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Broadcast, Theater, Film und mehr - DELEC Audio

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STAGES<br />

<strong>Broadcast</strong>, <strong>Theater</strong>, <strong>Film</strong> <strong>und</strong> <strong>mehr</strong><br />

Frischer Wind für Chinas TV: CCTV erneuert <strong>Audio</strong>technik<br />

Genfer <strong>Audio</strong>-Konventionen: Einheitliches TV-Sendetonformat<br />

Baukastenprinzip für den Ton: Modul-Mischpult für NEXUS-Netze<br />

NR. 14/2011 DEUTSCH


Zum Titel:<br />

Er ist zwar der kleinste Kontinent der Erde, aber gewiss nicht der<br />

uninteressanteste, zumindest nicht für die MEDIAGROUP: Die Rede ist<br />

von Australien oder Down Under, wie es aus europäischer MEDIAGROUP-<br />

Sicht wohl eher heißt. Wahrlich weit ist der Weg von Berlin bis Sydney,<br />

<strong>und</strong> so hat es auch geraume Zeit gedauert, bis die MEDIAGROUP ihre<br />

erste Niederlassung in Australien eröffnen konnte. Doch nun ist es soweit,<br />

genau zum richtigen Zeitpunkt, um in dem audiotechnisch außerordentlich<br />

anspruchsvollen Land die erste Generation von Digital technik<br />

abzulösen. Sei es im <strong>Broadcast</strong>, in der Durchsage- <strong>und</strong> Evakuierungstechnik<br />

oder natürlich in Oper <strong>und</strong> <strong>Theater</strong> – nahezu in allen Bereichen<br />

der professio nellen <strong>Audio</strong>technik steht in Australien eine Umstellung<br />

auf neueste Digitalsysteme unmittelbar bevor. Digitale Systeme, die<br />

selbstverständ lich besonders betriebs- <strong>und</strong> zukunftssicher sein <strong>und</strong><br />

audioseitig höchsten Qualitätsansprüchen genügen sollen. Es liegt auf<br />

der Hand, dass dies die idealen Voraussetzungen für eine Markteinführung<br />

von NEXUS <strong>und</strong> AURUS, von oratis <strong>und</strong> MediaControl sind.<br />

Die neue Niederlassung im Herzen von Sydney wird von Treva Head<br />

geleitet, der in Australiens Pro-<strong>Audio</strong>-Business <strong>und</strong> besonders in<br />

Kompetenz weltweit<br />

dessen <strong>Broadcast</strong> seit Beginn seiner beruflichen Laufbahn zu Hause ist.<br />

Sein erstes Projekt hat bereits das Potenzial, weit über den Kontinent<br />

hinaus Einfluss auf die Systemtechnik der MEDIAGROUP zu nehmen:<br />

Es ist die Integration einer DANTE-<strong>Audio</strong>verbindung in eine <strong>DELEC</strong>-<br />

Durchsageanlage. In enger Zusammenarbeit mit der ebenfalls in Sydney<br />

ansässigen Firma Audinate entwickelt die MEDIAGROUP Australia<br />

dazu einen Stand-Alone-Verstärker mit DANTE-Protokoll, der sich als<br />

<strong>Audio</strong>verzweigung in nahezu<br />

jede <strong>DELEC</strong>-Installation<br />

einweben lassen wird. Ein<br />

Wegweiser in die Zukunft,<br />

in Australien <strong>und</strong> darüber<br />

hinaus.<br />

Treva Head<br />

Die Globalisierung ist zu einer Herausforderung auf vielen Ebenen geworden. Wir sehen dies immer dann, wenn wir unsere Produkte in neuen<br />

Märkten vorstellen. Wie zum Beispiel jetzt, denn neben starken Standbeinen in Europa, Asien <strong>und</strong> den USA ist die SALZBRENNER STAGETEC<br />

MEDIAGROUP nun auch im flächenmäßig sechstgrößten Land der Welt mit einer eigenen Niederlassung präsent: in Australien. Auch dort setzt<br />

man auf höchste Funktionalität <strong>und</strong> neueste Technologien, auf Kriterien also, die für unsere Produkte selbstverständlich sind.<br />

Eine erfreuliche Entwicklung, die sich in vielen anderen internationalen Projekten fortsetzt. Die prominentesten unserer aktuellen Anwendungsbeispiele<br />

haben wir für Sie auf den folgenden Seiten zusammengestellt. Mehr zu diesen <strong>und</strong> anderen Projekten finden Sie übrigens wie immer<br />

direkt auf unserer Website.<br />

Technologie ist für uns der Schlüssel zum Erfolg. Daher investieren wir permanent in die Entwicklung neuer Produkte wie das aktuelle ON AIR 24<br />

<strong>und</strong> in innovative Systeme wie zum Beispiel in einen Gbit-Intcom-Router oder in virtuelle Raumakustik. Internationalisierung, Innovationsvorsprung<br />

<strong>und</strong> Diversifizierung, zu der das 3-D-Video ein gutes Beispiel abgibt – mit diesem strategischen Dreiklang sehen wir uns bestens aufgestellt, Ihnen<br />

auch künftig das bieten zu können, was Sie erwarten: nämlich höchste Qualität.<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: STAGETEC Entwicklungsgesellschaft für professionelle <strong>Audio</strong>technik mbH,<br />

Tabbertstrasse10, 12459 Berlin (verantwortlich für den Inhalt)<br />

Redaktion: Medientechnik Presseservice, Köln<br />

Grafik <strong>und</strong> Bildbearbeitung: art & craft [design worx], Köln<br />

Lektorat: Betz Lektorat <strong>und</strong> Redaktion, Tübingen<br />

Druck: CE DE Druck, Köln<br />

Dr. Helmut Jahne Dipl. Ing. Wolfgang Salzbrenner Dr. Klaus-Peter Scholz<br />

Die Geschäftsführer der STAGETEC Entwicklungsgesellschaft<br />

Fotos:<br />

Titel: B. Leitner, digitalstock.de; S. 4: links unten: Caro, Riedmiller; S. 7: Hoang Anh Vu, sxc.hu;<br />

S. 9: Arno Declair; S. 14: Pascal Cribier, Fotolia.com; S. 17: Cegelec; S. 18: Ribkov Dagim,<br />

depositphotos.com; Mile Jerkovic, sxc.hu; S. 20 ff: Yuri Bogomaz, Stage Entertainment, RU;<br />

S. 23: Videohouse, BE; Grafiken S. 11, 13, 16, 19, 23: Stephanie Körver, art & craft [design<br />

worx], Köln; Dieter Kahlen, Neukirchen-Vluyn; Medienagentur Jahreiss, Hohenberg; Bildarchiv<br />

der SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP, Berlin, Stefani Renner, Köln<br />

Dolby <strong>und</strong> das Doppel-D-Symbol sind eingetragene Warenzeichen von Dolby Laboratories.


Zorro kämpft für die Rechte der Unterdrückten<br />

– auch im gleichnamigen Musical<br />

im MDM-Palace-<strong>Theater</strong> in Moskau<br />

Kurzmeldungen<br />

Frischer Wind für Chinas TV<br />

CCTV erneuert die <strong>Audio</strong>technik seiner wichtigsten Fernsehstudios<br />

Virtuelle Jahrh<strong>und</strong>ert-Akustik<br />

Passionsspiele mit Beschallung in virtuellem Raum<br />

Genfer <strong>Audio</strong>-Konventionen<br />

NEXUS unterstützt die Automation im sendenahen TV-Workflow<br />

Baukastenprinzip für den Ton<br />

Genial einfaches Modul-Mischpult für NEXUS-Netze<br />

Blick in die Zukunft<br />

<strong>DELEC</strong> stellt oratis Netzwerkknoten mit Gbit-Ethernet-Anschluss vor<br />

Tief unter der Elbe<br />

Evakuierungsanlage in Unterwasser-Autobahntunnel<br />

Die dritte Dimension im Blick<br />

MEDIAGROUP geht neue Wege in der 3-D-Videodarstellung<br />

Zorro reitet wieder<br />

Musical mit Flamencomusik <strong>und</strong> perfektem So<strong>und</strong>-Design<br />

Auf der ganzen Welt:<br />

Die Niederlassungen der SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP<br />

4<br />

6<br />

9<br />

10<br />

12<br />

14<br />

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18<br />

20<br />

23


4<br />

Kurzmeldungen<br />

Staatsvernetzung<br />

Mitten in Rom liegt der kleinste Staat der Welt: die Vatikanstadt, Sitz<br />

des Oberhauptes der katholischen Kirche. Schon seit <strong>mehr</strong> als zwölf<br />

Jahren ist hier auch ein NEXUS-<strong>Audio</strong>netzwerk zu Hause, das die Produktion<br />

des staatseigenen R<strong>und</strong>funkprogrammes unterstützt. Radio<br />

Vatikan selbst ist dabei alles andere als klein, denn schließlich produziert<br />

der Sender in 21 Sprachen, sendet in vier verschiedenen terrestrischen<br />

Netzen, in DAB <strong>und</strong> ist über Satellit sowie Internet weltweit<br />

zu empfangen.<br />

Nicht nur die Aufgabenstellung <strong>und</strong> Verbreitung von Radio Vatikan<br />

unterscheidet sich von denen anderer Sender; auch die Produktionssituation<br />

ist sehr spezifisch. Ein Großteil der Produktionsräume des<br />

Radios liegt nämlich aus schlichtem Platzmangel etwa 3 km außer halb<br />

des Vatikans im Palazzo Pio in Rom. Der Hauptschaltraum, einige der<br />

Produktionsregien sowie wichtige Produktionsplätze für Live-Aufnahmen<br />

befinden sich jedoch innerhalb des Vatikans. Bestand die Aufgabe<br />

des NEXUS-Systems anfangs nur darin, eine Verbindung zwischen der<br />

Vatikanstadt <strong>und</strong> dem externen Produktionsstandort herzustellen, so<br />

soll es heute auch innerhalb der Vatikanstadt eine umfassende <strong>Audio</strong>vernetzung<br />

bieten. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde dem bestehenden NEXUS<br />

im vergangenen Jahr eine umfangreiche Erweiterung zuteil. Ein sternförmiges<br />

<strong>und</strong> in vielen Teilen red<strong>und</strong>ant ausgelegtes <strong>Audio</strong>netz mit zwei<br />

NEXUS STARs <strong>und</strong> 15 Basisgeräten erschließt nun das vatikanische<br />

Einfach abgehört<br />

Unter dem Namen SAM als Akronym für Stagetec <strong>Audio</strong> Monitor bietet<br />

STAGETEC für seine NEXUS <strong>Audio</strong>router eine neue, intuitiv zu bedienende<br />

Abhörsteuerung an. Sie ermöglicht die direkte Quellenanwahl<br />

über 16 Tasten <strong>und</strong>, realisiert über vier verschiedene Layer, die Quellenanwahl<br />

von bis zu 64 Quellen. Dabei können sowohl jede Quelle in<br />

ihrer Lautstärke eingestellt als auch bei <strong>mehr</strong>kanaligen Signalen die<br />

individuellen <strong>Audio</strong>kanäle getrennt justiert werden.<br />

SAM stellt zudem ein Beispiel für eine gelungene Kooperation innerhalb<br />

der Mediagroup dar: Es basiert auf einer 1-HE-Sprechstelle aus<br />

der oratis-Intercomlinie von <strong>DELEC</strong>. Da diese Sprechstellen eine vorbildliche<br />

Benutzerführung aufweisen, kompakt <strong>und</strong> zudem preislich<br />

attraktiv sind, bot sich diese außergewöhnliche Nutzung an. Das<br />

oratis-Derivat wird in Kürze mit einem an NEXUS angepassten Design<br />

erhältlich sein. Die Konfiguration von SAM erfolgt über die optionale<br />

Steuersoftware XGUI, einer Entwicklung der MEDIAGROUP-Niederlassung<br />

in Malaysia. Sie wird häufig als Touch-Screen-Bedienung für<br />

NEXUS verwendet <strong>und</strong> eignet sich dank ihrer klaren Benutzerführung<br />

ebenfalls sehr gut für die neue Aufgabe der SAM-Tastenkonfiguration.<br />

Kongresszentrum, das Segnungszimmer des Papstes <strong>und</strong> sogar den<br />

Petersdom für Tonaufnahmen. Unterstützt wird die R<strong>und</strong>funkproduktion<br />

durch ein <strong>DELEC</strong> Intercomsystem mit Sprechstellen in allen Produktionsräumen.<br />

Die neueste Erweiterung stellt CRESCENDO dar, das<br />

bald im Hauptschaltraum mitten im Herzen von Vatikanstadt seinen<br />

Dienst antreten wird.<br />

And 12 points go to …<br />

28 Jahre ist es her, dass Deutschland Austragungsort eines Eurovision<br />

Song Contests ESC gewesen ist. Dieses Jahr ist es nun wieder soweit<br />

– dank Lena, die den Titel 2010 für ihr Heimatland ersang, <strong>und</strong> einer<br />

Regel, die besagt, die nächste Entscheidung habe im Land des Vorjahressiegers<br />

stattzufinden. Im Lauf seiner über 50-jährigen Geschichte hat<br />

sich der ESC als populäres Event <strong>und</strong> Publikumsmagnet etabliert. Hier<br />

wurden Weltkarrieren gestartet – unter anderem die von Udo Jürgens,<br />

Céline Dion <strong>und</strong> natürlich von ABBA, die 1974 mit ihrem Siegertitel<br />

Waterloo <strong>und</strong> schrillem Outfit Musikgeschichte schrieben.<br />

Bis zu 35.000 Zuschauer können dieses Jahr in Düsseldorf live dabei<br />

sein, wenn Interpreten aus 43 Ländern bei den Vorentscheidungen<br />

<strong>und</strong> dem Finale am 14. Mai gegeneinander antreten. Eigens zu diesem<br />

Zweck wurde die Düsseldorf-Arena, sonst Heimstatt des Zweitligisten<br />

Fortuna Düsseldorf, für eine sechswöchige, aufwändige Vorbereitungs-<br />

<strong>und</strong> Probenzeit ausgeliehen. Die Übertragung erfolgt in über 50 Länder;<br />

erstmals wird dabei der Sendeton für alle angeschlossenen<br />

TV-Stationen von AURUS-Regien produziert. Dafür erhält der NDR als<br />

Host-Broad caster drei AURUS-Pulte aus dem Hause STAGETEC für sein<br />

mobiles Sendezentrum, das er auf dem Gelände der Düsseldorf-Arena<br />

unterhält. Ein weiteres AURUS ist im HD-Übertragungswagen des NDR<br />

installiert, der ebenfalls vor Ort sein wird. Für guten Ton ist also gesorgt<br />

– mitreißende Melodien müssen die anderen liefern.


AVB-Standard mit Audinate<br />

STAGETEC <strong>und</strong> das in Australien beheimatete Unternehmen Audinate<br />

haben eine Zusammenarbeit im Bereich der <strong>Audio</strong>übertragung über<br />

IP-Netzwerke beschlossen. Audinate gilt heute mit seiner Dante-<br />

Produktlinie weltweit als erste Adresse für Hochleistungsnetzwerke<br />

zur Übertragung unkomprimierter <strong>Audio</strong>daten über Standard-IP-<br />

Verbindungen.<br />

„Die <strong>Audio</strong>-over-IP-Technologie wird für uns in Zukunft enorm wichtig“,<br />

erläutert Dr. Klaus-Peter Scholz, Geschäftsführer von STAGETEC in Berlin,<br />

die Kooperation. „Wir haben schon eine Weile Ausschau nach einer<br />

integrierten Lösung gesucht <strong>und</strong> Dante ist für uns die ideale Antwort!“<br />

Auch für Audinate stellt die interkontinentale Zusammenarbeit eine<br />

echte Bereicherung dar. „Wir fühlen uns geehrt, dass STAGETEC unser<br />

Dante als Netzwerkstandard gewählt hat“, meint dazu John Mc Mahon,<br />

Vizepräsident von Audinate für weltweiten Vertrieb <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbetreuung.<br />

„Dante bietet die Möglichkeit, die synchron getaktete Welt<br />

des klassischen Routingsystems mit der IP-Welt zu kombinieren <strong>und</strong><br />

gleichzeitig eine Erweiterung auf neue Standards wie das <strong>Audio</strong> Video<br />

Bridging AVB sicherzustellen.“<br />

Gesammelte Musik<br />

Es ist der Traum eines jeden Musikliebhabers: das Deutsche Musikarchiv<br />

mit Sitz in Leipzig. Hier hinterlegt jeder professionell Musikschaffende<br />

je zwei Tonträger seiner Werke. Das Musikarchiv bietet damit eine vollständige<br />

Sammlung aller deutschen Tonträger! Eines der beiden Exemplare<br />

dient der Ausleihe, denn jedermann kann sich im Musikarchiv eine<br />

eigene Auswahl an Aufnahmen anhören. Der zweite Tonträger wird archiviert<br />

– ein Vorgang, der in naher Zukunft rein digital erfolgen soll, unabhängig<br />

vom Originalträger der Aufnahme.<br />

Es liegt auf der Hand, dass dazu schon aus rein archivarischen Über legungen<br />

<strong>Audio</strong>technik auf höchstem Niveau benötigt wird. Die Planung<br />

<strong>und</strong> Installation des Tonstudios im neuen Erweiterungsbau des Deutschen<br />

Musikarchivs war eine spannende Herausforderung für die<br />

MEDIAGROUP, die hier auf ein AURUS mit NEXUS-Netzwerk <strong>und</strong> einer<br />

