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KÖNIGIN DER MEERE - K+S Aktiengesellschaft

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SCOOP 1/2013 31<br />

Fotos: Xxxxxxxxx, Xxxx Xxxxxxxxxx, Xxxxx xxxxxxxxxx xxxxx<br />

Nach 45 Jahren ist sein größter<br />

Wunsch in Erfüllung gegangen.<br />

Michael Rimkus sitzt in der Fahrerkabine<br />

einer Caterpillar und strahlt.<br />

„Wie oft habe ich in der Vergangenheit davon<br />

geträumt“, erinnert sich der 56-Jährige<br />

und kann es kaum glauben. Aber jetzt<br />

ist es so weit. Hoch oben, auf dem Monte<br />

Kali in Heringen – der 220 Meter hohen<br />

Halde am Werk Werra – kann er endlich<br />

mit seinem Favoriten auf Tuchfühlung<br />

gehen.<br />

Wirklich fahren darf Rimkus mit dem<br />

Bulldozer allerdings nicht. „Dafür ist ein<br />

spezieller Lehrgang und entsprechender<br />

Führerschein nötig“, erklärt Volker Schade.<br />

Er koordiniert die Abläufe samt Technik<br />

und Kollegen auf dem Monte Kali. Drei<br />

Mann sind es pro Schicht plus zwei Raupenfahrer.<br />

Manchmal begleitet Volker<br />

Schade Besucher auf die Halde, wie heute<br />

Michael Rimkus. Wobei der sich sogar<br />

hinter die Lenkhebel der CAT setzen darf.<br />

„Zum Glück hat die Werksleitung mir das<br />

möglich gemacht“, sagt er dankbar.<br />

Am Anfang war ein gelber Gigant<br />

Begonnen hatte alles 1967. In diesem<br />

Jahr schaffte das Kaliwerk Hattorf in Philippsthal<br />

zum Verteilen des Abraumes auf<br />

der Halde eine Caterpillar D9 an. Das war<br />

damals die weltgrößte Planierraupe und<br />

eine Sensation im Werratal. Die spektakuläre<br />

Nachricht brachte Rimkus’ Vater mit<br />

nach Hause, denn er arbeitete im Werk.<br />

„Ich war zu dem Zeitpunkt elf Jahre alt und<br />

sofort Feuer und Flamme“, erzählt Rimkus.<br />

So ein gigantisches Fahrzeug wollte er unbedingt<br />

sehen. Also ließ der Junge seinem<br />

Vater keine Ruhe und bettelte so lange,<br />

bis der bereit war, mit ihm auf die Halde<br />

zu gehen. Und da stand die D9: ein<br />

gelbes Ungetüm von 40 Tonnen mit<br />

der Kraft von 286 Pferdestärken. Alles<br />

an der Planierraupe war riesig –<br />

die Ketten, die Schaufel, und das<br />

Führerhaus unerreichbar. „Ich<br />

war überwältigt“, erinnert<br />

sich Rimkus.<br />

BR Galinhos<br />

o Excavator EC210BLC<br />

145<br />

22,3 t<br />

9,6 m<br />

digkeit 5,5 km/h<br />

alt bis 1.550 l<br />

Michael Rimkus (o. l.) fachsimpelt mit Raupenfahrer Hans Wagner. Einmal auf dem<br />

Bulldozer sitzen: Für den Baumaschinen-Fan ist das Ereignis spektakulär. Zu Hause hat<br />

Michael Rimkus viele Modelle. Natürlich ist die Caterpillar D10 auch darunter (u.).<br />

