elektrowärme international Induktives Erwärmen (Vorschau)
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01 I 2014<br />
SCHWERPUNKT<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong><br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum<br />
HÄRTEN&UMFORMEN<br />
19.- 21. Mai 2014<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
ISSN 0340-3521 www.elektrowaerme-online.de Vulkan-Verlag
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Andreas Zahn<br />
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EDITORIAL<br />
3. ewi-Praxistagung – <strong>Induktives</strong><br />
<strong>Erwärmen</strong> zum Härten und Umformen<br />
Vom 19. bis 21. Mai 2014 heißt es wieder „Induction meets<br />
Industry“ mit dem Schwerpunkt auf praxistauglichen<br />
Lösungen für die Anwender der Induktionstechnik. Schon<br />
zum dritten Mal werden auf der Praxistagung und in den<br />
Workshops aktuelle Themen rund um das induktive <strong>Erwärmen</strong><br />
zum Härten und Umformen diskutiert. Veranstalter sind<br />
die ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> und das ETP, das Institut<br />
für Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover.<br />
Erstmalig werden dieses Jahr auch Anwender aus der Industrie<br />
über ihre praktischen Erfahrungen mit und Anforderungen an<br />
Induktionslösungen berichten und für Fragen zur Verfügung<br />
stehen – ein qualitativer Zugewinn für den Branchentreff. Der<br />
Fokus der Veranstaltung liegt auf dem direkten Nutzen für<br />
die Teilnehmer und der Umsetzung in die betriebliche Praxis.<br />
Was heißt das? Die Einsatzmöglichkeiten der Elektrowärme<br />
nehmen kontinuierlich zu. Das ist für den Prozess des<br />
induktiven Härtens den steigenden Anforderungen an die<br />
Belastungs- und Widerstandsfähigkeit immer komplexerer<br />
Bauteile geschuldet, beim <strong>Erwärmen</strong> vornehmlich der Ausweitung<br />
in traditionell mit konventionellen Verbrennungsöfen<br />
betriebenen Produktionslinien und der permanenten Suche<br />
nach Kostensenkungspotenzialen.<br />
Sie als Anwender stehen täglich vor der Herausforderung,<br />
einerseits flexible und an wechselnde Werkstückgeometrien<br />
anpassbare Prozesse zu gestalten, andererseits energieeffiziente<br />
Lösungen zu suchen, welche die ohnehin hohen<br />
Energiekosten nicht unnötig in die Höhe treiben.<br />
Ein Dilemma? – Nein, denn hier stehen Ihnen, liebe<br />
Leser, die Anlagenbauer mit ihrem Know-how zur Seite, um<br />
gemeinsam individuelle Induktionslösungen zu entwickeln.<br />
So können zum Beispiel alleinig über die Auswahl der richtigen<br />
Werkzeuge Stromkosteneinsparungen von bis zu 30 %<br />
erreicht werden und damit verbunden auch eine nachhaltige<br />
Reduzierung der CO 2 -Emissionen, denn mit jeder eingesparten<br />
Kilowattstunde Strom fallen rund 0,6 kg CO 2 weniger an.<br />
Insbesondere im Lichte der aktuellen politischen Diskussion<br />
um die Änderung des EEG (Erneuerbare Energien<br />
Gesetz) mit der relevanten Norm DIN EN ISO 50001 werden<br />
induktionsbezogene Audits durch die Hersteller von Induktionsanlagen<br />
noch interessanter, um Einsparpotenziale zu<br />
ermitteln, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und sich nachhaltig<br />
wettbewerbsfähiger aufzustellen. Denn gerade wenn<br />
die finanziellen Erleichterungen für energieintensive Betriebe<br />
eingeschränkt werden sollten oder gar wegfallen, werden die<br />
absoluten Energiekosteneinsparungen mit energieeffizient<br />
ausgeführten Induktionsanlagen noch wichtiger, um sich im<br />
<strong>international</strong>en Wettbewerb zu behaupten.<br />
Liebe Leser, wir würden uns freuen, viele von Ihnen auf der<br />
Praxistagung in Essen begrüßen zu dürfen, um intensiv und<br />
praxisnah die Themen rund um die Induktion zu diskutieren.<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit, sich mit Kollegen, Marktbegleitern<br />
sowie Fachleuten aus Universität und Industrie auszutauschen.<br />
Vielleicht finden Sie auch beim Lesen dieser Ausgabe<br />
der ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> weitere<br />
Anregungen, um praxisbewährte<br />
Lösungen der Elektrowärme in Ihren<br />
Fertigungsprozess zu integrieren.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
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Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dirk M. Schibisch<br />
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1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
1
PROZESSWÄRME<br />
GASWÄRME | ELEKTROWÄRME | INDUSTRIEOFENBAU | WÄRMEBE<br />
HOT – HOT – HEAT<br />
„Prozesswärme“ ist der Newsletter für die industrielle<br />
Thermoprozesstechnik. Heraus gegeben von den führenden<br />
Fachzeitschrif ten „ewi-<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>“<br />
und „gwi-gaswärme <strong>international</strong>“, berichtet<br />
„Prozesswärme“ umfassend über das aktuelle Geschehen<br />
in der gesamten Thermoprozesstechnik-Branche. „Prozesswärme“<br />
erreicht monatlich über 20.000 Fachleute und<br />
Entscheider aus der Thermoprozesstechnik- Branche<br />
und begleitenden Industriezweigen.<br />
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2 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Der Newsletter für die<br />
industrielle Thermoprozesstechnik<br />
HANDLUNG | WERKSTOFFE | ENERGIEEFFIZIENZ | MANAGEMENT<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
3
INHALT 1-2014<br />
8 FASZINATION TECHNIK<br />
Konturhärtung eines Zahnrades<br />
35 FACHBERICHT<br />
Induktionserwärmung für Massivumformteile<br />
Fachberichte<br />
von Alexis Bömcke, Klaus Pfeiffer, Achim Thus<br />
33 Effiziente Induktionserwärmung für Massivumformteile<br />
Efficient heating by induction for forging parts<br />
von Klaus von Eynatten, Markus Langejürgen, Dirk M. Schibisch<br />
37 Vorteile der induktiven Wiedererwärmung in integrierten Minimills<br />
Advantages of induction reheating in integrated minimills<br />
von Günter Valder, Jan van Treek, Jürgen Stengel<br />
49 Bolzenvorbereitungs- und -erwärmungsanlagen im Einsatz<br />
Billet preparation and heating systems in combination<br />
von Ivan Imenokhoyev, Peter Wübben<br />
53 Mikrowellenerwärmung – Beispiele aus Praxis<br />
Microwave heating – practical examples<br />
+++ www.elektrowaerme-online.de +++ www.elektrowaerme-online.de +++<br />
4 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
1-2014 INHALT<br />
43 FACHBERICHT<br />
Induktive Wiedererwärmung in Minimills<br />
46 AUSBLICK<br />
3. ewi-Praxistagung Härten & Umformen<br />
Nachrichten<br />
10 Wirtschaft und Unternehmen<br />
20 Veranstaltungen<br />
22 Messen/Kongresse/Tagungen<br />
26 Fortbildung<br />
29 Personalien<br />
31 Medien<br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum<br />
HÄRTEN&UMFORMEN<br />
19.- 21. Mai 2014<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
Technik Aktuell<br />
77 Spezialschlichte für Aluminiumguss erhöht Standzeit<br />
77 Industrielle Schaltnetzteile für flexible Gleichstromversorgung<br />
77 Stationäre Infrarotkameras für Hochtemperaturmessung<br />
78 Kompakte Prozessregler für Basisapplikationen<br />
78 Laboröfen mit kurzen Aufheiz- und Abkühlzeiten<br />
79 Industrielle Computertomographie für die Serienprüfung<br />
79 Video-Pyrometer zur Messfeldoptimierung<br />
79 Analoge Signalverarbeitung mit DMS-Messverstärker<br />
80 Turbomolekularpumpen mit integrierter Antriebselektronik<br />
80 Dosierofen mit neuer Steuerung<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
5
INHALT 1-2014<br />
350<br />
Messung<br />
Simulation<br />
300<br />
Temperatur in °C<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
7 10 13 16 19 22 25<br />
Zeit in s<br />
76 AUS DER PRAXIS<br />
Steuerungskonzept für Induktionsöfen<br />
59 FORSCHUNG AKTUELL<br />
Induktive Unterstützung von Hybrid-Schweißverfahren<br />
Forschung Aktuell<br />
57 Induktive Unterstützung von Hybrid-Schweißverfahren<br />
Nachgefragt<br />
61 Folge 12: Rolf Terjung<br />
„Wir wollen das, was wir können, ausgezeichnet machen“<br />
Wirtschaft & Management<br />
67 Innovation sichert Zukunft<br />
Aus der Praxis<br />
75 Neues Steuerungskonzept für Induktionsöfen<br />
Firmenporträt<br />
100 Ruhstrat GmbH<br />
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6 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Programm-Höhepunkte<br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong><br />
<strong>Erwärmen</strong> zum<br />
HÄRTEN&<br />
UMFORMEN<br />
19. - 21. Mai 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen<br />
Grundlagenseminar (19. Mai 2014)<br />
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Platin<br />
Vorkurs<br />
• Metallurgische Grundlagen zur Wärmebehandlung von Stahlwerkstoffen<br />
• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
63 NACHGEFRAGT<br />
Folge 12: Rolf Terjung<br />
Marktübersicht<br />
84 I. Thermoprozessanlagen für die<br />
elektrothermische Behandlung<br />
93 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
98 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />
Engineering<br />
99 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />
und Organisationen<br />
Themenblock<br />
1<br />
Workshop 2 Workshop 1 Themenblock 2<br />
Tagung vom 20. bis 21. Mai 2014<br />
Einführung<br />
• Induktive Randschichtwärmebehandlung – Herausforderungen und<br />
Trends aus Werkstoff- und Verfahrenssicht<br />
Anlagendesign und Energieversorgung<br />
• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
Anlagen- und Messtechnik<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Härten<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Schmieden<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Umformen<br />
• Temperaturmesstechnik bei induktiven Erwärmungsprozessen<br />
Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
• <strong>Induktives</strong> Härten von Verzahnungen<br />
• Härten von Kurbelwellen<br />
• Härten von Komponenten des Antriebsstrangs<br />
Praxisanforderungen bei der induktiven Erwärmung zum<br />
Umformen<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
• Induktive Block- und Stangenerwärmung<br />
• Extrusion von Aluminiumprofilen<br />
• Induktive Bolzenerwärmung<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, EFD Induction GmbH,<br />
eldec Schwenk Induction GmbH, EMA Inductec GmbH, Erbslöh Aluminium<br />
GmbH, IAS GmbH & Co. KG, Institut für Elektroprozesstechnik der Leibniz<br />
Universität Hannover, IWT Bremen, Keller HCW GmbH, SMS Elotherm GmbH.<br />
99 V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />
Veranstalter<br />
RUBRIKEN<br />
1 Editorial<br />
8 Faszination Technik<br />
82 Inserentenverzeichnis<br />
3. US Impressum<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Wann und Wo?<br />
Termin:<br />
• Montag, 19.05.2014 (optional) Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 20.05.2014 Tagung (09:00 – 17:00 Uhr),<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 21.05.2014 Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen, www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von Härte- und Umformanlagen<br />
Teilnahmegebühr:<br />
Tagungsbesuch exklusive | inklusive Grundlagenseminar (19. Mai 2014)<br />
• ewi-Abonnenten oder/und auf Referentenoder<br />
Sponsorenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />
• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
Änderungen vorbehalten
FASZINATION TECHNIK<br />
8 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
FASZINATION TECHNIK<br />
Konturhärtung eines Zahnrades mit Ringinduktor<br />
Zu sehen ist die induktive Wärmebehandlung eines<br />
Zahnrades mit Modul 4 und einem Durchmesser von<br />
103 mm. Das Ergebnis ist eine Konturhärtung durch einen<br />
Ringinduktor bei einer Heizzeit von 1 s.<br />
(Quelle: eldec Schwenk Induction GmbH)<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
9
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Siemens modernisiert Stabwalzwerk von Çemtaş in der Türkei<br />
Der türkische Stahlproduzent Çelik Makina<br />
Sanayi ve Ticaret A.Ş. (Çemtaş) hat<br />
Siemens Metals Technologies den Auftrag<br />
erteilt, das Stabwalzwerk des Unternehmens<br />
in Bursa zu modernisieren. Das<br />
Walzwerk erhält ein neues verschiebbares<br />
reversierendes Vorgerüst und eine<br />
neue Zwischenstraße. Außerdem wird die<br />
bestehende Fertigstraße auf den neuesten<br />
Stand der Technik gebracht. Mithilfe der<br />
neuen Ausrüstungen kann Çemtaş die Produktqualität<br />
weiter verbessern, besonders<br />
hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften,<br />
der metallurgischen Struktur und der<br />
Oberflächenbeschaffenheit der gewalzten<br />
Stäbe. Die Anlage erhält neue Automatisierungstechnik<br />
inklusive Prozessmodelle und<br />
Mechatronikpakete. Damit wird das Stabwalzwerk<br />
über eine durchgängige Automatisierungslösung<br />
verfügen. Dies erhöht die<br />
Flexibilität und reduziert wartungsbedingte<br />
Stillstände. Das modernisierte Walzwerk soll<br />
Anfang 2015 in Betrieb genommen werden.<br />
Çemtaş ist der zweitgrößte Produzent<br />
legierter Stabstähle in der Türkei und Lieferant<br />
für die europäische Automobilindustrie.<br />
Rund 70 % der Erzeugnisse werden<br />
exportiert. Das Unternehmen verfügt am<br />
Standort Bursa über eigene Stahlerzeugungs-<br />
und Walzkapazitäten. Produziert<br />
werden Bau-, Einsatz-, Vergütungs- und<br />
Federstähle sowie mikrolegierte Güten,<br />
Edelstahl, Automaten- und Borstähle.<br />
Nach Abschluss der Modernisierung wird<br />
das Walzwerk Stäbe mit Durchmessern<br />
zwischen 15 und 80 mm produzieren<br />
und kann bei Bedarf für Durchmesser von<br />
bis zu 120 mm umgerüstet werden. Die<br />
Erzeugung von Flachstäben mit Dicken<br />
zwischen 5,5 und 62 mm und Breiten von<br />
46 bis 140 mm ist ebenfalls möglich.<br />
Für das Stabwalzwerk liefert Siemens<br />
ein reversierendes Vorgerüst, auf dem<br />
Knüppel mit Durchmessern von bis zu<br />
200 mm verarbeitet werden. Dies erlaubt<br />
einen höheren Umformgrad und damit<br />
bessere mechanische Eigenschaften und<br />
eine optimierte metallurgische Struktur.<br />
Während der Reversiersequenz wird das<br />
Gerüst zwischen zwei Stichen hydraulisch<br />
quer zur Walzachse verschoben. Auf diese<br />
Weise steht für den jeweiligen Walzstich<br />
bei festliegender Walzachse immer das<br />
richtige Kaliber zur Verfügung. Die Verschiebung<br />
erfolgt vollautomatisch. Das<br />
Walzgut wird dabei von Stabführungseinrichtungen<br />
und speziellen Manipulatoren<br />
an der Eintritts- und der Austrittsseite<br />
des Gerüsts gedreht. Die Einstellung des<br />
Walzspalts erfolgt elektrisch.<br />
Die ebenfalls von Siemens gelieferte<br />
kontinuierliche Zwischenstraße besteht aus<br />
sechs Red-Ring-Walzgerüsten in HV-Anordnung.<br />
Zum Schopfen der gewalzten Stäbe<br />
dient eine Kurbelschere, deren Schneide<br />
parallel zum Stab mitgeführt wird, um<br />
einen sauberen Schnitt zu gewährleisten.<br />
Die Anlage ist so konzipiert, dass zu einem<br />
späteren Zeitpunkt eine Inline-Kühlung<br />
installiert werden kann. Damit hat Çemtaş<br />
die Möglichkeit, im Walzprozess die Korngrößen<br />
präzise zu steuern. Im Rahmen des<br />
Projekts modernisiert Siemens auch die<br />
bestehende Fertigstraße mit neuer Automatisierungs-<br />
und Prozesstechnik. Zum<br />
Lieferumfang von Siemens gehören die<br />
Basisautomatisierung, die Prozessautomatisierung<br />
auf der Basis des Siroll-Konzepts,<br />
spezielle Mechatronikpakete sowie die<br />
komplette elektrische Ausrüstung. Außerdem<br />
übernimmt Siemens die Errichtungsund<br />
Inbetriebnahmeüberwachung sowie<br />
die Kundenschulung.<br />
Kooperation von Trimet und Sira im Automotive-Bereich<br />
Die Trimet Aluminium SE und die Sira<br />
Industrie S.p.a. haben die Zusammenarbeit<br />
im Rahmen eines Joint Ventures vereinbart.<br />
Die Kooperation des deutschen<br />
Aluminiumproduzenten mit dem italienischen<br />
Druckguss-Spezialisten umfasst<br />
die heutigen Automotive-Aktivitäten im<br />
Druckguss-Bereich der Trimet und insbesondere<br />
den Sira-Standort Sirpress Nusco<br />
bei Avellino. Mit der Bündelung ihrer<br />
Leistungsangebote in unterschiedlichen<br />
Anwendungsbereichen wollen die beiden<br />
Unternehmen technische und kaufmännische<br />
Synergien nutzen, um die steigende<br />
Nachfrage nach Leichtmetallkomponenten<br />
im Automobilmarkt zu bedienen.<br />
Mit der breiten Palette an Spezialisierungen<br />
im Druckguss-Bereich und der langfristigen<br />
und nachhaltigen Ausrichtung der<br />
beiden Unternehmen hat die Kooperation<br />
auch eine Perspektive außerhalb Europas<br />
und soll laut Valerio Gruppioni, Präsident<br />
von Sira Industrie S.p.a, in erster Linie auf<br />
China erweitert werden.<br />
Im Hinblick auf diese Option unterzeichneten<br />
die beiden unabhängigen<br />
Familienunternehmen eine Absichtserklärung<br />
(Letter of intent), die die Ausweitung<br />
der Zusammenarbeit auf den<br />
Produktionsstandort Sira Alluminium<br />
Product di Jinghai – Tianjin in China<br />
vorsieht, den Sira dort bereits seit über<br />
zehn Jahren betreibt, um gemeinsam<br />
die weiter stark wachsende Nachfrage<br />
der Automobilhersteller im chinesischen<br />
Inlandsmarkt zu bedienen.<br />
10 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Schmidt + Clemens investiert in Malaysia<br />
Die Lindlarer Unternehmensgruppe<br />
Schmidt + Clemens (S+C) wird<br />
2014 in Malaysia € 14 Mio. investieren<br />
und dort eine neue Produktion, u. a. für<br />
Schleuderguss, bauen. Bereits vor zwölf<br />
Jahren hat S+C die Tochtergesellschaft<br />
Schmidt + Clemens Asia Sdn. Bhd. mit<br />
Sitz in Shah Alam, nahe Kuala Lumpur<br />
gegründet. Nachdem bereits wenige<br />
Jahre nach der Eröffnung die Kapazitäten<br />
erweitert wurden, baut das Lindlarer<br />
Familienunternehmen nun in einem<br />
hochmodernen Industriegebiet südlich<br />
der malaysischen Hauptstadt. Das neue<br />
Gelände ist etwa fünfmal so groß wie<br />
der heutige Standort.<br />
Laut einer Studie der Weltbank etabliert<br />
sich Malaysia mehr und mehr unter<br />
den weltweit besten Wirtschaftsstandorten.<br />
In ihrer Studie weist die Weltbank<br />
als besondere Vorteile Malaysias auf das<br />
vereinfachte Steuersystem und leicht zu<br />
beantragende Baugenehmigungen hin.<br />
Deutschland nimmt in der gleichen Studie<br />
lediglich Platz 21 ein. Ein weiterer<br />
Vorteil Malaysias sind die Energiekosten.<br />
Diese liegen laut Verband der Industriellen<br />
Energie- und Kraftwirtschaft e.V.<br />
(VIK) lediglich bei einem Index von 63 %<br />
(Basis Deutschland = 100 %). Die Kaufverträge<br />
für das neue Gelände wurden<br />
bereits unterzeichnet und im Februar<br />
erfolgte der Spatenstich für das ambitionierte<br />
Projekt. Eröffnet wird die neue<br />
Produktion planmäßig bereits Ende des<br />
laufenden Jahres.<br />
Mit der Entscheidung, die Produktionskapazitäten<br />
in Fernost auszubauen,<br />
stelle das Unternehmen den Standort<br />
Lindlar nicht infrage, sondern sichere vielmehr<br />
die Arbeitsplätze in Deutschland,<br />
so Jan Schmidt-Krayer, geschäftsführender<br />
Gesellschafter. Am Stammsitz der<br />
Unternehmensgruppe sitzen neben der<br />
Gruppengeschäftsführung u. a. auch die<br />
zentralen Abteilungen wie Forschung-<br />
& Entwicklung, Treasury und Unternehmenskommunikation.<br />
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1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
11
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Hyundai Steel nimmt zweite<br />
Grobblechlinie in Betrieb<br />
Hyundai Steel hat ein von<br />
SMS Siemag geliefertes<br />
4,3-m-Grobblechwalzwerk<br />
erfolgreich in Betrieb genommen.<br />
Zusammen mit der seit<br />
2009 produzierenden 5-m-Grobblechstraße<br />
betreibt Hyundai<br />
Steel am Standort in Dangjin,<br />
Südkorea, nun zwei Grobblechwalzwerke<br />
von SMS Siemag.<br />
Das 4,3-m-Walzwerk ist für eine<br />
Jahresproduktion von 1,5 Mio. t<br />
Grobblech in Dicken von 6 bis<br />
200 mm ausgelegt. Hauptabsatzmarkt<br />
für die Bleche sollen<br />
vor allem der Schiffbau und die<br />
Bauindustrie sein.<br />
SMS Siemag lieferte für die Anlage<br />
die mechanischen Einrichtungen<br />
und die X-Pact-Elektrik und -Automation.<br />
Haupteinrichtungen sind der<br />
Zunderwäscher, das Fertiggerüst mit<br />
Staucher, die Blechkühlung mit Vorrichtmaschine,<br />
die Warmblech-Richtmaschine,<br />
zwei Kühlbetten, die aus<br />
vier Scheren bestehende Scherenlinie<br />
und die Kaltblech-Richtmaschine.<br />
Im Bereich der Anlagentechnik<br />
sind besonders das Walzgerüst mit<br />
hydraulischer Anstellung, Arbeitswalzenbiegung<br />
und CVC plus-<br />
System sowie die Blechkühlung<br />
hervorzuheben. Die Blechkühlung<br />
ist als reine Sprühkühlung mit einer<br />
Hochdruckkühlung im vorderen<br />
und einer Niederdruckkühlung<br />
im hinteren Teil ausgeführt. Das<br />
innovative Konzept ermöglicht<br />
sehr hohe Abkühlraten und differenzierte<br />
Kühlmuster für ein breites<br />
Spektrum an anspruchsvollen<br />
Stahlgüten. Anrückrollen führen<br />
das Blech während des Kühlens<br />
und gewährleisten auch bei hohen<br />
Kühlraten eine gute Blechebenheit.<br />
Das 4,3-m-Grobblechwalzwerk von<br />
Hyundai Steel arbeitet mit der<br />
X-Pact-Level-1- und -Level-2-Automation<br />
von SMS Siemag. Diese<br />
wurde vor der Inbetriebnahme<br />
in einem Integrationstest (Plug &<br />
Work) geprüft und voroptimiert.<br />
Heunisch forscht an<br />
Energiespeicherung<br />
S<br />
eit einem Jahr speist die Gießerei Heunisch nun<br />
Abwärme vom Kupolofen, die bei der Produktion<br />
von Graugussteilen anfällt, in das Nahwärmenetz der<br />
Stadtwerke Bad Windsheim ein. Über dieses Netzwerk<br />
werden verschiedene Abnehmer mit Wärmeenergie versorgt.<br />
Zusätzlich zu dieser externen Nutzung der Abwärme<br />
werden betriebsintern verschiedene Bereiche, wie<br />
zum Beispiel der Trocknungsofen der Farbgebung, mit<br />
Wärmeenergie bedient.<br />
Trotz der diversen bereits bestehenden Energieabnehmer<br />
steht noch weitere Wärmeenergie in der Eisengießerei<br />
bislang ungenutzt zur Verfügung. In einem Forschungsvorhaben<br />
will nun die Gießerei Heunisch zusammen<br />
mit dem Zentrum für angewandte Energieforschung<br />
in Garching und dem Industrieofen und -anlagenbauer<br />
Küttner in Essen diese Energie durch Speicherung nutzbar<br />
machen.<br />
Die überschüssige Energie wird mithilfe von Thermoöl<br />
am Recuperator des Kupolofens abgezogen und soll<br />
in einem Hochtemperaturspeicher geparkt werden. In<br />
Stillstandzeiten des Schmelzaggregates werden dann die<br />
verschiedenen Abnehmer mit Energie aus dem Speicher<br />
versorgt. Lassen sich die Pläne in die Praxis umsetzen, so<br />
kann der Einsatz von fossilen Energieträgern reduziert<br />
werden. Durch sinkenden CO 2 -Ausstoß ist die Umwelt<br />
klarer Gewinner bei diesem Forschungsvorhaben.<br />
Schuler baut modernste Schmiedelinie Europas<br />
Der Pressen-Hersteller Schuler hat den<br />
Auftrag erhalten, für das Unternehmen<br />
Parsan Steel Forging and Machining Co. die<br />
modernste Schmiedelinie Europas zu bauen.<br />
Kernstück ist eine 16.000 t starke Spindelpresse,<br />
auf der Lkw-Großteile wie etwa Kurbelwellen,<br />
Vorderachsen, Achsschenkel und Flansche<br />
entstehen. Auf zwei weiteren hydraulischen<br />
Schmiedepressen mit jeweils 2.500 t Presskraft<br />
werden die Teile kalibriert und entgratet.<br />
Die rund 70 m lange Linie ist voll automatisiert:<br />
Crossbar Roboter sorgen für den Transport<br />
der 150 bis 250 kg schweren vorgeformten<br />
Teile zwischen den Induktionsöfen und<br />
den einzelnen Pressen. Die Taktzeit beträgt<br />
etwa 35 s. Auch die Steuerung der komplexen<br />
Anlage wurde im Konzern entwickelt.<br />
Der Automobilzulieferer Parsan mit<br />
Sitz in Istanbul hat bereits einen Gegenschlaghammer<br />
von Schuler im Einsatz.<br />
Die Schmiedelinie stellt nun den bisher<br />
größten Auftrag für die Massivumformung<br />
am Standort Weingarten dar. Der<br />
Auftrag ging im vergangenen November<br />
ein, die Auslieferung der Anlage ist für<br />
Anfang 2015 geplant.<br />
12 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
sponsored by<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum<br />
HÄRTEN&UMFORMEN<br />
19.- 21. Mai 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-erwaermen.de<br />
NACHRICHTEN<br />
Platin<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
Themenblock<br />
2<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
Grundlagenseminar am 19. Mai (optional)<br />
• Metallurgische Grundlagen zur Wärmebehandlung von Stahlwerkstoffen<br />
• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
Tagung vom 20. bis 21. Mai<br />
Einführung<br />
• Induktive Randschichtwärmebehandlung – Herausforderungen und Trends aus<br />
Werkstoff- und Verfahrenssicht<br />
Anlagendesign und Energieversorgung<br />
• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
Anlagen- und Messtechnik<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Härten<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Schmieden<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Umformen<br />
• Temperaturmesstechnik bei induktiven Erwärmungsprozessen<br />
Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
• <strong>Induktives</strong> Härten von Verzahnungen<br />
• Härten von Kurbelwellen<br />
• Härten von Komponenten des Antriebsstrangs<br />
Praxisanforderungen bei der induktiven Erwärmung zum Umformen<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
• Induktive Block- und Stangenerwärmung<br />
• Extrusion von Aluminiumprofilen<br />
• Induktive Bolzenerwärmung<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, EFD Induction GmbH,<br />
eldec Schwenk Induction GmbH, EMA Inductec GmbH, Erbslöh Aluminium GmbH,<br />
IAS GmbH & Co. KG, Institut für Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover,<br />
IWT Bremen, Keller HCW GmbH, SMS Elotherm GmbH.<br />
Mehr Informationen und Online-Anmeldung<br />
unter www.ewi-erwaermen.de<br />
Termin:<br />
• Montag, 19.05.2014 (optional)<br />
Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 20.05.2014<br />
Tagung (09:00 – 17:00 Uhr)<br />
Mit Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 21.05.2014<br />
Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />
von Härte- und Umformanlagen<br />
Teilnahmegebühr * :<br />
Tagungsbesuch exklusive | inklusive<br />
Grundlagenseminar am 19. Mai<br />
• ewi-Abonnenten oder/und<br />
auf Referenten- oder<br />
Sponsorenempfehlung:<br />
800 € | 1.000 €<br />
• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />
*<br />
Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />
jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />
Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />
in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />
sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />
Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />
möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />
eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die<br />
vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen<br />
nach dem 30. April oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />
Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />
gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />
werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />
Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-erwaermen.de<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich bin ewi-Abonnent<br />
Ich komme auf Empfehlung<br />
von Firma: ........................................................................................................................................................<br />
Ich nehme am Grundlagenseminar teil<br />
Ich nehme an der Abendveranstaltung teil<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 Härten oder Workshop 2 Umformen<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Firma/Institution<br />
Straße/Postfach<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Telefax<br />
13<br />
Änderungen vorbehalten
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Zweite Brammenstranggießanlage von Siemens<br />
bei JSW Steel in Betrieb<br />
Im Hüttenwerk Toranagallu des indischen<br />
Stahlproduzenten Jindal South West<br />
Steel Ltd. (JSW Steel) ist die neue Brammenstranggießanlage<br />
Nr. 4 von Siemens<br />
Metals Technologies in Betrieb gegangen.<br />
Die im Stahlwerk Nr. 1 errichte einsträngige<br />
Gießanlage verfügt über eine Produktionskapazität<br />
von 1,4 Mio. t Brammen pro Jahr.<br />
Damit wächst die Gießkapazität des Stahlwerks<br />
Nr. 1 auf 4,2 Mio. t/a. Wie die ebenfalls<br />
von Siemens gelieferte Brammenstranggießanlage<br />
Nr. 3, ist die neue Gießanlage<br />
mit DynaGap Soft Reduction ausgerüstet.<br />
Die damit erreichbare hohe Brammeninnenqualität<br />
ist die Grundlage zur Erzeugung<br />
qualitativ hochwertiger Güten bis hin zu<br />
Röhrenstählen wie X65 nach API-(American<br />
Petroleum Institute)-Standard und anderen<br />
mikrolegierten Stählen.<br />
Im Stahlwerk Nr. 1 in Toranagallu im<br />
indischen Bundesstaat Karnataka betreibt<br />
JSW Steel jetzt vier Brammenstranggießanlagen.<br />
Die Gießanlagen Nr. 1 und Nr.<br />
2 produzieren seit 1999 und wurden vor<br />
einigen Jahren von Siemens modernisiert.<br />
Die Gießanlage Nr. 3 ist seit Ende 2006 in<br />
Betrieb und wurde 2009 als erste Anlage<br />
in Indien von Siemens mit DynaGap Soft<br />
Reduction ausgestattet.<br />
Die neue Gießanlage Nr. 4 ist Teil eines<br />
Ausbauprogramms von JSW Steel. Bei<br />
einem Gießbogenradius von 8 m verfügt<br />
sie über eine metallurgische Länge von<br />
35 m. Sie erzeugt zurzeit Brammen mit<br />
einer Dicke von 220 mm und Breiten von<br />
800 bis 1.600 mm. Das Anlagendesign<br />
erlaubt zukünftig auch die Produktion von<br />
260 mm dicken Brammen. Die maximale<br />
Gießgeschwindigkeit beträgt 2 m/min.<br />
Design und Ausstattung der neuen<br />
Brammenstranggießanlage ähneln denen<br />
der Brammenstranggießanlage Nr. 3. Dies<br />
erleichtert Betrieb, Instandhaltung und<br />
Ersatzteilhaltung. Die Brammenstranggießanlange<br />
Nr. 4 ist mit Sicherheitstechnik<br />
gemäß EN 14753 ausgestattet. Zur Strangführung<br />
werden in Siemens-Workshops<br />
gefertigte Smart-Segmente eingesetzt.<br />
Für einen optimalen Gießprozess sowie<br />
hohe Oberflächen- und Innenqualität der<br />
Brammen sorgt eine Reihe von Technologiepaketen.<br />
Dazu gehören die Durchbruchfrüherkennung<br />
Mold Expert, die<br />
Gießspiegelregelung LevCon, der Kokillenoszillierer<br />
DynaFlex sowie das Inline-<br />
Qualitätssicherungssystem Quality Expert.<br />
Siemens lieferte auch die komplette Basisund<br />
Prozessautomatisierung.<br />
Outokumpu VDM bestellt 11-Rollen-Kaltblech-Richtmaschine<br />
Outokumpu VDM GmbH hat SMS Siemag<br />
mit der Lieferung einer neuen<br />
Kaltblech-Richtmaschine für den Standort<br />
Altena beauftragt. Die Kaltblech-Richtmaschine<br />
ist speziell für die Hochleistungswerkstoffe<br />
von Outokumpu VDM ausgelegt<br />
und verfügt über elf Richtwalzen.<br />
Die neue Kaltblech-Richtmaschine ist<br />
für Bleche zwischen 3 und 30 mm Dicke<br />
und Breiten von 200 bis 3.200 mm ausgelegt.<br />
Sie richtet hauptsächlich Bleche<br />
aus Nickelbasis-Legierungen, Titan-Legierungen<br />
und Sonderedelstählen. Diese<br />
Werkstoffe werden bei der Herstellung<br />
hochbeanspruchter Produkte für die chemische<br />
Prozessindustrie, Öl- und Gasindustrie<br />
oder in der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
eingesetzt. Im Lieferumfang von<br />
SMS Siemag enthalten sind die mechanischen<br />
Einrichtungen mit den Rollgängen<br />
und die X-Pact ® -Elektrik und -Automation.<br />
Dieses Paket beinhaltet das Richtmodell<br />
(Level 2), die Level-1-Automation, die<br />
Antriebstechnik, das Bedienpult mit dem<br />
HMI (Human Machine Interface) sowie die<br />
Sicherheitssysteme. Die Inbetriebnahme<br />
erfolgt im Frühjahr 2015.<br />
Für optimale Richtergebnisse verfügt<br />
die Kaltblech-Richtmaschine neben der<br />
hydraulischen Hauptanstellung über eine<br />
separate hydraulische Einzelrollenanstellung<br />
und Einzelrollenantrieb. Eine hydraulische<br />
Biegekompensation gleicht die<br />
elastischen Verformungen in der Maschine<br />
beim Richten aus. In Kombination mit<br />
der X-Pact ® -Automation kann so für jedes<br />
Blech der richtige Krümmungsverlauf eingestellt<br />
und damit Rest-Eigenspannung<br />
verringert werden.<br />
Durch Einzelrollenanstellung und<br />
-antrieb kann Outokumpu VDM einzelne<br />
Richtwalzen aus dem Richtprozess nehmen.<br />
Damit lässt sich die Maschine zum<br />
Richten von dickeren Blechen auch mit sieben<br />
Richtwalzen betreiben. Der Wechsel<br />
zwischen den Modi erfolgt dabei automatisch<br />
und ohne Zeitverlust von einem Blech<br />
zum nächsten.<br />
14 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
VDMA: Hoffnungsvoller Jahresauftakt<br />
Der Auftragseingang im Maschinenund<br />
Anlagenbau in Deutschland<br />
lag im Januar 2014 um real 6 % über dem<br />
Ergebnis des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft<br />
stieg um 2 %, das Auslandsgeschäft lag um<br />
7 % über Vorjahresniveau, teilte der Verband<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) in Frankfurt mit.<br />
In dem von kurzfristigen Schwankungen<br />
weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich<br />
November 2013 bis Januar 2014 stieg der<br />
Bestelleingang im Vorjahresvergleich um<br />
2 %. Die Inlandsaufträge lagen bei minus<br />
3 %, die Auslandsaufträge bei plus 5 %.<br />
Auch im zurückliegenden Jahr 2013 blieb<br />
der deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />
mit einem Exportvolumen von € 149 Mrd. um<br />
nominal 0,3 % und damit nur knapp hinter dem<br />
Wert des Jahres 2012 (€ 149,4 Mrd.) zurück.<br />
Leichte Zuwächse konnten bei den<br />
Exporten von Maschinen, Anlagen und<br />
Komponenten in die EU-Nachbarländer (plus<br />
2,1 %) sowie in die USA (plus 0,9 %) erzielt<br />
werden. Dagegen waren die Maschinenausfuhren<br />
nach China (minus 3,7 %) nochmals<br />
rückläufig. Auch die anderen sogenannten<br />
BRIC-Staaten Brasilien, Russland und Indien<br />
nahmen den deutschen Exporteuren 2013<br />
weniger Maschinen ab als 2012. Kompensierend<br />
wirkten zunehmende Lieferungen in<br />
mittelgroße Märkte wie beispielsweise die<br />
Türkei und Südkorea (Ranglistenplätze 11<br />
und 13 des deutschen Maschinenexports),<br />
wo teils zweistellige Zuwachsraten geschrieben<br />
werden konnten. Im Ergebnis entfielen<br />
40,8 % der Exporte auf die EU-Nachbarländer,<br />
11 % gingen nach China und 9,5 % in die USA.<br />
Das vierte Quartal schloss mit einem<br />
Plus von 1,9 % ab. Wesentliche Impulse<br />
kamen wiederum aus den USA (plus 9,4 %)<br />
und der EU-28 (plus 6,6 %). Die EU-28 steuerte<br />
2013 61,6 % der deutschen Maschinenimporte<br />
bei, die Euro-Partner 38,3 %. Und<br />
während die Maschineneinfuhren insgesamt<br />
um 0,7 % unter dem Vorjahresergebnis<br />
rangierten, nahmen die Lieferungen aus<br />
der EU (plus 1,7 %) bzw. dem Euro-Raum<br />
(plus 1,1 %) sogar leicht zu.<br />
Anlagen für<br />
Aluminium Presswerke<br />
www.otto-junker.de<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
15
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
SMS Siemag modernisiert Anlagen bei Salzgitter Flachstahl<br />
Die Salzgitter Flachstahl GmbH hat ein<br />
neues Konvertergefäß von SMS Siemag<br />
für Konverter A im Stahlwerk Salzgitter<br />
sowie einen neuen Pfannendrehturm des<br />
gleichen Herstellers für die Stranggießanlage<br />
Nr. 2 erfolgreich in Betrieb genommen.<br />
Im Rahmen dieser Modernisierungsmaßnahmen<br />
wurde zur wesentlichen<br />
Verbesserung der metallurgischen Prozessführung<br />
das spezifische Volumen von<br />
Konverter A um etwa 25 % vergrößert.<br />
Mit dem Einsatz des von SMS Siemag<br />
entwickelten Lamellensystems wird der<br />
vorhandene Einbauraum besser genutzt.<br />
Die Lamellenbefestigung beinhaltet eine<br />
wartungsfreie Konverterbefestigung<br />
für eine zwängungsfreie<br />
Anordnung des Konvertergefäßes<br />
im Tragring. Der<br />
Lieferumfang besteht aus<br />
Konvertergefäß mit Kippantrieb,<br />
Gefäßbefestigung mit<br />
Lamellen, Konverterlager<br />
und Lagerständern, Einhausung<br />
für die Sekundärentstaubung<br />
(„Doghouse“)<br />
und Montage. Salzgitter<br />
Flachstahl hat ebenfalls eine<br />
mechanische Ausmauerungsvorrichtung mit<br />
Teleskophubsystem bestellt, die die Ausmauerung<br />
in Zukunft wesentlich vereinfachen<br />
wird. Die Ausmauerungsvorrichtung soll 2014<br />
in Betrieb gehen.<br />
Für die Inbetriebnahme des Pfannendrehturms<br />
hatte SMS Siemag ein spezielles<br />
Montagekonzept entwickelt, bei dem die<br />
laufende Produktion der angrenzenden<br />
Anlagen während des Umbaus nicht beeinträchtigt<br />
wurde. Räumliche und logistische<br />