Abtastrate von 96 kHz setzt. Ganz ungewohnt in dieser Umgebung<br />

muten die teilweise museumsreifen Abspielgeräte an, die von heutiger<br />

Technik wie BlueRay-Spielern bis zurück zum guten alten Wachswalzen-<br />

Phonographen reichen. Schließlich muss für jede Musikaufnahme<br />

auch das passende Abspielgerät vorhanden sein! Darüber hinaus entspricht<br />

das Studio heutigen Surro<strong>und</strong>-Standards <strong>und</strong> hat, ebenfalls<br />

unter der Federführung der MEDIAGROUP, eine von amb Thomas Behr<br />

geplante, optimale Abhörakustik integriert. Die K<strong>und</strong>en können sich<br />

somit ganz allein auf das Wichtigste konzentrieren – auf die Musik!<br />

Loudness-Metering in NEXUS-Netzen<br />

Wenige Themen im Umfeld der TV-Produktion oder -Sendung sind<br />

momentan aktueller als die Umstellung von Peakmessung auf Loudness-Metering.<br />

Dies manifestiert sich auch in der Verabschiedung der<br />

europäischen Empfehlung EBU-R 128 in der zweiten Jahreshälfte 2010.<br />

Der Hintergr<strong>und</strong>: Statt dem Fernsehzuschauer zu Hause ein Programm<br />

mit immer weniger Dynamik <strong>und</strong> immer lauteren Inhalten zu präsentieren<br />

– davon sind vor allem Werbeblocks <strong>und</strong> Trailer betroffen – soll<br />

durch eine Umstellung der <strong>Audio</strong>messung eine höhere Dynamik <strong>und</strong><br />

ein gleichbleibenderer Lautheitseindruck transportiert werden.<br />

Auch die MEDIAGROUP engagiert sich aktiv an der Entwicklung der<br />

Loudness-Messung. Mit der neuen Generation von CPU-Karten, der<br />

XCPU09 für NEXUS-Basisgeräte, sind sogar einige der neuen Messmethoden<br />

direkt im NEXUS implementiert! Gemessen wird in der<br />

neuen Einheit LU, bezogen auf Fullscale LUFS. Die neue Karte stellt<br />

drei unterschiedliche Messungen zur Auswahl: eine Momentanmessung<br />

mit einer einstellbaren Integrationszeit zwischen 100 ms <strong>und</strong> 400 ms,<br />

eine Kurzzeitmessung mit dreisekündiger Integrationszeit sowie die<br />

Dialog-Level-Messung mit manuellem Reset. Das Konfigurationsfenster<br />

bietet noch zahlreiche weitere Einstellmöglichkeiten für Experten <strong>und</strong><br />

stellt auch zukünftige Funktionserweiterungen in Aussicht.<br />

Die XCPU09 kann in einem NEXUS-Netzwerk mit Basisgeräten betrieben<br />

werden, die noch teilweise mit der Vorgängerkarte XCPU08 bestückt<br />

sind. Außerdem lässt sich ein Basisgerät mit der neuen Karte in bereits<br />

bestehende NEXUS-STAR-Netzwerke einfügen.<br />

Neben der Loudness-Messung bietet die XCPU09 als weitere Neuerung<br />

einen Ethernet-Anschluss an. Er ermöglicht zum Beispiel den Anschluss<br />

eines Bedienrechners mit dem NEXUS-Matrix-5-Programm direkt über<br />

TCP/IP ohne die bisher notwendige XCI-Karte. Dadurch wird auch die<br />

Fernwartung einer NEXUS-Anlage weiter vereinfacht.<br />

Mit der neuen XCPU09 beweist STAGETEC einmal <strong>mehr</strong>, dass ihre<br />

Systeme stets die aktuellen Standards aufgreifen <strong>und</strong> somit technologisch<br />

zukunftssichere Investitionen darstellen. Darüber hinaus zeigt<br />

diese Neuvorstellung den Entwicklungstrend aller STAGETEC-Produktlinien,<br />

konsequent so viele Peripheriegeräte wie möglich einzusparen<br />

<strong>und</strong> deren Funktionalität direkt im <strong>Audio</strong>netzwerk zu integrieren.<br />

5


6<br />

Frischer Wind für Chinas TV<br />

CCTV erneuert die gesamte <strong>Audio</strong>technik seiner beiden<br />

wichtigsten Fernsehstudios in Peking<br />

Sollten Sie jemals Gelegenheit haben, mit chinesischen TV-Profis über Einschaltquoten zu sprechen, machen Sie sich auf Zahlen<br />

gefasst, die unser europäisches Vorstellungsvermögen sprengen. So erreichte die vierstündige Live-Übertragung der TV-Gala<br />

zum chinesischen Neujahrsfest von CCTV aus Peking weit <strong>mehr</strong> als 400 Millionen Zuschauer. Die Show, die traditionell zu den<br />

wichtigsten TV-Events in China gehört, war in diesem Jahr gleichzeitig die Bewährungsprobe für eine umfangreiche <strong>Audio</strong>-<br />

Neuinstallation in zwei großen CCTV-Studios mit AURUS <strong>und</strong> NEXUS in den technischen Hauptrollen<br />

Der staatliche chinesische Fernsehsender China Central Television,<br />

kurz CCTV, ist mit r<strong>und</strong> 8.000 Mitarbeitern <strong>und</strong> derzeit 43 Kanälen der<br />

größte TV-Anbieter des Landes. Verschiedene der von CCTV produzierten<br />

Programme können in englischer <strong>und</strong> chinesischer Sprache<br />

auch außerhalb Chinas empfangen werden. Breite internationale Aufmerksamkeit<br />

wurde CCTV spätestens durch die Übertragung der<br />

Olympischen Sommerspiele 2008 aus Peking zuteil, sowie durch den<br />

spektakulären Bau seines neuen, architektonisch außergewöhnlichen<br />

Hauptquartiers. Die neue Sendezentrale im Osten der Stadt sollte ursprünglich<br />

bereits zu den Olympischen Spielen fertiggestellt sein, wird<br />

nun aber im Laufe dieses Jahres schrittweise in Betrieb genommen.<br />

Erfolgsgeschichte<br />

Für die chinesische Niederlassung der SALZBRENNER STAGETEC<br />

MEDIAGROUP unter der Leitung von Zeng Dong ist der Zuschlag im<br />

Ausschreibungsverfahren für die Neuinstallation der <strong>Audio</strong>technik in<br />

den beiden Studios aufgr<strong>und</strong> des beträchtlichen Auftragsvolumens ein<br />

besonders wichtiger Erfolg. Wenn auch bei Weitem nicht der erste:<br />

Seit ihrer Gründung 2005 konnte die chinesische Dependance insgesamt<br />

bereits knapp 30 STAGETEC-Konsolen bei <strong>Broadcast</strong>ern <strong>und</strong> in<br />

<strong>Theater</strong>n in China platzieren. Und auch für CCTV ist die Entscheidung<br />

für STAGETEC kein Sprung ins kalte Wasser – bereits im Herbst 2007<br />

wurde der neue HDTV-Übertragungswagen des Senders mit einer<br />

AURUS-Konsole mit 48 Kanalstreifen, vier NEXUS-Basisgeräten <strong>und</strong><br />

einem NEXUS-Router ausgerüstet. Das Fahrzeug ist der größte HDTVfähige<br />

Ü-Wagen in China <strong>und</strong> dementsprechend häufig bei wichtigen<br />

Events im Einsatz – nach den Olympischen Spielen beispielsweise bei<br />

den National Games, den Asian Games in Guangzhou oder für die<br />

Eröffnungs- <strong>und</strong> Abschlusszeremonie der Expo in Shanghai. Weitere<br />

wichtige Events waren die Militärparade sowie die Gala anlässlich der<br />

Sechzigjahrfeier der Volksrepublik China. Nicht weniger oft fungiert<br />

der Wagen auch als stationäre Regie für HDTV-Übertragungen aus<br />

den CCTV-Studios in Peking.<br />

Schon im Frühjahr 2008 erfolgte die Lieferung von drei CRESCENDO-<br />

Konsolen für die Übertragung der Olympischen Spiele. Ihren endgültigen<br />

Bestimmungsort finden diese Mischpulte nach der Fertigstellung<br />

der neuen CCTV-Zentrale in den dortigen Sendestudios E14, E15 <strong>und</strong><br />

E17, wo sie vorwiegend für Sport übertragungen eingesetzt werden<br />

sollen.<br />

Die beiden Teams von STAGETEC China <strong>und</strong> CCTV haben den Umbau<br />

der Tonregie <strong>und</strong> der beiden FoH-Plätze in Rekordzeit bewältigt,<br />

so dass man nahtlos in die Proben zur großen Neujahrsfest-Gala<br />

einsteigen konnte.<br />

Von links nach rechts: Izzy Wang (STAGETEC China), Zhou Fan (CCTV),<br />

Ren Gang (CCTV), CCTV <strong>Audio</strong> Supervisor Chen Chen, Mr Jing (CCTV<br />

Vize Manager <strong>Audio</strong>), Zeng Dong, (Geschäftsführer der STAGETEC<br />

China), Mr Xu (CCTV), Miss Liu (CCTV), Yao Ma (STAGETEC China).


<strong>Audio</strong> Supervisor Chen Chen, zuständig für die aktuelle <strong>Audio</strong>-Installation,<br />

lernte digitale <strong>Audio</strong>technik von STAGETEC allerdings schon viel<br />

früher kennen: „Anlässlich einer Studienreise zum Thema Music-Recording<br />

hatte ich im Jahr 2003 Gelegenheit, verschiedene Sendeanstalten<br />

<strong>und</strong> Aufnahmestudios in Deutschland <strong>und</strong> Österreich zu besuchen. Die<br />

meisten dieser Studios arbeiteten mit einem CANTUS, dessen hoch<br />

entwickelte Technologie mich damals tief beeindruckt hat. Ich bin deshalb<br />

von dieser Reise mit dem festen Vorsatz zurückgekehrt, mich<br />

auch bei meinem Sender für die Einführung von STAGETEC-Konsolen<br />

zu engagieren.“ Ausschlaggebend für eine Auftragsvergabe ist beim<br />

staatlichen CCTV allerdings das beste Angebot im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens,<br />

an dem mindestens drei konkurrierende Anbieter<br />

teilnehmen müssen.<br />

R<strong>und</strong>um neu<br />

Die neue <strong>Audio</strong>technik im alten CCTV-Hauptsitz zählt derzeit wohl zu<br />

den größten zusammenhängenden <strong>Audio</strong>-Installationen in ganz Asien.<br />

Sowohl in dem r<strong>und</strong> 2.000 Quadratmeter großen Sendesaal, Hall 1 genannt,<br />

als auch im etwas kleineren Studio 9 ist jeweils ein AURUS mit<br />

56 Kanalbedienstreifen installiert; beide Konsolen werden primär für<br />

Saalbeschallungen eingesetzt. Ein drittes Pult gleicher Konfiguration<br />

ersetzt in der Surro<strong>und</strong>-Senderegie von Studio 9 ein zehn Jahre altes<br />

Digitalpult. Ein studioübergreifendes <strong>Audio</strong>netz für Beschallung <strong>und</strong><br />

Sendung verbindet zwei NEXUS-STAR-Router, die in der Senderegie<br />

installiert sind, sowie jeweils zwei NEXUS-Basisgeräte an den drei<br />

Standorten. Die gesamte analoge <strong>und</strong> digitale <strong>Audio</strong>verkabelung sowie<br />

alle Glasfaserverbindungen wurden neu installiert.<br />

Die Erneuerung der gesamten <strong>Audio</strong>technik beider Studios war vor<br />

allem deshalb unumgänglich, weil das bisherige <strong>Broadcast</strong>-Pult, das in<br />

der Regie für die Sendemischungen aus beiden Studios zuständig war,<br />

den steigenden Anforderungen der dort durchgeführten, großen Produktionen<br />

immer weniger gerecht werden konnte. Das lag zum einen<br />

an fehlenden Kapazitäten, zum anderen an dessen starrer Bus-Struktur.<br />

Das neue AURUS löst dagegen mit bis zu 300 Eingangskanälen, 128<br />

Bussen <strong>und</strong> hochflexiblem Routing alle denkbaren Engpässe <strong>und</strong> Konfigurationsprobleme<br />

elegant <strong>und</strong> schnell. Zudem waren die FoH-Pulte<br />

beider Studios bislang noch in Analogtechnik ausgeführt, so dass nur<br />

sehr mühsam zwischen <strong>mehr</strong>eren Produktionen gewechselt werden<br />

konnte. Dabei mussten alle Parameter der Mischpultoberfläche <strong>und</strong><br />

das gesamte Routing manuell auf die bevorstehende Produktion abgestimmt<br />

werden. Dank der modernen Datenverwaltung der beiden<br />

AURUS-FoH-Pulte sind solche Aufgaben künftig mit dem Laden eines<br />

neuen Presets erledigt – ganz zu schweigen von den Vorzügen, die das<br />

neue <strong>Audio</strong>system hinsichtlich Signalqualität, Stromverbrauch, Abwärme,<br />

Vernetzbarkeit <strong>und</strong> genereller Flexibilität mit sich bringt. Dabei<br />

steht für CCTV allerdings die hohe Zuverlässigkeit, die AURUS <strong>und</strong><br />

NEXUS weltweit auszeichnet, an erster Stelle.<br />

Dreifach abgesichert<br />

Die Hall 1 ist Schauplatz besonders wichtiger <strong>und</strong> repräsentativer TV-<br />

Produktionen <strong>und</strong> Events in China mit zahlreichen prominenten Persönlichkeiten<br />

<strong>und</strong> durchweg hohen Zuschauerzahlen. Absolute Ausfallsicherheit<br />

<strong>und</strong> Red<strong>und</strong>anz der verwendeten <strong>Audio</strong>technik stand deshalb<br />

für Chen Chen, Leiter der <strong>Audio</strong>technik in Hall 1 <strong>und</strong> Studio 9, bei der<br />

Systemplanung an oberster Stelle: „Wir nutzen bei Live-Übertragungen<br />

zwei identische AURUS-Konsolen in der Regie <strong>und</strong> im Studio – eine für<br />

den Sendeton <strong>und</strong> eine für die Saalbeschallung. Diese beiden Pulte<br />

bilden gemeinsam bereits ein perfektes Red<strong>und</strong>anzsystem, da jedes<br />

einzelne dank eines möglichen Zweimann-Betriebs notfalls auch beide<br />

Aufgabenbereiche abdecken kann. Bei so wichtigen Produktionen wie<br />

der Gala zum Neujahrsfest würden wir allerdings auch auf unsere dritte<br />

Konsole zurückgreifen; sie kann im Notfall als Backup entweder das<br />

Beschallungspult oder die Konsole zur Sendetonmischung ersetzen.<br />

Natürlich sind auch alle Glasfaserverbindungen sowie die Stromversorgungen<br />

red<strong>und</strong>ant ausgeführt.“ Zeng Dong, Leiter der chinesischen<br />

STAGETEC-Niederlassung: „Für einen solchen Havariefall wurden spezielle<br />

Konfigurationen vorprogrammiert, die bei Bedarf ein blitzschnelles<br />

<strong>und</strong> unterbrechungsfreies Umschalten einer Konsole mit nur einem<br />

Tastendruck gestatten.“<br />

Effiziente Bedienung<br />

Bei komplexeren Installationen, sprich, beim Betrieb <strong>mehr</strong>erer STAGETEC-<br />

Mischpulte in einem gemeinsamen NEXUS-<strong>Audio</strong>netzwerk, kommt<br />

eine technisch sehr interessante Option zum Tragen: die Splitfunktion<br />

der Mikrofon-Eingangskarte XMIC+ von STAGETEC. Sie ermöglicht es,<br />

pro Mikrofoneingang bis zu vier unabhängige Digitalausgänge zu ver-<br />

Mit Feuerwerk <strong>und</strong> Drachentänzen ins neue Jahr<br />

Das chinesische Neujahrsfest ist der wichtigste chinesische Feiertag,<br />

der sich am Mondkalender orientiert <strong>und</strong> auf einen Neumond<br />

zwischen dem 21. Januar <strong>und</strong> dem 21. Februar fällt. Mindestens eine<br />

Woche lang, vielfach auch deutlich länger, ruht nahezu das gesamte<br />

Arbeitsleben in China <strong>und</strong> man feiert im Kreis der Familie <strong>und</strong> Verwandtschaft.<br />

Ein wichtiger Programmpunkt ist für die meisten Familien dabei die<br />

große TV-Gala des CCTV, die am Abend des chinesischen Neujahrsfestes<br />

aus dem großen CCTV-Sendesaal live übertragen wird. Viele<br />

berühmte Künstler <strong>und</strong> Schauspieler des Landes reißen sich förmlich<br />

um einen Auftritt in dieser ungemein populären Unterhaltungsshow,<br />

die volle vier St<strong>und</strong>en dauert. In diesem Jahr begannen die umfangreichen<br />

Bühnenproben unmittelbar nach der Installation des neuen<br />

STAGETEC-<strong>Audio</strong>systems, also <strong>mehr</strong>ere Wochen vor der Show. Der<br />

Produktionsaufwand ist beträchtlich; so bestanden sowohl die gesamte<br />

Rückfläche als auch die Seitenportale <strong>und</strong> der Boden des Bühnenbilds<br />

aus hochauflösenden LED-Displays. Mit r<strong>und</strong> 45 Drahtlos-Kanälen <strong>und</strong><br />

