lenkvorrichtung, Bremsanlagen,<br />
Kupplung, Scheinwerfer,<br />
Leuchten und Rückstrahler, Reifen,<br />
Kontrolleinrichtungen und Blaulicht),<br />
2. Fahrübungen, wie insbesondere Umkehren,<br />
Rückwärtsfahren, Anfahren auf<br />
Steigungen, Einfahren in Parklücken<br />
und Ausfahren aus diesen, und<br />
Bremsübungen, wie insbesondere Gefahrenbremsungen,<br />
und<br />
3. eine Prüfungsfahrt auch auf Straßen<br />
mit starkem Verkehr von mindestens<br />
45 Minuten mit einem Feuerwehrfahrzeug<br />
mit einer höchsten zulässigen<br />
Gesamtmasse von mehr als 7 500 kg.<br />
Besitzer der Lenkberechtigung für die<br />
Klasse B+E müssen nach erfolgreicher<br />
Absolvierung der Prüfungsfahrt gemäß<br />
Z 3 eine weitere Prüfungsfahrt von 45<br />
Minuten durchführen, bei der ein anderer<br />
als leichter Anhänger mitgeführt<br />
wird. Die Bestimmungen des § 6<br />
Abs. 2, 3 und 6 Z 1 bis 4 <strong>FSG</strong>-PV,<br />
BGBl. II Nr. 321/1997, in der Fassung<br />
BGBl. II Nr. 111/1998 sind anzuwenden.<br />
(2) Vor Durchführung der Prüfung ist<br />
mit dem Kandidaten ein Prüfungsgespräch<br />
zu führen, das sich auf folgende Themenbereiche<br />
zu erstrecken hat:<br />
1. kraftfahrrechtliche und straßenpolizeiliche<br />
Bestimmungen, soweit sie sich auf<br />
das Lenken von Einsatzfahrzeugen<br />
beziehen,<br />
2. das ausreichende Verständnis für die<br />
Fahrzeugtechnik (Fehlererkennung,<br />
Fehlerbegrenzung sowie die einfache<br />
Wartung),<br />
3. Fahrphysik von Feuerwehrfahrzeugen<br />
4. und die Absicherung und das richtige<br />
Verhalten am Einsatzort.<br />
(3) Der Landesfeuerwehrkommandant<br />
hat fachlich geeignete Personen zu Prüfern<br />
zwecks Beurteilung der erforderlichen Kenntnisse<br />
von Bewerbern um einen Feuerwehrführerschein<br />
zu bestellen. Diese müssen<br />
jedenfalls die Voraussetzungen des § 9<br />
Abs. 1 Z 1 bis 5 <strong>FSG</strong>-PV erfüllen. Unter den<br />
im § 13 <strong>FSG</strong>-PV genannten Voraussetzungen<br />
ist die Bestellung <strong>zum</strong> Prüfer vom Landesfeuerwehrkommandanten<br />
zu widerrufen.<br />
117
<strong>FSG</strong>-FRV<br />
§ 4.<br />
Gesundheitliche Eignung eines<br />
Besitzers eines Feuerwehrführerscheines<br />
(1) Feuerwehrführerscheine dürfen nur<br />
für Personen ausgestellt werden, die die<br />
Erfordernisse der gesundheitlichen Eignung<br />
für das Lenken von Kraftfahrzeugen der<br />
Gruppe 2 gemäß der Führerscheingesetz-<br />
Gesundheitsverordnung (<strong>FSG</strong>-GV), BGBl. II<br />
Nr. 322/1997, in der Fassung BGBl. II<br />
Nr. 138/1998 erfüllen.<br />
(2) Der Feuerwehrführerschein ist für<br />
10 Jahre auszustellen, es sei denn, die<br />
feuerwehrärztliche Untersuchung bestätigt<br />
das Vorhandensein der gesundheitlichen<br />
Eignung nur für einen kürzeren Zeitraum. Die<br />
Gültigkeitsdauer ist vom untersuchenden<br />
Arzt im Feuerwehrführerschein auf Seite 4<br />
einzutragen. Verlängerungen des Feuerwehrführerscheines<br />
sind jeweils für die Dauer<br />
von bis zu 10 Jahren vorzunehmen. Eine<br />
neuerliche Verlängerung des Feuerwehrführerscheines<br />
auf bis zu 10 Jahre kann auch<br />
vor Ablauf der Befristung eingetragen werden,<br />
wenn zwischenzeitlich durch eine feuerwehrärztliche<br />
Untersuchung die allgemeine<br />
Einsatztauglichkeit oder die Tauglichkeit <strong>zum</strong><br />
Tragen von Atemschutzgeräten festgestellt<br />
wurde, wodurch auch die gesundheitliche<br />
Eignung <strong>zum</strong> Lenken von Feuerwehrfahrzeugen<br />
festgestellt ist.<br />
(3) Ein Arzt, der als sachverständiger<br />
Arzt gemäß § 34 <strong>FSG</strong> bestellt ist, kann auf<br />
Grund der feuerwehrärztlichen Untersuchung<br />
auch ein Gutachten für die Gruppe 2 gemäß<br />
§ 8 Abs. 1 <strong>FSG</strong> erstellen. Dieses hat den Anforderungen<br />
der §§ 3 bis 16 <strong>FSG</strong>-GV zu entsprechen,<br />
wobei die Bestimmungen des § 22<br />
Abs. 3 und 4 <strong>FSG</strong>-GV anzuwenden sind.<br />
(4) Bei Besitzern von Lenkberechtigungen<br />
für die Klasse C oder D gilt der<br />
Nachweis der gesundheitlichen Eignung zur<br />
Ausstellung eines Feuerwehrführerscheines<br />
für die Dauer der Gültigkeit der Lenkberechtigung<br />
für die Klasse C oder D als erbracht.<br />
118<br />
(5) Bestehen beim Landesfeuerwehrkommandanten<br />
Bedenken, ob die gesundheitliche<br />
Eignung des Besitzers des Feuerwehrführerscheines<br />
noch gegeben ist, so hat<br />
er ein ärztliches Gutachten gemäß Abs. 1<br />
über dessen gesundheitliche Eignung <strong>zum</strong><br />
Lenken von Kraftfahrzeugen der Gruppe 2<br />
einzuholen. Ist der Besitzer des Feuerwehrführerscheines<br />
danach <strong>zum</strong> Lenken von<br />
Feuerwehrfahrzeugen gesundheitlich nicht<br />
geeignet, hat er den Feuerwehrführerschein<br />
dem Landesfeuerwehrkommandanten unverzüglich<br />
abzuliefern.<br />
§ 5.<br />
Ausbildung <strong>zum</strong> Erwerb der<br />
Berechtigung gemäß § 1 Abs. 3<br />
vierter Satz <strong>FSG</strong><br />
(1) Die theoretische Ausbildung in der<br />
Dauer von mindestens drei Unterrichtseinheiten<br />
hat folgende Inhalte, die die besonderen<br />
Anforderungen der Feuerwehren und<br />
Rettungsorganisationen berücksichtigen, zu<br />
umfassen:<br />
1. spezielles Straßenverkehrsrecht für<br />
Lenker von Einsatzfahrzeugen,<br />
2. Fahrzeugtechnik der von der Berechtigung<br />
gemäß § 1 Abs. 3 <strong>FSG</strong> umfassten<br />
Fahrzeuge (Fehlererkennung,<br />
Fehlerbehebung und einfache Wartung),<br />
3. Fahrphysik,<br />
4. Gefahrenlehre und Partnerkunde.<br />
(2) Die praktische Ausbildung in der<br />
Dauer von mindestens fünf Unterrichtseinheiten<br />
hat folgende Inhalte zu umfassen:<br />
1. Einschulung auf die Fahrzeuge, die<br />
während und nach der Ausbildung gelenkt<br />
werden sollen,<br />
2. Zustandsüberprüfung des Fahrzeuges,<br />
3. Fahrübungen <strong>zum</strong> Kennenlernen des<br />
Fahrzeuges.<br />
Im Rahmen der praktischen Ausbildung<br />
können auch ein Fahrsicherheitstraining<br />
und/oder Übungsfahrten auf Straßen mit<br />
öffentlichem Verkehr durchgeführt werden.<br />
Die Dauer einer Unterrichtseinheit hat 50<br />
Minuten zu betragen.
