Hand-Out_Empfohlener Ablauf der Eingewöhnung.indd - Karlsruhe

Hand-Out_Empfohlener Ablauf der Eingewöhnung.indd - Karlsruhe Hand-Out_Empfohlener Ablauf der Eingewöhnung.indd - Karlsruhe

18.03.2014 Aufrufe

Stadt Karlsruhe Sozial- und Jugendbehörde | Pflegekinderdienst EMPFOHLENER ABLAUF DER EINGEWÖHNUNG Angelehnt an das Berliner Eingewöhnungsmodell GRUNDSÄTZLICH IST ZU BEACHTEN… AUSTAUSCH Eine gelingende Eingewöhnung setzt einen intensiven, ehrlichen Austausch und regelmäßige Rückmeldungen zwischen der Tagespflegeperson und der Bezugsperson voraus. Ein gutes Verhältnis zwischen beiden Parteien ist notwendig, damit zwischen der Tagespflegeperson und dem Kind eine tragfähige und offene Beziehung entstehen kann. Besonders wichtig ist der Austausch auch in Situationen, die das Kind bislang nur mit seiner Bezugsperson teilte, wie zum Beispiel Wickeln, Füttern und Schlafengehen. Dies ermöglicht der Tagespflegeperson die gewohnten Rituale und Abläufe zu berücksichtigen. INDIVIDUELLE EINGEWÖHNUNG Jede Eingewöhnung gestaltet sich anders, da sie vom Temperament, der Bindungserfahrung und der Bindungsqualität des Kindes beeinflusst wird. Wichtig ist daher eine langsame und sensible Eingewöhnung, die die Individualität eines jeden Kindes berücksichtigt. Des Weiteren sollten neue Schritte der Eingewöhnung, wie zum Beispiel Trennungsversuche und die Übernahme von Pflege und Routineaktivitäten nicht montags, nicht kurz vor der Urlaubszeit und nicht vor Feiertagen eingeleitet werden. ZEITLICHE GESTALTUNG DER EINGEWÖHNUNG Die Betreuungsdauer des Kindes bei der Tagespflegeperson sollte langsam gesteigert werden und möglichst immer zur gleichen Uhrzeit stattfinden. Außerdem sollte die Ankunft des einzugewöhnenden Kindes nicht mit den Ankunftszeiten der anderen Tagespflegekinder kollidieren. Ein späterer Betreuungsstart, nachdem sich alle Tagespflegekinder bei der Tagespflegeperson eingefunden haben, ist für das einzugewöhnende Kind ratsam. Die Eingewöhnungsdauer sollte mindestens sechs Kontakttage und höchstens 15 Kontakttage betragen. ZEITLICHER UMFANG DER EINGEWÖHNUNG Im Rahmen der öffentlichen Finanzierung der Tagespflege durch die Stadt Karlsruhe wird bei Kindern im Alter zwischen null bis drei Jahren eine Eingewöhnungszeit von 15 Stunden bezuschusst. Ist eine längere Eingewöhnungszeit erforderlich, müssen die zusätzlich anfallenden Stunden von den Eltern privat finanziert werden.

Stadt <strong>Karlsruhe</strong><br />

Sozial- und Jugendbehörde | Pflegekin<strong>der</strong>dienst<br />

EMPFOHLENER ABLAUF<br />

DER EINGEWÖHNUNG<br />

Angelehnt an das Berliner <strong>Eingewöhnung</strong>smodell<br />

GRUNDSÄTZLICH IST ZU BEACHTEN…<br />

AUSTAUSCH<br />

Eine gelingende <strong>Eingewöhnung</strong> setzt einen intensiven,<br />

ehrlichen Austausch und regelmäßige Rückmeldungen<br />

zwischen <strong>der</strong> Tagespflegeperson und <strong>der</strong> Bezugsperson<br />

voraus. Ein gutes Verhältnis zwischen beiden Parteien ist<br />

notwendig, damit zwischen <strong>der</strong> Tagespflegeperson und dem<br />

Kind eine tragfähige und offene Beziehung entstehen kann.<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig ist <strong>der</strong> Austausch auch in Situationen, die<br />