Surro<strong>und</strong>-Tonmisch ungen sowohl für die Saalbeschallung als auch für<br />

die Sendung über den HDTV-Kanal von CCTV wurde auch im Tonbereich<br />

hoher Aufwand betrieben. Bei r<strong>und</strong> 1,4 Milliarden Einwohnern<br />

<strong>und</strong> einer Sehbeteiligung von gut 31 Prozent wurde die TV-Gala 2011<br />

von r<strong>und</strong> 434 Millionen Fernsehzuschauern verfolgt.<br />

7


8<br />

sorgen. Die Anlage wird dabei so konfiguriert, dass jeder Nutzer nur<br />

einen der vier Splitausgänge sehen <strong>und</strong> anwenden kann. Jeder Splitausgang<br />

ist hinsichtlich Trittschallfilter, Phasentausch, Übersteuerungsschutz<br />

<strong>und</strong> Verstärkungseinstellung völlig unabhängig von den anderen<br />

bedienbar, da diese Signalbearbeitungsfunktionen durchgängig auf der<br />

digitalen Ebene realisiert werden.<br />

In der Praxis bedeutet dies, dass sowohl der Beschallungsingenieur<br />

im Studio als auch der Sendeingenieur in der Regie an ihren beiden<br />

AURUS-Konsolen einen völlig unabhängigen Zugriff auf alle Mikrofoneingänge<br />

haben. Traditionellere Systemkonzepte würden für eine solche<br />

Arbeitsweise ein analoges Splitting der Quellen <strong>und</strong> getrennte Mikrofoneingänge<br />

für Beschallung <strong>und</strong> Sendung erfordern, was den Materialaufwand<br />

beträchtlich erhöhen würde.<br />

Installation in Rekordzeit<br />

Für die Installation des komplexen Gesamtsystems stand nur ein äußerst<br />

knapp bemessener Zeitrahmen von r<strong>und</strong> 20 Tagen zur Verfügung,<br />

da die umfangreichen Proben für die Neujahrs-Show fest<br />

Die neue CCTV-Zentrale<br />

Der spektakuläre Neubau des CCTV-Headquarters gehört mit <strong>mehr</strong> als<br />

470.000 Quadratmetern Nutzfläche zu den größten Bürogebäuden der<br />

Welt <strong>und</strong> rangiert nach dem Pentagon weltweit auf Platz 2. Das alte<br />

CCTV-Gelände im Westen der Stadt hat seine Kapazitätsgrenze längst<br />

erreicht, so dass bereits zahlreiche Immobilien in der Nachbarschaft<br />

als Ausweichfläche angemietet werden mussten. Auch nachdem das<br />

aufsehenerregende neue Hochhaus seinen Betrieb aufgenommen hat,<br />

soll der alte Gebäudekomplex weiterhin von CCTV genutzt werden.<br />

Der vom Niederländer Rem Koolhaas gemeinsam mit dem 37-jährigen<br />

deutschen Architekten Ole Scheeren entworfene Neubau in Form<br />

zweier über Eck verb<strong>und</strong>ener, L-förmiger Türme hat 54 Stockwerke<br />

<strong>und</strong> ist 234 Meter hoch.<br />

Das AURUS in der neu aufgebauten Senderegie des CCTV-Studios 9 hat 56 Kanalstreifen <strong>und</strong><br />

ist für den Surro<strong>und</strong>- oder Stereo-Sendeton sowohl von Studio 9 als auch von Hall 1 zuständig.<br />

Es ist mit den beiden anderen AURUS-Pulten gleicher Größe an den FoH-Plätzen beider Studios<br />

über NEXUS vernetzt <strong>und</strong> kann deren Aufgaben im Bedarfsfall ebenfalls übernehmen.<br />

terminiert waren. Chen Chen: „Trotz der knappen Zeit wurde diese<br />

Aufgabe von STAGETEC China ausgezeichnet bewältigt, auch mit tatkräftiger<br />

Unterstützung durch den Hersteller in Deutschland.“ Die<br />

Racks <strong>und</strong> die Verkabelung waren zuvor von der STAGETEC-Niederlassung<br />

optimal vorbereitet worden, um die eigentliche Installationsphase<br />

so kurz wie möglich anzulegen. Wegen der gleichartigen Bedienoberfläche<br />

aller drei STAGETEC-Konsolen dieses Komplexes gestaltete sich<br />

zudem die Schulung der Mitarbeiter sehr einfach – selbst dann, wenn<br />

zwei der Pulte für Produktionen benötigt wurden, stand für Trainingsläufe<br />

noch ein drittes mit identischer Oberfläche zur Verfügung.<br />

Lesen Sie <strong>mehr</strong> unter www.stagetec.com/stages


Virtuelle Jahrh<strong>und</strong>ert-Akustik<br />

Gesucht: eine Beschallungsanlage. Geboten: ein 51 Meter langes <strong>und</strong> 47 Meter breites Tonnengewölbe mit 25 Metern Höhe.<br />

Eine Bahnhofshalle? Ein Autobahntunnel? Nein, ein <strong>Theater</strong> für 100 Vorstellungen <strong>und</strong> insgesamt 500.000 Besucher. Oder anders<br />

ausgedrückt: der Albtraum eines jeden Raumakustikers. Es sei denn, Vivace ist mit im Spiel<br />

Schauplatz des Geschehens ist der kleine Ort Oberammergau in Bayern,<br />

wo im Jahre 1633 die Pest wütete. Um göttlichen Schutz vor der Seuche<br />

zu erhalten, gelobten damals einige Bürger, alle zehn Jahre Passionsspiele<br />

der Leiden Christi aufzuführen. Der Überlieferung nach waren<br />

ab da keine Todesopfer <strong>mehr</strong> zu beklagen, <strong>und</strong> bereits ein Jahr später,<br />

1634, lösten die Dorfbewohner ihren göttlichen Schwur zum ersten<br />

Mal ein. Und so auch wieder im Jahr 2010, diesmal zum 41. Mal.<br />

Zeitgemäße Tradition<br />

Allerdings hat sich im Laufe der Jahrh<strong>und</strong>erte ein Schwerpunkt deutlich<br />

verändert: Nicht nur ER sollte den Passionsspielen folgen können,<br />

sondern auch knapp 5.000 Zuschauer pro Aufführung. Damit gewannen<br />

Faktoren wie Sprachverständlichkeit <strong>und</strong> Klanggenuss zunehmend an<br />

Bedeutung – angesichts der Raumdimensionen ein schwieriges Unterfangen.<br />

Der bisherige Ausweg, das durchaus übliche Mitlesen im Textbuch,<br />

war 2010 nicht <strong>mehr</strong> möglich, da die Aufführungen aus dramaturgischen<br />

Gründen bis in die späten Abendst<strong>und</strong>en verlegt worden<br />

waren. Gute Gründe also, die Passionsspiele erstmalig in ihrer Geschichte<br />

elektroakustisch zu unterstützen.<br />

Das Wie<br />

Dabei stellten nicht nur der riesige Zuschauerraum, sondern auch die<br />

Bühne mit immerhin noch 40 m Breite <strong>und</strong> der Orchestergraben die<br />

Akustiker auf eine harte Probe. Letzterer wird nämlich bei Regenwetter<br />

halb unter die Bühne gefahren, so dass die Höhen des Orchesters gar<br />

nicht <strong>mehr</strong> in den Publikumsraum gelangen. Die Lautstärke reichte<br />

ebenfalls nicht für den großen Zuschauerraum aus. Die Bühne selbst<br />

ist seit eh <strong>und</strong> je eine Open-Air-Bühne. Mit einer Kulisse aus Beton <strong>und</strong><br />

einer Bodenfläche aus Estrich stellte sie nicht nur für die Schauspieler,<br />

sondern auch für die Akustik <strong>und</strong> Beschallung in vielerlei Hinsicht eine<br />

Heraus forderung dar.<br />

Während das Orchester klassisch mikrofoniert werden konnte, war für<br />

die Bühne ein ganz eigenes Konzept notwendig. Bei den 120 Sprechrollen<br />

erübrigte sich eine individuelle Mikrofonierung. Stattdessen<br />

kamen überwiegend Stage-Floor-Grenzflächenmikrofone <strong>und</strong> Bühnenrand-Mikrofone<br />

zum Einsatz. Es bedurfte einiger Experimente <strong>und</strong><br />

kreativer Ideen, um die Mikrofone so zu platzieren, dass die Darsteller<br />

an allen Positionen sprachverständlich abgenommen werden konnten.<br />

Richtungsweisender Raumklang<br />

Um den damit recht aufwändigen Mix im Zuschauerraum in einen angenehmen<br />

Gesamtklang zu verwandeln, wurde die Raumakustik mit<br />

Hilfe eines digitalen Vivace-Systems <strong>und</strong> der darauf abgestimmten Beschallungsanlage<br />

virtuell in einen guten Vortragssaal verwandelt. Dazu<br />

analysierte <strong>und</strong> bearbeitete Vivace die gerade aktiven Mikrofonsignale<br />

<strong>und</strong> spielte sie über ein sorgfältig eingerichtetes Lautsprecher-Setup<br />

so wieder ein, dass aus dem Zusammenspiel von Sinfonieorchester,<br />

Chor <strong>und</strong> Solisten ein natürlicher Raumklang entstand.<br />

Normalerweise dient das Raumklangsystem Vivace in zu kleinen oder<br />

akustisch zu trockenen Räumen der Verbesserung der Konzertakustik.<br />

Bei den Passionsspielen lag die Absicht eher darin, überhaupt eine<br />

Raumakustik zu erzeugen, da der Zuschauerraum dafür viel zu groß<br />

war. Die akustische Ortung der gerade sprechenden Schauspieler war<br />

ebenfalls ein wichtiges Ziel, da man bei so vielen Menschen auf der<br />

breiten Bühne dem Geschehen sonst nicht hätte folgen können. Für<br />

die ganz neue Anforderung einer Richtungsbeschallung erhielt Vivace<br />

ein zusätzliches Funktionsmodul. Es ermöglicht, die Mikrofone <strong>und</strong><br />

Lautsprecher individuell zu verzögern <strong>und</strong> im Pegel zu regeln. Über<br />

eine Fernbedienung wurden die Parameter teilweise dynamisch verändert,<br />

um auch bei den wenigen bewegten, drahtlosen Mikrofonen die<br />

für ein natürliches Klangbild wichtige, richtungsgetreue Verstärkung zu<br />

gewährleisten.<br />

Viele Experten verbessern den Klang<br />

Die Beschallung der Passionsspiele beschritt in vielerlei Hinsicht Neuland.<br />

Ihren Erfolg verdankt sie in erster Linie der engen Zusammenarbeit<br />

verschiedener Firmen: der Mediagroup als Lieferant des Vivace-<br />

Systems, Müller BBM als Raumakustik-Experten <strong>und</strong> Neumann & Müller<br />

als Beschallungsunternehmen, das auch den So<strong>und</strong>-Designer für die<br />

Veranstaltung stellte. Inzwischen hat die Idee Nachahmer gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> so manche Open-Air-Beschallung sorgt nun dank Vivace für virtuelles<br />

Konzertsaal-Feeling!<br />

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9


10<br />

Das Herzstück der neuen zentralen Technik<br />

bei RTS in Genf ist der Hauptschaltraum.<br />

<strong>Audio</strong>seitig basiert er auf einem großen<br />

NEXUS-Netzwerk, das auch sämtliche SDI-<br />

Embedder <strong>und</strong> De-Embedder beinhaltet.<br />

Gebaut wurde er, wie auch die übrige neue<br />

Technik, von der BFE Studio <strong>und</strong> Medien<br />

Systeme GmbH als Generalunternehmer des<br />

Gesamtprojekts.<br />

Genfer <strong>Audio</strong>-Konventionen<br />

NEXUS unterstützt die Automation im sendenahen TV-Workflow<br />

Zu Anfang war es nur ein Gedanke: eine rein File-basierte Produktion <strong>und</strong> Sendung mit durchgehendem Handling der<br />

beschreibenden Daten von der Aufnahme bis zum Archiv, kombiniert mit einer Datenbank-gesteuerten Konfektionierung aller<br />

senderelevanten Signale. Der Umstieg auf HD-Technik <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene technische Neugestaltung gab schließlich den<br />

Ausschlag, dieses im TV einzigartige Konzept in die Tat umzusetzen – mit NEXUS als Garant für sendefähigen Ton<br />

Nahezu in jeder Ausgabe der STAGES präsentiert mindestens ein Beitrag<br />

eine technologisch herausragende Installation in der Schweiz. Es<br />

scheint, als ob die äußeren Bedingungen in diesem vergleichsweise<br />

kleinen Land eine besonders innovative Herangehensweise an die<br />

professionelle <strong>Audio</strong>- <strong>und</strong> Videotechnik mit sich bringen. Vielleicht sind<br />

es die hohen Berge, die Richtfunk erschweren <strong>und</strong> daher zu einer sehr<br />

frühen Einführung von Glasfasernetzen führten, vielleicht sind es auch<br />

die vier Landessprachen, für insgesamt knapp acht Millionen Einwohner,<br />

die die Produktion <strong>und</strong> Sendung des öffentlich-rechtlichen Radios <strong>und</strong><br />

Fernsehens zu einer komplexen Angelegenheit werden lassen. Auch<br />

dieser Beitrag rückt wieder eine Schweizer Installation in den Blickpunkt:<br />

die neue Zentral- <strong>und</strong> Sendeablauf-Technik des öffentlich-rechtlichen<br />

Radios <strong>und</strong> Fernsehens RTS (Radio Télévision Suisse) für den französischsprachigen<br />

Teil der Schweiz mit Sitz in Genf.<br />

Das Projekt<br />

RTS befindet sich gerade mitten in einem Modernisierungsprozess, bei<br />

dem die gesamte TV-Sende- <strong>und</strong> Produktionstechnik für das HD-Zeitalter<br />

fit gemacht wird. Bevor sämtliche Produktionsstätten, vom News- über<br />

Yannick Dumartineix hat bei der RTS<br />

das Konzept der digitalen <strong>Audio</strong>technik<br />

im neuen Produktions- <strong>und</strong> Sendekomplex<br />

in Genf entwickelt. Zu seinen Erfahrungen<br />

mit STAGETEC-Equipment<br />

stellt er fest: „Wir setzen auf STAGETEC-<br />

Technologie <strong>und</strong> NEXUS, weil dieses<br />

Equipment sehr betriebs sicher ist.<br />

Das ist uns für unsere Sendeabwicklung<br />

enorm wichtig! Ein weiteres Kriterium<br />

war natürlich die außerordentliche<br />

<strong>Audio</strong>qualität dieser Systeme.“<br />

das Sportstudio bis hin zu den großen Produktionsstudios inklusive<br />

der dazugehörigen HD-Regie einer Erneuerung unterzogen werden,<br />

fand bereits die Implementierung der zentralen Technik in einem<br />

Neubau statt. Sie ist bereits teilweise auf Sendung, die Produktionsstätten<br />

werden peu à peu in den nächsten Jahren folgen.<br />

File statt Datenträger<br />

Hand in Hand mit dem Umstieg auf High Definition im Bild geht bei<br />

diesem Projekt die konsequente Umsetzung auf digitale, File-basierte<br />

Produktion. Als einen Teil des Projekts führt die SRG SSR (die Schweizerische<br />

Radio- <strong>und</strong> Fernsehgesellschaft, der RTS angehört) auch ein<br />

verbindliches Sendetonformat ein. Dieser SRG-weite Standard beschreibt<br />

sehr genau, welche Töne zu einem sendefähigen Video ge hören <strong>und</strong><br />

wo sie in welchem Format gesendet werden. Die Festlegung besagt,<br />

dass zu jedem Video einerseits ein sendefähiger Ton in Stereo <strong>und</strong> 5.1<br />

zur Verfügung stehen muss <strong>und</strong> andererseits auch ein IT-Ton, ebenfalls<br />

in Stereo <strong>und</strong> 5.1, abgelegt wird. Während der eigentliche Sendeton<br />

bei RTS in der Regel französisch ist, wird der IT-Ton für alle anderssprachigen<br />

Produktionen herangezogen. Zusammen ergeben sich nativ<br />

damit 16 <strong>Audio</strong>spuren, die gr<strong>und</strong>sätzlich immer belegt sein müssen.<br />

Selbst wenn kein individueller IT-Ton vorhanden ist, muss die entsprechende<br />

Spur belegt werden. Das kann auch mit einem Duplikat der<br />

französischen Fassung sein, damit keiner der anderssprachigen TV-<br />

Kanäle stumm sendet. In diesem Format, mit zwei diskreten Stereosignalen<br />

<strong>und</strong> zwei Dolby-E®-codierten 5.1-Signalen, wird das <strong>Audio</strong> zu<br />

dem dazugehörigen Video in einen SDI-Strom eingebettet <strong>und</strong> zur<br />

