Vitamine [kompatibilitätsmodus] - Praxis Dr. Günter
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Vitamin B3<br />
• Niacin<br />
• als Pyridin-Karbonsäure (Nikotinsäure) und Amin<br />
(Nikotinamid) sowie Nukleotide in Coenzymen<br />
(NAD und NADP) wirksam<br />
• 1936 entdeckt<br />
• früher Vitamin PP (Pellagra-Schutzfaktor)<br />
• nach Resorption Vit B6- abhängige Umwandlung<br />
in NAD und NADP (Leber)<br />
• kaum Speicherung<br />
• Cu-Mangel, Leuzin, ASS sowie L-Dopa hemmen<br />
Resorption
Vitamin B3<br />
• am Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt<br />
• in Form der Coenzyme NAD/NADP und ihrer reduzierten<br />
Formen NADH/NADPH, der so genannten<br />
Reduktionsäquivalente u.a. im Citratcyclus und in<br />
Atmungskette aktiv<br />
• bei 200 Dehydrogenasen (u.a. Alkohol zu Acetaldehyd,<br />
Lactat zu Pyruvat bzw. Glykolyse, Pentose-Zyklus u.a.<br />
Zuckerumwandlungen, Biosynthese von Cholesterin bzw.<br />
Isopren, Citratzyklus) beteiligt<br />
• antioxidative Wirkung<br />
• wichtig für Regeneration von Haut, Muskeln, Nerven und<br />
DNA
Vitamin B3<br />
• tgl. Bedarf hängt vom Energiebedarf ab<br />
• im Durchschnitt etwa 6,6 mg pro 1000 kcal<br />
• für Frauen 13 - 15 mg und Männer 15 - 20 mg/d<br />
• 1 mg kann aus 60 mg Tryptophan (1<br />
Niacinäquivalent) gebildet werden (2/3 des<br />
Bedarfs) , dafür Vit B2, B6 und B9 nötig<br />
• aber Glycerinaldehydphosphat kann mit<br />
Asparagin über einen Schritt zur Nicotinsäure<br />
umgewandelt werden
Vitamin B3<br />
• Mangelsymptome wie Appetitlosigkeit, Konzentrations- und<br />
Schlafstörungen sowie Reizbarkeit selten<br />
• schwerer sind weiterhin: Dermatitis, Durchfall,<br />
Depressionen (3D bzw. Pellagra)<br />
• Auftreten von Pellagra im Zusammenhang mit Einführung<br />
von Mais außerhalb Mexikos, dort wird der Mais bis heute<br />
nach der Ernte in alkalisches Kalkwasser gelegt und nass<br />
vermahlen, wodurch Nicotinsäure im Mais freigesetzt wird,<br />
von den Eroberern wurde diese Zubereitungstechnik nicht<br />
übernommen, wegen der höheren Erträge stellten sich<br />
Bauern von Weizen und Gerste auf Mais um, die Folge war,<br />
dass bei ganzen Bevölkerungsschichten, bei denen Mais als<br />
Hauptnahrungsquelle galt, Nicotinsäure-<br />
Mangelerscheinungen auftraten, erst Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts wurde Zusammenhang von Pellagra und<br />
Maisernährung aufgeklärt
Vitamin B3<br />
• Diagnostik in 2ml Serum als Amid (20-100µg/l)<br />
sowie im Urin als Säure 1,1-4,3mg/g Krea) –<br />
aber Niacin „flüchtig“<br />
• als Nahrungsergänzung 20-50, max. 500mg/d<br />
• bei Therapie mit mehreren g/d (u.a. zur Senkung<br />
von Cholesterin) auf Flush achten, hier Inositol-<br />
nicotinat besser<br />
• Vorkommen in Geflügel, Wild, Fisch, Pilzen,<br />
Milch(produkten), Eier, Leber, Kaffe und Vollkorn,<br />
geringer auch Erdnüsse, Weizenkleie, Datteln,<br />
Aprikose, Hülsenfrüchte und Bierhefe
Vitamin B6<br />
• 3-Hydroxy-2-Methyl-Pyridine wie Pyridoxin<br />
(PN) , Pyridoxal (PL), Pyridoxamin (PM)<br />
• ineinander umwandelbar und als<br />
Koenzyme Pyridoxin-, Pyridoxal- bzw.<br />
Pyridoxamin-5-Phosphat (PNP, PLP bzw.<br />
