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erschienen in automotion 3/2011 - Kemptner

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Technologie<br />

E<strong>in</strong> immer wieder angezogenes Musterbeispiel<br />

für e<strong>in</strong>e mechatronische<br />

Lösung ist die Fahrwerksregulierung,<br />

die im Automobil dafür sorgt, dass<br />

durch bedarfsgesteuerte Nachführung<br />

die Grenzen der Mechanik ausgedehnt<br />

werden. Ähnliche Beispiele gibt es<br />

durchaus bereits auch im Masch<strong>in</strong>enbau,<br />

etwa dort wo <strong>in</strong> der Verpackungs<strong>in</strong>dustrie<br />

Verfahrgeschw<strong>in</strong>digkeiten so<br />

hoch s<strong>in</strong>d, dass das natürliche Schw<strong>in</strong>gungsverhalten<br />

der mechanischen<br />

Komponenten die Masch<strong>in</strong>endynamik<br />

limitieren kann. Durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente<br />

Antriebsregelung können die negativen<br />

Effekte jedoch nicht nur kompensiert,<br />

sondern auch bisherige Grenzen<br />

überschritten werden.<br />

Optimierung durch Diszipl<strong>in</strong>übergriff<br />

Der Großteil der Masch<strong>in</strong>en reizt jedoch<br />

die Gesetze der Physik und die<br />

Möglichkeiten der Mechanik nicht <strong>in</strong><br />

diesem Maß aus. Dort steckt der Vorteil<br />

der Mechatronik <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie im<br />

Entwicklungsprozess. Durch die mit<br />

diesem Ansatz mögliche Parallelisierung<br />

der Gesamtaufgabe kann der<br />

Term<strong>in</strong>druck erheblich reduziert werden.<br />

Der ist traditionell im Software-<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g besonders hoch, wenn<br />

mit ihrem Start auf das Vorliegen von<br />

Mechanik und Elektrik gewartet wird.<br />

Zudem s<strong>in</strong>d im sequenziellen Entwicklungsansatz<br />

auch gegenseitige Abstimmung<br />

und E<strong>in</strong>flussnahme ke<strong>in</strong>e<br />

Option, da die Vorleistungen aus den<br />

anderen Diszipl<strong>in</strong>en als gegeben angesehen<br />

werden müssen. Im Gegensatz<br />

dazu s<strong>in</strong>d an e<strong>in</strong>er mechatronischen<br />

Entwicklung beteiligte Techniker <strong>in</strong><br />

der Lage, durch diszipl<strong>in</strong>übergreifende<br />

Optimierungsiterationen zu Ergebnissen<br />

zu gelangen, die durch das<br />

aufbauende Zusammenfügen der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Entwicklungsschritte nicht zu<br />

erreichen wären.<br />

E<strong>in</strong>e der wesentlichsten Veränderungen<br />

für die Automatisierungstechnik<br />

durch die mechatronische Herangehensweise<br />

an Problemstellungen der<br />

Masch<strong>in</strong>enentwicklung ist Zeitpunkt<br />

und Dauer des E<strong>in</strong>satzes von Softwareentwicklungssystemen.<br />

Diese<br />

beg<strong>in</strong>nt bereits <strong>in</strong> der Phase des<br />

Überganges von der Produktidee zur<br />

Spezifikation, denn bereits zu diesem<br />

Zeitpunkt s<strong>in</strong>d durch die Softwareentwicklung<br />

Machbarkeiten zu klären und<br />

vorteilhafte Abläufe festzulegen. Mit<br />

Mechanik<br />

Software<br />

Masch<strong>in</strong>e<br />

Masch<strong>in</strong>e = Mechatronik<br />

Elektrik<br />

Nicht jede Zusammenstellung von Mechanik, Elektrik und Software macht e<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>e<br />

zur Mechatronik. Erst das <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander greifende Zusammenspiel aller Diszipl<strong>in</strong>en, auch<br />

und vor allem bereits im Entwicklungsprozess, lässt Mechatronik entstehen.<br />

wechselnder Intensität kommt die Softwareentwicklung während aller Phasen<br />

des Produktlebenszyklus zum E<strong>in</strong>satz, von Design und Simulation über Inbetriebnahme,<br />

Feldtest und Serienfertigung bis zu Instandhaltung und Wartung.<br />

Das schafft natürlich neue Verantwortlichkeiten im Entwicklungsprozess. Da die<br />

Softwareentwicklung immer mehr zum Treiber der Gesamtentwicklung wird,<br />

muss sie mehr liefern als nur Code, nämlich e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Systementwurf.<br />

Dadurch steigt die Komplexität der Softwareentwicklung und ihr Anteil an<br />

der Gesamtverantwortung.<br />

Schlüsselfaktor Kommunikation<br />

Es ist vorteilhaft, nicht nur Strategien zur Beherrschung dieser gestiegenen Komplexität<br />

zu f<strong>in</strong>den, sondern durch organisatorische Maßnahmen auch die >><br />

Lebenszyklus e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e<br />

Aktivitäten im<br />

Entwicklungsprozess<br />

Teamarbeit<br />

Projektorganisation<br />

SW Architektur<br />

Simulation am PC<br />

I/O Simulation<br />

MATLAB<br />

kont. Abgleich mit<br />

ECAD Systemen<br />

Webbasierte<br />

Diagnose<br />

Analyse<br />

Tools<br />

Feldtest<br />

Automation Studio im Entwicklungsprozess<br />

Anb<strong>in</strong>dung von ERP Systemen<br />

Offene Architektur<br />

Fernwartung<br />

Netzwerke<br />

Idee Design Simulation Aufbau Inbetriebnahme<br />

Serienfertigung<br />

Support<br />

Service<br />

In mechatronischen Systemen f<strong>in</strong>det die Softwareentwicklung <strong>in</strong> unterschiedlicher Intensität<br />

während des gesamten Produktlebenszyklus statt. Das führt dazu, dass die Aufgaben<br />

und Verantwortlichkeiten <strong>in</strong> der Software mehr werden.<br />

t<br />

<strong>automotion</strong> 03/<strong>2011</strong> 47

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