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KÖNIGIN DER MEERE - K+S Aktiengesellschaft

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Die Zeitung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>K+S</strong> Gruppe<br />

ZKZ 24832<br />

WWW.K-PLUS-S.COM<br />

DEUTSCHE AUSGABE<br />

ARBEITSLEBEN<br />

<strong>KÖNIGIN</strong> <strong>DER</strong><br />

<strong>MEERE</strong><br />

Carolina Asenjo Riquelme ist auf<br />

den Weltmeeren zu Hause. Die<br />

Offizierin steuert das neue<br />

Frachtschiff der Empremar<br />

» Seite 6<br />

SALZ<br />

MEHR ERFOLG<br />

DURCH BESSERE<br />

ZUSAMMENARBEIT<br />

Der Salzbereich setzt rund um den<br />

Globus auf mehr Miteinander. So<br />

macht sich der Weltmarktführer<br />

fit für die Zukunft.<br />

» Seite 3<br />

KALI<br />

MEHR ERTRAG<br />

DURCH RICHTIGE<br />

DÜNGUNG<br />

Die Mandel erlebt als gesunde Kost<br />

ein Comeback. Damit die Bäume<br />

bestens gedeihen, liefert <strong>K+S</strong> die<br />

mineralischen Düngemittel.<br />

» Seite 12<br />

KARRIEREN<br />

MEHR KNOW-HOW<br />

DURCH GEZIELTES<br />

TRAINING<br />

Der Sprung ins Ausland will<br />

gelernt sein. Worauf es ankommt,<br />

erfahren <strong>K+S</strong>-Mitarbeiter in<br />

Theorie und Praxis.<br />

» Seite 8


2<br />

WELTWEIT WORLDWIDE / DANS LE MONDE / A ESCALA MUNDIAL / MUNDO<br />

Nachrichten aus der Branche, dem Konzern<br />

und von unseren Standorten weltweit.<br />

Liebe<br />

Mitarbeiterinnen,<br />

liebe Mitarbeiter,<br />

Lösungen liefern heißt das Motto<br />

unseres Finanzberichts, den wir vor<br />

wenigen Wochen veröffentlicht<br />

haben. Denn das ist es, was wir mit<br />

unseren Rohstoffen tun. Und zwar<br />

für eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Anwendungsbereiche. Dass dies<br />

auch im vergangenen Jahr gelungen<br />

ist, lässt sich nicht zuletzt an<br />

unseren Zahlen für 2012 erkennen,<br />

die sich durchaus sehen lassen<br />

können: Wir haben einen Umsatz<br />

von rund 3,9 Milliarden Euro und<br />

ein operatives Ergebnis von 809<br />

Millionen Euro erwirtschaftet.<br />

Selbstverständlich darf uns dies<br />

nicht davon abhalten, weiterhin<br />

mit vollem Einsatz und viel Knowhow<br />

Lösungen zu entwickeln und<br />

zu liefern. Denn das ist es, was<br />

Sie, liebe Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, Tag für Tag tun.<br />

Zum Beispiel, wenn <strong>K+S</strong>-Forscher<br />

ein umweltschonendes Verfahren<br />

entwickeln (S. 22), wenn ein inter -<br />

nationales Team für ein neues<br />

Produkt gemeinsam das Beste aus<br />

unseren Rohstoffen herausholt<br />

(S. 16) oder wenn ein ganzer Geschäftsbereich<br />

alle Kräfte bündelt,<br />

um künftigen Herausforderungen<br />

gemeinsam zu begegnen (S. 3).<br />

Und da heute unter dem Dach von<br />

<strong>K+S</strong> Menschen unterschiedlichster<br />

Länder und Kulturen miteinander<br />

arbeiten, kommt es bei allem<br />

Engagement auch darauf an,<br />

immer wieder sprachliche und<br />

regionale Grenzen zu überwinden.<br />

Was dabei zu beachten ist und wie<br />

es gelingt, gleich in mehrfacher<br />

Hinsicht zusammenzuwachsen,<br />

erfahren Sie ab Seite 8. Eine spannende<br />

Lektüre wünscht Ihnen<br />

Ihr<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der <strong>K+S</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

WIRTSCHAFTSGESPRÄCHE<br />

KANZLERIN LOBT <strong>K+S</strong><br />

SANTIAGO / In ihrer Rede auf<br />

dem EU-CELAC-Wirtschaftsgipfel<br />

in Santiago de Chile<br />

hat Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel das Engagement der<br />

<strong>K+S</strong> Gruppe besonders gelobt:<br />

„Wir haben in Chile einige<br />

herausragende Unternehmen.<br />

Ich möchte die <strong>K+S</strong> AG<br />

erwähnen, die am größten<br />

Salzhersteller Südamerikas<br />

beteiligt ist.“ Gemeinsam mit<br />

weiteren hochrangigen Vertretern<br />

deutscher Unternehmen<br />

hat <strong>K+S</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />

Norbert Steiner die<br />

Kanzlerin nach Chile begleitet.<br />

Die Delegation wurde<br />

dort unter anderem vom<br />

chilenischen Staatspräsidenten<br />

Sebastián Piñera (r.)<br />

empfangen.<br />

MITARBEITERBEFRAGUNG<br />

JETZT GEHT ES AN DIE UMSETZUNG<br />

WELTWEIT / Im vergangenen<br />

Jahr hat der Vorstand weltweit<br />

über die Ergebnisse der<br />

ersten Mitarbeiterumfrage<br />

der <strong>K+S</strong> Gruppe informiert.<br />

Diese konnten sich sehen lassen.<br />

Aber es gibt auch einiges<br />

zu tun. Die Umsetzung konkreter<br />

Maßnahmen ist bereits<br />

auf den Standorten und in<br />

den Geschäftsbereichen angelaufen.<br />

Die insgesamt mehr<br />

als 100 Maßnahmen umfassen<br />

ein breit gefächertes<br />

ARBEITEN<br />

03 Salzer ziehen an<br />

einem Strang<br />

06 Carolina Asenjo steuert<br />

das neue Frachtschiff<br />

der SPL<br />

08 Sprechen Sie<br />

International?<br />

MESSE<br />

<strong>K+S</strong> AUF WELTGRÖSSTER<br />

LANDWIRTSCHAFTSMESSE<br />

LEBEN<br />

12 Mandelanbau im<br />

kalifornischen<br />

Central Valley<br />

16 Baden im Bittersalz –<br />

ein Mineral als Multitalent<br />

BERLIN / Die <strong>K+S</strong> KALI GmbH<br />

hat sich auf der Internationalen<br />

Grünen Woche in Berlin<br />

mit einem eigenen Informationsstand<br />

präsentiert. Während<br />

der zehntägigen Messe<br />

konnten sich die gut 400.000<br />

Besucher über die Bedeutung<br />

einer ausgewogenen Düngung<br />

und den Kalibergbau in<br />

Deutschland informieren.<br />

Auch die Produktionsstandorte<br />

der <strong>K+S</strong> KALI GmbH wurden<br />

vorgestellt. „Das Interesse<br />

am Rohstoff Kali, unseren<br />

Düngemitteln und dem Bergbau<br />

in Deutschland war erfreulich<br />

hoch“, so Friedhelm<br />

Mester, Leiter Kommunikation<br />

und Handelspolitik der <strong>K+S</strong><br />

KALI GmbH. Die Internationale<br />

Grüne Woche ist die weltweit<br />

größte Fachmesse für<br />

Landwirtschaft, Ernährung<br />

und Gartenbau. Über 1600<br />

Aussteller aus 67 Ländern waren<br />

in diesem Jahr beteiligt.<br />

Ein Rekord für die Messe.<br />

Themen spektrum: vom Ausbau<br />

spezifischer Instrumente<br />

zur Personalentwicklung über<br />

Fragen der effizienten Zusammenarbeit<br />

bis hin zur Weiterentwicklung<br />

des Gesundheitsmanagements<br />

und<br />

der Sicherheit. Jetzt<br />

können Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter<br />

weltweit gemeinsam weitere<br />

Maßnahmen diskutieren<br />

und beschließen. Noch im<br />

April werden hierzu an allen<br />

Standorten weltweit Plakate<br />

zur Verfügung stehen, auf<br />

denen die Belegschaft die<br />

Möglichkeit hat, den bereits<br />

bestehenden Maßnahmen<br />

eigene hinzuzufügen.<br />

LERNEN<br />

18 Wie das Salz von den<br />

Antillen nach Europa kam<br />

21 Unter der Lupe:<br />

der Grubenhelm<br />

22 Wie funktioniert das<br />

ESTA-Verfahren?<br />

24 Salz als Kulturgut<br />

WELTERNÄHRUNG<br />

GEMEINSAM GEGEN<br />

DEN HUNGER<br />

BERLIN / Starke Kooperation<br />

für eine sichere Ernährung. So<br />

lautet der Name einer Initiative<br />

gegen globale Hungersnöte,<br />

an der sich auch <strong>K+S</strong> beteiligt.<br />

<strong>K+S</strong>-Vorstandsmitglied<br />

Gerd Grimmig traf die Kooperationspartner<br />

auf einer Konferenz<br />

in Berlin. Dazu gehören<br />

auch Bill Gates (r.) und Bundesentwicklungsminister<br />

Dirk<br />

Niebel (l.).<br />

ARBEITSSICHERHEIT<br />

AUSZEICHNUNG FÜR<br />

KOLLEGEN IN BRASILIEN<br />

RIO DE JANEIRO / Die brasilianische<br />

SPL-Tochter Salina<br />

Diamante Branco hat im Dezember<br />

2012 einen Preis für<br />

besonders gute Arbeitsbedingungen<br />

gewonnen. Unter 50<br />

ausgewählten Unternehmen<br />

hat der Meersalzproduzent in<br />

der Kategorie „Wealthy and<br />

Secure Labor Environment at<br />

Work“ den ersten Platz erzielt.<br />

Vergeben wurde der<br />

Preis vom Industrieverband<br />

Rio Grande. Glückwunsch!<br />

TEILEN<br />

25 Daniel Marques reist für<br />

Salz durch Portugal<br />

28 Rekord beim<br />

Kristallmarathon in<br />

Merkers<br />

30 Gigant auf der Halde<br />

Titel: Octavio López Alvalos, thinkstock Fotos S. 2: <strong>K+S</strong>, Messe Berlin, Raum 11/Frank Zappner, thinkstock (2), photoshot, KircherBurkhardt


ARBEITEN WORKING<br />

/ TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

3<br />

WIR ZIEHEN WELTWEIT<br />

AN EINEM STRANG<br />

Drei große regionale Einheiten, ein gemeinsames<br />

Produkt: Salz. Unter dem Dach von <strong>K+S</strong> und der<br />

Leitung des neuen Vorstandes Mark Roberts wachsen<br />

esco, Morton Salt und SPL noch enger zusammen. Das<br />

ist gut für die Kunden – und für die MitarbeiterInnen.<br />

VON CHRISTIN BERNHARDT<br />

In einem Geschäftsbereich, der zwar<br />

das Produkt teilt, aber in ganz unterschiedlichen<br />

Ländern und Märkten vertreten<br />

ist, sind es immer wieder kleine und<br />

große Schritte, welche die Zusammenarbeit<br />

weiter verbessern und das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

stärken. In einem<br />

Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aller Salz-Gesellschaften zeigte<br />

