Nach dem Fest ist vor dem Fest! - Katholische Kirche Neubrandenburg

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18.03.2014 Aufrufe

Nach dem Fest Und dann war Weihnachten vorbei. – Früher ging die Weihnachtszeit bis Lichtmess. Aber nach dem II. Vatikanum ist in der zweiten Januarwoche Schluss mit Weihnachten. – Diese Zeit habe ich schon als kleiner Junge nicht gemocht. – Da haben wir in der Adventszeit nur auf Weihnachten hin gelebt! – Und dann war dieses wunderschöne Fest da – mit Krippe und Tannenbäumen und Räucherkerzen und Pfeffernüssen – mit herrlich geschmückter Kirche im Lichterglanz – mit wunderschönen Weihnachtsliedern – mit der ganzen Wärme und Freude des schönsten Festes. – Und nach der Taufe des Herrn erleben wir die Kirche wieder kahl und kalt und nackt. – Freilich, zu Haus kann man immer noch ein bisschen länger „Weihnachten feiern“. Aber im Grunde ist das nur noch ein Hinauszögern, man weiß ja, Weihnachten ist vorbei. - Und wenn dann noch die Schneeschmelze einsetzt, weil weiße Weihnachten waren, wenn das schöne weiße Winterkleid dahin schmilzt und die schmuddelige Erde wieder zum Vorschein kommt, - und wenn es dann noch regnet und es den ganzen Tag nicht hell wird, - na, dann könnte man fast unter die Bettdecke kriechen. Ehrlich. Emotionsgeladene Menschen! Heimliche Sehnsucht nach Feiertagen? – Es gibt das Sprichwort: „Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen!“ – Also, den Kuchen muss ich nicht lange haben. Das Graubrot schmeckt bald wieder besser. – Ich glaube, das ist es, so gehört es zu unserem Leben: Festtage und Alltag – beides muss sich abwechseln. Wenn es 365 Tage Alltag gäbe – mein Gott, das wäre trist und traurig und frustrierend. Gott hat das auch so eingeschätzt, deshalb hat er den Sonntag, den Ruhetag, geschaffen. Und wir freuen uns, dass er das so eingerichtet hat. Er hat gewusst, dass wir „Höhepunkte“ brauchen, dass wir „nur den Alltag“ nicht durchstehen. Das ist jede Woche so. – Und das ganze Jahr hat er ähnlich eingeteilt: Es gibt eben Alltag und Festtag. – Auf Weihnachten folgt ja schon bekanntlich die 5. Jahreszeit: Alaaf und Helau! Na, da kommt doch wieder Freude auf. Zwar anders als zu Weihnachten, aber nicht weniger intensiv, vielleicht noch heftiger. – Na gut. – Und dann kommt ja auch wieder der Aschermittwoch, da wird es dann wieder ruhiger – und auch besinnlicher – aber immer schon mit dem Blick auf Ostern. So ist halt unser Leben! Wie sagte die kleine Theresa: „Wenn Fasten dann Fasten und wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn!“ Fazit: Nach dem Fest ist vor dem Fest! Ihnen und Euch eine gute Zeit Diakon Elsner

Kinderhaus St. Nikolaus Die Bibel – ein wunderschönes Geschichtenbuch Über die Arbeit von Praktikanten im Kinderhaus Wir kennen uns bereits seit zwei Jahren, die Praktikantin Katharina Feldkamp und ich. Katharina ist ein „alter Hase“ in unserem Haus und beginnt demnächst schon ihr drittes Praktikum als Auszubildende zum Erzieher. Warum kommt sie immer wieder in ein katholisches Kinderhaus? Ich bin sehr neugierig und denke an meine Erfahrungen mit Leuten in Katharinas Alter. „Katholisch“, das habe ich unter Jugendlichen schon oft als Schimpfwort gehört, das hat in dieser Altersstufe oft den Touch von verschroben, altmodisch und konservativ. Katharina kennt diese Vorurteile nur zu gut. Denn sie wird belächelt dafür, dass sie sonntags in die Kirche geht, in die evangelische Kirche, in der ihr Vater Pastor ist. Nein, schon deshalb hat sie überhaupt keine Berührungsängste mit dem katholischen Glauben und der Arbeit in unserem Kinderhaus. Für sie ist es einfach spannend und lehrreich zugleich, Einblicke in die religionspädagogische Arbeit zu bekommen. Sie erweitert ihren christlichen Horizont, sagt sie mir. Was denn noch treibt sie schon zum dritten Mal zu uns? Das Team sagt ihr zu. Wie Projekte und Höhepunkte im Haus gemeinsam erarbeitet werden, imponiert ihr. Dass die Krippe keine reine Aufbewahrungsstätte ist, sondern bereits ein Ort des Lernens, das hat sie nach mehreren Einsätzen in anderen Kindertagesstätten erst bei uns erlebt. Nun wird sie noch einmal für mehrere Wochen im Kindergarten arbeiten, wo sie auch ihre letzte, große Prüfung absolvieren muss. Dann hat sie die Ausbildung zur Erzieherin beendet. Katharina ist ehrgeizig und motiviert, dazu kommt eine gute Portion Selbstbewusstsein, was eine gelungene Mischung darstellt für das erfolgreiche Arbeiten als Praktikant. Diese gelungene Mischung hat auch Remo Hillmann zu bieten, vielleicht sogar eine noch bessere: Er bringt bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung mit, allerdings in einer völlig anderen Branche, und er ist ein Mann! Alle Kinderhäuser wünschen sich gute, kompetente männliche Erzieher, die Lücken füllen können für eine nicht unerhebliche Anzahl von Kindern. Diese Kinder haben die „normale“ Familie mit Mutter und Vater nie erlebt und wurden ausschließlich von Frauen groß gezogen. Als ich Remo nach seinem schönsten und prägendsten Erlebnis in unserem Kinderhause frage, erzählt er mir eben so eine Begebenheit, die seine Rolle als männlicher (bald fertig ausgebildeter) Erzieher

