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Ausgabe 03/2003 - Kreisfeuerwehrverband Ennepe-Ruhr eV

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AUSGABE 3/20<strong>03</strong> • 18. Jahrgang


Editorial<br />

Feuerwehr im Internet –<br />

immer nett?<br />

Vielerorts hören wir, dass wir das Medium<br />

Internet für unsere Belange, für unsere<br />

Interessen nutzen sollen. Das ist ganz<br />

eindeutig richtig. Das Internet bietet viele<br />

Möglichkeiten, mit relativ wenig Aufwand und<br />

Kosten viele Menschen zu erreichen, rund um<br />

die Uhr. Nutzen wir das Internet denn auch für<br />

unsere Interessen?<br />

Im Rahmen der jüngsten Verbandsausschuss-Sitzung<br />

des Landesfeuerwehrverbandes<br />

NRW in St. Augustin sprach<br />

Jost Springensguth, Chefredakteur der<br />

Kölnischen Rundschau, zum Thema<br />

„Feuerwehr und Mediengesellschaft“ und<br />

befand: „Die Homepages der Feuerwehren<br />

sind viel zu sehr nach innen gerichtet!“ Was<br />

meint der erfahrene Journalist damit? Viele<br />

Internet-Seiten zielen auf interne Information<br />

oder Beweihräucherung ab. Dort werden<br />

Abkürzungen genannt, die uns allen geläufig<br />

sind, die aber nur wir mit Inhalten füllen<br />

können. Dort werden Witze gemacht, die nur<br />

wir als Insider verstehen und lustig finden.<br />

Dort werden auch – wie es viele von uns aus<br />

dem Feuerwehr-Magazin kennen – häufig<br />

möglichst viele Farben verwendet, nach dem<br />

Motto: Je bunter, desto besser. Und nicht<br />

zuletzt werden dort Links gesetzt, die nicht<br />

immer unmittelbaren Zusammenhang zum<br />

Feuerwehrwesen haben, die auch nicht immer<br />

seriös sind. Ganz schlimm wird es, wenn<br />

schon die Domains, die Namen der Internet-<br />

Seiten, einen seriösen Inhalt versprechen,<br />

dieses Versprechen aber nicht gehalten wird.<br />

sind, sollten auch nur in einem internen<br />

Bereich zu sehen sein. Solche Bereiche<br />

können mit Passworten geschützt werden.<br />

Wollen wir jedoch aktive Öffentlichkeitsarbeit<br />

betreiben und unsere Feuerwehren in der<br />

Bevölkerung ins rechte Licht setzen, dann<br />

müssen gerade wir selbst auch daran<br />

arbeiten. Das Verhalten der Feuerwehrleute<br />

in Uniform ist unsere Visitenkarte – das<br />

Internet auch! Daher sind die Bestrebungen<br />

einiger Wehrführer, ihre Feuerwehr samt aller<br />

Einheiten in einem einheitlichen Internet-<br />

Outfit darzustellen, sehr zu begrüßen. Wir alle<br />

haben es nämlich nicht nötig, uns von einigen<br />

wenigen Möchtegern-Webmastern, die nicht<br />

in Sinne der Feuerwehren arbeiten, lächerlich<br />

machen zu lassen.<br />

Wir sollten das Internet gemeinsam FÜR<br />

unsere Interessen nutzen. Übrigens: Auch<br />

diese <strong>Ausgabe</strong> von FeuerwehrEN steht im<br />

Internet zum Download zur Verfügung:<br />

www.kfv-en.de.<br />

Christoph Schöneborn<br />

Wir müssen wissen, was wir mit Feuerwehr-<br />

Homepages erreichen wollen. Informationen,<br />

die nur zur internen Verwendung bestimmt<br />

3


<strong>Kreisfeuerwehrverband</strong><br />

Feuerwehrerholungsheim:<br />

LFV prüft Übernahme<br />

Noch immer wird es nicht ruhig um das<br />

Feuerwehrerholungsheim NRW in Bergneustadt:<br />

Nachdem vor zwei Jahren nur<br />

ein Umlagefonds den Trägerverein vor dem<br />

finanziellen Ruin retten konnte, hat sich die<br />

Finanzlage noch nicht wesentlich verbessert.<br />

Ursache dafür ist, dass Landeszuschüsse<br />

teilweise zurück gezahlt werden mussten<br />

und das Land auch angekündigt hat, „private“<br />

Heimträgervereine nicht mehr zu fördern.<br />

Da im Prinzip jedoch Einigkeit in den<br />

Feuerwehren besteht, das Feuerwehrerholungsheim<br />

erhalten zu wollen, wird<br />

über notwendige Maßnahmen gesprochen.<br />

Zunächst haben der Vorstand des Vereins<br />

und die Mitarbeiter um Geschäftsführer<br />

Klaus Lemmer neue Konzepte erarbeitet.<br />

Zum Beispiel die Ferienangebote für Familien<br />

werden bisher sehr gut angenommen. Ebenso<br />

sind die Freiplätze jetzt in zwei Hälften teilbar,<br />

so dass zwei Kameraden sich einen Freiplatz<br />

zeitlich teilen können.<br />

Doch ohne Zuschüsse lassen sich<br />

Freiplatzbelegungen und Unterhaltung nicht<br />

finanzieren, zumal auch größere Investitionen<br />

anstehen. Daher wird jetzt seitens des<br />

Landesfeuerwehrverbandes (LFV NRW)<br />

geprüft, ob eine Übernahme des Heimes<br />

durch den LFV in Frage kommt. Zum Beispiel<br />

wäre es denkbar, das Heim in eine<br />

gemeinnützige gGmbH zu überführen, deren<br />

alleiniger Gesellschafter der LFV sein könnte.<br />

Im Rahmen der jüngsten Verbandsausschuss-<br />

Sitzung des LFV in Sankt Augustin berichtete<br />

auch der Feuerschutz-Inspekteur im Innenministerium<br />

NRW, Ministerialrat Jürgen<br />

Kornfeld, aus früheren Zeiten: Schon vor vielen<br />

Jahren sei das Feuerwehrerholungsheim auch<br />

für dienstliche und Ausbildungszwecke genutzt<br />

worden. Dies sei auch jetzt denkbar. Welche<br />

Lösung letztlich zum Tragen kommt, wird erst<br />

in den kommenden Monaten entschieden.<br />

Vor fast zwei Jahren waren von allen zum<br />

Verein Feuerwehrerholungsheim gehörenden<br />

Kreis- und Stadtfeuerwehrverbänden<br />

Umlagen gezahlt worden, um die Einrichtung<br />

erhalten zu können. Um diese Beiträge<br />

zu umgehen, traten einige Kreis- und<br />

Stadtverbände aus dem Verein aus, unter<br />

anderen der Kreisverband Unna und der<br />

Stadtfeuerwehrverband Hagen. Daher wäre<br />

auch zu prüfen, wie mit diesen Verbänden<br />

verfahren werden könnte – sie sind nämlich<br />

Mitglied im Landesfeuerwehrverband, jedoch<br />

nicht mehr im Verein Feuerwehrerholungsheim.<br />

Sofern die Kameraden aus diesen Städten die<br />

Einrichtung unter neuen Vorzeichen wieder<br />

nutzen möchten, sollten sie auch die damals<br />

umgangene Umlage nachzahlen. Diese<br />

Position wird der <strong>Kreisfeuerwehrverband</strong><br />

EN auch in den anstehenden Beratungen<br />

vertreten.<br />

Unser Ziel ist es, mit einer tragfähigen<br />

Lösung möglichst bald Ruhe in die<br />

Existenzfrage des Feuerwehrerholungsheim<br />

zu bringen. Wenn sich die Einrichtung weiter<br />

öffnet, auch für andere Nutzungen offene<br />

Türen zeigt, liegt darin für die Feuerwehren in<br />

NRW eine große Chance, die wir alle nutzen<br />

sollten. Wer das Heim nicht kennt:<br />

www.fehnrw.de<br />

cs<br />

4


<strong>Kreisfeuerwehrverband</strong><br />

Kreisleitstelle bleibt im Kreishaus<br />

Die Kreisleitstelle bleibt im Kreishaus. Dies<br />

hat der Kreistag nach mehreren Beratungen<br />

im Kreisausschuss und nach ausführlicher<br />

Presseberichterstattung Anfang Oktober<br />

entschieden. Eine technisch völlig neue<br />

Leitstelle, auf die dann sämtliche Notrufe<br />

aus dem EN-Kreis aufgeschaltet werden,<br />

soll zum 1. Januar 2005 in der siebten Etage<br />

des Kreishauses ihren Betrieb aufnehmen.<br />

Die Bereiche Zivil- und Katastrophenschutz,<br />

Vorbeugender Brandschutz, Kreisbrandmeister<br />

und Kreisleitstelle werden dann auf<br />

einer Etage zusammen gefasst.<br />

Voraus gegangen waren ausführliche<br />

Standortdiskussionen. Während die Kreisverwaltung<br />

für den Standort Kreishaus<br />

plädierte, hatte auch die Wittener Stadtverwaltung<br />

Interesse angemeldet und<br />

angeboten, die Leitstelle im Gebäude der<br />

Berufsfeuerwehr Witten unterzubringen.<br />

Sieben der neun Leiter der Stadtfeuerwehren<br />

im EN-Kreis hatten sich gemeinsam mit dem<br />

Kreisbrandmeister für den<br />

Standort Kreishaus ausgesprochen.<br />

Dies war dann<br />

auch ein wichtiges Argument<br />

für die Kreistagsmiglieder, die<br />

sich, nachdem vorhandene<br />

Irritationen geklärt worden<br />

waren, einstimmig für den<br />

Vorschlag der Kreisverwaltung<br />

entschieden.<br />

Das Konzept für die neue<br />

Leitstelle wird deren Leiter,<br />

Frank Schacht (Foto), in<br />

der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von<br />

FeuerwehrEN vorstellen.<br />

cs<br />

Leiter der Leitstelle ERK: Frank Schacht<br />

5<br />

Das Interview – heute mit<br />

Frank Schacht, neuer Leiter der<br />

Kreisleitstelle EN<br />

Zur Person: Frank Schacht, 37 Jahre,<br />

verheiratet, zwei Söhne (drei und sechs<br />

Jahre), wohnt in Hattingen-Blankenstein.<br />

Neben Feuerwehr und Rettungsdienst<br />

interessiert sich Frank Schacht für Reisen<br />

und Langstreckenläufe.<br />

Schon 1978 trat Frank Schacht der<br />

Jugendfeuerwehr Hattingen bei und wurde<br />

später in den Löschzug Blankenstein<br />

übernommen, dem er auch heute noch<br />

als Unterbrandmeister angehört. Von<br />

1986 bis 1996 war er hauptamtlich als<br />

Feuerwehrbeamter bei der Hauptfeuer- und<br />

Rettungswache der Stadt Hattingen tätig,<br />

absolvierte dort auch den Gruppenführer-<br />

Lehrgang B III. Bereits von 1996 bis 2001<br />

arbeitete er dann als Disponent bei der<br />

Kreisleitstelle EN, übernahm dort auch die<br />

Funktion des stellvertretenden Technischen<br />

Leiters. 2001 wechselte er als Lehrender zum<br />

Institut der Feuerwehr NRW<br />

nach Münster, unterrichtete<br />

in F III-, F IV- und in GSG-II-<br />

Lehrgängen und absolvierte<br />

vor allem selbst den Brandinspektorenlehrgang<br />

B IV.<br />

Seine Ausbildungsabschnitte<br />

führten ihn zu den Berufsfeuerwehren<br />

Herne, Dresden,<br />

Essen und München. Seit<br />

diesem Sommer ist Frank<br />

Schacht als Leiter der Leitstelle<br />

an seine alte Wirkungsstätte<br />

zurückgekehrt und spricht<br />

in FeuerwehrEN über seine<br />

Pläne und Wünsche, seine<br />

Ziele und Visionen.


