KÖNIGIN DER MEERE - K+S Aktiengesellschaft
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6<br />
ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />
SCOOP 1/2013<br />
DAS GEFÜHL<br />
VON FREIHEIT<br />
Die Flotte der Empremar hat ein neues Frachtschiff:<br />
die SPL Atacama. Vor wenigen Wochen ist sie zur<br />
Jungfernfahrt in See gestochen und hat den Pazifik<br />
überquert. Mit an Bord war auch Carolina Asenjo<br />
Riquelme. Sie ist die dritte Offizierin.<br />
Ein 180 Meter langes Frachtschiff<br />
über den Ozean zu steuern ist kein<br />
Kinderspiel. Für Carolina Asenjo<br />
Riquelme ist es Alltag: „Klar ist es eine<br />
Herausforderung, in allen Situationen die<br />
Kontrolle über so ein großes Schiff zu haben.“<br />
Dass dies – dank Erfahrung und Konzentration<br />
– gelingt, sei trotz der Routine<br />
immer wieder ein tolles Gefühl. Seit vier<br />
Jahren überquert die 27-jährige Chilenin<br />
auf den Frachtern der Empremar die Meere.<br />
Seit Kurzem ist sie die dritte Offizierin<br />
auf der SPL Atacama.<br />
Das Schiff transportiert mit einer Länge<br />
von 180 Metern und 30 Meter Breite bis<br />
zu 200.000 Tonnen Salz pro Jahr. Für die<br />
Reederei Empremar, eine Tochter der SPL,<br />
hat die Neuanschaffung des Massengutfrachters<br />
gleich zwei entscheidende Vorteile:<br />
Zum einen verfügt das Schiff über<br />
einen äußerst sparsamen und damit umweltfreundlichen<br />
Motor, der insbesondere<br />
die Kosten senkt. Zum anderen kann die<br />
SPL Atacama – gemessen an ihrer Größe –<br />
sehr viel Fracht transportieren. „Bei einem<br />
Tiefgang von knapp zehn Metern lädt sie<br />
über 35.000 Tonnen Schüttgut“, sagt Andrés<br />
Fuentes, Manager bei der Empremar.<br />
„Das ist ein Spitzenwert für Schiffe dieser<br />
Größenordnung.“<br />
Für die Jungfernfahrt ging es vom Hersteller<br />
SPP Shipbuilding aus der Werft in<br />
Südkorea zunächst nach Japan. Auf offenem<br />
Meer hat das nagelneue Schiff<br />
erstmals auf maximale Geschwindigkeit<br />
beschleunigt: 14 Knoten macht<br />
die SPL Atacama. Das entspricht etwa<br />
26 Kilometern pro Stunde. Nach Beladung<br />
des Frachtraums in Japan startete<br />
die 18.000 Kilometer lange Seereise<br />
über den Pazifik. Während der<br />
25-tägigen Überfahrt feierte die Mannschaft<br />
Weihnachten und Silvester an Bord.<br />
Ende Januar tauchte Chile am Horizont<br />
auf. „Ich hatte richtig Gänsehaut, als wir<br />
in den Hafen von Lirquén, einliefen“, erinnert<br />
sich Carolina Asenjo. „Als wir dann<br />
vor Anker lagen, bekamen wir von der<br />
Hafenbehörde die Erlaubnis, die chilenische<br />
Flagge an Deck zu hissen. Das war<br />
für uns alle ein unvergesslicher Moment.“<br />
Wenn die Offizierin vom Schiff und dem<br />
Leben auf See berichtet, ist ihre Begeisterung<br />
nicht zu überhören. So wundert<br />
es nicht, dass sie ihre Arbeit als Traumjob<br />
bezeichnet. Dabei haben bis zu ihrem<br />
Studium der Schiffstechnik weder Meere<br />
noch Schiffe eine größere Rolle in ihrem<br />
Leben gespielt.<br />
Von der Farm auf den Frachter<br />
„Ich bin auf dem Land aufgewachsen,<br />
mein Vater war Bauer und ich bin ihm<br />
gerne bei der Arbeit auf dem Feld und mit<br />
den Tieren zur Hand gegangen.“ Dennoch<br />
wollte sie einen technischen Beruf erlernen:<br />
Der Plan war, im chilenischen Valdivia<br />
Schiffsbau zu studieren. Doch ein<br />
Carolina Asenjo Riquelme<br />
kontrolliert das Verladen<br />
der salzigen Fracht (oben).<br />
An Bord ist sie meist die<br />
einzige Frau (links).