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Perspektiven - Katholische Kirche Steiermark

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arbeitslosen Menschen eine Chance geben<br />

<strong>Perspektiven</strong><br />

www.arbeitslosenfonds.at<br />

Nr. 1/2011<br />

Foto: bilderbox<br />

Trotz deutlicher Besserung der Situation am Arbeitsmarkt<br />

gibt es zahlreiche Arbeitsuchende, die davon<br />

wenig bis nicht profitieren können: Etwa Ältere, Menschen<br />

mit gesundheitlichen Problemen und vermehrt<br />

auch Jugendliche. Der Arbeitslosenfonds bietet Unterstützung.<br />

Lesen Sie mehr im vorliegenden Infoblatt!


Liebe Freunde<br />

und Unterstützer<br />

des Arbeitslosenfonds!<br />

„Für jene, die es nach wie vor schwer<br />

haben, Arbeit zu finden“ lautet das<br />

Motto der heurigen <strong>Kirche</strong>nsammlung<br />

im Rahmen eines „Arbeitslosen-<br />

Sonntages“ am 3. April. Nach wie vor<br />

haben es Ältere, Langzeitarbeitslose<br />

oder etwa Menschen mit gesundheitlichen<br />

Einschränkungen schwer<br />

einen für sie passenden Arbeitsplatz<br />

zu finden.<br />

Verstärkt rückt auch das Thema<br />

Jugend in den Blickpunkt: Unserer<br />

Erfahrung nach scheint es, dass<br />

familiäre Probleme, schlechte schulische<br />

Leistungen oder - eine oft durch<br />

materiellen Überfluss bedingte – Motivationslosigkeit<br />

immer häufiger den<br />

Start ins Arbeitsleben erschweren.<br />

Mit unseren Aktivitäten, sei es in<br />

der Beratungsstelle, beim Projekt<br />

„Paten unterstützen arbeitsuchende<br />

Jugendliche“ oder dem „Netzwerk für<br />

Arbeitsuchende“ versuchen wir daher<br />

ganz individuell auf die Menschen<br />

einzugehen. Ziel ist es, Betroffene so<br />

weit zu unterstützen, dass sie letztlich<br />

aus eigener Kraft ihren Weg machen<br />

können.<br />

Dafür bitten wir um Ihre Spenden.<br />

Vergelt´s Gott!<br />

Bernhard Schwarzenegger ist<br />

Geschäftsführer des Arbeitslosefonds<br />

bernhard.schwarzenegger@graz-seckau.at<br />

Foto: Sonntagsblatt<br />

Nachgefragt<br />

Aufschwung: Wer hat es<br />

da noch schwer Arbeit zu<br />

finden?<br />

Beispiele von Herbert Paierl, Kenner des steirischen Arbeitsmarktes,<br />

Kuratoriumsmitglied des Arbeitslosenfonds<br />

und Leiter des AMS Hartberg.<br />

Trotz derzeit sinkender<br />

Arbeitslosenzahlen gibt<br />

es immer noch viele<br />

Menschen, die von der<br />

sich bessernden Wirtschaftsentwicklung<br />

nicht<br />

profitieren können und<br />

trotz intensiver Bemühungen<br />

nur sehr schwer<br />

am Arbeitsmarkt unterkommen.<br />

Es gibt sie<br />

weiterhin, Menschen,<br />

die es nicht so gut erwischt<br />

haben:<br />

Zum Beispiel den<br />

56-jährigen Bauarbeiter,<br />

dessen Pensionierung<br />

bereits zwei Mal abgelehnt<br />

wurde, da er laut Ablehnungsbescheid<br />

noch als Portier arbeiten kann.<br />

Er findet aber keine solche Stelle, auf<br />

den Bau zurück kann er nicht, weil er<br />

gesundheitlich massive Probleme hat.<br />

Oder die 54-jährige Bürofachfrau, die<br />