Bedingungen erforderten die vollständige<br />
Vormontage des Drehturms auf der Ebene<br />
des Hüttenflurs. Mit einem Gesamtgewicht<br />
von 340 t wurde der Pfannendrehturm in<br />
einem Stück getauscht. Das Unternehmen<br />
lieferte alle mechanischen, hydraulischen<br />
und elektrischen Bauteile und führte die<br />
komplette Montage und Inbetriebnahme<br />
in kurzer Zeit durch.<br />
Carbolite und Gero legen<br />
Vertrieb zusammen<br />
Nach dem Kauf von Gero Hochtemperaturöfen durch die Verder<br />
Gruppe im Oktober 2013 werden in 2014 die Vertriebsaktivitäten<br />
des Unternehmens mit denen des ebenfalls zur Gruppe gehörenden<br />
britischen Herstellers von Öfen und Trockenschränken, Carbolite Ltd.,<br />
zusammengelegt.<br />
Das kombinierte Produktportfolio der beiden Firmen deckt einen<br />
Temperaturbereich von 20 bis 3.000 °C ab und reicht von Wärmeschränken<br />
über Rohr- und Kammeröfen mit Faserisolierung bis hin<br />
zu metallischen Öfen. Kundenspezifische Lösungen beinhalten Vakuumapplikationen<br />
ebenso wie Geräteausführungen, die eine Hitzebehandlung<br />
unter gesonderten atmosphärischen Bedingungen wie<br />
Inert- und/oder chemisch aktiven Gasen erlauben. Mit diesem breiten<br />
Produktsortiment sowie Vertriebsgesellschaften in über 80 Ländern<br />
weltweit visiert die Verder Scientific Division die Marktführerschaft im<br />
Bereich der Hochtemperatur-Wärmebehandlung an.<br />
Die neue Vertriebsstrategie spiegelt sich auch in dem Umzug der Carbolite<br />
GmbH vom bisherigen Standort bei Karlsruhe zum Gero-Hauptsitz<br />
in Neuhausen bei Pforzheim wider. Am gemeinsamen Standort werden<br />
dann 40 Mitarbeiter einen Umsatz von € 11 Mio. erwirtschaften.<br />
Zusätzlich zu den gemeinsamen Vertriebsaktivitäten werden in<br />
Zukunft auch alle Entwicklungs- und Fertigungsprozesse aufeinander<br />
abgestimmt, um den Kunden schneller und effizienter marktgerechte<br />
Produkte anbieten zu können.<br />
Mississippi Silicon<br />
baut neues Werk<br />
D<br />
ie Mississippi Silicon LLC. hat SMS Siemag mit der Lieferung<br />
von zwei Elektroreduktionsöfen zur Herstellung<br />
von Silizium beauftragt. Die Jahreskapazität beider Öfen<br />
beträgt 33.000 t. Besonderheit sind die drehbaren Ofengefäße,<br />
die kalte Stellen in der Schmelze vermeiden und Karbidanlagerungen<br />
an den Ofenwänden verhindern. SMS Siemag<br />
liefert neben den zwei SAF (Submerged Arc Furnace) für die<br />
Erzeugung von metallurgischem Silizium auch die Elektrodenstränge,<br />
das Materialtransportsystem, die Hydrauliksysteme<br />
und die X-Pact-Elektrik und -Automation. Zusätzlich sind im<br />
Lieferumfang auch die Kräne, das chemische Labor sowie die<br />
Stocher- und Chargiermaschinen enthalten.<br />
Das neue Werk entsteht in Burnsville, Mississippi, USA,<br />
und wird eines der effizientesten seiner Art weltweit sein.<br />
Ziel des Projekts ist die Belieferung der im nahen Umkreis<br />
liegenden Abnehmer in der Aluminium-, Automobil- und<br />
Chemieindustrie. Das Silizium-Werk wird voraussichtlich im<br />
Juli 2015 die Produktion aufnehmen. Das Projekt wird mit<br />
Unterstützung der KfW IPEX-Bank realisiert, die im Rahmen<br />
einer Hermes-gedeckten Finanzierung das Fremdkapital<br />
stellt. Mississippi Silicon ist ein strategischer Zusammenschluss<br />
der brasilianischen Vicintin Familie und der USamerikanischen<br />
Clean Tech.<br />
16 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Wirtschaft und Unternehmen<br />
NACHRICHTEN<br />
Wirtschaftsweise erwarten solides Wachstum der Weltwirtschaft<br />
Die europäischen Wirtschaftsweisen am<br />
CESifo erwarten eine Beschleunigung<br />
des Wachstums der Weltwirtschaft auf 3,4 %<br />
2014 von 2,8 % 2013. Das geht aus dem neuesten<br />
Report der Gruppe hervor. Der Welthandel<br />
dürfte 2014 sogar um 4,9 % wachsen,<br />
nach 2,0 % 2013. Das ist gleichwohl weniger<br />
als 2011, als die Rate 5,8 % betrug. Anders<br />
als in den Vorjahren kommt ein Großteil<br />
des Wachstums aus den Industrieländern,<br />
vor allem aus den USA und Großbritannien,<br />
und weniger aus Asien und Lateinamerika.<br />
Gleichwohl werden die Schwellenländer<br />
wieder am stärksten wachsen.<br />
In den USA tragen billige Energie,<br />
ein wiederbelebter Häusermarkt und<br />
verbesserte weltwirtschaftliche Bedingungen<br />
zu 2,6 % Wachstum bei, nach<br />
1,9 % 2013. Die Arbeitslosigkeit wird weiter<br />
zurückgehen, von durchschnittlich<br />
7,4 % 2012 auf 6,4 % in diesem Jahr. Das<br />
staatliche Haushaltsdefizit wird sich verbessern<br />
auf unter 3 % des Bruttoinlandsprodukts.<br />
Dagegen wird die Inflation<br />
von 1,5 % 2013 auf 1,9 % 2014 zulegen.<br />
In China werden eine Verringerung<br />
der überschüssigen industriellen Kapazität<br />
und etwas niedrigere Nachfrage<br />
aus dem Ausland zu einer Verlangsamung<br />
des Wachstumstrends führen.<br />
Inflationsbereinigt wird das Wachstum<br />
7,5 % erreichen, etwas weniger als die<br />
7,7 % im Jahre 2013. Die Inflation wird<br />
zulegen von 2,6 % 2013 auf 3,3 % 2014.<br />
In Japan wird die Erhöhung der Verbrauchssteuer<br />
von 5 auf 8 % zu einer<br />
Erhöhung der Inflationsrate auf 2,7 %<br />
führen. Das reale Bruttoinlandsprodukt<br />
dürfte um 1,5 % zulegen. Die größte<br />
Unsicherheit stammt aus der Konfrontation<br />
mit China wegen der Senkaku/<br />
Diaoyu-Inseln.<br />
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NACHRICHTEN<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
VSMPO bestellt<br />
Schmiede-/Ringwalzlinie<br />
für Titanlegierungen<br />
VSMPO-Avisma aus Jekaterinburg, Russland,<br />
hat SMS Meer mit der Lieferung<br />
einer Ringwalzlinie für die Herstellung von<br />
Triebwerksringen mit großem Durchmesser<br />
aus Titanlegierungen beauftragt. Mit der neuen<br />
Linie erweitert das russische Unternehmen die<br />
Produktpalette für die Luftfahrtindustrie und<br />
erhöht somit seine Wettbewerbsfähigkeit.<br />
VSMPO stellt unter anderem Teile für den Airbus<br />
A 380 und die Boeing 777 her.<br />
Zum ersten Mal weltweit werden auf der<br />
neuen Linie Schmiede- und Ringwalzprozess<br />
miteinander kombiniert. Mit dieser Technologie<br />
von SMS Meer ist VSMPO in der Lage, Ringe mit<br />
extrem komplexem Innen- und Außenprofil<br />
herzustellen. Darüber hinaus ist der Materialverbrauch<br />
viel niedriger als beim konventionellen<br />
Schmiedeverfahren, das das Unternehmen<br />
bis jetzt angewandt hat. Die Inbetriebnahme<br />
erfolgt im ersten Quartal 2015.<br />
Druckgussteil mit<br />
Rekordabmessungen<br />
Das vermutlich größte in Europa<br />
hergestellte Druckgussteil<br />
mit Abmessungen von 2.050 mm x<br />
1.230 mm x 54,5 mm gießt die DGS<br />
AG seit September 2013 in ihrem Werk<br />
in St. Gallen. Es handelt sich um den<br />
Rahmen für einen innovativen Kollektor<br />
des Solaranlagen-Herstellers Hoval.<br />
Das neue Modul eignet sich<br />
sowohl für Aufdach- als auch für<br />
Indachmontage. Trotz seiner extrem<br />
filigranen Bauweise – das fertige Teil<br />
wiegt trotz seiner Abmessungen nur<br />
6.400 g – muss dieser Rahmen Windgeschwindigkeiten<br />
bis zu 140 km/h<br />
und Schneelasten bis zu 700 kg/m 2<br />
standhalten. Dabei muss die Dichtung<br />
der Glasscheibe, welche die Solarmodule<br />
schützt, unter allen Umständen<br />
gewährleistet sein, weil sonst Wasser<br />
eindringen und die Funktion des Kollektors<br />
bis hin zu einem Totalausfall<br />
stören würde. Im Vergleich mit einer<br />
Profil-Schweißkonstruktion bietet die<br />
neue Gusslösung dem Kunden mehrfache<br />
Vorteile, z. B. durch Integration<br />
von Eckverstärkungen, Konsolen und<br />
Anschlägen. Dadurch konnten komplexe<br />
und teure Schweißungen unterbleiben,<br />
die bezüglich Druckdichtheit<br />
immer problematisch sind. Dank der<br />
Verwendung einer speziellen Aluminiumlegierung<br />
wird kein besonderer<br />
Oberflächenschutz benötigt.<br />
Produziert wird das Bauteil auf<br />
einer Druckgussmaschine SCD 320 mit<br />
einer Formzuhaltekraft von 3.200 t.<br />
Schon die Größe des Gießwerkzeugs<br />
und die Sicherstellung einer gleichmäßig<br />
guten Gussqualität trotz extrem<br />
langer Fließwege von mehr als 2 m<br />
stellten eine Herausforderung dar.<br />
Besondere Aufmerksamkeit erforderte<br />
die Verhinderung von Verzug<br />
durch die Schwindung des massiven<br />
Angusses einerseits und beim Ausstoßen<br />
und Stanzen des Teils nach<br />
der Erstarrung andererseits. Zu lösen<br />
waren auch Probleme im Zusammenhang<br />
mit dem Handling des sehr<br />
großen und labilen Rahmens mithilfe<br />
eines Roboters. Nicht weniger herausfordernd<br />
war auch die Sicherstellung<br />
einer exakten Funktion des Schnittwerkzeugs<br />
beim Konturstanzen trotz<br />
2 m langer Stanzkanten.<br />
Štore Steel bestellt<br />
Knüppel-Stranggießanlage<br />
Štore Steel aus Slowenien hat eine<br />
neue Zweistrang-Knüppelgießanlage<br />
bei SMS Concast bestellt. Das Unternehmen<br />
kann damit zukünftig hochlegierte<br />
Stahl- und Federstahlgüten von hoher<br />
Qualität gießen. Mit dieser Investition<br />
wird Štore Steel die Qualität seiner<br />
Produkte verbessern. Die neue Stranggießanlage<br />
soll SBQ-Knüppel (Special<br />
Bar Quality) mit einer Abmessung von<br />
180 mm x 180 mm produzieren.<br />
Mit der neuen Anlage von SMS<br />
Concast erhöht Štore Steel seine<br />
Produktionskapazität von 150.000 t<br />
pro Jahr auf 300.000 t pro Jahr.<br />
Štore Steel ist einer der führenden<br />
Hersteller von flachem Federstahl<br />
in Europa. Das Unternehmen produziert<br />
insbesondere Stahl für die<br />
Automobilindustrie. Die Inbetriebnahme<br />
findet im vierten Quartal<br />
2014 statt.<br />
18 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Fachbuch<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong><br />
Veranstaltungen<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
NACHRICHTEN<br />
Wärmen | Härten | Glühen | Löten | Schweißen<br />
Das Fachbuch „<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong>“ wendet sich an Betreiber und Planer<br />
von induktiven Erwärmungsanlagen, aber auch an Ingenieure und<br />
Studierende einschlägiger Fachrichtungen. Das Buch vermittelt ausgewählte<br />
physikalische und technische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
und informiert praxisnah auch anhand zahlreicher Anwendungsbeispiele<br />
über den Aufbau und die Auslegung moderner Anlagen und<br />
Prozesse des induktiven <strong>Erwärmen</strong>s zum Umformen, Wärmebehandeln,<br />
Fügen und Trennen sowie zum Einsatz bei zahlreichen Sonderverfahren.<br />
Darüber hinaus wird die Energieversorgung für die induktiven Prozesse in<br />
einem eigenen Kapitel detailliert dargestellt.<br />
Hrsg.: B. Nacke, E. Baake<br />
1. Auflage 2014, 264 Seiten mit vielen farbigen Abbildungen,<br />
mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter), Hardcover<br />
ISBN: 978-3-8027-2384-1<br />
€ 100,-<br />
Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
WISSEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher 201 Industrieverlag / 82002-34 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München und im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___ Ex. Fachbuch <strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong><br />
Neuerscheinung – ISBN: 978-3-8027-2384-1<br />
für € 100,- (zzgl. Versand)<br />
Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />
mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
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Telefax<br />
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45039 Essen<br />
E-Mail<br />
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Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
Bankleitzahl<br />
Nutzung 1-2014 personenbezogener <strong>elektrowärme</strong> Daten: <strong>international</strong><br />
Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PAFBIE2013<br />
19
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Countdown zur Bright World of Metals 2015 gestartet<br />
Seit Januar können sich potenzielle<br />
Aussteller für das Highlight der Metallurgischen-Messen<br />
2015 in Düsseldorf<br />
anmelden: Das erfolgreiche Quartett GIFA,<br />
METEC, Thermprocess und Newcast wird<br />
vom 16. bis 20. Juni 2015 wieder unter dem<br />
Motto „The Bright World of Metals“ in Düsseldorf<br />
an den Start gehen.<br />
Genau wie die anderen drei Fachmessen<br />
kann auch die Thermprocess auf eine<br />
lange Tradition zurückblicken: Seit 1974 ist<br />
die <strong>international</strong>e Fachmesse ein Garant für<br />
innovative Thermoprozesstechnik. Neueste<br />
technologische Trends für Lösungen rund<br />
um die Herstellung und den Einsatz von<br />
Industrieöfen und Wärmeerzeugungsanlagen<br />
bieten den Besuchern ein Höchstmaß<br />
an Informationsvorsprung. Zu ihrer<br />
Angebotspalette gehören Industrieöfen,<br />
industrielle Wärmebehandlungsanlagen<br />
und thermische Verfahren, Anlagen für<br />
spezielle Anwendungen, Bauelemente<br />
und Ausrüstungen sowie Betriebs- und<br />
Hilfsstoffe, Arbeitsschutz und Ergonomie.<br />
Auf Aussteller- und Besucherseite gab es<br />
für die Thermprocess 2011 Bestnoten: so<br />
beurteilten 96 % ihre Messeteilnahme als<br />
einen vollen Erfolg. Insgesamt präsentierten<br />
sich 305 Unternehmen aus 30 Ländern<br />
7.900 Besuchern, von denen 45 % aus dem<br />
Ausland kamen.<br />
Mit dem Anmeldebeginn als Startschuss<br />
für die Bright World of Metals beginnt für<br />
die Messe-Mitarbeiter im Ausstellerreferat<br />
die heiße Vorbereitungsphase, denn offizieller<br />
Anmeldeschluss ist schon der 30. April<br />
2014. Unternehmen sollten sich demnach<br />
schnell entscheiden, ob sie sich auf den<br />
bekannten Messen der Metallbranche präsentieren<br />
möchten. Die Online-Anmeldung<br />
ist sowohl für Unternehmen, die schon einmal<br />
an den Messen teilgenommen haben,<br />
als auch für potenzielle neue Teilnehmer<br />
auf den Messeportalen möglich.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.thermprocess.de<br />
wire und Tube 2014 in den Startlöchern<br />
Bereits zum 14. Mal präsentieren sich die<br />
beiden globalen Leitmessen wire und<br />
Tube vom 7. bis 11. April 2014 auf dem Düsseldorfer<br />
Messegelände. Sie zeigen geballte<br />
Technologiepower aus den Bereichen der<br />
Draht- und Kabelver- und -bearbeitung,<br />
der Rohrverarbeitung und der Bearbeitung<br />
von Rohren auf einer Gesamtfläche von<br />
mehr als 100.000 m 2 . Insgesamt werden<br />
über 2.000 Aussteller erwartet.<br />
Zur wire 2014 haben sich über 1.200<br />
Aussteller auf einer Fläche von mehr als<br />
58.000 m 2 angemeldet. Das Angebot reicht<br />
von Maschinen zur Drahtherstellung und<br />
Veredelung, Gitterschweißmaschinen,<br />
Werkzeugen und Hilfsmaterialien zur<br />
Verfahrenstechnik bis hin zu Werkstoffen<br />
und Spezialdrähten. Innovationen aus<br />
den Bereichen Kabel-, Mess-, Steuer- und<br />
Regeltechnik sowie Prüftechnik ergänzen<br />
das Angebot. Spezialgebiete wie Logistik,<br />
Fördersysteme und Verpackungen werden<br />
außerdem gezeigt.<br />
Die wire erstreckt sich über die Hallen<br />
9 bis 12 und 15 bis 17. Die Bereiche Draht-,<br />
Kabel- und Glasfasermaschinen, Drahtund<br />
Kabelproduktion sowie der Handel mit<br />
Drähten und Kabeln befinden sich in den<br />
Hallen 9 bis 12, 16 und 17. Die Umformtechnik<br />
(Fastener Technology) ist in Halle 15 zu<br />
finden, die Federfertigungstechnik (Spring<br />
Making) und die Gitterschweißmaschinen<br />
(Mesh Welding Machinery) befindet sich in<br />
der Halle 16. Zum ersten Mal ist der Bereich<br />
der Gitterschweißmaschinen kompakt in<br />
einer Halle als Sonderschau vereint.<br />
Die Tube präsentiert ihr Angebot 2014<br />
in den Hallen 1 bis 7.0 und der Halle 7a.<br />
Angemeldet haben sich insgesamt über<br />
1.100 Aussteller auf rund 50.000 m 2 . Gezeigt<br />
wird die gesamte Palette von der Rohrherstellung<br />
über die Rohrbearbeitung bis hin<br />
zur Rohrverarbeitung. Das weitere Angebot<br />
reicht von Rohmaterialien, Rohren und<br />
Zubehör, Maschinen zur Herstellung von<br />
Rohren und Gebrauchtmaschinen über<br />
Werkzeuge zur Verfahrenstechnik und<br />
Hilfsmittel bis hin zu Mess-, Steuer- und<br />
Regeltechnik. Prüftechnik und Spezialgebiete<br />
wie Lagerautomatisierung sowie<br />
Steuerungs- und Kontrollanlagen ergänzen<br />
die umfangreiche Angebotspalette.<br />
Rohrzubehör befindet sich in den Hallen<br />
1 und 2, der Handel mir Rohren und<br />
die Rohrherstellung schließt sich in den<br />
Hallen 2 bis 4 und der Halle 7.0/7.1 an.<br />
Auch in Halle 2: der China Pavillon! Die<br />
Umformtechnik ist in Halle 5 zu finden,<br />
Rohrbearbeitungsmaschinen befinden<br />
sich in den Hallen 6 und 7a. Maschinen<br />
und Anlagen werden in Halle 7a präsentiert,<br />
Profile befinden sich flächendeckend<br />
in den Hallen 1 bis 7.0.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.wire.de und www.Tube.de<br />
20 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Industrial Supply im Rahmen der Hannover Messe 2014<br />
Als <strong>international</strong>e Leitmesse für industrielle<br />
Zulieferlösungen und Leichtbau<br />
bietet die Industrial Supply im Rahmen der<br />
Hannover Messe 2014 den Werkstoffneuentwicklungen<br />
eine <strong>international</strong>e Plattform.<br />
Bei der Energiewende in Deutschland<br />
nimmt der Traditionswerkstoff Stahl eine<br />
Schlüsselrolle ein. Mit Stahl werden der Bau<br />
hocheffizienter Kraftwerke und das Gewinnen<br />
von erneuerbarer Energie erst möglich.<br />
Werden innovative Stahlprodukte verwendet,<br />
wird sechsmal mehr CO 2 eingespart, als bei der<br />
Produktion der dafür benötigten Stahlmengen<br />
verursacht wird. Denn: Die deutschen Stahlhersteller<br />
zählen bei der Primärstahlerzeugung<br />
zu den weltweit effizientesten Unternehmen.<br />
Einen großen Branchenstand innerhalb der<br />
Industrial Supply stellt auch 2014 wieder der<br />
Industrieverband Massivumformung e.V. Der<br />
Verband präsentiert sich in Halle 4 mit 31 Mitgliedsunternehmen.<br />
Zudem wird der Themenpark<br />
durch weitere Individualaussteller ergänzt.<br />
Der Schwerpunkt im Themenpark Massivumformung<br />
lautet in diesem Jahr „Massiver<br />
Leichtbau“ und knüpft an die vielfältigen<br />
Forschungen und Aktivitäten des Verbandes<br />
in diesem Bereich an. Die Ausstellungsfläche<br />
ist erneut gewachsen: Am gewohnten<br />
Standort in Halle 4/Stand E42 stellen<br />
die Unternehmen diesmal auf mehr als<br />
1.000 m 2 Trends und neue Entwicklungen<br />
in der Material- und Ressourceneffizienz vor.<br />
Die diesjährige Hannover Messe wird<br />
vom 7. bis 11. April 2014 in Hannover<br />
ausgerichtet. Sie vereint sieben Leitmessen<br />
an einem Ort: Industrial Automation,<br />
Energy, MobiliTec, Digital Factory,<br />
Industrial Supply, IndustrialGreenTec und<br />
Research & Technology. Die zentralen<br />
Themen der Hannover Messe 2014 sind<br />
Industrieautomation und IT, Energie- und<br />
Umwelttechnologien, Industrielle Zulieferung,<br />
Produktionstechnologien und<br />
Dienstleistungen sowie Forschung und<br />
Entwicklung. Die Niederlande sind 2014<br />
das Partnerland der Messe.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.hannovermesse.de<br />
werkstofftechnikseminare<br />
Fachtagung Härterei<br />
26. – 28.03.2014 in München<br />
Wir stellen aus und freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
21
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />
31. März-<br />
2. April<br />
Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />
5. gwi-Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />
gwi – gaswärme <strong>international</strong>, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V.<br />
Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.gwi-brennertechnik.de<br />
Zweite Auflage der<br />
Aluminium Brazil<br />
7.-11.<br />
April<br />
Hannover Messe<br />
Messe in Hannover<br />
Deutsche Messe AG<br />
Tel: 0511-89-31146, Fax: 0511-89-31147<br />
info@messe.de, www.hannovermesse.de<br />
7.-11.<br />
April<br />
6.-8.<br />
Mai<br />
13.-16.<br />
Mai<br />
14.-15.<br />
Mai<br />
19.-21.<br />
Mai<br />
3.-6.<br />
Juni<br />
3.-6.<br />
Juni<br />
wire + Tube 2014<br />
Internationale Fachmessen in Düsseldorf<br />
Messe Düsseldorf GmbH<br />
Tel.: 0211-4560-01, Fax: 0211-4560-668<br />
wire@messe-duesseldorf.de, www.wire.de /<br />
Tube@messe-duesseldorf.de, www.tube.de<br />
Energieeffizienz 2014<br />
21. Fachmesse und Tagung in Köln<br />
AGFW – Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V.<br />
Tel.: 069-6304-415, Fax: 069-6304-391<br />
info@eneff-messe.de, www.eneff-messe.de<br />
Euro Superalloys 2014<br />
2 nd European Symposium on Superalloys and their Applications in Giens, Frankreich<br />
Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 33 (0)1-463308-00, Fax: 33 (0)1-463308-80<br />
sfmm@wanadoo.fr, www.eurosuperalloys2014.eu<br />
wfb – Fachmesse für Werkzeug- und Formenbau<br />
Fachmesse in Augsburg<br />
Nexxus Veranstaltungen GmbH<br />
Tel.: 0700-1818-8000, Fax: 07236-9374-936<br />
info@wfb-messes.de, www.wfb-messe.de<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum Härten und Umformen<br />
3. ewi-Praxistagung mit Fachausstellung in Essen<br />
ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>, Institut für Elektroprozesstechnik<br />
der Leibniz Universität Hannover<br />
Tel.: 0201-82002-91, Fax: 0201-82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.ewi-erwaermen.de<br />
Maintain 2014<br />
Internationale Fachmesse in München<br />
Messe München GmbH<br />
Tel.: 089-949-20720, Fax: 089-949-20729<br />
info@maintain-europe.com, www.maintain-europe.com<br />
Metallurgy Litmash, Tube Russia, Aluminium/Non-Ferrous<br />
Internationale Fachmessen in Moskau, Russland<br />
Messe Düsseldorf GmbH<br />
Tel.: 0211-4560-01, Fax: 0211-4560-668<br />
RyfischD@messe-duesseldorf.de, www.metallurgy-tube-russia.com<br />
W<br />
enige Wochen bevor im Sommer die<br />
Fußball-Weltmeistschaft in São Paulo<br />
angepfiffen wird, trifft sich vom 1. bis 3. April<br />
die <strong>international</strong>e Aluminiumindustrie auf<br />
der Aluminium Brazil 2014. Die zweite Auflage<br />
der Messe findet – wie schon ihre Premiere<br />
vor zwei Jahren – erneut im Rahmen<br />
der ExpoAlumínio statt, dem wichtigsten<br />
Branchentreff der Aluminiumindustrie auf<br />
dem südamerikanischen Kontinent.<br />
Insgesamt werden 170 Aussteller zur<br />
ExpoAlumínio erwartet, vom größten Aluminiumproduzenten<br />
Brasiliens, CBA, bis zu<br />
den globalen Keyplayern wie Alcoa, Hydro,<br />
Novelis, Pyrotech und Wagstaff. Die <strong>international</strong>en<br />
Aussteller versammeln sich<br />
dabei hauptsächlich unter dem Dach der<br />
Aluminium Brazil, die die ExpoAlumínio<br />
flankiert: Rund 50 Aussteller aus Europa,<br />
dem mittleren Osten und Asien präsentieren<br />
sich hier. Größte Ausstellernation –<br />
nach Brasilien – ist in diesem Jahr China.<br />
Veranstaltet wird die ExpoAlumínio<br />
zweijährlich von Reed Exhibitions Alcantara<br />
Machado und dem brasilianischen Aluminiumverband<br />
ABAL. Begleitet wird die Messe<br />
durch die 6 th International Aluminium Conference<br />
und das International Seminar for<br />
Aluminium Recycling. Zur letzten Veranstaltung<br />
vor zwei Jahren kamen mehr als<br />
12.000 Besucher zur ExpoAlumínio.<br />
Mit der begleitenden Aluminium Brazil hat<br />
Reed Exhibitions Deutschland vor zwei Jahren<br />
die globalen Aktivitäten der Aluminium<br />
Weltmesse ausgebaut und bietet weltweit<br />
operierenden Unternehmen einen gezielten<br />
Einstieg in den lateinamerikanischen Markt.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.aluminium-brazil.com<br />
22 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
c\aaa\anzeigen\vulkan\EW HP 13.qxd<br />
Elektrowärme; Heat processing 2013<br />
182 x 31 1/8 4c<br />
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Mikrowellenerwärmung<br />
E-world Industrieöfen energy & water Präzisionsfeinguss erzielt Rekordbeteiligung<br />
Induktionserwärmung<br />
Noch größer, noch <strong>international</strong>er: Die die Produktion und Speicherung erneuerbarer<br />
Energien sowie Technologien sche Leitmesse Düsseldorf<br />
unterstrich auch das große<br />
Die Bedeutung ITPS der E-world als europäi-<br />
E-world energy & water schreibt ihre<br />
Erfolgsgeschichte auch 2014 fort. Die 14. Ausgabe<br />
für eine effizientere Energieerzeugung <strong>international</strong>e 9.-10.7.2013 Interesse. Die • B-02 am stärksten<br />
der europäischen Leitmesse der Ener-<br />
und -nutzung. Der Ausstellungsbereich vertretenen Gastnationen www.linn.de waren Großbri-<br />
gie- und Wasserwirtschaft verzeichnete eine „Smart Energy“, Innovationsmotor der tannien und die Schweiz vor den Niederlanden,<br />
Österreich und Italien. Viele interna-<br />
Elektrowärme 2 /13<br />
neue Rekordbeteiligung bei Ausstellern und Branche, wuchs erneut deutlich. Über<br />
Besuchern. 620 Aussteller aus 25 Nationen 80 Unternehmen zeigten ihre Lösungen tionale Delegationen nutzten die E-world,<br />
zeigten ihre Produkte und Dienstleistungen für intelligent steuerbare Netze (smart um sich über die neuesten Technologien in<br />
Industrial furnaces Microwave heating Precision fine casting Induction heating<br />
in der Messe Essen (2013: 610 Aussteller aus 22 grids), Zähler (smart metering), vernetzte den energiewirtschaftlichen Kernbereichen<br />
Ländern) – darunter zahlreiche Global Player<br />
Haustechnik, Energiespeicherung und Erzeugung, Effizienz, Handel, Transport,<br />
wie E.ON, RWE, EnBW, Vattenfall, Siemens Energiedatenmanagement – ein Plus Speicherung und grüne Technologien zu<br />
Productronica<br />
und die Telekom. Erstmals dabei waren <strong>international</strong>e<br />
Branchengrößen wie ASX Energy Erneut erwies sich das wichtigste europäsche<br />
Präfektur<br />
von 14 %.<br />
informieren – darunter erstmals die japani-<br />
München<br />
12.-15.11.2013<br />
Fukushima.<br />
• B2 / 479<br />
aus Australien, Taqa Energy aus Abu Dhabi ische Event der Energiewirtschaft dabei als Bestnoten erhielt die E-world 2014 von<br />
www.linn.de<br />
oder die US-amerikanische OPC Foundation. Treffpunkt der Entscheider. 80 % der Fachbesucher<br />
Besuchern und Ausstellern. Sie lobten das<br />
sind an Einkäufen und Beschaffun-<br />
Angebot der Messe und die sehr hohe<br />
23.500 Besucher<br />
Heatreisten processing<br />
aus über 70 Ländern<br />
3 /13<br />
an, um sich auf dem <strong>international</strong>en Branchentreff<br />
gen in ihren Unternehmen beteiligt – vor Qualität der Besucher. Bereits jetzt wollen<br />
über die Zukunft der europäischen allem bei Energieversorgern, Dienstleistern 93 % der Besucher und 94 % der Aussteller<br />
Energieversorgung zu informieren.<br />
und Industrieunternehmen. Das größte auch bei der nächsten E-world vom 10. bis<br />
Industrieöfen Schutzgasöfen Präzisionsfeinguss Induktionserwärmung<br />
Im Mittelpunkt der E-world 2014 Besucherinteresse verzeichneten die Bereiche<br />
12. Februar 2015 mit dabei sein.<br />
stand die Energiewende. Präsentiert<br />
Energiehandel, erneuerbare Energien, Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
wurden unter anderem Innovationen für Energieeffizienz und Smart Metering. www.e-world-essen.de<br />
Elektrowärme 3 /13<br />
Trumpf Hüttinger lädt ein zur PE² 2014<br />
Productronica<br />
München<br />
12.-15.11.2013 • B2 / 479<br />
www.linn.de<br />
Generating High pressure waveforms furnaces lautet Industrial das furnaces keiten sowie Microwave aktuelle heating Produkt- und Induction Applikationstrends.<br />
Effizienz und Qualität gebaut wurde. Wie<br />
heating welches gemäß den aktuellsten Kriterien für<br />
Motto der hauseigenen PE² 2014<br />
– 5 th Power Electronics for Plasma Engineering<br />
Conference von Trumpf Hüttin-<br />
der Workshop auf einen vollen Tag, die PE² den optimalen Rahmen, um sich mit<br />
Aufgrund der großen Nachfrage wird auch in den vergangenen Jahren bietet die<br />
www.linn.de<br />
ger. Rund um dieses Thema wird wie in Konferenz selbst auf zwei volle Tage erweitert<br />
Gleichgesinnten – sei es von anderen Unter-<br />
den Vorjahren ein vielfältiges Programm<br />
und findet vom 20. bis 22. Mai 2014, in nehmen oder auch von Forschungsinstituten<br />
geboten: Vorträge von namhaften, <strong>international</strong>en<br />
Zielonka, Polen statt.<br />
– auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.<br />
Plasmaexperten ermöglichen Die Konferenz wird im neuen Trumpf Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
Einblicke Heat in neue processing Anwendungsmöglich-<br />
4 /13 Hüttinger Produktionsgebäude stattfinden, www.plasma-conference.huettinger.com<br />
Taktdurchlauföfen<br />
Hochtemperaturöfen<br />
Schutzgasöfen<br />
Induktionserwärmung<br />
www.linn.de<br />
Elektrowärme 4 /13<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
23
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
join the best<br />
7. – 11. April 2014<br />
Düsseldorf, Germany<br />
Internationale Fachmesse Draht und Kabel<br />
Internationale Rohr-Fachmesse<br />
Treffpunkt: wire und Tube in Düsseldorf!<br />
join the best – willkommen auf den Weltleitmessen der Rohr-, Draht- und<br />
Kabelindustrie! Hier ist der Treffpunkt der <strong>international</strong>en Fachwelt, der Spezialisten<br />
und Weltmarktführer der Branchen. Im Zentrum des Interesses: die Innovationen und<br />
zukunftsweisenden Trends. Ein Schwerpunkt der wire: Die wachsende Bedeutung<br />
von Kupferdrähten im Automobilbau, in der Telekommunikation oder Elektronik.<br />
Und im Fokus der Tube: Kunststoffrohre. Ihnen ist ein eigener Bereich gewidmet,<br />
hat doch die Materialfrage eine zunehmend größere Bedeutung.<br />
Eine feste Größe in Ihrem Kalender – der Besuch der wire und Tube 2014 in Düsseldorf!<br />
www.wire.de<br />
www.tube.de<br />
Messe Düsseldorf GmbH<br />
Postfach 10 10 06 _ 40001 Düsseldorf _ Germany<br />
24<br />
Tel. +49 (0)2 11/45 60-01 _ Fax +49 (0)2 11/45 60-6 68<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014<br />
www.messe-duesseldorf.de
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Messetrio Metallurgy Litmash,<br />
Tube Russia, Aluminium/Non-Ferrous<br />
2014<br />
Induktionserwärmen mit eldec<br />
Die 14. Metallurgy Litmash, Tube Russia,<br />
Aluminium / Non-Ferrous 2014 knüpft an<br />
den Erfolg der Veranstaltung, die im Juni 2013<br />
stattfand, an. Vom 03. bis 06. Juni 2014 wird die<br />
Messe erneut auf dem Moskauer Messegelände<br />
Expocentre an den Start gehen.<br />
Das Messetrio bestätigte einmal mehr<br />
seine Leitfunktion als eine der wichtigsten<br />
Handels- und Kontaktplattformen für die<br />
Metallurgie-, und Rohrbranche in Russland<br />
und den angrenzenden Staaten. Dank des<br />
hohen Qualitätsniveaus der Veranstaltungen<br />
für die Metall- und Rohrbearbeitung und -verarbeitung<br />
kamen 2013 insgesamt 330 Aussteller<br />
und 10.850 Besucher aus 51 Ländern nach<br />
Moskau, davon waren 95 % Fachbesucher und<br />
68 % aus dem Top- und Middle Management.<br />
Der Anteil der Gießerei-Technology Besucher<br />
stieg im Vergleich zum Vorjahr wesentlich.<br />
Die Messe macht deutlich, dass Russland<br />
und die angrenzenden Nationen zu den<br />
wachstumsstärksten<br />
Regionen weltweit<br />
gehören. Der<br />
russische Markt für<br />
Maschinen und<br />
www.eldec.de<br />
Anlagen ist lukrativ<br />
und es wird<br />
Ein Unternehmen der EMAG Gruppe<br />
prognostiziert,<br />
dass sich die Nachfrage nach Maschinen Die Metallurgy Litmash, Tube Russia<br />
und Aluminium/ Non-Ferrous 2014<br />
zur Metallbearbeitung in Russland bis 2016<br />
verdreifachen und ein jährliches Volumen bekommt wertvolle Unterstützung vom<br />
von € 2,5 Mrd. erreichen wird. Die Investitionstätigkeiten<br />
russischer und ausländischer und Anlagenbau e.V.), von EUnited Metal-<br />
VDMA (Verband Deutscher Maschinen-<br />
Unternehmen in die Modernisierung oder lurgy (European Metallurgical Equipment<br />
den Neubau von Produktionslinien im Land Association), von CECOF (The European<br />
wachsen stetig. Deutsche Hersteller sind als Committee of Industrial Furnace and<br />
Lieferanten und Investoren gefragt. Für die Heating Equipment Associations) und<br />
Metallurgy Litmash, Tube Russia, Aluminium/<br />
Non-Ferrous bedeutet das, dass auch Equipment Suppliers Association).<br />
von CEMAFON (The European Foundry<br />
die Nachfrage nach qualitativen Angeboten Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
<strong>international</strong>er Hersteller wächst.<br />
www.metallurgy-tube-russia.com<br />
Fachkongress Arbeitsschutz Aktuell unter dem Motto<br />
„Wandel der Arbeitswelt – sicher und gesund gestalten“<br />
Der rasante Wandel der Arbeitswelt von<br />
der Industrie- zur Dienstleistungs- und<br />
Informationsgesellschaft hat neue Arbeitsverhältnisse<br />
geschaffen. Sich oft ändernde<br />
Beschäftigungsverhältnisse, immer höhere<br />
Qualifikationsanforderungen, häufig wechselnde<br />
Tätigkeitsprofile, Informationsüberflutung<br />
und permanente Erreichbarkeit<br />
kennzeichnen unser Arbeitsleben. Stress<br />
und psychische Belastungen bestimmen<br />
zunehmend die betriebliche Realität, auf die<br />
ein zeitgemäßer Arbeitsschutz Antworten<br />
geben können muss. „Psychischen Belastungen<br />
qualifiziert begegnen“ ist daher eines<br />
der zentralen Themen des Fachkongresses<br />
Arbeitsschutz Aktuell, der vom 27. bis 29.<br />
August 2014 in Frankfurt am Main stattfindet.<br />
Psychische Belastungen können viele<br />
Ursachen haben: stark monotone Arbeit kann<br />
ebenso Auslöser sein, wie eine Überforderung,<br />
beispielsweise durch das gleichzeitige<br />
Einwirken einer Vielzahl an Informationen.<br />
Eine besondere Herausforderung für Arbeitsschützer<br />
sind jene psychischen Belastungen,<br />
die ihre Ursache in den zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen am Arbeitsplatz haben.<br />
Der Kongress 2014 will Lösungen bieten.<br />
Arbeitgeber können psychischen<br />
Fehlbelastungen im Unternehmen beispielsweise<br />
durch Optimierung der Informations-<br />
und Terminbeziehungen verschiedener<br />
Unternehmensbereiche und<br />
durch eine transparente Kommunikationskultur<br />
entgegenwirken. Wichtig ist auch,<br />
die Arbeitnehmer durch entsprechende<br />
Trainings, Coachings oder Weiterbildungsmaßnahmen<br />
für die Herausforderungen<br />
des Arbeitslebens zu befähigen.<br />
Eine Besonderheit des Fachkongresses<br />
Arbeitsschutz Aktuell ergibt sich 2014 aus<br />
seiner engen inhaltlichen und räumlichen<br />
Verbindung mit dem „XX. Weltkongress für<br />
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit:<br />
Globales Forum Prävention“. Da die Zunahme<br />
von psychischen Belastungen vor allem in<br />
entwickelten Volkswirtschaften zu verzeichnen<br />
ist, wird sich auch der Weltkongress mit<br />
psychosozialen Belastungen intensiv auseinandersetzen.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.arbeitsschutz-aktuell.de<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
25
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
FORTBILDUNG<br />
27.-28. März Patentrecht für Ingenieure<br />
VDI-Seminar in München<br />
31. März –<br />
1. April<br />
Metallkundliche Grundlagen der Wärmebehandlung<br />
VDI-Seminar in Stuttgart<br />
2.-3. April Temperaturmessung<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
9.-10. April Einführung in die modernen Methoden der Gefügeanalyse für<br />
Ingenieure und Techniker<br />
DGM-Seminar in Saarbrücken<br />
29.-30. April Controlling kompakt – I<br />
EW-Seminar in Leipzig<br />
5.-7. Mai Das 1x1 der Energiewirtschaft – Starthilfe für Neu- und Quereinsteiger<br />
EW-Seminar in Leipzig<br />
6.-7. Mai Superlegierungen – Kriechen und Oxidation<br />
DGM-Seminar in Bayreuth<br />
6.-8. Mai Optische Messtechnik<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
12.-13. Mai Verzahnung und Abgrenzung von BetrSichV und MaschRL<br />
VDI-Seminar in Frankfurt<br />
15. Mai Elektrosicherheit<br />
TAE-Fachtagung in Ostfildern<br />
20. Mai Europäische Werkstoffnormung<br />
DIN-Seminar in Darmstadt<br />
21. Mai Internationale Werkstoffnormung<br />
DIN-Seminar in Darmstadt<br />
23.-24. Juni Direktes und indirektes Strangpressen<br />
DGM-Seminar in Berlin<br />
30. Juni –<br />
1. Juli<br />
Taktisches Innovationsmanagement<br />
VDI-Seminar in Nürnberg<br />
2.-3. Juli Anlagensicherheit<br />
VDI-Fachkonferenz in Köln<br />
7. Juli DIN EN ISO 50001 Kompakt – die Norm sachgerecht einführen<br />
VDI-Seminar in Frankfurt<br />
DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />
np@dgm.de, www.dgm.de<br />
DIN-Akademie<br />
Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />
thomas.winter@beuth.de,<br />
www.beuth.de/de/thema/dinakademie<br />
EW Medien und Kongresse GmbH<br />
Tel.: 069-710-4687-552,<br />
Fax: 069-710-4687-9552<br />
anmeldung@ew-online.de,<br />
www.ew-online.de<br />
TAE – Technische Akademie Esslingen<br />