<strong>Kreisfeuerwehrverband</strong><br />

FeuerwehrEN: Nach nur kurzer Zeit<br />

am Institut der Feuerwehr kehrten Sie zur<br />

Kreisleitstelle zurück. Warum?<br />

Frank Schacht: Natürlich spielten die<br />

Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsplatz<br />

und die Nähe zur Familie eine Rolle.<br />

Wesentlich für die Entscheidung war aber die<br />

Herausforderung, eine völlig neue Leitstelle<br />

im EN-Kreis aufbauen zu können. Aus<br />

meiner Erfahrung kenne ich die Stärken und<br />

Schwächen der Leitstelle, kenne die Strukturen<br />

von Feuerwehren und Rettungsdienst im EN-<br />

Kreis. Darauf aufbauend möchte ich helfen,<br />

eine neue Leitstelle aufzubauen und zu<br />

betreiben.<br />

FeuerwehrEN: Die Verantwortlichen beim<br />

Institut der Feuerwehr hätten Sie sicherlich<br />

auch gerne behalten…?<br />

Frank Schacht: Ja, sicher. Die Möglichkeit<br />

des Wechsels war vorher in keiner Weise<br />

absehbar. Erst durch den für mich plötzlich<br />

kommenden Weggang des Technischen<br />

Leiters Wolfgang Wobig in den Kreis Soest<br />

wurde die Stelle eines Leiters der Leitstelle<br />

geschaffen. Erst damit wurden Perspektiven<br />

geschaffen, die diese Stelle für mich so<br />

attraktiv gemacht haben. Das habe ich<br />

beim Institut der Feuerwehr erklärt, und<br />

dafür haben die dort Verantwortlichen auch<br />

Verständnis gezeigt.<br />

FeuerwehrEN: Welches ist Ihr erstes Ziel<br />

in der neuen Funktion?<br />

Frank Schacht: Zunächst kommt die große<br />

Aufgabe, eine neue Leitstelle mit zu planen,<br />

einzurichten und in Betrieb zu nehmen.<br />

Wir haben uns selbst das Ziel gesetzt, mit<br />

dieser neuen Leitstelle zum 1. Januar 2005<br />

in den Echtbetrieb zu gehen. Da liegt sehr<br />

viel Arbeit vor uns. Voraussichtlich werden<br />

alle 9 Kommunen des EN-Kreises ihren<br />

Notruf 112 auf die Leitstelle aufschalten. Falls<br />

wir die Arbeitszeiten unserer Disponenten an<br />

die neue Arbeitszeit-Rechtslage anpassen<br />

müssen, werden wir uns auch hier völlig neu<br />

organisieren. Außerdem werden noch neue<br />

Mitarbeiter hinzukommen. Neue Technik,<br />

neue Mitarbeiter, neue Organisation – das<br />

sind vorerst Ziele genug.<br />

Dennoch weiß ich auch, was außer<br />

diesem Projekt „Neue Kreisleitstelle“ im Auge<br />

behalten werden sollte. Zum Beispiel sollten<br />

wir den Bereich Aus- und Fortbildung der<br />

Leitstellen-Disponenten nicht vernachlässigen<br />

und uns gemeinsam mit allen Beteiligten<br />

auch darüber Gedanken machen. Und was<br />

die Konzeptionen für die Bewältigung von<br />

Großschadenslagen angeht, auch hier sehe<br />

ich noch großen Handlungsbedarf.<br />

FeuerwehrEN: Sie sind nicht wie Ihr<br />

Vorgänger „Technischer Leiter“, sondern<br />

haben als Leiter die technische und die<br />

personelle Verantwortung. Wie viele Mitarbeiter<br />

unterstehen Ihnen als Chef?<br />

Frank Schacht: Derzeit gibt es 15 Feuerwehrbeamte<br />

als Disponenten im Schichtdienst<br />

sowie zwei angestellte Rettungsassistenten,<br />

die im Tagesdienst Krankentransport-Dispositionen<br />

übernehmen; dazu komme ich als<br />

Leiter im Tagesdienst. Zukünftig sollen es<br />

21 Feuerwehrbeamte als Disponenten sein, die<br />

zwei angestellten Rettungsassistentenstellen<br />

bleiben. Weiterhin ist geplant, dass<br />

neben mir dann noch ein Systemadministrator<br />

im Tagesdienst für die Kommunikationstechnik<br />

verantwortlich sein wird.<br />

FeuerwehrEN: Gibt es schon ein<br />

fertiges Konzept für die Arbeit der „neuen“<br />

Leitstelle?<br />

6


<strong>Kreisfeuerwehrverband</strong><br />

Frank Schacht: Ja, das Konzept steht.<br />

An der Umsetzungsplanung arbeiten wir<br />

auf Hochtouren. Ich werde das Konzept in<br />

der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von FeuerwehrEN<br />

ausführlich vorzustellen.<br />

FeuerwehrEN: Wir danken Ihnen für das<br />

Gespräch.<br />

Das Interview mit Frank Schacht führte Christoph Schöneborn.<br />

Rolf-Erich Rehm in<br />

neuen Funktionen<br />

Der Vorsitzende des<br />

<strong>Kreisfeuerwehrverband</strong>es<br />

EN, Kreisbrandmeister<br />

Rolf-Erich Rehm, ist in<br />

zwei neue Funktionen<br />

berufen worden:<br />

Der Landesfeuerwehrverband schlägt<br />

Rehm als stellv. Mitglied des Prüfungsausschusses<br />

für die Gruppenführer-Prüfung<br />

für ehrenamtliche Feuerwehrangehörige<br />

(F III-Prüfung) am Institut der Feuerwehr<br />

NRW in Münster vor. Die stellv. Prüfungsausschuss-Mitglieder<br />

werden in der Regel<br />

mehrfach jährlich bei Prüfungen in Münster<br />

eingesetzt.<br />

Neue Feuerwehr-Dienstvorschriften<br />

in Kraft<br />

Die neuen Feuerwehr-Dienstvorschriften<br />

• FwDV 2 (Ausbilden im Feuerwehrdienst)<br />

und<br />

• FwDV 500 (Einheiten im ABC-Einsatz)<br />

treten in NRW per Erlass des Innenministeriums<br />

zum 1. November 20<strong>03</strong> in Kraft.<br />

Für eine längere Übergangszeit dürfen die<br />

bisherigen, nun ersetzen Vorschriften Nr.<br />

2/1, 2/2, 9/2 und 14 aber weiter angewandt<br />

werden.<br />

cs<br />

Terminankündigung!<br />

Deligiertenversammlung des<br />

<strong>Kreisfeuerwehrverband</strong>es<br />

Termin: 21. November 20<strong>03</strong><br />

19.30 Uhr<br />

Ort: Holzkamp-Gesamtschule,<br />

Willy-Brandt-Straße 2<br />

Witten-Annen<br />

Außerdem wurde unser Kreisbrandmeister<br />

durch die Delegierten des LFV-Verbandsausschusses<br />

zu einem der stellv. Delegierten<br />

für die nächste Delegiertenversammlung des<br />

Deutschen Feuerwehrverbandes gewählt.<br />

Herzlichen Glückwunsch!!<br />

cs<br />

7


Witten<br />

125 Jahre<br />

Löscheinheit Witten - Annen<br />

Die Freiwillige Feuerwehr Witten Annen<br />

wurde am 9. August 1878 gegründet. Zu<br />

diesem Zeitpunkt gehörte Annen dem<br />

Landkreis Hörde an. Über einen Zeitraum<br />

von 50 Jahren fungierte der Löschzug<br />

Annen als selbstständige Feuerwehr. Mit<br />

der Eingemeindung nach Witten wurde<br />

sie Bestandteil des Stadtverbandes der<br />

Freiwilligen Feuerwehr Wittens.<br />

Das erste Gerätehaus der Wehr stand an der<br />

heutigen Stockumer Straße. Im August 1939<br />

wurde ein Neubau an der Annenstraße fertig<br />

gestellt. Turbulente Jahre folgten während des<br />

zweiten Weltkriegs. Durch rege Werbetätigkeit<br />

gelang es nach dem Krieg, eine Reihe von<br />

jungen Kameraden für den Feuerwehrdienst<br />

zu gewinnen, so dass dem Löschzug<br />

Annen bald wieder 30 Feuerwehrmänner<br />

angehörten. Im Jubiläumsjahr 1953 standen<br />

dem Löschzug Annen wieder 37 Kameraden<br />

zur Brandbekämpfung zur Verfügung.<br />

1969 wurde das Gerätehaus<br />

an der Annenstrasse von der<br />

Stadt Witten an die Firma Ostermann<br />

verkauft. Gleichzeitig entstand<br />

eine neue Feuerwache mit drei<br />

Fahzeugstellplätzen in der Straße In<br />

der Mark, dem heutigen Standort der<br />

Löscheinheit Annen.<br />

Vom 26. bis 28. August 1978<br />

feierte der LZ Annen sein 100-jähriges<br />

Bestehen. Im Jubiläumsjahr gehörten<br />

dem LZ Annen 45 Feuerwehrmänner<br />

an.<br />

Auch in der Gemeinde Annen fiel die<br />

Werbetätigkeit um eine Freiwillige Feuerwehr<br />

auf fruchtbarem Boden, da sich das Bauerndorf<br />

Annen in diesen Jahrzehnten immer mehr zu<br />

einem Industrieort mit Zechen, Eisenwerken<br />

und Glashütten entwickelte.<br />

Auf Einladung des Amtmannes Frieg<br />

wurde am 9. August 1878 im Gasthof von<br />

W. Beckhoff die Gründungsversammlung<br />

abgehalten und die junge Wehr mit<br />

27 Mitgliedern ins Leben gerufen. Zum ersten<br />

Hauptmann wurde Amtmann Frieg gewählt.<br />

