36053 DC GB04 UMSCHLAG A - Daimler

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30.10.2012 Aufrufe

74 Forschung und Technologie Schrittmacher der Zukunft. In der Forschung und Entwicklung verfolgen wir eine klare Strategie: individuelle Mobilität gewährleisten, Ressourcen schonen und Innovationen schaffen, die unseren Kunden nutzen und dem Unternehmen Wettbewerbsvorteile sichern. Dafür hat DaimlerChrysler im Jahr 2004 insgesamt € 5,7 (i. V. 5,6) Mrd. für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Zum Jahresende arbeiteten 2.900 (i. V. 2.900) Personen in der zentralen Konzernforschung. Weitere 26.100 (i. V. 23.800) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren in den Entwicklungsbereichen der Geschäftsfelder Mercedes Car Group, Chrysler Group und Nutzfahrzeuge tätig. Die Arbeit unserer Forschungsbereiche konzentrierte sich im Jahr 2004 auf sechs Kerntechnologiefelder: – Antriebstechnologie – Fahrzeugaufbau und Mensch-Maschine-Interaktion – Werkstofftechnologie – Produktionstechnologie – Elektrik/Elektronik und intelligente Transportsysteme – Software- und Prozesstechnologie F 500 Mind – Innovationsträger für die Zukunft. Mit dem F 500 Mind setzt DaimlerChrysler die Tradition seiner viel beachteten Forschungsfahrzeuge fort. Diese Fahrzeuge stellen Konzepte dar, die der anwendungsnahen Forschungsarbeit dienen. Sie ermöglichen eine frühzeitige Überprüfung komplexer Systeme im Fahrzeug und unterstützen damit den schnellen Transfer einer Forschungsidee in die Serienentwicklung. Konzernweit € 5,7 Mrd. für Forschung und Entwicklung aufgewendet | Weltweit 29.000 Beschäftigte in Forschungs- und Entwicklungsbereichen | ESP ® senkt Unfallanteil neu zugelassener Mercedes-Benz-Pkw um mehr als 40% | »Vision vom unfallfreien Fahren« und »Energie für die Zukunft« im Forschungsfahrzeug F500 Mind umgesetzt Das aktuelle Forschungsfahrzeug überzeugte im Jahr 2004 in einer Reihe von Praxistests und bereitete damit für viele neuartige Systeme den Weg zum Kunden vor. So wurde beispielsweise ein von der DaimlerChrysler-Forschung entwickeltes Nachtsichtsystem getestet. Außerdem erproben wir die Betriebszustände des im F500 Mind eingesetzten Diesel-Hybridantriebs, um die idealen Einsatzbedingungen für den Diesel- oder Elektromotor festzulegen. So haben wir für den F500 Mind das moderne V8- Dieseltriebwerk mit 184 kW/250 PS mit einem kraftvollen Elektromotor (50 kW) gekoppelt. Der F500 Mind zeigt damit exemplarisch die inhaltlichen Schwerpunkte des Forschungsressorts: die »Vision vom unfallfreien Fahren« und die »Energie für die Zukunft«. Nachhaltige Sicherheit durch Unfallvermeidung. Sicherheitsforschung hat bei DaimlerChrysler nicht nur eine lange Tradition, sondern seit jeher auch höchste Priorität. Wir wollen mit unserer Kompetenz einen nachhaltigen Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr leisten. Die Analyse der neuesten Unfallstatistik zeigt, dass Mercedes- Benz-Pkw seit dem serienmäßigen Einsatz von ESP ® weitaus seltener an folgenschweren Fahrunfällen beteiligt sind als Automobile anderer Marken. Vergleicht man den Anteil neu zugelassener Mercedes-Benz-Modelle an Fahrunfällen in den Zulassungsjahren 1998/99 und 2002/03, so ergibt sich dank ESP ® eine Verringerung um mehr als 40%. Das Insassenschutzsystem PRE-SAFE ® , das in der S-Klasse seit dem Jahr 2002 zur Serienausstattung gehört, wird von uns konsequent weiterentwickelt. Ein nächster Schritt ist der Einsatz