Aussendung zum Mutterhaus nach Zürich weitergeleitet.<br />

Eng verzahnt<br />

Der Ausgang des Sendestudios ist streng standardisiert, nicht so aber<br />

dessen Eingänge. Im Gegenteil: Eingangsseitig sind nahezu alle <strong>Audio</strong>formatkombinationen<br />

denkbar, da der Sender von eigenen Beiträgen


über externe Produktionen bis hin zu eingekauften Spielfilmen ein<br />

äußerst vielseitiges Programm sendet. In der Regel ist daher eine <strong>Audio</strong>konvertierung<br />

auf das standardisierte Ausgangsformat notwendig. RTS<br />

setzt dafür ein einzelnes NEXUS Basisgerät ein, das, mit einer cleveren<br />

Logikschaltung versehen, diese Aufgabe nahezu automatisch erledigt.<br />

Gesteuert wird dieses unabhängig betriebene NEXUS Basisgerät, das<br />

intern den Namen <strong>Audio</strong>-Shuffler trägt, von dem Playout-Automationssystem<br />

des Senders, einem Produkt des französischen Herstellers SGT.<br />

Der interne Ablauf basiert auf einem hochgradig abgestimmten Zusammenspiel<br />

<strong>mehr</strong>erer Programme: Das zu sendende Material wird in<br />

der ebenfalls neu gebauten Qualitätskontrolle gesichtet. Dabei prüft ein<br />

Mitarbeiter unter anderem, welche <strong>Audio</strong>-Spurbelegung auf dem Quellband<br />

vorliegt sowie welche Mischungen, stereo oder 5.1 oder beides,<br />

vorhanden sind. Zusätzlich wird gemessen, mit welchem Loudnesspegel<br />

gemäß der EBU-Recommendation 128 die Mischungen gefahren<br />

wurden. Derzeit strebt RTS einen Loudnesspegel von minus 23 LUFS,<br />

gemessen in der neuen Loudness-Messeinheit, an. Abweichungen<br />

davon werden als positive oder negative Werte im hausinternen Media-<br />

Asset-Managementsystem abgelegt, in dem auch sämtliche anderen<br />

technischen Informationen über das Material erfasst werden. Anschließend<br />

wird das geprüfte Videoband ohne Veränderungen am Ton digitalisiert<br />

<strong>und</strong> als Datei in einem zentralen Sendespeicher abgelegt.<br />

Automatisch zum Standard<br />

Sobald eine Aufnahme konkret für eine Sendung eingeplant wird, überträgt<br />

das Media-Asset-Management-System die zur Aufnahme gehörenden<br />

beschreibenden Daten, unter anderem die Informationen über den<br />

Status quo der Tonspuren, an das Playout-Automationssystem. Zur<br />

Sendung liegen also dort einerseits alle vorproduzierten Materialien als<br />

Datei im direkten Zugriff, andererseits deren technische Informationen<br />

vor. Wird ein Beitrag in der Senderegie abgefahren, dann generiert das<br />

Playout-Automationssystem aus diesen Status-Informationen eine<br />

klare Anweisung für den NEXUS <strong>Audio</strong>-Shuffler. Die Anweisung erfolgt<br />

in Form gesetzter NEXUS-Koppelpunkte, <strong>und</strong> zwar dergestalt, dass im<br />

NEXUS automatisch die benötigten Summierungen, Up- oder Downmixes,<br />

Verzögerungen, Dolby-E®-Decodierungen <strong>und</strong> Pegelabsenkungen<br />

vorgenommen werden können. NEXUS nimmt die notwendigen Bearbeitungen<br />

intern auf seinen DSP- <strong>und</strong> Dolby-E®-Karten vor <strong>und</strong> kann<br />

dabei über ein maßgeschneidertes Bedienfeld notfalls auch manuell<br />

beeinflusst werden. Um darüber hinaus auch eine Blende von einem<br />

Videosignal zum nächsten zu ermöglichen, ist der <strong>Audio</strong>-Shuffler mit<br />

zwei parallelen, identischen Bearbeitungsstufen ausgestattet. Als Sicherung<br />

im Fall einer Havarie – schließlich wird das System live unmittelbar<br />

in den Sendeweg eingeschliffen – läuft ein zweiter <strong>Audio</strong>-Shuffler<br />

stets in einem Havarie-Sendeweg parallel mit.<br />

Die Idee zum <strong>Audio</strong>-Shuffler ist sicherlich einzigartig. Seine detailreiche<br />

Umsetzung verdankt er einem ganzen Team, in dem neben RTS als Auftraggeber,<br />

STAGETEC als Lieferant des eigentlichen <strong>Audio</strong>-Shuffler-<br />

NEXUS <strong>und</strong> SGT als Hersteller des Playout-Automationssystems vor<br />

allem auch die BFE Studio <strong>und</strong> Medien Systeme GmbH als Generalunternehmer<br />

<strong>und</strong> Feinplaner richtungsweisend war. Übrigens: Inzwischen ist<br />

derselbe Ansatz bereits ein zweites Mal, beim <strong>Broadcast</strong>er der italienischsprachigen<br />

Schweiz RSI in Lugano, erfolgreich umgesetzt worden.<br />

Von der Produktion bis zum Archiv<br />

Bei den inzwischen immer häufiger bandlos produzierten Eigenbeiträgen<br />

wird von vorneherein gemäß dem standardisierten <strong>Audio</strong>format gearbeitet.<br />

Eine nachträgliche Anpassung an den Standard ist dort nicht in<br />

diesem Maße notwendig.<br />

Ältere, eigenproduzierte Beiträge, die noch auf Band im Archiv vorliegen,<br />

müssen ebenso wie das extern produzierte, eingekaufte Material<br />

die gesamte Qualitätskontrolle, Digitalisierung <strong>und</strong> Formatanpassung<br />

Qualitätskontrolle<br />

<strong>und</strong><br />

Digitalisierung<br />

Bandlose<br />

Produktion<br />

Live-Produktion<br />

Vorbereitung Sendung<br />

Media-Asset-<br />

Management<br />

Hauptschaltraum<br />

Playout-<br />

Automation<br />

SGT Veda<br />

Playout-<br />

Server<br />

(<strong>Audio</strong>-)<br />

Standardisierung<br />

NEXUS Shuffler<br />

On-Air<br />

(<strong>Audio</strong>-) Signalweg Beschreibende Daten<br />

Funktionsweise des <strong>Audio</strong>-Shufflers<br />

Häufig liegt im Sendesystem eine Videodatei samt <strong>Audio</strong>daten vor, die<br />

noch nicht den internen Standards zur Sendefähigkeit entspricht. Dies<br />

kann zum Beispiel ein Eingangssignal mit lediglich einer englisch sprachigen<br />

Stereomischung auf den Spuren 1 <strong>und</strong> 2 <strong>und</strong> einer französischsprachigen<br />

Mischung auf den Spuren 3 <strong>und</strong> 4 sein. Der <strong>Audio</strong>-Shuffler<br />

normalisiert dann den Loudnesspegel auf minus 23 LUFS, gesteuert<br />

(<strong>Audio</strong>-) Signal Flow Metadata<br />

von den beschreibenden Daten, die schon bei der Qualitäts kontrolle<br />

erstellt wurden. Zu diesem Zeitpunkt ist bereits bekannt, ob der Pegel<br />

abgesenkt oder erhöht werden muss. Statische Absenkungen nimmt<br />

der <strong>Audio</strong>-Shuffler direkt mit der NEXUS-eigenen DSP vor. Für Pegelanhebungen<br />

wählt RTS eine andere Lösung. Dazu kann im <strong>Audio</strong>-<br />

Shuffler ein <strong>Audio</strong>-Leveller des Herstellers Jünger <strong>Audio</strong> eingeschleift<br />

werden, der auch einen Begrenzer als Übersteuerungsschutz bietet.<br />

Auch diese Einschleifung erfolgt automatisch, gesteuert vom Playout-<br />

Automationssystem, das vorab sämtliche dateibezogenen beschreibenden<br />

Daten vom Media-Asset-Management-System erhalten hat.<br />

In dem oben erwähnten Beispiel nähme der <strong>Audio</strong>-Shuffler außerdem<br />

aus beiden Stereomischungen noch einen Upmix auf 5.1 vor. Schließlich<br />

würden die Spuren umgeroutet, so dass am Ende die französische<br />

Stereomischung auf die Spuren 1 <strong>und</strong> 2 sowie deren 5.1-Mischung in<br />

Dolby E® auf die Spuren 3 <strong>und</strong> 4 ausgespielt werden. Nach genau<br />

dem sel ben Schema erfolgt die Verteilung der englischsprachigen<br />

Mischungen auf die Spuren 5/6 <strong>und</strong> 7/8.<br />

Das Eingangssignal kann gr<strong>und</strong>sätzlich jedes Format aufweisen <strong>und</strong><br />

in verschiedenen Sprachen vorliegen. Das Ausgangs signal hingegen<br />

wird stets dem SRG-weit festgelegten Standard entsprechen.<br />

durchlaufen. Interessant ist hierbei, dass der digitalisierte Beitrag anschließend<br />

unverändert archiviert wird. Wer weiß schon, ob sich der<br />

Umgang mit Loudnesspegelung nicht eines Tages im Zuge des technischen<br />

Fortschritts ändert? Das Archivmaterial wird daher nach<br />

streng archivarischer Gr<strong>und</strong>regel nicht im Pegel bearbeitet, sondern<br />

über die erfassten, beschreibenden Daten bei jeder Sendung an die<br />

derzeit geltenden Standards angepasst.<br />

Ein großer Verb<strong>und</strong><br />

Der <strong>Audio</strong>-Shuffler ist nur ein winziger Baustein im großen Gesamtsystem<br />

der RTS. Ein NEXUS-Basisgerät mit sechs Höheneinheiten plus<br />

identischem Backup-System reichen für seine komplexen Automatismen<br />

aus. Daneben nimmt sich der Umfang der sonstigen STAGETEC-<br />

Technik hier in Genf mit drei CRESCENDOs, <strong>mehr</strong>eren AURUS’ in der<br />

großen Regie <strong>und</strong> den HD-Übertragungswagen, vor allem aber mit<br />

einem nahezu 5.000 auf 5.000 Koppelpunkte umfassenden NEXUS-<br />

<strong>Audio</strong>netz im neuen Hauptschaltraum <strong>und</strong> der Regievernetzung wesentlich<br />

größer aus. Was jedoch den Grad der Automation, der Integration<br />

<strong>und</strong> Betriebsvereinfachung angeht, ist der NEXUS <strong>Audio</strong>-Shuffler trotz<br />

seiner geringen Größe herausragend. RTS hat außerdem damit begonnen,<br />

die Funktionsvielfalt des <strong>Audio</strong>-Shufflers noch zu erweitern. Der<br />

Sender implementiert ein stringentes Handling der für den Endverbraucher<br />

erzeugten <strong>und</strong> gesendeten Dolby®-Metadaten, die in NEXUS<br />

gemäß festgelegter Profile in den SDI-Datenstrom eingebettet werden.<br />

So machen Zukunftsvisionen Spaß!<br />

Lesen Sie <strong>mehr</strong> unter www.stagetec.com/stages<br />

11


12<br />

Baukastenprinzip für den Ton<br />

Genial einfaches Modul-Mischpult für NEXUS-Netze<br />

Man nehme einige Faderkassetten, baue sie in ein Studiomöbel ein, ergänze eine Abhörmöglichkeit <strong>und</strong> verbinde alles mit einem<br />

neuen oder bestehenden NEXUS-<strong>Audio</strong>netz. Das Ergebnis? ON AIR 24, ein flexibles Kleinmischpult mit bewährter <strong>Audio</strong>qualität <strong>und</strong><br />

variablem Nutzungskonzept nicht nur für das R<strong>und</strong>funk-Selbstfahrerstudio<br />

Die Produktpalette der STAGETEC-Mischpulte belegt im Premiumsegment<br />

des Marktes traditionell die vorderen Plätze. „Gestartet sind wir<br />

vor über 15 Jahren mit großen Mischpulten. Die digitale <strong>Audio</strong>technik<br />

war sehr kostspielig <strong>und</strong> für kleinere Anwendungen wären unsere<br />

qualitativ hochwertigen Pulte damals schlichtweg zu teuer gewesen“,<br />

erläutert Dr. Klaus-Peter Scholz die geschichtliche Entwicklung. Heute<br />

sieht dies anders aus. Die Prozessorleistung ist stetig gestiegen, bei<br />

stagnierendem, wenn nicht sogar fallendem Preis. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

sind mittlere <strong>und</strong> kleine <strong>Audio</strong> mischpulte mit höchster <strong>Audio</strong>qualität<br />

<strong>und</strong> außerordentlich effektivem <strong>Audio</strong>-Prozessing heute in ein interessantes<br />

Preissegment gerutscht.<br />

Die Entwicklung hin zu kleinen Mischpulten nahm bereits im Jahr 2007<br />

mit der Einführung des AURATUS ihren Anfang. Seit Ende 2010 bietet<br />

STAGETEC nun die gesamte Bandbreite digitaler Mischpulte an; vom<br />

großen AURUS über CRESCENDO <strong>und</strong> AURATUS bis hin zum neuesten<br />

<strong>und</strong> kleinsten Mischpult ON AIR 24. Pate für die Namensgebung stand<br />

der Bereich, in dem das Mischpult international vermutlich am häufigsten<br />

zum Einsatz kommen wird: die Live-Mischung von Radiosendungen.<br />

Vom Baustein zum Pult<br />

Die Bedienoberfläche des neuen Mischpults basiert auf einem Baukastenprinzip<br />

<strong>und</strong> unterscheidet sich damit gr<strong>und</strong>sätzlich von denen<br />

seiner großen Geschwister. Gerade für kleine Mischpulte gilt, dass<br />

jede einzelne Anwendung anders ist, jeder Sendetisch andere Maße<br />

besitzt, jedes Konzept für Selbstfahrersendungen sich vom anderen<br />

unterscheidet. Deshalb setzt sich die Bedienoberfläche des ON AIR 24<br />

aus unterschiedlichen Modulen zusammen, deren Anzahl der K<strong>und</strong>e<br />

selbst bestimmt.<br />

Das wichtigste Modul des ON AIR 24 ist die Faderkassette. Sie ist vierkanalig<br />

ausgelegt <strong>und</strong> lediglich mit zwei Drehreglern ausgestattet, auf<br />

denen normalerweise das Panorama <strong>und</strong> die Gain-Einstellung aufgelegt<br />

sind. Mit ihrer kompakten Bauweise ermöglicht sie eine schnelle<br />

<strong>und</strong> einfache Bedienung. Die Faderkassette befindet sich in einem<br />

gekapselten Gehäuse <strong>und</strong> wird ohne Mischpultrahmen direkt in den<br />

Moderatorentisch ein gebaut – ein Novum bei STAGETEC-Pulten. Bis<br />

zu sechs Faderkassetten mit insgesamt 24 Fadern können zu einem<br />

ON AIR 24 zusammengefasst <strong>und</strong> beliebig angeordnet werden.<br />

Der zweite Baustein ist eine Abhörkassette, die zum Abhören <strong>und</strong> Einspielen<br />

gedacht ist. Sie erlaubt die Umschaltung zwischen zwei Abhör -<br />

systemen, unterstützt zwei Gästekopfhörer, die mit unterschiedlichen<br />

Signalen gespeist werden können <strong>und</strong> verfügt über eine Reihe von<br />

Tastern, deren Funktionalität mit Hilfe der umfassenden Logikpro-<br />

Dr. Klaus-Peter Scholz, einer der Geschäftsführer der STAGETEC<br />

Entwicklungsgesellschaft, über die Konfigurationsfähigkeit des<br />

neuen Mischpults: „ON AIR 24 zielt auf den internationalen Markt.<br />

Deshalb spielen landestypische Gewohnheiten eine wichtige Rolle.<br />

Amerikanische oder australische On-Air-Mischpulte sollen beispielsweise<br />

mit einer On- <strong>und</strong> einer Off-Taste im Kanalzug ausgestattet<br />

sein. In unseren Sendestudios in Deutschland ist hingegen eine<br />

rastende Taste beliebt, die beim ersten Tastendruck öffnet <strong>und</strong> beim<br />

zweiten wieder schließt. Das ON AIR 24 bietet deshalb konfigurierbare<br />

Taster <strong>und</strong> Funktionen. Im Endeffekt wird schließlich jede Anlage<br />

einzigartig sein, in ihrem modularen Aufbau, ihrer <strong>Audio</strong>bestückung<br />

<strong>und</strong> ihrer werksseitigen Konfiguration.“


grammierung individuell festgelegt werden kann. Da selbst dieser<br />

Funktions umfang den Rahmen mancher Anwendungen noch sprengt,<br />

wird die Abhörkassette in vier verschiedenen Ausbaustufen angeboten.<br />

Hörenswert<br />

Während die Fader- <strong>und</strong> Abhörkassetten lediglich die Bedienelemente<br />

des Mischpults zur Verfügung stellen, findet das eigentliche <strong>Audio</strong>prozessing<br />

auf einer Mischpultkarte statt, die von einem NEXUS-Basisgerät<br />

gehostet wird. Die kleinste STAGETEC-Konsole arbeitet hier mit<br />

derselben XCMC-Karte, die ursprünglich für das AURATUS ent wickelt<br />

wurde. Diese Karte kann allerdings für ein kleines ON AIR 24 herunterskaliert,<br />

sprich, in einer niedrigeren Ausbaustufe beschafft werden,<br />

um den Preis in einem angemessenen Rahmen zu halten.<br />

Unabhängig von der Anzahl der verwendeten Faderzüge verarbeitet ein<br />

ON AIR 24 bis zu 40 Eingangskanäle. Die Mischpultstruktur bietet acht<br />

Gruppen, acht Summen, acht Aux-Wege <strong>und</strong> acht N-1-Wege.<br />

Die Ein- <strong>und</strong> Ausgangsanschlüsse stellt das NEXUS-Netzwerk zur Verfügung,<br />

das von einem einzelnen, lokal installierten Basisgerät bis hin zu<br />

einem flächendeckenden <strong>Audio</strong>netz reichen kann. Durch dieses bewährte<br />

Prinzip offeriert das neue Mischpult dieselbe herausragende <strong>Audio</strong>qualität<br />