<strong>FSG</strong>-VBV<br />
§ 6.<br />
Fahrprüfung <strong>zum</strong> Erwerb der<br />
Berechtigung gemäß § 1 Abs. 3<br />
vierter Satz <strong>FSG</strong><br />
(1) Die theoretische Prüfung hat sich<br />
auf die in § 5 Abs. 1 genannten Inhalte zu<br />
erstrecken und kann von der prüfenden<br />
Stelle entweder mündlich, schriftlich, oder<br />
computerunterstützt abgehalten werden. Alle<br />
die in § 5 Abs. 1 Z 1 bis 4 genannten Themenbereiche<br />
müssen Gegenstand der theoretischen<br />
Prüfung sein.<br />
(2) Die praktische Prüfung ist von einer<br />
geeigneten Person der jeweiligen Organisation<br />
abzunehmen und hat folgende Teile zu<br />
umfassen:<br />
1. Überprüfungen am Fahrzeug, insbesondere<br />
jene die bei Dienst- oder<br />
Fahrtantritt durchzuführen sind,<br />
2. Langsamfahrübungen, die jedenfalls<br />
das Einparken, Umkehren und Rückwärtsfahren<br />
beinhalten müssen, in einem<br />
verkehrsberuhigten Verkehrsraum<br />
oder auf dem Gelände der jeweiligen<br />
Organisation,<br />
3. eine Prüfungsfahrt auf Straßen im<br />
öffentlichen Verkehr in der Dauer von<br />
mindestens 25 Minuten,<br />
4. wenn es die während der Prüfungsfahrt<br />
aufgetretenen Situationen verlangen,<br />
eine Besprechung der erlebten Situationen.<br />
(3) Nach erfolgreich abgelegter Fahrprüfung<br />
hat der Landesfeuerwehrkommandant<br />
oder die Rettungsorganisation eine<br />
Bestätigung darüber auszustellen, dass der<br />
Inhaber der Bestätigung <strong>zum</strong> Lenken dieser<br />
Fahrzeuge besonders geeignet ist. Diese<br />
Bestätigung hat folgende Angaben zu enthalten:<br />
1. die Bildmarke und den Schriftzug der<br />
ausstellenden Organisation,<br />
2. die Wortfolge „Bestätigung gemäß § 1<br />
Abs. 3 Z 3 des Führerscheingesetzes“,<br />
3. die persönlichen Daten des Inhabers<br />
der Bestätigung (Akademischer Grad,<br />
Nach- und Vornamen, Geburtsdatum,<br />
Angabe der Organisation, der der Inhaber<br />
der Bestätigung angehört),<br />
4. Ausstellungsdatum und Unterschrift<br />
des Inhabers der Bestätigung und der<br />
ausstellenden Person der jeweiligen<br />
Organisation,<br />
5. die Wortfolge „Der Inhaber dieser<br />
Bestätigung ist berechtigt, Feuerwehrfahrzeuge<br />
mit einer höchstzulässigen<br />
Gesamtmasse bis 5 500 kg zu lenken.<br />
Diese Bestätigung ist nur in Verbindung<br />
mit einer aufrechten Lenkberechtigung<br />
für die Klasse B gültig und ist bei<br />
Fahrten mitzuführen. Diese Bestätigung<br />
ist auf Verlangen der zuständigen<br />
Organe zur Überprüfung auszuhändigen“.<br />
Wird die Bestätigung von einer<br />
Rettungsorganisation ausgestellt, hat<br />
anstelle des Wortes „Feuerwehrfahrzeuge“<br />
die Wortfolge „Rettungs- und<br />
Krankentransportfahrzeuge“ zu treten.<br />
§ 7.<br />
Anrechenbarkeit von Ausbildungen<br />
und Berechtigungen<br />
Ausbildungen gemäß § 5 oder Teile<br />
davon, Fahrprüfungen gemäß § 6 oder Teile<br />
davon, die bei einer Feuerwehr oder Rettungsorganisation<br />
absolviert wurden, können<br />
bei der Ausstellung einer Bestätigung gemäß<br />
§ 1 Abs. 3 Z 3 <strong>FSG</strong> bei einer anderen der<br />
genannten Organisationen angerechnet<br />
werden. Ebenso können sonstige Fahrausbildungen<br />
angerechnet werden, die bei einer<br />
der genannten Organisationen absolviert<br />
wurden, sofern die in § 5 genannten Ausbildungsinhalte<br />
abgedeckt werden. Die Entscheidung,<br />
welche Ausbildungen oder Prüfungen<br />
angerechnet werden und in welchem<br />
Umfang, obliegt der Organisation, die die<br />
Bestätigung gemäß § 1 Abs. 3 Z 3 <strong>FSG</strong><br />
ausstellt.<br />
119
<strong>FSG</strong>-FRV<br />
Anlage<br />
120
HLBV 2013 – Heereslenkberechtigungsverordnung<br />
Verordnung des Bundesministers für Landesverteidigung und Sport<br />
über die Heereslenkberechtigung<br />
BGBl II 2012/422
HLBV<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. HAUPTSTÜCK Allgemeines ............................................................................................. 125<br />
§ 1. Anwendungsbereich .................................................................................................... 125<br />
§ 2. Sprachliche Gleichbehandlung .................................................................................... 125<br />
§ 3. Begriffsbestimmungen ................................................................................................. 125<br />
§ 4. Grundsatz .................................................................................................................... 125<br />
2. HAUPTSTÜCK Kraftfahrausbildung ................................................................................ 126<br />
§ 5. Umfang, Arten und Inhalt............................................................................................. 126<br />
§ 6. Besondere Bestimmungen .......................................................................................... 126<br />
3. HAUPTSTÜCK Fahrprüfung ............................................................................................ 127<br />
1. Abschnitt Allgemeines ...................................................................................................... 127<br />