Mark Roberts im November vergangenen<br />

Jahres auf, wie er die Zukunft des<br />

Geschäftsbereichs Salz bei <strong>K+S</strong> sieht: als<br />

gemeinsame Anstrengung, bei der die einzelnen<br />

Einheiten besser und enger zusammenarbeiten<br />

und an einem Strang ziehen.<br />

Derzeit wird in Arbeitsgruppen intensiv an<br />

der langfristigen Strategie des Geschäftsbereiches<br />

gearbeitet. Bis Mitte des Jahres<br />

sollen die wesent lichen Ergebnisse vorgestellt<br />

werden.<br />

Ein stärker abgestimmter Ansatz ist aus<br />

verschiedenen Gründen wichtig. Obwohl<br />

das Salzgeschäft traditionell regional organisiert<br />

ist, gibt es auch Kunden mit dem<br />

Anspruch, weltweit mit einem global denkenden<br />

und handelnden Unternehmen<br />

zusammenzuarbeiten. Gemeinsam können<br />

die Einheiten des Geschäftsbereichs<br />

die weit gespannte Produktionsstruktur<br />

nutzen, um sich starke Marktschwankungen<br />

wie jene zunutze zu machen, die vor<br />

Kurzem bei Auftausalz und Pharmasalz<br />

zu beobachten waren. Außerdem können<br />

in einer Region erzielte Fortschritte<br />

von unmittelbarem Wert für eine andere<br />

sein, beispielsweise bei Verpackungstechniken,<br />

bei Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />

sowie bei der Lieferkette.<br />

Doch diese grenzübergreifenden Potenziale<br />

können nur ausge- WEITER AUF SEITE 4 »<br />

CHRISTIAN<br />

HERRMANN<br />

Morton Salt<br />

ALEXA<br />

HERGENRÖTHER<br />

SPL<br />

MARK<br />

ROBERTS<br />

<strong>K+S</strong> AG<br />

ERICH<br />

KRUG<br />

esco<br />

MATTHIAS<br />

MOHR<br />

esco<br />

Fotos: Enrique Siqués, Carsten Herwig


4 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

SCOOP 1/2013<br />

»<br />

schöpft werden, wenn die einzelnen Einheiten<br />

aktiv und eng zusammenarbeiten.<br />

Vor diesem Hintergrund beleuchten<br />

die Einheiten derzeit die Chancen, die<br />

ihnen ihre Märkte bieten, und untersuchen<br />

Möglichkeiten, wie sie ihre Budgets<br />

noch effektiver einsetzen können.<br />

So wurde beispielsweise in Chile eine Projektgruppe<br />

gegründet, die nach alternativen<br />

Transportmöglichkeiten von der Mine<br />

zum Hafen sucht, um langfristig Kosten<br />

einzusparen. Jede regionale Einheit bearbeitet<br />

in ihren Projektgruppen Themenfelder,<br />

die sie selbst ausgewählt hat und für<br />

besonders wichtig erachtet. Querschnittteams<br />

aus allen Einheiten widmen sich<br />

zudem überregionalen Fragestellungen.<br />

„Das bedeutet viel Grundlagenarbeit“,<br />

sagt Matthias Mohr, der gemeinsam mit<br />

seinem Kollegen Erich Krug die Geschäfts-<br />

führung von esco innehat. Doch die lohne<br />

sich. Denn auf Basis dieser Analysen<br />

können zukünftig konkrete Ziele und entsprechende<br />

Maßnahmen entwickelt werden.<br />

„Für uns kommt es gar nicht so sehr<br />

darauf an, ständig das Rad neu zu erfinden“,<br />

erläutert Krug. Viel wichtiger sei es,<br />

dafür zu sorgen, dass das im Salzbereich<br />

insgesamt vorhandene Know-how allen<br />

zugute komme und die Einheiten weltweit<br />

voneinander profitierten.<br />

Regionale Grenzen überwinden<br />

Wenn Einheiten über regionale Grenzen<br />

hinweg enger zusammenrücken und sich<br />

zukünftig noch besser abstimmen wollen,<br />

geht das nicht ohne Veränderungen.<br />

Alexa Hergenröther, CEO von SPL in Chile,<br />

weiß das aus langjähriger Erfahrung:<br />

„Ohne klare Strukturen bleibt auch die<br />

» Unser Know-how im<br />

Geschäftsbereich Salz soll<br />

allen Kollegen weltweit<br />

zur Verfügung stehen. «<br />

beste Zusammenarbeit hinter ihren Möglichkeiten<br />

zurück. Also müssen wir diese<br />

Strukturen ebenso wie die vorhandenen<br />

Steuerungssysteme in den einzelnen Einheiten<br />

überprüfen und an unsere gemeinsamen<br />

Bedürfnisse anpassen. Das hat den<br />

Vorteil, dass viele Abläufe deutlich vereinfacht<br />

werden. Auf diese Weise sparen unsere<br />

Mitarbeiter wertvolle Ressourcen.<br />

Diese wiederum stehen dann für andere<br />

Aufgaben zur Verfügung und können so<br />

eingesetzt werden, dass sie unser Unternehmen<br />

für die Zukunft stärken.“ Wichtig<br />

hierfür sei ein gemeinsames System, mit<br />

dem jede Einheit eigene, objektiv messbare<br />

Ziele entwickeln, dokumentieren und<br />

überprüfen kann: „Wenn wir ein einheitliches<br />

System nutzen, können wir unsere<br />

Ziele mit denen der anderen Einheiten<br />

im Geschäftsbereich Salz abstimmen, Interessenkollisionen<br />

vermeiden und einen<br />

besseren Blick für ungenutzte Potenziale<br />

bekommen.“<br />

Zusammenrücken und an einem<br />

Strang ziehen bedeutet, dass jede und<br />

jeder Einzelne das Beste gibt. „Die kontinuierliche<br />

Suche nach Effizienzsteigerungen<br />

muss auf allen Ebenen im Unternehmen<br />

gelebt werden“, sagt Christian<br />

Herrmann, CEO von Morton Salt. „Wir<br />

wollen dies bei Morton Salt beispielsweise<br />

durch internes Benchmarking, vermehrte<br />

Standardisierung oder Ideenmanagement<br />

in Angriff nehmen.“<br />

EUROPEAN SALT<br />

COMPANY (esco)<br />

Firmensitz: Hannover, GER<br />

Mitarbeiter: 1.407<br />

Die esco hat 19 Produktions- und<br />

Vertriebsstandorte in ganz Europa.<br />

Neben Standardprodukten wie<br />

Auftau- und Pharmasalzen werden<br />

auch Spezialitäten wie Teichsalz<br />

und Fischereisalz hergestellt.<br />

<strong>K+S</strong><br />

Firmensitz: Kassel, GER<br />

Mitarbeiter Geschäftsbereich Salz: 5.116<br />

Mit einer Kapazität von 30 Millionen<br />

Tonnen Salz im Jahr ist <strong>K+S</strong> der größte<br />

Salzhersteller der Welt. Unter dem Dach<br />

der North American Salt Holdings<br />

(NASH) gehören Morton Salt, esco und<br />

SPL zum Geschäftsbereich Salz.<br />

SOCIEDAD PUNTA<br />

DE LOBOS (SPL)<br />

Firmensitz: Santiago de Chile, CL<br />

Mitarbeiter: 924<br />

SPL baut im Tagebau in der Atacamawüste<br />

Steinsalz ab. Mit zur SPL gehört auch<br />

die International Salt Company (ISCO),<br />

die Schiffsflotte Empremar sowie die<br />

Tochterfirma Salina Diamante Branco, die<br />

in Brasilien Meersalz produziert.<br />

MORTON SALT<br />

Firmensitz: Chicago, USA<br />

Mitarbeiter: 2.922<br />

Die Marke Morton Salt ist in<br />

den USA sehr bekannt. Erst vor<br />

Kurzem wurde das „Umbrella<br />

Girl“, das seit 1914 das Logo<br />

ziert, zu einer der zehn beliebtesten<br />

weiblichen Werbe-<br />

Ikonen der USA gekürt.


SCOOP 1/2013<br />

5<br />

» WENN WIR WELTMARKTFÜHRER BLEIBEN<br />

WOLLEN, GEHT DAS NUR GEMEINSAM. «<br />

Mark Roberts wurde im Oktober vergangenen Jahres in den Vorstand von <strong>K+S</strong> berufen. Der Geschäftsbereich Salz liegt<br />

nun in seiner Verantwortung. Im Interview erklärt er, worauf es jetzt besonders ankommt.<br />

Fotos: KircherBurkhardt, Enrique Siqués<br />

Mr. Roberts, was haben Sie sich für Ihre<br />

neue Aufgabe im Vorstand von <strong>K+S</strong><br />

vorgenommen?<br />

Wir sind der größte Salzproduzent der<br />

Welt, und dem wollen wir auch gerecht<br />

werden. Dafür dürfen wir nicht nur unsere<br />

derzeitige Stellung halten. Wir müssen<br />

noch stärker werden und auf Wachstum<br />

hinarbeiten. Das geht nur gemeinsam,<br />

also nur, wenn alle Einheiten in unserem<br />

Unternehmen mit anpacken. Für mich<br />

persönlich bedeutet es, dass ich in voller<br />

Verantwortung für alle Aspekte des Geschäftsbereichs<br />

Salz nicht nur eine Aufsichtsfunktion<br />

ausübe, sondern aktiv an<br />

der Weiterentwicklung dieses Geschäfts<br />

mitwirke.<br />

Gemeinsam an einem Strang zu ziehen<br />

ist gar nicht so einfach. Der Geschäftsbereich<br />

Salz besteht aus drei großen<br />

Einheiten, die wiederum eigene Tochterunternehmen<br />

haben, und der koordinierenden<br />

NASH. Er ist auf mehreren<br />

Kontinenten aktiv. Ist Salz nicht doch<br />

eher eine regionale Angelegenheit?<br />

Das ist richtig. Das Salzgeschäft ist naturgemäß<br />

regional, und wir sind geografisch<br />

sehr weit verteilt. Unabhängig vom<br />

Standort gibt es aber unzählige Gemeinsamkeiten<br />

zwischen den Unternehmen.<br />

Wir müssen einen aktiven Informationsaustausch<br />

betreiben, damit Antworten,<br />

die wir in einer Region gefunden haben,<br />

vom gesamten Geschäftsbereich genutzt<br />

werden, sodass alle Regionen davon<br />

profitieren. Doch das ist nur ein Aspekt.<br />

Entscheidend ist nämlich nicht nur,<br />

wie wir denken und handeln, sondern<br />

vor allem, was unsere Kunden von uns<br />

erwarten. Und unsere Kunden denken<br />

heute immer mehr in globalen Dimensionen,<br />

verfolgen globale Trends und wünschen<br />

sich einen globalen Partner. Das<br />

bedeutet natürlich nicht, dass wir die Regionen<br />

in Zukunft vernachlässigen werden.<br />

Ich bin sicher, dass beides möglich<br />

ist: global denken und regional handeln.<br />

Aber dazu ist es unumgänglich, dass wir<br />

als Geschäftseinheit noch stärker zusammenwachsen,<br />

die Kräfte bündeln<br />

und unsere Möglichkeiten zum Wohle<br />

der gesamten Geschäftseinheit nutzen.<br />

Wie soll so ein gemeinsames Auftreten<br />

in der Praxis aussehen? Können Sie uns<br />

dazu ein konkretes Beispiel nennen?<br />

esco hat Anfang des Jahres eine Ladung<br />

von 50.000 Tonnen Auftausalz aus Chile<br />

erhalten. Durch die Unterstützung von<br />

SPL in Südamerika ist es uns gelungen,<br />

die Lieferfähigkeit von esco zu sichern,<br />

nachdem es im vergangenen Dezember<br />

in weiten Teilen von Nordeuropa besonders<br />

stark geschneit hatte, was das Produktionsnetz<br />

von esco belastete. SPL hat<br />

sich bereits vor zwei Jahren darauf eingestellt,<br />

Salz gemäß der in Europa erforderlichen<br />

Spezifikation zu produzieren<br />

und zu liefern. Für unsere Kunden spielt<br />

» Global denken und<br />

regional handeln: Ich bin<br />

überzeugt, dass beides<br />

möglich ist. «<br />

es keine Rolle, von welcher unserer Einheiten<br />

das Salz ursprünglich kommt.<br />

Kein anderer Salzhersteller hat vergleichbare<br />

Beschaffungsmöglichkeiten. Das<br />

macht uns zu einem besonders zuverlässigen<br />

Partner, der auch in Extremwintern<br />

liefern kann.<br />

Es gibt natürlich noch andere Beispiele,<br />

bei denen der einfache Informationsaustausch<br />

zu langfristigen Vorteilen der<br />

Geschäftseinheit führt. Beispielsweise<br />

haben Morton und SPL Konzepte zum<br />

Design von Produktverpackungen für<br />

Verbraucher und zum Warengruppenmanagement<br />

ausgetauscht, was zu neuen<br />

Ideen bei unseren Vertriebspartnern<br />

im Einzelhandel und bei der Kundenkommunikation<br />

geführt hat. Diese Beispiele<br />

zeigen, was echte Teamarbeit ist –<br />

und davon wünsche ich mir noch mehr.<br />

Was kann das Management im<br />

Salzbereich beitragen, um die<br />

Zusammenarbeit zu stärken?<br />

Zunächst müssen wir den Entscheidungsträgern<br />

die richtigen Mittel und<br />

die nötige Unterstützung geben, damit<br />

sie fundierte, auf Daten beruhende<br />

Entscheidungen darüber treffen können,<br />

wie sie ihre Geschäftstätigkeit<br />

am effektivsten und unter Berücksichtigung<br />

aller regionalen Optionen<br />

gestalten. Zum Beispiel sollten wir die<br />

Absatz- und Vertriebsplanung stärken<br />

und Strukturen, Beschaffungsmodelle<br />

und Mengenziele prüfen, wobei<br />

wir die Produktionsstandorte des<br />

gesamten Geschäftsbereichs berücksichtigen,<br />

nicht nur die der einzelnen<br />

regionalen Einheiten.<br />

Nicht weniger wichtig ist es, Anstoß<br />

für einen offenen und partnerschaftlichen<br />

grenzüberschreitenden<br />

Wissensaustausch zwischen den zu-<br />

ständigen Funktionsleitern zu führen,<br />

um Strategien gemeinsam zu entwickeln<br />

und aufeinander abzustimmen, aber<br />

auch, um die eher taktischen Gelegenheiten<br />

zu nutzen, die sich bieten. Das gilt<br />

für viele Bereiche wie zum Beispiel Vertrieb<br />

und Marketing, Forschung und Entwicklung<br />

sowie die Beschaffung. Wir<br />

haben einige international besetzte<br />

Arbeits gruppen gebildet, die an der Entwicklung<br />

der strategischen Planung für<br />

den Geschäftsbereich mitwirken und<br />

bislang wirklich gute Arbeit leisten.<br />

Außerdem kommt es entscheidend<br />

darauf an, dass wir die finanziellen Kennzahlen<br />

zusammenführen und der gesamte<br />

Geschäftsbereichs als echte Einheit<br />

auftritt. Es gilt, unsere eigene<br />

Wahrnehmung unserer Tätigkeit ebenso<br />

wie unsere Außendarstellung grundsätzlich<br />

zu verändern.<br />

Warum ist es eigentlich so wichtig,<br />

künftig noch stärker innerhalb der<br />

Geschäftseinheit zu denken und so<br />

auch gemeinsam aufzutreten?<br />

Den wichtigsten Grund habe ich schon<br />

genannt: Etliche unserer Kunden denken<br />

global, also sollten wir das auch tun.<br />

Dazu gehört, dass wir nicht nur unsere<br />

finanziellen Aktivitäten zusammenfassen<br />

und abstimmen, sondern auch eine<br />

einheitliche Strategie über alle Märkte<br />

hinweg vorantreiben. Es ist nicht nur effizienter,<br />

sondern auch effektiver und<br />

persönlich befriedigender, wenn wir uns<br />

nicht im Weg stehen, sondern uns stattdessen<br />

gegenseitig Türen öffnen. Auf der<br />

Suche nach Möglichkeiten, unser Geschäft<br />

zu entwickeln und auszubauen,<br />

wird uns mehr einfallen, wenn alle ihre<br />

Erfahrungen einbringen. Jede Einheit in<br />

unserem Geschäftsbereich verfügt über<br />

ganz spezielles Know-how, das allen anderen<br />

ebenso nützen kann. Aber dafür<br />

müssen wir es für alle verfügbar machen<br />

und deshalb so eng wie möglich zusammenarbeiten.<br />

» Wir sind der weltgrößte<br />

Salzproduzent, aber ich<br />

bin sicher, die beste Zeit<br />

liegt noch vor uns. «<br />

Das bedeutet viel Entwicklungsarbeit<br />

und auch große<br />

Anstrengungen für alle Seiten.<br />

Es gibt viel zu tun, das ist nicht<br />

immer bequem. Aber es gibt<br />

auch viel zu gewinnen! Und miteinander<br />

ist es leichter. Ich sehe<br />

unser Vorhaben, die Einheiten<br />

des Geschäftsbereichs Salz<br />

noch enger zusammenzubringen,<br />

als gute Möglichkeit für<br />

alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,<br />

engagiert Neues zu<br />

schaffen und sich und ihre Fähigkeiten<br />

auch persönlich weiterzuentwickeln<br />

– aus einem Gefühl der<br />

Stärke heraus und nicht, weil wir<br />

dazu gezwungen werden. Wir sind<br />

der weltgrößte Salzproduzent. Und<br />

wenn wir uns die Märkte und unsere<br />

Wettbewerber anschauen, dann sehen<br />

wir, wie viel wir schon können. Wenn wir<br />

uns jetzt noch mehr auf unsere Stärken<br />

konzentrieren und es uns gelingt, diese<br />

noch weiter auszubauen, dann liegt die<br />

beste Zeit erst vor uns.


