Belebtschlammpraktikum - Kantonsschule Wil
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<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Wil</strong><br />
<strong>Belebtschlammpraktikum</strong>:<br />
Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
Name Schule Klasse Datum<br />
1. Theorie<br />
DIE BIOLOGISCHE ABWASSERREINIGUNG<br />
Das Belebungsverfahren<br />
Das Belebungsverfahren beruht auf folgender Entdeckung:<br />
Wenn man Abwasser belüftet, bilden sich nach einiger Zeit spontan Flocken von Bakterien aus. Wird die<br />
Belüftung unterbrochen, so setzen sich die Bakterienflocken zu Boden. Die überstehende Flüssigkeit, deren<br />
Verunreinigungsgrad deutlich verringert wurde, kann entfernt werden. Die Bakterienflocken können wieder<br />
für die Verwendung einer neuen Ladung von Abwasser verwendet werden.<br />
Was ist nun mit dem belüfteten Abwasser passiert? Dem Abwasser, in dem von Natur aus viele Bakterien<br />
enthalten sind, wurde Sauerstoff zugeführt. Die verschiedenen Bakterien wachsen rasch und teilen sich<br />
regelmässig, da sie den sich im Abwasser befindlichen Schmutzstoff als Nahrung verwenden. Im Laufe der<br />
Zeit nimmt dadurch die Menge an Bakterien zu, die Menge an Schmutzstoff verringert sich. Hat nun die<br />
Bakterienmasse einen gewissen Wert erreicht, beginnen die Bakterienzellen mit der Bildung von<br />
Agglomeraten - den so genannten Belebtschlammflocken.<br />
In der Kläranlage werden die Flocken in der Folge vom behandelten Abwasser in Nachklärbecken abgetrennt.<br />
Dieser abgesetzte Belebtschlamm wird teilweise dem Belebungsbecken zurückgeführt. Die Überproduktion<br />
an Bakterienzellen wird als Überschussschlamm entfernt.<br />
Zusammensetzung von Belebtschlammflocken<br />
Grob gesagt kann man in den Flocken folgende Komponenten finden:<br />
- lebende Mikroorganismen, hauptsächlich Bakterien;<br />
- tote Zellen;<br />
- nicht abgebaute grosse organische Bruchstücke, die in die Flocke eingelagert sind;<br />
- anorganische Anteile, z.B. Sand aus dem Abwasser; dieser Teil kann zwischen 10 und 50 % des<br />
Gewichtes der Flocken betragen.<br />
Die Zusammensetzung der Flocken in einer bestimmten Anlage hängt natürlich von der jeweiligen Situation<br />
ab. Ein entscheidender Faktor ist sicherlich die Zusammensetzung des Abwassers. Die erforderlichen<br />
Nährstoffe sollten alle in ausreichender Menge vorhanden sein. Ist dies nicht der Fall, kann das Wachstum<br />
vieler Bakterien behindert werden, was einen schlechten Reinigungsprozess und Schleimbildung zur Folge<br />
hat.<br />
Ein weiterer entscheidender Faktor, der die Zusammensetzung der Flocken bestimmt, ist die organische<br />
Schmutzstoffbelastung der Anlage. Dabei spielt das Schlammalter (mittlere Verweilzeit des Schlammes im<br />
System) eine grosse Rolle. Je schwächer die Anlage belastet ist, desto höher ist das Schlammalter (d.h. wenig<br />
Überschussschlamm wird abgezogen) und umgekehrt.<br />
Das Vorkommen bestimmter Organismenarten ist vom Schlammalter abhängig, denn alle Organismen,<br />
deren Generationszeit grösser als das jeweilige Schlammalter ist, werden aus dem System mit dem<br />
Überschussschlamm ausgetragen. In schwach belasteten Anlagen ist daher die Artenvielfalt der Organismen<br />
in den Flocken deutlich grösser.<br />
Beispielsweise kommen nitrifizierende Organismen (Organismen, die Ammoniak zu Nitrat umwandeln)<br />
praktisch nur in Anlagen vor, deren Schlammalter grösser als 3 - 5 Tage ist.<br />