§ 7. Umfang........................................................................................................................ 127<br />
§ 8. Fahrprüfer ................................................................................................................... 127<br />
2. Abschnitt Theoretische Fahrprüfung .............................................................................. 127<br />
§ 9. Inhalt und Ablauf ......................................................................................................... 127<br />
§ 10. Allgemeine Fragen ...................................................................................................... 128<br />
§ 11. Klassenspezifische Fragen .......................................................................................... 128<br />
3. Abschnitt Praktische Fahrprüfung................................................................................... 128<br />
§ 12. Inhalt und Ablauf ......................................................................................................... 128<br />
§ 13. Prüfungsfahrzeuge ...................................................................................................... 129<br />
4. HAUPTSTÜCK Beschaffenheit, Maße und Masse von Heereskraftfahrzeugen ........... 130<br />
§ 14. Klassen ....................................................................................................................... 130<br />
5. HAUPTSTÜCK Schlussbestimmungen ........................................................................... 132<br />
§ 15. Anerkennung anderer Sonderlenkberechtigungen ...................................................... 132<br />
§ 16. Übergangsbestimmungen ........................................................................................... 132<br />
§ 17. In- und Außerkrafttreten .............................................................................................. 133<br />
123
HLBV<br />
ÜBERSICHT DER ÄNDERUNGEN<br />
Kundmachung im Bundesgesetzblatt<br />
BGBl II 2012/422<br />
Stammfassung<br />
Amtliche Bezeichnung<br />
Auf Grund des § 22 des Führerscheingesetzes (<strong>FSG</strong>), BGBl. I Nr. 120/1997, zuletzt geändert<br />
durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 61/2011, wird im Einvernehmen mit der Bundesministerin<br />
für Verkehr, Innovation und Technologie verordnet:<br />
124
HLBV<br />
1. HAUPTSTÜCK<br />
Allgemeines<br />
§ 1.<br />
Anwendungsbereich<br />
Diese Verordnung regelt<br />
1. die Ausbildung für die Erlangung der<br />
Heereslenkberechtigung,<br />
2. die Durchführung der Fahrprüfung zur<br />
Erlangung der Heereslenkberechtigung<br />
und<br />
3. die Beschaffenheit, Maße und Masse<br />
jener Fahrzeuge, die mit einer Heereslenkberechtigung<br />
gelenkt werden<br />
dürfen.<br />
§ 2.<br />
Sprachliche Gleichbehandlung<br />
Soweit im Folgenden personenbezogene<br />
Bezeichnungen nur in männlicher Form<br />
angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen<br />
und Männer in gleicher Weise. Bei der Anwendung<br />
auf bestimmte Personen ist die<br />
jeweils geschlechtsspezifische Form zu<br />
verwenden.<br />
§ 3.<br />
Begriffsbestimmungen<br />
(1) Heeresfahrzeuge nach dieser Verordnung<br />
sind Kraftfahrzeuge und Anhänger,<br />
die zur Verwendung im Bereich des Bundesheeres<br />
oder der Heeresverwaltung bestimmt<br />
sind.<br />
(2) Heereskraftfahrer nach dieser Verordnung<br />
sind<br />
1. Soldaten,<br />
2. Wehrpflichtige des Miliz- und des Reservestandes,<br />
3. Frauen, die <strong>zum</strong> Ausbildungsdienst<br />
heranziehbar sind, und<br />
4. sonstige Bedienstete, Verwaltungspraktikanten<br />
und Lehrlinge, jeweils im<br />
Bereich der Heeresverwaltung sowie<br />
der Zentralstelle des Bundesministeriums<br />
für Landesverteidigung und Sport,<br />
die jeweils über eine Heereslenkberechtigung<br />
verfügen, während der Ausübung aller<br />
im Zusammenhang mit dem Lenken von<br />
Heereskraftfahrzeugen erforderlichen Tätigkeiten.<br />
(3) Heeresfahrlehrpersonal (Lehrberechtigte)<br />
nach dieser Verordnung sind<br />
1. Heeresfahrschullehrer und<br />
2. Heeresfahrlehrer.<br />
(4) Die Lehrberechtigung nach dieser<br />
Verordnung ist das durch den Bundesminister<br />
für Landesverteidigung und Sport zuerkannte<br />
Recht, praktischen und/oder theoretischen<br />
Unterricht in der militärischen Kraftfahrausbildung<br />
zu erteilen. Über die zuerkannte<br />
Lehrberechtigung ist durch die Ausbildungsstelle<br />
ein Ausweis auszustellen, aus<br />
dem hervorgeht, für welche Klassen Unterricht<br />
erteilt werden darf.<br />
§ 4.<br />
Grundsatz<br />
(1) Die Heereslenkberechtigung wird<br />
durch einen Heeresführerschein oder einen<br />
Heeresmopedausweis ausgewiesen und berechtigt<br />
<strong>zum</strong> Lenken von Heeresfahrzeugen.<br />
(2) Heeresfahrzeuge dürfen nur gelenkt<br />
werden im Rahmen der für die jeweilige<br />
Klasse erteilten Heereslenkberechtigung von<br />
1. Heereskraftfahrern oder<br />
2. Angehörigen ausländischer Streitkräfte<br />
im Rahmen von gemeinsam mit dem<br />
Bundesheer durchzuführenden Einsätzen,<br />
