Nach dem Fest ist vor dem Fest! - Katholische Kirche Neubrandenburg
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vollkommen von den Konsequenzen überrascht. Das muss nicht sein. Unser Angebot zum<br />
Gespräch steht. Wir kommen gerne.<br />
Lassen Sie mich zum Schluss noch ein paar unfrisierte Gedanken äußern: Ich bin nun seit<br />
1999 als Militärpfarrer in dieser Gegend gerne tätig. Ich habe Kameraden erlebt, die mir<br />
bis heute sehr viel geben. Ich habe Kameradschaft zu spüren bekommen, davon habe ich<br />
früher manchmal nur geträumt. Viele sind aufrichtige „Kerle“. Man kann sich auf sie<br />
verlassen. Humor <strong>ist</strong> manchmal lebensnotwendig. Ich erlebe die Ehefrauen und die Kinder<br />
dieser Soldaten, die manchmal ihren Vater wochen- und monatelang nicht sehen. Im<br />
Sanitätsbereich sind Soldatinnen, die nicht auf die Uhr schauen und schon wieder zum<br />
nächsten Auslandseinsatz geschickt werden.<br />
Im Kosovo sind wir mit den Soldaten zu Kindern gefahren, die ausgehungert waren, keine<br />
Schulbänke und Material hatten, kalte Schulräume und kein ordentliches Trinkwasser. Wir<br />
haben geholfen. Es war zu wenig.<br />
Ich hoffe, dass wir uns alle gesprächsbereit zeigen, damit gegenseitige Vorurteile abgebaut<br />
werden können, denn die Mauern des Unverständnisses bestehen. Mir wäre es lieb, wenn<br />
es keine Armee und keine Polizei gäbe. Aber es gibt nun Menschen, die <strong>dem</strong> anderen das<br />
Leben nicht gönnen. So <strong>ist</strong> unsere Welt. Zur Demut gehört heute, dass wir manche Dienste<br />
widerwillig übernehmen müssen, aber diese Dienste mit einem inneren von Gott<br />
geschenkten Humor nachgehen (müssen).<br />
Liebe Eltern, bewahren sie ihre Kinder <strong>vor</strong> jeglichen kriegsähnlichen Spielen. Denn der<br />
getötete Soldat – auch im Spiel oder Film – hatte eine Mutter, war vielleicht Vater von<br />
Kindern und wollte leben.<br />
Der <strong>Katholische</strong> Standortpfarrer für <strong>Neubrandenburg</strong> und Torgelow,<br />
Ihr Militärpfarrer Peter Paul Gregor.