20 Jahre treu einer Firma gedient hat,<br />

die für sie jedoch keine Verwendung<br />

mehr hat, weil rationalisiert werden<br />

musste. Mehr als 100 Bewerbungen<br />

haben bisher keinen Erfolg gebracht.<br />

Und auch ihn gibt es, den Absolventen<br />

einer Sonderschule, der mehr als<br />

10 Jahre als Hilfskraft beschäftigt war.<br />

Auch für ihn gibt es keine Arbeit mehr,<br />

weil Arbeitskräfte gut qualifiziert und<br />

universell einsetzbar sein müssen.<br />

Und es gibt auch ihn, den Analphabeten,<br />

der es natürlich verbergen möchte,<br />

dass er sich mit dem Lesen und<br />

Schreiben schwer tut, so dass er einen<br />

Lieferschein nicht interpretieren kann.<br />

Seinem Chef hat er natürlich nichts<br />

davon gesagt, allerdings fliegt er nach<br />

kurzer Zeit aus jedem Job, weil natürlich<br />

öfters etwas daneben geht.<br />

So könnte ich noch von vielen Betroffenen<br />

erzählen. Arbeitslosigkeit ist so<br />

vielfältig, wie die Menschen es sind.<br />

Ich denke aber, dass diese Einzelfälle<br />

deutlich zeigen, dass Hilfe und Unterstützung<br />

auch weiterhin notwendig ist.<br />

2<br />

www.arbeitslosenfonds.at


Rückblick 2010<br />

Hilfe auf gutem Weg<br />

Der Arbeitslosenfonds kann auf ein erfolgreiches<br />

Jahr 2010 zurückblicken. Als<br />

relativ kleine Einrichtung konnten wir<br />

mit unseren Projekten und Förderungen<br />

im vergangenen Jahr insgesamt<br />

197 Menschen auf Arbeitsuche unterstützen.<br />

Die Unterstützungen erfolgten<br />

in sehr unterschiedlicher Form und<br />

reichten von längerer Begleitung bis<br />

hin zu einmaligen Beratungsgesprächen.<br />

Bei all unseren Aktivitäten achten<br />

wir darauf, dass sie das herkömmliche<br />

Hilfsnetz mit etwas Zusätzlichem<br />

ergänzen, etwa durch ehrenamtliche<br />

PatInnen oder ein besonders weit geöffnetes<br />

Ohr in der Beratungsstelle.<br />

Erfolgsprojekt für Jugendliche<br />

wird ausgeweitet.<br />

Als sehr erfolgreich erwies sich das<br />

Projekt „Paten unterstützten arbeitsuchende<br />

Jugendliche“. 2010 konnten<br />

in den Pfarren Graz-St. Elisabeth und<br />

Graz-Gösting 13 Jugendliche betreut<br />

2010 in Zahlen<br />

werden. 9 Jugendliche haben dank der<br />

ehrenamtlichen Patinnen und Paten<br />

eine Arbeits- oder Lehrstelle gefunden.<br />

Die Stadt Graz zeichnete das Projekt<br />

mit ihrem Grazia-Kinderschutzpreis<br />

aus. Besonderes Interesse weckte das<br />

Projekt unter anderem durch Berichte<br />

im ORF Fernsehen, auf Radio <strong>Steiermark</strong><br />

oder in der steirischen <strong>Kirche</strong>ninfo.<br />

Für heuer ist dieses Erfolgsmodell<br />

bereits ausgeweitet: 30 Jugendliche<br />

können unterstützt werden.<br />

197 Menschen fanden Unterstützung<br />

► Projekt „Paten unterstützen arbeitsuchende Jugendliche“<br />

März–Juni, 13 Jugendliche (9 Arbeitsaufnahmen, mit KAB)<br />

► Projekt „Netzwerk für Arbeitsuchende“, Judenburg<br />

Sep.–Jän., 12 TeilnehmerInnen (6 Arbeitsaufnahmen, 4 in<br />

passende Schulung, Kooperation mit Land <strong>Steiermark</strong>-Soziales)<br />

