KÖNIGIN DER MEERE - K+S Aktiengesellschaft
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LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />
SCOOP 1/2013<br />
VOM SALZ, DAS AUCH HEILEN KANN<br />
Muskeln entspannen, Pflanzen ernähren oder<br />
Flecken entfernen – und das ist längst noch nicht<br />
alles, was Bittersalz kann. Es gilt als universales<br />
Allzweckmittel: Porträt eines Multitalents.<br />
Da staunte der Bauer: Blessuren,<br />
Muskelzerrungen und entzündete<br />
Gelenke seiner Kühe heilten in<br />
letzter Zeit schneller. Dabei hatte er doch<br />
nichts anders gemacht als sonst. Lediglich<br />
umgezogen war er mit seinen Tieren.<br />
Die neue Weide lag direkt an einer<br />
Quelle und oft standen die Tiere auch darin.<br />
Ob vielleicht das Wasser…? Obwohl<br />
es so bitter war? Tatsächlich: Das Wasser<br />
war ausschlaggebend. Der Bauer war<br />
auf eine Heilquelle mit hohem Magnesiumsulfat-Anteil<br />
gestoßen. Das war 1618<br />
in Epsom, Grafschaft Surrey, Südengland.<br />
Die Kunde vom Wunderwasser verbreitete<br />
sich schnell und Epsom wurde zum<br />
Wallfahrtsort der englischen High Society.<br />
1695 konnte der Arzt und Botaniker<br />
Nehemiah Grew dann durch eine chemische<br />
Analyse auch den wissenschaftlichen<br />
Beweis für die Wirkung von im Wasser gelöstem<br />
Magnesiumssulfat liefern: Magnesium<br />
aktiviert heilende Enzyme im Körper,<br />
während die Sulfate helfen, Giftstoffe und<br />
Eiweiß aus den Gelenken zu transportieren.<br />
So beginnt die weltweite Erfolgsgeschichte<br />
des Epsom Salt oder Bittersalzes,<br />
wie es in Deutschland heißt, und das<br />
mit gutem Grund, denn Bittersalz ist ein<br />
Multitalent. In entsprechender Dosierung<br />
ist es für äußere wie auch innere Anwendungen,<br />
für Menschen, Tiere und Pflanzen<br />
geeignet. Es verhindert Krampfanfälle,<br />
lässt Wunden schneller heilen und<br />
unterstützt die Muskelentspannung. Außerdem<br />
macht es Leder weich und verhilft<br />
insbesondere Pflanzen zu kräftigerem<br />
Wuchs.<br />
Die <strong>K+S</strong> KALI GmbH ist der weltweit<br />
größte Produzent von Bittersalz, das als<br />
Düngemittel oder in verschiedenen Industrien<br />
benötigt wird: in der Landwirt-<br />
» Unsere deutschen<br />
Kalilagerstätten<br />
enthalten als einzige<br />
weltweit Magnesium<br />
und Schwefel. «<br />
schaft, der chemischen Industrie und der<br />
Pharmaindustrie, der Lebensmittelwirtschaft<br />
und nicht zuletzt in der Gesundheitsbranche.<br />
Magnesiumsulfat lässt sich auch synthetisch<br />
im Labor herstellen, doch das von<br />
<strong>K+S</strong> produzierte Mineral ist natürlichen<br />
Ursprungs. „Wir gewinnen – und das ist<br />
weltweit einzigartig – den Rohstoff bergmännisch<br />
an unseren deutschen Standorten“,<br />
sagt Enrique Jorge Tonagel, Leiter<br />
der Einheit Industrie der <strong>K+S</strong> KALI GmbH.<br />
„Unser entscheidender Vorteil ist, dass<br />
das Rohsalz in den deutschen Lagerstätten<br />
Kieserit enthält. Das ist eine Form des<br />
Magnesiumsulfats, aus dem das Bittersalz<br />
hergestellt werden kann“, erklärt Dr. Marcus<br />
Roß, Leiter der Einheit Kieserit, Epso,<br />
CMS Agro. Das Kieserit muss dabei in einem<br />
elektrostatischen Trennverfahrenvon<br />
den anderen Mineralien im Rohsalz<br />
getrennt werden. Das so isolierte Mineral<br />
steht dann bereit für die Herstellung verschiedener<br />
Bittersalz-Produkte.<br />
Der Erfolg von Bittersalz oder Epsom<br />
Salt im medizinischen Bereich liegt, wie<br />
der englische Bauer so treffend beobachtet<br />
hatte, in der muskelentspannenden,<br />
entgiftenden und enzymanregenden<br />
Wirkung, die nicht zuletzt auch der<br />
Haut zugute kommt. Sie wird gepflegt,<br />
der Stoffwechsel sowie die körpereigene<br />
Feuchtigkeitsregulation werden angekurbelt.<br />
Kein Wunder also, dass das Baden<br />
in Bittersalz nach der Entdeckung<br />
des Wunderwassers höchst populär wurde.<br />
Très chic! Als jedoch Ärzte begannen,<br />
den Gebrauch der Bäder als Heilmittel zu<br />
verordnen, war Schluss mit der Modeerscheinung,<br />
denn eine medizinische Anwendung<br />
war noch nie besonders schick.<br />
Riesiger Sympathiebonus<br />
Die Popularität von dem zu Unrecht verschmähten<br />
Bittersalz feierte jedoch ein<br />
furioses Comeback, seit die Wellnessbranche<br />
es für sich entdeckt hat und in Form<br />
diverser Entspannungs- und Wohlfühlprodukte<br />
wieder an den Kunden bringt.<br />
Dem erprobten und seit Jahrhunderten<br />
bewährten Mittel samt der mit ihm verbundenen<br />
Verfahren wurde in den letzten<br />
Jahren ein modernes Image verpasst,<br />
was dem guten, alten Bittersalz zu einem