Tel.: 0711-34008-23, Fax: 0711-34008-27,-43<br />
anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
Tagung zum Thema<br />
„Massiver Leichtbau<br />
im Automobil“<br />
Die Initiative Massiver Leichtbau organisiert<br />
am 18. und 19. November 2014 in<br />
Stuttgart die Tagung „Massiver Leichtbau im<br />
Automobil: Werkstoffe & Bauteile, Potentiale<br />
& Lösungen“. Im Mövenpick Hotel direkt<br />
am Flughafen werden unter anderem die<br />
neuesten Ergebnisse der Leichtbaupotenzial-Studie<br />
vorgestellt, die die Initiative bei<br />
der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen<br />
mbH Aachen in Auftrag gegeben hat. Eine<br />
Gewichtseinsparung von 42 kg im Pkw ist<br />
demzufolge möglich, verbunden mit einer<br />
deutlichen Minderung des CO 2 -Ausstoßes.<br />
Die Tagung beschäftigt sich mit werkstofflichen,<br />
konstruktiven und konzeptionellen<br />
Potenzialen für Leichtbau bei massivumgeformten<br />
Bauteile in Kraftstoffeinspritzung,<br />
Motor, Getriebe, Drehmomentübertragung<br />
und Fahrwerk. Vorgestellt werden<br />
auch viele Forschungsansätze in diesem<br />
Anwendungsfeld. Zahlreiche Aussteller aus<br />
der Initiative präsentieren zudem ihr Knowhow<br />
in diesen Bereichen.<br />
Ein vielfältiger Erfahrungsaustausch<br />
mit Experten rundet die „Lunch-to-<br />
Lunch-Veranstaltung“ ab. Sie richtet sich<br />
vornehmlich an Konstrukteure, Entwickler<br />
und Geschäftsführungen der Automobilindustrie,<br />
die OEMs und Tier1-Suppliers.<br />
In der Initiative Massiver Leichtbau haben<br />
sich 15 Firmen der Massivumformung und<br />
neun Stahlhersteller unter dem Dach des<br />
Industrieverbands Massivumformung e. V.<br />
und des Stahlinstituts VDEh Anfang 2013<br />
zusammengeschlossen.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.massiverleichtbau.de<br />
Prozesswärme<br />
Bleiben Sie stets informiert und<br />
folgen Sie uns über Twitter<br />
Prozesswärme<br />
@Prozesswaerme<br />
26 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
Workshops zum Einsatz<br />
berührungsloser Temperaturmesstechnik<br />
In diesem Jahr bietet die Optris GmbH<br />
deutschlandweit zwölf kostenfreie Workshops<br />
zum Einsatz von Wärmebildkameras<br />
und Infrarot-Thermometern an. Von Ende<br />
März bis November haben Interessenten und<br />
Anwender von berührungsloser Temperaturmesstechnik<br />
die Möglichkeit, kostenfrei an<br />
Technologie-Workshops der Optris Infrarot<br />
Tour 2014 teilzunehmen. Auf dem Programm<br />
stehen neben den Grundzügen der physikalischen<br />
Gesetze und Infrarotmess-Systeme vor<br />
allem Fragen der täglichen Arbeit: Berechnung<br />
vom Emissionsgrad und Berücksichtigung<br />
der Messumgebung, Vermeidung von<br />
Messfehlern, Auswerten der Messergebnisse<br />
sowie Anwendungsbeispiele und Messübungen.<br />
Die Workshops zeigen Lösungen von<br />
der Glas- bis zur Stahlindustrie und in sämtlichen<br />
Anwendungsfeldern von der Entwicklung<br />
bis zur Qualitätskontrolle.<br />
Die halbtägigen Workshops finden<br />
deutschlandweit statt und gehen jeweils<br />
von 13-17 Uhr:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Leverkusen, in Kooperation mit ATEG<br />
Automation GmbH, Kasino Hotel, Kaiser-<br />
Wilhelm-Allee 3, 26. März 2014<br />
Hannover, Best Western Parkhotel Kronsberg,<br />
Gut Kronsberg 1, 27. März 2014<br />
Karlsruhe (Ettlingen), Fraunhofer-Institut<br />
IOSB, 2. April 2014<br />
■■<br />
Nürnberg, Romantik Hotel Rottner, 3.<br />
April 2014<br />
■■<br />
Berlin, Optris GmbH, 25. Juni 2014<br />
■■<br />
Ulm, Hotel Seligweiler, 3. Juli 2014<br />
■■<br />
Hamburg, Kooperation mit IRIS GmbH,<br />
Novotel Alster, 23. September 2014<br />
■■<br />
Frankfurt/Main, HolidayInn Express<br />
Messe, 15. Oktober 2014<br />
■■<br />
Oberhausen, Kooperation mit IRIS<br />
GmbH, TRYP CentrO, 28. Oktober 2014<br />
■■<br />
Freiburg i.Br., Dorint An den Thermen,<br />
29. Oktober 2014<br />
■■<br />
München, Novotel Messe, 30. Oktober 2014<br />
■■<br />
Leipzig, Sachsenpark-Hotel, 4. November<br />
2014<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.optris.de/optris-infrarot-tour<br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum<br />
HÄRTEN&UMFORMEN<br />
19.- 21. Mai 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-erwaermen.de<br />
sponsored by<br />
Platin<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
Themenblock<br />
2<br />
Grundlagenseminar am 19. Mai (optional)<br />
• Metallurgische Grundlagen zur Wärmebehandlung<br />
von Stahlwerkstoffen<br />
• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
Tagung vom 20. bis 21. Mai<br />
Einführung<br />
• Induktive Randschichtwärmebehandlung –<br />
Herausforderungen und Trends aus Werkstoffund<br />
Verfahrenssicht<br />
Anlagendesign und Energieversorgung<br />
• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
Anlagen- und Messtechnik<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver<br />
Erwärmungsanlagen zum Härten<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver<br />
Erwärmungsanlagen zum Schmieden<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver<br />
Erwärmungsanlagen zum Umformen<br />
• Temperaturmesstechnik bei induktiven<br />
Erwärmungsprozessen<br />
Praxisanforderungen beim<br />
induktiven Härten<br />
• <strong>Induktives</strong> Härten von Verzahnungen<br />
• Härten von Kurbelwellen<br />
• Härten von Komponenten des Antriebsstrangs<br />
Praxisanforderungen bei der induktiven<br />
Erwärmung zum Umformen<br />
• Induktive Block- und Stangenerwärmung<br />
• Extrusion von Aluminiumprofilen<br />
• Induktive Bolzenerwärmung<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, EFD Induction GmbH, eldec Schwenk Induction GmbH,<br />
EMA Inductec GmbH, Erbslöh Aluminium GmbH, IAS GmbH & Co. KG, Institut für Elektroprozesstechnik der Leibniz<br />
Universität Hannover, IWT Bremen, Keller HCW GmbH, SMS Elotherm GmbH.<br />
1-2014 Mehr <strong>elektrowärme</strong> Informationen <strong>international</strong> und Online-Anmeldung unter www.ewi-erwaermen.de<br />
Termin:<br />
• Montag, 19.05.2014 (optional)<br />
Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 20.05.2014<br />
Tagung (09:00 – 17:00 Uhr)<br />
Mit Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 21.05.2014<br />
Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />
von Härte- und Umformanlagen<br />
Veranstalter<br />
27
NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
4<br />
ALUMINIUM 2014<br />
7.– 9. Okt. 2014 | Messe Düsseldorf<br />
10. Weltmesse & Kongress<br />
www.aluminium-messe.com<br />
Organised by<br />
Partners<br />
28 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Personalien<br />
NACHRICHTEN<br />
Neuer Vorstand des Fachverbandes<br />
Thermoprozesstechnik im VDMA<br />
Als neuer Vorsitzender des Vorstandes<br />
des Fachverbandes Thermoprozesstechnik<br />
wurde auf der letzten Vorstandssitzung<br />
Dr. Andreas Seitzer, Geschäftsführer<br />
der SMS Elotherm GmbH in Remscheid,<br />
gewählt. SMS Elotherm ist Anbieter von<br />
Induktionslösungen für die Automobilund<br />
Automobil-Zulieferindustrie, die Stahlsowie<br />
die Walz- und Rohrwerksindustrie. Dr.<br />
Seitzer gehört dem Vorstand seit 2003 an<br />
und hatte seit 2010 die Position des stellvertretenden<br />
Vorsitzenden inne. Neuer stellvertretender<br />
Vorsitzender ist Dr. Joachim<br />
Dr. Andreas Seitzer<br />
Hans-Jürgen Wiecha CEO ad interim<br />
der Schmolz + Bickenbach AG<br />
Johannes Nonn hat den Verwaltungsrat<br />
der Schmolz + Bickenbach AG darüber<br />
informiert, dass er – basierend auf seinen vertraglichen<br />
Rechten – unter der Change-of-<br />
Control-Klausel das Unternehmen verlassen<br />
möchte. Daher haben Schmolz + Bickenbach<br />
und Nonn in gegenseitigem Einvernehmen<br />
den Anstellungsvertrag zum 31. Dezember<br />
2013 beendet. Nonn wurde mit sofortiger Wirkung<br />
von seinen Aufgaben entbunden. Der<br />
Verwaltungsrat hat eine Personalberatung mit<br />
der Suche nach einem neuen CEO beauftragt.<br />
Dr. Joachim G. Wünning<br />
Der Verwaltungsrat hat einstimmig und<br />
mit sofortiger Wirkung CFO Hans-Jürgen<br />
Wiecha (Foto) zum CEO ad interim berufen.<br />
Zugleich haben Hans-Jürgen Wiecha<br />
und das Unternehmen eine Vereinbarung<br />
erzielt, durch die Wiecha auf die Ausübung<br />
seiner Rechte unter der Change-of-Control-<br />
Klausel verzichtet.<br />
Hans-Jürgen Wiecha hat maßgeblich<br />
an der 2013 erfolgten und wegweisenden<br />
Kapitalerhöhung in Höhe von CHF 439 Mio.<br />
mitgewirkt und ist der Architekt der<br />
Georg Wünning, Geschäftsführer der WS<br />
Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen,<br />
die sich auf energiesparende und schadstoffarme<br />
Brennersysteme für Industrieöfen<br />
spezialisiert hat. Das Unternehmen erhielt<br />
im Jahr 2011 den Deutschen Umweltpreis<br />
für die Entwicklung einer umweltfreundlichen<br />
Brennertechnologie. Dr. Wünning ist<br />
seit 2005 Vorstandsmitglied.<br />
In den Ruhestand verabschiedet sich<br />
der bisherige Vorsitzende des Fachverbandsvorstandes<br />
Thermoprozesstechnik,<br />
Dr. Hermann Stumpp, langjähriger Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der LOI<br />
Thermprocess GmbH in Essen. Zuletzt<br />
war er Chief Technology Officer für den<br />
Geschäftsbereich Iron & Steel der Muttergesellschaft<br />
Tenova S.p.A. Er wirkte über<br />
achtzehn Jahre lang aktiv an der Arbeit im<br />
Vorstand des Fachverbandes Thermoprozesstechnik,<br />
bzw. in der früheren Fachabteilung<br />
Metallurgie, mit – seit 2003 als Vorsitzender<br />
des Fachverbandsvorstandes. Die<br />
LOI Thermprocess GmbH ist Anbieter von<br />
Industrieofenanlagen zum <strong>Erwärmen</strong>, Wärmebehandeln<br />
und Schmelzen von Stahl<br />
und NE-Metallen. Der Vorstand dankt Herrn<br />
Dr. Stumpp für sein engagiertes Wirken,<br />
durch das er die inhaltliche Ausrichtung des<br />
Fachverbands maßgeblich mit geprägt hat.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt der<br />
Vorstandsarbeit bildet weiterhin die strategische<br />
Positionierung der deutschen<br />
Thermoprozesstechnikbranche im globalen<br />
Wettbewerb. Hierbei unterstützt der<br />
Fachverband seine Mitglieder bei der Internationalisierung<br />
der Geschäftsaktivitäten,<br />
u. a. durch Studien, Auslandssymposien<br />
sowie die Beteiligung an den VDMA-Auslandsbüros<br />
in China und Russland.<br />
gegenwärtigen<br />
umfassenden<br />
strategischen und<br />
operativen Restrukturierung.<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
29
NACHRICHTEN<br />
Personalien<br />
Ralph Appel neuer Direktor des VDI<br />
Ralph Appel (Foto) ist seit<br />
dem 1. Januar 2014 neuer<br />
Direktor und geschäftsführendes<br />
Mitglied des Präsidiums<br />
des VDI Verein Deutscher<br />
Ingenieure. Der 55-jährige<br />
Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />
war bereits seit dem<br />
1. Juli 2013 stellvertretender<br />
Direktor des<br />
VDI. Appel<br />
studierte an<br />
der Universität Hamburg und der Technischen<br />
Universität Hamburg-Harburg mit<br />
den Schwerpunkten Automatisierungstechnik,<br />
Fertigungstechnik, Materialwirtschaft,<br />
Industriebetriebslehre und Volkswirtschaftslehre.<br />
Sein beruflicher Werdegang führte<br />
ihn von Hamburg nach Krefeld und dann<br />
über Brüssel nach Paris, wo er bis 2002 als<br />
Commercial Direktor Food Europe bei dem<br />
europäischen Stärkeunternehmen Cerestar<br />
tätig war. 2002 übernahm er die Rolle des<br />
weltweit tätigen Geschäftsbereichsleiters<br />
Texturizing Solutions bei dem global agierenden<br />
Nahrungsmittelgrundstoff-Produzenten<br />
Cargill aus den USA. Bis zu seinem<br />
Wechsel zum VDI war Appel zusätzlich<br />
als Geschäftsführer und Country Lead für<br />
Cargill in Deutschland tätig. Ralph Appel<br />
ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.<br />
Der bisherige Direktor des VDI, Dr.-Ing.<br />
Willi Fuchs, war 15 Jahre erfolgreich an der<br />
Spitze der größten deutschen Ingenieurvereinigung.<br />
Fuchs hat den VDI zum 31. Dezember<br />
2013 auf eigenen Wunsch verlassen, um<br />
sich neuen Herausforderungen zu stellen.<br />
Thomas Dopler neuer Geschäftsführer bei Aichelin<br />
Dr. Thomas Dopler (Foto) hat am 1. Januar<br />
2014 seine Tätigkeit als Geschäftsführer<br />
der Aichelin Ges.m.b.H. im österreichischen<br />
Mödling begonnen. Der bisherige<br />
Geschäftsführer, Dipl.-Ing. Manfred Hiller,<br />
wird Ende März 2014 seinen wohlverdienten<br />
Ruhestand antreten.<br />
Dopler begann seine Karriere als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter an der<br />
École Centrale Paris. Danach leitete er<br />
die Entwicklungsabteilung der Pechiney<br />
Aviatube in Montreuil-Juigné, einem<br />
Zulieferer von Aluminiumteilen für die<br />
Luftfahrtindustrie. Seine nächste Station<br />
war voestalpine, wo er mehrere Projekte<br />
im Automotivebereich leitete, als Director<br />
für Business Development für die Sparte<br />
Automotive Frankreich tätig war und<br />
dann die Einführung der phs-ultraform<br />
Technologie in die Automobilindustrie<br />
mit begleitete.<br />
Seit 2008 sammelte Dopler Erfahrungen<br />
in der Wärmebehandlung als Vertriebsleiter<br />
der Aichelin Ges.m.b.H. und seit 2012 auch<br />
als Leiter der Safed Bandofen-Produktlinie<br />
in Mödling.<br />
Zwei neue Geschäftsführer<br />
bei der Alstom Power GmbH<br />
Der Aufsichtsrat der Alstom Power GmbH hat zwei neue<br />
Geschäftsführer für das Unternehmen bestellt. Detlef Stramma<br />
(61) hat die Rolle des Arbeitsdirektors der Alstom Power GmbH<br />
übernommen. Stramma hat außerdem die Funktion des Personalvorstands<br />
und des Arbeitsdirektors der Alstom Deutschland<br />
AG inne und leitet den Personalbereich der Alstom Boiler Europe<br />
Organisation. Er folgt in dieser Funktion Walter Grödl, der im Sommer<br />
die passive Phase der Altersteilzeit angetreten hat. Dr. Rolf<br />
Jeckel (52), Standortleiter des Bereiches Dampfturbinen-Neubau,<br />
ergänzt die Geschäftsführung als weiteres neues Mitglied. Jeckel<br />
folgt in dieser Funktion Martin Boller, der in den Aufsichtsrat der<br />
Alstom Power GmbH gewechselt hat.<br />
Wechsel in der Geschäftsführung<br />
der ArcelorMittal<br />
Eisenhüttenstadt GmbH<br />
D<br />
er Aufsichtsrat der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH<br />
bestellte in seiner 83. Sitzung in Berlin Pierre Jacobs mit Wirkung<br />
vom 1. Januar 2014 als Vorsitzenden der Geschäftsführung der<br />
ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH. Er hat damit die Funktion von<br />
Matthieu Jehl übernommen, der seit dem 1. Januar 2014 als CEO von<br />
ArcelorMittal Gent tätig ist. Jacobs ist 53 Jahre alt und bereits seit<br />
dem 1. Januar 2012 Geschäftsführer Finishing in Eisenhüttenstadt.<br />
Dr. Thorsten Müller ist mit Wirkung vom 1. Januar 2014 als Geschäftsführer<br />
Finishing berufen worden. Er ist 41 Jahre alt und hat an der<br />
Universität Freiburg im Breisgau Physik studiert und promoviert.<br />
30 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Medien<br />
NACHRICHTEN<br />
Wärme- und Stoffübertragung<br />
in der Thermoprozesstechnik<br />
Die Wärme- und Stoffübertragung<br />
ist Grundlage zur Auslegung und<br />
Optimierung aller Prozesse für die<br />
Hochtemperatur-Verfahrenstechnik. Das<br />
Buch geht neben Grundlagen speziell<br />
auf den Wärmeübergang in Drehrohr-,<br />
Schacht-, Tunnel- und Rollenöfen ein.<br />
Ein Schwerpunkt liegt daher auf dem<br />
Strahlungsaustausch in Industrieöfen<br />
und dem Wärmeübergang bei der Intensivkühlung<br />
von Metallen mit Flüssigkeiten<br />
und Düsenfeldern. In diesem Zusammenhang<br />
werden auch unterschiedliche<br />
Diffusionsvorgänge thematisiert.<br />
Bei der Vermittlung des Stoffes wurde<br />
zum einen Wert auf eine große Zahl von<br />
Beispielen gelegt, die überwiegend aus der<br />
Thermoprozesstechnik stammen (z. B. Wärmedurchgang<br />
durch Ofenwände, Rippenwirkung<br />
bei Rekuperatorbrenner, Gasstrahlung<br />
in Rollenöfen, Aufkohlung, Härtung).<br />
Zum anderen wurden theoretische Herleitungen<br />
auf das Notwendigste beschränkt<br />
und vielmehr Wert darauf gelegt, dass für<br />
viele Fälle vereinfachte Näherungslösungen<br />
angegeben werden.<br />
Das Buch wendet sich daher sowohl an<br />
Ingenieure aus der Praxis, die möglichst<br />
schnell zu Auslegungen von Apparaten<br />
gelangen müssen, als auch an Studenten,<br />
die anschaulich technische Zusammenhänge<br />
verstehen lernen. Es soll somit die<br />
Brücke zur Anwendung der theoretischen<br />
Grundlagen schlagen.<br />
INFO<br />
von Eckehard Specht<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Mai 2014<br />
ca. 500 Seiten, € 140,00<br />
ISBN: 978-3-8027-2973-7<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Eckehard Specht<br />
Wärme- und Stoffübertragung<br />
in der Thermoprozesstechnik<br />
Grundlagen | Berechnungen | Prozesse<br />
Induktionslöten<br />
Der Autor zeigt Möglichkeiten auf, wie<br />
mittels der induktiven Erwärmung<br />
rationell gelötet werden kann, insbesondere<br />
auch in der Massenproduktion. Die<br />
Grundlagen der Induktionserwärmung und<br />
die Grundlagen des Lötens werden dargestellt.<br />
Dabei sind praxisbezogene Beispiele,<br />
besonders die Auslegung der Induktoren in<br />
Bezug auf die spezielle Erwärmungsaufgabe,<br />
ein wesentliches Kriterium. Gerade die<br />
partielle Erwärmung ist bauteilschonend<br />
und effektiv, sodass gerade in der heutigen<br />
Zeit die Energieeffizienz eine immer<br />
wichtigere Rolle spielt. Darauf wird im Buch<br />
eingegangen.<br />
Der Inhalt umfasst unter anderem die<br />
Grundlagen der induktiven Erwärmung:<br />
Induktionsgesetz – Stromdichte- und Temperaturverteilung<br />
– Induktorwirkungsgrad<br />
– Leistungsbedarf – NF (Niederfrequenz)-,<br />
MF (Mittelfrequenz)-, HF (Hochfrequenz)-<br />
und SDF ® (Simultane Zweifrequenz)-<br />
Umrichter – Erwärmungsbilder – Induktoraufbau<br />
– Magnetjoche – Beispiele, sowie<br />
spezifische Informationen zum Induktionslöten:<br />
Begriffe der Löttechnik – Weich-,<br />
Hart- und Hochtemperaturlöten – Flussmittel<br />
– Lötschutzgase – Benetzung von<br />
Loten und Grundwerkstoffen – Kapillarer<br />
Fülldruck – Diffusionszonen – Lötgerechte<br />
Konstruktion – Lötinduktorformen –<br />
Anwendungsbeispiele.<br />
Das Buch wendet sich an technisch und<br />
wissenschaftlich tätiges Fachpersonal in<br />
den Bereichen Forschung, Entwicklung<br />
und Konstruktion, Arbeitsplanung und<br />
Fertigung sowie Qualitätsmanagement<br />
in der metallverarbeitenden Industrie. Es<br />
vermittelt aber auch Überblickswissen für<br />
Techniker, Induktorbauer, Berufseinsteiger<br />
und alle technisch Interessierten, die sich<br />
mit dem Thema befassen wollen.<br />
INFO<br />
von Hans-Joachim Peter<br />
expert verlag GmbH<br />
1. Auflage 2013<br />
218 Seiten, € 46,00<br />
ISBN: 978-3-8169-3076-1<br />
www.expertverlag.de<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
31
NACHRICHTEN<br />
Medien<br />
INFO<br />
von Axel Glanz,<br />
Marc Büsgen<br />
Campus Verlag GmbH<br />
2., überarb., aktual.<br />
Auflage 2013<br />
183 Seiten, € 52,00<br />
ISBN:<br />
978-3- 5933-9896-9<br />
www.campus.de<br />
Machine-to-Machine-Kommunikation<br />
Effizienzsteigerungen, Kostenersparnisse<br />
und Wettbewerbsvorteile – dafür stehen<br />
M2M-Lösungen. Axel Glanz und Marc Büsgen<br />
stellen in diesem ersten Buch zum Thema<br />
neben typischen Prozesserleichterungen<br />
auch Produkte vor, die M2M erst möglich<br />
machen, z. B. die innovative Car-to-Car-Kommunikation,<br />
die Unfälle zu vermeiden hilft.<br />
Darüber hinaus kann M2M auch Baustein<br />
oder Wegbereiter für Innovationen<br />
auf anderen Gebieten sein. Dazu zählen<br />
beispielsweise Diebstahlsicherungen im<br />
Haushalt, die im Falle eines Einbruchs nicht<br />
nur die Sicherheitszentrale benachrichtigen,<br />
sondern auch den Hausbesitzer per<br />
SMS informieren. Diese neue Form der<br />
Kommunikation, ist eine unabdingbare<br />
Voraussetzung dafür, dass Industrie und<br />
Wirtschaft noch effizienter arbeiten können.<br />
Dieses Buch zeigt, wie es geht.<br />
INFO<br />
von Elvira Moeller (Hrsg.)<br />
Carl Hanser Verlag<br />
2., überarb. Auflage 2013<br />
1.044 Seiten, € 249,99<br />
ISBN: 978-3-446-43169-0<br />
www.hanser-fachbuch.de<br />
Handbuch Konstruktionswerkstoffe<br />
Alle Werkstoffe, die der Konstrukteur bei<br />
seiner täglichen Arbeit benötigt, sind in<br />
diesem Handbuch dargestellt. Jeder Werkstoff<br />
ist anhand seiner technologischen und<br />
anwendungstechnischen Eigenschaften, der<br />
Methoden von Bearbeitung und Verarbeitung<br />
beschrieben und durch praktische Beispiele<br />
aus allen Branchen ergänzt. Der Inhalt<br />
des Buches ist in sechs Teile gegliedert und<br />
reicht von Teil I: Methoden der Werkstoffauswahl<br />
und Teil II: Stahl und andere Eisenwerkstoffe<br />
über Teil III: Nichteisenmetalle als<br />
Konstruktionswerkstoffe und Teil IV: Nichtmetallische<br />
Konstruktionswerkstoffe bis hin<br />
zu Teil V: Werkstoffe im Produktlebenszyklus<br />
sowie Teil VI: Werkstoffe als Innovationstreiber.<br />
In dieser überarbeiteten Auflage wurden<br />
neue Entwicklungen bei den Werkstoffen<br />
berücksichtigt und folgende Themen neu<br />
aufgenommen: Leichtbau-Stähle, Gusseisen,<br />
transparente Keramik, bioabbaubare und<br />
bio-basierte Kunststoffe, Zirkoniumlegierungen.<br />
Viele neue Anwendungsbeispiele<br />
zu den jeweiligen Werkstoffen bieten eine<br />
zusätzliche Informationsquelle für die praktische<br />
Umsetzung. Der Leser kann sich in<br />
Ergänzung zur Printausgabe das E-Book<br />
herunterladen.<br />
INFO<br />
von Impuls-Stiftung<br />
des VDMA<br />
Februar 2014, 31 Seiten<br />
www.vdma.org<br />
VDMA-Studie „Strategien des chinesischen<br />
Wettbewerbs”<br />
Im Februar wurde die Studie der Impuls-<br />
Stiftung des VDMA „Strategien des chinesischen<br />
Wettbewerbs und Implikationen für<br />
den deutschen Maschinenbau” vorgestellt.<br />
Die Stiftung hatte EAC-Euro Asia Consulting<br />
beauftragt, die Strategien des chinesischen<br />
Wettbewerbs in acht Sparten des Maschinenbaus<br />
(u. a. Werkzeugmaschinen, Thermoprozesstechnik,<br />
Gießereimaschinen) entlang der<br />
Wertschöpfungskette genauer zu analysieren.<br />
Insgesamt wurden 319 Interviews in 122<br />
ausgewählten chinesischen Unternehmen<br />
geführt. Laut Impuls-Studie planen mehr als<br />
die Hälfte der Chinesischen Wettbewerber<br />
einen gezielten Ausbau der Exportaktivitäten<br />
in den nächsten fünf Jahren. In der „ersten<br />
Welle“ stehen südostasiatische Exportmärkte<br />
und Indien im Fokus. Ab 2015 sollen in einer<br />
„zweiten Welle“ auch Europa und Amerika<br />
mit Maschinentechnologien aus dem mittleren<br />
Marktsegment penetriert werden. Für<br />
den deutschen Maschinenbau bedeuten die<br />
Studienergebnisse, dass trotz noch bestehender<br />
Technologie- und Qualitätsvorteile<br />
akuter Handlungsbedarf in der Überprüfung<br />
der einzelnen Wertschöpfungsstrategien im<br />
China-Konzept bestehen. EAC kommt zu dem<br />
Ergebnis, dass das größte Potenzial für den<br />
deutschen Maschinenbau in China im mittleren<br />
Technologiesegment liegt.<br />
32 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
FACHBERICHTE<br />
Effiziente Induktionserwärmung<br />
für Massivumformteile<br />
von Alexis Bömcke, Klaus Pfeiffer, Achim Thus<br />
Der Gesenkschmiedeprozess stellt hohe Anforderungen an die Prozessgenauigkeit, die Reproduzierbarkeit und die<br />
Arbeitsplatzsicherheit. Das gilt besonders für die erste Verfahrensstufe, nämlich die Erwärmung der zu verarbeitenden<br />
Bauteile auf Schmiedetemperatur. Hierbei hat sich der Einsatz der induktiven Erwärmung in breitem Umfang bewährt.<br />
Dementsprechend wurde im Jahr 2012 bei einem Schmiedeunternehmen in Hagen ein gasbeheizter Drehherdofen<br />
durch einen Induktionserwärmer ersetzt. Im vorliegenden Beitrag werden die praxisnahen Anforderungen an den Erwärmungsprozess<br />
dargestellt und die Auslegung des Induktionsofens zur Lösung der in der automatisierten Schmiedelinie<br />
gestellten Aufgaben beschrieben.<br />
Efficient heating by induction for forging parts<br />
The die forging process has high demands on precision to the process accuracy, the reproducibility and the job safety.<br />
This counts especially for the first step in process, the heating of the parts to forging temperature. Here the use of<br />
induction heating has proven widely. In 2012 a forging company in Hagen replaced a gas fired rotary furnace by an<br />
induction heater. This paper shows the practical requirements to the heating process and describes the basic design of<br />
the induction furnace for the solutions of the tasks in an automated forging line.<br />
Für den Umformprozess hat die vorgeschaltete Erwärmung<br />
der Bauteile auf Schmiedetemperatur zentrale Bedeutung.<br />
Über die Anlagentechnik und die Temperaturführung<br />
beeinflusst das Erwärmungsverfahren die Produktivität<br />
und die Prozesssicherheit der Schmiedung. Gleichzeitig gibt es<br />
für den Erwärmer hohe Anforderungen an die Energieeffizienz,<br />
den Automatisierungsgrad und die Arbeitssicherheit.<br />
Für die Lösung dieser Aufgaben hat sich der Einsatz<br />
der induktiven Erwärmung in der Schmiede-Industrie in<br />
breitem Umfang bewährt. Daher wurde in 2011 bei der<br />
Schmiedag GmbH in Hagen entschieden, einen gasbeheizten<br />
Drehherdofen durch einen Induktionserwärmer zu<br />
ersetzen. Die an diesen Erwärmer gestellten Anforderungen<br />
und deren Lösungen werden im Folgenden beschrieben.<br />
AUSLEGUNG DES<br />
INDUKTIONSERWÄRMERS<br />
Das zu erwärmende Vormaterial besteht aus Blöcken mit<br />
Rund- und Vierkantquerschnitt mit den Abmessungen von<br />
50 mm rund bis 230 mm vierkant sowie dem Gewichtsbereich<br />
von 12 bis 120 kg. Für dessen anforderungsgerechte<br />
Erwärmung wurde ein ABP-Induktionserwärmer, Typ EBS<br />
460-WK, mit einer Leistung von 1.750 kW installiert, geeignet<br />
für einen stündlichen Durchsatz von 4.000 kg.<br />
Wie in der Darstellung in Bild 1 zu sehen ist, besteht die<br />
Spule aus vier Teilspulen, die zur Einstellung der geforderten<br />
Temperaturführung von separaten IGBT-Umrichtern mit<br />
unterschiedlichen Leistungen und Frequenzen beaufschlagt<br />
werden. Für die Anpassung an die verschiedenen Abmessungen<br />
des Erwärmungsgutes stehen mehrere Spulensätze<br />
zur Verfügung, die mithilfe eines Schnellwechselsystems ausgetauscht<br />
werden können. Dazu ist auf einem Schnellwechselrahmen<br />
neben dem in Betrieb befindlichen Spulensatz<br />
ein zweiter Spulensatz für die anderen Blockabmessungen<br />
installiert, der auf Knopfdruck in Betrieb genommen werden<br />
kann. Beim Verschieben der Spulen werden die Stromkontakte<br />
automatisch umgestellt. Anschließend wählt der Bediener<br />
das neue Blockprogramm, womit die Blocktreiber auf die<br />
neue Blockgröße eingestellt werden. Um die Anzahl der<br />
Spulensätze niedrig zu halten, ist die Anlage so ausgelegt,<br />
dass eine größere Querschnittsüberdeckung bei gleicher<br />
Leistung möglich ist.<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
33
FACHBERICHTE<br />
Am Ausgang des Erwärmers ist eine Entnahmezange<br />
mit Brecheinrichtung installiert, die<br />
im Falle eines Blockklebers die heißen Blöcke<br />
ohne Schräge trennt, sodass auch die auseinandergebrochenen<br />
Blöcke verschmiedet werden<br />
können. Beim Leerfahren des Erwärmers gilt<br />
das Gleiche, indem die Blöcke mithilfe einer<br />
Leerfahrkette in Förderrichtung durch den<br />
Erwärmer transportiert werden.<br />
Bild 1: ABP-Erwärmer EBS 460-WK in der Schmiedelinie<br />
Bild 2: Erwärmungsprofil des Systems Thermprof®<br />
Bild 3: Temperaturführung zur Reduzierung der Verzunderung<br />
OPTIMALE<br />
TEMPERATURVERTEILUNG<br />
Bekanntlich ist es eine generelle Aufgabe<br />
des Erwärmers, auf kürzester Heizstrecke mit<br />
geringstmöglichem Energieaufwand und Materialverlust<br />
die angestrebte Temperaturverteilung<br />
in Blocklänge und -querschnitt einzustellen. Das<br />
wird mit der Zonenerwärmung durch vier Teilspulen<br />
erreicht, die von vier separaten Umrichtern<br />
gespeist werden [1]. Damit ist die Möglichkeit<br />
gegeben, den Leistungseintrag und die Betriebsfrequenz<br />
für jede der vier Erwärmungszonen zu<br />
optimieren. Am Eingang des Erwärmers, wo die<br />
Blöcke noch kalt und ferromagnetisch sind, wird<br />
mit niedriger Frequenz gearbeitet, um nicht nur<br />
die Oberfläche, sondern auch das Blockinnere zu<br />
erwärmen. Im mittleren Bereich ist eine höhere<br />
Frequenz notwendig, um den Energieeinsatz<br />
gering zu halten. Im letzten Abschnitt ist im<br />
Wesentlichen nur noch der Temperaturausgleich<br />
zwischen Oberfläche und Kern zu bewerkstelligen,<br />
um eine gleichmäßige radiale und axiale<br />
Temperaturverteilung in den Blöcken zu erreichen.<br />
Dazu wird die höchste Frequenz gewählt.<br />
Die richtige Einstellung der Umrichter für die<br />
optimale Blockerwärmung in Abhängigkeit von<br />
den unterschiedlichen Produktionsbedingungen<br />
erfolgt über das Software-Paket Thermprof®.<br />
Zusammen mit den Blockabmessungen<br />
und dem geforderten Durchsatz können die<br />
gewünschten Temperaturen der Blöcke am<br />
Ende der separat steuerbaren Zonen für die<br />
verschiedenen Stahlgüten vorgegeben werden.<br />
Das Ergebnis der darauf folgenden Berechnung<br />
ist ein Diagramm, auf dem der zeitliche<br />
Verlauf von Kern-, Oberflächen- und Durchschnittstemperatur<br />
dargestellt ist (Bild 2).<br />
VERZUNDERUNGSARME<br />
ERWÄRMUNG<br />
Bei steigender Oberflächentemperatur der<br />
zu erwärmenden Blöcke entsteht durch den<br />
Kontakt mit dem Luftsauerstoff eine Verzunde-<br />
34 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
FACHBERICHTE<br />
rung, die zu nicht unerheblichem Materialverlust führt.<br />
Hier liegt ein wichtiger Prozess- und Kostenvorteil der<br />
Induktions- gegenüber der Gaserwärmung, da mithilfe<br />
einer angepassten Temperaturführung durch geeignete<br />
Leistungsbeaufschlagung und Frequenztechnologie der<br />
Teilspulen die Verzunderung minimiert wird (Bild 3).<br />
Dadurch wird es u. a. möglich, die Schmiedeblöcke<br />
mehrfach zu erwärmen.<br />
Bei der optischen Temperaturmessung kann die 0,1<br />
bis 0,3 mm dicke Zunderschicht die Ergebnisse verfälschen.<br />
Das lässt sich durch einen Soll-Ist-Vergleich<br />
herausrechnen, sodass aufgrund der unverfälschten<br />
Messdaten die für die Prozesssicherheit unverzichtbaren<br />
Thermografiesysteme eingesetzt werden können. Somit<br />
lässt sich das Erwärmungsergebnis exakt überprüfen und<br />
auf Basis der realitätsnahen Temperaturerfassung entsprechend<br />
Bild 4 entscheiden, ob der erwärmte Block<br />
zur Umformung freigegeben oder zur Wiedererwärmung<br />
bzw. als Ausschuss aussortiert wird.<br />
WIRTSCHAFTLICHKEIT DURCH HOHE<br />
VERFÜGBARKEIT UND EFFIZIENZ<br />
Die folgenden Merkmale führen zu einer hohen Verfügbarkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit des beschriebenen Induktionserwärmers:<br />
■■<br />
Rasches Anfahren des neu installierten Ofens ohne<br />
lange Anlaufzeit aufgrund des Einsatzes von erprobten<br />
Anlagenkomponenten.<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Benutzerfreundlichkeit durch Steuerung auf Basis<br />
von Industriestandards, leichtes Einarbeiten der Mitarbeiter.<br />
Paralleles Vorrüsten und Vorabeinstellung der Erwärmungsprofile<br />
mithilfe von Thermprof®.<br />
Spulenwechselvorrrichtung mit einer Rüstzeit von maximal<br />
30 min für den Spulenaustausch.<br />
Umformbarkeit auch des letzten erwärmten Teils beim<br />
Leerfahren durch in der Anlage integrierte Leerfahrkette.<br />
Leerfahren im Schmiedetakt.<br />
Die Anteile des Energieaufwands in den verschiedenen Komponenten<br />
des Induktionserwärmers sind in Bild 5 dargestellt.<br />
In allen betroffenen Bereichen ist der aktuelle Stand für hohe<br />
Energieeffizienz verwirklicht: Die Leitungsverluste der stromführenden<br />
Bauteile werden durch Kompaktbauweise niedrig<br />
gehalten; sie sind zusammen mit den Kondensatorverlusten<br />
auf 2,7 % optimiert. Der Umrichter ist mit IGBT-Modulen statt<br />
Thyristoren als Leistungshalbleiter ausgerüstet, womit ein um<br />
einen Prozentpunkt besserer Wirkungsgrad erreicht wird.<br />
Darüber hinaus vereinigt der IGBT-Umrichter die Hauptvorteile<br />
des Serien- und Parallel-Thyristorumrichters, indem er<br />
auch im Teillastbereich mit einem Leistungsfaktor > 95 % bei<br />
gleichzeitig niedrigem Wirkstrom arbeitet.<br />
Die Spulenverluste stellen mit etwa 20 % der<br />
Anschlussleistung den höchsten Anteil der Verluste<br />
des Induktionserwärmers. Dabei hat der Koppelspalt<br />
zwischen Spulenwicklung und zu heizendem Werkstück<br />
starken Einfluss auf den elektrischen Wirkungsgrad: Je<br />
kleiner der Koppelspalt, desto besser die Ankopplung<br />
des elektromagnetischen Feldes, d. h. desto geringer<br />
die elektrischen Verluste. Dieser Zusammenhang wird<br />
bei der Auslegung der Spulensätze für die verschiedenen<br />
Blockdurchmesser berücksichtigt. In Bild 6 ist<br />
beispielhaft der Einfluss des Blockdurchmessers auf<br />
den Energieverbrauch und den Durchsatz für Blöcke<br />
mit dem Runddurchmesser von ≤ 60 mm dargestellt [2].<br />
Der Nenndurchsatz von 1.800 kg/h wird bei 60 mm-Blöcken<br />
mit dem minimalen Energieeinsatz von 339 kWh/h<br />
erreicht. Beim <strong>Erwärmen</strong> von Blöcken kleineren Querschnitts<br />
wird der Nenndurchsatz aufgrund der Auslegung<br />
des Umrichters mit Konstantleistungsregelung<br />
zunächst gehalten, der Energieverbrauch steigt jedoch<br />
wegen des abnehmenden elektrischen Wirkungsgrades<br />
an. Ab einem Blockdurchmesser von 39 mm sinkt der<br />
Durchsatz unter den vorgegebenen Wert. Bis zu diesem<br />
Punkt bringt demnach der Erwärmer die vorgegebene<br />
Produktion, aber mit einem Energiemehraufwand von<br />
bis zu (381 – 339) = 42 kWh/t, das sind über 12 %.<br />
Bild 4: Temperaturmessung zur Prozessüberwachung (Quelle: SGD)<br />
Bild 5: Energieaufwand in den Erwärmerkomponenten<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
35
FACHBERICHTE<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
das Verständnis des Überdeckungsgrads, d. h. das Verhältnis<br />
des Werkstückdurchmessers zum Spulendurchmesser,<br />
die Ansteuerung einer Spuleneinheit,<br />
das Prinzip der Erwärmungsmaschine selbst,<br />
den Umgang mit Steuerung und Robotik innerhalb der<br />
Anlagenverkettung.<br />
Bild 6: Verlauf von Durchsatz und Energiebedarf in Abhängigkeit<br />
vom Blockdurchmesser [2]<br />
FAZIT<br />
Der ABP-Induktionserwärmer, Typ EBS 460-WK, erfüllt die<br />
von Schmiedag gestellten Anforderungen, indem er die<br />
Prozessgenauigkeit und -sicherheit in Verbindung mit der<br />
Arbeitssicherheit gewährleistet. Die Anlage arbeitet mit<br />
hoher Effizienz bei gleichzeitig hoher Reproduzierbarkeit der<br />
Erwärmungsprozesse; sie ist in die automatisierte Schmiedelinie<br />
voll integriert. Besonders wichtig ist dabei das breite<br />
Fachwissen der Mitarbeiter, das durch entsprechende Schulungen<br />
beim Hersteller und im Betrieb vermittelt wurde.<br />
In der Praxis des Spulenwechsels sind diese Verhältnisse<br />
zu berücksichtigen. Für das hier vorliegende Blockspektrum<br />
von 50 mm rund bis 230 mm vierkant werden<br />
die Spulensätze mit entsprechenden Überdeckungsgraden<br />
so eingesetzt, dass einerseits die Energieeffizienz<br />
optimiert, andererseits die Anzahl der Spulenwechsel<br />
minimiert wird. Eine wichtige Hilfe in diesem Zusammenhang<br />
ist die Simulation des Erwärmungsprozesses<br />
mittels Thermprof®.<br />
INTEGRATION IN DIE<br />
AUTOMATISIERTE GESAMTANLAGE<br />
Die Steuerung der Induktionsanlage ist mit Schnittstellen<br />
ausgerüstet, die eine Kommunikation mit der übergeordneten<br />
Pressesteuerung und Robotik ermöglichen. Das ist<br />
eine unverzichtbare Voraussetzung für die Automatisierung<br />
der Gesamtanlage. Von besonderer Bedeutung ist dabei<br />
das Verhalten des Induktionsofens bei Störungen in der<br />
Fertigungskette, nämlich die Anpassung der Erwärmung<br />
an die jeweilige Situation bis hin zum Standby-Betrieb. Die<br />
Störungen am Erwärmer selbst werden als Fehlermeldung<br />
über ein Display dem Betriebspersonal zur gezielten Behebung<br />
angezeigt.<br />
ANFORDERUNGEN AN DAS PERSONAL<br />
Als letzter Punkt soll die Vermittlung der erforderlichen<br />
Fachkenntnisse zum Betrieb des Induktionsofens erwähnt<br />
werden. Durch Schulung der Mitarbeiter im Hause ABP und<br />
Schmiedag wurde als Voraussetzung für den störungsfreien<br />
Betrieb das physikalische und technische Wissen vermittelt.<br />
Das bezog sich im Einzelnen auf:<br />
LITERATUR<br />
[1] Walther, A.; Thus, A.: Innovative Zonenerwärmung mittels<br />
Multiumrichterkonzept. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> (2006)<br />