Übungen oder Ausbildungsmaßnahmen.<br />
In den Fällen der Z 2 darf die Heereslenkberechtigung<br />
auf der Grundlage der nach den<br />
jeweiligen nationalen Vorschriften ausgestellten<br />
Lenkberechtigungen ohne weitere Voraussetzungen<br />
erteilt werden.<br />
125
HLBV<br />
2. HAUPTSTÜCK<br />
Kraftfahrausbildung<br />
§ 5.<br />
Umfang, Arten und Inhalt<br />
(1) Die Ausbildung für die Erlangung<br />
einer Heereslenkberechtigung umfasst die<br />
theoretische und praktische Kraftfahrausbildung<br />
auf nicht gepanzerten, gepanzerten<br />
und geschützten Heeresfahrzeugen. Dabei<br />
ist insbesondere Bedacht zu nehmen auf<br />
1. die spezifischen Ausbildungserfordernisse<br />
für die jeweilige Klasse und<br />
2. eine bereits vorhandene Lenkberechtigung.<br />
(2) Als Ausbildungsarten kommen in<br />
Betracht<br />
1. die Einweisung oder<br />
2. die Kraftfahrausbildung Typ I oder<br />
3. die Kraftfahrausbildung Typ II oder<br />
4. die Kraftfahrgrundausbildung.<br />
Die Ausbildungsart ist zu wählen insbesondere<br />
nach Maßgabe allenfalls bereits vorhandener<br />
Lenkberechtigungen, der zu erlangenden<br />
Heereslenkberechtigung sowie der<br />
Erfordernisse des Heereskraftfahrdienstes.<br />
Eine Einweisung oder eine Kraftfahrausbildung<br />
Typ I oder Typ II ist nur im Fall des<br />
Abs. 1 Z 2 zulässig.<br />
(3) Im Rahmen der theoretischen Kraftfahrausbildung<br />
sind ausreichende Kenntnisse<br />
zu vermitteln insbesondere über<br />
1. die für das Lenken eines Heeresfahrzeuges<br />
maßgeblichen kraftfahrrechtlichen<br />
Bestimmungen und Verkehrsvorschriften,<br />
2. das für das sichere Lenken von Heeresfahrzeugen<br />
erforderliche Verhalten<br />
unter Berücksichtigung der technischen<br />
Umstände und Gefahren, insbesondere<br />
im Hinblick auf Bremswege, Fahrbahnbeschaffenheit,<br />
Reaktionsvermögen,<br />
Sicherheitsabstand, Sichtverhältnisse<br />
und Fahrzeugeigenschaften einschließlich<br />
der Ladung und<br />
3. den Heereskraftfahrdienst.<br />
(4) In der praktischen Kraftfahrausbildung<br />
ist insbesondere zu schulen:<br />
1. das Fahren im öffentlichen Straßenverkehr,<br />
2. das Fahren im Gelände,<br />
3. die Übungen im verkehrsfreien Raum<br />
und<br />
4. die Gerätelehre einschließlich Tätigkeiten<br />
der Benützermaterialerhaltung.<br />
§ 6.<br />
Besondere Bestimmungen<br />
(1) Die Kraftfahrausbildung hat ausschließlich<br />
durch Heeresfahrlehrpersonal zu<br />
erfolgen. Sie hat den Heereskraftfahrer zu<br />
befähigen, Heeresfahrzeuge unter Einhaltung<br />
der gesetzlichen Bestimmungen in dem<br />
ihrer Verwendung entsprechenden Umfang<br />
1. zu lenken,<br />
2. zu bedienen,<br />
3. zu warten und<br />
4. zu pflegen.<br />
Hierbei ist auch auf die besonderen Umstände<br />
eines Einsatzes des Bundesheeres entsprechend<br />
Bedacht zu nehmen.<br />
(2) Bei der Kraftfahrausbildung ist insbesondere<br />
Bedacht zu nehmen auf<br />
1. Festigen der Fahrfertigkeit und des<br />
Verkehrssinns,<br />
2. das Fahren bei Nacht,<br />
3. schwierige Straßen- und Geländeverhältnisse,<br />
4. witterungsbedingte Erschwernisse,<br />
5. die Durchführung von Mannschaftstransporten,<br />
6. die Ladungssicherung und<br />
7. die Beförderung gefährlicher Güter.<br />
126
HLBV<br />
§ 7.<br />
Umfang<br />
3. HAUPTSTÜCK<br />
Fahrprüfung<br />
1. Abschnitt<br />
Allgemeines<br />
(1) Die Fahrprüfung hat aus einer automationsunterstützten<br />
theoretischen und<br />
einer praktischen Fahrprüfung zu bestehen<br />
und ist an den vom Bundesminister für Landesverteidigung<br />
und Sport festgelegten<br />
Prüfungsstellen durchzuführen. Die praktische<br />
Fahrprüfung darf erst abgenommen<br />
werden, wenn die theoretische Fahrprüfung<br />
mit Erfolg abgelegt wurde.<br />
(2) Die Fahrprüfung ist die Grundlage<br />
für das Gutachten eines oder mehrerer<br />
Fahrprüfer über die fachliche Befähigung<br />
<strong>zum</strong> Lenken von Heeresfahrzeugen für die<br />
jeweilige Klasse.<br />
§ 8.<br />
Fahrprüfer<br />
(1) Die sachverständigen Fahrprüfer<br />
sind vom Bundesminister für Landesverteidigung<br />
und Sport aus dem Kreis jener Heeresfahrschullehrer<br />
zu bestellen, die über eine<br />
entsprechende Heereslenkberechtigung und<br />
eine entsprechende Lehrberechtigung für die<br />
jeweilige Klasse verfügen.<br />
(2) Die Fahrprüfer dürfen nur Fahrprüfungen<br />
für jene Klassen abnehmen, für die<br />
sie bestellt sind. Sie haben ein Gutachten<br />
über die fachliche Befähigung nach § 7<br />
Abs. 2 zu erstellen.<br />
(3) Die Bestellung <strong>zum</strong> Fahrprüfer endet<br />
mit ihrer Aufhebung durch den Bundesminister<br />
für Landesverteidigung und Sport,<br />
insbesondere wegen<br />
1. mangelnder Vertrauenswürdigkeit als<br />
Heeresfahrschullehrer,<br />
2. mangelnde Verkehrszuverlässigkeit,<br />
3. mangelnder fachlicher Befähigung,<br />
4. mangelnder gesundheitlicher Eignung<br />
oder<br />
5. Ausscheiden aus dem Personalstand<br />
des Bundesministeriums für Landesverteidigung<br />
und Sport.<br />
2. Abschnitt<br />
Theoretische Fahrprüfung<br />
§ 9.<br />
Inhalt und Ablauf<br />
(1) Bei der theoretischen Fahrprüfung<br />
müssen ausreichende Kenntnisse und ausreichendes<br />