<strong>Nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Fest</strong><br />

Und dann war Weihnachten <strong>vor</strong>bei. – Früher ging die Weihnachtszeit bis Lichtmess. Aber<br />

nach <strong>dem</strong> II. Vatikanum <strong>ist</strong> in der zweiten Januarwoche Schluss mit Weihnachten. – Diese<br />

Zeit habe ich schon als kleiner Junge nicht gemocht. – Da haben wir in der Adventszeit<br />

nur auf Weihnachten hin gelebt! – Und dann war dieses wunderschöne <strong>Fest</strong> da – mit<br />

Krippe und Tannenbäumen und Räucherkerzen und Pfeffernüssen – mit herrlich<br />

geschmückter <strong>Kirche</strong> im Lichterglanz – mit wunderschönen Weihnachtsliedern – mit der<br />

ganzen Wärme und Freude des schönsten <strong>Fest</strong>es. –<br />

Und nach der Taufe des Herrn erleben wir die <strong>Kirche</strong> wieder kahl und kalt und nackt. –<br />

Freilich, zu Haus kann man immer noch ein bisschen länger „Weihnachten feiern“. Aber<br />

im Grunde <strong>ist</strong> das nur noch ein Hinauszögern, man weiß ja, Weihnachten <strong>ist</strong> <strong>vor</strong>bei. - Und<br />

wenn dann noch die Schneeschmelze einsetzt, weil weiße Weihnachten waren, wenn das<br />

schöne weiße Winterkleid dahin schmilzt und die schmuddelige Erde wieder zum<br />

Vorschein kommt, - und wenn es dann noch regnet und es den ganzen Tag nicht hell wird,<br />

- na, dann könnte man fast unter die Bettdecke kriechen. Ehrlich. Emotionsgeladene<br />

Menschen! Heimliche Sehnsucht nach Feiertagen? – Es gibt das Sprichwort: „Nichts <strong>ist</strong><br />

schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen!“ – Also, den Kuchen muss ich nicht<br />

lange haben. Das Graubrot schmeckt bald wieder besser. – Ich glaube, das <strong>ist</strong> es, so gehört<br />

es zu unserem Leben: <strong>Fest</strong>tage und Alltag – beides muss sich abwechseln. Wenn es 365<br />

Tage Alltag gäbe – mein Gott, das wäre tr<strong>ist</strong> und traurig und frustrierend. Gott hat das<br />

auch so eingeschätzt, deshalb hat er den Sonntag, den Ruhetag, geschaffen. Und wir<br />

freuen uns, dass er das so eingerichtet hat. Er hat gewusst, dass wir „Höhepunkte“<br />

brauchen, dass wir „nur den Alltag“ nicht durchstehen. Das <strong>ist</strong> jede Woche so. – Und das<br />

ganze Jahr hat er ähnlich eingeteilt: Es gibt eben Alltag und <strong>Fest</strong>tag. – Auf Weihnachten<br />

folgt ja schon bekanntlich die 5. Jahreszeit: Alaaf und Helau! Na, da kommt doch wieder<br />

Freude auf. Zwar anders als zu Weihnachten, aber nicht weniger intensiv, vielleicht noch<br />

heftiger. – Na gut. – Und dann kommt ja auch wieder der Aschermittwoch, da wird es<br />

dann wieder ruhiger – und auch besinnlicher – aber immer schon mit <strong>dem</strong> Blick auf<br />

Ostern. So <strong>ist</strong> halt unser Leben!<br />

Wie sagte die kleine Theresa: „Wenn Fasten dann Fasten und wenn Rebhuhn, dann<br />

Rebhuhn!“<br />

Fazit: <strong>Nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Fest</strong> <strong>ist</strong> <strong>vor</strong> <strong>dem</strong> <strong>Fest</strong>!<br />

Ihnen und Euch eine gute Zeit<br />

Diakon Elsner

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