Nr.2, S. 86-89<br />
[2] Padberg, M.; Dötsch, E.: Energieeffizienz bei der induktiven<br />
Erwärmung von Schmiedeblöcken. <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
(2012) Nr.1, S. 43-47<br />
AUTOREN<br />
Dr. Alexis Bömcke<br />
Schmiedag GmbH<br />
Hagen<br />
Tel.: 02331 / 128-0<br />
a.boemke@schmiedag.de<br />
Klaus Pfeiffer<br />
Schmiedag GmbH<br />
Hagen<br />
Tel.: 02331 / 128-0<br />
k.pfeiffer@schmiedag.de<br />
Achim Thus<br />
ABP Induction Systems GmbH<br />
Dortmund<br />
Tel.: 0231 / 997-2366<br />
achim.thus@abpinduction.com<br />
36 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
FACHBERICHTE<br />
Vorteile der induktiven Wiedererwärmung<br />
in integrierten Minimills<br />
von Klaus von Eynatten, Markus Langejürgen, Dirk M. Schibisch<br />
Die Grundidee einer Minimill ist, Stahl für Langprodukte in einer integrierten Fabrik zu produzieren und direkt weiterzuverarbeiten.<br />
Dabei werden die heißen Knüppel von der Stranggießanlage durch eine induktive Erwärmungsanlage<br />
durch- und dem Walzwerk zugeführt. Die Induktionsanlage erfasst die Einlauftemperatur am Knüppel und gleicht<br />
Oberflächen- und Kerntemperatur bei Bedarf aus, um eine optimale Temperatur für den Walzprozess zu gewährleisten.<br />
Wichtig im Sinne der Nachhaltigkeit ist dabei der vollständige Verzicht auf fossile Verbrennungsofentechnik. Das<br />
ermöglicht erhebliche Energie- und Kosteneinsparungen und produziert weniger Emissionen. Dieser Beitrag stellt die<br />
energetischen und ökonomischen Vorteile der Minimills mit integrierter Induktion dar und zeigt beispielhaft eine praxisbewährte<br />
Lösung bei Tung Ho Steel in Taiwan.<br />
Advantages of induction reheating in integrated minimills<br />
The basic idea of a minimill is the production and processing of steel for long products in an integrated factory. The hot<br />
billets from the caster are fed through an induction heating system directly into the rolling mill. The induction system<br />
detects the billet’s incoming temperature and equalizes the surface and core temperatures on demand, in order to<br />
provide an optimum rolling temperature. Important to notice with regard to the sustainability is the fact, that no fossil<br />
fuel combustion furnace is needed. This setup allows for significant energy and cost savings and causes less emission.<br />
The article describes the energetic and economic advantages of induction systems integrated in minimills and, as an<br />
example, refers to a proven solution at Tung Ho Steel in Taiwan.<br />
In herkömmlichen Minimills werden die gegossenen<br />
Knüppel aus der Stranggießanlage einem Verbrennungsofen<br />
entweder kalt oder heiß zugeführt und auf<br />
Walztemperatur gebracht, bevor sie der Walzstraße zugeführt<br />
werden. Diese Vorgehensweise war über viele Jahre<br />
der weltweite Standard, ist aber mit einigen Nachteilen<br />
verbunden. Zum einen wird durch das Erkalten nach dem<br />
Gießprozess die im Knüppel enthaltene Wärmeenergie vernichtet<br />
und anschließend im Verbrennungsofen zeit- und<br />
kostenintensiv wieder eingebracht. Zum anderen entstehen<br />
durch die Zunderbildung auf der Knüppeloberfläche während<br />
des konventionellen Erwärmungsprozesses Ausbringungsverluste.<br />
Weiterhin führt die Beschaffenheit dieser<br />
Zunderschicht zu geringeren Standzeiten der Walzen in<br />
der Walzlinie und durch den Verbrennungsofen werden<br />
nennenswerte Abgasmengen in die Umwelt emittiert.<br />
Getrieben durch einen starken Verdrängungswettbewerb<br />
der Stahlhersteller untereinander, aber auch durch<br />
neue Vorgaben für die Industrie und Umweltschutzgesetze<br />
mit Emissionsgrenzwerten, haben drei Unternehmen der<br />
SMS group, nämlich SMS Concast, SMS Elotherm und SMS<br />
Meer, gemeinsam die neuartige CMT Technologie entwickelt,<br />
welche die beschriebenen Nachteile ausgleicht und<br />
den Stahlherstellern ein Verfahren an die Hand gibt, sich<br />
Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.<br />
Ein Hauptmerkmal der CMT Technologie (Continuous<br />
Mill Technology) ist der Ersatz des klassischen gas- oder<br />
ölbefeuerten Ofens durch eine Induktionsanlage, die direkt<br />
in Linie zwischen der Stranggießanlage und der Walzlinie<br />
positioniert ist. Dabei wird für den Direktwalzprozess die aus<br />
dem Gießprozess im Knüppel gespeicherte Wärme genutzt<br />
und lediglich ein Temperaturausgleich über die Länge und<br />
den Querschnitt als auch eine Anpassung an die optimale<br />
Walztemperatur erzeugt. Dadurch wird in Summe deutlich<br />
weniger Energie verbraucht, als wenn, verglichen mit der<br />
traditionellen Methode, der gesamte Knüppel erneut von<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
37
FACHBERICHTE<br />
Bild 1: Aufbau einer CMT TM Minimill im Vergleich zum traditionellen<br />
Layout (Quelle: SMS Concast)<br />
Raumtemperatur oder einer beliebigen Zwischentemperatur<br />
auf die optimale Walztemperatur am Eingang des ersten<br />
Walzgerüstes erwärmt werden müsste (Bild 1).<br />
In Abhängigkeit der geplanten Jahresproduktion werden<br />
die CMT Minimills mit unterschiedlichen Kapazitäten<br />
hinsichtlich der Gieß-, Erwärmungs- und Walzleistung eingesetzt<br />
(Tabelle 1).<br />
HOHE WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />
Die Hauptvorteile dieser innovativen Konfiguration einer<br />
Minimill mit integrierter Induktionstechnik sind vor allem:<br />
■■<br />
geringere Investitionskosten<br />
■■<br />
geringere Betriebskosten<br />
Die geringeren Investitionskosten ergeben sich hauptsächlich<br />
durch den Verzicht auf einen konventionellen Verbrennungsofen<br />
und weniger Knüppellogistik, z. B. Lagereinrichtungen<br />
oder Kranbahnen, sowie dem daraus resultierenden kleineren<br />
Platzbedarf mit entsprechend weniger Lagerbestand.<br />
Tabelle 1: Übersicht unterschiedlicher Minimill-Layouts in Abhängigkeit der Jahresproduktion<br />
CMT TM Grunddaten CMT TM 1 CMT TM 2 CMT TM 3+<br />
Jahreskapazität (1.000 t/y) 100 - 350 350 - 700 500 - 1.000+<br />
Linien-Produktivität (t/h) 15 - 50 50 - 100 85 - 140+<br />
Stahlgüten<br />
Konstruktionsstahl und Qualitätsstahl<br />
(Kohlenstoffstahl)<br />
Stranggieß-Radius (m) 7.0 - 10.25<br />
Gegossener Querschnitt (mm) 100 - 150<br />
Knüppellänge endlos 12 - 16<br />
Temperaturausgleich<br />
Anzahl der Walzständer<br />
Induktive Heizung mit unterschiedlichen Leistungen<br />
1 - 2 Einheiten 2 - 4 Einheiten variabel<br />
variabel<br />
Anzahl der Gießstränge 1 2 variabel<br />
Die Reduzierung der Betriebskosten kann im Wesentlichen<br />
den Energieeinsparungen durch geringere Primärenergiekosten<br />
und einer höheren Ausbringung zugeschrieben<br />
werden, auf die im Weiteren ausführlich eingegangen<br />
wird. Des Weiteren wird aufgrund der Eliminierung des<br />
Knüppellagers das Betriebskapital reduziert. Zusätzliche<br />
Einsparungen entstehen aufgrund einer Reduzierung der<br />
Instandhaltungsarbeiten, die an einem klassischen Erwärmungsofen<br />
notwendig wären, und einer Reduzierung des<br />
Bedienpersonals.<br />
ENERGIEEINSPARUNGEN DURCH<br />
NUTZUNG DER RESTWÄRME<br />
Traditionelle Minimills arbeiten meist mit folgender Aufteilung:<br />
30 % der Knüppel werden vor dem Walzprozess einem konventionellen<br />
Verbrennungsofen in kaltem Zustand aus dem<br />
Knüppellager zugeführt, 70 % werden mit Restwärme direkt<br />
aus der Stranggussanlage durch diesen Ofen geschleust. Der<br />
spezifische Energieverbrauch hängt von der erforderlichen<br />
Walztemperatur und des Ofentyps (Durchstoß-, Rollenherd-,<br />
Hubbalkenofen) ab, der von der Produktivität der Walzeinrichtung<br />
abhängt. Als allgemeinen Richtwert können bei diesem<br />
Produktionsregime (30/70) und einer Eingangstemperatur von<br />
1.000 °C am Walzgerüst 1 rund 155 – 160 kWh/t spezifischer<br />
Energieverbrauch angenommen werden.<br />
Anders in CMT Minimills: hier werden 100 % der gegossenen<br />
Knüppel direkt und ohne Umwege durch den Induktionsofen<br />
der Walzlinie zugeführt. Die Ausführung der Induktionsanlage<br />
hängt maßgeblich vom Hallenlayout, also der<br />
Distanz von der Stranggießanlage bis zum 1. Walzgerüst,<br />
der erforderlichen Walztemperatur sowie den jeweiligen<br />
Produktionsraten der Stranggießanlage und der Walzlinie ab.<br />
In optimal ausgelegten CMT Minimills mit entsprechender<br />
Isolierung des Gießstranges zur Vermeidung von Wärmeverlusten<br />
und einer kompakten Aufstellung von Stranggießanlage<br />
und Walzlinie<br />
liegt der spezifische Energieverbrauch,<br />
um den Knüppel<br />
auf 1.000 °C zu erwärmen, bei<br />
20 – 25 kWh pro Tonne. Das<br />
entspricht einer Reduzierung<br />
um Faktor 7 (Tabelle 2).<br />
Im Wesentlichen wird<br />
die Entscheidung für die<br />
innovative CMT Minimill-<br />
Technologie mit integrierter<br />
Induktionserwärmung<br />
durch die Primärenergiekosten<br />
für fossile Brennstoffe<br />
(Gas, Schweröl) oder elektrischen<br />
Strom sowie deren<br />
jeweilige regionale Verfügbarkeit<br />
bestimmt.<br />
38 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
FACHBERICHTE<br />
Dort, wo die Kosten für fossile Brennstoffe deutlich<br />
höher sind als elektrischer Strom, überwiegen die Vorteile<br />
moderner CMT Minimills mit integrierter induktiver<br />
Wiedererwärmung signifikant. Als Daumenregel<br />
kann man annehmen: Wenn das Kosten-Verhältnis von<br />
elektrischem Strom zu Erdgas kleiner als 0,75 ist, dann<br />
kann das CMT Minimill-Konzept mit Induktionsofen<br />
seine Vorteile voll zur Geltung bringen. Dabei sind ausschließlich<br />
die Energiekosten betrachtet worden. Unter<br />
Berücksichtigung der weiteren Vorteile wie Ausbringung,<br />
geringerer Investitions- und Platzbedarf oder weniger<br />
Bedienpersonal - um nur einige zu nennen – erhöht<br />
sich dieses Verhältnis weiter, so dass der Kreis derer, die<br />
nachhaltig Nutzen aus der induktiv unterstützten CMT-<br />
Technologie ziehen können, weiter steigt.<br />
In Bild 2 sind mit den Industriepreisen für Strom und<br />
Erdgas in Deutschland (Stand 2013) die Einsparungen ermittelt<br />
worden, die die Betreiber erzielen, wenn statt in einer<br />
konventionellen Minimill mit Verbrennungstechnik in der<br />
induktiv unterstützten CMT Minimill und Direktwalzen<br />
produziert wird. Es wird deutlich, dass selbst bei existierenden<br />
Minimills alleine über die Einsparungen von Primärenergie<br />
sehr schnell der Break-Even-Punkt für ein Umrüsten<br />
auf induktive Erwärmung erreicht wird. Werden weitere<br />
Faktoren, wie oben beschrieben, mit in die Wirtschaftlichkeitsanalyse<br />
aufgenommen, fällt die Entscheidung für eine<br />
induktiv unterstützte CMT Minimill noch deutlicher aus.<br />
HÖHERE AUSBRINGUNG DURCH<br />
VERNACHLÄSSIGBAREN ZUNDERANFALL<br />
Der klassische Wiedererwärmungsprozess führt den gegossenen<br />
Knüppel entweder kalt oder mit einer gewissen Restwärme<br />
in den fossil befeuerten Ofen. Ab ca. 900 °C setzt<br />
verstärkte Zunderbildung ein, die neben einigen materialabhängigen<br />
Variablen vor allem von der Zeit abhängt.<br />
Mit anderen Worten: Je länger ein Knüppel oberhalb von<br />
900 °C im Wiedererwärmungsofen zur Durcherwärmung<br />
verbleibt und je höher die Ofen-Austrittstemperatur ist,<br />
Tabelle 2: Spezifischer Energieverbrauch unterschiedlicher Produktionslayout<br />
Produktionskapazität<br />
CMT TM Minimill<br />
mit Induktion<br />
100 % Direktwalzen<br />
Spezifischer Energieverbrauch<br />
desto mehr Primär-Zunder bildet sich. Moderne Verbrennungsöfen<br />
mit optimaler Temperatureinstellung und<br />
Verbrennungsluftbegrenzung in der Haltezone erreichen<br />
heute Werte von rund 0,6 % Zunderverlust.<br />
In CMT Minimills werden die Knüppel in der induktiven<br />
Erwärmung mit sehr hohen Erwärmungsraten direkt auf<br />
Walztemperatur gebracht. Die Verweilzeit im kritischen<br />
Temperaturbereich oberhalb von 900 °C ist mit weniger<br />
als 60 Sekunden sehr kurz, so dass sich nahezu kein Zunder<br />
bilden kann. Im Vergleich zu einem Atmosphärenofen ist<br />
die Zunderentwicklung in der Induktionserwärmung mit<br />
rund 0,02 % um den Faktor 30 geringer und vernachlässigbar.<br />
Das resultiert in einer höheren metallischen Ausbeute<br />
von ca. 0,6 %, was sich bei den hohen Produktionsvolumina<br />
sehr schnell zu wirtschaftlich relevanten Größen summiert<br />
(Bild 3). Im Vergleich zu konventionellen Minimills kann<br />
diese Mehrproduktion als „kostenlose“ Produktion betrachtet<br />
werden. In Minimills mit einer jährlichen Produktionsmenge<br />
von 800.000 t ergibt sich allein aus der erhöhten<br />
Materialausbeute ein wirtschaftlicher Effekt von knapp<br />
2,2 Millionen Euro pro Jahr.<br />
Darüber hinaus ergeben sich durch die zunderarmen Oberflächen<br />
der Knüppel weitere Vorteile im anschließenden Walzprozess.<br />
Der sprödharte Zunder hat eine abrasive Wirkung und<br />
führt zu einem entsprechenden Verschleiß der Walzen. Durch<br />
die zunderarme Oberfläche nach der induktiven Erwärmung<br />
verlängert sich die Lebensdauer der Walzen erheblich.<br />
Konventionelle Minimill<br />
mit Verbrennungsofen<br />
(30 % kalt + 70 % warm)<br />
20 – 25 kWh/t ~155 – 160 kWh/t<br />
300.000 t/a 6.750 MW/ a 47.250 MW/a<br />
500.000 t/a 11.250 MW/a 78.750 MW/a<br />
800.000 t/a 18.000 MW/a 126.000 MW/a<br />
Bild 2: Energieeinsparungen für unterschiedliche Produktionszahlen<br />
in Deutschland (Quelle: SMS Concast)<br />
Bild 3: Jährliche Produktionssteigerung durch zunderarme Induktionstechnik<br />
in einer CMT Minimill (Quelle: SMS Concast)<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
39
FACHBERICHTE<br />
Tabelle 3: Nachhaltiger finanzieller Vorteil einer CMT Minimill mit integrierter Induktionsheizung gegenüber konventionellen<br />
Anlagen mit Gasofen (Platts, SBB Steel Prices, Dec. 2011 / 1 € = 1,3 $)<br />
Land<br />
Energieeinsatz<br />
(Kosten/ Einheit)<br />
Δ<br />
Energie<br />
Δ Ausbringung<br />
(nur Primärzunder)<br />
Gesamtkosteneinsparungen<br />
Elektrischer<br />
Strom<br />
Erdgas<br />
Verkaufspreis Baustahl<br />
€/kWh €/Nm 3 €/t €/t €/t €/t<br />
Brasilien 0,11 0,40 845 -4,4 -5,1 -9,5<br />
China 0,04 0,22 400 -2,9 -2,4 -5,3<br />
Deutschland 0,06 0,28 515 -3,5 -3,1 -6,6<br />
Indien 0,08 0,37 510 -4,4 -3,1 -7,5<br />
Russland 0,04 0,05 400 +0,2 -2,3 -2,1<br />
Mittlerer Osten 0,03 0,05 510 -0,2 -3,1 -3,3<br />
Ostasien 0,07 0,30 430 -4,8 -2,6 -7,4<br />
USA 0,05 0,10 545 -0,6 -3,3 -3,9<br />
Bild 4: Vorzugskonzepte für die Wiedererwärmung in Minimills abhängig von Energiekosten<br />
und Primärausbringung im <strong>international</strong>en Vergleich.<br />
(Quelle: SMS Concast)<br />
NACHHALTIGE GESAMTEINSPARUNGEN<br />
Die Gesamtkostenreduzierungen sind somit Ergebnis verschiedener<br />
Einzelkostenreduzierungen wie den Energiekosten,<br />
der Mehrproduktion durch eine höhere metallische<br />
Ausbeute und anderer Faktoren. Im obigen Beispiel für<br />
Deutschland ergibt sich alleine aus der Betrachtung der Energiekosten<br />
und der Materialausbringung für ein Stahlwerk mit<br />
800.000 t jährlicher Ausbringung eine Einsparung von rund<br />
5 Millionen Euro/Jahr oder 6,25 Euro/ t produziertem Baustahl.<br />
Es wird deutlich, dass sich die Investition in moderne CMT<br />
Minimill-Technologie sehr schnell amortisiert.<br />
Die Tabelle 3 zeigt die nachhaltigen Einsparungen<br />
einer CMT Minimill mit integrierter Induktionstechnologie<br />
im Vergleich mit einer konventionell mit einem<br />
Gasofen ausgestatteten Linie im <strong>international</strong>en Vergleich.<br />
Zu beachten ist dabei, dass der Gaspreis und<br />
dessen Verfügbarkeit stark von der regionalen Lage der<br />
Produktion abhängen. Für den Fall, dass kein Gas verfügbar<br />
ist, wird meistens teures Schweröl als Brennstoff<br />
eingesetzt, der mit Tankwagen angeliefert wird. Das<br />
bedeutet zusätzliche Kosten, die den Einsatz der Induktionstechnik<br />
weiter begünstigen.<br />
Trägt man nun die verschiedenen individuellen Vorteile aus<br />
Energiekosten und Materialausbeute zusammen, so ergibt sich<br />
ein recht eindeutiges Bild: In allen wesentlichen Industrienationen,<br />
in denen es eine nennenswerte Stahlproduktion- und<br />
-verarbeitung gibt, zeigt sich<br />
die Überlegenheit des CMT<br />
Minimill-Konzeptes mit integrierter<br />
Induktionstechnik. Selbst<br />
in Ländern mit einer hohen Verfügbarkeit<br />
von eigenem Erdgas<br />
und dementsprechend niedrigen<br />
Gaspreisen rechnet sich<br />
die mit Induktion ausgestattete<br />
Minimill über die erhöhte Materialausbringung<br />
(Bild 4).<br />
Bisher wurden nur rein<br />
monetäre Aspekte bewertet,<br />
die sich aus dem Einsatz der<br />
Induktionstechnik in Minimills<br />
ergeben. Darüber hinaus<br />
gibt es aber noch nachhaltige<br />
ökologische Aspekte zu<br />
berücksichtigen, die möglicherweise<br />
in Zukunft sogar<br />
noch wichtiger werden.<br />
40 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
FACHBERICHTE<br />
UMWELTFREUNDLICHE<br />
PRODUKTION<br />
Traditionelle Minimills mit konventioneller Ofentechnik zur<br />
Wiedererwärmung der Knüppel verwenden Erdgas oder<br />
Schweröl als Brennstoff. Bei der Betrachtung der Ökobilanz<br />
ist nicht nur der reine Verbrennungsvorgang zu betrachten,<br />
sondern letztlich auch der vorgelagerte Herstell-, Transportund<br />
Lagerprozess.<br />
Die Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt Treibhausgase<br />
wie CO 2 , NO X und SO X . Diese gasförmigen Stoffe gelangen<br />
bei der Verbrennung in die Atmosphäre, wo sie zum Treibhauseffekt<br />
beitragen, indem sie einen Teil der vom Boden<br />
abgegebenen Infrarotstrahlung absorbieren, die sonst ins<br />
Weltall entweichen würde. Die Störung des natürlichen<br />
Gleichgewichts, welches ein Leben auf der Erde überhaupt<br />
erst möglich macht, durch anthropogene Ursachen, z. B.<br />
der Verbrennung von Gas und Schweröl zur Wiedererwärmung<br />
der Knüppel, führt letztlich zur globalen Erwärmung<br />
mit allen bekannten Konsequenzen. Darüber hinaus zählen<br />
Kohlendioxid sowie Schwefel- und Stickoxide zu den<br />
Hauptursachen für den sogenannten sauren Regen, dessen<br />
Auswirkungen auf das Ökosystem hinreichend bekannt<br />
sind. Eine Erwärmungstechnologie, welche die negativen<br />
Auswirkungen auf die Umwelt minimiert, trägt zur Verbesserung<br />
der Situation bei. Bei Einsatz der Induktionstechnik<br />
anstelle der konventionellen Verbrennungsöfen werden die<br />
direkten Emissionen von CO 2 , NO X und SO X bei der Erwärmung<br />
der Knüppel vor dem Walzprozess innerhalb einer<br />
CMT Minimill komplett eliminiert. Bild 4 zeigt, dass bei<br />
einer konventionellen Minimill mit Verbrennungstechnik<br />
und einer Jahresproduktion von 800.000 t beispielsweise<br />
53.000 t CO 2 und 73 t NO x anfallen würden, die beim Einsatz<br />
der Induktion nicht anfallen (Bild 5).<br />
Zusammenfassend kann die CMT Minimill durch die<br />
integrierte Induktionstechnik als klassisches „ecoplant“<br />
bezeichnet werden. „Ecoplants“ ist das Kennzeichen für<br />
nachhaltige Lösungen von SMS Meer, die Betreibern<br />
gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile bieten. Damit wird dem<br />
Umstand Rechnung getragen, dass Nachhaltigkeit sich<br />
zu einem wichtigen Faktor für das Wachstum der Betreiber<br />
entwickelt hat – aus ökonomischen wie ökologischen<br />
Gründen. Ökonomisch, weil Energie- und Rohstoffeinsparung<br />
Kosten reduziert; ökologisch, weil der Schutz von<br />
Ressourcen immer wichtiger wird. Beiden Aspekten werden<br />
Ecoplants-Lösungen gerecht.<br />
WIEDERERWÄRMUNG MIT<br />
DEM INDUKTIONSVERFAHREN<br />
Bevor im Folgenden auf die Ausführung der Induktionstechnik,<br />
die in eine CMT Minimill integriert wird, eingegangen<br />
wird, soll die Technologie kurz erklärt werden. Wie in den<br />
vorangegangenen Abschnitten erklärt, zeichnet sich die<br />
Induktionstechnik in einer CMT Minimill vor allem durch<br />
Bild 5: Die CMT Technologie mit integrierter induktiver Erwärmung<br />
reduziert die Emission von Treibhausgasen (Quelle: SMS Concast)<br />
Bild 6: Das Prinzip der Induktionserwärmung<br />
(Quelle: SMS Elotherm)<br />
die sehr schnelle, und damit zunderarme Erwärmung sowie<br />
den vollständigen Verzicht auf fossile Brennstoffe und daraus<br />
resultierender Emissionen aus. Bei der induktiven Erwärmung<br />
handelt es sich um eine berührungslose Erwärmungsart,<br />
bei der die Wärme direkt im Werkstück erzeugt wird. Der zu<br />
erwärmende Knüppel wird von einer stromdurchflossenen<br />
Spule umschlossen und es entsteht ein Magnetfluss im<br />
Werkstück. Dieser Magnetfluss erzeugt seinerseits einen<br />
Wirbelstrom in der Knüppeloberfläche, der aufgrund des<br />
spezifischen Widerstands des Materials Wärme erzeugt.<br />
So kommt es, dass durch einen Stromfluss berührungslos<br />
eine Temperaturerhöhung im Knüppel erzielt werden<br />
kann. In Abhängigkeit der Leistung und der Frequenz des<br />
Stromes kann nun sehr präzise die Temperatur im Werkstück<br />
beeinflusst werden (Bild 6).<br />
In CMT Minimills kommt aufgrund der Geometrie des<br />
Knüppels die Längsfelderwärmung zum Einsatz. Dabei wird<br />
das Werkstück vollkommen von der Spule umschlossen.<br />
Die dabei entstehenden Wirbelströme verlaufen in der<br />
Stromeindringtiefe entlang der Knüppeloberfläche. Die<br />
Längsfeldinduktoren sind durch ihre einfache Bauweise<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
41
FACHBERICHTE<br />
Bild 7: Typische Temperaturverläufe beim induktiven <strong>Erwärmen</strong> von<br />
Vierkant-Material (Quelle: SMS Elotherm)<br />
Bild 8: Beispiel eines typischen Temperaturprofils eines 160mm Vierkants<br />
in verschiedenen Phasen (Quelle: SMS Elotherm)<br />
Bild 9: Integration einer EloHeat Induktionserwärmung zwischen<br />
eine Stranggießanlage von SMS Concast und ein Walzwerk<br />
von SMS Meer (Quelle: SMS Concast)<br />
sehr robust und walzwerkstauglich in den Prozess integrierbar.<br />
Die hohen erzielbaren Leistungsdichten lassen<br />
sich vorteilhaft beim Einsatz in Minimills nutzen und so<br />
ist es möglich, kompakte Erwärmungsanlagen mit hohen<br />
thermischen Wirkungsgraden in die Linien zu integrieren.<br />
Wie im folgenden Beispiel von Tung Ho Steel in Taiwan<br />
dargestellt, sind auf einer Länge von ca. 8 Metern eine<br />
Gesamtleistung von 8.700 kW installiert worden. Diese<br />
Leistung reicht beispielsweise bei einer Produktion mit<br />
100 t/h für einen Temperaturhub von mehr als 200 K. Somit<br />
können Schwankungen in den vorgelagerten Prozessen<br />
im Temperaturniveau effektiv kompensiert werden und<br />
konstante Bedingungen am Einlauf des Walzwerkes sichergestellt<br />
werden. Ein Ausgleich durch die Walzstraße und<br />
somit eventuelle Reserven in der Auslegung bzw. erhöhter<br />
Verschleiß können vermieden werden.<br />
Bild 7 zeigt die Möglichkeiten an zwei frei gewählten,<br />
aber typischen Beispielen. Für beide Abmessungen,<br />
100mm- als auch 195 mm-Vierkant, kann die Temperatur<br />
am Einlauf der Walzstraße bei konstanter Temperatur<br />
gehalten werden. Hierfür ist eine Änderung der Produktionsgeschwindigkeit<br />
zwischen 3m/min und 9m/min<br />
berücksichtigt worden.<br />
Neben einer Stabilisierung der thermischen Bedingungen<br />
am Einlauf der Walzlinie erfolgt eine Homogenisierung<br />
über die Querschnittsfläche des Materials. Wie im Beispiel<br />
in Bild 8 dargestellt, ergibt sich während des Transports<br />
von der Gießmaschine zur Walzstraße ein Temperaturprofil<br />
bei dem die Oberfläche 173 K kälter als das Zentrum ist.<br />
Diese Situation wird häufig auch als natürliches Temperaturprofil<br />
bezeichnet. Durch die schnelle Erwärmung in der<br />
induktiven Heizung verändert sich das Temperaturprofil,<br />
so dass an der Oberfläche die höchsten Temperaturen<br />
auftreten. Dies ist durch die typische Leistungsdichteverteilung<br />
der Induktionserwärmung bedingt. Entscheidend<br />
ist aber, dass bei Einlauf in die Walzstraße die Temperaturdifferenzen<br />
über den Querschnitt ca. 30 % gegenüber der<br />
natürlichen Abkühlung reduziert werden können. Diese<br />
Knüppel mit homogenerer Temperaturverteilung lassen<br />
sich leichter umformen und gewährleisten deshalb einen<br />
stabilen Walzprozess. Da für die Umformung der absolut<br />
und relativ wärmeren Knüppel weniger Walzkraft notwendig<br />
ist, verschleißen auch die Walzen weniger und haben<br />
eine längere Lebensdauer.<br />
ANWENDUNGSBEISPIEL:<br />
TUNG HO STEEL, TAIWAN<br />
Als aufstrebende Wirtschaftsnation steht Taiwan vor gewaltigen<br />
Herausforderungen. Öl und Gas müssen importiert<br />
werden. Entsprechend hoch sind die Energiekosten. Tung<br />
Ho Steel in der Nähe von Taipeh installierte deshalb in<br />
seinem Werk eine CMT Minimill mit hoher Produktionsleistung<br />
bei geringem Energieverbrauch und reduzierten Emis-<br />
42 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
FACHBERICHTE<br />
Bild 10: Induktive Erwärmungsanlage mit 6 Induktionsspulen<br />
bei Tung Ho Steel in Taiwan (Werksbild<br />
SMS Elotherm)<br />
Bild 11: Knüppel vor der Wiedererwärmung am Einlauf<br />
der Elotherm EloHeat bei Tung Ho Steel in Taiwan<br />
(Werksbild SMS Elotherm)<br />
sionswerten durch integrierte Induktionstechnik. Darüber<br />
hinaus ist diese Minimill ein erfolgreiches Beispiel, in dem<br />
ein Schweröl-befeuerter Verbrennungsofen durch eine<br />
kompakte und trotzdem sehr leistungsstarke Induktionserwärmung<br />
ersetzt wurde, was insgesamt zu nachhaltigen<br />
und messbaren ökologischen und ökonomischen Erfolgen<br />
führte. Da am Standort kein Erdgas zur Verfügung stand,<br />
hätte alternativ Schweröl eingesetzt werden müssen. Durch<br />
den Einsatz der induktiven Erwärmungstechnik konnte<br />
Tung Ho Steel nicht nur knapp 20 €/t gewalzten Stahls<br />
einsparen, sondern vor allem auch Emissionen senken. In<br />
dieser Produktionshalle von Tung Ho entstehen deshalb<br />
rund 72.000 t/a CO 2 , 410 t/a SO 2 und 225 t/a NO x weniger<br />
– Jahr für Jahr.<br />
Das Stahlwerk ist mit einem 120 t Elektrolichtbogenofen<br />
(EAF), einem Pfannenofen und einer Gießanlage<br />
mit 5 Strängen ausgestattet. Mit einer Produktion von<br />
40 -45 t/h pro Gießstrang ergibt das eine Jahreskapazität<br />
von rund 1,2 Millionen t gegossener Knüppel. Das angeschlossene<br />
Walzwerk produziert jährlich rund 800.000 t<br />
gewalzten Konstruktionsstahls. Zwischen Gießanlage<br />
und Walzwerk wurde in Linie die induktive Erwärmung<br />
integriert (Bild 9, Bild 10).<br />
Die Induktionsanlage besteht aus 3 individuell steuerbaren<br />
Modulen mit je zwei Induktionsspulen (Bild 11).<br />
Insgesamt ist auf rund 8 Metern Baulänge eine Leistung<br />
von 8,7 Megawatt installiert. Diese sorgt sowohl für eine<br />
Temperaturerhöhung von bis zu 150 K als auch für die<br />
gleichmäßige Temperaturverteilung der Knüppel zwischen<br />
Stranggießanlage und Walzwerk. So können im Walzwerk<br />
zum einen hohe Prozessgeschwindigkeiten von 140 t/h<br />
gefahren werden, zum anderen optimale Umformprozesse<br />
bei minimalem Verschleiß erfolgen.<br />
Dazu ist die Induktionserwärmungsanlage mit modernsten<br />
IGBT-Umrichtern ausgerüstet, die sich durch die Ausführung<br />
mit Transistoren flexibel an den jeweiligen Erwärmungsprozess<br />
anpassen und somit eine hohe Gesamtanlagenverfügbarkeit<br />
unterstützen. Bild 12 zeigt das<br />
berechnete Temperaturprofil zwischen der Gießmaschine<br />
und dem Eingang der Walzstraße bei Tung Ho Steel. Der<br />
grüne Verlauf zeigt die Temperatur der Oberfläche, die im<br />
ersten Drittel durch die Sekundärkühlung und den Kontakt<br />
mit den Stützrollen beeinflusst wird. Nach der kompletten<br />
Erstarrung vor der Position des Schneidbrenners befindet<br />
sich das Material in einer gleichmäßigen Abkühlphase,<br />
Bild 12: Temperaturprofil des Knüppels mit einem Querschnitt von<br />
150 mm bei Tung Ho Steel in Taiwan (Quelle: SMS Concast)<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
43
FACHBERICHTE<br />
Bild 13: Darstellung der Temperaturerhöhung durch die sechs<br />
Induktionsspulen und Ausgleich der Kerntemperatur<br />
durch Wärmeleitung (Quelle: SMS Concast)<br />
wobei die Verluste über Strahlungsschutzmaßnahmen<br />
reduziert werden. Der Bereich der induktiven Erwärmung<br />
ist in Bild 12 mit einem roten Kreis gekennzeichnet und in<br />
Bild 13 detailliert aufgezeigt. Innerhalb dieses Bereichs<br />
erfolgt die Anpassung und Stabilisierung der thermischen<br />
Verhältnisse zur Vorbereitung auf einen optimalen Walzprozess.<br />
Bei einer Frequenz von 300 Hz beträgt die Eindringtiefe<br />
~30mm, wodurch eine oberflächennahe Erwärmung<br />
erzielt wird. Die kältere Temperatur des Kerns wird über<br />
Wärmeleitung rund fünf Meter nach Austritt aus der letzten<br />
Induktionsspule ausgeglichen, um für den Walzprozess eine<br />
homogene Temperatur über den Knüppelquerschnitt zu<br />
gewährleisten.<br />
FAZIT<br />
Forderungen der Betreiber nach flexibler Stahlproduktion<br />
hinsichtlich der Produktionsmengen, aktuelle Diskussionen<br />
um emissionsarme Produktionsmethoden sowie die<br />
regionale und begrenzte Verfügbarkeit fossiler Brennstoffe<br />
haben die Hersteller von Anlagen der Stahl- und Walzwerkstechnik<br />
wie die SMS group in innovative Produktionskonzepte<br />
umgesetzt.<br />
Ein Ergebnis ist die CMT Minimill-Technologie mit<br />
integrierter Induktionstechnik zur energieeffizienten Wiedererwärmung.<br />
Neben einer Vielzahl von innovativen<br />
Lösungen im Stahl- und Walzwerksbereich dieser Minimills<br />
sind an dieser Stelle vor allem die Vorteile der integrierten<br />
Induktionstechnik zu erwähnen: individuelle und<br />
schnelle Erreichung der optimalen Walztemperatur trotz<br />
variabler Eingangstemperaturen, kein Energieverbrauch in<br />
Neben- und Anlagenstillstandzeiten, erhöhte metallische<br />
Ausbringung durch zunderarme Erwärmung und vor allem<br />
keine direkten Emissionen – das sind die Garanten für die<br />
Betreiber, auch im <strong>international</strong>en Umfeld wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben.<br />
In Zukunft werden höhere Kosten für CO 2 -Zertifikate<br />
den Druck auf die Produktionskosten von Stahlprodukten<br />
weiter erhöhen. Die Anlagenbetreiber sind gut beraten, die<br />
erreichbaren ökonomischen Vorteile, die eine energieeffiziente<br />
Induktionstechnik bieten, individuell und im Sinne<br />
der Gesamtkosten einer Minimill über die Lebenszeit zu<br />
betrachten. Das CMT Minimill-Konzept bietet den Herstellern<br />
von Walzprodukten hier eine Vielzahl von Ansätzen,<br />
zumal sich selbst bei Umrüstungen existenter Linien die<br />
Investition meist sehr schnell amortisiert.<br />
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Remscheid<br />
Tel.: +49 (0) 2191 / 891-218<br />
m.langejuergen@sms-elotherm.com<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dirk M. Schibisch<br />
SMS Elotherm GmbH<br />
Remscheid<br />
Tel.: +49 (0) 2191 / 891-300<br />
d.schibisch@sms-elotherm.com<br />
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dass ich vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
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Ort, Datum, Unterschrift<br />
PAEWIN2014<br />
45
Impressionen 2. ewi-Praxistagung 2013<br />
PRAXISTAGUNG<br />
Informationen<br />
3. ewi-Praxistagung: Das Branchenevent<br />
rund um die induktive Härte- und Umformtechnik<br />
Die Bedeutung des induktiven <strong>Erwärmen</strong>s zum Härten<br />
und Umformen ist weiter zunehmend. Durch die steigenden<br />
Anforderungen an die Qualität der herzustellenden<br />
Produkte und an die Prozesssicherheit und Betriebsflexibilität<br />
sowie die Notwendigkeit, zunehmend wirtschaftlich<br />
und umweltfreundlich zu erwärmen, ist ein wachsender<br />
Einsatz von induktiven Erwärmungseinrichtungen unverkennbar.<br />
Zur Nutzung der verfahrenstechnischen Vorteile<br />
und energetischen Einsparpotenziale sind praxistaugliche<br />
spezifische Kenntnisse der physikalischen Grundlagen, des<br />
Aufbaus und Betriebs der Erwärmeranlagen sowie der<br />
metallurgischen Verfahrenstechnik des induktiven <strong>Erwärmen</strong>s<br />
beim Härten und Umformen unverzichtbar.<br />
Die 3. ewi-Praxistagung „<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum Härten<br />
und Umformen“ wendet sich an Betreiber und Planer von<br />
induktiven Erwärmungsanlagen in Härtereien, Schmieden<br />
sowie in Press- und Walzwerken. Das Branchenevent informiert<br />
umfassend über den aktuellen Stand des induktiven<br />
<strong>Erwärmen</strong>s zum Härten und Umformen. Dabei vermitteln<br />
die Referenten praxisnah neue Entwicklungen bei induktiven<br />
Erwärmungsanlagen, präsentieren moderne Anlagen- und<br />
Verfahrenskonzepte, führen verfahrenstechnische Vergleiche<br />
durch und erläutern wichtige Themen zur Prozessüberwachung,<br />
Betriebssicherheit und -instandhaltung.<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
Erstmalig werden optional am Nachmittag des ersten<br />
Tages der Veranstaltung Vorträge zu den metallurgischen<br />
Grundlagen zur Wärmebehandlung von Stahlwerkstoffen<br />
sowie zu den physikalischen Grundlagen des induktiven<br />
<strong>Erwärmen</strong>s angeboten. Somit haben Teilnehmer die Möglichkeit<br />
in die Thematiken der Wärmebehandlung und<br />
des induktiven <strong>Erwärmen</strong>s neu einzusteigen, das grundlegende<br />
Wissen wieder aufzufrischen oder zu vertiefen.<br />
Die themenspezifischen Workshops für das induktive<br />
<strong>Erwärmen</strong> zum Härten und für das induktive <strong>Erwärmen</strong><br />
zum Umformen bieten dem Tagungsteilnehmer am dritten<br />
Veranstaltungstag ideale Foren, um über Fragen und<br />
aktuelle Problemstellungen zur Erwärmungstechnologie<br />
und zum Betrieb der Erwärmeranlagen mit Experten aus<br />
der Praxis zu diskutieren.<br />
Die begleitende Fachausstellung gibt den Tagungsteilnehmern<br />
wieder die Gelegenheit mit Vertretern der<br />
ausstellenden Firmen intensive Gespräche zu führen<br />
und sich über neue Produkte, Entwicklungen und Serviceangebote<br />
zu informieren. Dank der anwendungsbezogenen<br />
Inhalte der Tagung und der Workshops ist die<br />
direkte Umsetzung der erworbenen Kenntnisse in die<br />
betriebliche Praxis möglich.<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
NEU<br />
Montag, 19.05.2014<br />
14:00 – 17:30 Uhr<br />
Themenblock: Grundlagen (optional)<br />
Metallurgische Grundlagen zur Wärmebehandlung von<br />
Stahlwerkstoffen<br />
Dr.-Ing. Christian Krause, eldec Schwenk Induction GmbH,<br />
14:00 – 15:30 Uhr<br />
15:30 – 16:00 Uhr Kaffeepause<br />
Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake, Institut für Elektroprozesstechnik (ETP),<br />
Leibniz Universität Hannover,<br />
16:00 – 17:30 Uhr<br />
Mehr Informationen und<br />
Online-Anmeldung unter<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
Egbert Baake Stefan Beer<br />
Sandra Brämer Tristan Engelmann Jochen Gies<br />
Wilfried Goy<br />
Ralf Körholz<br />
46 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Dienstag, 20.05.2014<br />
09:00 – 9:30 Uhr: Begrüßungskaffee<br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum<br />
HÄRTEN&UMFORMEN<br />
19.- 21. Mai 2014<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen<br />
www.ewi-erwaermen.de<br />
09:30 Uhr: Begrüßung<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke, ETP, Leibniz Universität Hannover<br />
Induktive Randschichtwärmebehandlung – Herausforderungen<br />
und Trends aus Werkstoff- und Verfahrenssicht<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans-Werner Zoch, Institut für Werkstofftechnik,<br />
Universität Bremen<br />
09:30 – 10:15 Uhr<br />
10:15 – 12:30 Uhr<br />
Themenblock 1: Anlagendesign und Energieversorgung<br />
Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke, ETP, Leibniz Universität Hannover,<br />
10:15 – 11:00 Uhr<br />
Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
Dipl.-Ing. Martin Ziemann, SMS Elotherm GmbH,<br />
11:00 – 11:45 Uhr<br />
Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke, ETP, Leibniz Universität Hannover,<br />
11:45 – 12:30 Uhr<br />
12:30 – 13:30 Uhr<br />
Mittagspause + Präsentation der ausstellenden Firmen<br />
13:30 – 17:00 Uhr<br />
Themenblock 2: Anlagen- und Messtechnik<br />
Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum<br />
Härten<br />
Dr.-Ing. Hansjürg Stiele, EFD Induction GmbH,<br />
13:30 – 14:15 Uhr<br />
Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum<br />
Schmieden<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. Tristan Engelmann, ABP Induction Systems GmbH,<br />
14:15 – 15:00 Uhr<br />
15:00 – 15:30 Uhr<br />
Kaffeepause + Präsentation der ausstellenden Firmen<br />
Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum<br />
Umformen<br />
Dipl.-Ing. Stefan Beer, IAS GmbH, 15:30 – 16:15 Uhr<br />
Temperaturmesstechnik bei induktiven Erwärmungsprozessen<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Ralf Körholz, Keller HCW GmbH,<br />
16:15 – 17:00 Uhr<br />