von Umfeldsensorik. So erproben wir ein Nahbereichsradar, das die Umgebung des Autos wahrnimmt, das Verkehrsumfeld analysiert und dann gemeinsam mit anderen Systemen den Fahrer dabei unterstützt, Gefahrensituationen zu meistern. PRE-SAFE ® soll damit künftig für eine lückenlose Verbindung zwischen Systemen der aktiven und der passiven Sicherheit sorgen. Ein bedeutendes Plus an Sicherheit verspricht auch »Individual Safety«. Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, Sicherheitsgurt und Airbag an die Position und die körperliche Konstitution der jeweiligen Insassen anzupassen, um diese im Falle eines Aufpralls noch besser zu schützen. Ein weiteres Projekt der Daimler- Chrysler-Forschung ist das System AIDER. Es hilft in den Fällen, in denen ein Unfall nicht mehr zu vermeiden war. Direkt nach dem Crash werden Daten wie Anzahl der Insassen, Unfallschwere, Aufprallrichtung und Fahrzeugtyp automatisch vom System erhoben, analysiert und mit den Koordinaten des Unfallorts automatisch an die Rettungskräfte übermittelt. Diese können ihren Einsatz dadurch gezielt vorbereiten – eine Zeitersparnis, die Leben retten kann. Antriebe und Kraftstoffe für die Zukunft. Als verantwortungsbewusst handelnder Automobilhersteller arbeiten wir konsequent daran, die CO 2-Emissionen weiter zu verringern und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Unsere Aktivitäten beruhen dabei einem fünfstufigen Modell, das einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt: – Weitere Optimierung der Verbrennungsmotoren – Verbesserung konventioneller Kraftstoffe – Einsatz weitgehend CO 2-neutraler, biogener Kraftstoffe – Weiterentwicklung von Hybridantrieben als Zwischenstufe – Emissionsfreie Mobilität mit Brennstoffzellenfahrzeugen Mit innovativen Technologien und neuen Konzepten hat Daimler- Chrysler allein in Europa die CO 2-Emissionen seiner Pkw-Flotte seit 1990 um rund 28% reduziert. Der Verbrauch von Diesel-Pkw sank in diesem Zeitraum um mehr als 25%, insbesondere auch aufgrund der neuen Common-Rail-Direkteinspritzung. Im Jahr 2004 haben wir die ersten Kundenfahrzeuge des Erdgasfahrzeugs E 200 NGT auf Basis des Mercedes-Benz E 200 KOMPRESSOR mit bivalentem Antrieb ausgeliefert. Diese Fahrzeuge haben eine Reichweite von rund 1.000 Kilometern. Die neue Vereinbarkeit von Kälte und Brennstoffzelle. Minus 20 Grad – Na und? Der Schritt zur Marktreife: Einer Brennstoffzelle auch bei eisigen Temperaturen zuverlässig Leistung zu entlocken, gelang dem Forschungsteam um Dr. Christian Mohrdieck (l.) und Dr. Florian Finsterwalder. Selbst in der Kältekammer bei minus 20 Grad startet diese Mercedes-Benz A-Klasse: mit einer innovativen, kaltstartfähigen Brennstoffzelle! Davon können 300 Kilometer mit Erdgasantrieb und weitere 700 Kilometer mit Benzinantrieb zurückgelegt werden. Im Erdgasbetrieb vermindern sich die CO 2-Emissionen um mehr als 20%. Durch den Einsatz von synthetischen Biokraftstoffen, so genannten Biomass-To-Liquid (BTL)-Kraftstoffen, können wir im Vergleich zum konventionellen Diesel über den gesamten Lebenszyklus den Ausstoß von Treibhausgas um rund 60% bis 90% reduzieren. Biogene Kraftstoffe enthalten nämlich keinen Schwefel und keine Aromaten. Sie sind geruchlos und lassen sich ohne Motorenanpassung direkt in vorhandenen Fahrzeugen einsetzen. Um das Potenzial der BTL-Kraftstoffe ausschöpfen zu können, kooperieren DaimlerChrysler und Volkswagen mit der Choren Industries GmbH in Freiberg, Sachsen, die unter dem Markennamen »Sun- Diesel« den weltweit ersten BTL-Kraftstoff produziert. Hybridantriebe als Zwischenschritt zur Brennstoffzelle. In der Hybridtechnologie sieht DaimlerChrysler einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zur Brennstoffzelle (vgl. S. 76), die das Ziel unserer Antriebsstrategie darstellt. So haben wir in der Vergangenheit unterschiedliche Fahrzeugkonzepte mit Hybridantrieb vorgestellt, zuletzt das Forschungsfahrzeug F500 Mind. Im Dezember 2004 haben wir mit General Motors (GM) eine Übereinkunft geschlossen, die darauf ausgerichtet ist, eine gemeinsame Hybridantriebs-Architektur zu entwickeln. Diese ermöglicht die spezifische Anwendung und Applikation der Technologie im Modell-Portfolio der Mercedes Car Group, der Chrysler Group und von GM. Dabei werden Markencharakter und -attribute, wie beispielsweise Leistungsentfaltung und Fahrverhalten, gewahrt. Das Two-Mode-Hybridantriebssystem ist mit unterschiedlichen Motorisierungen kombinierbar. Die Integration dieser Technologie in die Modellpalette übernimmt jedes Unternehmen in eigener Verantwortung. Die heute gängigen Single-Mode- Systeme benötigen im Vergleich zum patentierten Two-Mode- Hybridsystem deutlich größere Elektromotoren. Die Vorzüge des Two-Mode-Systems liegen im reduzierten Kraftstoffverbrauch bei bestmöglicher Leistungsausbeute, insbesondere im Langstrecken-Fahrzyklus und im Zugkraftverhalten. Den endgültigen Vertrag beabsichtigen wir, im Frühjahr 2005 abzuschließen. 75