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<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Wil</strong><br />
Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
Woran erkennt man nun einen gesunden Belebtschlamm?<br />
Die Voraussetzung für eine optimale Abbauleistung sind die Vielfalt und die unterschiedlichen<br />
Ernährungsgewohnheiten der Belebtschlammorganismen.<br />
Dazu kommt, dass jede einzelne Organismenart wiederum einen Hinweis über den Zustand der Anlage geben<br />
kann.<br />
Bäumchenbakterien<br />
Das zahlreiche Auftreten der Bäumchenbakterie<br />
Zoogloea in scharf<br />
konturierten, verzweigten Kolonien –<br />
so genannten Dendriten - zeigt eine<br />
gute Adsorptionsfähigkeit des<br />
Schlammes an.<br />
Abb. 1: Zoogloea-Kolonien im Belebtschlamm (links Detailaufnahme,<br />
rechts Übersicht)<br />
Sauginfusorien<br />
Sauginfusorien haben eine längere Generationsdauer zwischen zwei<br />
Teilungsschritten als die meisten Wimpertiere. Sie werden also durch<br />
periodisch auftretende ungünstige Einflüsse viel stärker in ihrer<br />
Vermehrung beeinträchtigt. Daher ist das Auftreten der Suctorien ein<br />
Zeichen besonders stabiler Belebtschlamm-verhältnisse.<br />
Aspidisca<br />
Abb. 2: Sauginfusorie Tocophrya<br />
Sind überwiegend Weidegänger im Belebtschlamm vertreten wie diese<br />
Aspidisca, so ist die wässrige Phase schon verhältnismässig arm an<br />
suspendierten Einzelbakterien. Die strudelnden Glockentierchen finden<br />
nicht mehr genug Nahrung. Ein solcher Zustand kennzeichnet einen<br />
Klärablauf von besonders grosser Sichttiefe.<br />
Abb. 3: Aspidisca costata<br />
Carchesium<br />
Abb. 4: Carchesium<br />
Um die Schmutzstoffe optimal abzubauen, muss auch die Sauerstoffversorgung gut sein.<br />
Carchesium, eine Glockentierchenart, zeigt eine optimale Sauerstoffversorgung an.<br />
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<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Wil</strong><br />
Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
Woran erkennt man den kranken oder belasteten Schlamm?<br />
Spirillum<br />
Das Massenauftreten der Schraubenbakterie Spirillum zeigt an, dass über<br />
längere Zeiträume sauerstoffarme Zustände im Belebtschlamm auftreten -<br />
meist ein Zeichen hochgradiger Belastung. Spirillen können sich aber auch<br />
bei zu langer Aufenthaltszeit des Abwassers in der Vorklärung entwickeln<br />
und in die Belebung gelangen.<br />
Epistylis enzystiert<br />
Während die meisten freibeweglichen<br />
Wimpertierchen unter dem Belastungsschock<br />
absterben und sich auflösen,<br />
gelingt es den Glockentierchen fast<br />
Abb. 5: Spirillum<br />
immer, in Sekundenschnelle eine<br />
schützende Hülle abzuscheiden und in Form einer Zyste günstigere Zeiten<br />
abzuwarten. Turbulenzen im Becken können zur Folge haben, dass sich die<br />
Zysten von den Stielen losreissen.<br />
Abb. 6: Epistylis enzystiert<br />
Woran erkennt man den jungen oder alten Schlamm?<br />
Wird eine Belebtschlammanlage in Betrieb genommen, so dauert es meist einige Wochen, bis man einen voll<br />
funktionsfähigen Schlamm erwarten kann. Bis dahin überwiegen vielfach Organismengruppen, die später<br />
wieder völlig verschwinden.<br />
Amöben<br />
Ganz besonders typisch für den noch nicht eingearbeiteten Schlamm ist<br />
das Massenauftreten von Amöben (Wechseltierchen, Wurzelfüssern).<br />
Neben Wurzelfüssern finden sich anfänglich auch meist viele<br />
Geisseltierchen.<br />
Abb. 7: Amöbe<br />
Rädertiere<br />
Ganz besonders typisch für ein hohes Schlammalter und<br />
