Ausgabe 4/2010 - Karrieremagazin.net
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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
TITEL Lebenslanges Lernen<br />
© photocase_jodofe<br />
engänge konzipiert, ermittelte der Stifterverband<br />
für die Deutsche Wissenschaft.<br />
Dabei bevorzugen die meisten<br />
weiterbildungswilligen Arbeitnehmer<br />
ein berufsbegleitendes Studium. Denn<br />
die weiterbildenden Studiengänge sind<br />
grundsätzlich gebührenpflichtig. Eine<br />
Unterbrechung des Berufslebens ist<br />
deshalb finanziell oft nicht möglich.<br />
Außerdem befürchten viele Berufstätige,<br />
dass sich eine solche Pause als Karrierehindernis<br />
entpuppen könnte.<br />
Auch die Studieninhalte müssen<br />
für Berufstätige anders aufbereitet<br />
und vermittelt werden, fordert Minks<br />
vom Hochschul-Informationssystem:<br />
„Viele Hochschullehrer denken immer<br />
noch sehr input-orientiert und versuchen,<br />
die Module mit möglichst vielen<br />
Inhalten vollzustopfen.“ Umdenken ist<br />
gefordert: Ein berufsbegleitendes Studium<br />
sollte ganz anders aufgebaut sein.<br />
E-Learning-Angebote etwa sind wichtig.<br />
So können die Studenten selbst für<br />
sich entscheiden, wann und wie intensiv<br />
sie lernen. Aber auch Berufstätige<br />
brauchen Präsenzphasen. Das Blended<br />
Learning, also die Kombination von<br />
beidem, bietet sich deshalb für die arbeitenden<br />
Studenten besonders an.<br />
Ver<strong>net</strong>zen<br />
Die Doppelbelastung durch Studium<br />
und Job macht selbst den engagiertesten<br />
Studenten das Leben schwer.<br />
Bis zum Ende durchzuhalten, ist gar<br />
nicht so einfach. Vor allem in den<br />
ers ten Monaten des Studiums helfen<br />
Blockseminare. Sie bieten die Gelegenheit,<br />
Kontakte zu knüpfen und sich<br />
mit Dozenten und Kommilitonen zu<br />
ver<strong>net</strong>zen. Was die Motivation ebenfalls<br />
erhöht und auch den Arbeitgeber<br />
freut, sind konkrete Aufgaben aus den<br />
Unternehmen, die im Studium behandelt<br />
werden („work-based Learning“).<br />
Der richtige Zeitpunkt<br />
Wer lebenslang lernt, muss entscheiden,<br />
wann der richtige Zeitpunkt für<br />
eine Weiterbildung ist. Dass die berufliche<br />
Qualifikation mit dem Erststudium<br />
erst begonnen hat, wusste auch<br />
Personalerin Anja Gräfe. „Ich wollte<br />
mich persönlich weiterentwickeln und<br />
beruflich besser qualifiziert sein“, beschreibt<br />
sie ihre Motivation für ein berufsbegleitendes<br />
Master-Studium.<br />
Mit dem Thema Weiterbildung beschäftigt<br />
sich Gräfe sowohl aus Mitarbeiter-<br />
als auch aus Arbeitgebersicht:<br />
Beim Hamburger Zigarettenhersteller<br />
Reemtsma arbeitet sie im Personalbereich<br />
und entschied sich für den Master-Studiengang<br />
„Business Administration“<br />
mit der Vertiefung „Human<br />
Resources Management“.<br />
Nicht warten<br />
Wer mit dem Gedanken spielt, bei seinen<br />
Qualifikationen draufzusatteln,<br />
sollte das so früh wie möglich in die<br />
Tat umsetzen. „Wenn ich zu lange gewartet<br />
hätte, dann hätte ich irgendwann<br />
die Kurve nicht mehr gekriegt“,<br />
schildert Anja Gräfe ihren Entschluss<br />
zur Weiterbildung.<br />
Das Master-Studium begann Gräfe<br />
bereits ein halbes Jahr nach ihrem<br />
Bachelor-Abschluss. „Zu diesem Zeitpunkt<br />
war ich das Lernen für Klausuren<br />
noch gewohnt und machte mich<br />
deshalb zusammen mit einer früheren<br />
Kommilitonin und Freundin auf die<br />
Suche nach einem passenden Master-<br />
Programm. Später wäre mir das vermutlich<br />
viel schwerer gefallen.“<br />
Wie sage ich’s dem Chef?<br />
Eine gute Gelegenheit, den Arbeitgeber<br />
von einer Weiterbildung zu überzeugen,<br />
sind Jahres- oder Mitarbeitergespräche.<br />
„Die gewünschte Weiterbildung<br />
sollten die Mitarbeiter eng mit<br />
dem Vorgesetzten abstimmen. Darauf<br />
aufbauend kann dann mit der Personalentwicklung<br />
justiert werden, welche<br />
Weiterbildung die richtige ist“, rät<br />
Rudolf Kast von Sick.<br />
Dazu gehört auch die Frage, ob<br />
die Weiterqualifikation im Unternehmen<br />
oder außerhalb stattfinden soll.<br />
Beides hat seine Vorteile. „Wenn es<br />
darum geht, Fachkenntnisse zu erwerben,<br />
die neu erarbeitet werden müssen,<br />
entscheiden wir uns eher für externe<br />
Anbieter. Schlüsselkompetenzen, die<br />
regelmäßig nachgeschult werden, vermitteln<br />
wir dagegen auch in internen<br />
Veranstaltungen“, so Kast.<br />
An regelmäßiges Lernen dürfen sich<br />
die Mitarbeiter gleich gewöhnen. Denn<br />
die Zukunft hat schon angefangen:<br />
Nur wer beim Lernen mithalten kann,<br />
wird beruflich bestehen können. Und<br />
das lebenslang.<br />
Heinz Peter Krieger<br />
INTERNET<br />
Alles Wichtige zum Thema Weiterbildung auf mba-master.de.<br />
36 staufenbiel.de