6<br />

ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

SCOOP 1/2013<br />

DAS GEFÜHL<br />

VON FREIHEIT<br />

Die Flotte der Empremar hat ein neues Frachtschiff:<br />

die SPL Atacama. Vor wenigen Wochen ist sie zur<br />

Jungfernfahrt in See gestochen und hat den Pazifik<br />

überquert. Mit an Bord war auch Carolina Asenjo<br />

Riquelme. Sie ist die dritte Offizierin.<br />

Ein 180 Meter langes Frachtschiff<br />

über den Ozean zu steuern ist kein<br />

Kinderspiel. Für Carolina Asenjo<br />

Riquelme ist es Alltag: „Klar ist es eine<br />

Herausforderung, in allen Situationen die<br />

Kontrolle über so ein großes Schiff zu haben.“<br />

Dass dies – dank Erfahrung und Konzentration<br />

– gelingt, sei trotz der Routine<br />

immer wieder ein tolles Gefühl. Seit vier<br />

Jahren überquert die 27-jährige Chilenin<br />

auf den Frachtern der Empremar die Meere.<br />

Seit Kurzem ist sie die dritte Offizierin<br />

auf der SPL Atacama.<br />

Das Schiff transportiert mit einer Länge<br />

von 180 Metern und 30 Meter Breite bis<br />

zu 200.000 Tonnen Salz pro Jahr. Für die<br />

Reederei Empremar, eine Tochter der SPL,<br />

hat die Neuanschaffung des Massengutfrachters<br />

gleich zwei entscheidende Vorteile:<br />

Zum einen verfügt das Schiff über<br />

einen äußerst sparsamen und damit umweltfreundlichen<br />

Motor, der insbesondere<br />

die Kosten senkt. Zum anderen kann die<br />

SPL Atacama – gemessen an ihrer Größe –<br />

sehr viel Fracht transportieren. „Bei einem<br />

Tiefgang von knapp zehn Metern lädt sie<br />

über 35.000 Tonnen Schüttgut“, sagt Andrés<br />

Fuentes, Manager bei der Empremar.<br />

„Das ist ein Spitzenwert für Schiffe dieser<br />

Größenordnung.“<br />

Für die Jungfernfahrt ging es vom Hersteller<br />

SPP Shipbuilding aus der Werft in<br />

Südkorea zunächst nach Japan. Auf offenem<br />

Meer hat das nagelneue Schiff<br />

erstmals auf maximale Geschwindigkeit<br />

beschleunigt: 14 Knoten macht<br />

die SPL Atacama. Das entspricht etwa<br />

26 Kilometern pro Stunde. Nach Beladung<br />

des Frachtraums in Japan startete<br />

die 18.000 Kilometer lange Seereise<br />

über den Pazifik. Während der<br />

25-tägigen Überfahrt feierte die Mannschaft<br />

Weihnachten und Silvester an Bord.<br />

Ende Januar tauchte Chile am Horizont<br />

auf. „Ich hatte richtig Gänsehaut, als wir<br />

in den Hafen von Lirquén, einliefen“, erinnert<br />

sich Carolina Asenjo. „Als wir dann<br />

vor Anker lagen, bekamen wir von der<br />

Hafenbehörde die Erlaubnis, die chilenische<br />

Flagge an Deck zu hissen. Das war<br />

für uns alle ein unvergesslicher Moment.“<br />

Wenn die Offizierin vom Schiff und dem<br />

Leben auf See berichtet, ist ihre Begeisterung<br />

nicht zu überhören. So wundert<br />

es nicht, dass sie ihre Arbeit als Traumjob<br />

bezeichnet. Dabei haben bis zu ihrem<br />

Studium der Schiffstechnik weder Meere<br />

noch Schiffe eine größere Rolle in ihrem<br />

Leben gespielt.<br />

Von der Farm auf den Frachter<br />

„Ich bin auf dem Land aufgewachsen,<br />

mein Vater war Bauer und ich bin ihm<br />

gerne bei der Arbeit auf dem Feld und mit<br />

den Tieren zur Hand gegangen.“ Dennoch<br />

wollte sie einen technischen Beruf erlernen:<br />

Der Plan war, im chilenischen Valdivia<br />

Schiffsbau zu studieren. Doch ein<br />

Carolina Asenjo Riquelme<br />

kontrolliert das Verladen<br />

der salzigen Fracht (oben).<br />

An Bord ist sie meist die<br />

einzige Frau (links).


SCOOP 1/2013 7<br />

Die 27-Jährige ist nicht nur für die Steuerung des Massengutfrachters verantwortlich,<br />

sie kontrolliert auch die Wartungsarbeiten für verschiedene Bereiche auf dem Schiff.<br />

73 m<br />

180 m<br />

180 METER misst die SPL Atacama. Mehr<br />

als doppelt so lang wie das weltgrößte<br />

Passagierflugzeug, der Airbus A380.<br />

18.000<br />

KILOMETER liegen zwischen der Werft in<br />

Südkorea und dem Ziel der Jungfernfahrt,<br />

dem Hafen von Puerto Montt.<br />

Vortrag über astronomische Navigation<br />

faszinierte sie so sehr, dass sie beschloss,<br />

selbst zur See zu fahren. Das Thema Navigation<br />

hat für sie seitdem nicht an Reiz<br />

verloren: „Für mich ist es faszinierend,<br />

wie Menschen es seit jeher verstanden<br />

haben, sich auf den Meeren zu orientieren.<br />

Auf ihren Kenntnissen basieren auch<br />

Angekommen: Carolina<br />

Asenjo Riquelme vor der SPL<br />

Atacama im Hafen von<br />

Patillos in Chile<br />

heute noch die ganz modernen Navigationssysteme.“<br />

Dank dieser braucht Carolina<br />

Asenjo weder Sterne noch klare Sicht,<br />

um ihre Position bestimmen zu können.<br />

Doch zu tun hat die Offizierin trotz neuester<br />

Technik an Bord dennoch genug. Sie ist<br />

nicht nur zuständig für die Steuerung des<br />

Frachtschiffes, sondern erledigt auch die<br />

Wartungsarbeiten für das Feuerschutzsystem,<br />

die Notfalleinrichtungen und die<br />

Krankenstation. „Es ist ganz normal, dass<br />

die Besatzungsmitglieder gleich mehrere<br />

Aufgaben an Bord haben. Jeder hat seinen<br />

eigenen Verantwortungsbereich. Das<br />

hindert uns aber nicht daran, Herausforderungen<br />

gemeinsam zu meistern. Wenn<br />

Probleme auftauchen, kann sich einer auf<br />

den anderen verlassen.“<br />

Einer für alle<br />

Das schätzt Carolina Asenjo an ihrem Beruf<br />

besonders: „Der Teamgeist und das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb<br />

der Mannschaft sind mir sehr wichtig.“<br />

Nicht nur, weil es auf hoher See beson-<br />

ders wichtig ist, sich aufeinander verlassen<br />

zu können, sondern auch deshalb, weil<br />

die Mannschaft oft wochenlang auf begrenztem<br />

Raum miteinander auskommen<br />

muss. Carolina Asenjo ist als Frau meist in<br />

der Unterzahl. Probleme gab es des wegen<br />

aber noch keine: In dem meisten Fällen<br />

läuft die Zusammenarbeit prima. „Mich<br />

zu behaupten war nie ein großes Thema<br />

für mich.“, so die Offizierin mit einem Augenzwinkern.<br />

An Bord spielen Effizienz und Zeitmanagement<br />

eine große Rolle. Trotzdem<br />

genießt Carolina Asenjo das Gefühl von<br />

Freiheit und Grenzenlosigkeit, das in so<br />

manchem Seefahrerlied besungen wird.<br />

Außerdem liebt sie es, ferne Ziele anzusteuern.<br />

In Zukunft liegen diese vor allem<br />

in Südamerika: Das Schiff transportiert die<br />

salzige Fracht aus Chile an Häfen auf dem<br />

ganzen Kontinent. An Bord sorgen Kräne<br />

der neuesten Generation dafür, dass das<br />

» Wenn an Bord Probleme<br />

auftauchen, kann sich<br />

einer auf den anderen<br />

verlassen. «<br />

Frachtgut schnell und effizient ein- und<br />

ausgeladen wird. Die moderne Technik<br />

beschränkt sich aber keineswegs auf die<br />

Kräne. Sie umfasst unter anderem auch<br />

das Überwachungssystem mit integrierten<br />

Navigationsgeräten, die Systeme zur<br />

Feuermeldung und -bekämp fung sowie<br />

die Rettungsboote. „Sicherheit an Bord<br />

hat höchste Priorität“, so Carolina Asenjo.<br />

Das Leben an Bord<br />

An einem typischen Arbeitstag übernimmt<br />

die Offizierin nach dem Frühstück im Mannschaftsraum<br />

vom ersten Offizier das Steuer<br />

und navigiert die SPL Atacama allein über<br />

das Meer. Nachmittags kümmert Caro lina<br />

Asenjo sich um die ihr zugewiesenen Wartungsaufgaben,<br />

bis sie in den Abendstunden<br />

zu ihrer zweiten Schicht antritt. Bei<br />

Dunkelheit werden die Offiziere immer von<br />

einem weiteren Steuermann unterstützt.<br />

Diese Regelung ist ihr recht, denn: „Uns<br />

geht es nicht um Konkurrenz, sondern um<br />

Zusammenarbeit und zwei Paar Augen sehen<br />

einfach mehr.“ Wenn sie nachts auf der<br />

Kommandobrücke steht und das gewaltige<br />

Frachtschiff sicher durch die Wellen des<br />

Ozeans steuert, weiß die Offizierin – ganz<br />

unabhängig davon, welche Position das Navigationssystem<br />

anzeigt – dass sie genau<br />

am richtigen Ort ist.<br />

Fotos: Octavio López Avalos (4), thinkstock Grafik: KircherBurkhardt Infografik


8 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

SCOOP 1/2013<br />

Javier Fernández<br />

Sonnen berg kam von<br />

Chile nach Deutschland.<br />

Er arbeitet als Controller<br />

bei der esco in Hannover.<br />

Ob Mettbrötchen, eine<br />

frische Maß auf dem<br />

Oktoberfest oder ein Kölsch<br />

beim Kölner Karneval: Javier<br />

genießt Deutschland auch<br />

kulinarisch.<br />

SPRECHEN SIE INTERNATIONAL?<br />

Damit berufliche Entsendungen ins Ausland<br />

gelingen, kommt es auf viel mehr als allein gute<br />

Sprachkenntnisse an. Deshalb gibt es bei <strong>K+S</strong> ein<br />

besonderes Training.<br />

VON CHRISTIN BERNHARDT<br />

Günther Müller und Gustavo Gonzáles<br />

sind frustriert. Jahrelang lief<br />

beruflich alles glatt, doch seit der<br />

Deutsche und der Chilene miteinander<br />

arbeiten, scheint nichts mehr richtig zu<br />

klappen. Keiner der beiden kann begreifen,<br />

weshalb sich der andere in seinen Augen<br />

so danebenbenimmt und weshalb es<br />

so schwer ist, sich auf scheinbar selbstverständliche<br />

Dinge zu verständigen. Und tatsächlich:<br />

Ohne es zu ahnen, lassen die beiden<br />

keine Gelegenheit aus, ihr Gegenüber<br />

vor den Kopf zu stoßen. Günther und Gustavo<br />

gibt es nicht wirklich. Sie sind ebenso<br />

fiktive wie klischeeüberladene Prototypen<br />

ihrer jeweiligen Landeskultur (siehe auch<br />

Infokasten S. 10). Im interkulturellen Training<br />

für <strong>K+S</strong>-Mitarbeiter tragen ihre Abenteuer<br />

zur Erheiterung der Teilnehmer erheblich<br />

bei. Doch was hier lustig ist, kann<br />

in der Realität enormen Schaden anrichten.<br />

Im Seminar wird daher eine ebenso<br />

simple wie auch unterschätzte Wahrheit<br />

vermittelt: Missverständnisse und Konflikte<br />

zwischen Angehörigen unterschiedlicher<br />

Kulturen entstehen dann, wenn die<br />

eigene Normalität als Maßstab gesetzt<br />

wird. Genau das sei der Fehler, der laut<br />

Experten meist automatisch im Umgang<br />

mit anderen Kulturen gemacht werde.<br />

Um jedoch produktiv miteinander arbeiten<br />

zu können, müssten beide Seiten<br />

ein Verständnis für die Eigenheiten<br />

des jeweils anderen entwickeln und lernen,<br />

angemessen auf sie zu reagieren.<br />

Vorsicht, Fettnapf!<br />

Davon ist Andrea Meergans überzeugt. Als<br />

Personalverantwortliche für obere Führungskräfte<br />

betreut sie weltweit jene <strong>K+S</strong>-<br />

Mitarbeiter, die als sogenannte Expatriats<br />

– kurz Expats – für einige Zeit ins Ausland<br />

entsendet werden. Deren Anzahl hat sich<br />

in den vergangenen Jahren mehr als verdreifacht:<br />

Waren es 2007 gerade einmal<br />

20 Mitarbeiter, sind es im ersten Quartal


SCOOP 1/2013<br />

9<br />

Die vielen Sonnentage<br />

in der chilenischen<br />

Millionenmetropole<br />

findet Anne genial,<br />

den vielen Verkehr<br />

eher fatal.<br />

Von Kassel nach<br />

Santiago de Chile:<br />

Anne Unterforsthuber<br />

wechselte vor Kurzem<br />

zur SPL.<br />

Fotos: Michael Löwa (2), Christobal Olivares Illustration: KircherBurkhardt Infografik<br />

2013 schon 73, und die Anzahl wird weiter<br />

steigen. Zu den im Ausland arbeitenden<br />

Mitarbeitern bei <strong>K+S</strong> gehören<br />

auch Anne Unterforsthuber<br />

und Javier Fernández<br />

Sonnenberg. Sie unterscheiden<br />

sich von Günther und<br />

Gustavo nicht nur dadurch,<br />

dass sie real sind, sondern auch,<br />

weil sie über eine entscheidende Fähigkeit<br />

verfügen: die sogenannte interkulturelle<br />

Kompetenz. Doch was genau hat es<br />

mit dieser auf sich? „Es ist die Fähigkeit,<br />

kulturelle Unterschiede zu erkennen und<br />

adäquat mit ihnen umzugehen“, so Andrea<br />

Meergans. Dabei komme es vor allem<br />

darauf an, die eigene kulturelle Brille abzunehmen,<br />

durch die man gewohnt ist,<br />

die Welt zu betrachten. Bei <strong>K+S</strong> in Europa,<br />

Morton Salt in den USA, SPL in Südamerika<br />

und Potash Canada WEITER AUF SEITE 10 »<br />

DIE FETTNÄPFCHEN-FRAGE<br />

Jedes Land hat seine eigenen Gepflogenheiten. Wer die nicht<br />

kennt und beachtet, kann schnell anecken. Was ist erlaubt,<br />

und was macht Probleme? Lesen Sie selbst!<br />

CHILENEN<br />

stehen bei<br />

Gesprächen<br />

nah beieinander.<br />

Zurückweichen<br />

wirkt dort<br />

unhöflich.<br />

JAPANER schenken<br />

sich bei offiziellen<br />

Essen niemals selbst<br />

Getränke ein. Das ist<br />

immer Aufgabe des<br />

Sitznachbarn.<br />

Besucher in einem<br />

privaten US-Haushalt<br />

ziehen die Schuhe aus.<br />

Das gilt als<br />

selbst -<br />

ver ständliche<br />

Rücksicht -<br />

nahme.