Seit dem Jahre 1988 unterhält<br />

die Löscheinheit Annen intensive<br />

Beziehungen zur Löschgruppe <strong>Ennepe</strong>tal-<br />

Voerde. Die Kameraden beider Feuerwehren<br />

treffen sich jährlich einmal zur einer<br />

gemeinsamen Übung, welche wechselseitig<br />

in Annen bzw. Voerde stattfindet.<br />

Heute versehen 32 Kameraden den aktiven<br />

Dienst in der Löscheinheit, die von Jörg von<br />

der Heidt und Frank Wenzel geführt wird.<br />

Foto: Günter Schröder<br />

Text: Marco Sommer und Günter Schröder<br />

Feuerwehr Witten<br />

8


Witten<br />

Tanklastzug verunglückt in Kurve<br />

Chaos pur. Sperrung der Rurdeichkreutzung<br />

Richtung Herbede, Sperrung der Herbeder<br />

Straße ab See Straße und in Gegenrichtung<br />

ab dem neuem Kreisel Abmündung<br />

Sprockhöveler Straße.<br />

Grund war ein LKW – Unfall bei dem ein<br />

Sattelauflieger mit einem Tankcontainer in<br />

einer Linkskurve von der Herbeder Straße<br />

zum <strong>Ruhr</strong>deich auf die Seite stürzte.<br />

Ursache war wahrscheinlich zu schnelles<br />

fahren. Begünstigt wurde das umkippen<br />

durch die schwere Ladung und dem hohem<br />

Schwerpunkt des Kessels begünstigt.<br />

Das Fahrzeug hatte ein flüssiges, etwa 180<br />

grad heißes Vorprodukt für die chemische<br />

Industrie geladen. Explosionsgefahr<br />

bestand nicht, ein kühlen des Tanks war<br />

nicht erforderlich. Ein Kran einer Bochumer<br />

Privatfirma und der Dortmunder Feuerwehr<br />

– Kran begangen gegen<br />

19.00 Uhr mit der Bergung<br />

des LKW.<br />

14.500 kg. Auf dem Fahrzeug hat eine<br />

Löschgruppe 1/8 Platz.<br />

Das HLF 16 ist ein multifunktionales Fahrzeug<br />

zur Brandbekämpfung sowie für die<br />

technische Hilfeleistung. Eine technische<br />

Neuheit stellt das sogenannte CAFS dar,<br />

mit dem sich bei niedrigem Löschwasserverbrauch<br />

ein sehr guter Löscheffekt erzielen<br />

lässt. Die geteilten B-Schlauchhaspeln am<br />

Heck ermöglichen eine gute Zugänglichkeit<br />

zur Pumpe. Die technische Ausrüstung des<br />

HLF 16 umfasst u. a.:<br />

• Feuerlöschkreiselpumpe<br />

• CAFS (Compressed Air Foam System)<br />

• Wassertank 2000 l + zwei Schaummitteltanks<br />

mit 50 l und 150 l<br />

• Hydr. Rettungsschere und -spreizer,<br />

pneumatische Hebekissen<br />

• Mobiler Stromerzeuger und<br />

Beleuchtungsmast<br />

• Hochleistungslüfter, Sprungretter<br />

• Infarotsichtgerät, Ex - Messgeräte<br />

Marco Sommer und Günter Schröder<br />

Feuerwehr Witten<br />

Neues HLF 16 für die<br />

BF Witten<br />

Ein neues HLF 16<br />

erhielt die Berufsfeuerwehr<br />

Witten. Das Fahrzeug ist<br />

ein IVECO Magirus vom<br />

Typ FF 140 EW. Das<br />

Fahrzeug hat eine Motorleistung von<br />

202 KW und hat ein Gewicht von<br />

9


Witten • Hattingen<br />

Wittens neue DLK 23/12<br />

Ebenso bekam Witten eine neue Drehleiter<br />

DLK 23/12 n. B. CC-GL für die BF Witten.<br />

Das Fahrzeug von IVECO Magirus vom Typ<br />

150 E 27 hat eine Motorleistung von 196 KW.<br />

Das Gesamtgewicht des Fahrzeuges liegt<br />

bei 15.000 kg. Zur Besatzung gehören ein<br />

Fahrzeugführer und ein Maschinist.<br />

Die DLK 23/12 GL dient primär zur Rettung<br />

gefährdeter Personen aus großen Höhen.<br />

Aber auch kleine technische Hilfeleistungen,<br />

Einsatzstellenbeleuchtung sowie eine unterstützende<br />

Brandbekämpfung mittels Wasserwerfer<br />

sind möglich.<br />

Hattingen<br />

Wohnhaus brennt in voller<br />

Ausdehnung.<br />

Am 16. Juli 20<strong>03</strong> wurde der Einsatzzentrale<br />

der Hauptfeuer- und Rettungswache ein<br />

Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus<br />

in der Grünstraße gemeldet.<br />

Neben dem Löschzug der Hauptwache<br />

wurden die Kameraden des Löschzuges<br />

Hattingen-Mitte alarmiert.<br />

• Leitersatz: 5-teilig, letztes Leiterteil mit<br />

Knickgelenk<br />

• Nennrettungshöhe:<br />

23m bei 12m seitlicher Ausladung<br />

• Rettungskorb: max. 3 Personen oder<br />

270 kg, Vorrichtung für Krankentrage<br />

• Automatik-Getriebe und Hinterachszusatzlenkung<br />

• Niedrige Bauweise, Fahrzeughöhe 3,20 m<br />

• Schleifkorb-Trage, Höhensicherungsausrüstung<br />

• Stromerzeuger 8.000 Watt, Motorkettensäge<br />

Fotos und Texte: Marco Sommer und Günter Schröder<br />

Feuerwehr Witten<br />

Bei Eintreffen der Hauptwache an der<br />

Einsatzstelle bot sich ein verheerendes<br />

Bild. Auf dem Dach des drei geschossigen<br />

Wohnhauses standen mehrere Personen<br />

die sich vor dem Feuer in Sicherheit bringen<br />

10


Hattingen<br />

Nachdem die Personen auf dem Dach<br />

gerettet wurden, konnten Sie rettungsdienstlich<br />

versorgt werden.<br />

Einsatzkräfte unter Atemschutz wurden im<br />

Innenangriff zur Menschenrettung eingesetzt,<br />

da noch zwei Personen vermisst wurden.<br />

Nachdem alle Wohnungen abgesucht wurden,<br />

stellte sich heraus, dass die vermissten<br />

Personen sich zur Brandzeit nicht im Haus<br />

befunden haben.<br />

wollten. Weitere Personen befanden<br />

sich an den Fenstern im ersten und<br />

zweiten Obergeschoss. Aus dem<br />

Erdgeschoss schlugen Flammen aus<br />

den Fenstern, die langsam auf die Wohnung<br />

im ersten Obergeschoss übergriffen.<br />

Sofort wurde die Drehleiter in Stellung<br />

gebracht um die Personen zu retten. Durch<br />

den zwischenzeitlich eingetroffenen Löschzug<br />

der Freiwilligen Feuerwehr konnte die zweite<br />

Drehleiter zur Menschenrettung eingesetzt<br />

werden.<br />

Parallel wurden die Löschzüge Welper und<br />

Blankenstein alarmiert. Der Löschzug Welper<br />

übernahm die Brandbekämpfung und der<br />

Löschzug Blankenstein besetzte zunächst die<br />

Hauptwache.<br />

Mit mehreren Strahlrohren wurden<br />

Innenangriffe im Erdgeschoss über die<br />

Gebäudefront und Rückseite eingeleitet.<br />

Da das Holtreppenhaus bereits durch die<br />

Flammen nicht mehr begehbar war, konnte<br />

der Innenangriff im ersten und zweiten<br />

Obergeschoss nur über die Drehleiter<br />

vorgenommen werden. Da ein massiver<br />

Einsatz unter Atemschutz abzusehen war,<br />

wurde der Abrollbehälter Atemschutz zur<br />

Einsatzstelle beordert.<br />

Die Löscharbeiten in den oberen<br />

Geschossen gestaltete sich als schwierig,<br />

da die Holzdecken durch den Brand stark an<br />

Stabilität verloren hatten.<br />

11


Hattingen<br />

Die Brandursache ist noch nicht bekannt.<br />

Das Brandobjekt ist einsturzgefährdet und<br />

konnte nach den Löscharbeiten nicht mehr<br />

begangen werden.<br />

Text: Jens Herkströter<br />

Bilder: Peter Schuffert<br />

WAZ Hattingen<br />

Nach dem fünf C-Rohre eingesetzt<br />

waren, können der Brand als „Unter<br />

Kontrolle“ angesehen werden.<br />

Gegen 1:15 Uhr wurde die Kräfte<br />

des Löschzuges Blankenstein zur Einsatzstelle<br />

beordert. Dort übernahmen sie<br />

Restlöscharbeiten und Aufräumarbeiten in<br />

den Wohnungen.<br />

Gegen 3 Uhr besetzte der Löschzug<br />

Bredenscheid die Hauptwache und übernahm<br />

später die Brandwache an der Einsatzstelle.<br />

Diese war bis 7 Uhr im Einsatz und löschte<br />

immer wieder einzelne Glutnester ab.<br />

Insgesamt waren mehr als 70 Einsatzkräfte<br />

über fast 8 Stunden im Einsatz. Durch<br />

den massiven Innenangriff wurden 37<br />

Pressluftatmer eingesetzt.<br />

Insgesamt wurden 11 Personen verletzt,<br />

davon vier Feuerwehrleute.<br />

Treffen der ehemaligen Kreis- und<br />

Stadtbrandmeister<br />

Dass diesjährige Treffen der ehemaligen<br />

Kreis-/Stadtbrand- meister und Leiter der<br />

Feuer- wehren im <strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong>-Kreis fand<br />