<strong>und</strong> Integrierbarkeit, die der Nutzer bereits von den größeren<br />

STAGETEC-Konsolen gewohnt ist. Zudem lässt sich das ON AIR 24 von<br />

nahezu allen relevanten Sendeablaufsystemen steuern <strong>und</strong> kann in<br />

fast jede beliebige Sendeumgebung eingebettet werden.<br />

Arbeitsteilung immer anders<br />

Die Einsatzmöglichkeiten des ON AIR 24 im Hörfunk reichen vom einfachen<br />

DJ-Pult über eine Selbstfahrerkonsole bis hin zum Werkzeug für<br />

komplexere, technisch unterstützte Sendungen. Allerdings sollen nicht<br />

alle dafür notwendigen Funktionen jedem Selbstfahrer an die Hand<br />

gegeben werden. Dr. Klaus-Peter Scholz: „Wir wollen dem Moderator<br />

alle gr<strong>und</strong>sätzlich notwendigen Bedienelemente, eingebaut in seinem<br />

Mode rationstisch, als echte Hardware zur schnellen <strong>und</strong> einfachen<br />

Bedienung zur Verfügung stellen. Für alle weiteren Bearbeitungen, die<br />

manche Moderatoren vornehmen möchten, lässt sich eine so genannte<br />

virtuelle Kassette installieren, ein Remote-Programm, das auf einem<br />

beliebigen PC oder Laptop betrieben werden kann.“<br />

Dieses Programm erlaubt eine Fernbedienung des Pultes über Ethernet<br />

<strong>und</strong> macht weitere, über die Faderkassette nicht nutzbare Funktionen<br />

des Tonkanals wie Dynamikeinheiten oder Filter zugänglich. Damit unterstützt<br />

ON AIR 24 auch komplexe Sendeformen mit Doppelmoderation<br />

oder mit zeitweiser technischer Assistenz. Außerdem lassen sich die<br />

Bedienkassetten nahezu beliebig gruppiert im Moderatorentisch verteilen,<br />

also auch für eine Zweimann-Bedienung anordnen.<br />

Darüber hinaus dient das Programm dem technischen Supervisor als<br />

Konfigurationswerkzeug, um die sendungsspezifischen Mischpulteinstellungen<br />

vorzunehmen. Die Tasten des Monitormoduls lassen sich mit<br />

Abhörquellen belegen, logische Funktionen können programmiert <strong>und</strong><br />

später auf Tastendruck ausgelöst werden, oder die Faderbelegung <strong>und</strong><br />

das gesamte Routing geändert werden. In einem größeren Netzwerk<br />

mit <strong>mehr</strong>eren ON-AIR-24-Konsolen kann die PC-Steuerung zentral<br />

sämtliche angeschlossenen Mischpulte konfigurieren, überwachen<br />

<strong>und</strong> bei Bedarf fernbedienen.<br />

Systemgedanke punktet<br />

In heutigen Hörfunkinstallationen wird das ON AIR 24 in reinem Stereobetrieb<br />

arbeiten. Dennoch ist es bereits <strong>mehr</strong>kanaltonfähig ausgelegt<br />

<strong>und</strong> damit schon für eine zukünftige Erweiterung des Hörfunks auf<br />

Surro<strong>und</strong>-Ausstrahlung gerüstet. Doch es gibt heute schon Anwendungsgebiete<br />

für das neue Kleinmischpult, für die Mehrkanalton notwendig<br />

ist. Das reicht von Video-Schnitträumen bis hin zu kleinen Reportagewagen;<br />

alles Anwendungen, bei denen man nur eine kleine Anzahl von<br />

ON AIR<br />

ON AIR<br />

ON AIR<br />

ON AIR<br />

ON AIR<br />

AURATUS<br />

AURATUS<br />

AURATUS<br />

AURATUS<br />

AURATUS<br />

CRESCENDO<br />

CRESCENDO<br />

CRESCENDO<br />

CRESCENDO<br />

CRESCENDO<br />

NEXUS<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

NEXUS <strong>Audio</strong>-I/O<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

<strong>Audio</strong>-I/O<br />

AURUS<br />

AURUS<br />

AURUS<br />

AURUS<br />

AURUS<br />

NEXUS<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

NEXUS <strong>Audio</strong>-I/O<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

<strong>Audio</strong>-I/O<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

<strong>Audio</strong>-I/O<br />

NEXUS<br />

NEXUS <strong>Audio</strong>-I/O<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

<strong>Audio</strong>-I/O<br />

XCMC-Karte<br />

XCMC-Karte<br />

XCMC-Karte<br />

NEXUS<br />

XCMC-Karte<br />

NEXUSXCMC-Karte<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

(skalierbar)<br />

(skalierbar)<br />

(skalierbar)<br />

(skalierbar)<br />

(skalierbar)<br />

8-24 Fader<br />

Bis 8-24 54 Fader <strong>Audio</strong>kanäle<br />

6<br />

Bis 8-24 Doppeldrehgeber<br />

54 Fader <strong>Audio</strong>kanäle<br />

Bis 8-24 6 Doppeldrehgeber<br />

54 Fader <strong>Audio</strong>kanäle<br />

8-24 Bis 6 Doppeldrehgeber<br />

54 Fader <strong>Audio</strong>kanäle<br />

Bis 6 Doppeldrehgeber<br />

54 <strong>Audio</strong>kanäle AURATUS XCMC-Karte<br />

6 Doppeldrehgeber AURATUS XCMC-Karte<br />

AURATUS XCMC-Karte<br />

NEXUS<br />

AURATUS XCMC-Karte<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

AURATUS XCMC-Karte<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

<strong>Audio</strong>-I/O NEXUS<br />

NEXUS <strong>Audio</strong>-I/O<br />

<strong>Audio</strong>-I/O<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

8-56 Fader<br />

Bis 8-56 140 Fader <strong>Audio</strong>kanäle<br />

6<br />

Bis 8-56 Doppeldrehgeber<br />

140 Fader <strong>Audio</strong>kanäle<br />

6 Bis 8-56 Doppeldrehgeber<br />

140 Fader <strong>Audio</strong>kanäle<br />

8-56 6 Bis Doppeldrehgeber<br />

140 Fader <strong>Audio</strong>kanäle RMC-Mischpult-Steuerkarte<br />

Bis 6 Doppeldrehgeber<br />

140 <strong>Audio</strong>kanäle RMC-Mischpult-Steuerkarte<br />

6 Doppeldrehgeber RMC-Mischpult-Steuerkarte<br />

RMC-Mischpult-Steuerkarte<br />

RMC-Mischpult-Steuerkarte<br />

NEXUS STAR<br />

NEXUS STAR<br />

NEXUS STAR<br />

NEXUS STAR<br />

NEXUS STAR<br />

1 bis 7 RMD-Processingkarten<br />

1 bis 7 RMD-Processingkarten<br />

1 bis 7 RMD-Processingkarten<br />

1 bis 7 RMD-Processingkarten<br />

1 bis 7 RMD-Processingkarten<br />

8-96 Fader<br />

Bis<br />

8-96<br />

300<br />

Fader<br />

<strong>Audio</strong>kanäle<br />

11 Doppeldrehgeber<br />

Bis 8-96 300 Fader <strong>Audio</strong>kanäle<br />

11 Bis 8-96 Doppeldrehgeber<br />

300 Fader <strong>Audio</strong>kanäle<br />

11 8-96 Bis Doppeldrehgeber<br />

300 Fader <strong>Audio</strong>kanäle RMC-Mischpult-Steuerkarte<br />

11 Bis Doppeldrehgeber<br />

300 <strong>Audio</strong>kanäle RMC-Mischpult-Steuerkarte<br />

11 Doppeldrehgeber<br />

RMC-Mischpult-Steuerkarte<br />

RMC-Mischpult-Steuerkarte<br />

RMC-Mischpult-Steuerkarte<br />

NEXUS<br />

NEXUS STAR<br />

NEXUS STAR<br />

NEXUS STAR<br />

NEXUS<br />

NEXUS STAR<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

NEXUS<br />

NEXUS STAR<br />

1 bis 7 RMD-Processingkarten<br />

1 bis 7 RMD-Processingkarten<br />

1 bis 7 RMD-Processingkarten<br />

1 bis 7 RMD-Processingkarten<br />

<strong>Audio</strong>matrix-Leitung 1 bis 7 RMD-Processingkarten<br />

Steuerleitung<br />

<strong>Audio</strong>matrix-Leitung Steuerleitung<br />

<strong>Audio</strong>matrix-Leitung Steuerleitung<br />

<strong>Audio</strong>matrix-Leitung Steuerleitung<br />

<strong>Audio</strong>matrix-Leitung Steuerleitung<br />

Fadern zum Kopieren oder Mischen benötigt. Bestes Beispiel sind die<br />

weltweit ersten Installationen des ON AIR 24, die schon im Februar<br />

2011 in Betrieb genommen wurden: zwei technisch erneuerte SNG-<br />

Wagen des WDR in Köln. Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten<br />

des Newcomers ON AIR 24 waren dessen Kompaktheit <strong>und</strong><br />

die einfache Bedienbarkeit.<br />

Heute verlangen zahlreiche <strong>Broadcast</strong>er, bei einem Großprojekt viele<br />

ihrer technischen Komponenten von nur einem Hersteller beziehen zu<br />

können. Vereinfachte Ersatzteilhaltung, effektiver In-House-Service<br />

<strong>und</strong> eine standardisierte Bedienphilosophie sprechen für diesen Trend.<br />

Dank ON AIR 24 kann STAGETEC diesem Wunsch nun Rechnung tragen<br />

<strong>und</strong> das gesamte Portfolio vom Selbstfahrerpult bis zur Großkonsole<br />

komfortabel abdecken. Damit bereichert das jüngste Mitglied die<br />

Produktfamilie um ein wichtiges Segment <strong>und</strong> ebnet den Weg für<br />

neue, kreative Anwendungen.<br />

Lesen Sie <strong>mehr</strong> unter www.stagetec.com/stages<br />

13


14<br />

Blick in die Zukunft<br />

Außergewöhnliche <strong>und</strong> spannende Innovationen sind längst zum Markenzeichen der MEDIAGROUP geworden. Dies gilt<br />

insbesondere für <strong>DELEC</strong>, den Hersteller digitaler Kommunikationssysteme aus Göllheim. Interessant sind dessen Produkte nicht<br />

nur, weil sie stets auf modernsten Bauteilen <strong>und</strong> zukunftsweisenden Technologien aufsetzen. Ihre Konzepte zeigen auch völlig neue<br />

Richtungen <strong>und</strong> Wege auf, die den Produktionsalltag enorm vereinfachen. Aktuellstes Beispiel: ein Netzwerkknoten für oratis<br />

Das Anliegen, große <strong>Audio</strong>netze mit ihren verschiedenen, autark arbeitenden<br />

digitalen Inseln über einen zentralen Router miteinander zu<br />

verbinden, besteht schon geraume Zeit. Für NEXUS-Installationen wurde<br />

dazu in 2002 der NEXUS STAR eingeführt. Im Umfeld von Intercom-<br />

Installationen war eine solche Routing-Einheit bisher nicht gefragt, da<br />

die Intercom-Vernetzungen in der Regel nur einen klar umgrenzten<br />

Produk tionsbereich umfassten. Da bereits ein einzelnes oratis-Mainframe<br />

eine Routing-Kapazität von 256 Signalen bietet, reichte diese<br />

häufig aus.<br />

Inzwischen sind die Systementwürfe allerdings komplexer geworden.<br />

Statt einzelne Produktionsbereiche zu planen, geht man mittlerweile<br />

dazu über, eine gesamte Funkhausvernetzung, idealerweise mit Anbindung<br />

an die Regionalstudios <strong>und</strong> Ü-Wagen, als eine Einheit zu sehen.<br />

Die Markteinführung des R4000<br />

Jürgen Malleck, internationaler <strong>DELEC</strong>-Vertriebsmanager, ist maßgeblich<br />

für die Markteinführung des neuen Routers verantwortlich.<br />

Er stellt vor allem die Kompatibilität eines oratis-Router-Netzwerks<br />

in den Vordergr<strong>und</strong>: „Die Anschlüsse am R4000 sind echte, über IT-<br />

Komponenten routbare Gbit-Ethernet-Ports. Sie können damit auch<br />

über bereits vorhandene IT-Infrastruktur genutzt werden. Das ist<br />

besonders bei einer nachträglichen Erweiterung einer oratis-Anlage<br />

ein entscheidender Vorteil!“<br />

Heutige Planungen verfolgen das Ziel eines großen Produktionsnetzes,<br />

in dem nicht nur <strong>Audio</strong>signale frei verteilt, sondern auch Kommunikation<br />

zwischen nahezu allen Punkten jederzeit möglich ist. Um genau<br />

diese übergreifende Kommunikation zu realisieren, entwickelte <strong>DELEC</strong><br />

für die oratis-Plattform eine zentrale Routing-Einheit, die als Netzwerkknoten<br />

eine sternförmige Vernetzung der einzelnen oratis-Mainframes<br />

ermöglicht.<br />

Technisch herausragend<br />

Dieser Router hat einiges vorzuweisen. Mit einer Abtastrate von<br />

48kHz <strong>und</strong> einer internen Wortbreite von 32 Bit ergibt sich bei 4.096<br />

Ports ein Datendurchsatz auf dem Router-Bus von 6,3 Gbit/sec. Die<br />

gesamte Einheit ließe sich trotz der hohen Routing-Kapazität gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

in ein 19"-Gehäuse mit nur einer Höheneinheit einpassen.<br />

Dass daraus in der Serienproduktion wohl doch zwei Höheneinheiten<br />

werden, hat den einfachen Gr<strong>und</strong>, mit größeren <strong>und</strong> besseren Lüftern<br />

auch in klimatisch nicht idealer Umgebung einen sicheren Betrieb gewährleisten<br />

zu können.<br />

Der Prototyp durchlief bereits im Herbst 2010 unter dem Namen<br />

oratis R4000 eine Testphase. Dieser hat eine Routingkapazität für<br />

4.096 x 4.096 Ports <strong>und</strong> bietet eine Gleichzeitigkeit von insgesamt<br />

524.288 summierenden Koppelpunkten!<br />

Anschlussseitig präsentiert sich das Gerät sehr zeitgemäß: Die Vernetzung<br />

mit den oratis-Mainframes, die jeweils bis zu 256 Ports bedienen<br />

können, erfolgt über herkömmliche Ethernet-Leitungen. Diese<br />

sind dünn, preisgünstig <strong>und</strong> häufig schon auf Vorrat in der Hausverkabelung<br />

eingeplant, so dass der zusätzliche Verkabelungsaufwand<br />

denkbar klein gehalten werden kann. Sogar die Verkabelung auf klassischen<br />

Cat-5- oder Cat-6-Kupferkabeln ist möglich – dazu wählt man<br />

lediglich die passenden SFP-Module als Anschluss. Die konsequente<br />

Ethernet-Anbindung erlaubt zudem, externe Standorte auf einfachste<br />

Weise in das Intercomsystem im Haupthaus des <strong>Broadcast</strong>ers zu integrieren.<br />

Damit bietet es überall qualitativ uneingeschränkten Zugriff<br />

auf das gesamte Haussystem <strong>und</strong> seine Funktionen.