Verständnis nachgewiesen werden<br />
über<br />
1. die für das sichere Lenken und Bedienen<br />
eines Heeresfahrzeuges maßgeblichen<br />
gesetzlichen und militärischen<br />
Bestimmungen sowie<br />
2. die technische Ausstattung des Heeresfahrzeuges<br />
und der damit verbundenen<br />
möglichen Auswirkungen auf<br />
das Fahrverhalten.<br />
Dabei ist auf die speziellen Erfordernisse der<br />
jeweiligen Klasse entsprechend Bedacht zu<br />
nehmen.<br />
(2) Die theoretische Fahrprüfung ist<br />
computerunterstützt im multiple-choice-<br />
Verfahren abzunehmen, wobei die Fragen<br />
auf die Eigenart der angestrebten Klasse<br />
abzustimmen sind. Die theoretische Fahrprüfung<br />
hat aus allgemeinen und im Falle einer<br />
Kraftfahrausbildung nach § 5 Abs. 2 Z 3 oder<br />
4, zusätzlich aus klassenspezifischen Fragen<br />
für die jeweilige Klasse zu bestehen. Die<br />
Fragen sind aus dem vom Bundesminister<br />
für Landesverteidigung und Sport festgelegten<br />
Fragenkatalog und bei Kraftfahrprüfun-<br />
127
HLBV<br />
gen nach einer Kraftfahrausbildung nach § 5<br />
Abs. 2 Z 3 und 4 anhand der von der Bundesministerin<br />
für Verkehr, Innovation und<br />
Technologie herausgegebenen Prüfungsunterlagen<br />
für jeden Kandidaten nach dem<br />
Zufallsprinzip zusammenzustellen.<br />
§ 10.<br />
Allgemeine Fragen<br />
Die allgemeinen Fragen haben sich unter<br />
Berücksichtigung der jeweiligen Ausbildungsart<br />
insbesondere zu erstrecken auf die<br />
Themenbereiche<br />
1. Verkehrszeichen,<br />
2. Vorrangbeispiele,<br />
3. Partnerkunde,<br />
4. Fahrtauglichkeit,<br />
5. Allgemeine Fahrordnung,<br />
6. Verhalten im Ortsgebiet und auf Freilandstraßen,<br />
7. Fahrtechnik, Verhalten nach Verkehrsunfällen,<br />
8. Fahrzeugtechnik,<br />
9. Fahrgeschwindigkeit und Fahren auf<br />
Sicht,<br />
10. Überholen,<br />
11. Bewegen im Verkehr,<br />
12. Lenkerpflichten, ruhender Verkehr,<br />
Dokumente,<br />
13. Anhänger, Abschleppen, Eisenbahnkreuzungen,<br />
14. Kreuzungen,<br />
15. Fahren in Straßentunneln und<br />
16. Heereskraftfahrdienst.<br />
§ 11.<br />
Klassenspezifische Fragen<br />
Die klassenspezifischen Fragen haben<br />
sich unter Berücksichtigung der jeweiligen<br />
Ausbildungsart bzw. der zu erwerbenden<br />
Klasse insbesondere zu erstrecken auf die<br />
Themenbereiche<br />
1. maßgebliche Verkehrsvorschriften für<br />
die betreffende Klasse sowie Pflichten<br />
des Lenkers,<br />
2. Gefahrenlehre und Verhalten im Straßenverkehr,<br />
3. ausreichendes Verständnis für die<br />
Fahrzeugtechnik,<br />
4. Fahrphysik, Beladung und Ladungssicherung,<br />
5. umweltbewusstes und wirtschaftliches<br />
Fahren unter Berücksichtigung der<br />
Verkehrssicherheit sowie<br />
6. Heereskraftfahrdienst.<br />
3. Abschnitt<br />
Praktische Fahrprüfung<br />
§ 12.<br />
Inhalt und Ablauf<br />
(1) Die praktische Fahrprüfung hat entsprechend<br />
den Erfordernissen der jeweiligen<br />
Ausbildungsart bzw. der zu erwerbenden<br />
Klasse insbesondere zu umfassen<br />
1. Fahren im Verkehr,<br />
2. Fahren im Gelände,<br />
3. Übungen im verkehrsfreien Raum,<br />
4. Besprechungen von erlebten Situationen<br />
und<br />
5. Gerätelehre einschließlich Tätigkeiten<br />
der Benützermaterialerhaltung.<br />
Das Fahren im öffentlichen Straßenverkehr<br />
hat - ohne Besitz einer entsprechenden<br />
Lenkberechtigung nach § 2 <strong>FSG</strong>, - hinsichtlich<br />
der Klassen A1, A2, A, B und BE mindestens<br />
25 Minuten, hinsichtlich der Klassen<br />
C, C1, CE, C1E, D, D1, DE und D1E mindestens<br />
45 Minuten, jeweils auch auf Straßen<br />
mit starkem Verkehr, zu umfassen.<br />
(2) Beim praktischen Teil ist insbesondere<br />
festzustellen, ob der Kandidat imstande<br />
ist,<br />
1. auch praktisch nachzuprüfen, ob das<br />
von ihm zu lenkende Kraftfahrzeug den<br />
kraftfahrrechtlichen Vorschriften entspricht,<br />
wobei sich bei Bewerbern um<br />
eine Lenkberechtigung für die Klassen<br />
BE, CE, C1E, DE, D1E, F, M1E, M2E,<br />
128
HLBV<br />
M3E und M4E die Überprüfung auch<br />
auf den mit dem Fahrzeug zu ziehenden<br />
Anhänger erstrecken muss,<br />
2. die für das Lenken des Fahrzeugs<br />
richtige Sitzstellung einzunehmen, den<br />
Motor in Gang zu setzen sowie die<br />
Lenkvorrichtung, die Bremsanlagen<br />
und die übrigen in Betracht kommenden<br />
Vorrichtungen richtig und sicher zu<br />
betätigen,<br />
3. eine gegebene Fahrtrichtung einzuhalten,<br />
auftauchenden Hindernissen auszuweichen,<br />
das Fahrzeug richtig einzuordnen,<br />
richtig zu überholen, mit der<br />
Betriebsbremsanlage des Fahrzeugs<br />
schnell anzuhalten, auf Steigungen<br />
und Gefällen anzufahren, rückwärts zu<br />
fahren und zu wenden sowie in Parklücken<br />
einzufahren,<br />
4. sich den Verkehrsvorschriften entsprechend<br />
zu verhalten sowie umweltbewusst<br />
zu fahren und<br />
5. die im jeweiligen Heereskraftfahrzeug<br />
vorhandenen Hilfseinrichtungen für das<br />
Geländefahren den Verhältnissen entsprechend<br />
rechtzeitig und in der richtigen<br />
Reihenfolge zu verwenden, Geländestrecken<br />
richtig zu beurteilen, die<br />
sicherste Fahrspur mit der entsprechenden<br />