am 18. Juni in Hattingen statt.<br />

Der Leiter der Feuerwehr Hattingen,<br />

Brandoberamtsrat Jürgen Rabenschlag,<br />

begleitete nach einem Informationsbesuch<br />

der Hauptfeuer- und Rettungs- wache und<br />

einer Präsentation des Aufgabenbereiches<br />

die aktive Herrenrunde nebst Gattinnen zu<br />

einem ‚Rundgang durch die Vergangenheit’<br />

– ins Westfälische Feuerwehrmuseum auf<br />

dem Gelände der ehemaligen Henrichshütte.<br />

12


Hattingen • <strong>Ennepe</strong>tal<br />

Museumsleiter Hartmut Schlüter war<br />

überrascht, wie häufig er von den ehemaligen<br />

Aktiven Wehrmännern zu hören bekam: ’In<br />

diesem Fahrzeug bin ich viele Jahre unsere<br />

Einsätze gefahren!’.<br />

Anschließend klang der informative<br />

Nachmittag im Gerätehaus des Löschzuges<br />

Hattingen-Niederwenigern bei Gegrilltem und<br />

guten Getränken aus.<br />

Text: Jürgen Rabenschlag<br />

Bild: Feuerwehr Hattingen<br />

<strong>Ennepe</strong>tal<br />

Lehrgang »Wärmebildkameras im<br />

Feuerwehreinsatz« an der BKS<br />

Heyrothsberge<br />

In der Zeit vom 30.9. – 2.10.2002 konnte<br />

der Verfasser dieses Berichts an der Brandund<br />

Katastrophenschutzschule (BKS)<br />

in Heyrothsberge (Nähe Magdeburg) an<br />

einem Fortbildungslehrgang »Wärmebildkameras<br />

im Feuerwehreinsatz« teilnehmen.<br />

Dieser Lehrgang wird seit April 2002 in<br />

Zusammenarbeit mit dem Institut der<br />

Feuerwehr des Landes Sachsen-Anhalt<br />

angeboten und ist derzeit der einzige<br />

Lehrgang dieser Art europaweit.<br />

21 Teilnehmer aus 8 Bundesländern<br />

und Hersteller, bzw. Händler aus ganz<br />

Europa (u. a. Deutschland, Österreich und<br />

Großbritannien) belegen, daß das Interesse<br />

an einem solchen Lehrgang enorm groß<br />

ist. Das aber auch Ausbildungsbedarf<br />

vorhanden ist, wurde bei Lehrgangsbeginn<br />

ebenfalls schnell deutlich. Obwohl<br />

zur Zeit ca. 500 Wärmebildkameras<br />

bei deutschen Feuerwehren vorhanden<br />

sind, werden diese kaum eingesetzt<br />

(wenn doch, beschränkt sich der Einsatz<br />

in der Regel auf die »Glutnestersuche«).<br />

Viele Feuerwehren halten die Kameras<br />

vor, ohne deren Einsatzmöglichkeiten<br />

hinreichend zu kennen, da es bislang an<br />

geeigneten Ausbildungsmaterialien und<br />

Taktikkonzeptionen mangelte. Diese Lücke<br />

in der Ausbildung soll der 24-stündige<br />

Lehrgang an der BKS Heyrothsberge<br />

schließen.<br />

Nach einem kurzen Einblick in die<br />

geschichtliche Entwicklung der Wärmebildkameras<br />

sowie zum aktuellen Stand<br />

der Infrarottechnologie war der erste Lehrgangstag<br />

fast ausschließlich der Vermittlung<br />

der naturwissenschaftlichen Grundlagen<br />

vorbehalten. Am zweiten Lehrgangstag<br />

wurden die technischen Grundlagen<br />

der Wärmebildtechnik sowie die verschiedensten<br />

Einsatzmöglichkeiten für den<br />

Feuerwehreinsatz behandelt. Hieran schloß<br />

sich der erste praktische Ausbildungsabschnitt<br />

an. In den Räumen der Atemschutzübungsanlage<br />

der BKS konnten die<br />

Teilnehmer erste Gewöhnungsübungen<br />

und Tests mit den Kameras durchführen.<br />

Als absolut positiv konnte dabei bewertet<br />

werden, daß sämtliche in Deutschland<br />

erhältlichen Wärmebildkameras (s. Bild 1)<br />

für die gesamte Lehrgangsdauer zu<br />

Ausbildungszwecken zur Verfügung standen<br />

(u. a. auch ein Modell der Fa. Auer, welches<br />

13


<strong>Ennepe</strong>tal<br />

erst ca. 8 Wochen später auf den Markt<br />

kommen sollte). Hierdurch konnten sich die<br />

Lehrgangsteilnehmer ein genaues Bild von<br />

den verschiedenen Kameratechnologien und<br />

deren Vor- und Nachteile machen. Der letzte<br />

Lehrgangstag begann mit der Vermittlung von<br />

Informationen und Erkenntnissen, die dazu<br />

dienen sollten, den Lehrgangsteilnehmern<br />

bei der Auswahl und Beschaffung der für<br />

sie in Frage kommenden Kameratechnik zu<br />

unterstützen.<br />

entsprechenden Wärmebilder verfolgen<br />

konnten. Den Lehrgangsabschluß bildete<br />

eine Diskussion über den Lehrgang mit<br />

Auswertung der Beurteilung durch die<br />

Teilnehmer. Der Lehrgang fand bei allen<br />

Teilnehmern ein äußerst positives Echo.<br />

Er machte zudem deutlich, daß in diesem<br />

Bereich ein enormer Ausbildungsbedarf<br />

bei den Feuerwehren besteht. Diese<br />

halten Wärmebildkameras zwar in<br />

Bild 1: Alle Modelle im Überblick<br />

Im letzten praktischen Ausbildungsabschnitt<br />

konnten die Kameras dann unter Realbedingungen<br />

ausgiebig getestet werden.<br />

Im Brandhaus der BKS (s. Bild 2) wurden<br />

verschiedene Situationen simuliert und<br />

der Einsatz der Wärmebildkamera (z. B.<br />

Füllstandsmessung, Personensuche, Wärmebildinterpretation<br />

bei Realfeuer) demonstriert.<br />

Mittels Bildfernübertragung wurden die<br />

Bilder nach außen übertragen, so daß<br />

alle Lehrgangsteilnehmer das Geschehen<br />

im Brandhaus sowie vor allem die<br />

hoher Zahl vor, nutzen die vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten jedoch viel zu selten<br />

aus. Die Feuerwehr <strong>Ennepe</strong>tal wird aus<br />

diesem Grund im Rahmen ihrer regelmäßig<br />

stattfindenden Führungskräfteseminare<br />

ein Seminar über den Einsatz von<br />

Wärmebildkameras im Feuerwehreinsatz<br />

durchführen. Den Funktionsrägern der Feuerwehren<br />

des <strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong>-Kreises kann<br />

der Verfasser nahe legen, ebenfalls<br />

Feuerwehrmänner (SB) ausbilden zu lassen,<br />

um die Wärmebildkamera zukünftig effektiv<br />

zu nutzen und nicht länger ihr Dasein als »das<br />

unbekannte Wesen« fristen zu lassen.<br />

14


<strong>Ennepe</strong>tal<br />

theoretischer Abschnitt war dieser<br />

Schulung vorausgegangen. Hier<br />

referierte der Tierarzt Dr. Bell über<br />

den Umgang und das Verhalten<br />

der Tiere in Stresssituationen.<br />

Da dieser Teil bereits einige Zeit<br />

zurück lag, wiederholten wir vor<br />

Ort mögliche Verhaltensweisen der<br />

Tiere, die durch die anwesenden<br />

Feuerwehrleute in ihren Uniformen<br />

doch etwas beunruhigt schienen.<br />

Das beruhte hier und da jedoch auf<br />

Gegenseitigkeit.<br />

Bild 2: Trupp unter PA beim Testen der verschiedenen Kameramodelle<br />

unter Realbedingungen im Brandhaus der BKS<br />

Heyrothsberge<br />

Text: StBI Timo Schemmann<br />

Mit einem PS durch die Feuerwand<br />

Die Bediensteten der Feuer - und<br />

Rettungswache <strong>Ennepe</strong>tal übten Anfang<br />

des Jahres den Umgang mit Tieren. Ein<br />

Um im Einsatz die Reaktionen der<br />

Tiere beurteilen zu können, ist es schon<br />

lehrreich, einmal hautnah mitzuerleben,<br />

welche Kraft ein Tier entwickeln kann,<br />

wenn es in Gefahr gerät. Wir hatten die<br />

Möglichkeit, mit jeder Wachabteilung an<br />

drei aufeinanderfolgenden Tagen die<br />

Reitanlage des Reitvereins <strong>Ennepe</strong>tal -<br />

Meininghausen aufzusuchen, um dort mit den<br />

vereinseigenen Pferden zu üben.<br />

Am Anfang stand das Anlegen des Halfters<br />

auf dem Programm; war das geschafft,<br />

führten wir die Pferde ins Freie. Hier zeigte<br />

sich, dass es im Einsatzfalle nicht möglich<br />

ist, ein Pferd aufzuhalftern und ruhig nach<br />

15


<strong>Ennepe</strong>tal • Gevelsberg<br />

draußen zu führen. Die Übung wurde mit<br />

angelegtem Atemschutzgerät wiederholt. Es<br />

dauerte ca.15 min., bis man das Pferd aus<br />

dem Stall führen konnte. Diese Aktion war<br />

nicht ganz ungefährlich, da sich das Tier - zum<br />

Austreten bereit - ständig mit dem Hinterteil<br />

zum Atemschutzgeräteträger drehte.<br />

Gevelsberg<br />

Ein neues HLF für die Feuerwehr<br />

Die Pferde wurden anschließend in die<br />

Reithalle geführt und freigelassen. Hier<br />

konnte man erkennen, welche Wucht beim<br />

Austreten hinter einem Pferdehuf steckt.<br />

Die Pferde mussten nun wieder eingefangen<br />

werden. Wir bildeten einen beweglichen Zaun<br />

aus Feuerwehrleuten und -leinen, so dass die<br />

Tiere eingekreist und einzeln mittels Leine<br />

oder Halfter aus der Umzäunung geführt<br />

werden konnten.<br />

Am 13. Mai 20<strong>03</strong> war es nun zum zweiten<br />

mal soweit: Ein Abordnung konnte das neue<br />

LF 16/12 mit Hilfeleistunngsgeräte beim<br />

Hersteller, der Firma Schlingmann, abholen.<br />

Wie schon ein Jahr vorher, wo ein neues TLF<br />

24/50 abgeholt wurde, stand auch dieser Tag<br />

im begutachten und erlernen der technischen<br />

Einrichtungen des Fahrzeuges.<br />

Fazit:<br />

Es hat eine Menge Spaß gemacht. Die<br />

Übungen haben uns aber auch die Grenzen<br />

erkennen lassen, ohne körperlichen Schaden<br />

erleiden zu müssen, Tiere aus einem<br />

Schadensobjekt zu retten.<br />

Ulrich Schmidt<br />

Feuerwehr <strong>Ennepe</strong>tal<br />

Aufgebaut auf ein Mercedes Atego<br />

Fahrgestell verfügt das Fahrzeug über<br />

einen 1200 Liter Löschwassertank, einen<br />

70l Schaummitteltank für die CAFS<br />

Schaumanlage und einen fernsteuerbaren<br />

Lichtmast.<br />

16


Gevelsberg<br />

Weiter sind auf dem Fahrzeug Rettungsschere,<br />

Spreizer, 3 Rettungszylinder in<br />

verschiedenen Größenausführungen, 2 Atemschutzgeräte<br />

in den hinteren Sitzbänken<br />

integriert, fernsteuerbare Seilwinden,<br />

Rettungsbühne für LKW-Unfälle sowie weitere<br />

Lösch- und Rettungsgeräte verlastet.<br />

Es dauerte dann noch ungefähr<br />

2 Wochen bis die Einweisung aller Kameraden<br />

stattgefunden hatte und somit das Fahrzeug<br />

in den Einsatzdienst übergehen konnte.<br />

Mit der Anschaffung dieses Fahrzeug<br />

wurde der schon sehr in die Jahre gekommene<br />

Rüstwagen außer Dienst gestellt und einer<br />

befreundeten polnischen Feuerwehr zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Schon beim Hersteller wurden die<br />