10 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

SCOOP 1/2013<br />

Wahlheimat unter<br />

blauem Himmel: Anne<br />

Unterforsthuber vor<br />

der Skyline von<br />

Santiago de Chile<br />

Ausländer sollten in GROSSBRITANNIEN<br />

das Königshaus nicht kritisieren, das<br />

dürfen nur Briten. Und wer Rückschlüsse<br />

von der Krawatte auf die<br />

Person vermeiden will, sollte<br />

auf Muster verzichten.<br />

FRANZOSEN<br />

reden gern über<br />

französisches<br />

Essen und Weine.<br />

Das ideale<br />

Thema für den<br />

Gesprächseinstieg<br />

Besito heißt<br />

Küsschen und<br />

gehört in Chile<br />

zur Begrüßung<br />

einfach dazu.<br />

In ITALIEN sind<br />

geschäftliche<br />

Anrufe zur<br />

Mittagszeit<br />

verpönt.<br />

In CHINA wird der<br />

Teller leer gegessen.<br />

Das gilt als ein<br />

Zeichen von<br />

Hochachtung.<br />

Wer hat recht?<br />

Gustavo Gonzáles und Günther<br />

Müller gibt es nicht wirklich.<br />

Sie sind Prototypen ihrer<br />

Kultur. Doch die Erfahrungen,<br />

die sie machen, sind real.<br />

Wer in den USA<br />

nach dem Alter<br />

fragt, macht sich<br />

unbeliebt.<br />

In DEUTSCHLAND ist es<br />

verboten, bei Rot über die Ampel<br />

zu gehen. Zu spät zu kommen<br />

ist sogar noch schlimmer.<br />

Zur Begrüßung werden<br />

die Hände<br />

geschüttelt.<br />

»<br />

gibt es deshalb Trainings, die genau diese<br />

Fertigkeiten vermitteln und auf den Umgang<br />

mit der bisher unbekannten Kultur<br />

vorbereiten. Mitarbeiter, die ins Ausland<br />

wechseln, nehmen an einem Pflichtseminar<br />

teil. Neben der Vermittlung allgemeiner<br />

Unterschiede – im Berufsleben wie<br />

im privaten Umfeld – werden auch konkrete<br />

Handlungsempfehlungen gemacht:<br />

zum Beispiel, wie man sich Geschäftspartnern<br />

vorstellt oder welche Unterschiede<br />

im Führungsverhalten bestehen. Bevor die<br />

Entscheidung zu einem Auslandsaufenthalt<br />

fällt, kann sich der Mitarbeiter bei einem<br />

sogenannten „Look and See Trip“ ein<br />

Bild von Land und Leuten machen – sofern<br />

Lebenspartner und Kinder dazugehören,<br />

reisen diese mit. Ein gesundheitlicher<br />

Check sowie weitere individuelle<br />

Gustavo: Immer<br />

soll alles nach<br />

Plan gehen. Dabei<br />

kommt es gerade<br />

mit Kunden auf<br />

Spontanität an!<br />

Doch wenn ich<br />

Müller auf Feste<br />

mitnehme, sitzt er<br />

in der Ecke und die<br />

Gespräche muss<br />

ich alleine führen.<br />

Kommen die Kunden<br />

dann in die<br />

Firma, beschwert<br />

er sich nur, dass sie<br />

unangemeldet reinplatzen.<br />

So kann<br />

das nicht weitergehen.<br />

Wir müssen<br />

spontaner werden!<br />

Günther: Ständig<br />

platzt jemand in<br />

mein Büro. Zu Sitzungen<br />

kommen<br />

aber fast alle zu<br />

spät. Nach der Arbeit<br />

kann ich mich<br />

nicht ausruhen,<br />

weil ich ständig<br />

auf irgendwelche<br />

Fiestas muss.<br />

Stundenlang<br />

sitzen die Chilenen<br />

da herum.<br />

Wozu? Die Zeit<br />

könnte man viel<br />

sinnvoller nutzen.<br />

So kann das nicht<br />

weitergehen.<br />

Wir müssen effizienter<br />

werden!


SCOOP 1/2013<br />

11<br />

GEWINNSPIEL<br />

Testen Sie Ihre interkulturelle Kompetenz mit unseren<br />

Quizfragen und gewinnen Sie!<br />

1. Wer schenkt in Japan die Getränke ein?<br />

a) Der Gastgeber<br />

b) Der Sitznachbar<br />

c) Man selbst<br />

2. Was sollten Ausländer in England<br />

tunlichst vermeiden?<br />

a) Das Königshaus kritisieren<br />

b) Das Wetter beklagen<br />

c) Über das Essen lästern<br />

3. Was gehört in Chile zum beruflichen<br />

Alltag?<br />

a) Krawattenpflicht für alle<br />

b) Ein ausgedehnter Fünf-Uhr-Tee<br />

c) Ein Begrüßungskuss auf die Wange<br />

4. Was ist die übliche Praxis in<br />

amerikanischen Restaurants?<br />

a) Der Gast setzt sich direkt an die Bar<br />

b) Der Gast setzt sich selbstständig an<br />

einen freien Tisch<br />

c) Der Gast wartet, bis der Kellner ihn zu<br />

seinem Platz führt<br />

Der erste Gewinner darf sich ein<br />

internationales Delikatessenpaket<br />

schmecken lassen, der zweite Gewinner<br />

lässt sich von einem Bildband durch die<br />

Länder dieser Erde führen und als dritten<br />

Gewinn gibt es einen Leuchtglobus.<br />

Viel Glück!<br />

Bitte schicken Sie Ihre Antwort bis zum<br />

01.06.2013 an:<br />

Scoop Redaktion<br />

<strong>K+S</strong> Aktien gesellschaft<br />

Bertha-von-Suttner-Straße 7<br />

34131 Kassel<br />

Per E-Mail ist Ihnen lieber?<br />

scoop@k-plus-s.com<br />

„Ein wichtiger<br />

Erfolgsfaktor“<br />

Prof. Dr. Wolfgang Fritz ist<br />

Experte für interkulturelle<br />

Kompetenz. Er lehrt an der<br />

Universität Braunschweig.<br />

Wieso gilt interkulturelle<br />

Kompetenz als Schlüsselqualifikation?<br />

Die Wirtschaft wird<br />

zuneh mend internationaler,<br />

Firmen schließen<br />

länder übergreifende<br />

Verträ ge, und so begegnen<br />

sich im Berufsleben immer mehr Menschen<br />

unterschiedlicher Kulturen. Ohne<br />

interkulturelle Kompetenz sind im Umgang<br />

miteinander Missverständnisse<br />

und Konflikte kaum zu vermeiden. Ich<br />

selbst habe einmal bei einer Konferenz<br />

in Asien den Vortrag eines japanischen<br />

Kollegen vor anderen Kollegen kritisiert.<br />

Diese Art direkte Kritik ist in der ostasiatischen<br />

Kultur aber so verpönt, dass ich<br />

sowohl das Ansehen meines Kollegen<br />

als auch mein eigenes aufs Spiel setzte:<br />

Der Kollege wollte danach nichts mehr<br />

mit mir zu tun haben.<br />

Fotos: Christobal Olivares, TU Braunschweig, <strong>K+S</strong> Illustration: KircherBurkhardt Infografik<br />

Vorbereitungen gehören ebenfalls dazu.<br />

In Kassel gibt es seit diesem Jahr auch<br />

ein offenes Seminar, das sich an Mitarbeiter<br />

richtet, die zwar keine Expats<br />

sind, für die der Kontakt mit den Kollegen<br />

im Ausland jedoch zum Alltag gehört.<br />

Die Investition in Schulungen rechnet<br />

sich, denn laut Institut für Interkulturelles<br />

Management (IFM) scheitern 30 Prozent<br />

aller Entsendungen ins Ausland<br />

an mangelnder interkultureller Kompetenz.<br />

Doch wie sehen die Fettnäpfchen<br />

aus, in die ein Mitarbeiter stolpern kann?<br />

Dr. Jorge Peña, der als Experte für interkulturelle<br />

Zusammenarbeit auch <strong>K+S</strong>-Mitar-<br />

» Im Umgang mit<br />

fremden Kulturen ist<br />

gegenseitiger Respekt<br />

überaus wichtig.<br />

Sensibilität,<br />

Offenheit und<br />

Akzeptanz<br />

ergeben sich<br />

dann wie von<br />

selbst. «<br />

Andrea Meergans,<br />

Leiterin obere<br />

Führungskräfte und<br />

internationale HR-<br />

Koordination<br />

beiter schult, kennt zahlreiche. Dennoch<br />

ist es ihm wichtig, nie aus den Augen zu<br />

verlieren, dass wir es überall auf der Welt<br />

zunächst mit Individuen zu tun haben. Er<br />

warnt davor, in die Klischeefalle zu tappen<br />

oder gar Vorurteile zu festigen.<br />

Dennoch lässt es sich nicht von der<br />

Hand weisen, dass international große<br />

Unterschiede herrschen. Zum Beispiel<br />

bei der Frage, welcher Umgangston angebracht<br />

ist: „Während in einigen Ländern<br />

die nüchterne Sachebene dominiert, spielt<br />

in anderen die Beziehungsebene eine viel<br />

wichtigere Rolle“, so Andrea Meergans.<br />

Anne Unterforsthuber weiß, wovon die<br />

Rede ist. Vor wenigen Monaten wechselte<br />

sie aus Kassel nach Santiago de Chile.<br />

Dort leitet sie die Einheit Business Development<br />

bei der SPL. „Während sich<br />

Deutsche gerade im beruflichen Umfeld<br />

eher distanziert begegnen, sind Chilenen<br />

viel herzlicher. Ein Kuss auf die Wange<br />

ist selbst bei der ersten Begegnung<br />

nichts Ungewöhnliches.“<br />

Das kann Javier Fernández Sonnenberg<br />

bestätigen. Der Chilene<br />

kam vor vier Jahren nach<br />

Deutschland. Er ist Controller<br />

bei der esco in Hannover.<br />

„Chilenen stehen im Gespräch<br />

näher zusammen,<br />

und es ist ganz normal<br />

sich zu berühren.<br />

Wer das in Deutsch-<br />

land so handhabt, läuft Gefahr, dass<br />

sein Verhalten aufdringlich wirkt oder<br />

als Flirten aufgefasst wird“, sagt Javier.<br />

Aber nicht überall lauern Fettnäpfchen<br />

und Stolpersteine. Manche kulturellen Eigenheiten<br />

erweisen sich trotz ihrer Fremdheit<br />

als hilfreich und angenehm: „In Chile<br />

verbringen die Kollegen nach Feierabend<br />

viel Zeit miteinander“, erzählt Anne. „Das<br />

kommt nicht nur dem Arbeitsklima zugute,<br />

sondern auch Neuankömmlingen wie<br />

mir. Ich bin von den Kollegen sofort herzlich<br />

integriert worden.“<br />

Pläne schmieden und Feste feiern<br />

Javier – das chilenische Sozialleben gewohnt<br />

– hatte es diesbezüglich nicht<br />

ganz so leicht: „Das Alleinsein war anfangs<br />

das Schwierigste für mich. Es hat<br />

eine Weile gedauert, bis ich verstanden<br />

habe, dass es in Deutschland darauf ankommt,<br />

aktiv Kontakte zu knüpfen.“<br />

Doch auch er weiß so manche als typisch<br />

deutsch geltende Eigenheit zu schätzen.<br />

„Chilenen sind meist spontan. Kaum einer<br />

kommt auf die Idee, Wochen im voraus zu<br />

planen. Doch das kann nicht nur sinnvoll<br />

sein, sondern richtig Spaß machen“, sagt<br />

Javier. Spontaneität und Feierfreude sind<br />

ihm beim vielen Planen aber keineswegs<br />

abhanden gekommen. Ob Münchner Oktoberfest<br />

oder Kölner Karneval: „Wer<br />

glaubt, die Deutschen könnten nicht feiern,<br />

hat keine Ahnung.“<br />

Was zeichnet einen interkulturell<br />

kompetenten Mitarbeiter aus?<br />

Er oder sie sollte in der Lage sein, sich in<br />

einer fremden Kultur zu orientieren. Dabei<br />

helfen Sprachkenntnisse sicherlich<br />

enorm, aber nicht nur. Ebenso wichtig<br />

sind Kenntnisse über kulturelle Unterschiede<br />

sowie der angemessene Umgang<br />

mit ihnen. Zugleich gilt es, die unternehmerischen<br />

Ziele im Auge zu<br />

behalten, wegen derer die Entsendung<br />

des Mitarbeiters überhaupt stattfindet.<br />

Schließlich lohnt sich die Entsendung für<br />

das Unternehmen nur, wenn die gesetzten<br />

Ziele auch erreicht werden.<br />

Wie wirkt sich interkulturelle Kompetenz<br />

auf den Unternehmenserfolg aus?<br />

Studien haben gezeigt, dass der Erfolg<br />

eines Unternehmens im Ausland mit<br />

dem Auftreten der entsendeten Mitarbeiter<br />

steht und fällt. Ein interkulturell<br />

geschulter Mitarbeiter erhöht die Chancen<br />

auf Erfolg immens. Umgekehrt kann<br />

erheblicher Schaden entstehen, wenn es<br />

an interkultureller Kompetenz fehlt. Ein<br />

Beispiel: Ein großer US-Automobilkonzern<br />

setzte einen Amerikaner an die<br />

Spitze der japanischen Niederlassung.<br />

Dieser bislang sehr erfolgreiche Manager<br />

sprach weder die Sprache, noch<br />

kannte er die japanischen Sitten und Gebräuche.<br />

Geplante Verträge sind aufgrund<br />

seiner Unkenntnis bezüglich bestimmter<br />

Gepflogenheiten gescheitert.<br />

Für das Unternehmen war das nicht nur<br />

ein finanzielles Desaster, sondern schädigte<br />

auch das Ansehen vor Ort.


