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Urs Corradini-Stadler, Diakon in Cham und Mitglied - Katholische ...

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Serie "Jahr der kirchlichen Berufungen" (18)<br />

<strong>Urs</strong> <strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>, <strong>Diakon</strong> <strong>in</strong> <strong>Cham</strong> <strong>und</strong> <strong>Mitglied</strong> der Bistumsregionalleitung St. Viktor<br />

Kirche weiterh<strong>in</strong> als Heimat gestalten<br />

26.5.06 (Kipa) Junge Erwachsene haben viele Fragen an die Kirche, aber auch an die<br />

eigene Religiosität. Darum ist es wichtig, dass die Kirche ihre Präsenz an den Schulen<br />

ausbaut, sagt <strong>Diakon</strong> <strong>Urs</strong> <strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong> (37). Er ist Regionalverantwortlicher der<br />

Bistumsregion St. Viktor im Bistum Basel. Entscheidend für Aufbau <strong>und</strong> öffentliche<br />

Präsenz der Kirche sei es, dass sich möglichst viele Getaufte für ihre Kirche<br />

verantwortlich fühlen <strong>und</strong> so dem möglichen Gefühl der Fremdheit e<strong>in</strong>zelner<br />

<strong>Mitglied</strong>er entgegenwirken.<br />

Kipa: <strong>Urs</strong> <strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>, beschreiben Sie kurz Ihre Tätigkeit <strong>in</strong> der Kirche.<br />

<strong>Urs</strong> <strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>: Ich b<strong>in</strong> mit zwei Aufgaben betraut: In e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Pensum von 20<br />

Prozent arbeite ich als <strong>Diakon</strong> <strong>in</strong> der Pfarrei St. Jakob, <strong>Cham</strong> ZG. Zu me<strong>in</strong>en Aufgaben<br />

gehören vor allem Tauffeiern <strong>und</strong> Eheschliessungen, Gottesdienste <strong>und</strong> die Begleitung der<br />

Gruppe Erwachsenenbildung.<br />

Den anderen Teil me<strong>in</strong>er Arbeitszeit b<strong>in</strong> ich <strong>Mitglied</strong> der Bistumsregionalleitung St. Viktor<br />

im Bistum Basel. In dieser Aufgabe vertrete ich den Bischof <strong>in</strong> verschiedenen kirchlichen<br />

Bereichen <strong>in</strong> den Kantonen Luzern, Schaffhausen, Thurgau <strong>und</strong> Zug. Dazu gehören die<br />

Mitarbeit <strong>in</strong> vielen Kommissionen auf bistumskantonaler Ebene, die Begleitung von Pfarreien<br />

<strong>in</strong> Pfarrvakanzen <strong>und</strong> bei der Personalsuche, der Kontakt zu Pfarreien, Dekanaten,<br />

Kirchgeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> kantonalkirchlichen Körperschaften sowie die Mitarbeit im Bischofsrat<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> der Bistumsleitung.<br />

Kipa: Was empf<strong>in</strong>den Sie als Ihre ganz persönliche Berufung?<br />

<strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>: So genau kann ich diese Frage nicht beantworten. Ich kann mich auf ke<strong>in</strong><br />

Berufungserlebnis beziehen, <strong>und</strong> so genau hat mir der Heilige Geist nicht mitgeteilt, was ich<br />

tun soll. Ich b<strong>in</strong> jedoch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er grossen Nähe zur Kirche aufgewachsen <strong>und</strong> habe diese seit<br />

je als Heimat erlebt. E<strong>in</strong> Weg <strong>in</strong> den kirchlichen Dienst war für mich darum vorgezeichnet.<br />

Dass ich heute gerade als <strong>Diakon</strong> <strong>und</strong> Regionalverantwortlicher tätig b<strong>in</strong>, habe ich nicht von<br />

langer Hand geplant. Es hat sich so ergeben. Und das erlebe ich als Berufung, zumal ich <strong>in</strong><br />

beiden Tätigkeiten etwas e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen kann.<br />

Kipa: Berufungen welcher Art braucht die Kirche <strong>in</strong> Zukunft ganz besonders? Wie können sie<br />

geweckt werden?<br />

<strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>: Die Kirche ist auf e<strong>in</strong>e Vielfalt von Berufungen angewiesen. Diese<br />

erwachsen aus der Gr<strong>und</strong>berufung jedes Getauften zur Mitarbeit am Aufbau der Kirche. Es<br />

ist heute mehr denn je entscheidend, dass sich alle Getauften für die Kirche


Presseagentur Kipa, E<strong>in</strong>zelmeldung aus dem Tagesdienst S. 2<br />