Fahrgeschwindigkeit zu wählen,<br />
Steigungen und Gefälle sicher zu<br />
befahren sowie Gräben, Mulden und<br />
Böschungen sicher zu überwinden.<br />
In den Fällen der Z 1 hat sich diese Überprüfung<br />
insbesondere auf die Lenkvorrichtung,<br />
die Kupplung, die Bremsanlage, die Scheinwerfer,<br />
Leuchten und Rückstrahler, die Reifen<br />
und die dem Betrieb des Fahrzeuges dienenden<br />
Kontrolleinrichtungen zu erstrecken.<br />
(3) Der Fahrprüfer hat dem Kandidaten<br />
während der Prüfungsfahrt die zu fahrende<br />
Strecke jeweils rechtzeitig anzugeben sowie<br />
sein Augenmerk besonders darauf zu richten,<br />
ob der Kandidat die Betätigungsvorrichtungen<br />
richtig handhabt und eine entsprechende<br />
Bereitschaft zur Verkehrsanpassung<br />
und ausreichendes Verständnis für Partner<br />
im Verkehr zeigt sowie Verständnis für die<br />
verschiedenen Verkehrslagen besitzt. Hierbei<br />
ist insbesondere festzustellen, ob der<br />
Kandidat die Vorschriften der im § 10 angeführten<br />
Themenbereiche beim Lenken des<br />
Kraftfahrzeugs einzuhalten vermag. Die<br />
Weisungen des Fahrprüfers sind so deutlich<br />
zu erteilen, dass Missverständnisse oder<br />
Verwechslungen nicht zu erwarten sind. Der<br />
Fahrprüfer darf nur Weisungen erteilen,<br />
durch deren Befolgung bei richtigem Verhalten<br />
des Kandidaten und anderer Straßenbenützer<br />
voraussichtlich eine Gefährdung der<br />
Verkehrssicherheit nicht eintreten kann. Die<br />
Befolgung eines Auftrags zu einem verbotenen<br />
Verhalten darf nicht zu Ungunsten des<br />
Kandidaten gewertet werden.<br />
(4) Während der Prüfungsfahrt hat der<br />
Fahrprüfer seine Eindrücke vom Verhalten<br />
des Kandidaten nachvollziehbar festzuhalten.<br />
Im Falle des Nichtbestehens der praktischen<br />
Prüfung sind dem Kandidaten die<br />
Gründe für sein Nichtbestehen zu erläutern.<br />
(5) Im Zuge der praktischen Fahrprüfung<br />
hat der Fahrprüfer bei Zweifeln an einer<br />
ausreichenden Verkehrssinnbildung des<br />
Kandidaten auch konkret während der Prüfungsfahrt<br />
unmittelbar vorher erlebte Situationen<br />
aus dem Bereich der Gefahrenlehre<br />
nach Abs. 1 Z 4 mit dem Kandidaten zu<br />
besprechen und die richtigen Verhaltensketten<br />
zu hinterfragen. Ist der Kandidat nicht in<br />
der Lage, im Gespräch die Zweifel des Fahrprüfers<br />
zu beseitigen, so ist der Fahrfehler<br />
anzurechnen. Für dieses Gespräch ist an<br />
geeigneter Stelle zu halten. Die Unterbrechung<br />
der Prüfungsfahrt darf höchstens fünf<br />
Minuten betragen und ist nicht auf die vorgeschriebene<br />
Fahrtdauer der Prüfungsfahrt<br />
anzurechnen. Wurden im Zuge der Prüfungsfahrt<br />
keine Fahrfehler begangen, die<br />
eine Besprechung erforderlich machen, so<br />
kann von der Besprechung der erlebten<br />
Situation abgesehen werden.<br />
§ 13.<br />
Prüfungsfahrzeuge<br />
Fahrzeuge, auf denen die praktische<br />
Fahrprüfung abgelegt wird, haben jenen<br />
Fahrzeugen zu entsprechen, auf denen die<br />
Kraftfahrausbildung erfolgte. Prüfungsfahr-<br />
129
HLBV<br />
zeuge haben jene Beschaffenheit, Maße und<br />
Masse aufzuweisen, die jener Klasse entspricht,<br />
für die die Fahrprüfung abgelegt wird.<br />
4. HAUPTSTÜCK<br />
Beschaffenheit, Maße und<br />
Masse von<br />
Heereskraftfahrzeugen<br />
§ 14.<br />
Klassen<br />
(1) Die Heereslenkberechtigung darf<br />
nur für folgende Klassen erteilt oder auf<br />
folgende Klassen ausgedehnt werden:<br />
1. in der Klasse AM:<br />
a) Motorfahrräder,<br />
b) vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge,<br />
2. in der Klasse A:<br />
Motorräder mit oder ohne Beiwagen<br />
sowie dreirädrige Kraftfahrzeuge mit<br />
einer Eigenmasse von nicht mehr als<br />
400 kg;<br />
3. in der Klasse A1:<br />
Motorräder mit oder ohne Beiwagen<br />
mit einem Hubraum von bis zu<br />
125 ccm und einer Motorleistung von<br />
nicht mehr als 11 kW;<br />
4. in der Klasse A2:<br />
Motorräder und Motorräder mit Beiwagen<br />
mit einer Motorleistung von nicht<br />
mehr als 25 kW und einem Verhältnis<br />
von Leistung zu Leergewicht von nicht<br />
mehr als 0,16 kW/kg;<br />
5. in der Klasse B:<br />
geländegängige Kraftwagen einschließlich<br />
Mannschaftstransportfahrzeuge,<br />
mit einer höchstzulässigen Gesamtmasse<br />
von nicht mehr als 3 500<br />
kg, auch wenn mit ihnen ein Anhänger<br />
gezogen wird, dessen höchstzulässige<br />
Gesamtmasse 1 500 kg und die Summe<br />
der höchstzulässigen Gesamtmassen<br />
beider Fahrzeuge 5 000 kg nicht<br />
übersteigt;<br />
6. in der Klasse B1:<br />
handelsübliche, nicht oder nur eingeschränkt<br />
geländegängige Personenund<br />
Kombinationskraftwagen 4 x 2 und<br />
4 x 4 mit einer höchstzulässigen Gesamtmasse<br />
von nicht mehr als<br />
3 500 kg, auch wenn mit ihnen ein<br />
leichter Anhänger von nicht mehr als<br />
750 kg höchstzulässiger Gesamtmasse<br />
oder ein Anhänger gezogen wird, dessen<br />
höchstzulässige Gesamtmasse die<br />
Eigenmasse des Zugsfahrzeuges nicht<br />
übersteigt, sofern die Summe der<br />
höchstzulässigen Gesamtmassen beider<br />
Fahrzeuge 3 500 kg nicht übersteigt;<br />
7. in der Klasse C:<br />