12 LEBEN LIVING<br />

/ VIVRE / VIVIR / VIVER<br />

HARTE SCHALE,<br />

KÖSTLICHER KERN<br />

Obwohl sie eigentlich aus Asien stammen, fühlen Mandelbäume sich nirgends so wohl wie<br />

in Kalifornien. Von hier geht das beliebte Steinobst in alle Welt. <strong>K+S</strong> North America liefert die<br />

Mineralien für ertragreiches Wachstum. VON KARSTEN LEMM


SCOOP 1/2013 13<br />

Süße<br />

Begleiterin<br />

Mandeln spielen seit<br />

Tausenden Jahren eine<br />

Rolle auf dem<br />

Speiseplan und in<br />

traditionellen Bräuchen.<br />

PHARAONEN<br />

In der Bibel werden Mandeln<br />

als Zutat für das Brot ägyptischer<br />

Pharaonen erwähnt.<br />

Sie galten als Delikatesse<br />

und lagen sogar als Beigabe<br />

im Grab des ägyptischen<br />

Königs Tutanchamun.<br />

MARZIPAN<br />

Marzipanrohmasse besteht<br />

aus gebrühten, geschälten<br />

und anschließend zerstoßenen<br />

Mandeln sowie Zucker.<br />

Die Qualität der Masse ist<br />

umso höher, je niedriger der<br />

Zuckergehalt ist.<br />

Im Frühjhar<br />

verwandelt sich das<br />

Central Valley in<br />

Kalifornien in ein<br />

rosa Blütenmeer.<br />

Bakersfield, zwei Autostunden nördlich<br />

von Los Angeles. Schnurgerade<br />

stehen die Neuen in der Landschaft<br />

und recken ihre zarten Zweige in den blauen<br />

Himmel. Mithilfe von GPS-Systemen ist<br />

ihre Position präzise abgemessen. Bienen<br />

schwirren um die Alten herum, die bereits<br />

in Blüte stehen. Der Frühling kündigt<br />

sich an im südlichen Central Valley<br />

in Kalifornien. Doch von den Jünglingen<br />

werden in diesem Jahr noch keine Großtaten<br />

erwartet: „Mandelbäume brauchen<br />

drei Jahre, bis sie Früchte tragen“, erklärt<br />

Trey Few, Sales Manager für Düngemittel<br />

bei <strong>K+S</strong> North America. Prunus Dulcis<br />

lautet ihr botanischer Name, was so<br />

viel heißt wie Süßpflaume. Die Pflanzen,<br />

an denen Trey Few vorbeifährt, sind gerade<br />

zwölf Monate alt und haben noch<br />

Zeit zum Wachsen, ehe sie dazu beitragen<br />

werden, den Appetit der Welt<br />

auf Mandeln „Made in California“<br />

zu stillen. Argarbetriebe wie<br />

die Donald Valpredo Farms,<br />

die Trey Few in Bakersfield besucht,<br />

lassen immer neue Plantagen<br />

in den Himmel wachsen:<br />

Dank der steigenden Nachfrage<br />

hat sich die Produktion in den<br />

vergangenen zehn Jahren nahezu<br />

verdoppelt und die Mandel, noch<br />

vor Wein, zu Kaliforniens wichtigstem<br />

Agrar-Exportprodukt gemacht. Mehr<br />

als 80 Prozent aller Mandeln, die weltweit<br />

gegessen werden, stammen von hier. Die<br />

Deutschen sind die viertgrößten Abnehmer.<br />

Nur China, Spanien und Indien kaufen<br />

noch mehr Mandeln in Kalifornien ein.<br />

Für <strong>K+S</strong> bedeutet der Boom eine noch<br />

stärkere Marktpräsenz, denn viele Farmer<br />

ersetzen Baumwoll-Felder, deren Bewässerung<br />

ihnen zu teuer wird, durch Mandel-<br />

Plantagen. „Denen können wir unsere Produkte<br />

anbieten“, sagt Few. Zum Beispiel<br />

den Spezialdünger KALISOP®. Denn: Mandelbäume<br />

entziehen dem Boden hohe<br />

Mengen an Kalium, das die Farmer fortwährend<br />

ersetzen müssen, um nachhaltig<br />

zu arbeiten und ihre Erträge zu steigern.<br />

„Der Mandelboom ist für uns ein Segen“,<br />

so der 46-jährige Vertriebsmanager. „Etwa<br />

die Hälfte unseres Kaliumsulfat-Absatzes<br />

in Kalifornien geht darauf zurück.“ Few<br />

hat den Überblick. Von seinem Büro im<br />

Bundesstaat Georgia aus betreut er Kunden<br />

in den USA und Kanada.<br />

Mandeln sind extrem gesund<br />

Es sind Kunden wie Enrique Martinez,<br />

Manager und Mitbesitzer der Valpredo<br />

Farms, die das Geschäft vorantreiben. Seit<br />

1978 lebt der gebürtige Mexikaner in Bakersfield.<br />

Auf mehr als 2000 Hektar baut<br />

sein Familienbetrieb fast zwei Dutzend<br />

Gemüsesorten an – von Kohl, Kopfsalat<br />

und Karotten bis hin zu Petersilie, Paprika<br />

und Wassermelonen. Noch immer versteht<br />

der 51-Jährige sich in erster Linie als<br />

Gemüsebauer, auch wenn er immer stärker<br />

auf Mandelbäume setzt: Zu 600 Hektar,<br />

die schon bepflanzt sind, sollen weitere<br />

160 Hektar hinzukommen.<br />

„Hätten Sie vor 15 Jahren daran gedacht,<br />

Salat mit Mandelsplittern zu essen oder<br />

Mandelmilch zu trinken?“, fragt Martinez.<br />

Er sitzt in seinem Büro, ein breiter Mann<br />

hinter einem massiven Holzschreibtisch.<br />

Er lehnt sich ein Stück vor und erzählt von<br />

steigenden Umsätzen, vor allem in Asien,<br />

von der wachsenden Mittelklasse in<br />

Indien, die ihren Wohlstand mit Mandelsnacks<br />

aus Kalifornien feiert, und vom<br />

stärkeren Bewusstsein der Menschen<br />

überall auf der Welt, dass Mandeln essen<br />

gut ist für Herz, Kreislauf und Ernährung.<br />

„Sie sind sehr gesund“, erklärt Martinez,<br />

„viel besser als Erdnüsse.“<br />

Etwa die Hälfte des<br />

Kaliumsulfat-Absatzes<br />

von <strong>K+S</strong> in Kalifornien<br />

geht in den Mandelanbau<br />

Das Central Valley, ein gut 700 Kilometer<br />

großes Tal, eingerahmt von der Sierra Nevada<br />

und Bergketten entlang der Küste,<br />

bietet den Mandeln ideale Bedingungen<br />

zum Wachsen und Gedeihen: sonnige, trockene<br />

Sommer, kühle, aber nicht zu kalte<br />

Winter und dazu ein Boden, der schon von<br />

Natur aus reich an Nährstoffen ist, nicht<br />

zuletzt deshalb, weil das Central Valley<br />

zu Urzeiten die Bodenplatte eines gigantischen<br />

Sees bildete. Jahrzehntelang genügten<br />

diese Voraussetzungen vielen Farmern,<br />

um mit ihren Mandelplantagen die<br />

Nachfrage zu befriedigen. Doch der steigende<br />

Bedarf erfordert ein Umdenken.<br />

Die Fortschritte in der Agrarwissenschaft<br />

helfen den Landwirten, ihre Ernte deutlich<br />

zu verbessern. Hand in Hand mit ihren<br />

Partnern in der Düngemittelindus trie<br />

sind sie zum Beispiel dazu übergegangen,<br />

die Bäume zu pflanzen, Äste sorgsamer<br />

zu beschneiden und WEITER AUF SEITE 14<br />

»<br />

Fotos: Inga Spence/Alamy, Peter Barritt/Alamy, Robin<br />

Chapman/Alamy, Karsten Lemm, thinkstock<br />

Experten unter sich: Trey Few (r.) von <strong>K+S</strong> North<br />

America mit Mandelfarmer Enrique Martinez.<br />

Mandeln:<br />

lecker für den<br />

Gaumen und<br />

gesund für’s Herz


14<br />

LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />

SCOOP 1/2013<br />

FLÜSSIGE WOHLTAT<br />

Mandelöl ist ein sehr verträgliches<br />

und vielseitig einsetzbares Basisöl.<br />

Es kann ebenso gut in der<br />

Körperpflege verwendet<br />

werden als auch in<br />

der Feinschmecker-<br />

Küche.<br />

RELIGION<br />

Die Mandel gilt im Christentum<br />

als Symbol der Erlösung<br />

und spielte schon unter Karl<br />

dem Großen auch landwirtschaftlich<br />

eine wichtige Rolle:<br />

Er befahl 812 den Anbau in<br />

den königlichen Gütern.<br />

GLÜCKSBRINGER<br />

Besonders im Mittelmeerraum<br />

werden Mandeln mit<br />

farbiger Glasur umhüllt. Oft<br />

werden sie auf Hochzeiten<br />

und Taufen verschenkt und<br />

sollen Glück und Gesundheit<br />

bringen.<br />

»<br />

moderne Bewässerungssysteme zu installieren,<br />

die Feuchtigkeit sparsam, aber<br />

punktgenau an der Wurzel anbringen –<br />

oft gemeinsam mit Düngemitteln, die<br />

je nach Jahreszeit auf den Nährstoffbedarf<br />

der Pflanze abgestimmt werden. „Es<br />

geht immer darum, dem Baum zu helfen“,<br />

sagt Martinez, „und das Timing ist dabei<br />

enorm wichtig.“ Unterstützung holt sich<br />

der Farmer, der zwei Dutzend Pflanzenarten<br />

im Blick behalten muss, von seinem<br />

„Pest Control Advisor“, Jeff Rasmussen.<br />

Der wiederum arbeitet eng mit Jon Collison,<br />

dem zuständigen Regionalmanager<br />

eines <strong>K+S</strong>-Vertriebspartners, zusammen.<br />

Der Dünger bringt’s<br />

„Kalifornien ist ein strategisch wichtiger<br />

Wachstumsmarkt für uns“, sagt Trey Few,<br />

„und der Schlüssel zum Erfolg liegt in den<br />

engen Beziehungen zwischen Farmern<br />

und ihren Zulieferern.“ Mit Collison verbindet<br />

Few, der seit 1998 für <strong>K+S</strong> arbeitet,<br />

eine lange Freundschaft, und gemeinsam<br />

nutzen die Agrar-Experten ihre Netzwerke,<br />

um Bauern von der Wichtigkeit der gezielten<br />

Düngung zu überzeugen. „Wer verlässlich<br />

hohe Erträge erwirtschaften will,<br />

muss auf Kaliumsulfat zurückgreifen“, betont<br />

Collison. „Gerade, weil die Produktion<br />

so stark zunimmt.“ Gut 900.000 Tonnen<br />

Mandeln haben kalifornische Bauern<br />

im vorigen Jahr geerntet – ein neuer Rekord,<br />

wieder einmal. Das liegt zum Teil an<br />

neuen Anbauflächen, fast 330.000 Hektar<br />

sind es in Kalifornien mittlerweile. Entscheidend<br />

ist jedoch, dass es den Farmern<br />

USA<br />

Central Valley<br />

Bakersfield<br />

Mandel ist nicht<br />

gleich Mandel<br />

Nonpareil ist die am weitesten<br />

verbreitete Mandelsorte. Sie reift<br />

schneller als alle anderen Mandelsorten,<br />

ist relativ hell und lässt sich<br />

sehr gut blanchieren und hacken.<br />

California hat eine dunklere Haut und<br />

einen intensiveren Geschmack als die<br />

Nonpareil.<br />

Largueta ist die in Spanien am häufigsten<br />

angebaute Sorte. Sie ist<br />

bekannt für ihr besonders intensives<br />

Aroma und den nussigen Geschmack.<br />

6.500<br />

KALIFORNISCHE MANDELBAUERN<br />

produzieren rund 80 Prozent des<br />

weltweiten Bedarfs an Mandeln. Im<br />

vergangenen Jahr wurden etwa<br />

900.000 Tonnen Mandeln auf rund<br />

330.000 Hektar geerntet.


SCOOP 1/2013 15<br />

Was Mandeln wirklich brauchen<br />

Patrick Brown ist Professor an der University of California<br />

Davis und als Experte für Pflanzenwachstum langjähriger<br />

wissenschaftlicher Partner der <strong>K+S</strong> KALI GmbH.<br />

Zur Reifezeit platzt<br />

die lederartige<br />

Fruchtschale der<br />

Mandel auf und<br />

gibt den länglichen<br />

Samen frei.<br />

gelingt, durch hoch entwickelte Anbaumethoden<br />

immer mehr aus ihrem Boden<br />

herauszuholen.<br />

Kaliumsulfat steigert die Erträge<br />

Auch Enrique Martinez ist zu einem überzeugten<br />

Nutzer von Kaliumsulfat geworden.<br />

„Früher habe ich Kalium-Chlorid verwendet,<br />

aber wir probieren Neues aus,<br />

wenn das Erfolg verspricht“, erzählt er.<br />

Dieser Versuch ist gelungen: Junge Mandelbäume,<br />

die er mit <strong>K+S</strong> Düngemittel<br />

versorgt, tragen deutlich mehr Früchte.<br />

„Unser Ertrag ist seit dem Umstieg um<br />

30 Prozent gestiegen“, berichtet Martinez.<br />

„Nun werden wir alle unsere Mandelplantagen<br />

auf diese Weise düngen.“<br />

Martinez hält es nicht länger in seinem<br />

Bürostuhl. Er will hinaus zu seinen Pflanzen.<br />

Vor der Tür wartet der große Chevy<br />

Avalanche, mit dem Martinez täglich seine<br />

Runden dreht. Über holprige Feldwege<br />

geht die Fahrt vorbei an Tomaten und<br />

Zwiebeln, bis das nächste Feld in Sicht<br />

kommt. Dort wuchs früher einmal Baumwolle.<br />

Nun reihen sich die jüngsten Mandelbaum-Setzlinge<br />

einer neben dem anderen.<br />

Dabei wechseln sich die Sorten ab: Hier<br />

die beliebteste Sorte Nonpareil, weil sie verlässlich<br />

große Früchte liefert. Gleich daneben<br />

Monterey- und Sonora-Mandeln. „Nur<br />

so tragen die Bäume reiche Ernte, denn sie<br />

brauchen Fremdbestäubung und etwas<br />

Abwechslung“, erklärt Martinez. Vor allem<br />

aber Menschen, die sich mit Hingabe und<br />

viel Wissen um das Wachstum kümmern.<br />

„Sehen Sie das? Enrique Martinez zeigt<br />