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mitverantwortlich fühlen <strong>und</strong> je nach Charisma ihren Beitrag leisten, dort wo sie leben <strong>und</strong><br />

sich engagieren können, sei es haupt-, neben- oder ehrenamtlich.<br />

Kipa: Wird Ihr E<strong>in</strong>satz für die Kirche geschätzt?<br />

<strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>: Ich erfahre viel Unterstützung <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Dienst, so dass ich me<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>satz mit Freude leiste.<br />

Kipa: Zweifeln Sie manchmal am S<strong>in</strong>n Ihres E<strong>in</strong>satzes?<br />

<strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>: Natürlich b<strong>in</strong> ich mir nicht immer sicher, ob ich das Richtige tue <strong>und</strong> ob ich<br />

dieses auch richtig tue. Das lässt mich jedoch nicht gr<strong>und</strong>sätzlich am S<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes<br />

zweifeln.<br />

Kipa: Es gibt kaum noch e<strong>in</strong> "katholisches Milieu". Fühlen Sie sich deswegen <strong>in</strong> Ihrem<br />

E<strong>in</strong>satz manchmal fremd <strong>in</strong> der heutigen Gesellschaft?<br />

<strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>: Durchaus. Darum ist es heute besonders wichtig, dass möglichst viele<br />

Getaufte sich für die Kirche mitverantwortlich fühlen <strong>und</strong> das Gefühl der Fremdheit der<br />

E<strong>in</strong>zelnen vertreiben. Die Kirche hat der Gesellschaft nach wie vor viel anzubieten. Das gilt<br />

es bei entsprechender Gelegenheit <strong>in</strong>s Spiel zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Kipa: Spüren Sie persönlich, dass das Interesse an Religiösem zugenommen hat, wie heute<br />

vielfach gesagt wird?<br />

<strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>: Ich gehe davon aus, dass Religion e<strong>in</strong>e Dimension des Menschse<strong>in</strong>s ist.<br />

Sie bleibt darum immer aktuell. E<strong>in</strong>e Zunahme des Interesses an Religion ist <strong>in</strong> jüngster Zeit<br />

<strong>in</strong>sbesondere aufgr<strong>und</strong> der Diskussionen über Fragen im Zusammenhang mit der<br />

islamischen Kultur festzustellen.<br />

Kipa: Könnten Sie entscheiden: Welche kirchliche Stelle, welchen Arbeitsbereich würden Sie<br />

neu schaffen oder zum<strong>in</strong>dest ausbauen, um der heutigen Situation ganz besonders<br />

Rechnung zu tragen?<br />

<strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>: E<strong>in</strong> Bereich, der heute besondere Beachtung verdient, ist die Präsenz der<br />

Kirchen <strong>in</strong> der Schule, <strong>und</strong> zwar auf allen Ebenen. Der konfessionelle Religionsunterricht an<br />

der öffentlichen Schule gerät zunehmend unter Druck. Die Präsenz der Kirche an<br />

Mittelschulen erachte ich als ungenügend. In Berufsschulen ist die Kirche gar nicht präsent.<br />

Hier wäre viel zu tun. Me<strong>in</strong>e Erfahrungen als Armeeseelsorger <strong>in</strong> militärischen Schulen<br />

haben mich gelehrt, dass junge Erwachsene viele Fragen an die Kirche, aber auch an die<br />

eigene Religiosität haben. Es ist schade, wenn die Kirche gerade an den weiterführenden<br />

Schulen nicht präsent ist, um ihre Antworten e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Kipa: Wie schätzen Sie das Verhältnis von Frauen <strong>und</strong> Männern <strong>in</strong> Ihrer Berufungs-Gruppe<br />

e<strong>in</strong>?<br />

<strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong>: Bisher können nur Männer zu <strong>Diakon</strong>en geweiht werden. Darum erübrigt<br />

sich die Frage.<br />

<strong>Urs</strong> <strong>Corrad<strong>in</strong>i</strong>-<strong>Stadler</strong> (37) ist Regionalverantwortlicher der Bistumsregion St. Viktor im<br />

Bistum Basel <strong>und</strong> <strong>Diakon</strong> <strong>in</strong> der Pfarrei St. Jakob, <strong>Cham</strong> ZG. Er ist verheiratet <strong>und</strong> hat, zwei<br />

K<strong>in</strong>der.

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