19:00 Uhr – 22:00 Uhr Abendveranstaltung<br />
Mittwoch, 21.05.2014<br />
NEU<br />
NEU<br />
Workshop 1 Praxisanforderungen beim<br />
induktiven Härten<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
<strong>Induktives</strong> Härten von Verzahnungen<br />
Dr.-Ing. Hansjürg Stiele, EFD Induction GmbH, 09:00 – 10:30 Uhr<br />
10:30 – 11:00 Uhr<br />
Kaffeepause + Präsentation der ausstellenden Firmen<br />
Härten von Kurbelwellen<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. Dirk Schibisch, SMS Elotherm GmbH,<br />
11:00 – 11:45 Uhr<br />
Härten von Komponenten des Antriebsstrangs<br />
Dipl.-Ing. Wilfried Goy, EMA Inductec GmbH,<br />
11:45 – 12:30 Uhr<br />
12:30 Uhr Schlussdiskussion und Mittagessen<br />
oder<br />
Workshop 2 Praxisanforderungen bei der<br />
induktiven Erwärmung zum Umformen<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
Induktive Block- und Stangenerwärmung<br />
Dipl.-Ing. Jochen Gies, SMS Elotherm GmbH, 09:00 – 10:30 Uhr<br />
10:30 – 11:00 Uhr<br />
Kaffeepause + Präsentation der ausstellenden Firmen<br />
Extrusion von Aluminiumprofilen – Einsatz der induktiven<br />
Blockerwärmung bei Strangprozessen<br />
Dr. Sandra Brämer, Erbslöh Aluminium GmbH, 11:00 – 11:45 Uhr<br />
Induktive Bolzenerwärmung<br />
Dipl.-Ing. Stefan Beer, IAS GmbH, 11:45 – 12:30 Uhr<br />
12:30 Uhr Schlussdiskussion und Mittagessen<br />
Christian Krause<br />
Bernard Nacke Dirk Schibisch<br />
Hansjürg Stiele Martin Ziemann<br />
Hans-Werner Zoch<br />
Änderungen vorbehalten<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
47
sponsored by<br />
PRAXISTAGUNG<br />
Programm<br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum<br />
HÄRTEN&UMFORMEN<br />
Platin<br />
19.- 21. Mai 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-erwaermen.de<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
Themenblock<br />
2<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
Grundlagenseminar am 19. Mai (optional)<br />
• Metallurgische Grundlagen zur Wärmebehandlung von Stahlwerkstoffen<br />
• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
Tagung vom 20. bis 21. Mai<br />
Einführung<br />
• Induktive Randschichtwärmebehandlung – Herausforderungen und Trends aus<br />
Werkstoff- und Verfahrenssicht<br />
Anlagendesign und Energieversorgung<br />
• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
Anlagen- und Messtechnik<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Härten<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Schmieden<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Umformen<br />
• Temperaturmesstechnik bei induktiven Erwärmungsprozessen<br />
Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
• <strong>Induktives</strong> Härten von Verzahnungen<br />
• Härten von Kurbelwellen<br />
• Härten von Komponenten des Antriebsstrangs<br />
Praxisanforderungen bei der induktiven Erwärmung zum Umformen<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
• Induktive Block- und Stangenerwärmung<br />
• Extrusion von Aluminiumprofilen<br />
• Induktive Bolzenerwärmung<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, EFD Induction GmbH,<br />
eldec Schwenk Induction GmbH, EMA Inductec GmbH, Erbslöh Aluminium GmbH,<br />
IAS GmbH & Co. KG, Institut für Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover,<br />
IWT Bremen, Keller HCW GmbH, SMS Elotherm GmbH.<br />
Mehr Informationen und Online-Anmeldung<br />
unter www.ewi-erwaermen.de<br />
Termin:<br />
• Montag, 19.05.2014 (optional)<br />
Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 20.05.2014<br />
Tagung (09:00 – 17:00 Uhr)<br />
Mit Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 21.05.2014<br />
Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />
von Härte- und Umformanlagen<br />
Teilnahmegebühr * :<br />
Tagungsbesuch exklusive | inklusive<br />
Grundlagenseminar am 19. Mai<br />
• ewi-Abonnenten oder/und<br />
auf Referenten- oder<br />
Sponsorenempfehlung:<br />
800 € | 1.000 €<br />
• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />
*<br />
Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />
jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />
Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />
in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />
sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />
Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />
möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />
eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die<br />
vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen<br />
nach dem 30. April oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />
Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />
gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />
werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />
Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-erwaermen.de<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich bin ewi-Abonnent<br />
Ich komme auf Empfehlung<br />
von Firma: ........................................................................................................................................................<br />
Ich nehme am Grundlagenseminar teil<br />
Ich nehme an der Abendveranstaltung teil<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 Härten oder Workshop 2 Umformen<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Nummer<br />
48 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
✘<br />
Änderungen vorbehalten
FACHBERICHTE<br />
Bolzenvorbereitungs- und<br />
-erwärmungsanlagen im Einsatz<br />
von Günter Valder, Jan van Treek, Jürgen Stengel<br />
Gestiegene Anforderungen von Seitens des Anwendermarks zwingen Lieferanten zunehmend, neben gasbeheizten<br />
auch induktiv beheizte Bolzenerwärmungsanlagen sowie die komplette Strangaufgabe, Einlagerung und Handling aus<br />
einer Hand realisieren zu können. Nachfrage und Angebot von kombinierten Verfahren, wie gas- und induktiv-beheizte<br />
Anwärmöfen, inklusive Bolzenvorbereitungssysteme, steigen stetig. Im folgenden Beitrag werden einige bereits in Betrieb<br />
gegangene Anlagen vorgestellt sowie auf zukünftige Neuentwicklungen in diesem Bereich eingegangen.<br />
Billet preparation and heating systems in combination<br />
Despite some changes in the vendor market suppliers capable of realizing both gas-fired and induction-type billet heating<br />
systems as well as the entire log loading, storage and handling equipment. This explains the unvaryingly high order<br />
volumes recorded in recent years for gas-fired and induction-type billet heaters including billet preparation systems. The<br />
present paper is intended, first of all, to give an outline of a number of systems put into service in the most recent past.<br />
This is followed by a brief look at some projects in progress and, ultimately, a new development is presented.<br />
Nach Abschluss der Installation einer 44 MN-Pressenlinie<br />
bei Constellium Singen, kann nun über<br />
die erfolgreiche Inbetriebnahme und die positiven<br />
Ergebnisse berichtet werden: Hier wurde fast das komplette<br />
Lieferprogramm installiert: Von der Stangenaufgabe, der<br />
Stangeneinlagerung und -verwaltung (Bild 1) über die Transporteinrichtungen<br />
(Bild 2) bis zur Doppelblattsäge und zwei<br />
Induktionsöfen konnte aus einer Hand installiert werden.<br />
Auch die gelieferte Doppelblattsäge hat sich bewährt<br />
und ihr Einsparpotenzial unterstrichen: Bei diesem Konzept<br />
sägen zwei 3,5 mm-Sägeblätter anstatt eines 6 mm-<br />
Sägeblattes, demnach fallen über 40 % weniger Späne an.<br />
Das Einsparpotenzial liegt bei über € 50.000 jährlich. Die<br />
Doppelblattsäge kann sowohl kalt als auch warm betrieben<br />
werden und stellt daher eine gute Alternative zur häufig<br />
verwendeten Warmschere dar.<br />
KOMPLETTE ERWÄRMUNGSLINIE<br />
FÜR SAPA-JOINT-VENTURE IN CHINA<br />
Im Jahr 2012 erhielt Otto Junker den Auftrag zur Lieferung<br />
der kompletten Erwärmungslinie für 18“ und 21“ Stangen<br />
und Blöcke zu einer der weltweit größten Strangpressen<br />
(120 MN) für das Joint-Venture aus SAPA und der Aluminium<br />
Corporation of China (CHALCO) in Chongqing, China. Die<br />
Profile werden später vor allem im chinesischen Verkehrssektor<br />
Verwendung finden. In China soll das außerstädtische<br />
Bahnnetz in den nächsten Jahren auf mindestens<br />
120.000 km erweitert werden; zudem wurde letztes Jahr<br />
ein € 100 Mrd.-Programm zum Ausbau der städtischen<br />
Bahnnetze gestartet.<br />
Die Erwärmungslinie besteht aus einem Vertikalmagazin<br />
für ungefähr 1.200 t Aluminium-Stangen, einer<br />
Bild 1: Stangenaufgabe und Materialverwaltung<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
49
FACHBERICHTE<br />
Bild 2: Lade- und Transporteinrichtung<br />
für Aluminiumbolzen<br />
Bild 3: Anlage vor der Auslieferung<br />
Kaltsäge sowie sechs parallel angeordneten Induktionsöfen<br />
und den erforderlichen Transporteinrichtungen von<br />
der Aufgabe bis zum Pressenlader. Der Auftrag umfasste<br />
sowohl den kompletten Maschinen- und Anlagenbau,<br />
als auch die komplette Software zur Materialverwaltung.<br />
Dabei wurde zwischen einem lokalen Anteil (Transporte,<br />
Magazin) und einer Lieferung der Kernkomponenten<br />
(IGBT-Schaltschrank, Steuerung, Induktionsspule etc.)<br />
unterschieden. Der lokale Lieferanteil wird über das<br />
chinesische Tochterunternehmen beigestellt, die Projektleitung<br />
und Konstruktion erfolgt vollständig vom<br />
Hauptsitz in Lammersdorf. Alle Daten zur Identifizierung<br />
der aufgelegten Stangen werden per Barcode gescannt<br />
und in einem PC-basierten Materialverfolgungssystem<br />
zusammen mit dem Einlagerungsort gespeichert. Nach<br />
der Entnahme der Stangen erfolgt ein Datentracking,<br />
d. h. es werden Datenpakete gebildet, die während des<br />
Durchlaufes mit Ist-Daten ergänzt und schließlich blockbezogen<br />
an die Strangpresse übergeben werden. Hierfür<br />
kommt Standard-Software „Factory Talk“ zum Einsatz.<br />
Zudem ermöglicht das System auch das Wiedereinlagern<br />
bereits angesägter Stangen, z. B. bei Auftragswechsel<br />
oder Auftragsabbruch.<br />
Wie alle induktiven Bolzenerwärmungsanlagen des Herstellers<br />
wird auch diese Anlage mit einer IGBT-Umrichteranlage<br />
betrieben. Diese auf Transistortechnologie basierende<br />
Umrichter-Technologie wurde vor ca. 10 Jahren von der<br />
internen Forschungs- und Entwicklungsabteilung entwickelt<br />
und bietet neben dem hohen Wirkungsgrad und<br />
dem wartungsarmen Betrieb den Vorteil der stufenlosen<br />
Leistungsregelung.<br />
Die Strangpresse eines chinesischen Lieferanten befindet<br />
sich in der Erprobungsphase, während die gelieferten<br />
Anwärmöfen in Produktionsbereitschaft versetzt wurden<br />
und auf Anforderung die für das Einfahren der Presse benötigten<br />
Bolzen liefern.<br />
HALBZEIT BEI HANYOUNG TECHNOLOGY CO.<br />
Auch der koreanische Kunde HYTC davon überzeugt werden,<br />
die beiden neuen UBE-Pressen mit Induktionsöfen<br />
auszurüsten. Die Anlagen bestehen jeweils aus einem Bolzenmagazin,<br />
einem Induktionsofen und einem Quertransport,<br />
von dem die Bolzen an den Pressenlader übergeben<br />
werden (Bild 3).<br />
Mitte des letzten Jahres wurde zunächst eine der beiden<br />
Anlagen ausgeliefert und in Betrieb genommen. Ende des<br />
Jahres wurde in einem zweiten Schritt auch die baugleiche<br />
zweite Anlage montiert und in Betrieb genommen.<br />
KOSTENEREINSPARUNG<br />
BEI SAPA UNGARN<br />
Das Unternehmen Sapa wird am Standort Székesfehérvár<br />
in Ungarn die neue Pressenlinie P3 errichten. Otto Junker<br />
wird für diese als Gesamtausrüster die komplette Bolzenvorbereitung<br />
vor der Presse liefern, bestehend aus Aufgabemagazin,<br />
vertikalem Stangenmagazin, Säge und zwei<br />
parallel angeordneten Induktionsöfen sowie den Transporteinrichtungen<br />
von Stangenaufgabe bis zum Pressenlader.<br />
Die Aluminiumstangen werden durch eine platzsparend<br />
ausgeführte vertikale Doppelblattsäge auf Pressbolzenlänge<br />
konfektioniert. Durch den Einsatz dieser Doppelblattsäge<br />
und die damit reduzierte Schnittbreite werden jährlich<br />
50 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
FACHBERICHTE<br />
Kosten für nicht anfallende Späne in Höhe von ca. € 50.000<br />
eingespart. Angesägte Reststangen können wieder im<br />
Magazin eingelagert werden. Nicht einlagerungsfähige<br />
Stangenreste werden zerteilt und für spätere Produktionen<br />
gleicher Legierung über einen Overheadgreifer abgelegt.<br />
Für optimale Reststückverwertung kann die Doppelblattsäge<br />
auch im Modus „two-part-billets“ gefahren werden.<br />
Auch diese Induktionsöfen werden mit der modernen<br />
IGBT-Umrichteranlage betrieben. Als Besonderheit soll an<br />
dieser Stelle erwähnt werden, dass die aufwendige Magazinierung<br />
in der Lage sein wird, sowohl die neue Presse<br />
P3 als auch die parallel weiter betriebene Presse P4 zu<br />
versorgen, einschließlich des vollständigen Datenmanagements.<br />
Daher erfolgt die Steuerung über zwei autarke<br />
Allen-Bradley-Steuerungen.<br />
Die Inbetriebnahme hat folglich ebenfalls in zwei Schritten<br />
stattgefunden: Im Dezember 2013 Teil 1 zur Versorgung von<br />
P4 und ab Februar 2014 Teil 2 für die neue Strangpresse P3.<br />
HYDRO ALUMINIUM NENZING<br />
INVESTIERT IN P16<br />
Nach über 20 Jahren Betrieb einer induktiven Stangenerwärmung<br />
mit nachgeschalteter Warmschere wurde die<br />
Anlage der Hydro Aluminium Nenzing GmbH im Jahr 2007<br />
mit einer IGBT-Umrichteranlage und weiteren Heizspulen<br />
erweitert, sowohl um die Anlage auf den technisch neuesten<br />
Stand zu bringen als auch zur weiteren Steigerung des<br />
Durchsatzes. Die guten Erfahrungen mit dem Anlagenkonzept<br />
hinsichtlich Zuverlässigkeit, Temperaturgenauigkeit<br />
und Flexibilität stellten die wesentlichen Gründe für Hydro<br />
Aluminium Nenzing dar, auch bei der Erneuerung des Bolzenerwärmungsanlage<br />
an der vorhandenen Presse P16 auf<br />
denselben Hersteller zu vertrauen.<br />
Die neue Anlage soll Anfang dieses Jahres in Betrieb<br />
genommen werden und umfasst neben der Stangenerwärmung<br />
auch das vorgelagerte Materialhandling von der<br />
Stangenaufgabe auf einem Kettenmagazin über die Stangeneinlagerung<br />
in einem Vertikalmagazin, in dem bis zu 60<br />
Stränge gelagert werden können, bis zur Beschickung des<br />
Induktionsofens. In dem ca. 5 m langen Induktionsofen wird<br />
ein gewünschtes Temperaturprofil (Taper) auf die Stangen<br />
aufgebracht, bevor sie in der Warmschere abgelängt werden.<br />
Wie die modernisierte Vorgängeranlage wird auch die<br />
neu gelieferte Anlage mit IGBT-Umrichteranlage betrieben.<br />
ERWÄRMUNG VON<br />
SONDER-KUPFERLEGIERUNGEN<br />
Bereits im Jahr 2009 ging der erste Auftrag zur Erwärmung<br />
von Sonder-Kupferlegierungen der Firma Heinrich Schneider<br />
NE Metallurgie GmbH ein. Dieser Auftrag war eines der<br />
Pilotprojekte zum Ersatz des metallischen Schmelzschutzrohres<br />
durch eine nur wenige Millimeter dicke keramische<br />
Auskleidung (Bild 4).<br />
Keramische Spulenauskleidungen für induktive Bolzenerwärmungen<br />
mussten bis dahin eine erhebliche Dicke aufweisen,<br />
was aber einen größeren Spalt zwischen Spule und<br />
Pressbolzen zur Folge hatte und somit den Wirkungsgrad<br />
und damit die Energiekosten negativ beeinflusste. Nach<br />
Versuchen mit unterschiedlichen Keramiken gelang es der<br />
Entwicklungsabteilung eine Mischung zu finden, die auch<br />
bei dünnen Abmessungen eine gute Robustheit gegenüber<br />
mechanischen Stößen und Belastungen aufweist. Die<br />
guten Ergebnisse hinsichtlich Standzeit, Wartungsfreundlichkeit<br />
und Kosten waren die ausschlaggebenden Gründe,<br />
die keramische Auskleidung zum Standard zu machen.<br />
Nun wurde von der Firma Heinrich Schneider eine weitere<br />
baugleiche Anlage bestellt.<br />
BESTEHENDE KONZEPTE<br />
WERDEN WEITERENTWICKELT<br />
Nachdem im Jahr 2012 das entwickelte Konzept Kombi-<br />
GAS erfolgreich bei der Firma Sapa Offenburg in Betrieb<br />
genommen wurde, vermeldet der Hersteller ein weiteres<br />
Anlagenkonzept.<br />
Bei der KombiGAS wird ein konventioneller Konvektionsofen<br />
mit einem direkt beheizten Flammteil kombiniert, d. h.<br />
es werden zwei bisher voneinander unabhängig betriebene<br />
Anlagentypen in einer Achse miteinander verbunden.<br />
Dadurch können die Vorteile beider Konzepte – niedriger<br />
Energieverbrauch des Konvektionsofens und hohe Flexibilität<br />
der direkten Flammenbeheizung – gleichzeitig genutzt<br />
werden. Es zeigte sich, dass vor allem im Teillastbetrieb zwischen<br />
50 und 70 % des maximalen Durchsatzes erhebliche<br />
Steigerungen des Wirkungsgrades erzielt werden konnten,<br />
Bild 4: Keramische Spulenauskleidung<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
51
FACHBERICHTE<br />
was sich für den Betreiber durch deutlich niedrigeren Gasverbrauch<br />
am tatsächlichen Betriebspunkt, nämlich bei<br />
60-80 % des Auslegungspunktes, bezahlt macht.<br />
Insofern lag es auf der Hand, auch die Kombination des<br />
Konvektionsofens und des Induktionsofen marktfähig zu<br />
machen. Hierbei wird der direkt flammenbeaufschlagte<br />
Anlagenteil durch einen Induktionsofen ersetzt und es<br />
können zusätzlich dessen Vorteile, nämlich die fein gestufte<br />
Herstellung eines Temperaturprofils (Taper) von 100 K/m<br />
mit einer Genauigkeit von +/-5 K genutzt werden (KombiPOWER).<br />
Der Wirkungsgrad des konvektiven Ofenteils<br />
(>75 %) bleibt uneingeschränkt erhalten, der Wirkungsgrad<br />
des Induktionsofens liegt knapp über 60 %. Da der Großteil<br />
der Erwärmung im Konvektionsofen erfolgt, kann ein<br />
thermischer Gesamtwirkungsgrad in der Größenordnung<br />
von 70 % erreicht werden.<br />
Sowohl in die Warmschere als auch in die Warmsäge wurde<br />
ein vollautomatisches Parkschnittsystem integriert. Erst dadurch<br />
kann der Wirkungsgrad auch tatsächlich in verminderte<br />
Betriebskosten und Umweltnutzen umgesetzt werden. Wird<br />
das Ende eines Stranges erreicht, ist ein Reststück von 1,0 m<br />
Länge vorhanden, wobei die Strangpresse einen 1,2 m langen<br />
Bolzen angefordert hat. Die Steuerung berechnet nun den<br />
optimalen „Parkschnitt“, indem das Reststück im sogenannten<br />
Vorschnitt bei 0,5 m geteilt und mittels eines speziellen Greifersystems<br />
„geparkt“ wird. Gleichzeitig erfolgt der Vorschub<br />
der Strangsäule so, dass sich aus dem verbliebenen Reststück<br />
und 0,7 m des neuen Strangs der angeforderte 1,2 m lange<br />
Bolzen ergibt. Bei Bolzenabruf wird die Strangsäule erneut auf<br />
0,7 m vorgeschoben und es erfolgt der sogenannte Komplementärschnitt,<br />
der mit dem zuvor getätigten Vorschnitt wieder<br />
auf 1,2 m ergänzt wird. Solange zweiteilige Bolzen erlaubt<br />
sind, kann auf diese Weise die komplette thermische Energie<br />
schrottfrei genutzt werden, ohne dass ein Rücktransport und<br />
die Abkühlung der Reststücke notwendig sind. Ein einfaches<br />
Rechenbeispiel zeigt, dass bereits dann, wenn lediglich 0,3 m<br />
lange Reststücke eines 6 m langen Stranges stets zurückgeführt<br />
und abgekühlt werden, 5 % der eingebrachten Energie verloren<br />
und damit die Investitionen in den thermischen Wirkungsgrad<br />
der Erwärmungsanlage nutzlos sind.<br />
Sollten die QMS-Anforderungen das Verpressen zweiteiliger<br />
Blöcke nicht zulassen, so bietet der Hersteller alternativ<br />
die Integration einer Schweißmaschine an: Drei Kunden<br />
können über eine nahezu schrottfreie Produktion berichten,<br />
seit auf der Beschickungsseite Einzelstränge mittels<br />
Reibrührschweißen zu einem Endlosstrang verbunden werden.<br />
Hierbei gilt: Je genauer die Strangenden geschopft<br />
sind, desto niedriger ist das Risiko von Lufteinschlüssen.<br />
Damit sich die Technologien als „Stand der Technik“<br />
durchsetzen, ist auf Anwenderseite ein mutiges Umdenken<br />
insofern gefragt, als mitunter längere Amortisationsdauern<br />
(
FACHBERICHTE<br />
Mikrowellenerwärmung –<br />
Beispiele aus Praxis<br />
von Ivan Imenokhoyev, Peter Wübben<br />
Seit ca. 50 Jahren ist die Mikrowellenerwärmungstechnik für den industriellen Einsatz verfügbar. Um die Vorteile dieser<br />
Technik darzustellen, wird anschaulich auf die Theorie der Mikrowellenerwärmung eingegangen. Zusätzlich werden<br />
die praktischen Effekte an einigen ausgewählten Beispielen demonstriert. Dieser Artikel soll einen Überblick über die<br />
zurzeit verfügbaren Arten von industriellen Nieder- und Hochtemperatur-Mikrowellen-Erwärmungsanlagen geben. Die<br />
Mikrowellenerwärmung kann häufig den Trocknungs- bzw. Erwärmungsprozess deutlich beschleunigen und auf diese<br />
Weise Zeit, Energie und Geld einsparen.<br />
Microwave heating – practical examples<br />
Since approx. 50 years microwave heating has been available for industrial use. For showing the advantages of this<br />
technique, the theory of microwave heating will be explained and the practical application will be demonstrated with<br />
some selected examples. The recent article gives an overview of the possible kinds of industrial microwave heating and<br />
the advantages of it against conventional heating.<br />
Mikrowellen-Erwärmungseinrichtungen existieren<br />
mittlerweile in vielen verschiedenen Ausführungen.<br />
Neben den klassischen Kammersystemen<br />
wie der Küchenmikrowelle wird die Mikrowellenerwärmung<br />
auch in industriellen, kontinuierlich betriebenen<br />
Trocknungs- und Erwärmungsanlagen eingesetzt. Langjährige<br />
Erfahrung im Mikrowellenbereich und innovative<br />
Ideen sind die Basis der Mikrowellenanlagen von Linn High<br />
Therm (LHT). Die mit diesen Anlagen möglichen Trocknungs-<br />
und Erwärmungsprozesse sind so vielfältig wie in<br />
der konventionellen Thermoprozesstechnik. Die Behandlung<br />
von Materialien mittels Mikrowellen weist eine Anzahl<br />
vielversprechender Vorteile gegenüber konventionellen<br />
Erwärmungstechniken auf, z. B. bessere Qualität des Erzeugnisses,<br />
Verkürzung der Prozesszeit, Einsparung von Energie<br />
und Energiekosten durch einen höheren Wirkungsgrad,<br />
Umweltentlastung, geringere Anlagenkosten und höhere<br />
Flexibilität der Anlage [1-5].<br />
Unter Mikrowellenerwärmung versteht man dabei<br />
einen Vorgang, bei dem Energie mit einer Frequenz von<br />
0,3 GHz bis 300 GHz in ein Erwärmungsgut als elektromagnetische<br />
Welle mit Wellenlängen im Bereich von 1 m<br />
bis 1 mm eindringt und darin in Wärme umgewandelt<br />
wird. Für die Mikrowellentechnik stehen im Wesentlichen<br />
vier ISM-Frequenzen (Frequencies for Industrial, Scientific<br />
and Medical radio-frequency equipment) zur Verfügung,<br />
die je nach länderspezifischen Regeln auch abweichen<br />
können. Die höchste Frequenz ist 28 bzw. 30 GHz, wobei<br />
ein industrieller und kostengünstiger Einsatz in größerem<br />
Maßstab noch nicht in Sicht ist.<br />
Die niedrige Frequenz von 0,915 GHz unterliegt einem<br />
gewissen technischen Aufwand, der nur für bestimmte<br />
Fälle einen Einsatz rechtfertigt. Die kostengünstigste<br />
„Frequenz“ ist die mit 2,45 ± 0,050 GHz, die weltweit bei<br />
Haushaltsmikrowellen genutzt wird. Vom Standpunkt der<br />
Mikrowellen-Thermoprozesstechnik findet das SHF-Band<br />
mit der Frequenz 5,8 ± 0,075 GHz auch eine industrielle<br />
Anwendung [5].<br />
Bevor auf das physikalische Prinzip der Mikrowellentechnik<br />
näher eingegangen wird, wird kurz der konventionelle<br />
Erwärmungsprozess beleuchtet. Als Wärmequellen dienen<br />
z. B. Widerstands- oder Infrarotheizelemente, wobei sich<br />
diese in der Umgebung des zu erwärmenden Materials<br />
befinden. Über Wärmestrahlung und -konvektion wird<br />
deren Energie auf die Oberfläche des Materials übertragen<br />
und muss von dort in das Innere wandern, um eine Durch-<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
53
FACHBERICHTE<br />
Tabelle 1: Versuchsübersicht zur Mikrowellen-Behandlung von Hülsenfrüchten<br />
Technische Parameter / Bezeichnung Wert Kommentar<br />
Testmaterial Hülsenfrüchte Korngröße ca. 3-5 mm; Schütthöhe ca. 30-60 mm<br />
Anfangsfeuchte des Materials / H input ca. 6,73 % Gemessen mit Analysewaage Sartorius MA 40<br />
Endfeuchte des Materials / H output ca. 5,7 % Gemessen mit Analysewaage Sartorius MA 40<br />
Insekten im Material<br />
vorhanden<br />
In Plastiktütchen wurden jeweils 16 Insekten nach visueller Kontrolle<br />
als abgetötet eingeschätzt.<br />
Am nächsten Tag wurde durchschnittl. 1 Insekt wieder lebendig.<br />
Insgesamt haben ca. 6,25 % (1 Insekt) von 16 Insekten die Mikrowellenbehandlung<br />
überlebt und die restlichen 93,75 % (15 Insekten)<br />
wurden abgetötet.<br />
Umgebungstemperatur in der Halle T Halle 27,3 °C Messwert von Widerstandsthermometer PT1000<br />
Material-Eingangstemperatur T ein 27,2 °C Messwert von Widerstandsthermometer PT1000<br />
Material-Ausgangstemperatur T aus s. Bild 2 und 4 Gemessen mit PT1000 und IR-Wärmebildkamera FLIR, USA<br />
Mikrowellenleistung P MW 68 kW 85 Magnetrons<br />
Heißluft-Leistung P Heißluft 24 kW 2 elektrisch beheizte Heißluftzonen<br />
Temperatur der Heißluft T Heißluft ein 95 °C Reglereinstellung<br />
Temperatur der Luft am Austritt T Luft aus 47 °C Messwert von Widerstandsthermometer PT1000<br />
Gesamtleistung P ges 92 kW 68 kW MW-Leistung + 24 kW der Heißluft-Leistung<br />
Bandgeschwindigkeit V Band ca. 1,07 m/min Messwert<br />
Verweilzeit t Prozess 15,23 min Berechnungswert<br />
Zykluszeit t Zyklus ca. 57,58 min Messwert<br />
Masse des Materials am Eingang m Material 2.100 kg Messwert<br />
Massendurchsatz pro Stunde ca. 2.188,3 kg/h Berechnungswert<br />
wärmung des Materials zu ermöglichen. Die Wärmeleitfähigkeit,<br />
Absorption und die spezifische Wärmekapazität<br />
des Materials bestimmen hierbei im Wesentlichen den<br />
Erwärmungsprozess [3].<br />
Empfindliche Materialien erlauben unter Umständen<br />
keine hohen Temperaturen und weist das Material<br />
dazu noch eine schlechte Wärmeleitfähigkeit auf,<br />
ist ein langer Erwärmungsprozess unausweichlich,<br />
sodass der Herstellung bestimmter Produkte mit den<br />
konventionellen Erwärmungstechniken enge Grenzen<br />
gesetzt sind. Um diese Grenzen zu umgehen, muss<br />
nicht die Physik neu geschrieben werden, sondern nur<br />
Bild 1: Mikrowellen-Banddurchlauftrockner MDBT<br />
70+24/1040/210/16300 in der Produktion<br />
Bild 2: Oberflächentemperaturverteilungen bei<br />
dem Dauertest<br />
54 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
FACHBERICHTE<br />
Bild 3: Mikrowellen-Banddurchlauftrockner MDBT<br />
9/2,45–1,6/5,8+3/640/1650<br />
Bild 4: Temperaturverlauf im Testmaterial beim<br />
Dauertest in Abhängigkeit von der Zeit<br />
die Hochfrequenztechnik bzw. Radartechnik eine größere<br />
Beachtung finden.<br />
Bei der Mikrowellentrocknung wird die Energie im Inneren<br />
des Materials absorbiert und es stellt sich im Gegensatz<br />
zur konventionellen Trocknung ein inverses Temperaturprofil<br />
ein. Dieses Temperaturprofil ist vorteilhaft, da sich im Innern<br />
des Materials ein höherer Dampfdruck aufbaut und eine<br />
Trocknung von innen nach außen erfolgt. In den kälteren<br />
äußeren Schichten kondensiert ein Teil des Dampfes und<br />
hält die Oberfläche feucht und durchlässig bis von innen<br />
kein Dampf mehr nachkommen kann und die Oberfläche<br />
anschließend zu trocknen beginnt. Somit ist eine effektive<br />
Trocknung mit Entfernung aller Wassernester möglich. Durch<br />
die unterschiedliche Energieaufnahme der zu trocknenden<br />
Materialien sind prinzipiell unterschiedliche Prozessabläufe<br />
möglich, wobei oberhalb eines Feuchtegehaltes von ca.<br />
15 Gew.-% kein wesentlicher Unterschied besteht. Hier<br />
bestimmt das Wasser den Prozessablauf. Im Bereich von<br />
5-15 Gew.-% kann die Trockensubstanz selbst eine zunehmende<br />
Rolle spielen. Ist das Material selbst in der Lage Mikrowellenenergie<br />
zu absorbieren, kann die Temperatur des<br />
Materials ansteigen, wobei die Temperaturabhängigkeit der<br />
Dielektrizitätskonstante den Prozess bestimmt. Bei gewissen<br />
Chemikalien kann dadurch das chemisch gebundene Wasser<br />
abgespalten werden. Unterhalb von 5 Gew.-% Feuchte<br />
kann die Mikrowellentrocknung mit dem abnehmenden<br />
Feuchtegehalt uneffektiv werden. Es ist ratsam, vorher Materialuntersuchungen<br />
durchzuführen, um sicherzustellen, dass<br />
die notwendige Temperatur erreicht werden kann [5].<br />
Anfang der 1990er-Jahre begann die Linn High Therm<br />
Bild 5: Anordnung der faseroptischen Sensoren<br />
Bild 6: Temperaturverläufe in Salz beim Testversuch<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
55
FACHBERICHTE<br />
GmbH zusammen mit der Riedhammer GmbH ihre Aktivitäten<br />
auf dem Gebiet der Mikrowellenerwärmung. Um dem<br />
Bedarf nach Industrietrocknern nachzukommen, wurden<br />
Mikrowellen-Trockner entwickelt.<br />
Aufgrund des einfachen und flexiblen Konzeptes, wie<br />
beispielsweise dem modularen Aufbau, gelang es, kostengünstige<br />
Mikrowellen-Anlagen der MDBT-Baureihe<br />
zu fertigen, die bei den verschiedensten Anwendungen<br />
eingesetzt werden können. Es sind universelle Versuchsanlagen,<br />
anpassbar an verschiedenste Anwendungen z. B.<br />
zum Trocknen von Holz, Keramik, Chemie, Lebensmitteln,<br />
Baustoffen, zum Aushärten faserverstärkter Kunststoffe<br />
(GFK/CFK) u. v. m. Weiterhin wird dieses Erwärmungsprinzip<br />
zum Auftauen, Kalzinieren, Aushärten, Tempern und zur<br />
Synthesebeschleunigung verwendet.<br />
Nachstehend sind einige Beispiele aus der Praxis zur<br />
Mikrowellen-Behandlung aufgeführt, die das Funktionsprinzip<br />
ausführlich beschreiben und die Effektivität der<br />
industriellen Mikrowellen-Anlagen veranschaulichen.<br />
MIKROWELLEN-BEHANDLUNG<br />
VON HÜLSENFRÜCHTEN<br />
Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Mikrowellenbehandlung<br />
von Hülsenfrüchten, z. B. Bohnen und Erbsen. Die<br />
Mikrowellenbehandlung ist für die Reduktion von Keimen<br />
und Abtötung von Insekten ohne Beschädigungsgefahr<br />
und Beeinflussen von Geschmack oder Optik des Produkts<br />
sowie Erhöhung der Haltbarkeit geeignet.<br />
Die Fotos und Messergebnisse von IR-Wärmebildkamera<br />
FLIR, USA und Widerstandsthermometer PT1000 sind in<br />
Bild 1-3 dargestellt. Bild 2 zeigt eine typische Temperaturverteilung<br />
bei einem Dauertest. Eine kontinuierliche Temperaturmessung<br />
während der Mikrowellenbehandlung in<br />
dem Produkt wurde mithilfe des PT1000 Widerstandsthermometers<br />
oder eines faseroptischen Messsystems realisiert.<br />
Bild 4 zeigt die Messergebnisse einer Temperaturmessung<br />
mit dem PT1000 Widerstandsthermometer.<br />
MIKROWELLEN-BEHANDLUNG VON SALZ<br />
Als Versuchsanlage wurde ein Mikrowellen-Trockner MDBT<br />
9/2,45–1,6/5,8+3/640/1650 eingesetzt (Bild 3). Die Bandgeschwindigkeit<br />
betrug während der Mikrowellen-Behandlung<br />
von Salz konstant ca. 0,3 m/min. Die Feuchtigkeit<br />
wurde von einer kleinen Probenmenge von ca. 10-13 g mit<br />
der Feuchtigkeitswaage Sartorius MA 40 (Sartorius, USA)<br />
vor und nach den Versuchen ermittelt.<br />
Die gesamte Mikrowellenleistung betrug ca. 10,6 kW. Die<br />
Temperatur im Schüttgut wurde bei dem Testversuch mit<br />
einem faseroptischen Temperaturmesssystem, bestehend<br />
aus drei faseroptischen Sensoren T1, T2 und T3, die an drei<br />
Stellen im Schüttgut angebracht wurden, sowie mit einer<br />
Infrarot-Thermokamera (FLIR, USA) an der Oberfläche kontrolliert<br />
(Bild 5). Die gemessenen Ergebnisse sind Bild 6 zu<br />
entnehmen. Zusätzlich wurde die Oberflächentemperatur<br />
mithilfe der IR-Kamera kontrolliert.<br />
Für die technischen Prozesse ist es wichtig, einen möglichst<br />
guten Wirkungsgrad sowie ein möglichst homogenes<br />
elektromagnetisches Feld zu erzielen. Dies wird durch neun<br />
900 W Standard-Magnetrons realisiert, welche neben deutlich<br />
geringeren Wartungs- und Reparaturkosten gleichzeitig<br />
sehr lange Lebensdauern aufweisen. Bei der Entwicklung<br />
wurde darauf geachtet, dass alle Komponenten leicht zu<br />
reinigen, zu warten und zu wechseln sind.<br />
LITERATUR<br />
[1] Feher, L.: Energy Efficient Microwave Systems, Springer Verlag,<br />
2009<br />
[2] Imenokhoyev, I.: Computergestützte 3D-Modellierung von<br />
Mikrowellen-Erwärmungsanlagen. Berichte aus der Verfahrenstechnik.<br />
Aachen: Shaker Verlag, zugl. Freiberg, TU Bergakademie<br />
Freiberg, Dissertation, 2007<br />
[3] Wübben, P.; Kintsel, N.: Sparsam erwärmen mit Mikrowellen.<br />
In VDMA-Nachrichten Mai/2011 VDMA Verlag GmbH, Frankfurt<br />
am Main (Germany)<br />
[4] Imenokhoyev, I.; Windsheimer, H.; Waitz. R.; Kintsel, N.; Linn,<br />
H.: Mikrowellenerwärmungstechnik: Potentiale und Grenzen.<br />
In cfi /Ber. DKG 89 (2012) No. 11-12., S. D 19-D 27<br />
[5] Imenokhoyev, I. et al.: Microwave Heating Technology: Potentials<br />
and Limits. In cfi/Ber. DKG 90 (2013) No. 4, S. E 41-E 49<br />
AUTOREN<br />
Dr. Peter Wübben<br />
Linn High Therm GmbH<br />
Eschenfelden<br />
Tel.: 09665 / 9140-62<br />
wuebben@linn.de<br />
Dr. Ivan Imenokhoyev<br />
Linn High Therm GmbH<br />
Eschenfelden<br />
Tel.: 09665 / 9140-48<br />
imenokhoyev@linn.de<br />
56 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
FORSCHUNG AKTUELL<br />
Induktive Unterstützung<br />
von Hybrid-Schweißverfahren<br />
von Jörg Neumeyer, Bernard Nacke<br />
Das Fügen von dickwandigen Stahlbauteilen<br />
mit einer Blechstärke über<br />
10 mm wird bislang mittels mehrlagiger<br />
Unterpulver-Schweißvorgänge durchgeführt.<br />
Doch die stetig steigende Nachfrage<br />
nach hochfesten Feinkornbaustählen<br />
erfordert eine gesteigerte Produktivität,<br />
die nur über eine prozesssichere und leistungsstarke<br />
Fertigung in einem einzigen<br />
Prozessschritt erreicht werden soll.<br />
Bauteile aus Feinkornbaustahl bieten<br />
sehr hohe Festigkeiten bei geringem Materialeinsatz<br />
und eignen sich somit hervorragend<br />
zur Verwendung bei der Produktion<br />
von Kranfahrzeugen und zur Gewichtsreduktion<br />
im Schiffbau. Besonders ermöglichen<br />
diese Werkstoffe die Errichtung von<br />
neuen, größeren Windenergieanlagen, um<br />
den steigenden Energiebedarf der Weltbevölkerung,<br />
insbesondere in China, Indien<br />
und Brasilien, zu decken. Die derzeitigen<br />
politisch getriebenen Klimaziele fordern<br />
bis zum Jahr 2020 einen Anteil von 35 % für<br />
Strom aus regenerativen Energiequellen.<br />
Zur Erreichung dieser Ziele müssen zum<br />
einen die bereits installierten Windenergieanlagen<br />
ausgebaut werden („Repowering“),<br />
zum anderen müssen neue Anlagen auf<br />
dem Festland mit größeren Generatoren<br />
und höheren Türmen ausgestattet bzw. auf<br />
dem Meer auf stahlbasierten Fundamenten<br />
errichtet werden.<br />
LÖSUNGSANSATZ<br />
Den Lösungsansatz zur benötigten Erhöhung<br />
der Fertigungsgeschwindigkeit und<br />
der Produktionskapazität von geschweißten<br />
Feinkornstahlbauteilen im Grobblechbereich<br />
bietet die Hybrid-Schweißtechnologie,<br />
bei welcher hocheffektive Festkörperlaser<br />
eingesetzt werden, die durch<br />
den technologischen Fortschritt seit kurzer<br />
Zeit die nötige Ausgangsleistung bereitstellen,<br />
um große Blechdicken (> 10 mm)<br />
zu schweißen. Der gleichzeitige Einsatz<br />
von MSG-Brenner und Laser in einem<br />
gemeinsamen Schmelzbad und die damit<br />
einhergehende zusätzlich eingebrachte<br />
Leistung ermöglichen hohe Einschweißtiefen,<br />
große Schweißgeschwindigkeiten und<br />
eine gesteigerte Spaltüberbrückbarkeit [1].<br />
Die schweißtechnischen Prozessgrenzen<br />
werden durch eine eng gesteckte Temperaturtoleranz<br />
der Feinkornbaustähle definiert.<br />
Das geforderte Temperaturregime eines<br />
Schweißprozesses lässt sich ideal durch<br />
eine induktive Vorerwärmung beeinflussen<br />
und steuern. Mittels der bislang im<br />
Einsatz befindlichen Verfahren können<br />
die Anforderungen<br />
an eine homogene<br />
Nahtvorwärmung<br />
bei dickwandigen<br />
Bauteilen allerdings<br />
Laserquelle<br />
nur unzureichend<br />
erfüllt werden. Der<br />
Einsatz einer zweigeteilten<br />
Strahlquelle<br />
ermöglicht eine<br />
mechanische und<br />
damit elektrische<br />
Vorkontaktierung<br />
der zu fügenden<br />
Bleche. Ein zum Vorschub<br />
quergestellter<br />
Induktor bewirkt<br />
einen Stromfluss<br />
entlang der Spaltflanken<br />
und über<br />
die hergestellte<br />
Kontaktstelle, um<br />
den schweißrelevanten<br />
Bereich optimal vorzuwärmen. Im<br />
anschließenden Laser-MSG-Hybridprozess<br />
wird der Spalt aufgefüllt und die Bleche<br />
über die gesamte Stärke miteinander verschweißt<br />
(Bild 1). Das geschilderte Konzept<br />
zielt auf die robuste Einsetzbarkeit bei<br />
praxisüblichen Schweißpositionen sowie<br />
Spalt- und Toleranzmaßen ab. Gleichzeitig<br />
sollen die Fertigungsgeschwindigkeit<br />
erhöht und die Entstehung sogenannter<br />
Mittelrippendefekte vermieden werden.<br />
Neben der alleinigen Betrachtung des<br />
elektromagnetisch-thermisch gekoppelten<br />
