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Perspektiven - Katholische Kirche Steiermark

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arbeitslosen Menschen eine Chance geben<br />

<strong>Perspektiven</strong><br />

www.arbeitslosenfonds-graz-seckau.at<br />

Foto: Hannes Labner<br />

Weihbischof Dr. Franz Lackner<br />

im VOEST-Werk<br />

In zahlreichen Begegnungen, u. a. mit Leiharbeitern und<br />

vormals „Krisen-Arbeitslosen“, konnte sich Weihbischof<br />

Dr. Franz Lackner über die Situation der heutigen Arbeiterschaft<br />

informieren. Zu dem Besuch im VOEST-Werk<br />

voestalpine-tubulars in Kindberg am 13. September hatten<br />

das Forum <strong>Kirche</strong> und Arbeitswelt mit dem Arbeitslosenfonds<br />

der Diözese Graz-Seckau geladen. Unser Bild<br />

zeigt Margit Ablasser von der Kath. (Arbeiter-)Jugend und<br />

Weihbischof Lackner bei der äußerst interessanten Führung<br />

durch Betriebschef DI Dr. Reinhold Reisner.


2<br />

Liebe Freunde<br />

und Unterstützer<br />

des Arbeitslosenfonds!<br />

Der Arbeitslosenfonds der Diözese<br />

hilft nach dem Grundsatz „Arbeitslosen<br />

Menschen eine Chance geben“.<br />

Jemandem eine Chance zu geben<br />

bedeutet auch ihn ernst zu nehmen<br />

und an ihn zu glauben. Bei unserer<br />

Arbeit zeigt sich, dass dadurch viel<br />

Selbsthilfepotential aktiviert werden<br />

kann. Als „Werkzeuge“ haben wir<br />

verschiedene Ansätze entwickelt –<br />

Paten für Jugendliche, eine Beratungsstelle<br />

oder das Netzwerk für<br />

Arbeitsuchende, wo wir Menschen<br />

bei der Arbeitsplatzsuche unterstützen.<br />

Uns ist bewusst, dass wir keine Arbeitsplätze<br />

aus dem Ärmel zaubern<br />

können. Mit unserer Unterstützung<br />

möchten wir aber gemeinsam mit<br />

jenen, die sich an uns wenden das<br />

Bestmögliche erreichen.<br />

Besonders schön ist es dabei zu<br />

sehen, wenn unsere Unterstützung<br />

Erfolg hat, wie etwa beim jüngsten<br />

Durchgang unseres Patenprojektes<br />

(S. 2.) oder den Erfolgsmeldungen<br />

aus der Beratungsstelle (S. 4.)<br />

Bernhard Schwarzenegger ist<br />

Geschäftsführer des Arbeitslosefonds<br />

bernhard.schwarzenegger@graz-seckau.at<br />

Foto: Bilderbox/Sonntagsblatt<br />

Fakten zur Mindestsicherung<br />

Wer Arbeit verweigert,<br />

geht leer aus<br />

Seit 1. September ersetzt die neue Mindestsicherung die<br />

Sozialhilfe in Österreich. Die Steirmark zieht später nach.<br />

Anspruch auf „Bedarfsorientierte Mindestsicherung“<br />

haben alle Personen,<br />

die Lebensunterhalt, Wohnbedarf und<br />

medizinische Versorgung nicht selbst<br />

finanzieren können. Dabei gibt es gewisse<br />

Richtsätze, die z. B. 744 Euro<br />

für Alleinstehende oder 1116 Euro für<br />

Paare betragen. Wer weniger zur Verfügung<br />

hat – sei es aus Arbeitslosengeld,<br />

Notstandshilfe oder Einkommen<br />

aus einer Erwerbstätigkeit, bekommt<br />

aus der Mindestsicherung eine entsprechende<br />

Aufstockung.<br />

Ein Beispiel: Eine Familie mit zwei Kindern,<br />

die Mutter ist zu Hause bei den<br />

Kindern, der Vater arbeitslos. Er bezieht<br />