Seitdem sind die wuchtigen Maschinen<br />

seine Leidenschaft. Umso erstaunlicher,<br />

dass er nicht auch in den Bergbau gegangen<br />

ist wie sein Vater. Aber Rimkus hat<br />

sich sozusagen für das genaue Gegenteil<br />

entschieden: Er lernte Zahntechniker, wo<br />

es um Millimeterarbeit geht, und ist jetzt<br />

Vertriebsinspektor für die Hersfelder Zeitung.<br />

„Der Kontrast ist der Kick“, erzählt<br />

er. „Im Beruf beschäftige ich mich mit organisatorischen<br />

Fragen, in der Freizeit mit<br />

Stahlelefanten.“ Dafür kauft er sich Fachbücher<br />

und Bildbände und reist gemeinsam<br />

mit seinem Sohn nach München auf<br />

die Internationale Fachmesse für Baumaschinen.<br />

Sein Sohn ist inzwischen auch infiziert.<br />

Dort haben sie die CAT D10 – das<br />

Nachfolgemodell der legendären D9 und<br />

fast 30 Tonnen schwerer – bereits in voller<br />

Größe bewundert. Nun leibhaftig auf einer<br />

zu sitzen, ist großartig, findet Rimkus.<br />

Zuverlässige Arbeitstiere<br />

Die D10 auf dem Monte Kali hat inzwischen<br />

acht Jahre auf dem Buckel. „Sie ist<br />

ein Arbeitstier“, erklärt Halden-Aufsicht<br />

Volker Schade. Mit ihrer Schaufel kann sie<br />

auf einmal 22 Kubikmeter Abraum nach<br />

einem genauen Plan auf dem Plateau der<br />

Halde verteilen. Nachschub kommt über<br />

das 1,2 Kilometer lange Förderband aus<br />

dem Werk Wintershall in Heringen. „Für<br />

diese Arbeiten brauchen wir große, zuverlässige<br />

und moderne Maschinen“, erklärt<br />

Schade den Besitz der Caterpillar. Diese<br />

Gewissheit habe man bei dem Hersteller<br />

aus dem amerikanischen Illinois. Das Traditionsunternehmen<br />

stellt seit 1925 Großgeräte<br />

und Fahrzeuge her, die vor allem in<br />

Bergwerken und im übertägigen Tagebau<br />

eingesetzt werden.<br />

An anderen <strong>K+S</strong>-Standorten wird ebenfalls<br />

mit schwerem Gerät gearbeitet. Bei<br />

Salina Diamante Branco in Brasilien zum<br />

Beispiel wird das Salz in Salinen aus Meerwasser<br />

gewonnen und in verschiedenen<br />

Arbeitsschritten zu unterschiedlichen<br />

Produkten verarbeitet. Dabei helfen große<br />

Volvo-Hydraulikbagger. Sie schaufeln<br />

das getrocknete Salz auf Förderbänder.<br />

Bei Morton Salt in den USA ist der Radlader<br />

LH 621 im Einsatz: Das massige 56 Tonnen<br />

schwere Fahrzeug des schwedischen Herstellers<br />

Sandvik fährt in der Weeks Island<br />

Salt Mine in Louisiana mit einer einzigen<br />

Ladung 22 Tonnen Salz zur Sammelstelle.<br />

Diese eindrucksvollen Fahrzeuge lassen<br />

jedoch Michael Rimkus’ Herz trotz ihrer<br />

Größe und Kraft nicht höherschlagen.<br />

„Ich liebe nur schweres Gerät, das auf Ketten<br />

fährt“, stellt er klar. Da rückt <strong>K+S</strong>-Mitarbeiter<br />

Volker Schade mit der Nachricht<br />

des Tages heraus. „Im Laufe des Jahres bekommen<br />

wir auf dem Monte Kali eine neue<br />

D10“, sagt er. Dieser Satz hat seine Wirkung<br />

nicht verfehlt: Rimkus wird hibbelig.<br />

Die Ankunft will er auf keinen Fall verpassen.<br />

Er hinterlässt seine E-Mail-Adresse und<br />

Schade verspricht, Bescheid zu geben. Der<br />

nächste Haldenbesuch mit Gänsehautfaktor<br />

ist also gesetzt.<br />

Fotos: Heiko Meyer (6), <strong>K+S</strong> (3)

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