PMP) wirksam<br />
• in der Natur meist phosphoryliert<br />
• licht- und hitzeempfindlich
Vitamin B6<br />
• Schlüsselposition in Eiweiß-, Fett- und KH-Stoffwechsel<br />
• Koenzym bei >100 Reaktionen (v.a. AS-Stoffwechsel)<br />
• u.a. Synthese von Hormonen, biogenen Aminen<br />
(physiologisches Antihistaminikum), Vit B3 (aus Tryptophan),<br />
Porphyrine, Neurotransmittern (GABA-Synthese durch<br />
Glutamatdecarboxylase), Hb (δ-Aminolävulin-Synthetase), gem.<br />
mit Cu Quervernetzung von Kollagen und Elastin (Lysyloxidase),<br />
Abbau von Methionin (Cystathion-β-Synthetase), Abbau von<br />
Homocystein<br />
• fördert Resorption von Fe<br />
• ab 40mg/d Bildung von Schiffschen Basen an Pyridoxal bzw. PLP<br />
und von Aminosäuren mit Änderung derer Aktivität und<br />
Konformation mit Hemmung Blutgerinnung und der Abwehr
Vitamin B6<br />
• Pyridoxal (PL) erst im Ileum resorbiert , dann durch Mgabhängige<br />
Kinase in Anwesenheit von Vit B2 zu PLP<br />
rephosphoryliert<br />
• sonst nichtphosphoryliert (PN und PM) im oberen Jejunum,<br />
• alle Phosphate werden schnell durch Hydrolase dephosphoryliert<br />
• wenn in Mucosa PN, PL und PM schnell wieder phosphoryliert<br />
werden, schnelle Nachresorption (“metabolic trapping”)<br />
• 80% innerhalb 1 h in Leber<br />
• hier ständiger Wandel zu Phosphaten und umgekehrt (durch Znabhängige<br />
AP dephosphoryliert)<br />
• Transport im Plasma durch Albumin (meist PL oder PLP) oder auch<br />
im Ery (PL oder PN), PN “frei”
Vitamin B6<br />
• Körper-Gehalt 100 mg, meist als PLP, in Muskeln<br />
(80%), Leber, Hirn Nieren und Milz, nur 0,1% im<br />
Kreislauf<br />
• täglicher Bedarf als Säugling 0,1, dann ab 1. LJ um<br />
0,4, ab Pubertät Frauen 1,2 (SS 1,9) und Männer<br />
1,5 mg<br />
• Aminosäuren, Mg, K und Vit B2 fördern Resorption<br />
• Kontrazeptiva, Isoniazid, D-Penicillamin, Nikotin,<br />
Koffein und Alkohol hemmen Resorption<br />
• Ausscheidung über Niere als 4-Pyridoxinsäure<br />
(4PA)
Vitamin B6<br />
• Mangel durch angeborene Störung (homozygot 1 zu 60.000<br />
und heterozygot nur 1 zu 70 –100), einseitige Diäten,<br />
Malabsorption versch. Ursache, zu viel Fett, Nikotin und<br />
Alkohol, Kontrazeptiva, Immunsupressiva, Zytostatika,<br />
Tuberkulostatika, AB, Antidepressiva,<br />
• dann Reisekrankheit (vgl. Jarisch), Nervosität, Mutlosigkeit,<br />
Depression, Schlafstörung, Ataxie, Paralyse, ADHS,<br />
Schizophrenie, Epilepsie (vgl. Pfeiffer), Krämpfe bzw.<br />
Krampussyndrom, Sensibilitätsstörungen, KTS, auch PMS,<br />
Hyperemesis gravidarum, Anämie, Serotoninmangel (zuviel<br />
Tryptophan in Xanthurensäure), Zn- Mangel (Hemmung der<br />
Pikolinsäure im Pankreas), Nephrolithiasis (zuviel Oxalsäure<br />
bei Abbau von Glycinsäure zu Glycin), Infektneigung<br />
• Homocysteinurie und -ämie (Abbau von Methionin zu Cystein<br />
in Kooperation mit Vit B9 und 12 sowie Betain)
Vitamin B6<br />
• Diagnostik i.F.v. PL-5-P im Plasma oder Ery (bzw. Alpha-EAST<br />
bzw. Aspartat-Amino-Transferase im Ery)<br />
• 4-Pyridoxinsäure i.U. (0,4 (Frau) bzw. 0,5 (Mann) bis 2 mg/d)<br />
• Belastungstest mit 100mg Tryptophan pro kg KG (Umwandlung zu<br />