Kraftwagen einschließlich Mannschaftstransportfahrzeuge,<br />
bei denen die<br />
höchstzulässige Gesamtmasse mehr<br />
als 7 500 kg beträgt und die nicht unter<br />
die Klasse D oder D1 fallen, auch wenn<br />
mit ihnen ein Anhänger bis zu einer<br />
höchstzulässigen Gesamtmasse von<br />
nicht mehr als 2 300 kg gezogen wird;<br />
8. in der Klasse C1:<br />
Kraftwagen einschließlich Mannschaftstransportfahrzeuge,<br />
bei denen<br />
die höchstzulässige Gesamtmasse<br />
mehr als 3 500 kg aber nicht mehr als<br />
7 500 kg beträgt und die nicht unter die<br />
Klasse D oder D1 fallen auch wenn mit<br />
ihnen ein Anhänger mit einer höchstzulässigen<br />
Gesamtmasse von nicht mehr<br />
als 2 300 kg gezogen wird;<br />
9. in der Klasse D:<br />
Kraftwagen mit mehr als acht Plätzen<br />
für beförderte Personen außer dem<br />
Lenkplatz;<br />
10. in der Klasse D1:<br />
Kraftwagen mit nicht mehr als 16 Plätzen<br />
für beförderte Personen außer<br />
dem Lenkerplatz und mit einer höchsten<br />
Gesamtlänge von acht Metern;<br />
11. in der Klasse F:<br />
Zugmaschinen mit einer Bauartgeschwindigkeit<br />
von nicht mehr als 50<br />
km/h, landwirtschaftliche selbstfahrende<br />
Arbeitsmaschinen und Motorkarren,<br />
auch wenn mit ihnen Anhänger gezogen<br />
werden;<br />
130
HLBV<br />
12. in der Klasse M1:<br />
Geschützte oder gepanzerte Kampfoder<br />
Gefechtsfahrzeuge als Radfahrzeuge,<br />
auch wenn mit ihnen ein Anhänger<br />
mit einer höchstzulässigen Gesamtmasse<br />
von nicht mehr als<br />
2 300 kg gezogen wird;<br />
13. in der Klasse M2:<br />
Geschützte oder gepanzerte Kampfoder<br />
Gefechtsfahrzeuge als Kettenfahrzeuge;<br />
14. in der Klasse M3:<br />
Selbstfahrende Pionier- und Arbeitsmaschinen<br />
auch wenn mit ihnen ein<br />
Anhänger bis zu einer höchstzulässigen<br />
Gesamtmasse von nicht mehr als<br />
3 500 kg gezogen wird;<br />
15. in der Klasse M4:<br />
Sonderkraftfahrzeuge, die in keine der<br />
angeführten Klassen fallen, auch wenn<br />
mit ihnen ein Anhänger bis zu einer<br />
höchstzulässigen Gesamtmasse von<br />
nicht mehr als 3 500 kg gezogen wird.<br />
(2) Das Ziehen eines Anhängers ist unter<br />
Einhaltung der kraftfahrrechtlichen Bestimmungen<br />
abhängig vom Zugfahrzeug in<br />
folgendem Umfang gestattet:<br />
1. Klasse BE:<br />
Anhänger, die nicht unter Abs. 1 Z 5<br />
fallen;<br />
2. Klasse CE und DE:<br />
Alle Anhänger;<br />
3. Klasse C1E:<br />
Anhänger mit einer höchstzulässigen<br />
Gesamtmasse von mehr als 2 300 kg,<br />
sofern die höchste zulässige Gesamtmasse<br />
des Anhängers die Eigenmasse<br />
des Zugfahrzeuges nicht übersteigt,<br />
wobei die Summe der höchsten zulässigen<br />
Gesamtmassen 12 000 kg nicht<br />
übersteigen darf;<br />
4. Klasse D1E:<br />
Alle Anhänger;<br />
5. Klasse F:<br />
Mit Zugmaschinen: alle Anhänger; mit<br />
Motorkarren: Anhänger bis 3 500 kg<br />
höchste zulässige Gesamtmasse;<br />
6. Klasse M1E:<br />
Alle Anhänger;<br />
7. Klasse M1E:<br />
Alle Anhänger;<br />
8. Klasse M3E:<br />
Alle Anhänger;<br />
9. Klasse M4E:<br />
Alle Anhänger.<br />
(3) Heereslenkberechtigungen kommt<br />
folgender Umfang zu:<br />
1. die Heereslenkberechtigung für die<br />
Klasse A2 umfasst auch die Heereslenkberechtigung<br />
für die Klasse A1,<br />
2. die Heereslenkberechtigung für die<br />
Klasse A umfasst auch die Heereslenkberechtigung<br />
für die Klasse A2,<br />
3. die Heereslenkberechtigung für die<br />
Klasse B umfasst auch die Heereslenkberechtigung<br />
für die Klasse B1,<br />
4. die Heereslenkberechtigung für die<br />
Klassen C, CE, D und DE umfasst<br />
auch jeweils die Heereslenkberechtigung<br />
für die Klasse C1, C1E, D1 und<br />
D1E,<br />
5. die Heereslenkberechtigung für die<br />
Klassen C1 und C umfasst auch die<br />
Heereslenkberechtigung für die Klassen<br />
B und F,<br />
6. die Heereslenkberechtigung für die<br />
Klassen C1E und CE umfasst auch die<br />
Heereslenkberechtigung für die Klasse<br />
BE,<br />
7. die Heereslenkberechtigung für die<br />
Klasse CE umfasst auch die Heereslenkberechtigung<br />
für die Klasse<br />
C1E, DE, D1E, M1E, M2E, M3E und<br />
M4E, wenn der Lenker die Heereslenkberechtigung<br />
für das jeweilige<br />
Zugfahrzeug besitzt,<br />
8. die Heereslenkberechtigung für die<br />
Klasse C1E umfasst auch die Heereslenkberechtigung<br />
für die Klasse<br />
D1E wenn der Lenker die Heereslenkberechtigung<br />
für das Zugfahrzeug<br />
besitzt und<br />
9. die Heereslenkberechtigung jeder der<br />
in Abs. 1 Z 2 bis 15 genannten Klassen<br />
umfasst die Heereslenkberechtigung<br />
für die Klasse AM.<br />
(4) Hinsichtlich der Maße von Heereskraftfahrzeugen<br />
sind grundsätzlich die für<br />
alle übrigen Kraftfahrzeuge geltenden Bestimmungen<br />
anzuwenden.<br />
131
HLBV<br />
5. HAUPTSTÜCK<br />
Schlussbestimmungen<br />
§ 15.<br />
Anerkennung anderer Sonderlenkberechtigungen<br />
(1) Werden aufgrund von Organisationmaßnahmen<br />
Bundesbedienstete aus<br />
anderen Ressortbereichen in den Bereich<br />
des Bundesministeriums für Landesverteidigung<br />
und Sport übernommen und erfordert<br />
die nunmehrige dienstliche Tätigkeit im<br />
