18.03.2014 Aufrufe

Ausgabe 4/2010 - Karrieremagazin.net

Ausgabe 4/2010 - Karrieremagazin.net

Ausgabe 4/2010 - Karrieremagazin.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Frauen und Karriere<br />

Keine<br />

Zigarren<br />

die die deutschen Hochschulen verlassen als Absolventen.<br />

Doch schon bei den abgeschlossenen Promotionen sind die<br />

Männer in der Überzahl.<br />

Wissen’s? Sie rauchen halt keine Zigarren!“ Ein<br />

Chauvi-Spruch. Gerichtet vor Jahren an eine aufstrebende<br />

Managerin. Im Mai berichtete sie auf<br />

dem Forum „Deutschlands Chefinnen“ von dieser Begegnung.<br />

Die Personalberatung Odgers Berndtson hatte 30<br />

Top-Managerinnen nach Frankfurt eingeladen. Das Thema<br />

des Forums: Sinn und Unsinn der Frauenquote. Die Frauen<br />

mussten eingestehen, dass die wenig charmanten Worte des<br />

Zigarren-Liebhabers und ehemaligen Vorgesetzten der aufstrebenden<br />

Managerin zwar nicht zum Rauchen animieren<br />

sollten, aber doch ein Fünkchen Wahrheit enthielten. Frauen<br />

<strong>net</strong>zwerken einfach zu wenig. Und das ist auch ein Grund,<br />

warum Männer die höheren Management-Etagen besetzen<br />

und nicht ihre weiblichen Kollegen.<br />

Die Personalberater von Odgers Berndtson nahmen in einer<br />

Studie die 500 umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands<br />

unter die Lupe. Und eine Lupe schadet nicht, wenn<br />

man nach Frauen im Topmanagement sucht. Frauen besetzen<br />

gerade einmal 2,4 Prozent aller Positionen im Vorstand<br />

und in der Geschäftsführung. Ähnlich die Zahlen in der<br />

deutschen Hochschullandschaft. Laut Statistischem Bundesamt<br />

stehen 6 700 Wissenschaftlerinnen 38 600 männlichen<br />

Professoren gegenüber. Dabei gibt es mehr Absolventinnen,<br />

10<br />

© ISTOCKPHOTO_ terex<br />

Verbindliche Quote<br />

Der Ruf nach einer verbindlichen Frauenquote wird lauter<br />

und viel diskutiert. Aber braucht Deutschland eine Quote?<br />

Familienministerin Kristina Schröder sagt ja. Wenn es nach<br />

ihr geht, soll ein freiwilliger Kodex dafür sorgen, dass jeder<br />

fünfte Vorstandssessel in Deutschland 2015 mit einer<br />

Frau besetzt ist. Wenn dem nicht so ist, müsse ein Gesetz<br />

her, dass die Unternehmen zu einer Quote zwingt. Aber sie<br />

hofft auf Einsicht. „Es spricht sich herum, dass es nicht im<br />

ökonomischen Interesse der Unternehmen ist, die Hälfte<br />

des Begabtenpools zu ignorieren“, sagt sie gegenüber einer<br />

Wirtschaftszeitung.<br />

Denn Diversität gilt inzwischen als Wettbewerbsvorteil.<br />

Nicht nur bei der Regierung, sondern auch bei Anlegern.<br />

Eine Studie der Vereinten Nationen belegt, dass US-Unternehmen<br />

mit hoher Frauenquote eine um 42 Prozent höhere<br />

Umsatzrendite haben als rein männlich geführte Unternehmen<br />

der Konkurrenz. Denn die Zusammenarbeit unter den<br />

Kollegen ist anders, wenn mehr Frauen im Team sind.<br />

„Frauen zeichnen sich durch bessere Kommunikationsfähigkeit<br />

aus. Sie denken und handeln teamorientierter, um<br />

wirklich alle Teammitglieder zu integrieren“, sagt Christopher<br />

Gandaa, Regional Staffing Manager beim Automobilzulieferer<br />

Johnson Controls. „Und da heute alles in Teams<br />

entwickelt wird, ist das nicht unwichtig.“<br />

Und auch ein anderer Punkt ist gerade für ein Unternehmen<br />

der Automobil- und Zulieferbranche entscheidend:<br />

„Ingenieurinnen haben eine eigene Sicht auf die Technik“,<br />

berichtet Christopher Gandaa. Studien haben gezeigt, dass<br />

es immer öfter Frauen sind, die beim Neuwagenkauf entscheiden.<br />

„Und Frauen haben andere Ansprüche an eine Innenraumgestaltung<br />

als Männer.“<br />

staufenbiel.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!