Nicotinamid) und Ausscheidung von >25mg Xanthurensäure<br />
latenter und von >50mg ausgeprägter Mangel<br />
• unsicher Kryptopyrrolurie<br />
• Zufuhr durch Fleisch wie Leber (0,9mg/100g), Fisch (bis<br />
0,8mg/100g), Walnüsse (0,78mg/100g), Huhn (bis 0,6mg/100g),<br />
Bohnen (0,6mg/100g), unpolierter Reis (bis 0,5mg/100g),<br />
• in Fleisch geht 40% beim Erhitzen verloren, in Pflanzen bis zu<br />
50% Glucopyranosyl-Pyridoxin (PNG) bis zu 75% bioverfügbar
Vitamin B9<br />
• Folsäure (von folium – das Blatt)<br />
• Pteridin-Ring mit p-Amino-benzoesäure und Glutamat<br />
(Pteroylglutaminsäure)<br />
• meist als Polyglutamat vorliegend<br />
• das am häufigsten fehlende Vitamin<br />
• als Tetrahydrofolsäure und Derivate sehr wichtiges Coenzym F<br />
• Methylierung eng zusammen mit B12, fördert dabei Resorption<br />
von B12, reguliert mit B12 Blutbildung<br />
• Synthese von Purinen und Pyrimidinen (Nucleinsäuren)<br />
• Metabolisierung von Aminosäuren (Serin in Glycin und Histidin in<br />
Tryptophan), Niacin-Bildung aus Tryptophan, Remethylierung von<br />
Homocystein in Methionin
Vitamin B9<br />
• Resorption in Mucosa von Duodenum und Jejunum vorher<br />
hydrolysiert, dann Resorption (vorher 20, dann 50%)<br />
• Speicherung als Methyltetrahydrofolat<br />
• fast alle Pharmaka hemmen Resorption<br />
• Vit C fördert Umwandlung von Folat zu Tetrahydrofolat<br />
• Gehalt 5 – 10 mg, davon 50% in Leber, in Ery 40fach höher als in<br />
Serum<br />
• täglicher Bedarf 60 bis 400µg (in Schwangerschaft 600µg)<br />
• Ausscheidung je nach Resorption bzw. Nahrungsabgebot 2 – 90%<br />
im Urin,<br />
• im Stuhl vorhandene Folsäure aus Bakterien
Vitamin B9<br />
• Mangel durch falsche bzw. pflanzenarme Kost, Malabsorption<br />
(Sprue bzw. Zöliakie, Colitis), erhöhter Bedarf (Schwangerschaft),<br />
Zytostatika, Kontrazeptiva, Barbiturate, ASS etc.<br />
• dann Neuralrohrdefekte, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte,<br />
Herzfehler, Harnwegsfehlbildungen, Gingivitis, Parodontose,<br />
Müdigkeit, Reizbarkeit, Vergesslichkeit, Depression,<br />
Nervenbeschwerden, megaloblastäre Anämie, Homocysteinurie<br />
bzw. -ämie mit Gefäßokklusionen (Abbau von Methionin zu<br />
Cystein in Kooperation mit Vit B6 und 12 sowie Betain)
Vitamin B9<br />
• Diagnostik im Vollblut bzw. Ery, aber auch MCV und<br />
Homocystein, im Plasma als Methylhydrofolat mit<br />
Lactobacillus casei gemessen (5 – 20 µg/l, aber sehr<br />
abhängig von Nahrung)<br />
• Ausmaß hypersegmentierter Granulozyten im<br />
Vollblut?<br />
• Methyl-Malonat i.U. erhöht<br />
• Zufuhr durch grünes Blattgemüse, Bohnen, Spargel,<br />
Tomaten, Weizen, Rinderleber, Hühnerei, in tierischen<br />
Produkten bioverfügbarer,<br />
• bei Nahrungszubereitung 30 - 90% instabil bzw.<br />
inaktiv
Vitamin B12<br />
• 1948 entdeckt, 1970 synthetisiert<br />
• Cobalamin als Sammelbegriff für Verbindungen des Corrins mit<br />
Kobalt, zusätzlich Verbindungen mit 4 Pyrrolringen über Stickstoff<br />
und Dimethylbenzimidazol<br />
• je nach Rest Cyano-, Hydroxy-, Adenosyl- oder Methyl-B12<br />
• nur von Mikroorganismen synthetisiert (nicht von Pflanze und<br />
Tier)<br />
• wirkt als Methyl-B12 (im Zytosol) und als Adenosyl-B12 (in<br />