damit meist für eine geringe Nennbelastung ist eine<br />
Reihe von Rädertierarten.<br />
Abb. 8: Rädertierchen Proales<br />
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KLEINE BELEBTSCHLAMMSYSTEMATIK<br />
Allgemeines Aussehen von Belebtschlammflocken (Typen)<br />
Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
Abb. 9: Kräftige kompakte Flocken<br />
Abb. 10: Unregelmässige<br />
Flockenform; viele frei<br />
schwebende Bakterien<br />
Abb. 11: Schlammflocke mit offener<br />
Struktur<br />
Abb. 12: grosse Flocken mit<br />
schwacher Struktur; viele frei<br />
schwebende Bakterien<br />
Abb. 13: Fadenbakterien und kleine<br />
Flockenteilchen bilden ein<br />
Agglomerat<br />
Abb. 14: Schlammflocke mit geringer<br />
Mannigfaltigkeit<br />
Einteilung von Belebtschlamm bezüglich des Auftretens von Fadenbakterien<br />
Abb. 15: Kategorie 0: Fäden nahezu<br />
nicht vorhanden<br />
Abb. 18: Kategorie 3: grosse Anzahl<br />
von Fäden<br />
Abb. 16: Kategorie 1: geringe Anzahl<br />
von Fäden<br />
Abb. 19: Kategorie 4: übermässige<br />
Anzahl von Fäden<br />
Abb. 17: Kategorie 2: mässige Anzahl<br />
von Fäden<br />
Je mehr Fäden, desto grösser ist<br />
die Belastung des Schlammes.<br />
Man spricht dann von<br />
Blähschlamm, d.h. die Flocken<br />
setzen sich praktisch nicht mehr<br />
ab, so dass das gesäuberte Wasser<br />
nicht mehr vom Schlamm<br />
getrennt werden kann.<br />
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Bakterien im Belebtschlamm<br />
Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
Abb. 20: Nocardiaartige, bis etwa 16 µm, oft verbunden mit<br />
braunem Schaum auf Belüftungsbecken und<br />
Schwimmschlamm auf Nachklärbecken. Hinweis<br />
auf: mindestens mittelalten Schlamm. Gegenmassnahme:<br />
Herabsetzung des Schlammalters<br />
(sofern wegen Reinigungsleistung möglich).<br />
Abb. 21: Zoogloea sp., sehr kleine Bakterien (etwa 1 µm)<br />
bilden gallertige Bäumchen (bis 1.5 mm wenn<br />
keine Turbulenz), Kann Blähschlamm verursachen.<br />
Hinweis auf: normale bis hohe Belastung.<br />
Abb. 22: Sphaerotilus natans, "Abwasserpilz"; lange Fäden<br />
(Durchmesser bis 10 µm), aus vielen<br />
Einzelbakterien in gemeinsamer Schleimhülle.<br />
Bewirkt hohen Schlammindex (Blähschlamm).<br />
Abb. 23: Sphaerotilus natans, unechte Verzweigung (abzweigender<br />
Faden seitlich angelagert). Hinweis<br />
auf: starke Belastung mit gut abbaubarem<br />
organischem Material, z.B. Zucker, Fruchtsäuren.<br />
Abb. 24: Schwefelbakterien, Fäden aus vielen Einzelbakterien<br />
meist nur wenige µm dick, häufig mit<br />
dunkel erscheinenden Schwefelablagerungen im<br />
Inneren, bei gewissen Formen können sich die<br />
Fäden langsam vorwärts bewegen. Hinweis auf:<br />
faulende Schlammablagerungen in Kanalisation,<br />
Vorklärung oder Biologie, evtl. hohe<br />
Schwefelkonzentration im Zufluss.<br />
Abb. 25: Spirillen-Bakterien, Spiralen mit wenigen Umgängen,<br />
meist in rascher, schraubender<br />
Bewegung, Durchmesser wenige µm. Hinweis<br />
auf: zu lange Zeit im Vorklärbecken belassen und<br />
dadurch Anfaulungen, sehr hohe Belastung.<br />
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Pilze im Belebtschlamm<br />
Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
Abb. 26: Echte Pilze, Fäden mit Querwänden und echten Verzweigungen. Durchmesser bis einige 10 µm. Bewirken<br />
Blähschlamm.<br />
Amöben, Geisseltierchen und Glockentierchen im Belebtschlamm<br />
Abb. 27: Amoeben sind Wechseltierchen, z.B. Vahlkampfia<br />