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Forschung und Technologie<br />

Schrittmacher der Zukunft. In der Forschung und Entwicklung<br />

verfolgen wir eine klare Strategie: individuelle Mobilität<br />

gewährleisten, Ressourcen schonen und Innovationen schaffen,<br />

die unseren Kunden nutzen und dem Unternehmen Wettbewerbsvorteile<br />

sichern.<br />

Dafür hat <strong>Daimler</strong>Chrysler im Jahr 2004 insgesamt € 5,7 (i. V. 5,6)<br />

Mrd. für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Zum Jahresende<br />

arbeiteten 2.900 (i. V. 2.900) Personen in der zentralen<br />

Konzernforschung. Weitere 26.100 (i. V. 23.800) Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter waren in den Entwicklungsbereichen der<br />

Geschäftsfelder Mercedes Car Group, Chrysler Group und Nutzfahrzeuge<br />

tätig.<br />

Die Arbeit unserer Forschungsbereiche konzentrierte sich im<br />

Jahr 2004 auf sechs Kerntechnologiefelder:<br />

– Antriebstechnologie<br />

– Fahrzeugaufbau und Mensch-Maschine-Interaktion<br />

– Werkstofftechnologie<br />

– Produktionstechnologie<br />

– Elektrik/Elektronik und intelligente Transportsysteme<br />

– Software- und Prozesstechnologie<br />

F 500 Mind – Innovationsträger für die Zukunft. Mit dem<br />

F 500 Mind setzt <strong>Daimler</strong>Chrysler die Tradition seiner viel<br />

beachteten Forschungsfahrzeuge fort. Diese Fahrzeuge stellen<br />

Konzepte dar, die der anwendungsnahen Forschungsarbeit<br />

dienen. Sie ermöglichen eine frühzeitige Überprüfung komplexer<br />

Systeme im Fahrzeug und unterstützen damit den schnellen<br />

Transfer einer Forschungsidee in die Serienentwicklung.<br />

Konzernweit € 5,7 Mrd. für Forschung und Entwicklung aufgewendet | Weltweit 29.000<br />

Beschäftigte in Forschungs- und Entwicklungsbereichen | ESP ® senkt Unfallanteil<br />

neu zugelassener Mercedes-Benz-Pkw um mehr als 40% | »Vision vom unfallfreien Fahren«<br />

und »Energie für die Zukunft« im Forschungsfahrzeug F500 Mind umgesetzt<br />

Das aktuelle Forschungsfahrzeug überzeugte im Jahr 2004 in<br />

einer Reihe von Praxistests und bereitete damit für viele neuartige<br />

Systeme den Weg zum Kunden vor. So wurde beispielsweise<br />

ein von der <strong>Daimler</strong>Chrysler-Forschung entwickeltes Nachtsichtsystem<br />

getestet. Außerdem erproben wir die Betriebszustände<br />

des im F500 Mind eingesetzten Diesel-Hybridantriebs, um die<br />

idealen Einsatzbedingungen für den Diesel- oder Elektromotor<br />

festzulegen. So haben wir für den F500 Mind das moderne V8-<br />

Dieseltriebwerk mit 184 kW/250 PS mit einem kraftvollen<br />

Elektromotor (50 kW) gekoppelt. Der F500 Mind zeigt damit<br />

exemplarisch die inhaltlichen Schwerpunkte des Forschungsressorts:<br />

die »Vision vom unfallfreien Fahren« und die »Energie<br />

für die Zukunft«.<br />

Nachhaltige Sicherheit durch Unfallvermeidung. Sicherheitsforschung<br />

hat bei <strong>Daimler</strong>Chrysler nicht nur eine lange Tradition,<br />

sondern seit jeher auch höchste Priorität. Wir wollen mit unserer<br />

Kompetenz einen nachhaltigen Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr<br />

leisten.<br />

Die Analyse der neuesten Unfallstatistik zeigt, dass Mercedes-<br />

Benz-Pkw seit dem serienmäßigen Einsatz von ESP ® weitaus<br />

seltener an folgenschweren Fahrunfällen beteiligt sind als<br />

Automobile anderer Marken. Vergleicht man den Anteil neu zugelassener<br />

Mercedes-Benz-Modelle an Fahrunfällen in den<br />

Zulassungsjahren 1998/99 und 2002/03, so ergibt sich dank<br />

ESP ® eine Verringerung um mehr als 40%.<br />

Das Insassenschutzsystem PRE-SAFE ® , das in der S-Klasse seit<br />

dem Jahr 2002 zur Serienausstattung gehört, wird von uns<br />

konsequent weiterentwickelt. Ein nächster Schritt ist der Einsatz

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