Mitochondrien), im Zytosol des Hepatozyten Transmethylierungen,<br />
Reduktionen, Dehydrierungen usw.<br />
• Methylierung eng zusammen mit Vit B9, welche wiederum<br />
Resorption von B12 fördern, fördert nicht nur Resorption von Fe,<br />
sonder reguliert mit Vit B9 Blutbildung<br />
• senkt mit Vit B6 und 9 Homocystein
Vitamin B12<br />
• bei Resorption Freisetzung aus Nahrung durch Pepsin,<br />
dann Anbindung an den intrinsic Factor (IF), einem<br />
Glycoprotein, als IF-Cobalamin Bindung an spezifische<br />
Rezeptoren des Ileum<br />
• ein sehr kleiner Teil auch ohne IF resorbiert<br />
• als Cyano- und Hydroxycobalamin sehr geringe<br />
Resorption<br />
• im Blut Bindung an Transcobalamin<br />
• in Mitochondrien in aktive Form Methyl-B12<br />
umgewandelt<br />
• B9 und Ca fördern Resorption
Vitamin B12<br />
• Körper-Gehalt 3mg, davon 60% in Leber und 30% in<br />
Muskeln<br />
• täglicher Bedarf von 0,4 µg beim Säugling bis 3 µg<br />
beim Erwachsenen und 4 µg in Schwangerschaft und<br />
beim Stillen<br />
• Ausscheidung über Galle 3-8 g/d (aber<br />
enterohepatischer Kreislauf) und über Niere<br />
• trotzdem selten Mangel, aber zu oft verdächtigt<br />
• Risiko bei Männern über 65 erhöht
Vitamin B12<br />
• Mangel durch Gastrektomie, Mangel an B-Zellen durch atrophische<br />
Gastritis bzw. AK gegen B-Zellen, extremer bzw. jahrelanger<br />
Vegetarismus, Schäden des Dünndarms bei Zöliakie bzw. Sprue<br />
oder Enteritis regionalis bzw. Morbus Crohn und Hepatopathie<br />
• dann megaloblastäre bzw. perniziöse Anämie (Hautblässe,<br />
Zungenbrennen, Antriebsarmut, Schwindel)<br />
• weiter PNP (Schwäche, Müdigkeit, Blässe, und im Gegensatz zur<br />
Vit B9- Mangel funikuläre Myelose mit Kribbeln, Ataxie, spastische<br />
Lähmungen),<br />
• Homocysteinurie und -ämie (Abbau von Methionin zu Cystein in<br />
Kooperation mit Vit B6 und 9 sowie Betain)
Vitamin B12<br />
• Diagnostik im Serum (200-700pg/ml)<br />
• als Schilling-Test (prozentuale Ausscheidung von oral<br />
aufgenommenem radioaktiv markiertem B12 , wenn >8% unauff,<br />
ab 3% beweisend für Mangel an B12)<br />
• erhöhtes MCV als indirekter Hinweis für Mangel<br />
• Methyl-Malonat i.U. erhöht<br />
• Prophylaxe bei o.g. Magenerkrankungen<br />
• Therapie mit Methyl- oder Adenosyl-B12 bei auff. Labor oral, i.m.<br />
und i.v.<br />
• Zufuhr überwiegend durch tierische Nahrungsmittel wie Leber von<br />
Rind (65µg/100g), von Kalb (60µg/100g), von Schwein<br />
(39µg/100g) und Pute (30µg/100g), Fleisch und Fisch (z.B.<br />
Hering 8µg/100g), Ei, Milch(produkte), Hefe, Sanddorn
Vitamin C<br />
• Ascorbinsäure, ein Lacton, also Zuckerabömmling, wegen<br />
Gendefekt beim Primaten essentiell, sonst aus Gulonsäure bzw. -<br />
lacton enzymatisch herstellbar<br />
• Redoxsystem mit Mono- und Dihydroascorbat<br />
• sehr gute Resorptionsquote (200mg/d), jedoch sehr kurze<br />
Halbwertszeit (wenige h bis max. 4 Wo)<br />
• proportionale Sättigung mit Regulation über Mucosa (Tagesmax.<br />
sehr variabel, 1,2-3g bzw. bis zur Diarrhoe), ab 8-9mg/dl<br />
Plasmaspiegel vermehrte Ausscheidung über Urin (cave: Lithiasis)<br />
• Insulin fördert und Zucker hemmt Resorption<br />