auf die Stämme, die leicht versetzt zueinanderstehen,<br />

ganz bewusst nicht einfach<br />

Seite an Seite. So haben die Bäume, wenn<br />

sie ausgewachsen sind, ein wenig mehr<br />

Platz und stören sich nicht gegenseitig<br />

mit ihrem Astwerk. „Es kostet<br />

etwas mehr Arbeit, sich um<br />

solche Details zu kümmern“,<br />

sagt der Farmer. Doch am Ende<br />

zahlt es sich aus. Die Neuen<br />

werden es ihm danken, indem<br />

sie üppig Früchte spenden.<br />

Trey Few, Sales Manager von<br />

<strong>K+S</strong> North America, freut<br />

sich über die üppige<br />

Mandelblüte.<br />

In der vergangenen Dekade<br />

hat sich der Mandelkonsum<br />

weltweit mehr als verdoppelt.<br />

Wie kommt das?<br />

Früher galten Mandeln vor<br />

allem als fetthaltiger Snack.<br />

Doch viele neue Studien haben<br />

gezeigt, dass sie eine wichtige Rolle<br />

in der Ernährung spielen. Denn: Die Kalorien,<br />

die in Mandeln stecken, belasten<br />

den Körper weniger als solche aus<br />

tierischen Fetten. Es gibt sogar Anzeichen<br />

dafür, dass durch den Genuss von<br />

Mandeln das Herzinfarkt-Risiko sinkt.<br />

In Wachstumsmärkten wie China und<br />

Indien spielt auch der steigende Wohlstand<br />

eine Rolle: Hier werden Gästen<br />

Nüsse serviert – vor allem Mandeln –,<br />

um zu zeigen, dass es einem finanziell<br />

gut geht.<br />

Warum ist Kalifornien das mit<br />

A bstand größte Anbaugebiet für<br />

Mandeln geworden?<br />

Das liegt am Klima und den Randbedingungen.<br />

Für eine gute Ernte sind<br />

kalte Winter mit Temperaturen um die<br />

null Grad eine Grundbedingung. Wichtig<br />

sind aber auch heiße, trockene Sommer<br />

– da haben Schädlinge keine<br />

Chance. Hinzu kommen weite Agrarflächen,<br />

die überwiegend mit wenig<br />

Handarbeit bestellt werden können.<br />

Zudem eignen sich Mandelbäume sehr<br />

gut für moderne Anbaumethoden. In<br />

anderen Ländern sind die Bedingungen<br />

oft nicht so günstig. In Spanien etwa<br />

sind die Kosten für Land und Wasser<br />

ein Problem. Die Türkei hat Land, aber<br />

nicht die besten Voraussetzungen hinsichtlich<br />

Klima und Wasser, und auch<br />

in China gedeihen sie nicht gut.<br />

Wie haben die kalifornischen Farmer<br />

die Nachfrage befriedigen können?<br />

Viele Produzenten haben viel in die<br />

Mechanisierung investiert: Sie haben<br />

automatische Bewässerungsanlagen<br />

und Management-Systeme für die<br />

Düngemittelzufuhr angeschafft und<br />

bei der Ernte von Handarbeit auf<br />

Maschinen umgestellt. Das hat in den<br />

vergangenen 20 Jahren zu einer Verdoppelung<br />

der Erträge geführt. Früher<br />

fuhren Mandelfarmer gern mit dem<br />

Auto-Aufkleber durchs Land: „Gib mir<br />

800 Kilo, und ich bin ein glücklicher<br />

Mann!“ Heute kommen gute Anbauer<br />

auf 1600 Kilo pro Hektar.<br />

Woher kommt diese deutliche<br />

E rtragssteigerung?<br />

Die beiden entscheidenden Faktoren<br />

sind Bewässerung und Düngung. Die<br />

» Mandelbäume haben<br />

einen sehr hohen<br />

Kaliumbedarf. Das<br />

haben viele Anbauer<br />

lange nicht gewusst. «<br />

Ertragssteigerungen sind fast<br />

ausschließlich auf modernere<br />

Arten der Wasser- und<br />

Düngemittelzufuhr zurückzuführen.<br />

Eine große Rolle<br />

dabei spielt ein besseres Verständnis<br />

davon, wie wichtig<br />

unter anderem Kalium und bestimmte<br />

Spurenelemente, vor allem<br />

Bor und Zink, für die Pflanzen sind.<br />

Mandelbäume haben einen sehr hohen<br />

Kalium-Bedarf: Ein Ertrag von 2000<br />

Kilo Mandeln kann dem Boden rund<br />

145 Kilo Kalium entziehen. Das war vielen<br />

Anbauern lange Zeit nicht bewusst,<br />

weil wir in Kalifornien sehr nährstoffreiche<br />

Böden haben. Doch wer nachhaltig<br />

Landwirtschaft betreiben will,<br />

muss ersetzen, was die Pflanzen dem<br />

Boden entziehen.<br />

Wie kann die Produktion weiter<br />

erhöht werden?<br />

Ich sehe noch reichlich Möglichkeiten,<br />

auf gleicher Fläche die Erträge zu steigern.<br />

Etwa die Hälfte der Mandelfarmer<br />

produziert bisher nur 800 Kilo pro<br />

Hektar, also weit unter dem, was<br />

möglich ist. Besonders kleine Betriebe<br />

nutzen noch veraltete Technik, und<br />

manche geben sich schlicht mit dem<br />

zufrieden, was sie jetzt schon erreichen.<br />

Denkbar sind aus wissenschaftlicher<br />

Sicht bis zu 2500 Kilo. Voraussetzung<br />

ist allerdings immer, dass<br />

Düngung und Bewässerung so effizient<br />

wie möglich sind: Von 100 Kilo Düngemittel,<br />

die schlecht angewendet werden,<br />

nehmen die Bäume nur 50 Kilo<br />

auf. Richtig angewendet, können es<br />

dagegen bis zu 80 Kilo sein.<br />

Essen Sie selbst gern Mandeln?<br />

O ja, reichlich! Das bringt schon die Arbeit<br />

mit sich. Für unsere Experimente<br />

besorgen wir uns Mandeln direkt von<br />

den Erzeugern. Im Labor werden die<br />

Mandeln getrocknet, geschält und gewogen.<br />

Wenn wir fertig sind, werden<br />

sie gegessen. Ich röste sie dann oder<br />

hebe sie vakuumverpackt für später<br />

auf. Es ist unglaublich, wie gut eine<br />

frisch geröstete Mandel schmecken<br />

kann: wunderbar knackig und voller<br />

Aroma. Aber am besten sind sie frisch.<br />

Fotos: thinkstock, Agentur Bridgeman, Alamy (4), Karsten Lemm, Jill Carmel


16<br />

LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />

SCOOP 1/2013<br />

VOM SALZ, DAS AUCH HEILEN KANN<br />

Muskeln entspannen, Pflanzen ernähren oder<br />

Flecken entfernen – und das ist längst noch nicht<br />

alles, was Bittersalz kann. Es gilt als universales<br />

Allzweckmittel: Porträt eines Multitalents.<br />

Da staunte der Bauer: Blessuren,<br />

Muskelzerrungen und entzündete<br />

Gelenke seiner Kühe heilten in<br />

letzter Zeit schneller. Dabei hatte er doch<br />

nichts anders gemacht als sonst. Lediglich<br />

umgezogen war er mit seinen Tieren.<br />

Die neue Weide lag direkt an einer<br />

Quelle und oft standen die Tiere auch darin.<br />

Ob vielleicht das Wasser…? Obwohl<br />

es so bitter war? Tatsächlich: Das Wasser<br />

war ausschlaggebend. Der Bauer war<br />

auf eine Heilquelle mit hohem Magnesiumsulfat-Anteil<br />

gestoßen. Das war 1618<br />

in Epsom, Grafschaft Surrey, Südengland.<br />

Die Kunde vom Wunderwasser verbreitete<br />

sich schnell und Epsom wurde zum<br />

Wallfahrtsort der englischen High Society.<br />

1695 konnte der Arzt und Botaniker<br />

Nehemiah Grew dann durch eine chemische<br />

Analyse auch den wissenschaftlichen<br />

Beweis für die Wirkung von im Wasser gelöstem<br />

Magnesiumssulfat liefern: Magnesium<br />

aktiviert heilende Enzyme im Körper,<br />

während die Sulfate helfen, Giftstoffe und<br />

Eiweiß aus den Gelenken zu transportieren.<br />

So beginnt die weltweite Erfolgsgeschichte<br />

des Epsom Salt oder Bittersalzes,<br />

wie es in Deutschland heißt, und das<br />

mit gutem Grund, denn Bittersalz ist ein<br />

Multitalent. In entsprechender Dosierung<br />

ist es für äußere wie auch innere Anwendungen,<br />

für Menschen, Tiere und Pflanzen<br />

geeignet. Es verhindert Krampfanfälle,<br />

lässt Wunden schneller heilen und<br />

unterstützt die Muskelentspannung. Außerdem<br />

macht es Leder weich und verhilft<br />

insbesondere Pflanzen zu kräftigerem<br />

Wuchs.<br />

Die <strong>K+S</strong> KALI GmbH ist der weltweit<br />

größte Produzent von Bittersalz, das als<br />

Düngemittel oder in verschiedenen Industrien<br />

benötigt wird: in der Landwirt-<br />

» Unsere deutschen<br />

Kalilagerstätten<br />

enthalten als einzige<br />

weltweit Magnesium<br />

und Schwefel. «<br />

schaft, der chemischen Industrie und der<br />

Pharmaindustrie, der Lebensmittelwirtschaft<br />

und nicht zuletzt in der Gesundheitsbranche.<br />

Magnesiumsulfat lässt sich auch synthetisch<br />

im Labor herstellen, doch das von<br />

<strong>K+S</strong> produzierte Mineral ist natürlichen<br />

Ursprungs. „Wir gewinnen – und das ist<br />

weltweit einzigartig – den Rohstoff bergmännisch<br />

an unseren deutschen Standorten“,<br />

sagt Enrique Jorge Tonagel, Leiter<br />

der Einheit Industrie der <strong>K+S</strong> KALI GmbH.<br />

„Unser entscheidender Vorteil ist, dass<br />

das Rohsalz in den deutschen Lagerstätten<br />

Kieserit enthält. Das ist eine Form des<br />

Magnesiumsulfats, aus dem das Bittersalz<br />

hergestellt werden kann“, erklärt Dr. Marcus<br />

Roß, Leiter der Einheit Kieserit, Epso,<br />

CMS Agro. Das Kieserit muss dabei in einem<br />

elektrostatischen Trennverfahrenvon<br />

den anderen Mineralien im Rohsalz<br />

getrennt werden. Das so isolierte Mineral<br />

steht dann bereit für die Herstellung verschiedener<br />

Bittersalz-Produkte.<br />

Der Erfolg von Bittersalz oder Epsom<br />

Salt im medizinischen Bereich liegt, wie<br />

der englische Bauer so treffend beobachtet<br />

hatte, in der muskelentspannenden,<br />

entgiftenden und enzymanregenden<br />

Wirkung, die nicht zuletzt auch der<br />

Haut zugute kommt. Sie wird gepflegt,<br />

der Stoffwechsel sowie die körpereigene<br />

Feuchtigkeitsregulation werden angekurbelt.<br />

Kein Wunder also, dass das Baden<br />

in Bittersalz nach der Entdeckung<br />

des Wunderwassers höchst populär wurde.<br />

Très chic! Als jedoch Ärzte begannen,<br />

den Gebrauch der Bäder als Heilmittel zu<br />

verordnen, war Schluss mit der Modeerscheinung,<br />

denn eine medizinische Anwendung<br />

war noch nie besonders schick.<br />

Riesiger Sympathiebonus<br />

Die Popularität von dem zu Unrecht verschmähten<br />

Bittersalz feierte jedoch ein<br />

furioses Comeback, seit die Wellnessbranche<br />

es für sich entdeckt hat und in Form<br />

diverser Entspannungs- und Wohlfühlprodukte<br />

wieder an den Kunden bringt.<br />

Dem erprobten und seit Jahrhunderten<br />

bewährten Mittel samt der mit ihm verbundenen<br />

Verfahren wurde in den letzten<br />

Jahren ein modernes Image verpasst,<br />

was dem guten, alten Bittersalz zu einem


SCOOP 1/2013 17<br />

Vielseitig für<br />

Industrie und Alltag<br />

<strong>K+S</strong> liefert zahlreiche Produkte und<br />

fertige Erzeugnisse, die aus Bittersalz<br />

bestehen oder deren mineralische<br />

Grundlage bilden. Eine Auswahl:<br />

Bittersalz, Ph. Eur., USP: Hoher<br />

Reinheitsgrad mit entsprechenden<br />

Zertifizierungen für Anwendungen<br />

in der pharmazeutischen Industrie<br />

Bittersalz rein, technisch: Hoher<br />

Reinheitsgrad, Anwendung unter<br />

anderem in der Lederproduktion als<br />

Binder von Gerbstoffen<br />

Bittersalz chemisch rein, FCC:<br />

hoher Reinheitsgrad, Anwendung<br />

unter anderem als Zusatzstoff für<br />

die Lebensmittelindustrie<br />

EPSO Top®, Düngemittel:<br />

Magnesium- und Schwefeldüngemittel<br />

zum Einsatz in der<br />

Landwirtschaft als Blattdünger oder<br />

Flüssigdünger<br />

KaSa Mag49®, Futtermittel: Für<br />

die Mischfutterindustrie oder als<br />

Einzelfutter, enthält 49 Prozent<br />

Magnesiumsulfat<br />

mehr als verdienten Revival verhilft: Besonders<br />

in der britischen und amerikanischen<br />

Öffentlichkeit hat das Epsom<br />

Salt – wie das Bittersalz dort heißt<br />

– inzwischen wieder einen riesigen<br />

Sympathiebonus. Als traditionelles<br />

Hausmittel aus der Natur erobert<br />

es sowohl die heimischen<br />

Badezimmer als auch die Wellness-Tempel.<br />

Die <strong>K+S</strong>-Tochter<br />

Morton Salt nutzt die Popularität<br />

des Minerals und hat in den<br />

USA eine eigene Produkt-Linie auf<br />

den Markt gebracht. „Morton Salt<br />

steht seit Generationen für hochwertige<br />

Produkte. Das war ein entschiedender<br />

Vorteil bei der Markteinführung unserer<br />