das Kind bislang nur mit seiner Bezugsperson teilte, wie zum<br />

Beispiel Wickeln, Füttern und Schlafengehen. Dies ermöglicht<br />

<strong>der</strong> Tagespflegeperson die gewohnten Rituale und Abläufe zu<br />

berücksichtigen.<br />

INDIVIDUELLE EINGEWÖHNUNG<br />

Jede <strong>Eingewöhnung</strong> gestaltet sich an<strong>der</strong>s, da sie<br />

vom Temperament, <strong>der</strong> Bindungserfahrung und <strong>der</strong><br />

Bindungsqualität des Kindes beeinflusst wird.<br />

Wichtig ist daher eine langsame und sensible <strong>Eingewöhnung</strong>,<br />

die die Individualität eines jeden Kindes berücksichtigt. Des<br />

Weiteren sollten neue Schritte <strong>der</strong> <strong>Eingewöhnung</strong>, wie zum<br />

Beispiel Trennungsversuche und die Übernahme von Pflege<br />

und Routineaktivitäten nicht montags, nicht kurz vor <strong>der</strong><br />

Urlaubszeit und nicht vor Feiertagen eingeleitet werden.<br />

ZEITLICHE GESTALTUNG DER EINGEWÖHNUNG<br />

Die Betreuungsdauer des Kindes bei <strong>der</strong> Tagespflegeperson<br />

sollte langsam gesteigert werden und möglichst immer zur<br />

gleichen Uhrzeit stattfinden. Außerdem sollte die Ankunft<br />

des einzugewöhnenden Kindes nicht mit den Ankunftszeiten<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Tagespflegekin<strong>der</strong> kollidieren. Ein späterer<br />

Betreuungsstart, nachdem sich alle Tagespflegekin<strong>der</strong> bei<br />

<strong>der</strong> Tagespflegeperson eingefunden haben, ist für das<br />

einzugewöhnende Kind ratsam.<br />

Die <strong>Eingewöhnung</strong>sdauer sollte mindestens sechs Kontakttage<br />

und höchstens 15 Kontakttage betragen.<br />

ZEITLICHER UMFANG DER EINGEWÖHNUNG<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> öffentlichen Finanzierung <strong>der</strong> Tagespflege<br />

durch die Stadt <strong>Karlsruhe</strong> wird bei Kin<strong>der</strong>n im Alter zwischen<br />

null bis drei Jahren eine <strong>Eingewöhnung</strong>szeit von 15 Stunden<br />

bezuschusst. Ist eine längere <strong>Eingewöhnung</strong>szeit erfor<strong>der</strong>lich,<br />

müssen die zusätzlich anfallenden Stunden von den Eltern<br />

privat finanziert werden.


EMPFOHLENER ABLAUF DER EINGEWÖHNUNG<br />

EINGEWÖHNUNGSMODELL<br />

Anamnese<br />

• <br />

Erstes Treffen und Beschnuppern zwischen <strong>der</strong> Tagespflegeperson, dem Kind und <strong>der</strong> Bezugsperson.<br />

• <br />

Informationsaustausch zwischen <strong>der</strong> Bezugsperson des Kindes und <strong>der</strong> Tagespflegeperson.<br />

• <br />

Besprechen <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Bezugsperson und <strong>der</strong> Tagespflegeperson und grobe zeitliche Planung <strong>der</strong> <strong>Eingewöhnung</strong>.<br />

Beginn <strong>der</strong> <strong>Eingewöhnung</strong>sphase (Erster bis dritter Kontakttag an direkt aufeinan<strong>der</strong> folgenden Tagen)<br />

• <br />

Das Kind hält sich für ein bis zwei Stunden bei <strong>der</strong> Tagespflegeperson auf und erhält die Möglichkeit, die neue<br />

Umgebung im Beisein seiner Bezugsperson und <strong>der</strong> Tagespflegeperson langsam zu erkunden.<br />

• <br />

Die Bezugsperson befindet sich im selben Raum: passives aber aufmerksames Verhalten.<br />