sp. Formwechselnd, Bewegung durch "Ausfliessen".<br />
Hinweis auf: alte, stabilisierte, manchmal<br />
teilweise gestörte Lebensgemeinschaft (Biozönose).<br />
Abb. 28: Geisseltierchen, z.B. Bodo sp., bis 8 µm, Geissel<br />
meist nicht erkennbar, bewegen sich relativ<br />
rasch. Hinweis auf: schlecht geräumte Vorklärung,<br />
hohe Belastung.<br />
Abb. 29: Glockentierchen, z.B. Opercularia coarctata. Stiel<br />
ohne Muskel, nicht kontraktil, verzweigt. Länge<br />
etwa 50 µm. Hinweis auf: mittlere bis hohe<br />
Belastung, Sauerstoff meist über 1 mg/l.<br />
Abb. 30: Glockentierchen, z.B. Vorticella putrina Stiel mit<br />
Mukelfaser, kontraktil, unverzweigt. Bis 90 µm<br />
lang. Hinweis auf: hohe Belastung, Sauerstoff oft<br />
unter 1 mg/l.<br />
Sy/Zö/Ws Seite 6 21.02.2013
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Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
Abb. 31: Glockentierchen, z.B. Carchesium polypinum, Stiel<br />
kontrahierbar mit Muskel, Muskeln der Seitenstiele<br />
nicht mit Muskel des Hauptstiels verwachsen, bis<br />
140 µm lang. Hinweis auf: schwache bis mittlere<br />
Belastung, gute Sauerstoffversorgung.<br />
Abb. 32: Glockentierchen, z.B. Epistylis sp., koloniebildend,<br />
Stiel verzweigt, ohne Muskelfaser, nicht kontraktil.<br />
Bis 100 µm. Hinweis auf: mittlere Belastung, lange<br />
Belüftungszeit. Bei Belastungsstössen kann der<br />
Körper als kugelige Zyste abgetrennt vom Stiel<br />
überleben<br />
Abb. 33: Glockentierchen, z.B. Vorticella convallaria, etwa 80<br />
µm lang. Stiel unverzweigt mit Muskel. Hinweis<br />
auf: mittlere Belastung, Sauerstoff meist über 2<br />
mg/l.<br />
Freibewegliche Wimpertierchen im Belebtschlamm<br />
Abb. 34: Freibewegliche Wimpertierchen, z.B. Euplotes<br />
charon, bis 90 µm. Hinweis auf: mittlere<br />
Belastung, gute Sauerstoffversorgung. Lebt als<br />
Weidegänger, hat Längsrippen auf dem Rücken.<br />
Abb. 35: Freibewegliche Wimpertierchen, z.B. Aspidisca<br />
costata, bis 40 µm lang. Kriecht oft weidend auf<br />
Schlammflocken herum, hat Längsrippen auf<br />
dem Rücken. Hinweis auf: mittlere Belastung,<br />
gute Sauerstoffversorgung.<br />
Abb. 36: Freibewegliche Wimpertierchen, z.B. Lionotus<br />
fasciola, bis 100 µm lang. Tastet mit dem langen<br />
Hals oft auf Flocken nach Beute, eleganter<br />
Schwimmer. Hinweis auf: mittlere Belastung.<br />
Abb. 37: Freibewegliche Wimpertierchen, z.B. Paramaecium<br />
caudatum, bis 180 (300) µm lang.<br />
Schwimmt rasch, unregelmässig. Hinweis<br />
auf: mittlere Belastung, erträgt viel Ammonium.<br />
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Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
Abb. 38: Freibewegliche Wimpertierchen, z.B. Colpidium<br />
colpoda, bis 150 µm lang, nierenförmig,<br />
schwimmt rasch in weiten<br />
Schraubenlinien. Hinweis auf: hohe Belastung,<br />
zellulosehaltiges Abwasser.<br />
Abb. 39: Freibewegliche Wimpertierchen, z.B. Colpidium<br />
campylum, bis 70 µm lang,<br />
nierenförmig. Hinweis auf: hohe Belastung,<br />
Sauerstoffmangel, erträgt viel Ammonium.<br />
Sauginfusorien im Belebtschlamm<br />
Abb. 40: Sauginfusorien, z.B. Podophrya fixa, bis 50 µm<br />
lang, die starren, klebrigen Fangarme strahlen<br />
nach allen Richtungen. Hinweis auf: mittel<br />
belastete Anlage mit altem Belebtschlamm.<br />
Abb. 41: Sauginfusorien, z.B. Tokophrya sp., die klebrigen<br />
Fangarme stehen an der Frontseite in 1 bis 4<br />
Büscheln. Hinweis auf: alter Belebtschlamm.<br />