Epsom Salt-Badezusätze und der<br />

Lotion“, sagt Laurie DeCook, Director of<br />

Consumer Brand Marketing in Chicago.<br />

So hat auch einer der größten Einzelhändler,<br />

die Drogeriekette Walgreen, Mortons<br />

Epsom Salt-Produkte ins Sortiment genommen.<br />

„Seit Januar stehen die Badezusätze<br />

und auch die Lotionen dort in den<br />

Regalen“, freut sich Charlie Post, National<br />

Director of Grocery Sales bei Morton Salt.<br />

Besonders stolz ist er auf die Kooperation<br />

mit Walmart. Die erste Lieferung an den<br />

Einzelhandelsgiganten wird im ersten<br />

Quartal dieses Jahres die Produktionshallen<br />

verlassen.<br />

Stolz auf die Epsom Salt-Produkte: Sara<br />

Shenoha, Tammy Kosarek, Laurie DeCook,<br />

Sandra Cantlin (hinten v.l.), Cara O‘Hare,<br />

Dave Harvey, Glen Nishimura (vorn v.l.)<br />

von Morton Salt.<br />

Der Absatzmarkt sind zwar die USA, aber<br />

das Bittersalz kommt aus dem Werk Werra<br />

in Deutschland. Dort sorgen die ständigen<br />

Qualitätskontrollen durch die<br />

zuständigen Aufsichtsbehörden (z.B. Regierungspräsidium<br />

Darmstadt) und die<br />

Food and Drug Administration (FDA) aus<br />

den USA für höchsten Produktstandard.<br />

„Das ist ausschlaggebend für den Erfolg<br />

der Produkte, denn nur dadurch können<br />

wir den natürlichen Ursprung des Bittersalzes<br />

garantieren“, so DeCook.<br />

Bittersalz mit Lavendelduft<br />

Morton Salt bietet den Badezusatz<br />

in den Sorten Natur, Lavendel<br />

und Eukalyptus sowie eine<br />

Körperlotion an. „Das ist einzigartig<br />

auf dem Markt“, sagt die Managerin<br />

stolz. Die Lotion ist geruchlos<br />

und zieht schnell ein. Wer also keine<br />

Zeit für ein Bad hat oder unterwegs ist,<br />

nimmt eben die Lotion, so DeCook. Die<br />

Zielgruppe ist ebenso vielfältig, wie das<br />

Angebot: Jung und Alt, Frauen und Männer,<br />

Heilfaster – die trinken das Bittersalz<br />

zur Entschlackung, Sportler und Rennstallbesitzer.<br />

Auch Rennpferde, lockern ihre<br />

strapazierten Muskeln nach anstrengenden<br />

Wettkämpfen gern beim sogenannten<br />

Floating. Dabei stehen sie bis zur Brust<br />

in einem Wassertank und schweben fast.<br />

Das liegt an der hohen Konzentration des<br />

Epsom Salt im Wasser. Es ist so ähnlich<br />

wie beim Baden im Toten Meer. Bittersalz<br />

ist eben ein Multitalent.<br />

ESTA® Kieserit, Düngemittel:<br />

Für Landwirtschaft, Gartenbau,<br />

Forst- und Sonderkulturen<br />

Morton Salt bietet das<br />

Espom Salt als Badeszusatz in<br />

den Sorten Natur, Lavendel<br />

und Eucalypthus an. Die<br />

geruchlose Lotion enthält<br />

konzentriertes Bittersalz.<br />

Mittel der Wahl:<br />

Bittersalz hilft<br />

als Badezusatz<br />

für Mensch und<br />

Tier, Düngemittel,<br />

Fleckenlöser,<br />

Bleichmittel von<br />

Papier und sogar beim<br />

Brauen von Bier.<br />

Fotos: thinkstock (9), Alamy, <strong>K+S</strong>, PR


18 LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APREN<strong>DER</strong> / APREN<strong>DER</strong><br />

In winzigen Hütten<br />

schliefen die Sklaven,<br />

die tagsüber in den<br />

Salinen arbeiteten, zu<br />

fünft auf dem Boden.<br />

Bonaire beheimatet<br />

17.000 wilde Esel<br />

und zahllose<br />

Leguane, die als<br />

einheimische<br />

Delikatesse gelten.<br />

BONAIRE ist die zweitgrößte<br />

der ABC-Inseln<br />

(Aruba, Bonaire, Curaçao).<br />

Geografisch gehört sie<br />

zu Südamerika, politisch<br />

ist sie eine Gemeinde<br />

der Niederlande. 14.000<br />

Menschen leben hier,<br />

fast alle sind Nachfahren<br />

afrikanischer Sklaven.<br />

Amtssprache ist – neben<br />

Niederländisch – die<br />

Kreol sprache Papiamentu.<br />

Hauptstadt ist Kralendijk.<br />

Curaçao<br />

Bonaire<br />

Fotos: Philip Reeds/Alamy, Agentur Bridgeman, SZ Photo (2), Fototeca/Leemage, thinkstock (5), Collection Fraters van Tilburg/Stadsmuseum Tilburg (NL)<br />

SERIE<br />

SALZ IN <strong>DER</strong><br />

GESCHICHTE<br />

<strong>DER</strong> PREIS DES<br />

WEISSEN GOLDES<br />

Wer auf dem Flamingo-Flughafen der Insel Bonaire<br />

ankommt, wird von einem warmen Wind begrüßt,<br />

der nach Meer riecht und nach Salz schmeckt –<br />

dem Stoff, der wie kein anderer das Schicksal dieses<br />

kleinen Eilandes geprägt hat.<br />

VON CHRISTIN BERNHARDT<br />

D<br />

er spanische Eroberer Alonso de<br />

Ojeda war enttäuscht: Sieben Jahre,<br />

nachdem Christopher Kolumbus<br />

die westindischen Inseln entdeckt<br />

hatte, war er 1499 mit seiner Flotte auf<br />

eine Inselgruppe nördlich der venezola nischen<br />

Küste gestoßen. Worauf er gehofft<br />

hatte, waren Schätze wie die der Inka und<br />

Salz hat wie kaum ein anderer Rohstoff die Geschichte der<br />

Menschheit beeinflusst. Eine Spurensuche durch Raum und Zeit.<br />

Nieder l ändische<br />

Antillen<br />

Maya, wertvolle Rohstoffe wie das Silber<br />

in Peru oder zumindest fruchtbare Böden.<br />

Doch nichts von alledem hatten die drei<br />

kargen Inseln zu bieten und somit auch<br />

nichts, womit Alonso de Ojeda vor der<br />

spanischen Königin Isabella hätte punkten<br />

können. Also sah er den vermeintlichen<br />

Tatsachen ins Auge, hisste die spanische<br />

Flagge und nannte die Inseln „Islas<br />

Inútiles“, nutzlose Inseln. Doch Ojeda hatte<br />

nicht richtig hingeschaut und das Potenzial<br />

der Inseln gewaltig unterschätzt.<br />

Anders als die holländischen Seefahrer:<br />

Diese nahmen die drei Inseln, die heute<br />

als Aruba, Bonaire und Curaçao bekannt<br />

sind, oder auch als ABC-Inseln, dem spanischen<br />

Erzfeind 1636 ab. Während sich die<br />

größte der drei Inseln, Curaçao, aufgrund<br />

ihres natürlichen Hafens und der strategisch<br />

günstigen Lage zum größten Warensowie<br />

Sklavenumschlagplatz der Neuen<br />

Welt entwickelte, kam der Insel Bonaire<br />

eine nicht minder tragende Rolle für die<br />

niederländische Wirtschaft zu. Sie wurde<br />

zum Produktionsort eines der für die niederländische<br />

Seemacht wichtigsten Güter:<br />

Salz. Denn die Insel verfügt über natürliche<br />

Salinen. Die Niederländer – von<br />

Haus aus versiert im Anlegen von Kanälen,<br />

Pumpen und Windmühlen – bauten<br />

diese fachkundig aus, um den Rohstoff<br />

Im 17. Jahrhundert waren<br />

die Niederländer die<br />

größte Seemacht und Salz<br />

der Wind in ihren Segeln<br />

aus dem Meer in großem Stil zu gewinnen.<br />

Wozu aber brauchten sie so viel Salz?<br />

Um 1670 hatte sich das gerade einmal<br />

zwei Millionen Einwohner zählende Volk<br />

zur größten Seemacht der Welt entwi-


19<br />

SKLAVENHANDEL Zwischen 1674 bis<br />

1740 waren für die Westindien-Kompanie<br />

383 Sklavenschiffe auf Fahrt. Die<br />

sogenannte „Dreiecksfahrt“ begann in<br />

einem niederländischen Hafen. Das erste<br />

Ziel war die afrika nische Westküste, wo<br />

Sklaven gekauft und nach Amerika<br />

verschifft wurden. Die größten<br />

Sklavenschiffe transportierten rund 600<br />

Sklaven. Die Reise dauerte über 500 Tage.<br />

ATLA NTISCHER<br />

OZEA N<br />

Niederlande<br />

HERINGE Salz war nicht nur<br />

unabdingbar für die Konservierung der<br />

für die Schifffahrt benötigten Lebens -<br />

mit tel – eingesalzener Fisch war ein<br />

Hauptnahrungsmittel der wachsenden<br />

euro päischen Bevölkerung und die<br />

Herings industrie blühte. Hinzu kam,<br />

dass für die Glasproduktion in Leerdam<br />

und die Herstellung von Keramik in<br />

Delft tonnenweise Salz benötigt wurde.<br />

DREIECKSFAHRTEN Auf der Rückreise nahmen die WIC-Schiffe<br />

Kolonialwaren wie Zucker, Tabak und Salz mit nach Europa, um dann<br />

erneut nach Westafrika und Amerika zu segeln. Die Sklaven wurden<br />

liegend und gefesselt unter Deck transportiert. Damit sie bei Kräften<br />

blieben, zwang man sie alle paar Tage auf Deck zu tanzen.<br />

SALZABBAU Wie die Salzernte<br />

in den Salinen zur Sklavenzeit<br />

aussah, lässt sich anhand dieser<br />

Fotografie vom Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts ableiten: Mit<br />

Spitzhacken zerkleinerten die<br />

Sklaven die Salzschicht, füllten die<br />

Brocken in Schubkarren und<br />

verluden sie auf Schiffe.<br />

ckelt. Mit über 15.000 Schiffen, dem Fünffachen<br />

dessen, was die englische Flotte<br />

besaß, hatten die Niederländer ein Transportmonopol<br />

auf den Weltmeeren inne.<br />

Während für den Handel mit Asien und<br />

Indien die 1602 gegründete Ostindien-<br />

Kompanie (OIC) zuständig war, wickelte<br />

die 1621 gegründete Westindien-Kompanie<br />

(WIC) den Handel mit Afrika und Amerika<br />

ab. Und zwar unter Generaldirektor<br />

Pieter Stuyvesant. Der war zugleich auch<br />

Gouverneur von Curaçao und später<br />

Gouverneur des heutigen New York.<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Kultur im Holland des 17. Jahrhunderts<br />

erfuhren eine ungeahnte<br />

Blüte. Das sogenannte<br />

Goldene Zeitalter hatte be-<br />

gonnen. Doch Voraussetzung dafür war<br />

Salz, denn für das monatelange Segeln<br />

auf hoher See – Dreh- und Angelpunkt<br />

der niederländischen Wirtschaft – waren<br />

gesalzene Produkte wie Hering und<br />

Pökelfleisch unabdingbar. Aber auch für<br />

die wachsende europäische Bevölkerung<br />

war eingesalzener Fisch neben Brot das<br />

wichtigste Nahrungsmittel. Hinzu kam,<br />

dass im 17. Jahrhundert auch die niederländische<br />

Industrie Unmengen Salz verschlang:<br />

nicht nur die Käseproduktion,<br />

sondern auch die Glasproduktion in Leerdam<br />

und die Keramikindustrie in Delft.<br />

Glücklicherweise gab es auf Bonaire mehr<br />

als genug davon. Im Süden der Insel, der<br />

natürlichen Salina di Suit, begannen die<br />

Niederländer mit der systematischen<br />

Ge winnung des begehrten Rohstoffes.<br />

Nach und nach legten sie in den Lagunen<br />

im Norden der Insel weitere Salinen<br />

an, die bis heute etwa zehn Prozent<br />

der Gesamtfläche der Insel umfassen.<br />

Bislang hatte sich die WIC neben den lukrativen<br />

Kaperfahrten auf spanische Goldund<br />

Silberflotten vor allem auf den Handel<br />

mit Zucker aus Brasilien und Sklaven<br />

von der westafrikanischen Küste konzentriert,<br />

doch bereits Ende des 17. Jahrhunderts<br />

war Salz zum wichtigsten<br />

Exportgut der nie- WEITER AUF SEITE 20<br />

Pieter Stuyvesant: Gouverneur der<br />

Niederländischen Antillen und<br />

Generaldirektor der Westindien-<br />

Kompanie (WIC). »


SCOOP 1/2013<br />

DIE KRAFT <strong>DER</strong> SONNE<br />

Über Kanäle gelangt das Meerwasser in die flachen Becken der Lagunen.<br />

Durch stetige Verdunstung erhöht sich die Salzkonzentration, das Salz<br />

kristallisiert, es bilden sich Schichten. Die Sole ist wiederum die perfekte<br />

Lebensgrundlage einer bestimmten Algenart, die nicht nur dem Wasser die<br />

rosa Farbe verleiht, sondern auch den Flamingos, die sich von ihr ernähren.<br />

HISTORISCHE<br />

KULISSE<br />

Heute wird auf<br />

Bonaire wieder<br />

Salz gewonnen.<br />

An die Zeit der<br />

Sklaverei erinnert<br />

neben den<br />

Gebäuden auch<br />

eine Gedenktafel.<br />

ABSCHAFFUNG <strong>DER</strong> SKLAVEREI<br />

Als eine der letzten Kolonialmächte<br />

haben die Niederländer im Jahr 1863 die<br />

Sklaverei abgeschafft. Danach lag die<br />

Salzgewinnung auf Bonaire mangels<br />

Arbeitskräften 100 Jahre lang brach.<br />

30.000<br />

FLAMINGOS<br />

leben in den<br />

Salinen. Sie sind<br />

das Wahrzeichen<br />

von Bonaire.<br />

Fotos: thinkstock (2), Uwe Moser / Alamy, Prisma Bildagentur AG / Alamy, <strong>K+S</strong><br />