Induktionserwärmungsprozesses sind die<br />
Kenntnisse und die Berücksichtigung der<br />
strukturmechanischen Eigenschaften der<br />
zu fügenden Bauteile und die Eigenarten<br />
der Kopplung aus Lichtbogenschweißpro-<br />
Schweißrichtung<br />
pendelnder<br />
Scanner oder<br />
Doppelfokusoptik<br />
10%<br />
Spiegel<br />
Schmelzbad 1<br />
(kontaktieren)<br />
Induktor<br />
-spule<br />
Scanner<br />
<strong>Induktives</strong><br />
Vorwärmen<br />
100%<br />
Spiegel<br />
Schmelzbad 2<br />
(schließen und<br />
auffüllen)<br />
pendelnder<br />
MAG-Brenner<br />
Bild 1: Schematische Darstellung des induktiv unterstützten<br />
Laser-MSG-Hybridprozesses<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
57
FORSCHUNG AKTUELL<br />
zess und Laserstrahlprozess unerlässlich,<br />
sodass ein interdisziplinäres Team aus den<br />
Bereichen Lasertechnologie, Stahlbau<br />
und Elektrotechnik für die Umsetzung der<br />
geforderten Ziele eingesetzt wurde.<br />
OPTIMIERUNG<br />
DURCH SIMULATION<br />
Für die Auslegung der auf das Problem<br />
angepassten Induktionseinheit werden<br />
umfangreiche FEM-Simulationen und<br />
Parameterstudien unter Anwendung des<br />
kommerziellen Softwarepakets ANSYS®<br />
durchgeführt. Bei der Entwicklung muss<br />
besonders das geforderte Temperaturregime<br />
entlang der Nahtflanke berücksichtigt<br />
werden. Die geometrischen Abmessungen<br />
des Induktors und die elektromagnetischen<br />
Größen werden dabei im Hinblick<br />
auf zulässige Maximaltemperaturen und<br />
die Temperaturverteilung beim Eintritt in<br />
den Schweißprozess optimiert.<br />
Die induktive Unterstützung hat bereits<br />
eine gute Einsatzmöglichkeit zur Produktivitätssteigerung<br />
und Gefügeverbesserung<br />
bei der Unterstützung von Strahlschweißprozessen<br />
von Blechen im Wandstärkenbereich<br />
bis 10 mm aufgezeigt [2,3]. Dickwandige<br />
Bauteile im Bereich zwischen 10 und<br />
23 mm weisen bei einlagigen Schweißprozessen<br />
häufig Heißrisse und damit geringe<br />
Schweißqualitäten auf.<br />
Um dieser Problematik entgegenzutreten,<br />
wird der Einsatz einer unterstützenden<br />
induktiven Erwärmungseinheit untersucht,<br />
die mittels einer speziellen Auslegung den<br />
Bild 2: Versuchsaufbau zur Untersuchung des Einsatzes einer unterstützenden<br />
induktiven Erwärmungseinheit<br />
Leistung in kW<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
1 3 5 7 10 20 30 40 50<br />
Frequenz in kHz<br />
Bild 3: Graphische Darstellung der Untersuchungsergebnisse zur Ermittlung<br />
der optimalen Frequenz<br />
43<br />
42<br />
41<br />
40<br />
39<br />
38<br />
37<br />
36<br />
35<br />
34<br />
33<br />
Temperaturerhöhung in K/3000 W<br />
Schweißbereich optimal vorerwärmt. Im<br />
Gegensatz zu den bereits bewährten unterstützenden<br />
Induktoren wurde der Induktorstrom<br />
hierbei senkrecht zum Vorschub<br />
getrieben, um eine direkte Erwärmung in<br />
den Nahtflanken zu generieren. Innerhalb<br />
erster Machbarkeitsstudien, die mithilfe von<br />
FEM-Simulationen und praktischer Erwärmungsversuche<br />
durchgeführt wurden,<br />
konnte die grundsätzliche Funktionalität<br />
des Ansatzes bestätigt werden (Bild 2).<br />
Mittels numerischer Parameterstudien<br />
und eigens entwickelter analytischer<br />
Zusammenhänge werden die für den Vorerwärmungsprozess<br />
optimalen geometrischen<br />
Parameter des Induktors ausgelotet,<br />
wobei hierbei ein besonderer Fokus auf<br />
der Induktorlänge und der Induktorbreite<br />
liegt. Diese beiden Größen stehen in direkter<br />
Korrelation zur Erwärmungsbreite, die<br />
besonders die auf die induktive Erwärmung<br />
folgenden Temperaturgradienten definiert,<br />
und zur Erwärmungslänge, welche die nötige<br />
elektrische Leistung und die Konzentration<br />
der Wärmequellendichte bestimmt.<br />
Die Frequenz des Induktorstroms –<br />
und damit auch des induzierten Wirbelstroms<br />
– hat einen starken Einfluss auf die<br />
Verteilung der Wärmequellen, den elektromagnetischen<br />
Wirkungsgrad und den<br />
Prozesswirkungsgrad. Durch numerische<br />
Untersuchungen wurde die Frequenz entsprechend<br />
der geforderten Größe einer<br />
möglichst großen leistungsspezifischen<br />
und gleichzeitig homogenen Erwärmung<br />
ermittelt (Bild 3).<br />
Der vergleichsweise leistungsarme Laserkontaktierungsprozess,<br />
der der induktiven<br />
Erwärmung vorangeht, führt neben der<br />
Realisierung einer elektrischen und mechanischen<br />
Kontaktierung der beiden zu fügenden<br />
Bleche zusätzlich zu einer Deponierung<br />
von thermischer Energie im Werkstück.<br />
Der induktive Erwärmungsprozess ist stark<br />
abhängig von den spezifischen Materialparametern,<br />
die wiederum von der Temperatur<br />
abhängen. Dazu werden quantitative und<br />
qualitative Einflüsse der Laserenergie auf<br />
das Temperaturniveau untersucht.<br />
VERSUCHSDURCHFÜHRUNG<br />
Durch die Definition aller zum Einsatz nötigen<br />
geometrischen und elektrischen Para-<br />
58 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Datenblatt<br />
Funktion<br />
0 50000 100000 150000 200000<br />
Magnetische Feldstärke H [A/m]<br />
FORSCHUNG AKTUELL<br />
350<br />
Messung<br />
Simulation<br />
Startbedingungen<br />
pos blank = 0<br />
ϑ = f(x 1 ,y 1 ,z 1 )<br />
v = Δpos / Δt<br />
Start<br />
Temperatur in °C<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
7 10 13 16 19 22 25<br />
Zeit in s<br />
Geometrieerstellung<br />
Harmonische Analyse<br />
ρ = f(ϑ), μ = f(ϑ, H)<br />
H (x n , y n , z n )<br />
Transiente Analyse<br />
λ = f(ϑ), c p = f(ϑ)<br />
Elektromagnetische Berechnung<br />
Magnetfeldverteilung<br />
μ m (x, y, z) ≈ μ m→∞ (x, y, z)?<br />
p (x n , y n , z n ) ja<br />
Anpassung der Permeabilität<br />
Wärmequellenverteilung<br />
nein → m = m + 1<br />
Thermische Berechnung<br />
Temperaturverteilung<br />
ϑ ( x n , y n , z n )<br />
Neue Position<br />
pos blank = pos blank + Δpos<br />
Temperaturverteilung<br />
ϑ (x n-1 , y n-1 , z n-1 )<br />
μ (x n , y n , z n )<br />
Relative Permeabilität<br />
t = tend?<br />
ja<br />
Ende<br />
Permeabilitätsverteilung<br />
nein → n = n + 1<br />
Bild 4: Vergleich von Simulations- und Messergebnis<br />
Bild 5: Darstellung der verwendeten Simulationsprozedur<br />
meter konnte der Induktor am Institut für<br />
Elektroprozesstechnik gefertigt und dem<br />
Laserzentrum Hannover für die Durchführung<br />
von praktischen Versuchen zur Verfügung<br />
gestellt werden. Der Abgleich von<br />
Messdaten, die mittels Thermoelementen<br />
und optischen Messverfahren gewonnen<br />
wurden, mit den Simulationsergebnissen<br />
ergibt eine hohe Übereinstimmung von<br />
Simulation und Praxis und kann somit die<br />
Berechnungsergebnisse verifizieren. Um<br />
eine nochmals verbesserte Deckung der<br />
Temperaturverläufe zu erhalten, werden die<br />
Auswirkungen der Werkstückeigenschaften,<br />
der thermischen Leitfähigkeit und der spezifischen<br />
Wärmekapazität durch numerische<br />
Parameterstudien untersucht (Bild 4).<br />
Die Auswertung mehrerer praktischer<br />
Versuche zeigt weiterhin die Zusammenhänge<br />
zwischen eingesetzter elektrischer<br />
Leistung und Vorschubgeschwindigkeit<br />
auf und bestätigt die zuvor getroffenen<br />
Vermutungen.<br />
Im Anschluss an die durchgeführten<br />
praktischen Schweißversuche wurden am<br />
Institut für Stahlbau der Leibniz Universität<br />
Hannover und am Laserzentrum Hannover<br />
Untersuchungen der entstandenen Materialgefüge<br />
vorgenommen. Für einen thermomechanisch<br />
gewalzten Feinkornbaustahl<br />
S700MC mit einer Wandstärke von 10 mm<br />
kann gezeigt werden, dass der Härteverlauf<br />
in Grundgefüge, Wärmeeinflusszone<br />
und Schweißbereich sehr gut durch die<br />
induktive Unterstützung gesteuert werden<br />
kann. Weitere Untersuchungen an einem<br />
X70-Stahl mit einer Stärke von 13,2 mm<br />
zeigen zudem, dass sich bei zu hoher<br />
eingesetzter Induktionsleistung zu große<br />
Wurzeldurchhänge ergeben, die sich mit<br />
einer produktivitätsbegünstigenden Erhöhung<br />
der Vorschubgeschwindigkeit kompensieren<br />
lassen. Über den Einsatz eines<br />
Schweißzusatzstoffes mit einem erhöhten<br />
Mangangehalt und unter Zuhilfenahme<br />
der induktiven Unterstützung können die<br />
untersuchten Bleche frei von Mittelrippendefekten<br />
miteinander verschweißt werden.<br />
Neben der thermischen Abhängigkeit<br />
besitzt die magnetische Permeabilität<br />
ebenso eine Abhängigkeit von der Magnetfeldstärke<br />
[4]. Bislang wurde der Verlauf<br />
lediglich temperaturabhängig im Simulationsprogramm<br />
eingeprägt, wobei die quantitativen<br />
Eigenschaften auf empirischen<br />
Werten beruhen. Ein zusätzlicher Algorithmus<br />
innerhalb der Simulation berücksichtigt<br />
ebenfalls die Abhängigkeit von der<br />
magnetischen Feldstärke. Der Algorithmus<br />
wird auf Grundlage einer eigens entwickelten<br />
analytischen Funktion implementiert<br />
und ermöglicht in sehr feiner Unterteilung<br />
die Anpassung der Materialkennwerte entsprechend<br />
der vorliegenden Feldstärke<br />
(Bild 5). Generell kann eine hohe Übereinstimmung<br />
der Temperaturkurven aus<br />
den bisherigen Betrachtungen und den<br />
Berechnungen, die mit Berücksichtigung<br />
der Feldstärke durchgeführt wurden, festgestellt<br />
werden.<br />
Ein wichtiges Kriterium der Untersuchungen<br />
besteht in der fokussierten Energieeinbringung<br />
im späteren Schweißbereich<br />
zur Unterstützung des Hybrid-<br />
Schweißprozesses. Zur Erfüllung dieser<br />
Forderung werden spezielle Geometrievarianten<br />
mit eingekerbtem Induktor und<br />
rohrförmigem Werkstück entwickelt und<br />
mittels Parameterstudien ausgewertet. Die<br />
jeweils im Vergleich zur Referenzgeometrie<br />
erhöhten Strom- und Wärmequellendichten<br />
führen zu der angestrebten Steigerung<br />
der Temperaturerhöhung in der Naht.<br />
Zur Abgrenzung der bisher für Wandstärken<br />
bis 10 mm eingesetzten Methode<br />
eines längsausgerichteten Induktors<br />
werden Vergleichsberechnungen der hier<br />
untersuchten Quervariante und der bislang<br />
verwendeten vorschubparallelen Variante<br />
vorgenommen. Die Simulationsergebnisse<br />
konnten sowohl für die hier betrachtete<br />
kleinste Wandstärke von 10 mm als auch<br />
für eine Wandstärke von 23 mm die Vorteile<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
59
FORSCHUNG AKTUELL<br />
der Querausrichtung bezüglich der fokussierten<br />
Leistungseinbringung und hohen<br />
Temperaturhomogenität im Nahtbereich<br />
herausstellen.<br />
FAZIT<br />
Die durchgeführten Studien konnten aufzeigen,<br />
dass die Forderung nach der Herstellung<br />
von geschweißten Blechen im<br />
Grobblechbereich durch einen einzigen<br />
Prozessschritt unter Zuhilfenahme einer<br />
optimierten Induktionseinheit erfüllt werden<br />
kann. Die Abstimmung der Laser- und<br />
MSG-Parameter mit der Induktionseinheit<br />
führt zu einem sicheren und leistungsstarken<br />
Fügeprozess mit großen Schweißgeschwindigkeiten<br />
unter Einhaltung hoher<br />
Schweißnahtqualitäten.<br />
LITERATUR<br />
[1] Dilthey, U.: Pilotstudie zum Einsatz des<br />
Laser-MSG-Hybridprozesses zum Hochleistungsschweißen<br />
von Stahl. Studiengesellschaft<br />
Stahlanwendung Düsseldorf, 2011<br />
[2] Mach, M.: Modelling and Application of<br />
Induction-Assisted Laser and Laser-Hybrid-<br />
Welding Processes, Sierke Verlag, 2012<br />
[3] Meier, O.: Laserstrahlschweißen hochfester<br />
Stahlfeinbleche mit prozessintegrierter<br />
induktiver Wärmebehandlung, Dissertation,<br />
PZH Produktionstechnisches Zentrum<br />
Hannover, 2005<br />
[4] Nacke, B.: Ein Verfahren zur numerischen<br />
Simulation induktiver Erwärmungsprozesse<br />
und dessen technische Anwendung,<br />
Dissertation, Fakultät für Maschinenwesen<br />
der Universität Hannover, 1987<br />
AUTOREN<br />
Dr.-Ing. Jörg Neumeyer<br />
Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Tel.: 0511/ 762-2872<br />
etp@etp.uni-hannover.de<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
Institut für Elektroprozesstechnik<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Tel.: 0511-762-5533<br />
nacke@etp.uni-hannover.de<br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum<br />
HÄRTEN&UMFORMEN<br />
19.- 21. Mai 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-erwaermen.de<br />
sponsored by<br />
Platin<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
Themenblock<br />
2<br />
Grundlagenseminar am 19. Mai (optional)<br />
• Metallurgische Grundlagen zur Wärmebehandlung<br />
von Stahlwerkstoffen<br />
• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
Tagung vom 20. bis 21. Mai<br />
Einführung<br />
• Induktive Randschichtwärmebehandlung –<br />
Herausforderungen und Trends aus Werkstoffund<br />
Verfahrenssicht<br />
Anlagendesign und Energieversorgung<br />
• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
Anlagen- und Messtechnik<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver<br />
Erwärmungsanlagen zum Härten<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver<br />
Erwärmungsanlagen zum Schmieden<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver<br />
Erwärmungsanlagen zum Umformen<br />
• Temperaturmesstechnik bei induktiven<br />
Erwärmungsprozessen<br />
Praxisanforderungen beim<br />
induktiven Härten<br />
• <strong>Induktives</strong> Härten von Verzahnungen<br />
• Härten von Kurbelwellen<br />
• Härten von Komponenten des Antriebsstrangs<br />
Praxisanforderungen bei der induktiven<br />
Erwärmung zum Umformen<br />
• Induktive Block- und Stangenerwärmung<br />
• Extrusion von Aluminiumprofilen<br />
• Induktive Bolzenerwärmung<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, EFD Induction GmbH, eldec Schwenk Induction GmbH,<br />
EMA Inductec GmbH, Erbslöh Aluminium GmbH, IAS GmbH & Co. KG, Institut für Elektroprozesstechnik der Leibniz<br />
Universität Hannover, IWT Bremen, Keller HCW GmbH, SMS Elotherm GmbH.<br />
Termin:<br />
• Montag, 19.05.2014 (optional)<br />
Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 20.05.2014<br />
Tagung (09:00 – 17:00 Uhr)<br />
Mit Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 21.05.2014<br />
Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />
von Härte- und Umformanlagen<br />
Veranstalter<br />
60 Mehr Informationen und Online-Anmeldung unter www.ewi-erwaermen.de<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Folge 12<br />
NACHGEFRAGT<br />
„Wir wollen das, was wir<br />
können, ausgezeichnet machen“<br />
Dr.-Ing. Rolf Terjung ist geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens<br />
Graphite Materials GmbH mit Sitz in Zirndorf. Im Interview mit ewi – <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>*<br />
spricht er über die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen<br />
und verrät, was seine persönliche Energiesparleistung ist.<br />
Lesen Sie alle<br />
Interviews online<br />
Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine Prognose?<br />
Terjung: Die Entwicklung ist schwer einzuschätzen. Die<br />
Energieträger befinden sich aktuell und sicherlich auch<br />
in naher Zukunft im Wettbewerb. Aus meiner Sicht wird<br />
sich nicht ein Energieträger dominant durchsetzen. Sicher<br />
erscheint mir jedoch, dass die Wirtschaft noch lange<br />
nicht auf fossile Energieträger verzichten können wird. Es<br />
erscheint mir geradezu grotesk, dass besonders in Deutschland<br />
der Energieträger Gas ein negatives Image hat, da<br />
besonders in den letzten Jahren die Prozesstechnik für Gas<br />
eine hohe Effizienz entwickelt hat.<br />
Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag der<br />
Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />
verändert haben? Was tanken die Menschen? Wie heizen<br />
sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht? Wagen Sie<br />
ein Szenario!<br />
Terjung: Die Energiewende wird insbesondere Strom und<br />
Wasser deutlich verteuert haben. Wenn es den Menschen<br />
an den Geldbeutel geht, steigt das Bewusstsein deutlich.<br />
Die Konsequenz wird ein sparsamerer Umgang mit Ressourcen<br />
sein. Tanken werden wir sicherlich immer noch<br />
überwiegend Diesel und Benzin. Ich glaube aber, dass Gas<br />
einen gewichtigeren Stellenwert im Vergleich zu heute<br />
einnehmen wird. Dies nicht zuletzt wegen der erst kürzlich<br />
neu entdeckten Gasvorkommen im Irak und anderen Ländern.<br />
Wie weit das sogenannte „fracking“ auch weiterhin<br />
in den USA für große günstige Gasmengen sorgt, vermag<br />
ich angesichts der augenblicklich kontrovers geführten<br />
Diskussion nicht beurteilen.<br />
Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme: Welche regenerative<br />
Energiequelle halten Sie für die mit der größten Zukunft?<br />
Terjung: Das ist schwer vorherzusagen. Bezogen auf<br />
Deutschland ist die Bedeutung der regenerativen Energiequellen<br />
abhängig von der geographischen Lage. Die<br />
Wahrheit liegt wahrscheinlich in einem gesunden Mix.<br />
Unser aktuelles Problem ist vielmehr der inselartige Aufbau<br />
der regenerativen Energiequellen ohne Netzanschluss.<br />
In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />
würden Sie demnach heute investieren?<br />
Terjung: In die Eigenstromerzeugung. Die Energiewende<br />
im Kontext der aktuellen Gesetzgebung des EEG führt zu<br />
einer weiteren Steigerung der Energiepreise. Unsere Welt<br />
ist insbesondere auf elektrische Energie angewiesen. Als<br />
Preisregulativ werden wir in die mondernste für unseren<br />
Betrieb sinnvolle Eigenstromerzeugung investieren. Bezogen<br />
auf unsere Produkte investieren wir in energieeffiziente<br />
Ofenisolationen und Chargenträgersystem.<br />
Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />
Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />
Terjung: Fossile Brennstoffe werden die Menschen auch<br />
in Zukunft im Wesentlichen mit Energie versorgen. Daran<br />
gibt es für mich keinen Zweifel.<br />
Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />
sich auf politischer, auch weltpolitischer, auf gesellschaftlicher<br />
und ökologischer Ebene ergeben, damit<br />
man realistisch von einer Wende sprechen kann?<br />
Terjung: Die Energiewende ist eine rein deutsche Erfindung.<br />
Aktuell treibt kein anderer Staat auf der Welt eine<br />
Energiewende voran, also die Abkehr von nuklearer Energieerzeugung.<br />
Selbst in Europa ist Deutschland mit der<br />
Energiewende eine Insel und unsere Nachbarn sowie der<br />
Rest der Welt blicken mit Erstaunen auf die Entwicklung<br />
* Das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> eine Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus<br />
Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der elektrothermischen Prozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
61
NACHGEFRAGT Folge 12<br />
Deutschlands. Auch in Japan wird trotz der Katastrophe in<br />
Fukushima der Atomenergie nicht der Kampf angesagt. Das<br />
hat mit wirtschaftlichen Überlegungen und Lobbyismus<br />
zu tun. In Deutschland sind wir durch die Parteienlandschaft<br />
(Bündnis 90/die Grünen) seit langem differenziert<br />
und facettenreich informiert. Die Gesellschaft hat sich aus<br />
meiner Sicht intensiv mit dem Thema beschäftigt. Grundsätzlich<br />
bin ich davon überzeugt, dass eine Energiewende<br />
in Deutschland umsetzbar ist, wenn die Zielvorgaben<br />
realistisch sind und die Fachkompetenz der Forschung,<br />
Verbände und Industrie berücksichtigt wird. Leider wurde<br />
unter dem Schock der Fukushima-Katastrophe die deutsche<br />
Energiewende aus reinem politischem Aktionismus<br />
beschleunigt. Die Energiewende ist zu einer großen Herausforderung<br />
geworden. Ich bin aber überzeugt, dass<br />
Deutschland die Wende schaffen kann.<br />
Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem Zusammenhang?<br />
Terjung: Eine zwingende Voraussetzung für den Erfolg ist,<br />
das EEG grundlegend und ohne Rücksicht auf Lobbyisten<br />
zu reformieren, damit Strom bezahlbar bleibt. Außerdem<br />
muss die Politik mehr denn je Forschungsaktivitäten und<br />
Innovationen fördern.<br />
Die Erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />
Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />
der Etablierten auf herkömmlichen<br />
Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />
Terjung: Ich hoffe sehr. Als Unternehmer sage ich: Dies<br />
muss sich ändern, sonst fährt die große Koalition den<br />
Industriestandort Deutschland an die Wand. Ich bin davon<br />
überzeugt, dass die Regierung den Ernst der Lage erkannt<br />
hat und zeitnah handeln wird. Es muss jedoch ein großer<br />
Wurf her. Stückwerk bringt hier nichts.<br />
Unabhängig von der Energieform und Technologie,<br />
viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />
Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />
Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />
Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />
Terjung: Dem stimme ich zu. Ich glaube, dass wir bei der<br />
Effizienz noch am Anfang stehen. Hier werden die Ingenieurwissenschaften<br />
weitere große Erfolge erzielen. Die<br />
als teuer empfundenen Energiepreise erzwingen ein sehr<br />
starkes Energiebewusstsein – bis in die Haarspitzen der<br />
Gesellschaft. Wir beschäftigen uns mit Wärmeisolationen<br />
für Vakuum und Inertgasöfen. Wir registrieren, dass insbesondere<br />
seit 2013 Ofenhersteller und Betreiber höchste<br />
Priorität auf Energieeffizienz legen. Technische Lösungen,<br />
die bereits bekannt sind, früher jedoch aus Kostengründen<br />
verworfen wurden, erfahren eine Renaissance und werden<br />
weiterentwickelt. Die Energieeinsparung übersteigt die<br />
Mehrkosten für eine innovative Isolation um ein Vielfaches.<br />
Die Amortisationszeit beträgt nach unseren Erfahrungen<br />
weniger als 12 Monate.<br />
Wie stehen Sie der Branche der Wärmebehandlung<br />
gegenüber?<br />
Terjung: Die Wärmebehandlungsindustrie, einschließlich der<br />
Ofenbauer, gehört zu unserem Hauptkundenkreis. Wir bieten<br />
Graphitkomponenten wie zum Beispiel Heizer, Ofenisolationen<br />
und CFC-Komponenten wie zum Beispiel Chargiergestelle<br />
an. Im Zusammenhang mit dem Thema der Energieeffizienz<br />
werden aus meiner Sicht Chargiergestelle aus CFC einen<br />
erheblichen Marktanteil erobern. Die spezifische Festigkeit<br />
erlaubt signifikante Masseeinsparungen gegenüber metallischen<br />
Gestellen bei vergleichbarer Steifigkeit. Dadurch wird<br />
Energie eingespart und der Prozess beschleunigt.<br />
Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />
Terjung: Die hohen Energiepreise haben das Thema Wettbewerbsfähigkeit<br />
in ein neues Licht gerückt. Die Wärmebehandlungsindustrie<br />
in Deutschland ist gezwungen, die<br />
Effizienzsteigerung zu einem Top-Thema zu machen. Um<br />
eine Metapher aus dem Rennsport zu bemühen: Wer in<br />
der Weltspitze dabei sein möchte, muss Effizienzsteigerung<br />
zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprojekt machen.<br />
Wie wird sich der Energieverbrauch Ihrer Meinung<br />
nach verändern?<br />
Terjung: Er wird zunehmen. Der Fortschritt wird die<br />
Schwellenländer zukünftig weiter durchdringen. Südamerika,<br />
Indien, China und Afrika wollen ihren Lebensstandard<br />
weiter durch Industrialisierung verbessern. Die nationalen<br />
Regierungen tragen hier große Verantwortung, den Wandel<br />
auf breiter gesellschaftlicher Ebene ökologisch verträglich<br />
zu ermöglichen. Leider zeigen uns die Ergebnisse<br />
62 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Folge 12<br />
NACHGEFRAGT<br />
der Weltklimakonferenzen, dass nationaler Egoismus und<br />
Gewinnstreben die Argumente der Vernunft und Wissenschaft<br />
in den Schatten stellen.<br />
Was werden die wichtigsten Innovationen und Projekte<br />
Ihres Unternehmens sein?<br />
Terjung: Wir arbeiten vorwiegend an drei Projekten, die aus<br />
unserer Sicht innovativ genannt werden können: Da wäre<br />
erstens die Herstellung von Ofenisolationen auf Basis von<br />
Kohlenstofffasern (Weich- und Hartfilzen) in Modulbauweise<br />
aus Standardhalbzeug Formaten.<br />
Zweitens stellen wir CFC-Chargenträger mit minimalster<br />
Verschattung für die Niederdruck Randschichtaufkohlung<br />
in einem Standarddesign mit größtmöglicher Bauteilflexibilität<br />
für den Kunden her. Und drittens treiben wir die<br />
Entwicklung von CFC-Chargenträger mit einer langlebigen<br />
lokalen Beschichtung für thermische Prozesse oberhalb<br />
1.050°C (Vakuum, Inertgas) voran, die die Kohlenstoffdiffusion<br />
im Kontakt mit metallischen Bauteilen verhindert.<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich zukommen<br />
(wirtschaftlich, technologisch, gesellschaftlich)?<br />
Terjung: Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung lässt<br />
an Unterstützung für die Wirtschaft zu wünschen übrig.<br />
Ich sehe ein politisches Risiko, dass der Wirtschaft nicht<br />
der Stellenwert zugemessen wird, der für den Erhalt der<br />
weltweit beachteten deutschen Wirtschaftsleistung angemessen<br />
wäre. Technologisch sind wir als Nischenanbieter<br />
ständig gefordert, innovativ zu sein. Hier macht uns der<br />
Fachkräftemangel besonders zu schaffen. Die heutige Einstellung<br />
der Gesellschaft zum Leistungsgedanken stimmt<br />
mich nachdenklich. Der Sozialstaat Deutschland hat ein<br />
enges Netz gestrickt, dass eine „steht mir zu“ – Mentalität<br />
fördert. Nicht von ungefähr äußern heute Schüler den<br />
Berufswunsch „Hartz-Vierler“ zu werden. Politik und Gesellschaft<br />
sind im Diskurs um die Life-Balance gefordert, den<br />
Menschen Wege aufzuzeigen, die Familie, Beruf, lebenslanges<br />
Lernen und Leistung in Einklang bringen.<br />
Wie beeinflussen die EU-Erweiterung und die Globalisierung<br />
Ihr Geschäft?<br />
Terjung: Positiv. Wir können uns in neue Märkte erweitern<br />
und möglicherweise auch Fachkräfte für unser Unternehmen<br />
interessieren.<br />
Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />
im industriellen Bereich?<br />
Terjung: Ein Markenname ist wichtig jedoch nicht zwingend.<br />
Mit dem Markennamen geht der Hersteller eine hohe<br />
Verpflichtung hinsichtlich Innovation, Zuverlässigkeit und<br />
Vertrauen ein. Dafür wird er aber auch mit Reputation und<br />
wirtschaftlichem Erfolg belohnt.<br />
Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />
nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />
können?<br />
Terjung: Nein.<br />
Was würden Sie in Ihrem Unternehmen<br />
ändern wollen?<br />
Terjung: Aus aktueller Sicht nichts.<br />
Wir haben in 2013 eine Restrukturierung<br />
begonnen, die ausgezeichnete<br />
Früchte trägt. Wir<br />
haben einen breiten Konsens<br />
bei den Mitarbeitern für die<br />
Veränderungen gewonnen.<br />
Steigerungen in der Qualität,<br />
Produktivität und Termintreue<br />
werden uns durch die Kundenzufriedenheit<br />
gedankt.<br />
Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen<br />
Expansionen im Ausland?<br />
Terjung: Wir versuchen unsere Kernkompetenz<br />
in verschiedenen Märkten<br />
„Im Geschäftsalltag legen wir größten<br />
Wert auf die hanseatischen<br />
Kaufmannstugenden.“<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
63
NACHGEFRAGT Folge 12<br />
ZUR PERSON<br />
Rolf Terjung<br />
Geboren: 3. Juni 1960<br />
Ausbildung:<br />
Studium der Werkstofftechnik Schwerpunkt technische Keramik,<br />
RWTH Aachen, Diplom Ingenieur,<br />
Promotion am Institut für keramische Komponenten der RWTH<br />
Aachen<br />
Beruflicher Werdegang<br />
1994 – 2000: Fa. Henschke GmbH, Internationale Industrievertretungen<br />
2000 – 2002: selbständig, Fa. Dr.-Ing. Rolf Terjung Graphite<br />
Materials Service_Handel_Vertrieb<br />
2003 – heute: Graphite Materials GmbH, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
so breit wie möglich aufzustellen, beachten dabei aber<br />
unsere Leistungsfähigkeit. Hierbei ist weniger manchmal<br />
mehr. Wir wollen das, was wir können, ausgezeichnet<br />
machen.<br />
Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare Energien?<br />
Terjung: Unbedingt. Wir beziehen seit April 2012 ausschließlich<br />
zertifizierten Naturstrom. Darüber hinaus beliefern<br />
wir Kunden in der Branche der erneuerbaren Energien.<br />
Um den Anteil der nuklearen und fossilen Energie sinnvoll<br />
zu reduzieren, müssen die erneuerbaren Energiequellen<br />
in die Energiebilanz einbezogen werden.<br />
Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare Energien?<br />
Terjung: Wir nutzen in unserem Betrieb wie oben bereits<br />
erwähnt ausschließlich elektrische Energie aus regenerativen<br />
Energiequellen. Zur Steigerung unserer Energieeffizienz<br />
nutzen wir konsequent Prozesswärme für die Warmwassererzeugung<br />
und Hallenbeheizung.<br />
Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue Technologien?<br />
Terjung: Wir leben in unserem Unternehmensalltag die Philosophie:<br />
Die beste Idee soll sich durchsetzen. Das schließt<br />
selbstverständlich neue Technologien ein. Wir sind davon<br />
überzeugt, dass Innovation gerade dadurch möglich wird,<br />
dass projektbezogen gefordert wird, alles in Frage zu stellen<br />
und damit neuen Ideen den Weg zu ebnen.<br />
Wie viel gibt Ihr Unternehmen jährlich für Investitionen<br />
aus?<br />
Terjung: Um eine Größenordnung zu nennen: € 250.000<br />
Was ist Ihre größte Energiespar-Leistung als Privatmann?<br />
Terjung: Ich versuche möglichst viele Wege mit dem Fahrrad<br />
zu erledigen. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin,<br />
strebe ich eine moderate Fahrweise an. Wir verwenden<br />
Energiesparlampen und LED-Leuchtmittel wo es möglich<br />
ist. Ich kann keine einzelne spezielle Leistung hervorheben.<br />
Es ist die Summe aller Maßnahmen, die zu einer Einsparung<br />
von Strom, Wasser und Gas führt.<br />
Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/<br />
innen charakterisieren?<br />
Terjung: Kollegial mit einer klaren Führung durch Zielvorgaben.<br />
Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />
Terjung: Das weiß ich nicht genau. Ich bin stolz darauf,<br />
dass die Personalfluktuation sehr gering ist.<br />
Welche moralischen Werte sind für Sie besonders aktuell?<br />
Terjung: Respekt, Vertrauen, Freundschaft und Zuverläs-<br />
64 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Folge 12<br />
NACHGEFRAGT<br />
sigkeit. Im Geschäftsalltag legen wir größten Wert auf die<br />
hanseatischen Kaufmannstugenden.<br />
Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht immer<br />
nur von internen und externen Herausforderungen in<br />
Anspruch genommen zu werden?<br />
Terjung: Ich habe erkannt, dass meine Zeit endlich ist.<br />
Dabei möchte ich neben meiner Arbeit so viel Zeit wie<br />
möglich mit der Familie und Freunden verbringen. Es gibt<br />
täglich Beispiele, die uns erschütternd vor Augen führen,<br />
dass morgen alles anders sein kann. Darum habe ich mir<br />
vorgenommen, sehr bewusst jeden Tag zu leben und<br />
Berufliches von Privatem zu trennen.<br />
Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />
Terjung: Mein Vater, der leider zu früh gestorben ist. Als<br />
Unternehmer ziehe ich den Hut vor Dr. Jürgen Großmann,<br />
der mit der Georgsmarienhütte im schwierigen Umfeld der<br />
Stahlindustrie eine großartige Erfolgsgeschichte geschrieben<br />
hat.<br />
Wie wurden Sie erzogen?<br />
Terjung: Liebevoll mit Werten, die ich heute noch als<br />
richtig empfinde und unseren Söhnen mit auf den Weg<br />
gebe. Ich durfte eine große Freiheit genießen, deren<br />
Grenzen klar abgesteckt waren. Meine Eltern vermittelten<br />
mir ein gesundes Selbstbewusstsein und einen guten<br />
Start ins Leben.<br />
Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />
Terjung: Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Aus<br />
meiner Sicht sind Werte wie Respekt, Pünktlichkeit, Vertrauen<br />
und Zuverlässigkeit auch heute noch wichtig, um eine<br />
Entwicklung an der langen Leine mit ausreichend Freiheit<br />
zu ermöglichen. Kinder müssen ihre Erfahrungen machen<br />
und wissen, dass sie zu Hause willkommen sind. Wir sind<br />
dankbar, dass wir mit unseren Söhne im Alter von 16 und<br />
18 Lebensjahren im täglichen Gespräch sind.<br />
Welcher guten Sache würden Sie Ihr letztes Hemd opfern?<br />
Terjung: Der Freiheit.<br />
Was wünschen Sie der nächsten Generation?<br />
Terjung: Ein gesundes Empfinden für das Leben mit und<br />
ohne neue Medien wie Smartphone und Internet.<br />
Was ist Ihr Lebensmotto?<br />
Terjung: Umtriebigkeit. Ich bin immer neugierig. Langeweile<br />
ist nichts für mich, weder privat noch beruflich.<br />
Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />
des 20. Jahrhunderts?<br />
Terjung: Die Spülmaschine. Abwaschen ist fürchterlich.<br />
Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />
wichtig?<br />
Terjung: Großzügigkeit, Authentizität und Zuverlässigkeit.<br />
Welche drei Wörter würden Sie am besten beschreiben?<br />
Terjung: Großzügig, ehrgeizig, authentisch.<br />
Wessen Karriere hat Sie am meisten beeindruckt?<br />
Terjung: Michael Schumachers<br />
Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />
Terjung: Bewahrt die Umwelt, denn Entspannung findet<br />
der Mensch nur in der Natur.<br />
Was hat Sie besonders geprägt?<br />
Terjung: Der Glaube meiner Eltern an mich. Diese Erfahrung<br />
ist unschätzbar und versetzt Berge.<br />
Auf was können Sie ganz und gar nicht verzichten?<br />
Terjung: Meine Familie.<br />
Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie<br />
die Wahl hätten?<br />
Terjung: Ich habe meine Berufung gefunden: Ingenieur.<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
65
NACHGEFRAGT Folge 12<br />
Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?<br />
Terjung: In einer ehrenamtlichen Funktion außerhalb der<br />
Firma, in der ich meine Erfahrungen zum Wohle anderer<br />
einbringen kann.<br />
Was ist Ihrer Meinung nach<br />
der Sinn des Lebens?<br />
Terjung: Zufriedenheit mit<br />
sich selbst. Der Weg dahin<br />
führt durch viele Kurven und<br />
erfordert vielfältige Erfahrungen.<br />
Wenn man sich selbst<br />
nicht so wichtig nimmt und<br />
Selbstreflexion übt, relativiert<br />
sich das eigene Leben.<br />
Dadurch kann man erkennen,<br />
dass man es ganz gut getroffen<br />
hat. Auf diese Wiese fühlt man sich zufrieden und<br />
empfindet Momente des Glücks. Mehr kann ich nicht<br />
verlangen.<br />
„Der Koalitionsvertrag<br />
der Bundesregierung<br />
lässt an Unterstützung<br />
für die Wirtschaft zu<br />
wünschen übrig.“<br />
Was würden Sie anders im Leben machen, wenn Sie<br />
die Wahl hätten?<br />
Terjung: Nichts. Alles richtig gemacht.<br />
Was wünschen Sie der Welt?<br />
Terjung: Frieden, Verständnis füreinander<br />
und weniger Gier.<br />
In welchem Land würden Sie gerne<br />
leben?<br />
Terjung: Deutschland, da jedoch an<br />
einem sonnigen Fleck. Und das tue ich.<br />
In welches Land würden Sie auswandern?<br />
Terjung: Ich interessiere mich für<br />
Australien.<br />
Die Redaktion bedankt sich für das interessante und<br />
offene Gespräch.<br />
57. INTERNATIONALES FEUERFEST-KOLLOQUIUM 2014<br />
24. und 25. September 2014 . EUROGRESS, Aachen, Germany<br />
Feuerfeste Werkstoffe für die Metallerzeugung<br />
} Roheisen<br />
} Stahl<br />
} Gusseisen<br />
} Kupfer<br />
} Leichtmetalle<br />
} Buntmetalle<br />
} Metallurgie<br />
} Strangguss<br />
} Gießereitechnik<br />
} Recycling<br />
} Geformte und<br />
ungeformte<br />
Feuerfest-Werkstoffe<br />
} Zustellungen und<br />
full-line Service<br />
} Verschleiß<br />
} Qualitätsmanagement<br />
Für weitere Informationen nehmen Sie bitte Kontakt auf unter:<br />
ECREF European Centre for Refractories gemeinnützige GmbH<br />
– Feuerfest-Kolloquium –<br />
Rheinstraße 58 · 56203 Höhr-Grenzhausen · GERMANY<br />
Tel.: +49 2624 9433 125 · Fax: +49 2624 9433 135<br />
E-Mail: events@ecref.eu · Internet: http://www.ecref.eu<br />
66 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014<br />
www.feuerfest-kolloquium.de
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Innovation sichert Zukunft<br />
Das betriebliche Vorschlagswesen (BVW)<br />
hat in Deutschland eine lange Tradition.<br />
Wenn aber über einen kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess gesprochen wird,<br />
gerät dieses System oft in Vergessenheit. Bei<br />
der Keller HCW GmbH wurde dieses System<br />
komplett überarbeitet und das neue Ideenmanagement<br />
(IDM) „Ideenplus“ eingeführt.<br />
Das Ziel klar vor Augen, wurde ein langer<br />
und nicht immer leichter Weg bestritten.<br />
Um als Engineering-Unternehmen die<br />
richtige Balance zwischen Innovationen<br />
und Standards zu erreichen, ist am 1. Oktober<br />
2011 das Programm „Ideenplus“ gestartet<br />
und hat seitdem den Bereich des Ideenmanagements<br />
sehr belebt. Unter dem<br />
Motto „Profit, People, Planet“ wurde Ende<br />
des Jahres 2008 versucht, ein Konzept zu<br />
finden, um den Weg von einem betrieblichen<br />