Die ersten Renommierprojekte<br />

Der <strong>mehr</strong>stufige Umbau der gesamten Produktionstechnik der BBC<br />

in London soll unter anderem zwischen den einzelnen Produktionsbereichen<br />

eine übergreifende Kommunikation gestatten. Ermöglicht<br />

wird dies durch eine riesige oratis-Installation, die im Laufe des Jahres<br />

2011 mit 4.992 bi-direktionalen Ports ihre zweite Ausbaustufe erreichen<br />

wird. Neben den klassischen Intercom-Aufgaben bewerkstelligt<br />

oratis dann zusätzlich das Produktions-Talkback ins Studio <strong>und</strong> zum<br />

Moderator. Diese zweite Projektphase sieht vor allem die Erneuerung<br />

der TV-Produktionsstätten für die nationalen <strong>und</strong> regionalen Nachrichten<br />

<strong>und</strong> den World-Service vor, während die erste, bereits abgeschlossene<br />

Ausbaustufe überwiegend die Hörfunk-Produktion umfasste.<br />

Nahezu zeitgleich erfolgt die Impementierung des neuen oratis R4000<br />

in einem weiteren Großprojekt: im Bolschoi-<strong>Theater</strong> in Moskau. Hier<br />

übernimmt das Gesamtnetz, bestehend aus einem Router <strong>und</strong> 15<br />

oratis-Mainframes, neben Durchsage- <strong>und</strong> Gegensprechaufgaben<br />

auch das allgemeine <strong>Audio</strong>-Signalrouting.<br />

Software statt Kupfer<br />

Auch intern hat der Router einiges zu bieten. Wie bei der neuen oratis-<br />

Produktlinie üblich, basiert das gesamte <strong>Audio</strong>-Prozessing auf FPGAs<br />

(Field Programmable Gate Arrays), neun Stück an der Zahl, die eine<br />

immense Rechenleistung von etwa 50 x 10 9 (Giga) Rechenoperationen<br />

pro Sek<strong>und</strong>e zur Verfügung stellen. Anstatt die <strong>Audio</strong>-Signalführung<br />

über Kupferverbindungen einer Platine zu realisieren, berechnen die<br />

Logikbausteine der FPGAs den gewünschten Signalpfad. Dennoch<br />

kamen die Entwickler nicht umhin, sich noch viele Gedanken über die<br />

Signalführung zu machen, damit es auf dem Board nicht zu unterschiedlich<br />

langen Signallaufzeiten kommen kann. Man bedenke: Bei einem<br />

Daten durchsatz von 6,3 Gbit/sec dürfen die Laufzeitunterschiede<br />

zwischen den verschiedenen Wegen maximal drei Pikosek<strong>und</strong>en betragen.<br />

Das entspricht einer maximal erlaubten Längenabweichung von<br />

nur 0,5 mm auf der Leiterplatine!<br />

Die überragende Qualität der Layout- <strong>und</strong> Produktplanung zeigte<br />

sich bereits beim ersten Test des Prototyps. Das vorab produzierte<br />

16-Lagen-Board, eine Einzelanfertigung, wurde mit den neun FPGAs<br />

bestückt, mit Versorgungsspannung <strong>und</strong> Ethernet versehen — <strong>und</strong> lief<br />

auf Anhieb als Knoten in einem testweise aufgebauten oratis-Netz.<br />

<strong>Audio</strong>, TCP/IP <strong>und</strong> Switches<br />

Verwendet man die IT-Terminologie, dann stellt der Router eingangs-<br />

<strong>und</strong> ausgangsseitig einen großen Ethernet-Switch dar, der die Signale<br />

an die verschiedenen Netzwerksegmente – sprich in die Intercom-Teilbereiche<br />

– verteilt. Intern besteht er dazu aus acht Gbit-Switches <strong>und</strong><br />

einem zusätzlichen Master-Switch, der das Zusammenspiel der acht<br />

Switches unterstützt. Über Ethernet-Leitung gelangt nun ein Signal aus<br />

Immense Rechenleistung auf einem 16-Lagen-Board: Neun FPGAs, davon acht Sub-FPGAs <strong>und</strong><br />

ein großer Combiner-FPGA, auf dem die Subs zusammenlaufen. Jeder Sub sammelt 128 Kanäle<br />

<strong>und</strong> kann gleichzeitig 16.384 Koppelpunkte schalten oder summieren.<br />

dem Intercom-Segment an einen Switch, der es in <strong>Audio</strong>- <strong>und</strong> Steuerdaten<br />

auftrennt. Die Steuerdaten, die unter TCP/IP laufen, werden vom<br />

Master-Switch ausgewertet <strong>und</strong> an die CPU weitergeleitet. Die <strong>Audio</strong>daten,<br />

die unter Ethernet Layer 2, also reinem Ethernet laufen, werden<br />

von dem Switch direkt an einen ihm zugewiesenen FPGA weitergegeben.<br />

Dieser nimmt, gesteuert von der CPU, die geforderte Summierung<br />

<strong>und</strong> damit auch das <strong>Audio</strong>routing vor <strong>und</strong> gibt die bearbeiteten <strong>Audio</strong>daten<br />

anschließend an den Switch zurück, der <strong>Audio</strong>- <strong>und</strong> Steuerdaten<br />

wieder auf Ethernet-Leitung ausgibt. Damit <strong>Audio</strong>daten aus verschiedenen<br />

Intercom-Segmenten miteinander kombiniert werden können,<br />

sind auch die acht FPGAs untereinander verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> von einem<br />

Master-FPGA unterstützt.<br />

Durch den Einsatz der TCP/IP-Technologie bleibt die speziell für den<br />

<strong>Audio</strong>- <strong>und</strong> Intercom-Router notwendige Technik überschaubar, während<br />

die gesamten Steuerungsaufgaben auf Standard-Hardware realisiert<br />

werden. Der Einsatz von FPGAs macht zudem die Verlagerung<br />

des <strong>Audio</strong>routings selbst auf Standardbausteine möglich. Entscheidend<br />

bei diesem Konzept ist nicht <strong>mehr</strong> die Hardware, sondern die<br />

darin implementierte Firmware, die sich wesentlich flexibler verändern<br />

lässt.<br />

Wie in der IT-Technik üblich, lassen sich <strong>mehr</strong>ere der Router kaskadieren.<br />

Die BBC nimmt zum Beispiel vier Router für die Vernetzung<br />

von insgesamt 32 möglichen Intercom-Segmenten in Betrieb.<br />

Vom Eiland zum Großnetz<br />

Für den Anwender stellt sich das Intercom-System innerhalb seines<br />

Segments oder Studiobereichs als Insel dar, innerhalb derer er völlig<br />

frei alle Quellen abhören <strong>und</strong> alle Senken ansprechen kann. Über die<br />

15


16<br />

CPU<br />

FPGA 1 ... FPGA 7<br />

FPGA 8<br />

Switch 1 Switch 7 Switch 8<br />

...<br />

1 7 8<br />

<strong>Audio</strong>daten Steuerdaten Ethernet<br />

<strong>Audio</strong>-over-<br />

Ethernet plus<br />

Steuerdaten<br />

Vernetzung mit dem Router bietet das System einerseits den übrigen<br />

Teilbereichen des Hauses eine Auswahl seiner Produktionssignale an<br />

<strong>und</strong> kann andererseits mit Ansprechpartnern außerhalb seiner Produktionsinsel<br />

kommunizieren. Für diese Vernetzung, die auch zwischen<br />

verschiedenen Gebäuden oder sogar Städten erfolgen kann, sind lediglich<br />

dedizierte 1-Gbit-Leitungen notwendig. Sie lassen sich auch mit<br />

anderen Signalen innerhalb einer breitbandigeren Übertragungsstrecke<br />

bündeln, beispielsweise als reservierte Bandbreite auf einer 10-Gbit-<br />

Strecke. Eine Dark-Fibre, wie sie noch vor einiger Zeit für derartige<br />

Zwecke angemietet werden musste, erübrigt sich hiermit. Viel<strong>mehr</strong><br />

fügt sich das oratis-Kommunikationssystem in ein modernes Highspeed-Netz<br />

ein, das über die Telekom geschaltet werden kann.<br />

Sendeton oder Inspiziententechnik?<br />

Bindet man eine externe Installation, beispielsweise ein Regionalstudio,<br />

kommunikationsseitig über IP-Netzwerk an das <strong>DELEC</strong>-System des<br />

Mutterhaus an, wäre es schade, diese Verbindung lediglich zu Intercom-Zwecken<br />

zu nutzen. Schließlich bietet die oratis-Anlage mit 24 bit<br />

externer <strong>und</strong> mindestens 32 bit interner Auflösung sowie einer Abtastrate<br />

von 48 kHz eine <strong>Audio</strong>qualität, wie sie heute im <strong>Broadcast</strong> als<br />

guter Produktionsstandard angesehen werden kann. Über die digitalen<br />

<strong>Audio</strong>-Ein- <strong>und</strong> -Ausgänge kann man das System daher ohne Weiteres<br />

als Transportmedium für Sendeton verwenden: Ein fertig gemischter<br />

Beitrag ließe sich zum Beispiel vom Regionalstudio über die <strong>DELEC</strong>-<br />

Verbindung dem Mutterhaus zuspielen. Eine weitere Möglichkeit wäre<br />

der Aufbau einer Backup-Verbindung der Sendeleitung vom Ü-Wagen-<br />

Standort aus über das Kommunikationssystem bis hin zum Hauptschaltraum<br />

des Senders.<br />

Donald Dilocker, der kreative Kopf hinter den <strong>DELEC</strong>- Kommunikationsprodukten,<br />

ist ohnehin davon überzeugt, dass die Produktions- <strong>und</strong><br />

Kommunikationsnetze in Zukunft enger zusammenwachsen werden.<br />

Diese Einstellung bildet sich in der aktuellen Produktentwicklung r<strong>und</strong><br />

um die oratis-Anlage ab. Ein weiterer Schritt war die Integration eines<br />

optional aufsteckbaren DSP-Moduls mit dem derzeit größten erhältlichen<br />

Shark-DSP in die Produktlinie. Dieses Modul kann in jede beliebige<br />

<strong>Audio</strong>karte der Anlage eingefügt werden <strong>und</strong> stellt dort quasi als<br />

Plug-In alle möglichen <strong>Audio</strong>bearbeitungen wie etwa Equalizer oder<br />

eine Dynamik-Sektion zur Verfügung.<br />

Der DSP ist bei <strong>DELEC</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich immer in einen Einschleifweg<br />

direkt auf der Karte, zum Beispiel einer MADI-Karte, integriert <strong>und</strong> belegt<br />

damit keine zusätzlichen Zeitschlitze auf dem Bussystem. Dieses<br />

clevere Layout eröffnet wiederum neue Anwendungen. Neben Intercom-<br />

oder Kommentatoren-Anwendung im <strong>Broadcast</strong> eignet sich oratis nun<br />

auch für Inspiziententechnik im <strong>Theater</strong>, bei der eine Entzerrung der<br />

Lautsprecherlinien <strong>und</strong> Rufkreise, <strong>und</strong> damit eine umfassende DSP-<br />

<strong>Audio</strong>bearbeitung, unerlässlich ist.<br />

Das Prinzip des R4000<br />

Das ankommende Ethernet-Signal wird im Switch in <strong>Audio</strong>- <strong>und</strong><br />

Steuer daten aufgetrennt. Der Switch leitet die Steuerdaten an die<br />

CPU weiter, die <strong>Audio</strong>daten an den FPGA. Die CPU steuert den<br />

FPGA, der daraufhin die gewünschten Summierungen vornimmt<br />

<strong>und</strong> das <strong>Audio</strong> wieder an den Switch zurückgibt.<br />

Da nicht nur ein Switch samt FPGA-Baustein, sondern acht solcher<br />

Kombinationen pro Router vorhanden sind, sind die Switches sowie<br />

die FPGAs untereinander verb<strong>und</strong>en. Je ein neunter, hier nicht eingezeichneter<br />

Master-Switch respektive Master-FPGA sorgt für ein<br />

reibungsloses Zusammenspiel der acht Subeinheiten.<br />

Der Netzwerkknoten wird bei weitem nicht die einzige Produktentwicklung<br />

bleiben, die <strong>DELEC</strong> 2011 auf den Markt bringt. Die Liste der Ideen<br />

<strong>und</strong> Entwicklungen ist lang <strong>und</strong> die Produkte werden die Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Vielseitigkeit von oratis auch in Zukunft weiter unterstreichen.<br />

Lesen Sie <strong>mehr</strong> unter www.stagetec.com/stages<br />

Komfortable Sprechstelle<br />

Die aktuellen Sprechstellen der oratis Intercom-Linie zeichnen sich<br />

durch besondere Kompaktheit, einen günstigen Preis <strong>und</strong> eine intuitive<br />

Bedienung aus. Seit ihrer Einführung Ende 2009 haben sie<br />

schnell eine hohe Akzeptanz auf dem Markt erreicht.<br />

In manchen Einsatzfeldern benötigt man indessen noch umfangreichere<br />

Anzeigen <strong>und</strong> Bedienelemente, um selbst komplexeste<br />

Systeme komfortabel steuern zu können. Mit der neuen Sprechstelle<br />

TALK 12X (im Bild, oben) bietet <strong>DELEC</strong> dafür ab sofort eine maßgeschneiderte<br />

Lösung an. Dank ihrer geringeren Packungsdichte bleibt<br />

über jeder Taste Platz für einen Incrementalgeber, der zum Beispiel<br />

die Lautstärke im Koppelpunkt regeln kann. TALK 12X ist mit modernen,<br />

großen LCD-Tasten bestückt, die eine Beschriftung mit Text oder<br />

Grafik erlauben. Die RGB-Hinterleuchtung ermöglicht den Einsatz<br />

beliebiger Farben zur Signalisation.<br />

TALK 12X stellt auf einer Höheneinheit 12 Tasten samt Inkrementalgeber<br />

zur Verfügung. Sie ist in zwei Varianten erhältlich, die sich in<br />

Anzahl <strong>und</strong> Art der Schnittstellen unterscheiden. Erste K<strong>und</strong>en der<br />

neuen Sprechstelle sind die englische BBC <strong>und</strong> das Schweizer tpc.<br />

<strong>DELEC</strong> bietet ein passendes Erweiterungsmodul zur neuen TALK 12X<br />

an (im Bild, unten). Es stellt auf einer Höheneinheit zusätzliche 16<br />

LCD-Tasten samt Drehgeber zur Verfügung, so dass beide Einheiten<br />

kombiniert bis zu 28 Ziele ohne Layer-Umschaltung ansprechen<br />

können.


Tief unter der Elbe<br />

So neu ist er gar nicht <strong>mehr</strong>, der Neue Elbtunnel in Hamburg, der erstmals 1975 in Betrieb genommen wurde. Allerdings zählt dieses<br />

Bauwerk mit einer Gesamtlänge von 3.325 Metern zu den längsten, mit <strong>mehr</strong> als 120.000 Fahrzeugen pro Tag zu den bedeutendsten <strong>und</strong><br />

mit einer NEXUS-basierten Durchsageanlage zu den sicherheitstechnisch gesehen modernsten Unterwasser-Straßentunneln der Welt<br />

Will man aus Richtung Süden nach Hamburg hinein, so führt der Weg<br />

unweigerlich über die Elbe – oder darunter hindurch. Die vielbefahrene<br />

A7, die Hauptschlagader in Richtung Norden, leitet den Verkehrsstrom<br />

durch einen vieradrigen Tunnel unter die große Wasserstraße der Hansestadt.<br />

Etwa jeden dritten Tag bleibt hier ein Auto liegen oder es ereignet<br />

sich ein Unfall; eine ganz normale Autobahnstatistik. Allerdings<br />

kann ein defektes Auto in der Tunnelröhre schnell gefährlich werden.<br />

In Autobahntunneln gelten daher erhöhte Sicherheitsvorschriften,<br />

unter anderem zur schnellen Evakuierung des Tunnels. Ein wichtiges<br />

Handwerkszeug im Gefahrenfall stellt dabei die Durchsageanlage dar,<br />

die in Deutschland strengen Richtlinien genügen muss. Damit lag der<br />

Einsatz von NEXUS im Elbtunnel nahe.<br />

Akustisch schwierig<br />

Seit August 2010 ist in Röhre 2, einer der vier Tunnelröhren, eine<br />

CAS-300-Durchsageanlage mit NEXUS als <strong>Audio</strong>netzwerk in Betrieb.<br />

Sie ermöglicht Lautsprecherdurchsagen, die Anweisungen an die Autofahrer<br />

im Tunnel weitergeben.<br />

Solche Systeme kämpfen in der Regel mit den typischen akustischen<br />

Gegebenheiten eines Tunnels. Reiht man die Lautsprecher längs der<br />

Röhre auf, so kommt es zwischen ihnen zu unerwünschten akustischen<br />

Überlappungen. Um einer dadurch hervorgerufenen, schlechten Verständlichkeit<br />

vorzubeugen, arbeitete die alte Durchsageanlage in einer<br />

einzigen Tunnelröhre mit der hohen Anzahl von insgesamt ca. 800 Lautsprechern,<br />

die in einem Abstand von je 3,75 Meter montiert waren.<br />

Auf diese Weise wurde erreicht, dass sich jeder Autofahrer in der Nähe<br />

eines Lautsprechers befand <strong>und</strong> möglichst Direktschall wahrnehmen<br />

konnte. Dennoch: Die hohe Lautsprecheranzahl regte das Nachhallfeld<br />

so stark an, dass die Sprachverständlichkeit immer noch extrem litt.<br />

Aus Schwächen werden Stärken<br />

Der Ansatz, den die NEXUS-Durchsageanlage verfolgt, kämpft nicht<br />

gegen die Akustik des Tunnels, sondern nutzt sie. Eine Besonderheit<br />

liegt nämlich darin, dass sich der Schall im Tunnel mit einer so genannten<br />

synchronisierten Längsbeschallung nach dem SLASS-Konzept<br />

(Synchro n ised Longitudinal Announcement Speaker System) als<br />

kohärente Welle realisieren lässt. Dabei breitet sich der Schall mit<br />

Wellenfronten aus, die sich nicht chaotisch überlagern, sondern zeitlich<br />

synchronisiert wie eine einzelne Schallwelle durch den Tunnel<br />

bewegen.<br />

Mit nur 46 Lautsprechern – das entspricht einem Lautsprecher pro 64<br />

Meter Tunnellänge – erzeugt die neue Anlage eine sich längs der Tunnelröhre<br />

fortsetzende Welle. Dazu wird jedes einzelne Lautsprechersignal<br />

dergestalt verzögert, dass ein Lautsprecher es genau dann phasenrichtig<br />

abstrahlt, wenn die entsprechende Schallwelle vom vorherigen Lautsprecher<br />

eintrifft. Nach diesem Prinzip entsteht über die gesamte Tunnellänge<br />

eine Signalverzögerung von etwa zehn Sek<strong>und</strong>en.<br />

Die Wahl fiel auf neuartige Grenzflächenhorn-Lautsprecher, die die<br />

Tunneldecke quasi als Hornverlängerung einsetzen. Sie regen eine<br />

stark gebündelte Welle auch dank ihrer hohen Rückwärtsdämpfung<br />

exakt in der gewünschten Schallrichtung an <strong>und</strong> sind darüber hinaus<br />

noch extrem flach. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, denn die<br />

Bauhöhe ist in einem Tunnel kostbar.<br />

Alles verstanden<br />

Der Tunnel ist mit drei Lüftungsbauwerken im Norden, Süden <strong>und</strong> in<br />

der Mitte ausgestattet <strong>und</strong> verfügt über eine Tunnelbetriebszentrale.<br />