800 Euro Arbeitslosengeld. Der Richtsatz<br />

laut Mindestsicherungsmodell für<br />

diese Familie beträgt 1384 Euro. Somit<br />

werden aus der Mindestsicherung<br />

584 Euro zugeschossen.<br />

Allerdings gilt: Wer ein Vermögen von<br />

mehr als 3720 Euro hat oder eine angemessene<br />

Arbeit, die vom AMS angeboten<br />

wird, ablehnt, bekommt nichts.<br />

Das behalten eines Autos ist möglich,<br />

wenn es für die Berufsausübung notwendig<br />

ist. Behalten können Beziehende<br />

auch ihre Wohnung, sofern<br />

diese angemessen ist – in diesem Fall<br />

gibt es allerdings Verringerungen bei<br />

den oben genannten Richtsätzen. Bei<br />

längerem Bezug trägt sich die Behörde<br />

ins Grundbuch ein.<br />

Quellen: BMASK, Die Presse, Kronenzeitung und Ö1<br />

www.arbeitslosenfonds-graz-seckau.at


Paten unterstützen Jugendliche<br />

Sketch fördert Verständnis<br />

für Arbeitsuchende<br />

Mit dem Projekt „Paten unterstützen<br />

arbeitsuchende Jugendliche“ bietet der<br />

Arbeitslosenfonds gemeinsam mit der<br />

KAB Hilfe für „schwierige“ Jugendliche<br />

ohne Arbeit. Um auf die Problematik<br />

besser aufmerksam machen zu können<br />

wurde nun ein Sketch erarbeitet<br />

und verfilmt. Dabei stellt Schauspieler<br />

Andreas M. E. Hierzer (Foto) Probleme<br />

arbeitsuchender Jugendlicher dar.<br />

Positive Ergebnisse<br />

Ziel nicht<br />

erreicht: 2<br />

Jugendliche für Paten<br />

nicht mehr erreichbar: 2<br />

www.arbeitslosenfonds-graz-seckau.at<br />

„Maaaaaaamaaaaaaa!!!“, ruft Christian<br />

als er von der Schule nach Hause<br />

kommt. „Ach so, sie schläft, sie ist<br />

müde von der Nachtschicht.“ Leise<br />

geht Christian zum Esstisch, auf dem<br />

Brief liegt. Von „Evidenz“ und „kreativer<br />

Orthografie“ ist da zu lesen. Für Christian<br />

ist nicht ganz klar, dass es sich um<br />

eine Absage auf seine Bewerbung<br />

handelt. Eigentlich möchte Christian<br />

gern mit Nina, die ihm irgendwie gefällt,<br />

ins Kino gehen, da klingelt das<br />

Handy: „Was, heut’ ist des?“ Der Pate<br />

hat angerufen und Christian an den<br />

gemeinsamen Termin erinnert… Der<br />

ca. 10-minütige Sketch gibt Einblicke<br />

in die Lebensumstände Jugendlicher –<br />

schulische Probleme, schwierige Familiensituation,<br />

Pubertät erschweren dabei<br />

oft die Lehrstellensuche. Die DVD<br />

kann von Schulen und Pfarren beim<br />

Arbeitslosenfonds entlehnt werden.<br />

Ziel erreicht: 9<br />

Von den zuletzt 13 im Projekt „Paten unterstützen arbeitsuchende Jugendliche“<br />

betreuten, fanden acht einen Arbeitsplatz oder eine Lehrstelle, ein Jugendlicher<br />

konnte einen Lehrgang dank Unterstützung beim Lernen erfolgreich abschließen.<br />

Foto: privat<br />

Foto: Bilderbox/Sonntagsblatt – Grafik: DigiCorner<br />

Wissenwertes<br />

Auf eine Stelle kommen<br />

7 Arbeitslose<br />

Die Zahl Arbeitsloser in der <strong>Steiermark</strong><br />

betrug zuletzt inklusive Schulungsteilnehmenden<br />

38.093 Menschen. Ihnen<br />

stehen 5149 beim AMS gemeldete<br />

offene Stellen zur Verfügung. Im Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres waren<br />