verschiedensten Geräte ausprobiert und<br />

es wurde auch ein Schaumteppich mit der<br />

CAFS-Anlage gelegt. Hier beeindrugte die<br />

Beständigkeit und die einfache Herstellung<br />

des Schaums die angereisten Kameraden.<br />

Am nächsten Tag wurde das Fahrzeug in<br />

einer Feierstunde der Feuerwehr übergeben<br />

und der Funkrufname Florian <strong>Ennepe</strong> 5 /44 /1<br />

zugeteilt. Das alte LF 16 bekam dadurch den<br />

Funkrufname Florian <strong>Ennepe</strong> 5 / 44 /2.<br />

Zeitgleich sollte auch das alte LF 16<br />

abgeschafft werden, jedoch wurde durch den<br />

Brandschutzbedrafsplan festgestellt, dass<br />

ein weiteres Wasserführendes Fahrzeug an<br />

der Feuerwache Körnerstrasse stationiert<br />

seinen sollte. Nun wird das Fahrzeug erst<br />

abgeschafft, wenn der Löschzug 1 der<br />

Freiwilligen Feuerwehr sein neues LF 8/6,<br />

voraussichtlich im Jahre 2006, in Empfang<br />

nehmen kann. Vorher wird der Löschzug 2 der<br />

Freiwilligen Feuerwehr ebenfalls mit einem<br />

LF 8/6 ausgestattet um auch dort ein altes<br />

Fahrzeug außer Dienst stellen zu können.<br />

Markus Goebel<br />

17


Gevelsberg • Wetter<br />

Tanklastzug verunglückt<br />

Wetter<br />

Bei einem missglückten Rangiermanöver<br />

stürzte der Anhänger eines Tanklastzugs an<br />

der Ecke Hasslinghauser Strasse/Körnerstrasse<br />

zu 3⁄4 um. Als die ersten Kräfte an<br />

der Unglücksstelle eintrafen liefen schon<br />

einige Mengen des geladenen Heizöls auf die<br />

Strasse und in die Abwasserkanäle.<br />

Die alarmierten Kräfte des GSG-Zugs,<br />

sowie die erste und zweite Bereitschaft der<br />

Freiwilligen Feuerwehr legten zusammen<br />

mit den hauptamtlichen Kräften ihr<br />

Hauptaugen-merk auf das eingrenzen<br />

des auslaufenden Gefahrstoffes und das<br />

Abdichten des Domdeckels des Anhängers.<br />

Zeitgleich wurde ein weiterer Tanklastzug<br />

angefordert um ein Umpumpen der<br />

Flüssigkeiten vorzunehmen.<br />

Durch die zeitweise enormen Zeitverschiebungen<br />

(Anfordern des Ersatztankzuges,<br />

Eintreffen des Lastzuges, etc…)<br />

wurde der Brandschutz von der Hauptwache<br />

DLK, LF16 sowie von der Einsatzstelle TLF<br />

24/50 sichergestellt. Nachdem der Anhänger<br />

und die Zugmaschine leer gepumpt waren<br />

wurde der Anhänger wieder auf seine Räder<br />

gestellt und die Einsatzstelle weiter mit<br />

Bindemittel abgestreut.<br />

Nachdem die Einsatzstelle dann den<br />

technischen Betrieben übergeben wurde,<br />

reinigte eine Kehrmaschine bis spät in den<br />

Abend die Unfallstelle.<br />

Markus Goebel<br />

Einsatzbericht 1. September 20<strong>03</strong><br />

Die Löschgruppen Volmarstein und<br />

Grundschöttel wurden am 1. September<br />

20<strong>03</strong> gegen 10.30 Uhr mit dem Stichwort<br />

„Betriebsunfall, eingeklemmte Person“ zu<br />

einer Firma in der Aue alarmiert.<br />

Dort war ein Baggerfahrer von seinem<br />

eigenen Fahrzeug gegen einen Container<br />

gedrückt worden. Bei eintreffen des LF<br />

Volmarstein hatte sich der Fahrer selbst<br />

befreit, er wurde von der Fahrzeugbesatzung<br />

erstversorgt. Aufgrund der<br />

schweren Beinverletzung, wurde Christoph<br />

9 vom Anwesenden Notarzt nachalarmiert.<br />

Die Vorbereitung und Sicherung des<br />

Landeplatzes wurde von der LG Grundschöttel<br />

übernommen. Der Fahrzeugführer wurde ins<br />

Bergmannsheil Bochum transportiert, dort<br />

konnte der Unterschenkel leider nicht gerettet<br />

werden. Der Einsatz für die 20 Kräfte von<br />

Feuerwehr und Rettungsdienst war um 12.00<br />

Uhr beendet.<br />

Markus Kühlborn • Pressesprecher der FF Wetter (<strong>Ruhr</strong>)<br />

18


Wetter<br />

Einsatzübung vom 13.9.20<strong>03</strong><br />

Die Löschgruppen Grundschöttel und<br />

Volmarstein führten am Samstagmorgen<br />

beider Firma FTW eine Einsatzübung im<br />

Rahmen Technische Hilfeleistung durch.<br />

Dazu stellte die Firma FTW zwei Pkws zu<br />

Verfügung.<br />

Die Übung sollte einmal die Patientenorientierte<br />

Rettung von Verletzten aus<br />

dem PKW nach dem anerkannten Stand<br />

der Technik darstellen, zum zweiten sollte<br />

auch eine Patientenversorgung außerhalb<br />

der Fahrzeuge abgearbeitet werden<br />

können. Hierbei wurde verstärkt auf die<br />

Zusammenarbeit der beiden Einheiten<br />

geachtet.<br />

Eine weitere Schwierigkeit stellte der durch<br />

den Unfall verursachte austritt von Benzin<br />

und Öl in die Kanalisation dar. Weiterhin war<br />

der PKW mit den eingeklemmten Personen<br />

nur von einer Seite zugänglich.<br />

Folgende Schritte wurden erwartet und<br />

durchgeführt:<br />

- Erstversorgung der Verletzten<br />

- Erkunden der Umgebung /Auffinden<br />

und Versorgen der vermissten Person<br />

- Aufbau des Brandschutzes an der<br />

Einsatzstelle (Pulver, Schaum,<br />

Wasser)<br />

- Abdichten der Kanaleinläufe<br />

- Zugangsöffnung am PKW für den<br />

Notarzt schaffen<br />

- Patientenorientierte Rettung nach<br />

Absprache mit dem Notarzt<br />

- Zusammenarbeit mit der Kreisleitstelle<br />

und anderen Behörden<br />

Alle Maßnahmen wurden natürlich<br />

zeitlich nebeneinander abgewickelt. Der<br />

Übungsverlauf entsprach den Erwartungen<br />

der Ausbilder und kann als Erfolgreich<br />

angesehen werden.<br />

Im Anschluss wurde den jungen<br />

KameradInnen die Möglichkeit gegeben, am<br />

zweiten Fahrzeug die Rettungsmittel wie<br />

Schere, Spreitzer usw. auszuprobieren.<br />

Markus<br />

Kühlborn<br />

Angenommen wurde ein Verkehrsunfall<br />

eines PKW mit einem Fahrradfahrer und<br />

daraus resultierend ein Auffahrunfall eines<br />

zweiten Pkw. Im ersten PKW befand sich<br />

neben dem Fahrer noch ein Säugling,<br />

eine zweite Person wurde aus dem PKW<br />

geschleudert und hatte sich vom Unfallort<br />

entfernt.<br />

19


Wetter • Sprockhövel<br />

Einsatzbericht 15.09.20<strong>03</strong><br />

Die Löschgruppen Grundschöttel und Volmarstein<br />

wurden in der Nacht zum Montag um 2.02 Uhr zu<br />

einem Brand an der Reithalle Volmarstein alarmiert.<br />

Dort brannte ein in unmittelbar vor der Reithalle<br />

stehender Pferdetransporter (LKW) in voller Ausdehnung.<br />

Bei eintreffen des Tanklöschfahrzeugs<br />

Grundschöttel griff das Feuer auf Teile der Reithalle<br />

über, dieses konnte aber sofort vom ersten Trupp mit<br />

einen C-Rohr unter schwerem Atemschutz unterbunden<br />

werden. Im weiteren Verlauf wurde das Feuer mit<br />

einem weiteren C-Rohr und einem Mittelschaumrohr,<br />

sowie sechs Atemschutzgeräten unter Kontrolle<br />

gebracht und gelöscht werden. Die Reithalle wurde<br />

mit zwei Hochleistungslüftern entraucht. Die in einer<br />

Angrenzenden Halle untergebrachten Pferde waren<br />

nicht in Gefahr. Der Einsatz für die 28 Ehrenamtlichen<br />

Kräfte war um 4.30Uhr beendet.<br />

Die Ausbildung unterteilt sich in vier<br />

Module, die sich wie nachfolgend dargestellt<br />

aufbauen:<br />

Modul 1<br />

Einführung in den<br />

Feuerwehrdienst Teil 1<br />

Std.<br />

1 Einführung 1<br />

2 1. Hilfe Grundausbildung 16<br />

3<br />

Rechtsgrundlage FSHG und<br />

ZSG<br />

5<br />

4 Feuerwehrfahrzeuge und -geräte 16<br />

5<br />

Prüfungsfragebogen „Einführung<br />

in den Feuerwehrdienst Teil 1“<br />

1<br />

6 Aussprache und Verabschiedung 1<br />

Summe Modul 40<br />

Markus Kühlborn<br />

Pressesprecher der FF Wetter (<strong>Ruhr</strong>)<br />

Sprockhövel<br />

Truppmannausbildung<br />

In der Zeit vom 12.September 20<strong>03</strong> bis<br />

zum 18. Oktober 20<strong>03</strong> fand erstmalig nach<br />

der Neuregelung der Truppmannausbildung<br />

ein Lehrgang in Sprockhövel-Herzkamp statt.<br />

Ausgebildet wurden 15 Kameradinnen und<br />

Kameraden, hierbei eine Kameradin und ein<br />

Kamerad aus Hattingen, drei Feuerwehranwärter/in<br />

und zehn Jugendfeuerwehrmitglieder.<br />

Modul 2<br />

Einführung in den<br />

Feuerwehrdienst Teil 2<br />

Std.<br />

1 Einführung 1<br />

2 1. Hilfe im Feuerwehrdienst 4<br />

3<br />

Rechte und Pflichten des<br />

Feuerwehrangehörigen,<br />

5<br />

Unfallversicherungswesen<br />

4 Gefahren der Einsatzstelle 7<br />

5<br />

Grundtätigkeiten Retten,<br />

Selbstretten, Sichern<br />

15<br />

6<br />

Stressbewältigung und<br />

Einsatznachsorge<br />

3<br />

7<br />

Praktische Prüfung (Retten,<br />

Selbstretten, Sichern)<br />

3<br />

8<br />

Prüfungsfragebogen „Einführung<br />

in den Feuerwehrdienst Teil 2“<br />

1<br />

9<br />

Aussprache und<br />

Verabschiedung<br />