In jeder dieser Stationen steht ein NEXUS-Basisgerät bereit, das die<br />

Signale auf internen DSP-Karten akustisch korrekt verzögert <strong>und</strong> auf<br />

separate Endverstärkerkanäle routet. Neben der NEXUS-eigenen Betriebssicherheit,<br />

die durch red<strong>und</strong>ante Glasfaserstränge <strong>und</strong> Netzteile<br />

sowie ständige Systemkomponenten-Überwachung erzielt wird, übernehmen<br />

die Komponenten des CAS-300 die übrigen geforderten<br />

Sicherheitsprüfungen. Dazu gehört die Verstärkerüberwachung mit<br />

Havarieverstärkern, der überwachte Sprachspeicher, die komplette<br />

Überwachung der Lautsprecher-Stromkreise <strong>und</strong> aller <strong>Audio</strong>signale bis<br />

hin zur Mikrofonkapsel. CAS-300 stellt außerdem die Sprechstellen,<br />

über die bei Bedarf eine Durchsage aufgesprochen werden kann.<br />

Das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen: Die Sprachverständlichkeit<br />

hat ein bislang für Tunnel beispielloses Qualitätsniveau erreicht.<br />

Lesen Sie <strong>mehr</strong> unter www.stagetec.com/stages<br />

17


18<br />

Die dritte Dimension im Blick<br />

MEDIAGROUP geht neue Wege in der 3-D-Videodarstellung<br />

Die Wahrnehmung von Dreidimensionalität, also das stereoskopische Sehen, entsteht nicht im Auge, sondern im Gehirn. Dazu<br />

reicht es aus, dem Sehzentrum die geeigneten Signale anzubieten. Die wiederum lassen sich heute aus nahezu jeder Bildvorlage<br />

berechnen. Was noch vor wenigen Jahren als reine Utopie erschien, ist heute das neueste Forschungsprojekt der Mediagroup:<br />

die dreidimensionale Darstellung von herkömmlich produziertem Video<br />

Die räumliche Wiedergabe von Tonaufnahmen hat eine lange Tradition.<br />

Bereits 1940 lief der erste <strong>Film</strong> mit einer frühen Variante des Stereotons.<br />

Später folgten verschiedene Versuche, den Ton räumlicher darzustellen,<br />

die schließlich im 5.1-Mehrkanalton mündeten. Inzwischen<br />

wurde ihm in einigen Projekten eine zusätzliche Höheninformation hinzugefügt<br />

– wir sind in der akustischen, virtuellen 3-D-Welt angekommen.<br />

Die dreidimensionale Wiedergabe von Videos gestaltet sich dagegen<br />

schwieriger. Die Entwicklung ist hier noch lange nicht so weit vorangeschritten<br />

wie im Ton, <strong>und</strong> das, obwohl die erste 3-D-<strong>Film</strong>wiedergabe<br />

ebenfalls schon im Jahr 1940 stattfand. Während sich im Kino im Laufe<br />

der Jahrzehnte eine Sparte von hochwertig produzierten 3-D-<strong>Film</strong>en<br />

mit aufwändigen Effekten etablieren konnte, bleibt die Akzeptanz von<br />

3-D-Fernsehern bislang hinter den Erwartungen zurück. Bei einem<br />

Event im Kino eine 3-D-Brille aufzusetzen ist eben doch etwas anderes,<br />

als den kostspieligen neuen Fernseher nur in vorgegebenem Abstand,<br />

ohne sich zu bewegen <strong>und</strong> mit Spezialbrille bei einer der wenigen 3-D-<br />

Ausstrahlungen voll ausnutzen zu können.<br />

Autostereoskopie als Ausweg<br />

Soll sich die 3-D-Technologie im heimischen Wohnzimmer in breitem<br />

Rahmen durchsetzen, so muss zunächst die bislang noch notwendige,<br />

aber lästige Brille wegfallen. Es gibt inzwischen einige so genannte autostereoskopische,<br />

brillenlose Verfahren. Dies sind vor allem Systeme<br />

mit Barrierefilter vor oder Lenticularfolie direkt auf der Bildschirmoberfläche.<br />

Gemeinsam ist ihnen das Prinzip, das eine Auge des Betrachters<br />

auf einen anderen Bildpunkt zu lenken als das andere Auge.<br />

Dieses Verfahren funktioniert auch, aber eben immer. Es ist nicht abschaltbar,<br />

auch nicht beim Betrachten von 2-D-Inhalten. Diese sehen<br />

dann schlechter aus als bei klassischen HD-Fernsehern, Untertitelungen<br />

können unleserlich werden, zudem wird das Bild dunkler –<br />

nicht die besten Voraussetzungen für die Einführung einer neuen<br />

Technologie. Die Problematik wäre entschärft, fände man einen Weg,<br />

auch 2-D-Inhalte auf einem autostereoskopischen 3-D-Bildschirm vernünftig<br />

darzustellen. Genau auf so ein Verfahren ist die MEDIAGROUP<br />

im Jahr 2010 gestoßen. Und das iVu des Herstellers Natural View<br />

Systems, dem jüngsten Mitglied der MEDIAGROUP, kann noch viel<br />

<strong>mehr</strong>: Es erstellt aus jedem Videobild ein plastisches Raumbild, sozusagen<br />

ein natürlich wirkendes 3-D-Bild.<br />

Räumliches Sehen<br />

Jeder Betrachter erkennt sofort, ob eine abgebildete Person im Vordergr<strong>und</strong><br />

oder im Hintergr<strong>und</strong> steht. Das gilt selbst dann, wenn es sich<br />

bei der Vorlage um ein schlechtes Schwarzweißbild, beispielsweise aus<br />

einem stark gerasterten Zeitungsdruck handelt. Der Betrachter<br />

schließt die räumliche Anordnung nicht nur aus Größenunterschieden.<br />

Perspektivische Linien, Belichtungen, Schatten, Veränderungen der<br />

Farbigkeit, all das gehört ebenso zur unbewusst ablaufenden, räumlichen<br />

Wahrnehmung. Die Augen dienen dabei als Sensoren, deren<br />

Signale im Gehirn zu einem 3-D-Bild zusammengesetzt werden. Dabei<br />

wirken verschiedene Verdeckungs- <strong>und</strong> Verstärkungseffekte, die im<br />

<strong>Audio</strong> bereich vergleichbar mit den Gesetzen der Psychoakustik sind.<br />

Mit Hilfe einer geeigneten Bildanalyse, die die Wahrnehmungsregeln<br />

des Sehens berücksichtigt – nennen wir sie hier in Analogie zur Psychoakustik<br />

einmal psychooptische Auswertung – lässt sich aus jedem Bild<br />

wieder eine dreidimensionale Darstellung generieren; selbst aus dem<br />

Zeitungsbild. Dazu wird jeder einzelne Bildpunkt anhand der Vorgaben<br />

der Psychooptik mindestens zweimal räumlich getrennt <strong>und</strong> farblich<br />

differenziert bereitgestellt. Der iVu-Algorithmus nimmt genau diese<br />

Bildanalyse samt Berechnungen vor.<br />

Psychooptische Herausforderung<br />

Für den Einsatz im heimischen Fernsehgerät müssen die Analyse <strong>und</strong><br />

das Prozessing schnell sein. Jedes Pixel wird dazu in seine Gr<strong>und</strong>farben<br />

anteile (RGB) zerlegt, die auf dem Bildschirm als nebeneinander-


Originalszene<br />

Bildmitte<br />

In der Realität beobachten wir, dass der letzte sichtbare Hintergr<strong>und</strong>,<br />

zum Beispiel die Wand am anderen Ende eines Saals, sich mit dem<br />

Betrachter mitbewegt. Geht er mit Blick auf die Wand einen Schritt<br />

nach links, so erscheint es ihm, als würde sich die Wand auch nach<br />

liegende Subpixel dargestellt werden. Bei Full-HD mit einer Auflösung<br />

von 1.920 x 1.080 Pixeln ergibt dies gut sechs Millionen zu berechnende<br />

Subpixel, <strong>und</strong> das bis zu sechzig Mal pro Sek<strong>und</strong>e.<br />

Dies funktioniert nur mit schnellen Prozessoren <strong>und</strong> einem sehr effektiven<br />

Algorithmus. Er sollte allerdings sehr genau arbeiten, um die<br />

üblichen 3-D-Darstellungsprobleme zu vermeiden. Ein Effekt, der sehr<br />

störend auffällt, ist die räumliche Fehldarstellung, bei der sich Vorder-<br />

<strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong> unnatürlich zueinander verschieben, wenn sich der<br />

Zuschauer bewegt. Schlägt die Analyse des Bildinhalts bei der Umrechnung<br />

auf 3-D-Darstellung fehl, dann verschiebt sich beispielsweise der<br />

Vordergr<strong>und</strong> nicht gegenläufig zur Bewegungsrichtung des Betrachters,<br />

sondern bewegt sich mit. Ein weiterer Fehler äußert sich darin, dass<br />

Elemente einer Tiefenebene, zum Beispiel die Steine einer absolut vertikal<br />

gemauerten Wand, unterschiedlich gedeutet werden <strong>und</strong> in der<br />

bearbeiteten Version plötzlich ein Stein optisch hervorsteht. Um all<br />

diese Fehlinterpretationen zu vermeiden, waren fast zehn Jahre Entwicklungsarbeit<br />

am iVu-Algorithmus nötig. Heute präsentiert er dafür<br />

ein natürlich wirkendes, plastisches Videobild, das selbst im Standbild<br />

noch stabil erhalten bleibt.<br />

Michael Steglich, Entwickler <strong>und</strong> Gründer der Natural View Systems<br />

GmbH, <strong>und</strong> Rainer Weiß, Geschäftsführer der Natural View Systems<br />

GmbH, bei unserem Gespräch über die Gr<strong>und</strong>prinzipien des dreidimensionalen<br />

Fernsehens <strong>und</strong> des iVu-Algorithmus’.<br />

Korrekte Darstellung,<br />

wenn sich der Betrachter nach links bewegt<br />

Bildmitte<br />

Fehlerdarstellung,<br />

wenn sich der Betrachter nach links bewegt<br />

Bildmitte<br />

links verschieben. Ein im Vordergr<strong>und</strong> zwischen ihm <strong>und</strong> der Wand<br />

stehender Tisch bewegt sich hingegen nach rechts, also gegenläufig zu<br />

seiner eigenen Bewegungsrichtung. Bei einer falschen 3-D-Darstellung<br />

verschieben sich Vorder- <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong> gleichermaßen mit.<br />

Freies Fokussieren?<br />

Der Effekt, den ein in 3-D-Qualität produziertes Videobild erzeugt, ist<br />

stark von der Aufnahmesituation abhängig. Um ein natürliches 3-D-<br />

Bild zu erzielen, müsste man mit zwei fest im Augenabstand montierten<br />

Kameras arbeiten. In der Realität werden die Kameras häufig in<br />

einem bestimmten Winkel auseinandergefahren, wodurch ein spektakulärer<br />

3-D-Effekt entsteht. Allerdings ist der Zuschauer dabei gezwungen,<br />

genau das zu fokussieren, was auch die Kameras scharfgestellt<br />

haben. Im Gegensatz zum natürlichen 3-D-Sehen hat der Betrachter<br />

also nicht die Möglichkeit, individuell zu entscheiden, ob er den Vordergr<strong>und</strong>,<br />

den Hintergr<strong>und</strong> oder die Mitte scharf sehen möchte. Das<br />

führt auf Dauer beim Betrachten von derartigem 3-D-Material zu Irritationen;<br />

man fühlt sich leicht überanstrengt.<br />

Zieht man die beiden Kameras beim Dreh zu sehr auseinander <strong>und</strong><br />

holt das fokussierte Objekt zu weit nach vorne, so entstehen darüber<br />

hinaus bei der Wiedergabe im Hintergr<strong>und</strong> Doppelbilder: Man sieht<br />

einen Gegenstand im Hintergr<strong>und</strong> einmal rechts <strong>und</strong> ein zweites Mal<br />

links vom eigentlichen Vordergr<strong>und</strong>objekt. Hier fehlt sicherlich noch<br />

die Erfahrung, um dem recht neuen Feld der 3-D-Produktion zu einer<br />

guten Ästhetik <strong>und</strong> Verträglichkeit zu verhelfen.<br />

Einer für alles<br />

Errechnet man mit Hilfe des iVu aus einem 2-D-Video einen 3-D-Inhalt,<br />

tritt keines dieser Probleme auf. Im Gegenteil, der Fernsehgenuss wird<br />

entspannter, da der Betrachter den Eindruck erhält, er könne sein Auge<br />

auf unterschiedliche Bildpunkte in unterschiedlichen Tiefenebenen<br />

scharfstellen! Das funktioniert nicht nur auf dem besten Platz mittig<br />

vor dem Fernseher, sondern in einem relativ breiten Bereich von etwa<br />

160° vor dem Bildschirm.<br />

Doch damit nicht genug. Das iVu-System entledigt das 3-D-Fernsehen<br />

im Wohnzimmer seiner größten Nachteile: der sonst notwendigen Brille<br />

<strong>und</strong> der fehlenden 3-D-Inhalte. Schon in naher Zukunft kann man mit<br />

der gleichen Hardware sowohl aufwändig produzierte 3-D-<strong>Film</strong>e mit<br />

spektakulären Out-Screen-Effekten betrachten als auch 2-D-Inhalte<br />

augenfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> unaufdringlich plastisch genießen. Wer unbedingt<br />

möchte, kann seinen Fernseher dann auch noch im klassischen 2-D-<br />

Modus betreiben. Aber wer hört schon mono über seine Stereoanlage?<br />

Lesen Sie <strong>mehr</strong> unter www.stagetec.com/stages<br />

19


20<br />

Zorro reitet wieder<br />

Internationalität im besten Sinne: spanische Flamencomusik, russische<br />

Darsteller, amerikanisches So<strong>und</strong>-Design <strong>und</strong> ein deutsches AURUS<br />

Gut fünf Jahre ist es her, dass sich AURUS erstmals als Musical-Mischpult beweisen konnte. Damals schickte die deutsche Stage<br />

Entertainment, der führende Musical-Veranstalter in Deutschland, seine Produktion Aida auf Tour, unterstützt von einem AURUS<br />

samt NEXUS. Inzwischen genießt die STAGETEC-Technik auf internationalem Musical-Parkett einen exzellenten Ruf <strong>und</strong> ist bei<br />

hohem Qualitätsanspruch schlicht das Werkzeug der Wahl<br />

Was sich zu Zeiten der Aida-Produktion noch nicht so klar abzeichnete:<br />

Der Einsatz von AURUS markierte auch den Anfang vom Ende der Ära<br />

der analogen Touring-Pulte im Musical-Business, zumindest in Deutschland.<br />

Erst vier Jahre später schwappt auch ein kleiner Teil dieser digitalen<br />

Welle in die USA: Im Zuge der Neuauflage der Musicalproduktion<br />

Wicked sollte die Touring-Anlage verkleinert werden. Die Lösung fand<br />

sich in Form eines digitalen NEXUS-<strong>Audio</strong>netzes, das die bisher auf<br />

Kupfer basierte analoge Verkabelung ersetzte. Dazu der international<br />

angesehene So<strong>und</strong>-Designer Kai Harada, der die Wicked-Tour betreute:<br />

„Wicked Management said they want to make the second tour smaller.<br />

Compared to the first tour the only thing we could change was cabling.<br />

Because the theatres are the same, the cast are the same size, the<br />

orchestra is the same size, we couldn‘t take away speakers, we couldn‘t<br />

take away microphones. But we reduced cables by at least half by using<br />

the NEXUS system.“ 1<br />

Die Arbeit mit NEXUS überzeugte Harada so sehr, dass eine weitere<br />

Zusammenarbeit nicht lange auf sich warten ließ. Seit Ende 2010 setzt<br />

eine gemeinsame Produktion der Stage Entertainment mit Harada als<br />

So<strong>und</strong> Designer abermals auf STAGETEC-Technik auf: Das Musical<br />

Zorro im MDM-Palace-<strong>Theater</strong> in Moskau.<br />

„Zorro had been produced in London and Paris with a different so<strong>und</strong><br />

designer. The music was composed by the Gipsy Kings, and obviously<br />

the guitar was very important, but for the show in Russia they cut one<br />

of the guitars. It was quite a challenge to make the show so<strong>und</strong> big even<br />

though there were only seven people in the orchestra – two keyboards,<br />

bass, drums, percussion, two guitars and a third guitar on stage.“<br />

Im Gegensatz zum <strong>Broadcast</strong>, aber auch verglichen mit den klassischen<br />

Genres wie Oper, Konzert <strong>und</strong> <strong>Theater</strong>, fasst die digitale<br />

<strong>Audio</strong> technik bei Musical-Produktionen nach wie vor sehr spät Fuß.<br />

Die häufigen Spieltermine, hohe Eintrittspreise <strong>und</strong> natürlich die<br />

enorme Funktionsauslastung des Tonmischpults sind einige der Ursachen<br />

für den zögerlichen Start ins digitale Zeitalter. Aus gutem Gr<strong>und</strong>:<br />

Ein unzuverlässiges Mischpult könnte den Veranstalter teuer zu stehen<br />

kommen, falls eine Vorführung abgebrochen oder ganz abgesagt<br />

werden müsste. Auf der anderen Seite haben die analogen Mischpulte<br />

inzwischen ein Alter erreicht, in dem ihr Ausfallrisiko weitaus höher ist<br />

als das ihrer längst etablierten, digitalen Pendants. Das trifft zumindest<br />

auf die STAGETEC-Pulte zu, deren Zuverlässigkeit einen sehr<br />

guten Ruf genießt.<br />

„I fo<strong>und</strong> the NEXUS system very easy to use; it was relatively easy to<br />

come up with a system for Wicked in America, and it was also easy to<br />

set up. It‘s been absolutely great; very stable, and I absolutely love the<br />

way it so<strong>und</strong>s.“<br />

Die Tonmischung eines Musicals stellt außerordentlich hohe Anforderungen<br />

an ein Mischpult. In aller Regel laufen sehr viele <strong>Audio</strong>kanäle<br />

auf, eine Größenordnung von 100 bis 140 Kanälen auf dem Mischpult<br />

ist hier keine Besonderheit. Soll der So<strong>und</strong>-Operator während der Show<br />

noch die Übersicht behalten, so muss das Mischpult nicht nur viele<br />

logische Kanalzüge, sondern auch vergleichsweise viele physikalische<br />

Bedienstreifen aufweisen. Dazu kommt die unerlässliche Bedingung,<br />

dass jeder Kanalzug den Zugriff auf die entscheidenden Funktionen<br />

bietet, also neben der Pegeleinstellung auch über Bedienelemente für<br />

1 Um der Authentizität willen haben wir uns entschlossen, die Zitate des So<strong>und</strong>-Designers Kai<br />

Harada im Original, sprich in Englisch, zu belassen. Auf der STAGES-Webseite finden Sie das<br />

Interview auch ins Deutsche übersetzt.