Bereich des Bundesministeriums für Landesverteidigung<br />
und Sport das Lenken von<br />
Heereskraftfahrzeugen, so sind, soweit<br />
gesetzlich nicht anderes bestimmt ist, in<br />
anderen Ressortbereichen ausgestellte<br />
Sonderausweise für die Lenkung von Kraftfahrzeugen<br />
als Heereslenkberechtigung für<br />
die entsprechende Fahrzeugklasse im Sinne<br />
dieser Verordnung anzuerkennen, sobald die<br />
Inhaber solcher Sonderausweise der Behörde<br />
die für den Heereskraftfahrdienst erforderlichen<br />
Kenntnisse nachgewiesen haben.<br />
(2) Abs. 1 gilt bis <strong>zum</strong> Ablauf von drei<br />
Monaten nach Wirksamwerden der jeweiligen<br />
Organisationsmaßnahme.<br />
§ 16.<br />
Übergangsbestimmungen<br />
Die nach der Verordnung des Bundesministers<br />
für Landesverteidigung über die<br />
Heereslenkberechtigung (Heereslenkberechtigungsverordnung<br />
– HLBV), BGBl. II<br />
Nr. 336/1997, erteilte Heereslenkberechtigungen<br />
sind wie folgt überzuleiten wobei<br />
jeweils entspricht:<br />
1. der Heeresmopedausweis wird zur<br />
Heereslenkberechtigung Klasse AM,<br />
2. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugklasse<br />
A wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse A,<br />
3. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugklasse<br />
AL wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse A2,<br />
4. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugunterklasse<br />
B2 wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse B,<br />
5. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugunterklasse<br />
B1 wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse B1,<br />
6. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugunterklasse<br />
CM oder CS oder CT wird<br />
zur Heereslenkberechtigung Klasse C,<br />
7. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugklasse<br />
D wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse D,<br />
8. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugunterklasse<br />
F1 wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse F,<br />
9. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugunterklasse<br />
G3 (eingeschränkt auf die<br />
PzTypen „MTPzUN“ oder „SanPzRad“<br />
oder „Dingo2“) wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse M1 mit entsprechender<br />
Typeneinschränkung,<br />
10. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugunterklasse<br />
CM auf Type IVECO wird<br />
zur Heereslenkberechtigung Klasse C<br />
und Klasse M1-IVECO,<br />
11. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugunterklasse<br />
G3 (eingeschränkt auf andere<br />
als in Z 9 angeführte PzTypen)<br />
wird zur Heereslenkberechtigung Klasse<br />
M2 mit entsprechender Typeneinschränkung,<br />
12. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugunterklassen<br />
G2 oder F2 werden zur<br />
Heereslenkberechtigung Klasse M3,<br />
13. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugunterklasse<br />
G1 wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse M4,<br />
14. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugklasse<br />
E mit Fahrzeugunterklasse B2<br />
wird zur Heereslenkberechtigung Klasse<br />
BE,<br />
15. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugklasse<br />
E mit Fahrzeugunterklasse CM<br />
oder CS oder C sowie Fahrzeugklasse<br />
E mit Fahrzeugklasse D wird zu<br />
Heereslenkberechtigungen Klassen CE<br />
oder C1E oder DE oder D1E,<br />
16. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugklasse<br />
E mit Fahrzeugunterklasse G3<br />
132
HLBV<br />
(eingeschränkt auf die PzTypen<br />
„MTPzUN“ oder „SanPzRad“ oder<br />
„Dingo2“) wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse M1E mit entsprechender<br />
Typeneinschränkung,<br />
17. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugklasse<br />
E mit Fahrzeugunterklasse G3<br />
(eingeschränkt auf andere als in Z 16<br />
angeführte PzTypen) wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse M2E mit<br />
entsprechender Typeneinschränkung,<br />
18. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugklasse<br />
E mit Fahrzeugunterklasse F2<br />
oder G2 wird zur Heereslenkberechtigung<br />
Klasse M3E und<br />
19. die Heereslenkberechtigung Fahrzeugklasse<br />
E mit Fahrzeugunterklasse G1<br />
wird zur Heereslenkberechtigung Klasse<br />
M4E.<br />
§ 17.<br />
In- und Außerkrafttreten<br />
(1) Diese Verordnung tritt mit<br />
1. Jänner 2013 in Kraft.<br />
(2) Mit Ablauf des 31. Dezember 2012<br />
tritt die Verordnung des Bundesministers für<br />
Landesverteidigung über die Heereslenkberechtigung<br />
(Heereslenkberechtigungsverordnung<br />
- HLBV), BGBl. II Nr. 336/1997, außer<br />
Kraft.<br />
133
Impressum:<br />
Medieninhaber und Herausgeber: Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
1100 Wien, Schleiergasse 18<br />
Hersteller: Ueberreuter Print GmbH<br />
Verlags- und Herstellungsort: Korneuburg<br />
© Kuratorium für Verkehrssicherheit, Wien<br />
Alle Rechte sind vorbehalten, jede Verwertung darf nur mit Zustimmung des Kuratorium für<br />
Verkehrssicherheit erfolgen. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
1. Auflage 2013<br />
134