• über div. Transporter (Lipidphase) Aufnahme in Zelle, hier z.T.<br />
wieder Reduktion durch Glutathion)<br />
• Anreicherung bes. in Immun- und Nervenzellen
Vitamin C<br />
• Elektronendonator, also Kofaktor für Entgiftung (mikrosomal in<br />
Leber bei Cytochromen, mindert Toxizität und fördert<br />
Ausscheidung von Schwermetallen)<br />
• Redoxsystem, also Radikalfänger bzw. Antioxidans (schon<br />
intravasal, wird in Membran durch Vit E und Carotinoide<br />
unterstützt)<br />
• Synthese von Dopamin und (Nor)Adrenalin aus Tyrosin sowie<br />
Carnithin<br />
• fördert mit Cu und Sauerstoff releasing Hormone<br />
• Kollagensynthese bzw. -quervernetzung , hemmt bei oxidativem<br />
Streß (z.B. RA) Osteoklasten und fördert Calcitonin<br />
• verbessert Resorption von Fe und Se, stabilisiert 3wertiges Cr<br />
(6wertiges macht Krebs)<br />
• unterstützt Vit B9 bei Redoxsystem mit Tetrahydrofolat
Vitamin C<br />
• wird durch Nikotin verbraucht (pro Zigarette 25mg)<br />
• mindert Folgen bei rheumatoider Arthritis, Pneumonie, Asthma,<br />
Allergien, Atopien, Urtikaria, Psoriasis, Artheriosklerose, Hepatitis<br />
usw.<br />
• bei Mangel Scorbut mit Blutungen, aber auch Paradontose,<br />
Katarakt, burn out, Wundheilungsstörungen, Immunopathien (von<br />
common cold bis Karzinom)<br />
• Körper-Gehalt 1,5 - 3g<br />
• täglicher Bedarf (Angaben variieren von 15 bis 150mg)<br />
• Diagnostik im Serum, wegen Instabilität Spezialgefäße!<br />
• bei Therapie oral bis 2-3 x 200-400mg (bzw. bis Diarrhoe),<br />
parenteral bis 25g mgl. (Plasmaspiegel > 40mg/dl)<br />
• v.a. in Acerolakirsche, Sanddorn, schwarze Johannisbeere,<br />
Paprika, Broccoli, Kiwi
Vitamin E<br />
• Gruppe der Tocopherole (Alpha, Beta, Gamma...) sowie<br />
Tocotrienol<br />
• nach Resorption (25-60%) im Dünndarm über Chylomikronen in<br />
Leber an spez. Transportprotein (Aufnahmequote eng an<br />
Fettstoffwechsel gebunden)<br />
• durch ungesättigte Fettsäuren verdrängt<br />
• v.a. in Fett und Nebenniere<br />
• gute Speicherung in Lipo- und Myozyt, schlecht in Hepatozyt<br />
• schützt als radikalfänger und Antioxidans Zellmembran und<br />
Fettsäuren, kooperiert mit Se, Vit C, SOD, Glutathion-Peroxidase<br />
und Katalase<br />
• im Plasma um 10mg/l, ab >0,5mg/l Mangel, Bedarf 3-17 mg/d,<br />
bei Fettsäuren mehr<br />
• v.a. in Weizenkeim-, Soja-, Sonnenblumenöl
Vitamin A<br />
• Retinoide und Carotine bzw. Carotinoide (Provitamin A)<br />
• 1913 Retinol entdeckt, 1931 Darstellung aus Lebertran<br />
• Vorstufen meist aus gelben und roten Pflanzen, Vit A meist als<br />
Retinylester in Leber, Ei, Milch, Butter und Fisch<br />
• eine I.E. gleich 0,3 µg Retinol oder 0,6µg Beta-Carotin (aus<br />
Alpha- und Gamma-Carotin kann weniger Retinol gebildet werden,<br />
andere Provitamine sind Crypto- und Zeaxanthin, Lutein und<br />
Lycopin (vgl. Maculadegeneration)<br />
• entweder Umwandlung in Vit A in Leber oder gleich Speicherung<br />
(über Retinol bindendes Protein RBP als Palmitat) unter Zn-<br />
Kontrolle, sodass Blut- oder Serum sehr spät (wenn >90%<br />
verbraucht sind) absinkt<br />
• täglicher Bedarf 0,8-1mg (in Schwangerschaft 1,5mg, cave:<br />
Terratologie!)