Rädertierchen im Belebtschlamm<br />
Abb. 42: Rädertierchen, z.B. Cephalodella gibba, bis 450<br />
µm lang. Hinweis auf: alter Belebtschlamm,<br />
schwache Belastung, Sauerstoffkonzentration<br />
meist über 3 mg/l.<br />
Fadenwürmer im Belebtschlamm<br />
Abb. 43: Rädertierchen, z.B. Rotatoria sp., bis 1.1 mm<br />
lang, kann Rüssel und Fuss einziehen<br />
(teleskopartig). Hinweis auf: schwache bis<br />
mittlere Belastung, alter Belebtschlamm, gute<br />
Sauerstoffversorgung.<br />
Abb. 44: Fadenwürmer = Nematoden, bis über 1 mm lang. Vorne stumpf, hinten spitz. Hinweis auf: alter Schlamm,<br />
schwache bis mittlere Belastung, wenig empfindlich auf Sauerstoffmangel.<br />
Sy/Zö/Ws Seite 8 21.02.2013
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2. Ziele<br />
I. Wissen, welche Aufgabe der Belebtschlamm in der Abwasserreinigung hat.<br />
II. Aussagen über die Qualität vom untersuchten Belebtschlamm machen können.<br />
III. Artenkenntnis im Mikroorganismenbereich erweitern.<br />
Biologiepraktikum: 3. Semester<br />
3. Material<br />
3.1. Einteilung des Belebtschlammes bezüglich<br />
des Auftretens von Fadenbakterien.<br />
- Belebtschlamm A und B<br />
- Mikroskop<br />
- Mikroskopierbesteck<br />
- Praktikumsanleitung für die Bestimmung<br />
3.2. Bestimmung der Belebtschlammqualität<br />
anhand weiterer Organismen.<br />
- Belebtschlamm A und B<br />
- Mikroskop<br />
- Mikroskopierbesteck<br />
- Praktikumsanleitung für die Bestimmung<br />
4. Arbeit<br />
Für die Mikroskopie gibst du einen Tropfen Belebtschlamm A oder B (innerhalb der Gruppe aufteilen) auf<br />
einen Objektträger. Nachdem du ein Deckglas auf den Tropfen gelegt hast kannst du das Präparat<br />
mikroskopieren.<br />
4.1. Einteilung des Belebtschlammes bezüglich des Auftretens von Fadenbakterien.<br />
Bestimme die Kategorie deines Belebtschlammes. Vergleiche mit den anderen Gruppen, bestimme den<br />
Durchschnittswert deines Belebtschlammes. Die Bestimmung erfolgt mit der 100fachen Vergrösserung bei<br />
geschlossener Blende.<br />
4.2. Bestimmung der Belebtschlammqualität anhand weiterer Organismen.<br />
Identifiziere mit Hilfe der Theorie dieser Anleitung einige Organismen im Belebtschlamm. Für jeden<br />
identifizierten Organismus führst du folgende drei Aufträge durch:<br />
a) Zeichne den identifizierten Organismus (auf einem A6-Blatt).<br />
b) Bestimme die Anzahl der bei 100-facher Vergrösserung im Sichtfeld sichtbaren Individuen dieses<br />
Organismus (die Anzahl darf auch geschätzt werden, wenn sehr viele sichtbar sind).<br />
c) Auf was für eine Belebtschlammqualität weist die Anwesenheit dieses Organismus im Belebtschlamm hin?<br />
Tipp: Suche nach Organismen, die Aussagen über die Qualität des untersuchten Belebtschlammes<br />
ermöglichen.<br />
Hinweis zur Interpretation<br />
In der Interpretation wird eine Gesamtwürdigung der untersuchten Belebtschlamme (A und B) erwartet unter<br />
Einbeziehung der Theorie und der Resultate. (Mindesten eine halbe A4-Seite computergeschrieben mit<br />
folgender Formatierung: Arial, Schriftgrösse 12, normale Schriftbreite, Zeilenabstand 1, Seitenränder überall<br />
1.5 cm)<br />
Zudem sollen beide Belebtschlamme (A und B) miteinander verglichen werden (Mindestens 10<br />
Vergleichspunkte).<br />
5. Resultate<br />
6. Auswertung<br />
7. Interpretation<br />
8. Zusammenfassung<br />
9. Quellen<br />
Literatur: H.+ S. BUCK, Mikroorganismen in der Abwasserreinigung<br />
D.H. EIKELBOOM, Handbuch für die mikroskopische Schlammuntersuchung<br />
Sy/Zö/Ws Seite 9 21.02.2013