1<br />

Summe Modul 40<br />

20


Sprockhövel<br />

Modul 3<br />

Praktische Ausbildung<br />

Teil Löscheinsatz<br />

Std.<br />

1 Einführung 1<br />

2 Brand- und Löschlehre 6<br />

3 Löschwasserentnahme 2<br />

4<br />

Wiederherstellen der<br />

Einsatzbereitschaft,<br />

2<br />

Umweltschutz, Hygiene<br />

5 Grundtätigkeiten Löscheinsatz 9<br />

6 Brandsicherheitswachdienst 1<br />

7<br />

Einsatzdurchführung<br />

(Löscheinsatz und Rettung)<br />

13<br />

8<br />

Praktische Prüfung<br />

(Löscheinsatz und Rettung)<br />

4<br />

9<br />

Prüfungsfragebogen<br />

„Praktische Ausbildung<br />

1<br />

Teil Löscheinsatz“<br />

10<br />

Aussprache und<br />

Verabschiedung<br />

1<br />

Summe Modul 40<br />

In den sechs Wochen des Lehrgangs<br />

wurden die Module 1 und 2 durchgeführt. Die<br />

Module 3 und 4 werden im ersten Quartal<br />

2004 folgen.<br />

Die Prüfungen der Module 1 und 2 wurden<br />

zusammengefasst und am 18. Oktober 20<strong>03</strong><br />

durchgeführt. Die praktische Teil fand bei<br />

schönstem Herbstwetter statt; nachfolgend<br />

Bilder vom Anlegen des Rettungsknotens.<br />

Modul 4<br />

Praktische Ausbildung<br />

Teil TH - Einsatz<br />

Std.<br />

1 Einführung 1<br />

2 Mechanik 6<br />

3<br />

Grundtätigkeiten<br />

Technische Hilfeleistung<br />

13<br />

4<br />

Einsatzdurchführung<br />

(Technische Hilfeleistung und<br />

Rettung)<br />

13<br />

5<br />

6<br />

Praktische Prüfung<br />

(Technische Hilfeleistung und<br />

Rettung)<br />

Prüfungsfragebogen<br />

„Praktische Ausbildung<br />

Teil TH - Einsatz“<br />

7 Aussprache und Verabschiedung 1<br />

Summe Modul 40<br />

5<br />

1<br />

Weiter wurden dann die weiteren Knoten<br />

und Stiche geprüft, wie z. B. der Mastwurf um<br />

einen Baum.<br />

21


Sprockhövel • Breckerfeld<br />

Breckerfeld<br />

Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden!<br />

Bevor ich diesen Bericht beginne, möchte<br />

ich mich im Namen aller Kameraden des<br />

Löschzuges I Breckerfeld bedanken und zwar<br />

bei allen Feuerwehren, die an unserer 125<br />

Jahr Feier teilgenommen haben und auch<br />

hoffentlich ein paar schöne Stunden bei uns<br />

verbracht haben.<br />

Prüfer Frank Altenrath kontrolliert den Knoten.<br />

Nach der Durchführung der praktische<br />

und theoretischen Prüfung folgte „nur“ noch<br />

die Aussprache und die Verabschiedung der<br />

Teilnehmer.<br />

Das Festwochenende selbst war ein voller<br />

Erfolg sowohl für die Bürger als auch für die<br />

Kameraden, denn endlich war mal ein wenig<br />

Zeit da um auch den Kontakt untereinander zu<br />

pflegen. Sehr großen Anklang fand besonders<br />

der Samstag Nachmittag mit unseren<br />

zahlreichen Infoständen und des Feuerroten<br />

Spielmobils. Die Einsatzvorführungen der<br />

Kameraden aus Delle und Zurstraße<br />

begeisterten die Zuschauer Klein und Groß,<br />

denn jeder konnte diese „Einsätze“ hautnah<br />

miterleben. Retten aus Höhen, öffnen eines<br />

PKW und Rettung der darin eingeklemmten<br />

Person standen auf dem Programm. Das<br />

Löschen eines PKW mit Schaummittel bildete<br />

dabei den krönenden Abschluß.<br />

Gruppenfoto der Lehrgangsteilnehmer mit Prüfern.<br />

Alle Teilnehmer des Lehrgangs haben<br />

diesen erfolgreich abgeschlossen. Wir<br />

gratulieren!<br />

Text und Bilder: Arno Peters<br />

22


Breckerfeld<br />

Für die Fettexplosionen und das richtige<br />

Löschen mit einem Feuerlöscher war die<br />

Firma Nolke zuständig.<br />

Der Samstag abend stand dann ganz im<br />

Zeichen der Künstler, die ein breitgefächertes<br />

Repertiore dem Publikum bieten konnten.<br />

Highlight des Sonntags war auf jeden Fall<br />

der riesige Festumzug durch die Stadt an<br />

dem ca. 550 Personen aus den befreundeten<br />

Wehren und Vereinen inklusive historischer<br />

Fahrzeuge und Kapellen teilgenommen<br />

haben. Bestimmt die doppelte Anzahl an<br />

Besuchern und Zuschauern stand winkend<br />

und fotografierend am Straßenrand.<br />

und da war jeder natürlich für eine Erfrischung<br />

dankbar. Diese erfolgte auch prompt an<br />

kleinen „Verpflegungsstationen“ an denen<br />

Wasserflaschen gereicht wurden. Zurück auf<br />

dem Festplatz gab es dann noch genügend<br />

Zeit zum gegenseitigen Austausch bis das<br />

Fest in den frühen Abendstunden zu Ende<br />

ging.<br />

Nicht zu vergessen ist mit Sicherheit die<br />

gesamte Vorbereitungszeit an der nicht<br />

zuletzt die Frauen der Kameraden einen<br />

großen Anteil hatten und wofür ich mich im<br />

Namen Aller einmal recht herzlich bedanken<br />

möchte. Die Liste für Danksagungen ist lang<br />

und ich möchte hier nur kurz erwähnen, daß<br />

eine kleine Feier für alle Helfer in Planung ist.<br />

Der genaue Termin wird dann noch bekannt<br />

gegeben.<br />

Peter Kaspar<br />

Jahresdienstbesprechung 20<strong>03</strong><br />

Am 7. März 20<strong>03</strong> stand die gemeinsame<br />

Jahresdienstbesprechung der drei Einheiten<br />

aus Breckerfeld (LZ Breckerfeld, LG<br />

Delle und LG Zurstraße) an. Neben den<br />

Kameraden waren der Bürgermeister der<br />

Stadt Breckerfeld, der Kreisbrandmeister, der<br />

Kreisbrandmeister a. D., sowie ein Kamerad<br />

aus der Nachbarwehr <strong>Ennepe</strong>tal anwesend,<br />

außerdem Vertreter der Presse.<br />

Während des Umzuges kam dann fast<br />

schon Tour de France Feeling auf, denn bei<br />

ca. 34 Grad Celsius war Schwitzen angesagt<br />

Nach der Totenehrung für zwei im<br />

vergangenen Jahr verstorbenen Kameraden,<br />

wurde die Niederschrift der vorjährigen<br />

Jahresdienstbesprechung verlesen. Im<br />

Anschluss daran richtete der Bürgermeister<br />

Klaus Baumann einige Grußworte an die<br />

23


Breckerfeld<br />

Wehr. Diese beinhalteten den Dank an die<br />

Feuerwehrleute für ihre Einsatzbereitschaft<br />

zum Schutz der Bevölkerung. Des weiteren<br />

wurde dem Stadtbrandmeister Norbert<br />

Lohoff und seinem Stellvertreter Rudi Lemke<br />

für die gute Zusammenarbeit gedankt<br />

und die Unterstützung seitens der Stadt<br />

für die in diesem Jahr anstehende Wahl<br />

zugesichert. Nach dem kurzen Bericht<br />

über die Sterbekasse Bückeburg folgte<br />

der Jahresbericht des Stadtbrandmeisters<br />

Norbert Lohoff. Er informierte über 184<br />

Einsätze zu jeder Tages – und Nachtzeit.<br />

Allein das Sturmtief „Jeanette“ führte zu<br />

über 60 Einsätzen. Die Arbeitsstunden bei<br />

Einsätzen beliefen sich auf 2153 Stunden,<br />

und die Zeit für Übungen und Schulungen<br />

betrug 6780 Stunden. Ein Dank galt auch den<br />

Ausbildern der Jugendfeuerwehr, die immer<br />

wieder gut ausgebildete Feuerwehrleute in<br />

den aktiven Dienst übergeben können. Die<br />

2014 Jahre der Ehrenabteilung sind auch<br />

weiterhin in ihrem Rahmen aktiv dabei.<br />

Nach den Worten des Stadtbrandmeisters<br />

sprach der Kreisbrandmeister Rolf – Erich<br />

Rehm ein paar Grußworte. Er dankte für die<br />

Einsätze und bemerkte, dass in Breckerfeld<br />

viel erreicht wurde (Fahrzeugbeschaffung,<br />

Eigenleistung zum Gerätehausumbau). Um<br />

die Verantwortung auf mehrere Schultern<br />

verteilen zu können, regte er an, den Posten<br />

eines 2. Stellvertretenden Stadtbrandmeister<br />

einzurichten. Der Brandschutzbedarfsplan<br />

entspricht nicht den Zielen des NRW –<br />

Standards, und eine Nachbearbeitung erweist<br />

sich als notwendig. Die Grußworte wurden<br />

mit guten Wünschen für wenige Einsätze und<br />

eine gesunde Rückkehr daraus beendet.<br />

Die Beförderungen fielen in diesem Jahr<br />

aufgrund der neuen Laufbahnverordnung<br />

des Landes NRW sehr umfangreich<br />

aus. Vom Feuerwehrmann bis zum<br />

Stadtbrandinspektor wurde jedes alte und<br />

neue Dienstgradabzeichen verliehen. Zwei<br />

Kameraden wurden für 50jährige Tätigkeit<br />

in der Feuerwehr geehrt und erhielten das<br />

Feuerwehrehrenzeichen in Gold.<br />

Nach einigen Nachfragen und Bemerkungen<br />

beim letzten offiziellen Tagesordnungspunkt<br />

„Verschiedenes“ ging es zum letzten Teil,<br />

dem traditionellen Schnitzelessen. Mit dem<br />

Essen und dem ein oder anderen Getränk<br />

klang auch diese Jahresdienstbesprechung<br />

gemütlich aus.<br />

Von : Claudia Schilling<br />

Foto : KW Schilling<br />

Die schönste Woche des Jahres<br />

In der Woche vom 11. bis zum 17. Mai stand<br />

für einige Kameraden die „schönste Woche<br />

des Jahres“ an. Der MTW der Löschgruppe<br />

fuhr mit acht Mann Besatzung Richtung<br />