Vitamin A<br />
• Der Sehvorgang (bei Mangel Nachtblindheit) sowie Schutz des<br />
Auges bzw. der Retina vor UV-Stahlung/ROS<br />
• für Wachstum (Ausbildung der Längsachse (vorn-hinten-<br />
Orientierung) des Embryos),<br />
• für Funktion und Aufbau von Haut und Schleimhaut, beugt DNA-<br />
Schäden in Hautzellen vor, wirkungsvolle Barrieren gegen Erreger,<br />
zusätzlich Produktion von AK (bei Mangel Risiko für Pneumonie...)<br />
• fördert Bildung Blutkörperchen und erleichtert Einbau von Fe<br />
• an Protein- und Fettstoffwechsel in Leber beteiligt,<br />
• Aufbau, Wachstum und Heilung von Knochen<br />
• an der Synthese von Testosteron und Östrogen beteiligt
Vitamin A<br />
• Bei Mangel erhöhte Infektionsanfälligkeit, Trockenheit der Haut,<br />
Haare, Nägel und Augen, Haarausfall, Nachtblindheit, verringerte<br />
Sehschärfe, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Fe-Mangel, Gefahr einer<br />
KHK, erhöhtes Krebsrisiko in Schleimhäuten, Nierensteine<br />
(erhöhte Ca-Ausscheidung), Fruchtbarkeitsstörungen,<br />
beeinträchtigter Geruchssinn, Tastsinn und Appetit, Müdigkeit und<br />
Wachstumsstörungen (z.B. Knochenwachstumsstörungen im<br />
Kindesalter)<br />
• durch Entzündungen, Operationen, Stress, Rauchen, schlechte<br />
Luft, Umweltgifte (z.B. Cd), starkes Sonnenlicht (z.B. am Strand<br />
oder im Schnee) besonders bei hellhäutigen Menschen, Störungen<br />
der Fettresorption, meist wegen Problemen mit Leber, Galle oder<br />
Pankreas, hoher Bedarf, Alkohol, Diabetes (mit Hyperthyreose<br />
schlechte Umwandlung der Carotinoide), Statine und Abführmittel<br />
verschlechtern Aufnahme, Schlafmittel verbrauchen<br />
Speichervorräte in Leber
Fettsäuren<br />
• in Triglyceriden, Phospholipiden, Sphingolipiden und Glycolipiden<br />
• ungesättigte (Doppelbindungen) und gesättigte (4-20 C-Atome)<br />
• einfach (Omega 9) und mehrfach ungesättigte (Omega 3 und 6)<br />
mit meist 18 C-Atomen , Omega 3 und 6 essentiell, früher auch<br />
Vitamin F<br />
• zu Omega 6 Linol-, Gamma-Linolen- und Arachidonsäure (AA), zu<br />
Omega 3 Alpha-Linolen- und Eicosapentaensäure (EPA) , daraus<br />
Decosahexaensäure (DHA)<br />
• gute Resorption, gestört bei exokriner Panreatopathie<br />
(Steatorrhoe), Galle emulgiert, in Leber, Muskeln und Fett<br />
gespeichert, Synthese von gesättigten und einfach ungesättigten<br />
FS mgl.,
Fettsäuren<br />
• v.a. ungesättigte FS werden schnell oxidiert, benötigen Vit E als<br />
Schutz,<br />
• der Energielieferant (durch Beta-Oxidation im Mitochondrium mit<br />
Hilfe von NADH (Vit B3) und Carnithin)<br />
• senken LDL und HDL, hemmen AA, Thromboxan, Prostaglandine,<br />
Leukotriene und damit Entzündungen, Plätchenaggregation,<br />
senken NO<br />
• optimale Zufuhr mit weniger ungesättigter (Fett, fette Wurst,<br />
Käse, Sahne...), mehr ungesättigte (Öle) Omega 6:3 gleich 5:1,<br />
täglicher Bedarf 1,25g EPA und DHA (3-4g Fischöl)<br />
• einfach ungesättigte v.a. in Olivenöl, mehrfach v.a. in Algen-,<br />
Fisch-, Lein- und Rapsöl, aber auch in fetten Kaltwasserfischen<br />
(Lachs, Makrele, Hering, Sardine, Sprotte...)