Vorschlagswesen zu einem funktionierenden<br />
und in der Firma verankerten<br />
Ideenmanagement zu gehen.<br />
Ausgangspunkt war die Vision, wirtschaftlich,<br />
sozial und ökologisch neue<br />
Ideen zu kreieren und die Abläufe<br />
sowie die Produkte innerhalb der Firma<br />
dadurch wesentlich zu verbessern. Es<br />
sollte darum gehen, die Mitarbeiter<br />
anzuspornen, ihre eigenen Vorschläge<br />
einzubringen und damit am Ende<br />
auch bei erfolgreicher Umsetzung der<br />
Ideen zu belohnen. Das Spektrum der<br />
Ideen reicht von der Kostenreduzierung<br />
und der Produktverbesserung über die<br />
Arbeitserleichterung bis hin zum Einsparen<br />
von Energie oder der Stärkung des<br />
Umweltschutzes im direkten Umfeld der<br />
Firma. Das Wohl des Unternehmens und<br />
der Mitarbeiter steht dabei stets im Vordergrund.<br />
Im Vorfeld und der Phase der<br />
Konzepterarbeitung entstanden schnell<br />
projektbezogene Ziele, die eine schnelle<br />
Bearbeitung der eingereichten Ideen,<br />
einen unbürokratischen Ablauf und<br />
zentral auch eine hohe Beteiligungsrate<br />
vorsahen. Den Mitarbeitern sollte es so<br />
einfach wie möglich gemacht werden,<br />
ihre Vorschläge einzureichen und ausreichend<br />
zu beschreiben.<br />
Es sollte etwas Neues, Frisches und<br />
Modernes geschaffen werden. Die Firma orientierte<br />
sich dabei im Rahmen von bewusst<br />
durchgeführten Benchmarks an Firmen wie<br />
Olympus, der Georgsmarienhütte GmbH,<br />
sowie Minimax, einem Komplettanbieter<br />
der Brandschutzbranche. Abläufe wurden<br />
beobachtet und wichtige Informationen<br />
und Visionen für eine eigene Partition des<br />
Ideenmanagements aufgenommen und<br />
anschließend verarbeitet. Dabei wurde der<br />
Fokus auch auf die detaillierte Ausarbeitung<br />
des Konzeptes gelegt. Angestrebtes Ziel<br />
der Firma war es, die Richtlinien des neuen<br />
Managementsystems auf einer Seite Papier<br />
niederzuschreiben. Laut Heiko Seiffert, Leiter<br />
des Qualitätsmanagements, war die Priorität<br />
beim Erstellen der Richtlinien der Anspruch,<br />
ein offenes, transparentes und lebendes<br />
System abzubilden, welches die Möglichkeit<br />
lässt, innerhalb dieser Beschreibung liberal zu<br />
Bild 1: Maske zur einfachen Eingabe einer Idee<br />
handeln. Dabei orientierte sich die Firma an<br />
„Minimax“, die ebenfalls sehr kompakte und<br />
übersichtliche Richtlinien für ihr Unternehmen<br />
zugrunde gelegt haben. Mit der Absprache<br />
der Richtlinien mit der Personalabteilung<br />
und dem Betriebsrat war der erste Schritt<br />
getan und die Suche nach einer geeigneten<br />
Software konnte beginnen.<br />
AUSWAHL DER<br />
GEEIGNETEN SOFTWARE<br />
Eine Zettelwirtschaft wurde von vornherein<br />
ausgeschlossen, die Wahl sollte auf ein<br />
softwarebasiertes System fallen, welches<br />
den Mitarbeitern der Firma die Möglichkeit<br />
bietet, auch vom heimischen Rechner<br />
Ideen einzureichen. Es sollte die Möglichkeit<br />
der Ideenbearbeitung beinhalten und<br />
auch für Menschen, die weniger mit dem<br />
Computer vertraut sind, leicht verständlich<br />
sein. Viele Softwareanbieter wurden dar-<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
67
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Bild 2: In einer Übersicht wird der Bearbeitungsstatus der<br />
eingereichten Ideen angezeigt<br />
Bild 3: Prämienschlüssel für nicht berechenbare Ideen<br />
Bild 4: Vergleich der Anzahl der eingereichten Ideen pro Jahr<br />
und der Bearbeitungszeit des alten und neuen Systems<br />
aufhin kontaktiert und es wurde versucht,<br />
die festgelegten Unternehmensrichtlinien<br />
und den daraus resultierenden Workflow<br />
abzubilden. Bei der Mehrzahl der getesteten<br />
Systeme musste der erarbeitete<br />
Workflow erst aufwendig angepasst und<br />
programmiert werden, sodass die Wahl am<br />
Ende auf die Software der Firma Ibykus AG<br />
fiel, die mit dem Programm „id-Force“ alle<br />
Möglichkeiten zur Verfügung stellte, die im<br />
Sinne der Firma umgesetzt werden sollten.<br />
Die Software ist in der Basis-Version sehr<br />
flexibel anpassbar. Individuelle Wünsche<br />
können durch einfache Customizing-Vorgänge<br />
umgesetzt werden.<br />
Besonders die Anpassbarkeit des Programms<br />
und eine rollenbasierte Benutzeroberfläche<br />
überzeugten die Firma und<br />
sorgten dafür, dass „id-Force“ fortan den<br />
Kern des Ideenmanagements der Firma bilden<br />
sollte. Des Weiteren bietet die Software<br />
die Möglichkeit, das im Vorfeld festgelegte<br />
dezentrale System des Ideenmanagements<br />
abzubilden, welches vorsieht, dass<br />
die Bearbeitung und Entscheidung über<br />
eingereichte Ideen direkt durch den Vorgesetzten<br />
erfolgt. Innerhalb des Programmes<br />
ist es möglich, Ideen einzureichen, diese zu<br />
beschreiben und anschließend abzuschicken<br />
(Bild 1). Auch ist es möglich, der Idee<br />
Anhänge beizufügen, um den Vorschlag<br />
zu konkretisieren. Der direkte Vorgesetze<br />
des eingeloggten Mitarbeiters bekommt<br />
daraufhin eine E-Mail mit der Bitte zur Bearbeitung<br />
der Idee. Der Mitarbeiter kann den<br />
Status der Bearbeitung seiner Idee mithilfe<br />
des Programmes nachverfolgen. Der Ideenmanager<br />
und Projektleiter kann jederzeit<br />
in die Vorgänge der Software schauen und<br />
hat die Abläufe immer im Blick (Bild 2).<br />
EINFACHE ART<br />
DER PRÄMIERUNG<br />
Anhand einer einfachen Prämientabelle<br />
für nicht berechenbare, sowie eines festgelegten<br />
Prämienschlüssels für berechenbare<br />
Ideen kann der Vorschlag direkt von<br />
dem Vorgesetzten bewertet, bearbeitet<br />
und umgesetzt werden. Dieser hat auch<br />
die Möglichkeit, weitere Kollegen anderer<br />
Fachabteilungen oder Spezialisten über die<br />
Gutachtenfunktion innerhalb des Systems<br />
in die Bearbeitung der Idee miteinzube-<br />
68 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
ziehen. Ein weiteres zentrales Element von<br />
„Ideenplus“ ist das transparente Prämierungsverfahren,<br />
mit dem die Firma arbeitet.<br />
Nach erfolgreicher Umsetzung einer Idee<br />
wird diese mit einem bestimmten Prozentsatz<br />
prämiert. Dabei wird differenziert, ob<br />
die Jahresersparnis unter oder über dem<br />
Wert von € 3.000 liegt. Bei der Prämierung<br />
dient als Berechnungsgrundlage der<br />
Jahresdurchschnitt der vergangenen drei<br />
Jahre. Anders sieht es bei den nicht berechenbaren<br />
Ideen aus, für die es einen separaten<br />
Prämienschlüssel gibt (Bild 3). Zugriff<br />
hat jeder Mitarbeiter mit seinem Benutzernamen<br />
und Passwort, sodass er jederzeit<br />
eine Idee einreichen kann. Ein spezieller<br />
Rechner wurde in der Fertigungshalle aufgestellt,<br />
sodass auch die Mitarbeiter dort<br />
einen Zugang zu dem Programm haben.<br />
Aus Sicherheitsgründen im IT-Bereich wird<br />
von der Möglichkeit, Ideen von zu Hause<br />
einzutragen, noch kein Gebrauch gemacht.<br />
Im Rahmen der Einführung des neuen<br />
Ideenmanagements wurden jedoch noch<br />
weitere Schritte auf dem Weg zum Start<br />
des Projektes zurückgelegt. Die Führungskräfte<br />
wurden in das System eingewiesen<br />
und ausreichend geschult. Im<br />
Rahmen des „Rollouts“ wurde „Ideenplus“<br />
auch in die weiteren deutschen und italienischen<br />
Standorte der Firma übertragen<br />
und dort eingeführt.<br />
Des Weiteren gibt es Ideenpaten,<br />
die stellvertretend für technisch weniger<br />
versierte Mitarbeiter deren Ideen<br />
einreichen dürfen. So wird auch diesen<br />
Mitarbeitern eine gerechte Chance auf<br />
die Prämierung gegeben und das Wohl<br />
der Firma gewährleistet. Einen großen<br />
Stellenwert haben auch die Sonderaktionen,<br />
die bereits einige Male durchgeführt<br />
wurden. So bekam der Mitarbeiter, der<br />
als Erster drei Ideen eingereicht hat, die<br />
umgesetzt wurden, eine Sonderprämie<br />
auf seinem Prämienkonto gutgeschrieben.<br />
Für jede eingereichte Idee wird<br />
eine gewisse Summe in ein allgemeines<br />
Prämienkonto eingezahlt. Einmal jährlich<br />
werden von diesem Geld hochwertige<br />
Sachpreise unter allen Einreichern verlost.<br />
Dafür wird auf die Auszahlung von<br />
Anerkennungsprämien verzichtet. Am<br />
1. Oktober 2011 wurde das Programm<br />
online geschaltet und die Zahlen belegen,<br />
dass der Weg vom betrieblichen Vorschlagswesen<br />
hin zu einem funktionierenden<br />
Ideenmanagement geglückt ist.<br />
So konnte die Anzahl der eingereichten<br />
Ideen von 3 pro Jahr beim alten betrieblichen<br />
Vorschlagswesen durch das neue<br />
Ideenmanagement auf 95 Ideen pro Jahr<br />
gesteigert werden. Dank des einfachen<br />
Handlings wurde gleichzeitig die Bearbeitungszeit<br />
auf ein Drittel verkürzt (Bild 4).<br />
Auch finanziell hat sich die Einführung<br />
des neuen Systems für Keller HCW schon<br />
merklich ausgezahlt. Abzüglich sämtlicher<br />
Kosten für die Anschaffung, Einrichtung<br />
und Pflege der Software sowie der Prämienzahlungen<br />
sparte die Firma seit der<br />
Einführung in 2011 bereits einen 6-stelligen<br />
Eurobetrag ein.<br />
AUTOREN<br />
Heiko Seiffert<br />
Keller HCW GmbH<br />
Ibbenbüren<br />
Tel.: 05451 / 85-442<br />
heiko.seiffert@keller-hcw.de<br />
Jendrik Peters<br />
Freier Journalist<br />
Lengerich<br />
Tel.: 0176 / 3291-4561<br />
jendrikpeters@gmx.de<br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum<br />
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• Montag, 19.05.2014 (optional)<br />
Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 20.05.2014<br />
Tagung (09:00 – 17:00 Uhr)<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 21.05.2014<br />
Workshops (09:00 – 13:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
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70 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Folge 12<br />
IM PROFIL<br />
IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen, Institute, Verbände und Organisationen<br />
im Bereich der elektrothermischen Prozesstechnik vor. In dieser Ausgabe im Profil: die Berufsgenossenschaft Holz<br />
und Metall (BGHM). Lesen Sie alle Profile unter www.elektrowaerme-online.de<br />
BGHM: Berufsgenossenschaft Holz und Metall<br />
Mit 4,4 Millionen Versicherten aus über<br />
211.000 Mitgliedsbetrieben ist die<br />
BGHM eine der größten Träger der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung. Alle Beschäftigten<br />
sowie freiwillig versicherte Unternehmer<br />
aus Holz und Metall verarbeitenden<br />
Betrieben sind bei der BGHM versichert.<br />
Sie unterstützt mit allen geeigneten Mitteln<br />
Unternehmer dabei, ihre Belegschaft<br />
vor Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und<br />
arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren<br />
dauerhaft zu schützen. Und wenn doch<br />
etwas passiert, betreibt die BGHM nach<br />
einem Arbeitsunfall oder einer beruflich<br />
bedingten Erkrankung umfassend die Heilbehandlung<br />
und ermöglicht den beruflichen<br />
Wiedereinstieg und die Teilhabe<br />
am Leben in der Gemeinschaft. Die BGHM<br />
sorgt für eine zeitnahe erfolgreiche Rehabilitation<br />
und eine angemessene Entschädigung<br />
(Bild 1).<br />
Im Falle von Arbeits- und Wegeunfällen<br />
sowie Berufskrankheiten und arbeitsbedingten<br />
Gesundheitsgefahren löst die<br />
Berufsgenossenschaft Unternehmer von<br />
ihrer Haftpflicht gegenüber ihren Mitarbeitern<br />
ab. Dadurch schafft sie für die gesamte<br />
Holz- und Metallbranche einen wirtschaftlichen<br />
Handlungsrahmen nach dem Motto:<br />
Sicherheit für Mensch und Wirtschaft!<br />
INFORMATION<br />
UND AUFKLÄRUNG<br />
Dafür setzt die BGHM konsequent auf Prävention<br />
durch Information und Aufklärung:<br />
Mit jährlich fast 100.000 Seminarteilnehmern<br />
ist sie inzwischen einer der größten Anbieter<br />
von Arbeitsschutzseminaren in ganz<br />
Deutschland. In sieben eigenen Bildungsstätten<br />
bildet die BGHM mit ihren Referenten<br />
aus der betrieblichen Praxis alle relevanten<br />
Zielgruppen aus ihren Mitgliedsunternehmen<br />
praxisgerecht für mehr Arbeitssicherheit<br />
und betrieblichen Gesundheitsschutz<br />
aus. Das Seminarangebot umfasst mehr als<br />
180 verschiedene Seminartypen für Führungskräfte,<br />
Arbeitsschützer oder betriebliche<br />
Fachleute. Die BGHM unterstützt außerdem<br />
Betriebe bei der Planung, Organisation<br />
und Durchführung von Betriebsaktionen<br />
nach dem Motto „Arbeitsschutz zum Erleben<br />
und Mitmachen“.<br />
Auch auf ihren Regionaltagungen setzt<br />
die BGHM konsequent auf Information und<br />
Beratung vor Ort sowie auf eine möglichst<br />
enge Kooperation mit ihren Mitgliedsbetrieben.<br />
Die Teilnahme an bundesweiten<br />
Fachmessen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
runden das Informationsangebot<br />
für Sicherheitsexperten aus der Holzund<br />
Metallbranche ab.<br />
PRÄVENTION UND BERATUNG<br />
Die BGHM stärkt den branchenspezifischen<br />
Arbeitsschutz und betreut ihre Mitgliedsunternehmen<br />
und Versicherten umfassend.<br />
Dafür berät sie ihre Mitgliedsunternehmen<br />
detailliert über technische, arbeitsmedizinische<br />
und rechtliche Fakten und Zusammenhänge.<br />
Als Spezialisten aus der betrieblichen<br />
Praxis beraten Aufsichtspersonen in<br />
den Mitgliedsbetrieben zu allen Fragen der<br />
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.<br />
Sie prüfen Maschinen und Geräte, analysieren<br />
Unfälle, Berufskrankheiten und Risiken<br />
arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren und<br />
leiten vorbeugende Maßnahmen ab. Die<br />
Aufsichtspersonen unterstützen Unternehmer<br />
und betriebliche Sicherheitsfachkräfte<br />
bei den gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Gefährdungsbeurteilungen und bei der<br />
Unterweisung der Beschäftigten.<br />
Darüber hinaus bietet die BGHM ihren<br />
Mitgliedsbetrieben eine individuelle Beratung<br />
im Sinne eines integrierten Arbeitsund<br />
Gesundheitsschutzes. Dabei sind<br />
die einzelnen Angebote auf Branche und<br />
Größe des anfragenden Betriebes zugeschnitten<br />
(Bild 2). Ob „Gesund im Handwerk“<br />
(GiH), „Gesund im Mittelstand“ (GiM),<br />
„Störungsfreier Betrieb“ (StöB), Gütesiegel<br />
„Sicher mit System“ (SmS) oder „Ziel Null!“,<br />
Bild 1: BGHM: Sämtliche Dienstleistungen aus einer Hand<br />
(Quelle: BGHM)<br />
Bild 2: Beratungskonzepte für klein- und mittelständische<br />
Unternehmen (Quelle: BGHM)<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
71
IM PROFIL Folge 12<br />
bei allen Beratungsangeboten analysiert<br />
die zuständige Aufsichtsperson gemeinsam<br />
mit der Geschäftsführung ihrer Mitgliedsunternehmen<br />
sowie den betrieblichen<br />
Sicherheitsexperten die bestehende<br />
Organisation des Arbeits- und Gesundheitsschutzes,<br />
entwickelt gemeinsam mit<br />
den Mitarbeitern langfristige Lösungen, leitet<br />
entsprechende Präventionsmaßnahmen<br />
ab und setzt diese um. Ziel ist der Aufbau<br />
einer selbstlernenden Organisation.<br />
Eine aktuelle BGHM-Analyse bestätigt,<br />
dass sich dieses Engagement lohnt: In gut<br />
organisierten Betrieben gibt es nachweislich<br />
weniger Unfälle. Das zeigt sich auch am<br />
Beispiel der Unternehmen mit dem Gütesiegel<br />
„Sicher mit System“. Dieses können<br />
Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern<br />
von der BGHM für ein funktionierendes<br />
Arbeitsschutz-Managementsystem erhalten,<br />
das auf dem Nationalen Leitfaden<br />
für Arbeitsschutz-Managementsysteme<br />
beruht. Im Vergleich zu Betrieben ohne<br />
Gütesiegel ist die Anzahl der Unfälle in den<br />
zertifizierten Firmen erheblich gesunken, in<br />
der Gefahrtarifstelle „Metallbau“ sogar um<br />
bis zu 50 % (Bild 3).<br />
MEDIZINISCHE REHABILITA-<br />
TION, BERUFLICHE UND SOZI-<br />
ALE WIEDEREINGLIEDERUNG<br />
Ist es trotz umfassender Präventionsmaßnahmen<br />
doch zu einem Arbeits- oder<br />
Wegeunfall oder zu einer Berufskrankheit<br />
gekommen, stellt die BGHM mit allen<br />
geeigneten Mitteln die medizinische Versorgung<br />
und die berufliche sowie soziale<br />
Wiedereingliederung der Versicherten<br />
sicher. Das Ziel ist die möglichst volle Wiederherstellung<br />
der Gesundheit und die<br />
Wiedereingliederung des Versicherten in<br />
den Beruf und in die Gesellschaft. Für einen<br />
Bild 3: Anzahl der Unfälle mit und ohne Gütesiegel „Sicher mit System“<br />
(Quelle: BGHM)<br />
Tabelle 1: Aus der Haushaltsrechnung 2012 (Quelle: BGHM)<br />
Haushaltsrechung 2012<br />
Heilbehandlung € 459.815.219<br />
Barleistungen € 102.611.344<br />
Renten € 1.115.937.935<br />
Sonstige Leistungen € 68.028.912<br />
Prävention € 172.464.911<br />
frühen und nachhaltigen Heilungserfolg<br />
sorgt ein Netz von Ärzten, Kliniken und die<br />
eigenen BG-Unfallkliniken und ein gutes<br />
Reha-Management. Die Reha-Manager aus<br />
den Bezirksverwaltungen der BGHM koordinieren<br />
die unterschiedlichen Abschnitte<br />
des Heilverfahrens. Nahtlos ineinander<br />
übergehen sollen dabei die Erstversorgung<br />
durch Ersthelfer im Betrieb, stationäre/ambulante<br />
Behandlung und Weiterbehandlung,<br />
Hilfsmittelversorgung, Krankengymnastik<br />
oder erweiterte ambulante<br />
Physiotherapie, evaluierte Funktions- und<br />
Leistungsdiagnostik, Arbeits- und Belastungserprobung<br />
und die Wiederaufnahme<br />
der alten Tätigkeit. Leistungen der BGHM<br />
sind für die Versicherten zuzahlungsfrei und<br />
werden solange wie erforderlich erbracht.<br />
Die Behandlungskosten rechnen Ärzte oder<br />
Krankenhäuser direkt mit der BGHM ab.<br />
Ist eine Beschäftigung am alten Arbeitsplatz<br />
nicht mehr möglich, kümmert sich die<br />
Berufsgenossenschaft um die Wiedereingliederung<br />
an einem anderen Arbeitsplatz<br />
oder bei einem neuen Arbeitgeber.<br />
Auch langzeiterkrankte Beschäftigte<br />
dürfen nicht dauerhaft arbeitsunfähig<br />
werden. Nach dem Neunten Sozialgesetzbuch<br />
sind Arbeitgeber verpflichtet, über<br />
ein Betriebliches Eingliederungsmanagement<br />
langzeiterkrankten Arbeitnehmern<br />
die Weiterbeschäftigung zu ermöglichen.<br />
Auch dafür steht die BGHM mit speziell ausgebildeten<br />
Reha-Managern ihren Mitgliedsbetrieben<br />
zur Seite. Sogenannte Disability<br />
Manager organisieren die Zusammenarbeit<br />
zwischen den betroffenen Arbeitnehmern,<br />
Arbeitgebern, der Personalvertretung, den<br />
Sozialversicherungen, behördlichen Stellen,<br />
Ärzten, Reha-Einrichtungen, Berufsförderungswerken<br />
und anderen Institutionen.<br />
GEMEINSCHAFT<br />
UND SOLIDARITÄT<br />
Die Leistungen der BGHM werden durch<br />
Versicherungsbeiträge gedeckt. Im Gegensatz<br />
zu den anderen gesetzlichen Sozialversicherungen<br />
zahlen die Beschäftigten<br />
selbst keine Beiträge. Die Mittel werden<br />
von den Arbeitgebern aufgebracht, weil<br />
die Berufsgenossenschaft die gesetzliche<br />
Unfallversicherung für Unternehmen ist.<br />
Deshalb wird jede Unternehmensgrün-<br />
72 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
Folge 12<br />
IM PROFIL<br />
dung der zuständigen Berufsgenossenschaft<br />
angezeigt, die dann die Unternehmen<br />
der ihrem Gewerbe entsprechenden<br />
Gefahrklasse zuordnet. Gemeinsam bilden<br />
alle Unternehmen Solidargemeinschaften.<br />
Bei der Finanzierung ihrer Leistungen<br />
gilt für die BGHM das Prinzip der nachträglichen<br />
Bedarfsabdeckung. Dabei wird der<br />
Bedarf des abgelaufenen Kalenderjahres<br />
(Umlagesoll) exakt ermittelt und dann<br />
auf die Mitgliedsbetriebe umgelegt. Das<br />
heißt konkret: Die BGHM darf keine Gewinne<br />
erzielen. Sie erhebt Beiträge nur in der<br />
Höhe, die nötig ist, um die gesetzlichen<br />
Leistungen zu erbringen (Tabelle 1).<br />
PARTIZIPATION<br />
UND TRANSPARENZ<br />
Die BGHM handelt im gesetzlichen Auftrag.<br />
In ihrer Rechtsform ist sie eine Körperschaft<br />
des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung.<br />
Rechtsgrundlage für die Selbstverwaltung<br />
der Berufsgenossenschaften ist<br />
das Vierte Sozialgesetzbuch. Die Selbstverwaltungsorgane<br />
der BGHM sind die<br />
Vertreterversammlung und der Vorstand.<br />
Diese Gremien der Berufsgenossenschaft<br />
besetzen Unternehmer und Versicherte<br />
ehrenamtlich. So werden Arbeitssicherheit,<br />
Gesundheitsschutz und Entschädigungsleistungen<br />
von Arbeitnehmern und<br />
Arbeitgebern mitentschieden: branchenspezifisch,<br />
praxisnah und kostengünstig.<br />
Dabei steht als drittes Organ der BGHM die<br />
Geschäftsführung dem Vorstand beratend<br />
Bild 4: Die Selbstverwaltung der BGHM (Quelle: BGHM)<br />
zur Seite. Die Mitglieder der Geschäftsführung<br />
sind Dr. Albert Platz (Vorsitzender), Dr.<br />
Wolfgang Römer und Michael Schmitz. Sie<br />
führen die laufenden Verwaltungsgeschäfte<br />
und stellen sicher, dass die BGHM ihren<br />
gesetzlichen Auftrag erfüllt (Bild 4).<br />
Als Partner ihrer Mitgliedsbetriebe hat<br />
die BGHM viel erreicht: Im letzten Jahrzehnt<br />
ist die Zahl der meldepflichtigen Unfälle<br />
über ein Drittel gesunken und die Zahl<br />
der tödlichen Unfälle hat sich sogar halbiert.<br />
Außerdem hat sich die Gefahr der<br />
Entstehung von Berufskrankheiten deutlich<br />
verringert. Dennoch konnten die Beiträge<br />
stabil gehalten werden – und das trotz steigender<br />
Heilbehandlungskosten und Renten.<br />
So sorgt die BGHM, auch durch die<br />
gute Zusammenarbeit mit ihren Sozialpartnern,<br />
gemeinsam mit ihren Mitgliedsbetrieben<br />
für die dauerhafte Wettbewerbs- und<br />
Zukunftsfähigkeit der deutschen Holz- und<br />
Metallbranche.<br />
Kontakt:<br />
Berufsgenossenschaft Holz und Metall<br />
Christiane Most<br />
Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 15<br />
55130 Mainz-Weisenau<br />
Tel.: 06131 / 802-15734<br />
c. most-pfannebecker@bghm.de<br />
www.bghm.de<br />
HOTLINE So erreichen Sie Ihr Verlagsteam<br />
Chefredaktion: Dipl.-Ing. Stephan Schalm +49(0)201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen +49(0)201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion: Thomas Schneidewind +49(0)201/82002-36 t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion (Trainee): Sabrina Finke +49(0)201/82002-15 s.finke@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf: Bettina Schwarzer-Hahn +49(0)201/82002-24 b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
Leserservice: Marcus Zepmeisel +49(0)931/4170-459 leserservice@vulkan-verlag.de<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
73
<strong>Induktives</strong> Schmelzen<br />
und Warmhalten<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Grundlagen | Anlagenaufbau | Verfahrenstechnik<br />
Das Standardwerk für Ingenieure, Techniker und Praktiker aus Schmelzbetrieben<br />
und Gießereien erscheint in der 2. überarbeiteten Auflage Mitte<br />
2013. Die starke Nachfrage führt zu dieser Neuauflage des in 2009 erschienenen<br />
Fachbuches über das Induktive Schmelzen und Warmhalten.<br />
Darin sind die innerhalb der letzten vier Jahre erzielten anlagen- und verfahrenstechnischen<br />
Fortschritte auf dem Gebiet der Induktionsschmelztechnologie<br />
verarbeitet. Das bezieht sich vor allem auf den Einsatz des Induktionsofens<br />
in der Elektrostahlerzeugung, wo sich dieses umwelt- und<br />
netzfreundliche Schmelzaggregat zu einer vorteilhaften Alternative zum<br />
Elektrolichtbogenofen entwickelt hat. Bezeichnend dafür ist die in jüngster<br />
Zeit erfolgte Leistungssteigerung der Umrichter-Stromversorgung, die<br />
von maximal 18 MW zur Zeit der 1. Auflage des Buches auf nunmehr 42<br />
MW zur Versorgung von 65t-Tiegelöfen angestiegen ist.<br />
Erwin Dötsch<br />
2. Auflage 2013, 328 Seiten, Farbdruck, Hardcover, DIN A5,<br />
mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff)<br />
ISBN: 978-3-8027-2385-8<br />
Preis: € 75,-<br />
Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />
WISSEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher 201 Industrieverlag / 82002-34 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München und im Fensterumschlag einsenden<br />
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___ Ex. Fachbuch <strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong><br />
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mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />
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Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, ✘<br />
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PAISUW2013<br />
Nutzung 74 personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung <strong>elektrowärme</strong> erkläre <strong>international</strong> ich mich damit einverstanden, 1-2014 dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
AUS DER PRAXIS<br />
Neues Steuerungskonzept für Induktionsöfen<br />
Der Werkstoff Titan ist leicht, dabei<br />
gleichzeitig hochfest und korrosionsbeständig.<br />
Diese Eigenschaften prädestinieren<br />
ihn für den Einsatz im Flugzeugbau,<br />
der Medizintechnik, Automotive<br />
und allen anderen Bereichen, wo hohe<br />
Stabilität und Korrosionsfestigkeit bei<br />
geringem Gewicht gefragt ist. Kleine Präzisionsbauteile<br />
aus Titanfeinguss werden<br />
in induktionsbeheizten Zentrifugalfeingießmaschinen<br />
hergestellt, wie sie unter<br />
anderem die Linn High Therm GmbH<br />
(LHT) produziert. Das Familienunternehmen<br />
aus dem bayrischen Eschenfelden<br />
ist spezialisiert auf die Entwicklung und<br />
Fertigung elektrisch beheizter Industrieund<br />
Laboröfen für Sonderanwendungen.<br />
Dazu zählen neben den Feingießmaschinen<br />
auch Öfen für die Herstellung<br />
von keramischen Formschalen, Ingenieurkeramiken,<br />
für das Sintern bei hohen<br />
Drücken und Temperaturen, für die Kohlefaserproduktion<br />
und die Gewinnung<br />
Seltener Erden sowie Kristallzuchtanlagen<br />
für Siliziumkarbid und Aluminiumnitrid.<br />
„Die Vorteile der elektrischen Beheizung<br />
sind zahlreich“, erklärt Firmengründer und<br />
geschäftsführender Gesellschafter Horst<br />
Linn. „Zudem lassen sich die Prozesse<br />
durch den Einsatz moderner Steuerungstechnologien<br />
und Sensoren bestmöglich<br />
energieeffizient optimieren.“ Nicht zuletzt<br />
deswegen stattete LHT seine Zentrifugalfeingießmaschinen<br />
vom Typ Titancast<br />
(Bild 1) mit einer neuen Steuerung aus.<br />
Das neue Steuerungskonzept wurde<br />
von Gefran entwickelt. LHT verlässt sich<br />
bereits seit mehr als 10 Jahren auf Temperaturregler<br />
des Automatisierungspezialisten.<br />
Zunächst verbauten die Ofenbauer die<br />
Kleinreglerfamilien G400 und G800 (Bild 2)<br />
als Sicherheitsregler. Aber schon bald bezogen<br />
sie auch die Lastrelais zum Schalten<br />
von Heizkreisen und Transformatoren von<br />
Gefran. Daher lag es nahe, bei der Suche<br />
nach einer geeigneten Steuerung auch mit<br />
den Automatisierungsexperten zu sprechen.<br />
„Bislang entwickelten wir die Regeleinheiten<br />
für unsere Anlagen in Eigenregie.<br />
Doch es wird immer schwieriger die entsprechenden<br />
Bauteile auf dem Markt zu finden“,<br />
erklärt Horst Linn. Die neue Steuerung<br />
sollte in der Lage sein, elektrisch beheizte<br />
Induktionsanlagen mit Leistungen von<br />
1,5 bis 200 kW zu regeln und sollte außerdem<br />
flexibel auf die unterschiedlichsten<br />
Metalle und Produkte programmierbar<br />
sein. Schließlich ist die induktiv beheizte<br />
Titancast-Zentrifugalfeingießmaschine eine<br />
Universalgießmaschine, die neben Reintitan<br />
und Titanlegierungen auch Edelmetalle,<br />
Stahl sowie Nichteisenmetalle und deren<br />
Legierungen zu Präzisionsteilen für die<br />
Medizintechnik, den Automotivebereich,<br />
den Turbinenbau und Schmuckindustrie<br />
verarbeiten kann.<br />
TOUCHSCREEN<br />
STATT TASTEN<br />
Gefran kombinierte seine Automatisierungsplattform<br />
GF_Vedo SL 7“ (Bild 3) mit<br />
digitalen und analogen Gilogik II-Baugruppen<br />
und einer eigens für LHT entwickelten<br />
Software zu einem neuen Programmregler<br />
mit Touchdisplay. Die neue Steuerung ist so<br />
an der Zentrifugalfeingießmaschine montiert,<br />
dass sich sämtliche Bedienelemente<br />
und der Touchscreen in Augenhöhe des<br />
Bedieners befinden. Dabei sorgen die kleineren<br />
neuen Baugruppen und eine Schienenmontage<br />
für einen geringeren Platzbedarf<br />
und weniger Wärmeentwicklung als<br />
bei der ursprünglichen Lösung. Der Touchscreen<br />
mit übersichtlicher Digitalanzeige<br />
und stufenlos über den Bildschirm bedienbaren<br />
Schiebereglern ersetzt Tasten und<br />
Analoganzeige der alten Ofensteuerung.<br />
Zudem lässt sich der Bildschirm splitten,<br />
um auf einer Seite den Handbetrieb und<br />
auf der anderen den Automatikbetrieb<br />
anzuzeigen. „Wir haben uns für das Gefran-<br />
Konzept entschieden, weil es um ein Drittel<br />
kompakter als die alte Lösung und weniger<br />
aufwendig ist, als vergleichbare Wettbewerbslösungen“,<br />
sagt Horst Linn, den<br />
nicht zuletzt auch das hervorragende Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis und die Flexibilität der<br />
Softwarelösung überzeugte. Denn 80 %<br />
der aktuellen Steuerungssoftware können<br />
auch bei vergleichbaren Anwendungen im<br />
Haus genutzt werden.<br />
DAS NEUE<br />
STEUERUNGSKONZEPT<br />
Der GF_Vedo_SL ist eine kompakte<br />
Lösung zur Maschinensteuerung. Durch<br />
die Kombination von SPS, HMI und<br />
Visualisierung ermöglicht die Plattform<br />
die Umsetzung günstiger Automatisierungslösungen<br />
im Industrieofenbau.<br />
Das Bediengerät verfügt über<br />
einen 7“-Touch-Bildschirm mit zehn<br />
optionalen Funktionstasten. Über eine<br />
Bild 1: Titancast-Zentrifugalfeingießmaschine<br />
von Linn High Therm<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
75
AUS DER PRAXIS<br />
Bild 2: Linn High Therm setzt die Kleinreglerfamilien G 400 und G 800<br />
seit mehr als 10 Jahren ein<br />
Bild 3: Neuer von Gefran konzipierter Programmregler<br />
mit Touchdisplay<br />
CANopen-Schnittstelle kommuniziert<br />
es mit den optionalen E/A Einheiten für<br />
die Steuerungsfunktionen. Rezepturen<br />
oder Prozessdaten werden bequem über<br />
die interne USB-Schnittstelle übertragen.<br />
Gilogik II ist ein nach IEC 61131-3 programmierbares<br />
Automatisierungssystem,<br />
dessen große Anzahl an Ein- und Ausgabebaugruppen<br />
für vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten<br />
und eine optimale<br />
Applikationsanpassung sorgen. Die Flexibilität<br />
und die Skalierbarkeit des Systems<br />
ermöglicht die Verwendung in Prozessen,<br />
bei denen maximale Leistungsfähigkeit<br />
und einfache Integration unabdingbare<br />
Voraussetzungen sind. Damit bietet sich<br />
das System ideal für den Industrieofenbau<br />
auch bei größeren Anlagen an.<br />
Auf dem offenen Programmregler<br />
lassen sich 25 Programme mit jeweils<br />
bis zu 50 Prozessschritten speichern. Die<br />
IEC 61131-3-Programmierung erleichtert<br />
dem Elektroingenieur den Einstieg in die<br />
Entwicklungsumgebung und ermöglicht<br />
die schnelle und einfache Anpassung der<br />
Software an die jeweilige Aufgabenstellung.<br />
Jeder Prozessschritt kann vier analoge<br />
Sollwerte und acht digitale Signale<br />
an den Prozess übergeben. Damit kann<br />
der Anwender komplexe Programmabläufe<br />
erstellen. Eine Wochenzeitschaltuhr<br />
erlaubt die Festlegung täglicher Einschaltzeiten<br />
und startet dann selbsttätig,<br />
unbeaufsichtigt und rechtzeitig das geladene<br />
Programm. Eine Programmhistorie<br />
erfasst Alarmmeldungen und Störungen<br />
mit Zeitstempeln. Dabei werden die Alarme<br />
nach dem Beseitigen der Störung in<br />
eine Alarmhistorie übernommen. So lassen<br />
sich auch nach Tagen noch Fehler in<br />
der Produktion erkennen und trägt so zur<br />
Qualitätssicherung bei.<br />
PRAKTISCHE FEATURES<br />
Sämtliche Programme können auf dem<br />
farbigen Display grafisch dargestellt<br />
werden. Eine Trendanzeige bietet die<br />
Möglichkeit zur Gegenüberstellung von<br />
Soll- und Ist-Wert als Kurvenverläufe.<br />
Dabei kann der Anwender den Verlauf<br />
der Kurve mithilfe des Cursors kontrollieren.<br />
Zur Temperaturregelung steht<br />
eine bewährte PID-Regelung inklusive<br />
Selbst- und Autotuning zur Verfügung.<br />
Eine Rezeptverwaltung dient dem Laden<br />
und Speichern von Programmen über<br />
die USB-Schnittstelle. Die Programme<br />
selbst lassen sich einfach kopieren und<br />
im Nachhinein modifizieren. Die Projektierungssoftware<br />
GF_Project schließlich<br />
erleichtert die Anpassung an bestehende<br />
Anlagen und erlaubt die Einbindung in die<br />
bestehende Programmregler-Applikation.<br />
So können zusätzliche Bildschirmseiten<br />
erstellt oder weitere Funktionen am Ofen<br />
realisiert werden.<br />
Für den Anwender stehen sechs Landessprachen<br />
zur Auswahl. Die Feldbuskommunikation<br />
erfolgt über CANopen mit den<br />
zugehörigen I/O-Modulen. Zur Anbindung<br />
an den PC und zur Programmierung steht<br />
eine Ethernetschnittstelle zur Verfügung.<br />
Im Fall von LHT gehörten zum Gefran-<br />
Konzept außerdem die Erstinbetriebnahme<br />
beim Kunden, eine Kundenschulung<br />
in der Software GF_Project sowie die Hardwarekonfiguration.<br />
Auch das Erstellen von<br />
Bildschirmseiten, die Programmierung in<br />
den IEC-Programmiersprachen und eine<br />
Einweisung in die Applikationssoftware des<br />
Kunden war Teil des Pakets.<br />
Kontakt:<br />
Gefran Deutschland GmbH<br />
Katrin Broichhausen<br />
Business Development Manager<br />
Seligenstadt<br />
Tel: 06182 / 809-280<br />
katrin.broichhausen@gefran.de<br />
www.gefran.com<br />
76 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
TECHNIK AKTUELL<br />
Spezialschlichte für Aluminiumguss erhöht Standzeit<br />
Für Zulieferer der Automobil-Industrie ist die<br />
Produktion von Aluminiumgussteilen mittels<br />
Kokillenguss von hoher technologischer<br />
und wirtschaftlicher Bedeutung. Gerade für<br />
diese Anforderungen liefert der Schlichtespezialist<br />
ASK Chemicals aus Hilden die halbisolierende<br />
Kokillenschlichte Solitec TM AD 901, eine<br />
effiziente Wasserschlichte, die durch maximale<br />
Standzeit große wirtschaftliche Vorteile im<br />
Gießereiprozess schafft. Neben Faktoren wie<br />
der Gewährleistung des vollständigen Formfüllens,<br />
der Steuerung der Erstarrung des Gussteils<br />
und dem Schutz der Formoberfläche liefert<br />
der Einsatz der neuen Schlichte einen weiteren<br />
Vorteil. Dieser liegt in der höheren Standzeit der<br />
Kokillen, die sich im Vergleich zur Anwendung<br />
anderer Standardschlichten um mehr als 50 %<br />
verlängert. Sowohl die Intervalle für das Schlichten<br />
der Kokille als auch für deren Wartung werden<br />
verlängert und damit die Verfügbarkeit<br />
erweitert. Der vergleichsweise hohe Graphitgehalt<br />
von Solitec TM AD 901 bewirkt auch eine<br />
deutliche Senkung der Entformungskräfte<br />
und verringert somit die Beanspruchungen<br />
der Formoberflächen. Selbst Produktionsunterbrechungen<br />
bis zu vier Stunden lassen keine<br />
negativen Auswirkungen auf die Schlichte- und<br />
Gussteilqualität erkennen. Der wirtschaftliche<br />
Effekt besteht somit in längeren Nutzungszeiten<br />
bei sinkenden Wartungskosten.<br />
ASK Chemicals GmbH<br />
www.ask-chemicals.com<br />
Industrielle Schaltnetzteile für flexible Gleichstromversorgung<br />
Das Unternehmen Conta-Clip stellt<br />
die Gleichstromversorgungen der<br />
Baureihen PSPM und PSPC für die Hutschienenmontage<br />
vor,<br />
in denen je<br />
zwei Modelle<br />
Ausgangsströme von 1 oder 2 bzw. 5 oder<br />
1 A bei 24 V DC liefern. Die Einheiten lassen<br />
sich sowohl in Serie als auch parallel<br />
schalten – so sind auch größere Ströme<br />
und Spannungen möglich. Die kompakten<br />
Geräte wandeln sicher 100...240 V AC in<br />
24 V DC – alle Modelle erfüllen die Anforderungen<br />
nach EN 61558-2-16, EN 60950-1<br />
(SELV) und die EMV-Anforderungen laut<br />
EN 61204-3. Die Ausgangsspannung lässt<br />
sich per Drehpotenziometer zwischen<br />
23 und 28,5 V DC an der Gehäusevorderseite<br />
einstellen. Die Stromversorgungen<br />
werden einfach ans Netz angeschlossen.<br />
Dank ihrer Auslegung für 47...63 Hz<br />
können sie weltweit verwendet werden.<br />
Push-In-Anschlussklemmen garantieren<br />
eine schnelle und stabile Verdrahtung.<br />
PSPM- und PSPC-Gleichstromversorgungen<br />
eignen sich für die verschiedensten<br />
Applikationen in der Solar-, Mess- und<br />
Regelungstechnik sowie in der Industrieund<br />
Gebäudeautomatisierung.<br />
Conta-Clip Verbindungstechnik GmbH<br />
www.conta-clip.de<br />
Stationäre Infrarotkameras für Hochtemperaturmessung<br />
Mit den Infrarotkameras Pyroview<br />
320N compact+ und Pyroview 640N<br />
compact+ hat die Dias Infrared GmbH aus<br />
Dresden zwei stationäre Infrarotkameras<br />
entwickelt, die speziell für schnelle Hochtemperaturmessungen<br />
ausgelegt sind.<br />
Einsatzschwerpunkte sind beispielsweise<br />
die Prozesssteuerung und -überwachung<br />
sowie die Qualitätskontrolle in der Metall-,<br />