Schwarzwald. Die Rucksäcke waren gepackt<br />

und die Schuhe geschnürt. Die Abfahrt war<br />

wie immer für acht Uhr geplant, aber da alle<br />

schon um viertel vor acht fertig im Auto saßen,<br />

konnte es, wie immer, eher losgehen.<br />

24


Breckerfeld<br />

Die Idee zu einer gemeinsamen<br />

Wanderung kam dem Kameraden<br />

K.W. Schilling, ein begeisterter Wanderer in<br />

seiner Freizeit, bereits 1988. Man könne ja<br />

ein paar Tage im Jahr mit Männern aus der<br />

Löschgruppe zusammen wandern gehen.<br />

Es wurde herum gefragt und so fanden sich<br />

5 Leute, die gemeinsam gehen wollten.<br />

Anfangs fuhr man noch mit dem Zug zum<br />

Anfangsort und schleppte den Rucksack mit<br />

den ganzen Sachen von einem Gasthaus<br />

zum nächsten, denn übernachtet wird<br />

immer in verschiedenen Orten. 1991 kam<br />

dann in sofern eine Erleichterung, dass der<br />

MTW mitgenommen und zum Wandererbus<br />

umfunktioniert wurde. Seitdem wird zwar<br />

immer noch von Gasthaus zu Gasthaus<br />

gewandert, aber das Gepäck kann gefahren<br />

werden.<br />

auch mitfahren können, also werden sie von<br />

Gasthaus zu Gasthaus gefahren. Mittags trifft<br />

man sich auch unterwegs zum kleinen Snack,<br />

damit das Zusammengehörigkeitsgefühl auch<br />

erhalten bleibt, wenn man nicht komplett<br />

mitwandert.<br />

Die Wandergruppe bestand anfangs aus<br />

5 Leuten, zu denen sich mit der Zeit einige<br />

hinzu gesellten. Viele kamen, viele gingen<br />

und mittlerweile gibt es einen festen Kern,<br />

der aus 7 – 8 Mitgliedern besteht. Seit 1992<br />

sind auch zwei Nicht - Feuerwehrangehörige<br />

dabei, die gut aufgenommen worden sind und<br />

auch immer wieder gern mitgehen.<br />

Auf ihre 1366 km, die sie bis jetzt gelaufen<br />

sind, können die Wanderer auch zu Recht<br />

stolz sein. Der Weg führte sie zunächst<br />

Richtung Kassel, dann wieder heimwärts,<br />

dann wanderte man jahrelang immer wieder<br />

den Rensteig ein Stück weiter hinab, es<br />

ging am Alpenrand entlang und mittlerweile<br />

befinden sie sich durch den Schwarzwald<br />

wieder auf dem Weg in Richtung Heimat. Die<br />

Streckenlänge liegt im Durchschnitt bei 20 km<br />

am Tag.<br />

Auf den Wanderungen lernte man auch<br />

andere Feuerwehren kennen. So verlebte<br />

man z.B. das Maifest bei der FF Nagel im<br />

Fichtelgebirge, die dann einige Zeit später<br />

auch zu unserem Sommerfest vorbei<br />

kamen. Und in diesem Jahr wurde man zu<br />

einem Grillabend bei einer Feuerwehr im<br />

Schwarzwald eingeladen, die Kameraden aus<br />

Ungarn zu Besuch hatten.<br />

Da die Truppe ja nun auch 15 Jahre älter<br />

ist, sind einige Kameraden nicht mehr in<br />

der Lage die ganze Strecke zu laufen. Aus<br />

kameradschaftlichen Gründen gehört es sich<br />

aber selbstredend, dass diese Kameraden<br />

Jetzt ist die Wanderung aus den<br />

Gesprächen erstmal verschwunden, die Bilder<br />

sind begutachtet worden und Erinnerungen<br />

ausgetauscht. Aber im Dezember geht die<br />

Frage „K.W. hast Du schon die neue Route?<br />

Wann geht’s los?“ um. Denn man will ja „die<br />

25


Breckerfeld<br />

schönste Woche des Jahres“ nicht verpassen,<br />

weil man an dem Termin schon andere<br />

Verpflichtungen hat…<br />

Bericht : Claudia Schilling<br />

Foto : KW Schilling<br />

Es schlug 18.00 Uhr –<br />

Kirchturmbrand in Breckerfeld!<br />

Kurz vor 18.00 Uhr – Funkmeldeempfänger<br />

und Sirenen kündigen einen Brand im<br />

Kirchturm der St. Jakobuskirche an. Dicke<br />

Rauchschwaden dringen aus den oberen<br />

Fensterluken – der Sohn des Küsters wird<br />

vermisst! So stelle sich die Situation den<br />

eintreffenden Einsatzkräfte aus Breckerfeld,<br />

Delle und Zurstraße dar. Binnen weniger<br />

Minuten füllte sich der Kirchplatz mit<br />

Schaulustigen.<br />

Die Löschgruppen Delle und Zurstraße<br />

übernehmen die Wasserversorgung aus<br />

umliegenden Unterflurhydranten und<br />

Brunnen im Stadtkern welche trotz des<br />

heißen Sommers nicht ausgetrocknet waren<br />

und noch genügend Löschwasser zur<br />

Verfügung stellen konnten. Damit ist auch der<br />

Weiterbestand dieser Brunnen, die eine sehr<br />

gute Alternative zu den Hydranten darstellt<br />

gesichert, da im Gespräch war diese Brunnen<br />

zuschütten zu lassen.<br />

Nach Erkundung der Lage werden zwei<br />

Trupps unter PA zur Menschenrettung in<br />

den Turm vorgeschickt und die Drehleiter<br />

in Stellung gebracht. Mittels Wasserwerfer<br />

im Korb soll eine weitere Ausbreitung des<br />

Feuers über das Dach verhindert werden.<br />

Dann erfolgt eine Schrecksekunde: ein<br />

Feuerwehrkamerad auf dem Weg in den<br />

obersten Stock wird von herunterfallenden<br />

Trümmern getroffen und muss sofort aus dem<br />

Gefahrenbereich entfernt werden. In dem<br />

engen Treppenhaus des Kirchturms und unter<br />

PA keine leichte Aufgabe wie man auf dem<br />

folgenden Bild erkennen kann. Die Treppen<br />

sind sehr eng und steil – dabei wird aus ca.<br />

26


Breckerfeld<br />

30 Minuten Einsatzzeit unter PA auch sehr<br />

schnell mal nur 20 Minuten, da die körperliche<br />

Belastung enorm hoch ist.<br />

Zu diesem Zweck führte Löschzugführer Peter<br />

Ganick per Megafon wie ein Moderator das<br />

Publikum durch den Einsatz und erläuterte<br />

die einzelnen Schritte. Also nicht nur einfach<br />

Training für die Kameraden, sondern auch<br />

eine Vorführung der besonderen Art.<br />

Die anschließende Nachbesprechung<br />

unterstrich noch mal ganz deutlich wie wichtig<br />

eine gute Ausbildung und Gerät auf hohem<br />

technischen Niveau für Brandeinsätze ist.<br />

Norbert Lohoff und Rudolf Lemke<br />

im Amt bestätigt<br />

Parallel zur Rettung des Kameraden<br />

rücken weitere Trupps unter PA in den Turm<br />

vor, um den noch immer vermissten Sohn<br />

des Küsters zu suchen. Mittlerweile stehen<br />

auch genügend Atemschutzgeräteträger und<br />

Rettungstrupps zur Verfügung. Nach kurzer<br />

Zeit ist der Sohnemann gefunden und wird<br />

unter zur Hilfenahme einer Fluchthaube über<br />

das Treppenhaus hinaus gebracht.<br />

Geschafft – der Brand ist unter Kontrolle! Wie<br />

gut, dass es nur eine Übung war. Die Übung<br />

sollte der Bevölkerung die Arbeitsweisen der<br />

Feuerwehr in Brandeinsätzen näher bringen.<br />

Im Anschluss an die Jahresabschlussübung<br />

der Feuerwehr Breckerfeld stand ein<br />

weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung:<br />

die Anhörung zum Posten<br />

des Stadtbrandinspektors und dessen<br />

Stellvertreter. Das Urteil aller Anwesenden<br />

Kameraden: WEITER SO!<br />

Damit war für jeden Feuerwehrkameraden<br />

klar Norbert und Rudi sollen im Amt bleiben.<br />

Alle drei Löschgruppen bedankten sich bei<br />

dieser Gelegenheit für die hervorragende<br />

Zusammenarbeit mit den beiden in den<br />

letzten Jahren. Rolf Erich Rehm schlug<br />

dem Bürgermeister die Wiederwahl der<br />

Kameraden Lohoff und Lemke vor, nachdem<br />

beide eingewilligt hatten für eine weitere<br />

Amtsperiode diesen Job zu übernehmen.<br />

Dabei bedankte sich Norbert auch im Namen<br />

seines Stellvertreters bei allen Kameraden :<br />

„Allein können wir eine Kirche nicht löschen!“<br />

Damit war klar, dass die Zusammenarbeit Aller<br />

wie immer im Vordergrund stehen muss und<br />

auch Bürgermeister Klaus Baumann sprach<br />

von „reiner Formsache“ bei der Wiederwahl.<br />

Texte und Bilder: Peter Kaspar<br />

27


Grosseinsatz im<br />

Feuerwehrmuseum<br />

Das Westfälische Feuerwehrmuseum in<br />

Hattingen bereitet sich auf sein Museumsfest<br />

FÜNFTER ALARM am 10. August und auf die<br />

WDR-Sommertour am 6.August vor.<br />

Im Feuerwehrmuseum kommt man zur<br />

Zeit ins schwitzen. Grund ist weder die<br />

Hitze der Sonne noch die Beförderung zum<br />

Landesfeuerwehrmuseum. Die<br />

Vor-bereitungen der Museumscrew<br />

auf das alljährliche Museumsfest<br />

sind in die heiße Phase gegangen.<br />

Vor dem FÜNFTEN ALARM am<br />

Sonntag dem 10. August ist am<br />

Mittwoch, dem 6. August noch<br />

ein Fernsehauftritt im WDR-<br />

Fernsehen zu meistern. Für das<br />

Feuerwehrmuseum heißt das,<br />

daß die gesamten Vorbereitungen<br />

und die Festlogistik bereits am<br />

Dienstagabend weitesgehend<br />

abgeschlossen sein müssen.<br />

So werkeln und scheuern schon seit Tagen<br />

die Mitarbeiter nach Feierabend an den<br />

Gerätschaften und Fahrzeugen herum, die<br />

im Sonnenglanze präsentiert oder auch in<br />

Funktion vorgeführt werden sollen. Etwa 50<br />