Vitamin D<br />
• Gruppe der Seco-Steroide (Steroid-Hormone?)<br />
• Vorstufen semi-essentiell, da exogen aus Pflanzen (Ergosterol<br />
bzw. Vit D1 sowie Ergokalciferol bzw. Vit D2) oder endogen aus<br />
Cholesterol (Dehydrocholesterol bzw. Provitamin D in Haut<br />
gespeichert), durch UV-Licht dann Umwandlung zu Cholekalciferol<br />
bzw. Vit D3 (inaktiv), Aktivierung durch spez. Hydrolasen (mit<br />
Hilfe von Vit B3) in Calcifediol bzw. 25-OH-D3 (Leber) und aktive<br />
Form Calcitriol bzw. 1,25-OH-D3 (in Niere)<br />
• nun komlexe Regulation Ca- und P- Homöostase bzw. -dynamik<br />
(bei idealem Spiegel von Mg) v.a.in Niere und auch Darm (bei<br />
Mangel Hemmung Ausscheidung Stuhl und Urin mit Parathormon<br />
sowie bei Überschuß vermehrte Ausscheidung und Einbau in<br />
Skelett mit Calcitonin)
Vitamin D<br />
• alles über spez. Rezeptoren (VDBP), dann in Zellkern als<br />
(1),24,25-OH D3 und Änderung Proteinsynthese (z.B. Cabindendes<br />
Protein), hier zahlreiche andere Wirkungen<br />
wahrscheinl. (Herz-Kreislauf-Erkr. einschl. AH (Blockade Renin),<br />
Diabetes, MS, Tumoren wie Colon-Ca...) und gegen cerebrale<br />
Spastik (Gerz)<br />
• Speicherung in Fett und Muskeln<br />
• Ausscheidung über Galle und auch Niere<br />
• Mangel durch zu wenig Sonne (englische Krankheit), Mangel an<br />
Vit D-bindendes Protein, Fehlernährung (Cola und Phosphate),<br />
Malabsorption, Hepato- und Nephropathie...)<br />
• Diagnostik im Serum (25-OH-D3 im Sommer 50-300nmol/l, im<br />
Winter 25-125nmol/l, aber leichter Mangel schon ab
Vitamin D<br />
• in Lebertran, Fischöl, fetter Salzwasserfisch, Ei, Butter, Milch<br />
• als Prophylaxe der Rachitis/Osteomalazie 400 I.E. bzw. 10µg Vit<br />
D3 (täglicher Bedarf, im Alter wegen Hautdegeneration besser<br />
800 I.E. bzw. 20µg und evtl. gleich als Calcitriol, da Hepatopathie<br />
und Nephropathie (wenn nur Nephropathie, dann 1-OH-D3 bzw.<br />
Alfacalcidiol ausreichend), v.a. bei Heimbewohnern, die<br />
Sonnenlicht nur hinter Fensterscheibe sehen)<br />
• derzeit Diskussion, ob 2-4 TSD I.E. bzw. 50-100µg täglicher<br />
Bedarf (noch keine Intoxikation)<br />
• bei Therapie der Rachitis bzw. Osteomalazie das Zehfache! (nun<br />
Kontrolle Hyperkalziämie bzw. Lithiasis Stein, Bein, Magenpein)
Vitamin K<br />
• Gruppe der Chinone, 3 Varianten von 2-Methyl-1,4-Naphthochinon<br />
• Phyllochinon bzw. Vitamin K 1 aus Pflanzen, Ölen, Milch und Ei,<br />
Menachinon bzw. Vitamin K 2 aus Bakterien, Menadion bzw.<br />
Vitamin K3, weiterhin Hydrochinon bzw. Vitamin K4<br />
• Koenzym der γ-Carboxylase, (Gerinnungsfaktoren, aber auch<br />
Wachstumsfaktoren und connecting tissue growth factor<br />