► Arbeitslosenfonds-Beratungsstelle<br />

143 Personen (586 Beratungskontakte – von fachlichen<br />

Auskünften bis intensiven persönlichen Coachings)<br />

► Projektförderungen/Zuzahlungen<br />

Foto: Arbeitslosenfonds<br />

Wissenwertes<br />

Woher die Schulden<br />

kommen<br />

Infolge der von Banken und internationalen<br />

Finanzmärkten ausgelösten<br />

Wirtschaftskrise ist das Budgetdefizit<br />

in Österreich von einer Milliarde Euro<br />

2008 auf etwa zwölf (!!!) Milliarden<br />

Euro im Jahr 2010 gestiegen. Der<br />

Schuldenabbau wird uns noch das gesamte<br />

kommende Jahrzehnt „beschäftigen“,<br />

meldete der „Falter“ .<br />

Besser als erwartet<br />

Am Arbeitsmarkt geht es wieder bergauf.<br />

Aktuelle Statistiken bescheinigen,<br />

dass die Arbeitslosenzahlen stärker als<br />

erwartet sinken. Dennoch, das niedrige<br />

Niveau aus der Zeit vor der Krise<br />

ist noch länger nicht erreicht. Es werde<br />

noch einige Jahre dauern, bis die Folgen<br />

der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

überwunden seien, vermeldete das<br />

AMS.<br />

Die Sorgen der<br />

Steirer<br />

Der Verlust des Arbeitsplatzes ist laut<br />

einer Umfrage der Gratiszeitung „die<br />

Woche“ Sorge Nummer eins in der<br />

<strong>Steiermark</strong>. Es folgen auffallend viele<br />

weitere „wirtschaftliche“ Sorgen wie z.<br />

B. „Wirtschaftskrise“ oder „Arbeitmarktverschlechterung“.<br />

Die größten Wünsche<br />

unserer Landsleute sind übrigens<br />

Gesundheit und ein sicherer Arbeitsplatz.<br />

29 Personen (Förderung Beratungs-/Betreuungsprojekte,<br />

Zuzahlung für Arbeitsplätze, Einzelfallhilfen)<br />

www.arbeitslosenfonds.at<br />

3


Hier kommt<br />

Ihre Spende an<br />

Entscheidender Schritt<br />

Frau E., Judenburg:<br />

Der Tod einer nahen Angehörigen, die<br />

sie Jahre lang aufopferungsvoll gepflegt<br />

hat, hinterließ bei Frau S. eine<br />

gewisse Leere. Sie möchte wieder arbeiten<br />

gehen und wusste nicht weiter.<br />

Beim „Netzwerk für Arbeitsuchende“<br />

fand sie Unterstützung: „Ich weiß zwar<br />

jetzt noch nicht was es wird, aber ich<br />

habe bereits so viele Gedanken ordnen<br />

können. Ich weiß, ich bin am richtigen<br />

Weg.“<br />

Geeigneter Lehrplatz<br />

Ein Jugendlicher, Südsteiermark<br />

Jürgen hatte nach einem Unfall seine<br />

Lehre abgebrochen und seit längerem<br />

versucht wieder Anschluss zu<br />

finden. Auf Grund persönlicher Hürden<br />

konnte er die ihm angebotene<br />

Unterstützung des AMS nicht nutzen.<br />

Mit einfühlsamer Hilfe eines Paten von<br />

„Paten unterstützen arbeitsuchende<br />

Jugendliche“ konnte er nun eine geeignete<br />

Lehre beginnen.<br />

Foto: Arbeitslosenfonds<br />

Netzwerk für Arbeitsuchende<br />

Gut gelaufen<br />

Einen besonders schönen Erfolg bot uns Frau Gerti S. aus dem Bezirk Judenburg.<br />

Nach langen Jahren der Arbeitsuche und vielen Rückschlägen gelang es ihr nun<br />

mit Hilfe des Arbeitslosenfonds-„Netzwerkes für Arbeitsuchende“ eine Daueranstellung<br />

in einem Zeltweger Hotel zu finden. Die neue Arbeit als Abwäscherin<br />

macht ihr sehr viel Freude und auch der Chef meinte bereits: „Die Frau Gerti<br />

geben wir nicht mehr her!“. Herzlicher Dank gilt Reinhard Leitner, unserem Trainer<br />

vor Ort sowie den „Netzwerk-Pfarrern“ Gottfried Lammer (Fohnsdorf) und Ewald<br />

Pristavec (Zeltweg). Zuletzt wurden beim Netzwerk 12 Arbeitsuchende betreut,<br />

sechs fanden eine Anstellung, vier eine für sie passende Weiterbildung.<br />

Mehrere Möglichkeiten<br />

Herr B., Mürztal<br />

Herr B., ein junger Mürztaler, wandte<br />

sich um Unterstützung bei seinen<br />

Bewerbungen an die Beratungsstelle<br />

des Arbeitslosenfonds. Nach zahlreichen<br />

Absagen wusste er nicht mehr<br />

weiter. Im Beratungsgespräch wurden<br />

einige Änderungen zu den bisherigen<br />

Bewerbungen erarbeitet und neue<br />

Möglichkeiten und Ideen aufgezeigt.<br />

„Ich hatte nie so viel Wert darauf gelegt.“<br />

Bitte<br />

helfen Sie uns, arbeitslosen<br />

Menschen eine Chance zu geben!<br />

PSK 60000 Konto 7.421.400<br />

RLB 38000 Konto 277.111<br />

Steiermärkische<br />

Sparkasse 20815 Konto 880.880<br />

Danke<br />

Unser aufrichtiger Dank gilt allen Spenderinnen<br />

und Spendern, die unsere Arbeit<br />

unterstützen!<br />

Wenn wir auf Christus schauen, würde<br />

er heute vielleicht sagen: ich war arbeitslos<br />

und ihr habt mir geholfen!<br />

(vergl. Mt. 25,31ff).<br />

Vergelt´s Gott!<br />

VERLAGSPOSTAMT 8010 P.b.b 02Z033470 M Eigentümer, Herausgeber und Verleger:<br />

Arbeitslosenfonds der Diözese Graz-Seckau,<br />

Grabenstraße 39, 8010 Graz, Tel. 0316/8015-614,<br />

E-Mail: arbeitslosenfonds@graz-seckau.at<br />

www.arbeitslosenfonds.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Bernhard<br />

Schwarzenegger – Lektorat: Dr. in Brigitte Robertson<br />

Satz und Layout: DigiCorner – Druck: flyeralarm.at<br />

Kommunikations- und Informationsorgan des<br />

Arbeitslosenfonds der Diözese Graz-Seckau.

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