Feuerwehrautos müssen gewaschen werden.<br />

Für viele ist das Fest die einzige Chance,<br />

einmal im Tageslicht öffentlich ausgestellt<br />

zu werden, weil sie sonst im engen Depot<br />

ohne Besuch verstauben müssen. Da das<br />

Museum möglichst viel Aktionen mit den<br />

Geräten zeigen möchte, müssen die Motoren<br />

und Pumpen gecheckt werden. So lief so<br />

mancher Tragkraftspritzenmotor an den<br />

Abenden zur Probe und blies das Wasser aus<br />

dem Wassersammelbecken durch die Luft.<br />

Gerade rechtzeitig zum Fest fand ein<br />

Rüstkranwagen von Magirus (RKW 10),<br />

Baujahr 1963, wieder den Weg zurück nach<br />

Hattingen. Er mußte sich in Witten einer<br />

teuren Kupplungsreparatur unterziehen und<br />

erhielt nun neuen Tüv und ist für die nächste<br />

Zeit wieder einsatzbereit. Beim Fest werden<br />

Besucher die Möglichkeit haben, selbst mit<br />

Feingefühl - in dem Maße wie dieses klobige<br />

Gerät es zuläßt - den Kran zu steuern und<br />

Balanceaufgaben zu erfüllen.<br />

Torben Tunnat kontrolliert die Ölstände des Motors des Magirus-<br />

Rüstkranwagens RKW 10. Beim Fest wird er seine Kräfte<br />

demonstrieren.<br />

Für das Feuerwehrmuseum ist diese<br />

Veranstaltung eine gute Gelegenheit, den<br />

landesweiten Ruf noch weiter auszuweiten<br />

und einen überregionalen Hinweis auf den<br />

diesjährigen Fünften Alarm zu plazieren.<br />

Ebenso soll auf die Standortproblematik und<br />

den neuen Vorschlag (VSG-Bw1-Halle) des<br />

Museums aufmerksam gemacht werden.<br />

Solange dieses Problem dem Museum auf<br />

den Nägeln brennt, wird es zu jeder Zeit<br />

und überall auf der Tagesordnung stehen<br />

müssen.<br />

28


Beim Fünften Alarm werden wieder<br />

Feuerwehren aus Hattingen, Oberhausen,<br />

Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Witten,<br />

Bonn-Meindorf und Menden zu Gast sein, um<br />

durch Vorführungen die Feuerwehrgegenwart<br />

im Kontrast zur Feuerwehrgeschichte<br />

darzustellen. Das Museum zeigt Drehleitern,<br />

Pumpen und Löschfahrzeuge in spritziger<br />

Funktion.<br />

Paul Tristram macht die Tragkraftspritze (TS 8/8) fit. Mit dem<br />

VW Bus von 1957 wird sie mit einem Trupp bestehend aus<br />

drei Feuerwehrleuten zum Brandherd transportiert und beim<br />

Museumsfest vorgeführt.<br />

Das diesjährige Fest steht unter dem Motto<br />

»Spritztouren«. Gleich nach dem Start der<br />

Veranstaltung werden bei einem Grossalarm<br />

20 Rote Riesen ihre Motoren anwerfen und<br />

eine Runde auf dem Museumsgelände<br />

drehen. Die Besucher können erst schaulustig<br />

zugucken und haben dann die Gelegenheit,<br />

eine Runde mitzufahren.<br />

Danach beginnt für die Kleinen und die<br />

Großen die »Schlauch-Olympiade«, bei<br />

der ein Parcours durchlaufen werden muß<br />

mit Geschicklichkeitsübungen, Balancieren,<br />

Spritzen und Wettkämpfen. Es winkt als Preis<br />

eine Fahrt mit einem Roten Riesen durch den<br />

Landschaftspark Henrichshütte.<br />

In feurigen Vorführungen wird es noch<br />

heißer als das Wetter es schon zeigt.<br />

Explosiv werden die Feuergefahren des<br />

Alltags vorgeführt und Ratschläge und<br />

Hilfsmaßnahmen demonstriert. Auch hier<br />

können die Besucher sich selbst üben und<br />

mit Feuerlöschern und Löschdecken<br />

Hand anlegen.<br />

Ein kleiner Höhepunkt wird<br />

eine historische Rettungsübung<br />

der Feuerwehr Bonn-Meindorf<br />

darstellen, die mit der Drehleiter DL<br />

18 des Museums (Baujahr 1964) einen<br />

Menschen vom verrauchten Turm<br />

retten. Die Feuerwehrleute waren schon<br />

im Frühjahr bei Dreharbeiten zu einem<br />

kleinen Film über diese Drehleiter als<br />

Statisten eingesetzt und haben sich<br />

damals spontan bereit erklärt, die über<br />

zwei Tage in Filmschnipsel zerlegte<br />

Übung beim Fünften Alarm in einem<br />

Zug vorzuführen.<br />

Daneben werden weitere Drehleitern<br />

und Rettungsübungen mit Sprungtuch,<br />

Sprungkissen, sowie Hebeaktionen mit Kissen<br />

und Kran gezeigt. Als angenehme Abkühlung<br />

- wenn die Sonne weiter so brennt - wird die<br />

Vorführung der verschiedenen Pumpen und<br />

Strahlrohre sein. Dabei können die Festgäste<br />

selber ein Rohr kriegen und sich mit voller<br />

Kraft den Wasserkräften stellen. Sie werden<br />

sehen das ein »wassergeladener« Schlauch<br />

eine kaum zu bändigende Schlange ist und<br />

der »Rückschlag« am Strahlrohr häufig mehr<br />

als einen Mann fordert.<br />

Neben den Einblicken in die Möglichkeiten<br />

der aktuellen Wasserrettung und der Rettung<br />

aus der Tiefe (Kamerafahrten in unterirdische<br />

29


Spalten auf der Suche nach Opfern) steht<br />

noch die Parade der Krankenwagen auf<br />

dem Programm, die die raumgreifenden<br />

Fortschritte von 1950 bis heute zeigen.<br />

Dortmunder übergibt Hattinger<br />

Feuerwehrmuseum Rarität<br />

Westfälisches Feuerwehrmuseum in<br />

Hattingen freut sich über FORD RUHR von<br />

1951<br />

»Es hat keinen Zweck mehr, ich finde nicht<br />

die Zeit das Auto zu restaurieren,« so meldete<br />

sich Friedrich Wilhelm Hammerschmidt beim<br />

Westfälischen Feuerwehrmuseum in<br />

Hattingen und setzte hinzu, »wollt ihr<br />

das Ding haben, sonst geht’s in den<br />

Schrott.«<br />

Er sprach über ein Löschgruppenfahrzeug<br />

LF 8 der Marke Ford vom<br />

Typ <strong>Ruhr</strong> G 38, Baujahr 1951. Das<br />

Auto hatte zuletzt seinen Dienst bei<br />

der Feuerwehr Dortmund-Deusen<br />

getan. Irgendwann kam es dann<br />

zum Dortmunder Unternehmer, der<br />

den Wagen immer mal fertig machen<br />

wollte. Der Oldtimer-Liebhaber<br />

sammelte viele Ersatzteile für die<br />

geplante Restaurierung, nur die Zeit<br />

zur Arbeit am Auto fand er nicht.<br />

»Ihn dann nur noch stehen zu sehen,<br />

obwohl er vollkommen fahrtüchtig<br />

ist, tat mir in der Seele weh«, erzählt<br />

Hammerschmidt schweren Herzens.<br />

Durch Presse und Fernsehen auf das<br />

Westfälische Feuerwehrmuseum aufmerksam<br />

geworden, wandte er sich nach Hattingen. Die<br />

Museumscrew war begeistert. »Das war einer<br />

der seltenen Fälle, wo ein mittlerweile absolut<br />

zur Rarität gewordenes Fahrzeug dieser Zeit<br />

auftaucht und uns dann auch noch mit einem<br />

kompletten Ersatzteillager überlassen wird«,<br />

freut sich der Museumsleiter Hartmut Schlüter,<br />

»so ein Angebot darf man nicht ausschlagen<br />

- egal ob man Platz hat oder nicht!«<br />

Auf eigener Achse - der Motor sprang<br />

nach einer halbjährigen Standzeit sofort an<br />

- holte die Museumscrew den Veteranen<br />

von Dortmund nach Hattingen. Dort hat<br />

man sich vorgenommen, den Winter über<br />

den Restaurierungsplan zu entwerfen. Im<br />

Museum bekommt das seltene Stück seinen<br />

Platz neben den weiterverbreiteten Ford-<br />

Löschfahrzeugen vom Typ Ford Köln 2500<br />

und 3500.<br />

Foto:<br />

Friedrich Wilhelm Hammerschmidt übergibt seinen Ford<br />

<strong>Ruhr</strong> der Museumscrew: Holger Ertel, Franz Hanl, Günter<br />

Tunnat<br />

30


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Kreisfeuerwehrverband</strong> <strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong> e. V.<br />

Der Vorsitzende<br />

Im Internet: www.kfv-en.de<br />

Vorsitzender des<br />

<strong>Kreisfeuerwehrverband</strong>es <strong>Ennepe</strong> <strong>Ruhr</strong> e. V.<br />

Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm<br />

Milly-Steger Str. 1 • 58093 Hagen<br />

e-Mail: vorsitzender@kfv-en.de<br />

Telefon d (02336) 932424<br />

Telefon p (02331) 53521<br />

Kreispressesprecher<br />

Christoph Schöneborn<br />

Hauptstraße 48 • 45549 Sprockhövel<br />

Telefon (02324) 901318<br />

Telefax (02324) 901319<br />

e-Mail: c.schoeneborn@feuerwehrmann.de<br />

Zusammenstellung:<br />

C. Frank Stock<br />

Rathausplatz 1 • 45549 Sprockhövel<br />

Telefon (02339) 138818<br />

Telefax (02339) 138839<br />

e-Mail: stock@lz-hasslinghausen.de<br />

Erscheinungsweise und Auflage:<br />

Vierteljährlich jeweils zur<br />

Kreisdienstbesprechung,<br />

770 Exemplare an alle<br />

Feuerwehreinheiten<br />

Mitwirkende Pressesprecher:<br />

Christian Arndt, Ulrich Barstadt, Marco<br />

Dowald, Norbert Fichtel, Markus Göbel,<br />

Jens Herkströter, Peter Kaspar, Matthias<br />

Kleineberg, Rüdiger Kramps, Markus<br />

Kühlborn, Hans-Jürgen Olschewski,<br />

Siegmund Pawolski, Arno Peters, Christoph<br />

Schöneborn, Günter Schröder, Marco<br />

Sommer<br />

31

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