EQs, Ausspielwege, Routing <strong>und</strong> die Dynamik-Sektion verfügt. Genau<br />

dort liegen viele der Stärken des AURUS, das seit seiner Erstvorstellung<br />

in 2002 als Direct-Access-Konsole mit einer weitgehend analog anmutenden<br />

Bedienoberfläche punktet. Für eine Zwei-Personen-Bedienung,<br />

die gerade während der Einrichtungsphase üblich ist, ist dies ebenfalls<br />

eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage.<br />

„The thing that I like most is that it so<strong>und</strong>s great. That is the most<br />

important thing. At the end of the day, what comes out of the speakers<br />

so<strong>und</strong>s really, really good and that is what matters.“<br />

Was die Automation angeht, so ist ein digitales AURUS einem analogen<br />

Mischpult in aller Regel überlegen. Die über viele Jahre in unzähligen<br />

<strong>Theater</strong>n weltweit erprobte <strong>und</strong> verbesserte Szenenautomation ist<br />

allumfassend, schließt sämtliche Funktionen des Mischpultes ein <strong>und</strong><br />

ist ein wichtiges Handwerkszeug bei der Mischung eines Musicals.<br />

Deren immer komplexer werdende Inszenierungen verlangen heute<br />

nach einer szenengesteuerten Umschaltung des Routings, nach der<br />

Steuerung externer Effekt- <strong>und</strong> Zuspielgeräte <strong>und</strong> nach jeder Menge<br />

logischer Verknüpfungen.<br />

Die können – wie bei Zorro – auch durchaus kompliziert sein. Einige<br />

Szenen erfordern dort das Einspielen vorproduzierter So<strong>und</strong>effekte<br />

punktgenau zur Musik. Die Verantwortung für das taktrichtige Einstarten<br />

liegt in der Hand des Dirigenten, nicht des So<strong>und</strong>-Operators.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde für den Dirigenten ein Taster installiert, der<br />

es ihm ermöglicht, an einem der Relaiseingänge seines NEXUS-Basisgeräts<br />

einen Kontakt zu schalten. NEXUS generiert daraufhin einen<br />

MIDI-Befehl, der den Effektzuspieler veranlasst, den gewünschten<br />

So<strong>und</strong>effekt einzuspielen. Damit es auch tatsächlich der richtige ist,<br />

prüft NEXUS zunächst die Position in der Szenenliste, bevor es den<br />

passenden MIDI-Befehl ausgibt.<br />

Diese ausgeklügelte Verknüpfung von NEXUS-Logikfunktionen <strong>und</strong> der<br />

AURUS-Szenenautomation bewährt sich insbesondere dann, wenn<br />

man Events starten will, die nicht genau am Anfang einer Szene liegen.<br />

In einer Szene, in der keine Zuspielung vorgesehen ist, bleibt der Taster<br />

ohne Funktion. Er springt also auch nicht aus Versehen eine Szene zu<br />

weit, wie dies bei einer weniger intelligenten Lösung der Fall wäre.<br />

Ohne diese Logikschaltung hätte man dem Dirigenten eine speziell<br />

beschriftete MIDI-Tastatur beistellen müssen, die über lange MIDI-<br />

Leitungen <strong>und</strong> Aufholverstärker mit dem Zuspieler der So<strong>und</strong>effekte<br />

verb<strong>und</strong>en wäre.<br />

Das Musical im Moskauer MDM-Palace-<strong>Theater</strong> erzählt die Geschichte<br />

des legendären Zorro, der mit Maske, tollkühnen Degengefechten <strong>und</strong><br />

atemberaubender Akrobatik den ewigen Kampf Gut gegen Böse ausficht.<br />

Während er tagsüber als unscheinbarer Landadeliger Don Diego<br />

de la Vega ein geruhsames Leben führt, verwandelt er sich nachts im<br />

schwarzen Umhang <strong>und</strong> mit Augenbinde zum Rächer der Unterdrückten.<br />

„The conductor hits a button that triggers a NEXUS GPI event which tell<br />

the AURUS to send a specific MIDI note back to a computer which plays<br />

the click track. We used a lot of these features, plus just simple on/off<br />

commands for microphones, through the NEXUS.“<br />

Die So<strong>und</strong>effekte werden bei Zorro achtkanalig von einem Macintosh<br />

eingespielt, der mit einem stets synchron mitlaufenden Backup-Zuspieler<br />

abgesichert ist. Falls es zu Problemen mit der Bereitstellung<br />

kommt, kann der So<strong>und</strong>-Operator unterbrechungsfrei auf die Backup-<br />

Maschine umschalten; ein weiteres Sicherheitsmerkmal, das heute<br />

noch keineswegs zum Standard gehört.<br />

Der Spielort des Musicals, das MDM-Palace-<strong>Theater</strong> in Moskau, fungierte<br />

bis zu seiner Neugestaltung 1987 als Konferenzzentrum. Seit<br />

dem Umbau in eine Spielstätte birgt es daher einige Besonderheiten:<br />

Die gesamte Bestuhlung befindet sich auf einer Ebene, die für ein<br />

<strong>Theater</strong> typischen, ansteigenden Ränge sind nur angedeutet. Zudem<br />

ist der Saal besonders im hinteren Bereich sehr breit, was beides<br />

Auswirkungen auf die Beschallungsanlage hatte.<br />

„Just filling this really big room with as much so<strong>und</strong> as possible without<br />

being too loud – system-wise I had a lot of surro<strong>und</strong> speakers because<br />

Zorro ist eine inzwischen fast einh<strong>und</strong>ert Jahre alte Figur <strong>und</strong> gab<br />

Anlass zu zahlreichen Büchern <strong>und</strong> Verfilmungen. Das Musical ist<br />

unter Mitwirkung von Isabel Allende entstanden, die in 2005 eine<br />

Roman-Adaption veröffentlichte. Die Musik des Musicals stammt<br />

von den Gipsy Kings sowie von John Cameron.<br />

21


22<br />

at the beginning of the show the cast comes through the auditorium to<br />

get on stage. For a lot of that it was very useful having AURUS to do<br />

programmed value changes, level changes for cues at the beginning<br />

and for special effects. That was great.“<br />

Um auf möglichst vielen Sitzplätzen eine Vorne-Ortung erzielen <strong>und</strong><br />

die Schauspieler auf der Bühne tatsächlich richtungsgetreu wahrnehmen<br />

zu können, entschied sich So<strong>und</strong>-Designer Harada für den Einsatz<br />

vieler Einzellautsprecher, die unterschiedlich angefahren werden. Es<br />

zeichnet ihn ohnehin aus, dass er vergleichsweise viele Lautsprecher<br />

einsetzt, um quasi parallele Beschallungsanlagen für die verschiedenen<br />

Signale zu schaffen: etwa ein Wiedergabesystem für die Stimmen,<br />

ein anderes für die Musik, wiederum ein anderes für die Effekte.<br />

So vermischen sich die unterschiedlichen Signale erst auf akustischer<br />

Ebene, was unliebsame Wechselwirkungen verhindert <strong>und</strong> ein transparenteres<br />

Klangbild entstehen lässt.<br />

„A musical is usually more complex than a rock-and-roll show. For me,<br />

and especially on Zorro and on other shows I did in the past, it is important<br />

that it still so<strong>und</strong>s natural – that you still think the so<strong>und</strong> is coming<br />

from the performers. And that is about system tuning and balancing and<br />

telling an operator how it should so<strong>und</strong>.“<br />

NEXUS schaltet jede dieser Summen nicht nur auf das ihm zugedachte<br />

Beschallungssystem, sondern nimmt auch die individuelle Verzögerung<br />

der Signale vor, so dass zusätzlich ein gewisser Richtungsbezug entsteht.<br />

Der Zuschauer ortet nicht die Lautsprechergruppen, sondern<br />

hat den Eindruck, der Ton käme tatsächlich von der Bühne.<br />

Dank der N-1-Matrix des AURUS ist die Anzahl der individuell gemischten<br />

Signale nicht limitiert; sie bietet Kapazitäten für bis zu 96 unterschiedliche<br />

Summierungen – ein für diese Anwendung eher theoretischer<br />

Wert. Allerdings werden bei Zorro insgesamt immerhin 26 unterschiedliche<br />

Summen gemischt! Noch nicht eingerechnet ist dabei das Monitoring<br />

für die Musiker, da es unabhängig über ein Aviom-System<br />

realisiert wird, das den Musikern ermöglicht, sich ihren individuellen<br />

Mix in weiten Teilen selbst einzustellen.<br />

„Two Spanish guitars play the show and they were training a third one<br />

who was Russian. There are six Flamenco dancers from Spain in the<br />

show and they were also teaching the Russian actors as well. The<br />

production has a Russian company, a British director, a French music<br />

supervisor, French so<strong>und</strong> company, Dutch lighting company, my German<br />

associate, Christian from STAGETEC Germany, me from America, and<br />

not to forget a great Russian so<strong>und</strong> crew, including the extremely<br />

talented mixer Sergey Korneyev – that was really great.“<br />

Kai Harada (links) ist ein weltweit aktiver, freiberuflich arbeitender<br />

So<strong>und</strong>-Designer für Musical-Produktionen. Viele Jahre lang arbeitete<br />

er zusammen mit Tony Meola, einem alteingesessenen New-Yorker<br />

So<strong>und</strong>-Designer. Er selbst sieht seine Hauptaufgaben vor allem darin,<br />

die gesamte <strong>Audio</strong>anlage inklusive Beschallungssystem <strong>und</strong> die Mikrofonierung<br />

zu planen, die Mischung vorzubereiten <strong>und</strong> zusammen<br />

mit dem Operator, der später die Shows fährt, die Anlage so zu programmieren,<br />

dass das Klangbild seinen Vorstellungen entspricht.<br />

Neben Kai Harada gilt unser Dank auch Michel Weber (rechts) von<br />

der Stage Entertainment Deutschland <strong>und</strong> Christian Fuchs von der<br />

SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP für die vielen Infos <strong>und</strong> ihre<br />

Unterstützung!<br />

Das So<strong>und</strong>design eines Musicals setzt sich aus vielen kleinen Mosaiksteinchen<br />

zusammen. Im Idealfall ergänzen sich am Schluss alle perfekt<br />

<strong>und</strong> es entsteht ein farbenfrohes <strong>und</strong> klangstarkes Gesamtbild. So war<br />

es bislang bei all den anspruchsvollen Musicals, deren erfolgreiche<br />

Produktion durch STAGETEC-Technik unterstützt wurde. Übrigens läuft<br />

derzeit noch eine zweite Musical-Show mit einer ganz ähnlichen Konstellation:<br />

Für Hinterm Horizont im Berliner <strong>Theater</strong> am Potsdamer Platz<br />

zeichnet ebenfalls Kai Harada als So<strong>und</strong>-Designer verantwortlich. In<br />

der Produktion der Stage Entertainment Deutschland dient deren<br />

zweites AURUS-NEXUS-System als Basis der <strong>Audio</strong>anlage. Damit ist<br />

alles gesagt – die perfekte Tonproduktion wird auch in 2011 von Erfolg<br />

gekrönt sein.<br />

Lesen Sie <strong>mehr</strong> unter www.stagetec.com/stages


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Weltweit ein guter Partner<br />

SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP<br />

New York<br />

Los Altos<br />

Northridge<br />

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z.B. im HD-Übertragungswagen des flämischen Fernsehens VRT in Belgien<br />

VRT, ein langjähriger K<strong>und</strong>e von STAGETEC, hat seine neuesten AURUS-Pulte in zwei<br />

außergewöhnlichen HD-Übertragungswagen installiert. Technisch spielen sie wie<br />

gewohnt auf höchstem Niveau mit, aber nicht nur das: Ein Designer unterzog den<br />

Innenraum einem gekonnten Styling, so dass man seinen Arbeitsplatz nun gar nicht<br />

<strong>mehr</strong> verlassen möchte!<br />

Niederlassungen:<br />

SALZBRENNER STAGETEC<br />

VERTRIEB PROFESSIONELLER AUDIOTECHNIK GmbH<br />

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D-96155 Buttenheim/Deutschland<br />

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Chemnitz, Deutschland<br />

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chemnitz@stagetec.com<br />

Vertriebe:<br />

Athen, Griechenland<br />

Aylesbury, Großbritannien<br />

Bratislava, Slowakische Republik<br />

Helsinki, Finnland<br />

Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam<br />

Johannesburg, Südafrika<br />

Madrid, Spanien<br />

Helsinki<br />

Stockholm<br />

Oslo<br />

Brüssel<br />

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Paris<br />

Rio de Mouro<br />

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Sao José dos Campos<br />

Cyberjaya, Malaysia<br />

Phone +60 3 8318 2820<br />

Fax +60 3 8318 8820<br />

malaysia@stagetec.com<br />

Hong Kong, Hong Kong<br />

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Sao José dos Campos, Brasilien<br />

Phone +55 12 3923 4729<br />

Fax +55 12 3923 4729<br />

brazil@stagetec.com<br />

Stockholm, Schweden<br />

Sydney, Australien<br />

Taipeh, Taiwan<br />

Tokio, Japan<br />

Warschau, Polen<br />

Details zu Niederlassungen <strong>und</strong> Vertrieben sowie eine Liste aller Referenzen finden Sie unter www.stagetec.com<br />

Tokio<br />

Seoul<br />

Peking<br />

Taipeh<br />

Hong Kong<br />

Neu Delhi<br />

Mumbai<br />

Ho-Chi-Minh-Stadt<br />

Cyberjaya<br />

Sydney<br />

Victoria<br />

Johannesburg<br />

•<br />

•<br />

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•<br />

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•<br />

•<br />

Sydney, Australien<br />

Phone +61 419 607 644<br />

australia@stagetec.com<br />

Rom, Italien<br />

Phone +39 06 35403552<br />

Fax +39 06 35347459<br />

rome@stagetec.com<br />

Wien, Österreich<br />

Phone +43 1 74040 270<br />

Fax +43 1 74040 274<br />

wien@stagetec.com<br />


9. AUDIO-FACHSEMINAR<br />

Kloster Banz<br />

11. - 14.10.2011<br />

Im Herbst 2011 lädt die SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP in Kooperation mit dem Verband<br />

Deutscher Tonmeister VDT wieder zu zwei <strong>Audio</strong>-Fachseminaren im Kloster Banz ein. Die Seminare, von<br />

denen eines auf <strong>Broadcast</strong> ausgerichtet ist <strong>und</strong> das andere den Fokus auf Themen r<strong>und</strong> um <strong>Theater</strong><br />

<strong>und</strong> Beschallung legt, vermitteln sowohl neueste Gr<strong>und</strong>lagen, als auch direkt für die Praxis relevantes<br />

Erfahrungswissen. Die Vorträge <strong>und</strong> Workshops werden von international anerkannten Referenten<br />

gehalten. Eine begleitende Produktausstellung r<strong>und</strong>et das Programm ab.<br />

AVB-Standard <strong>und</strong> Dante •<br />

Binaural Room Synthesis •<br />

Dreidimensionale <strong>Audio</strong>wiedergabe •<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> Kombinationsmöglichkeiten •<br />

von NEXUS DOLBY E® <strong>und</strong> HD-SDI<br />

Live TV Opernproduktion •<br />

Loudness-Meterings gemäß EBU R-128 •<br />

• So<strong>und</strong>-Design für Musicals in der Praxis<br />

• Virtuelle Raumakustik mit Vivace<br />

• Entwicklungen in der Raumakustikplanung<br />

• Automatische Bewegungsnachführung<br />

bei richtungsgetreuer Beschallung<br />

• Praxisbeiträge über technisch herausragende Produktionen<br />

• 3-D Wiedergabe von herkömmlich produziertem Video<br />

discover tomorrow‘s technologies...<br />

Informationen <strong>und</strong> Anmeldung:<br />

banz.stagetec.com<br />

BROADCAST-SEMINAR<br />

11. - 12.10.2011<br />

Programmänderungen vorbehalten<br />

THEATER-SEMINAR<br />

13. - 14.10.2011<br />

SALZBRENNER STAGETEC MEDIAGROUP<br />

email:banz@stagetec.com<br />

www.stagetec.com

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