Glas- und Zementindustrie. Die Pyroview<br />
640N compact+ ist in der Lage, Temperaturen<br />
berührungslos im Bereich von 600 bis<br />
1.500 °C (optional bis 2.500 °C) zu erfassen.<br />
Um bei hohen Temperaturen des Messobjekts<br />
den Einfluss des Emissionsgrades auf<br />
die Messgenauigkeit zu reduzieren, arbeitet<br />
die Kamera mit einem Messspektrum<br />
im nahen Infrarotbereich (NIR) von 0,8 bis<br />
1,1 µm. Die Signalcharakteristik des hochdynamischen<br />
Si-NIR-Arrays ist nicht wie<br />
bei anderen Infrarotkameras linear, sondern<br />
logarithmisch. Dies ermöglicht den<br />
weiten, durchgängigen Messbereich bei<br />
einer hohen räumlichen Auflösung von<br />
640 x 480 Pixeln und bis zu 25 Bildern pro<br />
Sekunde. Mit der Pyroview 640N compact+<br />
können die Prozessparameter gezielt im<br />
laufenden Betrieb variiert werden, um den<br />
Produktionsprozess zu analysieren und zu<br />
perfektionieren. Optional sind Objektive<br />
mit verschiedenen Öffnungswinkeln erhältlich,<br />
sodass die Kamera in unterschiedlichen<br />
Entfernungen zum Messobjekt montiert<br />
werden kann. Ebenfalls neu ist die Dias-<br />
Infrarotkamera-Serie Pyroview 320N compact+.<br />
Diese ist mit einem InGaAs-Array mit<br />
320 x 256 Pixeln ausgestattet und ermöglicht<br />
berührungslose durchgängige Temperaturmessungen<br />
von 300 bis 1.200 °C,<br />
optional bis 2.000 °C. Die Pyroview 320N<br />
compact+ misst im Spektralbereich 1,4 bis<br />
1,6 µm, in dem der Emissionsgradeinfluss<br />
auf die Temperaturmessgenauigkeit ebenfalls<br />
deutlich geringer ausfällt als bei den<br />
sonst üblichen 8 bis 14 µm. Für die Online-<br />
Bildübertragung mit einer Bildrate von 100<br />
Bildern pro Sekunde verfügt die Kamera<br />
über einen Ethernetanschluss.<br />
Dias Infrared GmbH<br />
www.dias-infrared.de<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
77
TECHNIK AKTUELL<br />
Kompakte Prozessregler für Basisapplikationen<br />
Für einfache Applikationen braucht<br />
der Anwender in vielen Fällen keine<br />
komplexen Prozessregler, sondern ein<br />
Kompaktgerät mit Basisfunktionen und<br />
einfacher Bedienung. Die Geräte der<br />
neuen Jumo Quantrol-Reglerserie werden<br />
über vier frontseitige Tasten mit<br />
definiertem Druckpunkt bedient. Der<br />
universelle Analogeingang für Widerstandsthermometer,<br />
Thermoelemente<br />
oder Strom-/ Spannungssignale ist frei<br />
programmierbar. Soll- und Istwert sowie<br />
alle Parameter werden über zwei Sieben-<br />
Segment-LED-Displays (rot/grün) mit ein<br />
oder zwei Nachkommastellen dargestellt.<br />
Die Werte können wahlweise in °C oder<br />
in °F angezeigt werden. Je nach Format<br />
stehen bis zu fünf Relaisausgänge mit<br />
einer Schaltleistung von 3 A / 230 V<br />
zur Verfügung. Über gelbe LEDs wird<br />
die Schaltstellung der Relais angezeigt,<br />
denen unterschiedliche Alarmfunktionen<br />
zugeordnet werden können. Ein analoger<br />
Ausgang 0...10 V oder<br />
0(4)...20 mA lässt sich<br />
zur Ansteuerung von<br />
Ventilen oder Thyristor-<br />
Leistungsstellern nutzen.<br />
Mit dem Binäreingang<br />
kann die Bedienung<br />
und Einstellung<br />
der Quantrol-Geräte<br />
abgestuft verriegelt,<br />
eine Rampe oder Timer<br />
aktiviert bzw. die Selbstoptimierung<br />
gestartet werden.<br />
Die Quantrol-Serie wird in den drei<br />
DIN-Formaten 48 mm x 48 mm, 48 mm x<br />
96 mm und 96 mm x 96 mm angeboten.<br />
Über die serielle Schnittstelle RS485 ist eine<br />
Anbindung an übergeordnete Systeme<br />
bzw. Geräte möglich. Alternativ zur frontseitigen<br />
Bedienung kann der Anwender<br />
die Regler via Setup-Programm und USB-<br />
Schnittstelle programmieren. Der Regler<br />
benötigt während der Programmierung<br />
keine zusätzliche Spannungsversorgung,<br />
sondern wird via USB-Schnittstelle gespeist.<br />
Wie alle Regler der Firma Jumo ist auch die<br />
Quantrol-Serie mit der bewährten Jumo-<br />
Selbstoptimierung ausgestattet. Dies<br />
erspart aufwendige manuelle Einstellungen<br />
und somit Zeit und Geld. Die Versorgungsspannung<br />
beträgt wahlweise AC 110...240 V<br />
oder AC/DC 20…30 V. Alle Geräte haben<br />
eine cULus-Zulassung.<br />
Jumo GmbH<br />
www.jumo.net<br />
Laboröfen mit kurzen Aufheiz- und Abkühlzeiten<br />
Industrie- und Laboröfen-Hersteller Linn<br />
High Therm präsentiert die zwei Laboröfen<br />
VMK (bis 1.800 °C) und VMK-S/Vac (bis<br />
1.200 °C) zum Löten, Glühen, Veraschen,<br />
Tempern, Sintern, Reduzieren, Pyrolyse<br />
usw. Edelstahlgehäuse für korrosive<br />
Umgebung, einfache Bedienung, sowie<br />
kurze Aufheiz- und Abkühlzeiten sind<br />
besondere Merkmale dieser Baureihen.<br />
Eine Faserisolierung wird für Labor- und<br />
Hochtemperaturöfen (VMK) eingesetzt; ein<br />
hitzebeständiger gasdichter Muffeleinsatz<br />
(1.4841/Inconel) und ein wassergekühlter<br />
Türflansch machen Schutzgas/Vakuumöfen<br />
(VMK-S) fit für Schutzgas- und oder<br />
Vakuumbetrieb (VMK-Vac). Linn-Standardlaboröfen<br />
sind in den Größen 1 bis 25 l von<br />
0,6 bis 5,0 kW erhältlich. Umfangreiche<br />
Optionen ermöglichen großes kundenspezifisches<br />
Anpassungspotenzial. Bei der<br />
abgebildeten Sonderversion z. B. Vakuumbetrieb<br />
10 -5 mbar bei 1.100 °C.<br />
Weiterhin sind auch Ausstattungsmerkmale<br />
wie Nachverbrennung, Begasungseinrichtung,<br />
Abfackelvorrichtung und<br />
Flammüberwachung, ein Sicherheitspaket<br />
für H 2 -Betrieb, Gasumwälzung, Schnellkühlung,<br />
Gasrückkühlung sowie eine Kühlfalle<br />
im Gasausgang möglich.<br />
Linn High Therm GmbH<br />
www.linn.de<br />
78 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
TECHNIK AKTUELL<br />
Industrielle Computertomographie für die Serienprüfung<br />
Viele Materialien, vom Kunststoff bis<br />
zum Aluminium, lassen sich problemlos<br />
im Inline-CT untersuchen, auch kleinere<br />
Stahleinlagen stören wenig. Je nach Größe<br />
und Material können pro Tag zwischen 100<br />
und 1.000 Bauteile komplett digitalisiert,<br />
analysiert und bewertet werden. Da es<br />
nicht nötig ist, immer das gesamte Bauteil<br />
zu digitalisieren, entwickelt die Microvista<br />
GmbH maßgeschneiderte Prüfungen für<br />
ihre Kunden, bei denen Teilbereiche zielgenau<br />
untersucht werden.<br />
Mit einem neu entwickelten Konzept für<br />
eine Auswertung zur Prüfung der sachgerechten<br />
Montage einer Dichtung werden im<br />
wöchentlichen Rhythmus innerhalb von 6<br />
Stunden ca. 600 Bauteile gescannt und automatisch<br />
hinsichtlich der Prüfaufgabe bewertet.<br />
Mittels weniger Schnittbilder wird so<br />
der richtige Sitz der Dichtung sichergestellt.<br />
Insgesamt wurden so seit Oktober 2012 fast<br />
20.000 Ventile geprüft. Pro Bauteil wird dabei<br />
ein Kontrolldatensatz gespeichert, sodass die<br />
Bewertung auch zu einem späteren Zeitpunkt<br />
nachvollzogen werden kann. Durch<br />
die schnelle Inline-CT-Prüfung wurde so die<br />
Ausfallquote in den ppm-Bereich gesenkt.<br />
Weitere Beispiele für solche serienbegleitenden<br />
bzw. 100 %-Prüfungen sind<br />
„Poren in Bearbeitungsflächen“ bei inzwischen<br />
über 13.000 Lagertraversen oder<br />
die Digitalisierung und Prüfung von tausenden<br />
Zylinderköpfen auf Kernreste und<br />
Ungänzen in relevanten Bereichen. Auch<br />
die Messung von inneren Geometrien wie<br />
z. B. Wandstärken ist möglich und wurde<br />
bereits an mehreren Tausend Zylinderköpfen<br />
erfolgreich durchgeführt.<br />
Bei den aufgezeigten Untersuchungsmöglichkeiten<br />
konnte der Anteil der verlorenen<br />
Wertschöpfung nahezu gegen Null<br />
geführt sowie die Gewährleistungskosten<br />
vollständig vermieden werden. Dabei verteilen<br />
sich die Kosten für die Entwicklung<br />
der automatischen Auswertung auf diese<br />
großen Stückzahlen, wodurch die Prüfkosten<br />
eine wirtschaftliche Größenordnung<br />
erreichen.<br />
Microvista GmbH<br />
www.microvista.de<br />
Video-Pyrometer zur<br />
Messfeldoptimierung<br />
Die Video-Pyrometer optris ® CSvideo 2M, optris ® CTvideo<br />
1M/2M und optris ® CTvideo 3M sind neuartige digitale<br />
Infrarot-Thermometer mit Video-Modul. Gegenüber Modellen<br />
mit herkömmlichen Durchblickvisieren hat man bei den<br />
Video-Pyrometern den Vorteil, über den PC oder das Tablet<br />
positionieren zu können. Hierdurch eignen sich die neuen Infrarotthermometer<br />
sehr gut bei schwer zugänglichen Prozessen<br />
bzw. Anwendungen, bei denen das Messobjekt so heiß<br />
ist, dass das Laservisier nicht mehr sichtbar ist. Die Infrarotthermometer<br />
ermöglichen über die gleichzeitige Nutzung<br />
des Video-Moduls und des Doppel-Laservisier eine exakte<br />
Messfeldmarkierung ab 0,5 mm. Die Video-Pyrometer messen<br />
von 50 bis 3.000 °C. Einstellzeiten ab 1 ms erlauben<br />
eine optimale Einbindung in schnelle Prozesse. Durch die<br />
Messung im kurzen Wellenlängenbereich von 1,0, 1,6 oder<br />
2,3 μm können Fehlmessungen auf Oberflächen mit geringem<br />
oder unbekanntem Emissionsgrad deutlich reduziert<br />
werden. Zur Bedienung und Einbindung in den Prozess wird<br />
die kostenfreie Anwendersoftware optris ® Compact Connect<br />
mitgeliefert. Sie wurde für die Video-Pyrometer um<br />
eine Schnappschuss-Funktion ergänzt, wodurch in einem zu<br />
bestimmenden Intervall (zeitabhängig) oder beim Erreichen<br />
definierter Grenzwerte (temperaturabhängig) Bildaufnahmen<br />
generiert und samt Prozessdaten gespeichert werden.<br />
Optris GmbH<br />
www.optris.de<br />
Analoge Signalverarbeitung mit<br />
DMS-Messverstärker<br />
Müller<br />
Industrie-Elektronik,<br />
Spezialist für Mess- und<br />
Regeltechnik, bietet den analogen<br />
DMS-Messverstärker ALM-<br />
HD als Relaunch ALM-HD2 nun in<br />
erweiterter Version und in neuem<br />
Outfit in der Messgerätegruppe<br />
für die analoge Signalverarbeitung<br />
an. Die anwenderfreundliche Bedienung<br />
ist ebenso beibehalten worden wie<br />
die Einstellung der Eingangsempfindlichkeit (0,1 mV/V bis 4 mV/V)<br />
über Dip-Schalter. Weiterhin ist der Messverstärker auch werkseitig<br />
vorkonfiguriert erhältlich. In der neuen Version sind optional zwei<br />
einstellbare Grenzwerte als potenzialfreie Wechsler integrierbar. Als<br />
Eingangssignale können bis zu vier DMS-Sensoren parallel in Vollbrücken<br />
mit 350 Ohm angebunden und als Summensignal ausgewertet<br />
werden. Als Ausgangssignal bietet der ALM-HD2 einen umschaltbaren<br />
Analog-Ausgang 0 (4) bis +/- 20 mA oder 0 (2) bis +/-10 V. Die DMS-<br />
Speisespannung ist stufenlos (4 bis 14 V) einstellbar. Das Gehäusematerial<br />
besteht in der neuen Version aus robustem und schlagfestem<br />
Kunststoff (ASA 757G Luran S). So ist der neue analoge Messverstärker<br />
nun auch für den Langzeiteinsatz in der Schiffsindustrie, z. B. in rauer<br />
Seewasserumgebung geeignet und überall dort, wo mit entsprechenden<br />
Aufnehmern eine DMS-Kraftmessung erforderlich ist.<br />
Müller Industrie-Elektronik GmbH<br />
www.mueller-ie.com<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
79
TECHNIK AKTUELL<br />
Turbomolekularpumpen mit integrierter Antriebselektronik<br />
Oerlikon Leybold Vacuum stellt eine<br />
neue Vakuumtechnologie-Serie für<br />
den Analysenmarkt und Forschungs- &<br />
Entwicklungsanforderungen vor. Die innovativen<br />
Pumpen der Turbovac i-Produktlinie<br />
bieten auch bei unterschiedlichsten<br />
Anforderungen maximale Leistung. Die<br />
Modelle Turbovac 350 i und 450 i eignen<br />
sich mit ihrer zusätzlichen Kompressionsstufe<br />
besonders für Ultrahochvakuumanwendungen<br />
und den Einbau in kompakte<br />
Pumpsystemlösungen. Mit einem Saugvermögen<br />
für leichte Gase, das bis zu 60 %<br />
über dem vergleichbarer Produkte liegt,<br />
und einem Kompressionswert, der rund<br />
100 Mal höher ist als bei Produkten der<br />
vorherigen Generation, sind sie besonders<br />
für Prozesse mit kleinen Vorpumpen<br />
konzipiert. Demgegenüber zeichnen sich<br />
die Turbovac T 350 i und T 450 i mit ihrem<br />
klassischen Rotordesign durch hohen Gasdurchsatz,<br />
schnellere Hochlaufzeit und<br />
Unempfindlichkeit gegenüber Partikelanfall<br />
aus, wodurch sie speziell für Prozessanwendungen<br />
und hohe Gaslasten geeignet sind.<br />
Die Turbovac 350-400 i Multi Inlet wurde<br />
speziell für die Anforderungen beim Einsatz<br />
analytischer Instrumente entwickelt und<br />
bietet ein hohes Maß an Flexibilität. Zudem<br />
ermöglicht diese Variante die individuelle<br />
Festlegung der Anzahl, Höhe und Position<br />
der Vakuumanschlüsse. Außerdem besteht<br />
die Option, das Pumpengehäuse zu adaptieren<br />
oder auch eine kundenspezifische Anpassung<br />
an ihre Vakuumkammer vorzunehmen.<br />
Die wartungs- und ölfreie Hybridlagerung<br />
mit Lebensdauerschmierung zeichnet<br />
sich durch hohe Zuverlässigkeit und<br />
Haltbarkeit aus und macht Regelwartungen<br />
durch Ölwechsel überflüssig. Das<br />
Lagersystem sorgt für einen vibrationsund<br />
geräuscharmen Betrieb und damit<br />
für wenig Beanspruchung oder negative<br />
Auswirkungen bei vibrationsempfindlichen<br />
Anwendungen. Das Keramik-Kugellager ist<br />
bei Bedarf vor Ort austauschbar.<br />
Das thermische Design der Pumpen<br />
gewährleistet eine optimale Kühlung der<br />
Lager. Um die Lager vor kritischen Gasen<br />
oder Partikeln zu schützen, sind alle Pumpen<br />
mit einem Sperrgasanschluss ausgestattet.<br />
Dadurch wird nicht nur die Laufzeit<br />
der Pumpe deutlich erhöht, sondern auch<br />
die Anlagenverfügbarkeit.<br />
Die Produktfamilie bietet zahlreiche Optionen,<br />
um unterschiedlichsten Anforderungen<br />
gerecht zu werden. Sowohl Turbovac 350 i als<br />
auch 450 i sind mit einem zusätzlichen Interstage-Port<br />
erhältlich, der das Abpumpen einer<br />
zusätzlichen Kammer ermöglicht. Um Installation,<br />
Betrieb und Wartung so unkompliziert<br />
wie möglich zu gestalten, sind die Pumpen<br />
mit einer drehbaren Vorvakuum-Flanschverbindung,<br />
einer integrierten Antriebselektronik<br />
mit direkter 24/48 V DC-Versorgung sowie<br />
einer flexiblen Kommunikationsschnittstelle<br />
mit USB-, RS 485- und digitalen I/O-Ports ausgestattet.<br />
Zusätzliche Schnittstellen-Optionen<br />
sind auf Anfrage erhältlich.<br />
Das Angebot an ergänzendem Zubehör<br />
umfasst unter anderem Netzteile für 100<br />
bis 240 V Netzspannungsversorgung (als<br />
on-board oder stand-alone Unit), justierbare<br />
Luft- oder Wasserkühlungen, Heizmanschetten,<br />
Belüftungs- und Sperrgaszubehör<br />
sowie Installations- und Befestigungssets,<br />
welche die Inbetriebnahme vereinfachen.<br />
Oerlikon Leybold Vacuum GmbH<br />
www.oerlikon.com<br />
Dosierofen mit neuer Steuerung<br />
Vor Kurzem stellte die StrikoWestofen<br />
Group ihren komplett überarbeiteten<br />
Westomat-Dosierofen mit der neuen<br />
Steuerung „ProDos 3“ vor. Kernstück dieses<br />
Modells ist die neue Steuerung „ProDos<br />
3“, welche die aktuelle „ProDos XP“ ablöst<br />
und zusätzliche Dosiergenauigkeit sowie<br />
Prozesssicherheit bietet. Durch die gesteigerte<br />
Rechenleistung erreicht die neue<br />
Einheit eine dreifach verbesserte Reaktionszeit<br />
und passt damit das Dosiergewicht<br />
effizient an geänderte Prozessparameter<br />
an. Eine wichtige Neuerung ist auch die<br />
Integration der patentierten Pressrest-Korrektur.<br />
Diese hat sich in der Praxis mittlerweile<br />
als wirksames Werkzeug erwiesen,<br />
um die Dosiergenauigkeit um weitere<br />
35 % zu erhöhen. Die neue Steuerung ist<br />
besonders widerstandsfähig gegen elektromagnetische<br />
Störungen und wird über<br />
einen kapazitiven Touch-Screen bedient.<br />
Dieser muss nicht mehr kalibriert werden<br />
und ist durch eine gehärtete Glasscheibe<br />
im Gießereialltag wirkungsvoll geschützt.<br />
Den häufig sehr beengten Platzverhältnissen<br />
in der Gießerei sowie rund um<br />
die Druckgussmaschine, trägt ein neuer<br />
Ofenkörper Rechnung. Durch eine grundlegend<br />
überarbeitete Bauform reduziert<br />
StrikoWestofen den Platzbedarf um etwa<br />
15 % gegenüber dem Vorgängermodell.<br />
Die schlanken Abmessungen ermöglichen<br />
es, den Dosierofen dichter an der Druckgussmaschine<br />
zu platzieren. Positiver Effekt<br />
hierbei ist, dass aufgrund der verkürzten<br />
Zuführung die Schmelze weniger abkühlt.<br />
Zudem wird der Kontakt mit Luftsauerstoff<br />
reduziert, was eine hohe Metallqualität<br />
unterstützt.<br />
StrikoWestofen Group<br />
www.strikowestofen.com<br />
80 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
sponsored by<br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum<br />
HÄRTEN&UMFORMEN<br />
19.- 21. Mai 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-erwaermen.de<br />
Platin<br />
TECHNIK AKTUELL<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
Vorkurs<br />
Themenblock<br />
1<br />
Themenblock<br />
2<br />
Workshop<br />
1<br />
Workshop<br />
2<br />
Grundlagenseminar am 19. Mai (optional)<br />
• Metallurgische Grundlagen zur Wärmebehandlung von Stahlwerkstoffen<br />
• Physikalische Grundlagen der induktiven Erwärmung<br />
Tagung vom 20. bis 21. Mai<br />
Einführung<br />
• Induktive Randschichtwärmebehandlung – Herausforderungen und Trends aus<br />
Werkstoff- und Verfahrenssicht<br />
Anlagendesign und Energieversorgung<br />
• Induktionstechnik in der industriellen Praxis<br />
• Energieversorgung für die induktive Erwärmung<br />
• Design und Optimierung durch numerische Simulation<br />
Anlagen- und Messtechnik<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Härten<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Schmieden<br />
• Auslegung und Aufbau induktiver Erwärmungsanlagen zum Umformen<br />
• Temperaturmesstechnik bei induktiven Erwärmungsprozessen<br />
Praxisanforderungen beim induktiven Härten<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />
• <strong>Induktives</strong> Härten von Verzahnungen<br />
• Härten von Kurbelwellen<br />
• Härten von Komponenten des Antriebsstrangs<br />
Praxisanforderungen bei der induktiven Erwärmung zum Umformen<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />
• Induktive Block- und Stangenerwärmung<br />
• Extrusion von Aluminiumprofilen<br />
• Induktive Bolzenerwärmung<br />
MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, EFD Induction GmbH,<br />
eldec Schwenk Induction GmbH, EMA Inductec GmbH, Erbslöh Aluminium GmbH,<br />
IAS GmbH & Co. KG, Institut für Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover,<br />
IWT Bremen, Keller HCW GmbH, SMS Elotherm GmbH.<br />
Mehr Informationen und Online-Anmeldung<br />
unter www.ewi-erwaermen.de<br />
Termin:<br />
• Montag, 19.05.2014 (optional)<br />
Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 20.05.2014<br />
Tagung (09:00 – 17:00 Uhr)<br />
Mit Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 21.05.2014<br />
Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />
von Härte- und Umformanlagen<br />
Teilnahmegebühr * :<br />
Tagungsbesuch exklusive | inklusive<br />
Grundlagenseminar am 19. Mai<br />
• ewi-Abonnenten oder/und<br />
auf Referenten- oder<br />
Sponsorenempfehlung:<br />
800 € | 1.000 €<br />
• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />
*<br />
Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />
jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />
Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />
in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />
sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />
Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />
möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />
eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die<br />
vor Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen<br />
nach dem 30. April oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />
Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />
gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />
werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />
Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-erwaermen.de<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich bin ewi-Abonnent<br />
Ich komme auf Empfehlung<br />
von Firma: ........................................................................................................................................................<br />
Ich nehme am Grundlagenseminar teil<br />
Ich nehme an der Abendveranstaltung teil<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 Härten oder Workshop 2 Umformen<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Firma/Institution<br />
Straße/Postfach<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Telefax<br />
81<br />
Änderungen vorbehalten
INSERENTENVERZEICHNIS 1-2014<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma Seite Firma Seite<br />
57. Internationales Feuerfest-Kolloquium 2014, Aachen 66<br />
ALD Vacuum Technologies GmbH, Hanau 17<br />
Otto Junker GmbH, Simmerath 15<br />
Linn High Therm GmbH, Eschenfelden Titelseite, 23<br />
Maschinenfabrik ALFING KESSLER GmbH, Aalen<br />
2. Umschlagseite<br />
SMS ELOTHERM GmbH, Remscheid<br />
4. Umschlagseite<br />
ALUMINIUM 2014, Düsseldorf 28<br />
ALUMINIUM CHINA 2014, Shanghai, China 70<br />
TRUMPF Hüttinger GmbH + Co. KG, Freiburg im Breisgau 11<br />
wire 2014 / Tube 2014, Düsseldorf 24<br />
eldec Schwenk Induction GmbH, Dornstetten 25<br />
Graphite Materials GmbH, Zirndorf 21<br />
Marktübersicht 83-99<br />
Ihr KontaKt zu dem team der<br />
eleKtrowärme InternatIonal!<br />
Spartenleitung / Chefredaktion:<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Telefon: +49 201 82002 12<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Annamaria Frömgen<br />
Telefon: +49 201 82002 91<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Bettina Schwarzer-Hahn<br />
Telefon: +49 201 82002 24<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Martina Mittermayer<br />
Telefon: +49 89 203 53 66 16<br />
Telefax: +49 89 203 53 66 66<br />
E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />
Redaktion:<br />
Thomas Schneidewind<br />
Telefon: +49 201 82002 36<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion (Trainee):<br />
Sabrina Finke<br />
Telefon: +49 201 82002 15<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />
82 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014<br />
www.elektrowaerme-online.de
ewi<br />
<strong>elektrowärme</strong><br />
<strong>international</strong><br />
Zeitschrift für elektrothermische Prozesse<br />
2014<br />
Marktübersicht<br />
Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />
I. Thermoprozessanlagen für die<br />
elektrothermische Behandlung ............................................................................................................. 84<br />
II.<br />
III.<br />
IV.<br />
Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe .................................................................................................................................. 93<br />
Beratung, Planung,<br />
Dienstleistungen, Engineering ................................................................................................................ 98<br />
Fachverbände, Hochschulen,<br />
Institute und Organisationen .................................................................................................................... 99<br />
V. Messegesellschaften,<br />
Aus- und Weiterbildung .................................................................................................................................. 99<br />
Kontakt:<br />
Bettina Schwarzer-Hahn<br />
Tel.: +49 (0)201 / 82002-24<br />
Fax: +49 (0)201 / 82002-40<br />
E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
4-2013 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
83
Marktübersicht 1-2014<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
thermische Gewinnung<br />
(erzeugen)<br />
schmelzen, Gießen<br />
84 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014 4-2013
1-2014 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Pulvermetallurgie<br />
Wärmen<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
4-2013 1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
85
Marktübersicht 1-2014<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmen<br />
Wärmebehandlung<br />
86 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014 4-2013
1-2014 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
4-2013 1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
87
Marktübersicht 1-2014<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Wärmebehandlung<br />
88 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014 4-2013
1-2014 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
abkühlen und abschrecken<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
4-2013 1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
89
Marktübersicht 1-2014<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
abkühlen und abschrecken<br />
Fügen<br />
Oberflächenbehandlung<br />
90 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014 4-2013
1-2014 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
4-2013 1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
91
Marktübersicht 1-2014<br />
I. Thermoprozessanlagen für die elektrothermische Behandlung<br />
Fügen<br />
Modernisierung von<br />
Wärmebehandlungsanlagen<br />
energieeffizienz<br />
HOTLINE So erreichen Sie Ihr Verlagsteam<br />
Hotline So erreichen Sie Ihr Verlagsteam<br />
Chefredaktion: Dipl.-Ing. Stephan Schalm +49(0)201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Chefredaktion:<br />
Redaktionsbüro:<br />
Dipl.-Ing.<br />
Annamaria<br />
Stephan<br />
Frömgen<br />
Schalm +49(0)201/82002-12<br />
+49(0)201/82002-91<br />
s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Redaktion:<br />
Annamaria<br />
Thomas Schneidewind<br />
Frömgen +49(0)201/82002-91<br />
+49(0)201/82002-36<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion:<br />
Redaktion (Trainee):<br />
Thomas<br />
Sabrina<br />
Schneidewind<br />
Finke<br />
+49(0)201/82002-36<br />
+49(0)201/82002-15<br />
t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
s.finke@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion<br />
Anzeigenverkauf:<br />
(Trainee): Sabrina<br />
Bettina<br />
Finke<br />
Schwarzer-Hahn<br />
+49(0)201/82002-15<br />
+49(0)201/82002-24<br />
s.finke@vulkan-verlag.de<br />
b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Leserservice:<br />
Bettina<br />
Marcus<br />
Schwarzer-Hahn<br />
Zepmeisel<br />
+49(0)201/82002-24<br />
+49(0)931/4170-459<br />
b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
leserservice@vulkan-verlag.de<br />
Leserservice: Martina Grimm +49(0)931/41704-13 mgrimm@datam-services.de<br />
92 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
1-2014 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
chargenträger (cFc)<br />
härtereizubehör<br />
heizelemente<br />
induktoren<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
4-2013 1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
93
Marktübersicht 1-2014<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
induktoren<br />
94 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014 4-2013
1-2014 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Ofenbaustoffe (nicht<br />
Feuerfeststoffe)<br />
schmiedezubehör<br />
Mess- und regeltechnik<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.elektrowaerme-markt.de<br />
4-2013 1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
95
Marktübersicht 1-2014<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
stromversorgung<br />
96 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014 4-2013
1-2014 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Prozessautomatisierung<br />
Wärmedämmung und<br />
Feuerfestbau<br />
3. ewi-Praxistagung<br />
<strong>Induktives</strong> <strong>Erwärmen</strong> zum<br />
HÄRTEN&UMFORMEN<br />
19.- 21. Mai 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-erwaermen.de<br />
Termin:<br />
• Montag, 19.05.2014 (optional)<br />
Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />
• Dienstag, 20.05.2014<br />
Tagung (09:00 – 17:00 Uhr)<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 21.05.2014<br />
Workshops (09:00 – 13:30 Uhr)<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
4-2013 1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.ewi-erwaermen.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von<br />
Härte- und Umformanlagen<br />
Veranstalter:<br />
sponsored by<br />
Platin<br />
97
Marktübersicht 1-2014<br />
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
98 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014 4-2013
IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute, Organisationen<br />
1-2014 Marktübersicht<br />
V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />
4-2013 1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
99
FIRMENPORTRÄT<br />
Ruhstrat GmbH<br />
Ruhstrat GmbH<br />
FIRMENNAME/ORT:<br />
Ruhstrat GmbH<br />
Leinetal / Auf der Mauer 1<br />
Gewerbegebiet AREA 3 / Süd<br />
37120 Bovenden<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />
André Görnhardt<br />
GESCHICHTE:<br />
Die Ruhstrat GmbH beschäftigt sich seit ihrer Gründung im Jahr<br />
1888 mit Elektrotechnik, vor allem mit Transformatoren. Seit 1898<br />
baut die Firma kundenspezifische Industrieöfen für verschiedenste<br />
Anwendungen mit Temperaturen bis 3.000 °C. Die Übernahme<br />
durch die Eisenmann-Gruppe erfolgte 2011.<br />
KONZERN:<br />
Die Ruhstrat GmbH ist Teil der <strong>international</strong> tätigen Eisenmann-<br />
Gruppe mit Sitz in Böblingen. Neben den Bereichen Automotive<br />
Systems, Conveyor Systems, General Finishing und Environmental<br />
Technology ist Eisenmann auch im Bereich Process & High Temperature<br />
Technology aktiv. Die Gruppe ist einer der weltweiten Technologie-<br />
und Marktführer für komplette Karbonfaser-Produktionsanlagen<br />
und einer von weltweit zwei Anbietern für solche Anlagen.<br />
MITARBEITERZAHL:<br />
124 Mitarbeiter<br />
EXPORTQUOTE:<br />
59 %<br />
KONTAKT:<br />
Peter Vervoort<br />
Leiter Business Segment Industrieöfen<br />
Tel.: 0551 / 820830-700<br />
peter.vervoort@ruhstrat.com<br />
PRODUKTSPEKTRUM:<br />
Die Ruhstrat GmbH ist ein Technologie-Anbieter mit den Business-<br />
Segmenten Industrieofenbau und Transformatorenbau. Im Business<br />
Segment Industrieofenbau entwickelt, produziert und installiert<br />
das Unternehmen kundenspezifische Industrieöfen mit Schwerpunkt<br />
auf Kohlenstoff- und Graphitindustrie, chemischer Industrie,<br />
Automobilindustrie, Metall verarbeitender Industrie sowie Stahl<br />
erzeugender Industrie. Der Bereich Transformatorenbau umfasst<br />
die Produktschwerpunkte Elektrische Prüftechnik, Spannungsstabilisierung,<br />
Transformatoren sowie Leistungswiderstände.<br />
PRODUKTION:<br />
Am Standort in Bovenden bei Göttingen stellt Ruhstrat alle Ofenanlagen,<br />
die benötigte Ofenperipherie (z. B. Handlingsysteme), Schaltschränke,<br />
Medienversorgungen sowie Transformatoren selbst her.<br />
WETTBEWERBSVORTEILE:<br />
Über 100-jährige Erfahrung in Elektrotechnik und Industrieofenbau;<br />
Entwicklung und Produktion kundenspezifischer Anlagen; weltweite<br />
Realisierung von Projekten; qualifizierte Betreuung aller Projektphasen;<br />
enger Kontakt zu Forschungseinrichtungen, intensiver Austausch<br />
mit Lieferanten. Konstruktion und Programmierung erfolgen<br />
gebündelt am Unternehmensstandort, was hohe Fertigungstiefe<br />
und Flexibilität im Hinblick auf Änderungswünsche der Kunden<br />
bedeutet. Entwicklung, Konstruktion und Dokumentation entsprechend<br />
nationaler und <strong>international</strong>er Normen und Vorschriften.<br />
ZERTIFIZIERUNG:<br />
DIN EN ISO 9001 (seit 1993); nach KTA 1401 zertifiziert und damit<br />
befugt, Komponenten für kerntechnische Anlagen liefern zu dürfen.<br />
SERVICEMÖGLICHKEITEN:<br />
Weltweit umfassende Betreuung der Projekte in allen Phasen; Unterstützung<br />
bei Konzeption und Spezifizierung der Anlagen; enger<br />
Kontakt zum unseren Kunden, um auf Änderungen schnell und<br />
flexibel reagieren zu können. Ausführliche Einweisung in Anlagenbedienung;<br />
Personalschulung; Instandhaltung und Reparaturen<br />
durch Service-Teams.<br />
INTERNET:<br />
www.ruhstrat.com<br />
100 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> 1-2014
1-2014 IMPRESSUM<br />
www.elektrowaerme-online.de<br />
72. Jahrgang · Heft 1 · März 2014<br />
Organschaft<br />
Herausgeber<br />
Beirat<br />
Redaktionsbeirat<br />
Chefredakteur<br />
Redaktionsbüro<br />
Organ des Instituts für Elektroprozesstechnik der Universität Hannover und des Fachverbandes THERMOPROZESS-<br />
TECHNIK im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Frankfurt am Main<br />
Prof. Dr.-Ing. B. Nacke, Institut für Elektroprozesstechnik, Leibniz Universität Hannover,<br />
Dr.-Ing. A. Seitzer, SMS Elotherm GmbH<br />
Dr.-Ing. W. Andree, ABP Induction Systems GmbH, Prof. Dr.-Ing. K. Krüger, Institut für Automatisierungstechnik, Universität<br />
der Bundeswehr Hamburg, Dipl.-Ing. H. Linn, Linn High Therm GmbH, Dr. D. Pauschinger, Trumpf Hüttinger GmbH & Co.<br />
KG, Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen, Dr.-Ing. H. Stiele, EFD Induction<br />
GmbH, Dipl.-Ing. M. D. Werner, Otto Junker GmbH, Dr.-Ing. T. Würz, VDMA e. V.<br />
Dipl.-Ing. F. Andrä, Prof. Dr.-Ing. E. Baake, Dipl.-Ing. S. Beer, Dr.-Ing. F. Beneke, Dipl.-Ing. A. Book, Dr.-Ing. E. Dötsch,<br />
Dr.-Ing. O. Irretier, Dr.-Ing. C. Krause, Dipl.-Wirt.-Ing. D.M. Schibisch, Dipl. Wirtsch.-Ing. St. Schubotz,<br />
Dr.-Ing. D. Trauzeddel, Dr.-Ing. E. Wrona, Dr.-Ing. P. Wübben<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm (V.i.S.d.P.), Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 201 82002-12, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Annamaria Frömgen, M.A., Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 201 82002-91, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Redaktion Thomas Schneidewind, Vulkan-Verlag GmbH Sabrina Finke (Trainee), Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. + 49 201 820 02-36, Fax: + 49 201 820 02-40 Tel. + 49 201 820 02-15, Fax: + 49 201 820 02-40<br />
E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />
E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Abonnements/<br />
Bettina Schwarzer-Hahn, Vulkan-Verlag GmbH<br />
Tel. +49 201 82002-24, Fax: +49 201 82002-40, E-Mail: b.schwarzer-hahn@vulkan-verlag.de<br />
Martina Mittermayer, Vulkan-Verlag GmbH/DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-16, Fax: +49 89 203 53 66-66, E-Mail: mittermayer@di-verlag.de<br />
Leserservice <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong><br />
Einzelheftbestellung Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
Tel.: +49 931 4170-1616, Fax: +49 931 4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />
Bezugsbedingungen<br />
<strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong> erscheint viermal pro Jahr.<br />
Bezugspreise 2014:<br />
Abonnement (Deutschland): € 170,- + € 12,- Versand<br />
ePaper (als PDF):<br />
Abonnement: € 170,-; Einzelheft € 49,-<br />
Abonnement (Ausland): € 170,- + € 14,- Versand Abo Plus (Print + ePaper):<br />
Einzelheft (Deutschland): € 49,- + € 3,- Versand Abonnement (Deutschland): € 233,- + € 12,- Versand<br />
Einzelheft (Ausland): € 49,- + € 3,50 Versand Abonnement (Ausland): € 235,- + € 14,- Versand<br />
Satz und Gestaltung<br />
Druck<br />
Verlag<br />
Geschäftsführer<br />
Spartenleiter<br />
ISSN 0340-3521<br />
Ergänzend zum Jahresabo kann ein umfangreiches Zeitschriften-Archiv bestellt werden (Online-Lesezugriff).<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />
Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />
beträgt 8 Wochen zum Bezugsjahresende.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung<br />
außerhalb der Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />
für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />
Systemen. Auch die Rechte der Weitergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren<br />
oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />
Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte und benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem.<br />
§ 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethe straße 49, 80336<br />
München, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />
Daniel Klunkert, Vulkan-Verlag GmbH<br />
Druckerei Chmielorz, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
© 1957 Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52–56, 45128 Essen,<br />
Telefon +49 201 82002-0, Telefax +49 201 82002-40<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Stephan Schalm<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />
der Verbreitung von Werbeträgern<br />
1-2014 <strong>elektrowärme</strong> <strong>international</strong>
INDUCTION SOLUTIONS.<br />
HARD TO BEAT!<br />
Besuchen Sie uns:<br />
7.–11. April 2014 Tube & Wire<br />
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7.–11. April 2014 Hannover Messe<br />
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