abhängig),<br />
• auch Osteocalcin bzw. Bone-Gla-Protein aus Osteoblasten (Marker<br />
für erhöhten Knochenumbau), weiterhin Matrix-Gla-Protein bzw.<br />
MGP (steuern Mineralisation in Knochen, Knorpel und Gefäßen)<br />
abhängig
Vitamin K<br />
• Resorption zu 20 – 70% (davon ca. 50% aus Darmflora, z.B. E.<br />
coli und Lactobacillus acidophilus)<br />
• Vit K1 und 2 in Anwesenheit von Gallesalzen und Lipase über<br />
Mizellen in Lymphe resorbiert<br />
• Vit K3 passiv resorbiert<br />
• in Leber an very low density Lipoprotein bzw. VLDL gebunden<br />
• im endoplasmatischem Retikulum entsteht Epoxid, welches<br />
wiederum zu Vitamin K reduziert werden kann (Epoxidase),<br />
• ger. Speicherung in der Leber<br />
• Reserve von Darmflora abhängig<br />
• Ausscheidung v.a. über Galle (glukuronidiert), 20% über Niere<br />
• täglicher Bedarf 1µg/kg KG , also bei Säuglingen 4µg, bei Kindern<br />
50µg, bei Erwachsenen 60-80µg
Vitamin K<br />
• Mangel durch orale Antikoagulation mit Cumarinen!!!, verminderte<br />
Gallesekretion, Darm-Dysbiose z.B. nach Antibiotika-Therapie,<br />
auch Warfarin-Embryopathie bzw. Chondrodysplasia punctata?<br />
und Keutel-Syndrom?<br />
• dann nicht nur “Bluter”, sondern auch Osteoporose und -<br />
dystrophie, pathologische Frakturen trotz Ca und Vit D und Gefäß-<br />
bzw. Artheriosklerose<br />
• Diagnostik durch untercarboxyliertes Osteocalcin im Serum,<br />
Calcium und Hydroxyprolin im Urin<br />
• da Flora zur Geburt fehlt und Vitamin K nicht durch Plazenta<br />
übertragen wird Prophylaxe mit Vit K nach Geburt<br />
• Sauerkraut (1,54mg/100g), Rosenkohl (0,57mg/100g),<br />
Sonnenblumenöl (0,5mg/100g), Spinat, Weizenkeime
Literatur<br />
• Biesalski HK et al. (2002) <strong>Vitamine</strong>, Spurenelemente und<br />
Mineralstoffe. Thieme, Stuttgart<br />
• Böhm U et al. (2004) Rationelle Diagnostik in der<br />
orthomolekularen Medizin. Hippokrates, Stuttgart<br />
• Buddecke, E (1994) Grundriss der Biochemie. 9. Aufl. de<br />
Gruyter, Berlin<br />
• Gerz W (2002) Bio-logische Präparate für Diagnose und Therapie<br />
in der AK-<strong>Praxis</strong>. 3. völlig neu bearb. Aufl. AKSE, Wörthsee<br />
• Lentze M, Schaub J, Schulte FJ, Spranger J. (2003) Pädiatrie. 2.<br />
Aufl. Springer, Berlin, Heidelberg, NewYork, Hongkong, London,<br />
Mailand, Paris, Tokio<br />
• Liebscher D diverse Vorträge und Publikationen<br />
• Niestroj I (2000) <strong>Praxis</strong> der orthomolekularen Medizin. 2.<br />
durchgesehene Aufl. Hippokrates, Stuttgart<br />
• Pfeiffer CC (1990) Nährstoff-Therapie bei psychischen<br />
Störungen, Haug, Heidelberg