noch mehr Menschen ohne Arbeit:<br />

43.024 Arbeitslose standen 3660<br />

offene Stellen gegenüber.<br />

Neue Solidar-<br />

Ökononomie<br />

Markus Schlagnitweit von der <strong>Katholische</strong>n<br />

Sozialökonomie forderte jüngst<br />

die Etablierung einer „Solidarökonomie“.<br />

Sie soll neue Akzente hin zu Gemeinwohlorientierung<br />

und Solidarität<br />

setzen. Prinzipien des herkömmlichen<br />

Wirtschaftens, wie alleinige Profitorientierung<br />

und Konkurrenzkampf hätten<br />

zur Krise geführt. Auch die <strong>Kirche</strong> könne<br />

viel beitragen, etwa in der Wiederbelebung<br />

des genossenschaftlichen<br />

Gedankens im Bankwesen, der geschichtlich<br />

eng mit kirchennahen Trägern<br />

verbunden sei.<br />

1800 Steirer lernen<br />

nicht in Betrieben<br />

Für jene Jugendliche, die keine Lehrstelle<br />

in einem Betrieb finden, gibt es<br />

sogenannte „überbetriebliche Lehrstellen“,<br />

die über das AMS im Rahmen der<br />

„Ausbildungsgarantie“ finanziert werden.<br />

In der <strong>Steiermark</strong> arbeitet knapp<br />

jeder 10 Lehrling in einer solchen<br />

Maßnahme.<br />

Quellen: kathpress, AMS, Kleine Zeitung<br />

3


Hier kommt<br />

Ihre Spende an<br />

Meine Sache ist durchgegangen<br />

Herr F., Judenburg<br />

„Dank eurer Unterstützung ist meine<br />

Sache durchgegangen. Ich arbeite<br />

seid Ende Juni als Senioren-Animateur.<br />

Vielen Dank!“ Der Arbeitslosefonds<br />

unterstützte Herrn F. durch sein<br />

Netzwerk für Arbeitsuchende und<br />

durch einen Zuschuss zu seinem neuen<br />

Arbeitsplatz.<br />

Müde, aber glücklich<br />

Herr A., Graz<br />

Durch seine Arbeitslosigkeit war Herr<br />

A. am Verzweifeln. Kein Geld zu haben<br />

und die fehlenden sozialen Kontakte<br />

machten ihm mental schwer zu<br />

schaffen. Beim Arbeitslosenfonds fand<br />

er ein offenes Ohr und bekam eine<br />

Chance sich beruflich zu etablieren:<br />

„Die Arbeit macht mich zwar müde,<br />

aber ich bin glücklich!“<br />

Endlich hat mir<br />

jemand zugehört<br />

Frau M., Obersteiermark<br />

Durch das Burn-out-Syndrom verlor<br />

die alleinerziehende Mutter zweier<br />

Söhne ihren Arbeitsplatz und konnte<br />

die Lebenskosten kaum mehr bestreiten.<br />

„Endlich hat mir jemand zugehört<br />

und Hilfe angeboten. Als ich an Burn<br />

out erkrankte war niemand da. Bei<br />

Ihnen habe ich erfahren, was ich tun<br />

kann.“ Mittlerweile hat Frau M. einen<br />

neuen Arbeitsplatz gefunden.<br />

Neuem eine Chance geben<br />

Neue „<strong>Perspektiven</strong>“<br />

Kommunikationsberatung: Als erste<br />

diözesane Einrichtung kam der Arbeitslosenfonds in<br />

den Genuss einer Kommunikationsberatung des Amtes für Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Das Ergebnis sehen Sie in den neu gestalteten „<strong>Perspektiven</strong>“, die Sie gerade in<br />

Händen halten. Übrigens: da dieses innovative Angebot noch in der Probephase<br />

läuft ist es für den Arbeitslosenfonds kostenlos! Die Zeitung wird auch weiterhin<br />

in Österreich gedruckt. Neue technische Verfahren machen den Farbdruck gleich<br />

teuer wie den Schwarzweiß-Druck der vorangegangenen Ausgaben. So kann die<br />

Zeitung auch weiterhin auf äußerst günstigem Niveau produziert werden.<br />

Bitte<br />

helfen Sie uns, arbeitslosen<br />

Menschen eine Chance zu geben!<br />

PSK 60000 Konto 7.421.400<br />

RLB 38000 Konto 277.111<br />

Steiermärkische<br />

Sparkasse 20815 Konto 880.880<br />

Danke<br />

Unser aufrichtiger Dank gilt allen Spenderinnen<br />

und Spendern, die unsere<br />

Arbeit erst ermöglichen – Vergelt’s<br />

Gott! Besonderer Dank gilt der Raiffeisen-Landesbank<br />

für das Sponsoring<br />

des Erlagscheindrucks.<br />

VERLAGSPOSTAMT 8010 P.b.b 02Z033470 M Eigentümer, Herausgeber und Verleger:<br />

Arbeitslosenfonds der Diözese Graz-Seckau,<br />

Grabenstraße 39, 8010 Graz, Tel. 0316/8015-614,<br />

E-Mail: arbeitslosenfonds@graz-seckau.at<br />

www.arbeitslosenfonds-graz-seckau.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Bernhard<br />

Schwarzenegger – Lektorat: Dr. in Brigitte Robertson<br />

Satz und Layout: DigiCorner – Druck: flyeralarm.at<br />

Kommunikations- und Informationsorgan des<br />

Arbeitslosenfonds der Diözese Graz-Seckau.

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