• <br />

Es finden keine Trennungsversuche statt und die Bezugsperson übernimmt die pflegerischen Tätigkeiten alleine.<br />

• <br />

Die Tagespflegeperson kann vorsichtig Kontakt zum Kind aufnehmen, indem sie ihm Spielangebote macht;<br />

anfängliche Ablehnungen seitens des Kindes sollten respektiert werden.<br />

Der erste Trennungsversuch (Vierter Kontakttag, direkt im Anschluss an den dritten Kontakttag)<br />

• <br />

Der erste Trennungsversuch sollte maximal 30 Minuten dauern.<br />

• <br />

Eine Trennung beinhaltet immer eine Verabschiedung vom Kind (eventuell mit Ritual).<br />

• <br />

Die Tagespflegeperson beschäftigt sich nach <strong>der</strong> Trennung intensiv mit dem Kind,<br />

indem sie beispielsweise Spielangebote macht.<br />

• <br />

Wichtig ist, die Angst des Kindes ernst zu nehmen und we<strong>der</strong> abzuwerten („du Angsthase“) noch zu stark<br />

hervorzuheben („du armes, verlassenes Kind“).<br />

• <br />

Die Bezugsperson befindet sich nach <strong>der</strong> Trennung in unmittelbarer Nähe des Betreuungsraumes des Kindes.<br />

• <br />

Das Mitbringen eines bekannten Gegenstandes von zu Hause, wie zum Beispiel ein Kuscheltier, kann dem Kind<br />

zusätzlich zur Tagespflegeperson Trost spenden und ihm Sicherheit geben.<br />

Die Stabilisierungsphase<br />

Kürzere <strong>Eingewöhnung</strong>sphase (Fünfter bis siebter Kontakttag)<br />

• <br />

Kann durchgeführt werden, wenn sich das Kind<br />

schnell von <strong>der</strong> Tagespflegeperson beruhigen lässt<br />

beziehungsweise keine Verhaltensauffälligkeiten zeigt.<br />

• <br />

In dieser Phase kann das Kind bereits schon mehrere<br />

Stunden alleine von <strong>der</strong> Tagespflegeperson betreut<br />

werden.<br />

• <br />

Erste Schlafversuche und die Übernahme <strong>der</strong> Versorgung<br />

durch die Tagespflegeperson erfolgen.<br />

Betreuungsbeginn<br />

• <br />

Die <strong>Eingewöhnung</strong> ist abgeschlossen, wenn das Kind<br />

• die Tagespflegeperson als<br />

Bezugsperson anerkennt,<br />

• Körperkontakt zur<br />

Tagespflegeperson zulässt,<br />

Längere <strong>Eingewöhnung</strong>sphase (Fünfter bis 15. Kontakttag)<br />

• <br />

Lässt sich das Kind nicht von seiner Tagespflegeperson<br />

beruhigen, sollte <strong>der</strong> Trennungsversuch nach wenigen<br />

Minuten beendet werden.<br />

• <br />

Ein erneuter Trennungsversuch findet zu einem späteren<br />

Zeitpunkt statt.<br />

• <br />

Sobald sich das Kind von <strong>der</strong> Tagespflegeperson trösten<br />

lässt, können erste Schlafversuche und die Übernahme<br />

<strong>der</strong> Versorgung durch die Tagespflegeperson erfolgen.<br />

• eine Bindung zur<br />

Tagespflegeperson aufgebaut hat,<br />

• sich von <strong>der</strong> Tagespflegeperson<br />

trösten lässt,<br />

• <br />

Auch nach Betreuungsbeginn sollte die Bezugsperson je<strong>der</strong>zeit erreichbar sein.<br />

• gerne zur Tagespflegeperson geht,<br />

• sich zunehmend in den Alltag einfügt<br />

• und beginnt Regeln und Grenzen<br />

auszutesten.<br />

Layout: SJB-ÖA, Streeck; Gedruckt in <strong>der</strong> Rathausdruckerei auf 100 % Recyclingpapier.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!