36053 DC GB04 UMSCHLAG A - Daimler
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handbuch definiert sind, durch zielgerichtete Prüfungen und initiiert<br />
bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Daneben prüft der<br />
Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte<br />
Risikofrüherkennungssystem auf seine grundsätzliche Eignung,<br />
Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden<br />
können, frühzeitig zu erkennen.<br />
Volkswirtschaftliche Risiken<br />
Das Jahr 2004 war für die Weltwirtschaft ein ausgesprochen<br />
wachstumsstarkes Jahr, wobei weiterhin erhebliche Unsicherheiten<br />
über die künftige ökonomische Entwicklung der Weltwirtschaft<br />
vorhanden sind. Der nachhaltige Anstieg des Goldpreises,<br />
der als sichere Anlage ansonsten nur in Krisenzeiten in einem<br />
solchen Ausmaß zu verzeichnen ist, ist dafür ein wichtiger Indikator.<br />
Bereits zur Jahresmitte 2004 hatte sich das globale Expansionstempo<br />
abgeschwächt. In Verbindung mit den hohen Rohstoffpreisen,<br />
dem enormen Leistungsbilanzdefizit der USA und der<br />
anhaltenden Aufwertung des Euro haben sich zugleich die Risiken<br />
erhöht, ob die gegenwärtig von der Mehrzahl der Analysten unterstellte<br />
sanfte Rückkehr der Weltwirtschaft zum langfristigen<br />
Trendwachstum tatsächlich gelingt. Damit bestehen weiterhin<br />
beträchtliche ökonomisch bedingte Risiken für die Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage von <strong>Daimler</strong>Chrysler. Aufgrund der überragenden<br />
Bedeutung der US-Wirtschaft für die Weltkonjunktur<br />
hätte aber auch eine isolierte massive Verlangsamung der<br />
gesamtwirtschaftlichen Expansion in den USA entsprechend<br />
negative Konsequenzen.<br />
Die größten Einzelrisiken für die Weltwirtschaft müssen dabei<br />
in den anhaltend hohen oder sogar noch weiter ansteigenden Ölpreisen<br />
sowie im gewaltigen externen Defizit der USA gesehen<br />
werden. Das weltweite Wachstum könnte um 0,5 bis 1,0 %-Punkte<br />
gedämpft werden, sollten die Ölpreise für längere Zeit über der<br />
Marke von 45 US $ pro Barrel verbleiben. Bei einem längerfristigen<br />
Anstieg des Ölpreises auf über 55 US $ pro Barrel könnten<br />
einige Volkswirtschaften sogar in eine Rezession abgleiten.<br />
Falls eine Korrektur des amerikanischen Leistungsbilanzdefizits<br />
über eine drastische Abwertung des US-Dollar erfolgen sollte,<br />
könnte dies in Verbindung mit steigenden Zinsen zu einem deutlich<br />
niedrigeren globalen Wachstum führen.<br />
Die enttäuschende wirtschaftliche Entwicklung in der Europäischen<br />
Union, insbesondere in Deutschland, birgt aufgrund der<br />
Bedeutung als wichtiger Absatzmarkt für <strong>Daimler</strong>Chrysler ein<br />
beträchtliches Risikopotenzial. Ähnliches gilt für die japanische<br />
Wirtschaft, die sich im Jahr 2004 zwar wesentlich besser entwickelte<br />
als erwartet, ihre strukturellen Probleme aber keineswegs<br />
überwunden hat. Eine erneute Abschwächung der japanischen<br />
Konjunktur würde nicht nur den Export von Produkten des<br />
Konzerns nach Japan, sondern auch die Ergebnisentwicklung<br />
unserer Tochtergesellschaft Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation<br />
erheblich belasten. Zusätzlich könnte sich eine erneute<br />
japanische Konjunkturschwäche negativ auf die asiatischen<br />
Schwellenländer auswirken. Die strategischen Expansionspläne<br />
des Konzerns in Asien würden durch eine solche Entwicklung<br />
ungünstig beeinflusst werden.<br />
Von strategischer Relevanz für den Konzern wäre zudem ein<br />
Wachstumseinbruch in China, dem derzeit dynamischsten<br />
automobilen Zukunftsmarkt. Ein solcher Wachstumseinbruch<br />
würde angesichts der chinesischen Wirtschaftskraft sowie<br />
der stark gestiegenen internationalen Handels- und Investitionsverflechtung<br />
Chinas nicht nur tief greifende Folgen für den<br />
gesamten asiatischen Wirtschaftsraum haben, sondern könnte<br />
auch spürbare Wachstumseinbußen für die Weltwirtschaft<br />
insgesamt nach sich ziehen und die Projekte von <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />
beeinträchtigen. Besonders relevant könnten ferner mögliche<br />
Wirtschaftskrisen in den Schwellenländern sein, in denen der<br />
Konzern wichtige Produktionsstätten unterhält. Ein eher<br />
begrenztes Risikopotenzial würde sich dagegen aus Krisen<br />
in Schwellenländern ergeben, in denen der Konzern<br />
ausschließlich über den Vertrieb seiner Produkte aktiv ist.<br />
Risiken für den Marktzugang und die globale Vernetzung von<br />
Standorten könnten aus einer signifikanten Verzögerung der<br />
multilateralen Handelsliberalisierung entstehen, insbesondere<br />
durch eine Schwächung der multilateralen Handelsordnung<br />
zugunsten regionaler Handelsblöcke oder erneuter protektionistischer<br />
Tendenzen.<br />
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