»<br />

derländischen Antillen avanciert.<br />

Aller dings war die Gewinnung des Meersalzes<br />

Knochenarbeit. Doch auch dafür<br />

hatten die findigen Niederländer eine<br />

Lösung: Wozu gab es schließlich Sklaven?<br />

Auf den Zuckerrohr-, Baumwoll- und<br />

Tabak plantagen der Kolonien war nichts<br />

so wichtig wie die afrikanischen Zwangsarbeiter,<br />

die zu Hunderttausenden wie<br />

Vieh in die Kolonien verschleppt wurden.<br />

Auch auf den niederländischen Antillen<br />

waren es Sklaven, die nahezu alle<br />

an fallenden Arbeiten erledigten. Auf den<br />

Feldern, in den Herrenhäusern und in den<br />

Salinen. Hier schufteten die sogenannten<br />

Kettensklaven. Ihre Bezeichnung erhielten<br />

sie, weil sie durch Fußfesseln an der<br />

Flucht gehindert werden mussten. Denn<br />

obwohl die Flucht mit dem Abhacken von<br />

Gliedmaßen geahndet wurde, waren die<br />

Arbeitsbedingungen beim Salzabbau im<br />

sogenannten Pekelmeer (Solemeer) so<br />

unmenschlich, dass die Sklaven die Risiken<br />

der Bestrafung immer wieder auf<br />

sich nahmen. Martinus Niewindt, seinerzeit<br />

der höchste katholische Geistliche auf<br />

den Antillen, hat die Verhältnisse in einem<br />

Brief von 1835 beschrieben: „Von Sonnenauf-<br />

bis -untergang an sechs Tagen die<br />

Woche müssen die Kettensklaven diese<br />

schreckliche Arbeit unter der sengenden<br />

Sonne verrichten.<br />

Unmenschliche Bedingungen<br />

Mit den Füßen stehen sie in der beißenden<br />

Sole, die selbst die kleinste Wunde<br />

zur Qual werden lässt. Nachts schlafen<br />

sie in ihren nassen Kleidern auf dem<br />

blanken Steinboden der Sklavenhütten.“<br />

Geblendet von der karibischen Sonne,<br />

die – reflektiert durch die weiße Umgebung<br />

– vielfach zur Erblindung führte,<br />

mussten die Sklaven die sich im<br />

Sole becken bildende Salzschicht mit<br />

Spitzhacken zerkleinern, in Säcke füllen<br />

und mit Schubkarren auf die Schiffe verladen.<br />

Heute sind es Bulldozer, die das<br />

zu einer Dicke von zwölf bis 15 Zentimetern<br />

kristallisierte Salz abbauen und mit<br />

Lastwagen auf die Schiffe transportieren.<br />

Allerdings erst wieder seit 1963, denn<br />

nach Abschaffung der Sklaverei im Jahr<br />

1863 fehlte es an Arbeitskräften und die<br />

Produktion versank in einem 100-jährigen<br />

Schlaf. Heute wird hier wieder Salz<br />

pro duziert, doch an die Zeit der Kettensklaven<br />

erinnern zum Glück nur noch die<br />

Hütten sowie<br />

eine Gedenk tafel.<br />

Was jahrhunderte lang<br />

ein Ort der Qual war, gilt<br />

heute als Naturidylle und<br />

Taucherparadies. Wer von der<br />

Hauptstadt Kralendijk auf der<br />

Küstenstraße Richtung Süden zu<br />

den Salinen fährt, kommt vorbei<br />

an mannshohen Kakteen, dichten<br />

Mangrovenwäldern, wilden Eseln,<br />

Leguanen und Flamingos. Das<br />

Meer leuchtet wie der berühmte<br />

Likör „Blue Curaçao“ mit dem fluoreszierenden<br />

Pink der Solebecken<br />

um die Wette. Eine farbenprächtige<br />

Kulisse für die gleißend hellen<br />

Salzberge – das weiße Gold der<br />

Antillen.


SCOOP 1/2013 21<br />

SICHERHEIT IM BERGBAU:<br />

<strong>DER</strong><br />

SCHUTZHELM<br />

Das Tragen eines Helms im Bergbau ist Pflicht<br />

und gehört zu den Standardmaßnahmen<br />

der Arbeitssicherheit. Seit Anfang der<br />

1950er-Jahre besteht der Kopfschutz aus<br />

Kunststoff. In vielen Ländern zeigt die<br />

Farbe die Funktion seines Trägers an.<br />

KOPFUMFANG<br />

Den Helm gibt es in drei<br />

Größen. Zusätzlich sorgt<br />

der Plastikring im<br />

Innenraum für optimale<br />

Anpassung an jede<br />

Kopfform.<br />

SERIE<br />

AUS <strong>DER</strong><br />

<strong>K+S</strong> WELT<br />

6-PUNKT-<br />

GURTBAND<br />

Zur Innenausstattung<br />

gehört ein schwer<br />

entflammbarer Spezial-<br />

Polsterstreifen.<br />

Zusätzlich verteilen<br />

Bänder die auf den Kopf<br />

einwirkenden Kräfte.<br />

SCHUTZ<br />

Der Helm bietet eine sehr<br />

gute Stoßdämpfung,<br />

hohe Seitensteifigkeit<br />

und Schutz vor<br />

elektrischem Schlag.<br />

Fotos: KircherBurkhardt (2), thinkstock, Nancy Greifenhagen /Alamy<br />

MATERIAL<br />

Duroplast<br />

(Glasfaser-Polyester)<br />

ist ein besonders<br />

alterungsbeständiger<br />

Kunststoff.<br />

LOCH<br />

Wer den Helm nach<br />

Feierabend an den<br />

Nagel hängen will,<br />

kann das hiermit tun.<br />

Helm aufs<br />

Haupt<br />

Seit jeher trugen<br />

Menschen Helme, um<br />

den Kopf zu schützen.<br />

Das war nicht nur für<br />

Krieger lebenswichtig.<br />

SCHUTZ IM KAMPF<br />

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts<br />

trugen Ritter in den<br />

Schlachten geschlossene<br />

Helme. Sie wurden schnell<br />

zum wichtigsten Kopfschutz<br />

der schweren Reiterei. Dadurch<br />

war die Sicht allerdings<br />

sehr eingeschränkt.<br />

REGENRINNE<br />

Für trockene Schultern:<br />

So tropft kein Wasser<br />

an der Seite herunter.<br />

FARBEN<br />

In Deutschland<br />

tragen Steiger und<br />

Aufsichten weiße<br />

Helme, Schlosser<br />

blaue und Elektriker<br />

grüne. Kumpels<br />

erkennt man an der<br />

gelben Farbe,<br />

Sicherheitsleute<br />

tragen orange und<br />

die Grubenwehr rot.<br />

SCHUTZ FÜR RETTER<br />

Feuerwehrhelme waren früher<br />

noch aus Leder oder Metall.<br />

Heute besitzen sie eine<br />

Außenschale aus glasfaserverstärktem<br />

Composite<br />

Thermoglas gegen extreme<br />

mechanische und thermische<br />

Belastungen.


22<br />

LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APREN<strong>DER</strong> / APREN<strong>DER</strong><br />

SCOOP 1/2013<br />

Rohsalz<br />

1. AUFMAHLEN<br />

Im ersten Schritt wird das<br />

Rohsalz auf eine Größe<br />

von 0,1 mm bis 1 mm<br />

zerkleinert.<br />

Kieserit<br />

Kali<br />

Steinsalz<br />

2. FLIESSBETT<br />

Hier werden die verschiedenen Rohsalzkom -<br />

ponenten elektrisch aufgeladen, wobei die<br />

je weiligen Mineralien unterschiedliche La -<br />

dun gen erhalten. Dazu braucht es ein Konditionie<br />

rungsmittel, stetige Luftzufuhr sowie<br />

Wärme und definierte Luftfeuchte im Inneren<br />

des Fließbetts. Das Steinsalz wird positiv, und<br />

die Kali- und Kieseritkomponenten werden<br />

negativ aufgeladen.<br />

Konditionierungsmittel<br />

In Hattorf findet das<br />

ESTA-Verfahren in der<br />

großen Produktionshalle<br />

statt.<br />

Luftzufuhr, Wärme und<br />

definierte Luftfeuchte<br />

EINFACH ANZIEHEND<br />

Wenn das Kali-Rohsalz aus der Grube kommt, beginnt die Veredelung der<br />

Mineralien. Dank der Erfindung des ESTA-Verfahrens durch <strong>K+S</strong>-Forscher<br />

geht dies zum Teil auch ganz ohne den Einsatz von Wasser.<br />

Schon der Ex-Beatle Paul McCartney<br />

hat’s gewusst: „Mutig ist, wer nicht<br />

aufgibt.“ In diesem Sinne war das<br />

<strong>K+S</strong>-Forscherteam nicht nur äußerst mutig,<br />

sondern auch findig: Jahrelang wurde<br />

getüftelt, um ein Verfahren zur Trennung<br />

von Mineralien zu entwickeln, das<br />

ohne den Einsatz von Wasser arbeitet. Mit<br />

Erfolg: „Dank der Entwicklung des ESTA-<br />

Verfahrens ist <strong>K+S</strong> der einzige Kali-Produzent<br />

weltweit, der die verschiedenen<br />

Komponenten aus dem Rohsalz aussortieren<br />

kann, ohne dass dabei Abwässer<br />

entstehen“, sagt Mario Hofmann, stellvertretender<br />

Betriebsleiter im Werk Hattorf<br />

für den Bereich Magnesiumprodukte.<br />

Der Begriff ESTA leitet sich vom Wort Elektrostatik<br />

ab. Jenem Prinzip, das dem Verfahren<br />

zugrunde liegt. Hierbei wird das<br />

millimeterfein gemahlene Rohsalz elektrisch<br />

aufgeladen. Der Trick dabei:<br />

Das Steinsalz erhält eine andere<br />

Ladung als beispielsweise Kali<br />

oder Kieserit. In einer Art Röhre,<br />

dem sogenannten Freifallscheider,<br />

befinden sich ein Plusund<br />

ein Minuspol. Und da sich<br />

Gegensätze bekanntlich anziehen,<br />

landen die negativ geladenen Salzkomponenten<br />

beim Pluspol und die<br />

positiv geladenen beim Minus pol.<br />

Während andere Trennverfahren wie<br />

das Flotations- oder das Heißlöseverfahren<br />

salziges Abwasser produzieren,<br />

läuft das ESTA-Verfahren auf<br />

trockener Basis ab. Hinzu kommt ein<br />

weiterer Vorteil: Das ESTA-Verfahren<br />

verbraucht deutlich weniger<br />

Energie. „Das spart nicht<br />

nur Kosten, sondern schont<br />

die Umwelt auch auf diese<br />

Weise“, sagt Roland Keidel,<br />

Leiter Produktion über Tage<br />

am Standort Hattorf. Kein<br />

Wunder, dass nicht nur Mineralien,<br />

sondern auch die Konkurrenz<br />

das Verfahren anziehend finden<br />

und viel dafür geben würden, die genaue<br />

Funktionsweise zu erfahren. „Die bleibt<br />

aber Betriebsgeheimnis bei <strong>K+S</strong>, schließlich<br />

sichert sie uns einen enormen Wettbewerbsvorteil“,<br />

so Keidel. Aufgrund der<br />

vielen Vorteile wird das ESTA-Verfahren<br />

so häufig wie möglich angewendet. Die<br />

Werke Neuhof, Sigmundshall, Wintershall<br />

und Hattorf nutzen die elektrostatische<br />

» Allen anderen Wettbewerbern ist es<br />

bislang nicht gelungen, die ESTA auf Basis<br />

eigener Entwicklung einzusetzen. «<br />

Mario Hofmann, stellvertretender Betriebsleiter, Bereich<br />

Magnesiumprodukte


SCOOP 1/2013 23<br />

FEINSTAUBANTEIL<br />

Staub wird herausgefiltert<br />

und wei terverarbeitet.<br />

3. FREIFALLSCHEI<strong>DER</strong><br />

Die unterschiedlich aufgeladenen<br />

Salzkörner fallen durch ein Hoch -<br />

spannungsfeld. Auf zwei Meter<br />

Länge ist rechts und links ein positiver<br />

und ein negativer Pol angebracht.<br />

Die Pole sorgen dafür, dass die Körner<br />

je nach Ladung auf die eine oder<br />

die andere Seite gezogen werden.<br />

Dadurch trennen sich die negativ<br />

aufgeladenen Komponenten von<br />

den positiv aufgeladenen.<br />

In Stufe A wird<br />

positiv geladenes<br />

Steinsalz vom Minuspol<br />

angezogen.<br />

Der Pluspol zieht<br />

negativ geladene<br />

Kali- und Kieseritkomponenten<br />

an.<br />

1. FRAKTION<br />

Das Wertstoffgemisch<br />

(Kali<br />

und Kieserit)<br />

wird weiterverarbeitet.<br />

ZUNGEN Die zwei Trennelemente<br />

am unteren Ende des Freifallscheiders<br />

sorgen dafür, dass Steinsalz sowie<br />

Kieserit und Kali unterschiedliche<br />

Wege gehen. In die Mitte fällt das<br />

sogenannte Mittelgut, das sich für<br />

keinen Pol entschieden hat und<br />

das Verfahren ein weiteres Mal<br />

durchläuft.<br />

2. FRAKTION<br />

Mittelgut<br />

3. FRAKTION<br />

Rückstand (NaCl)<br />

Fotos: Bernd Schoelzchen (3), <strong>K+S</strong> Infografik: KircherBurkhardt Infografik<br />

Technik bereits seit den<br />

1970er-Jahren, und Hattorf<br />

setzt ab 2014 durch<br />

eine Erweiterung der<br />

Anlage sogar noch stärker<br />

auf die Trennung<br />

mit dem ESTA-Verfahren.<br />

Nach dem ersten<br />

Einsatz der Technik hat<br />

sich das Forscherteam allerdings<br />

nicht auf dem<br />

Erfolg ausgeruht: „Wir<br />

haben kontinuierlich wei -<br />

tergeforscht, um das Verfahren<br />

noch kostengünstiger<br />

und umweltschonender<br />

zu machen“, sagt<br />

Roland Keidel.<br />

» Das ESTA-Verfahren<br />

schont die Umwelt und<br />

spart erheb -<br />

li che Kosten ge -<br />

gen über dem<br />

Flotations- und<br />

Heißlöseverfahren. «<br />

Roland Keidel, Leiter Produktion über<br />

Tage, Standort Hattorf<br />

Die Freifallscheider in Hattorf. Auf einer Länge von<br />

zwei Metern werden die verschiedenen Salzmineralien<br />

voneinander getrennt.


24<br />

LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APREN<strong>DER</strong> / APREN<strong>DER</strong><br />

SCOOP 1/2013<br />

SALZ ALS SINNBILD <strong>DER</strong> SEELE<br />

Ob als Vehikel in<br />

die Ewigkeit oder<br />

als Symbol für die<br />

Vergänglichkeit – die<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

von Salz sind schier<br />

unerschöpflich: fünf<br />

Beispiele, in denen der<br />

Rohstoff konserviert,<br />

temperiert und<br />

fasziniert.<br />

SERIE<br />

SALZ ALS<br />

KULTURGUT<br />

SALZ IN <strong>DER</strong><br />

GESCHICHTE<br />

ÜBER DEN TOD<br />

HINAUS<br />

Die Ägypter glaubten,<br />

dass ein Mensch nur<br />

dann wiedergeboren<br />

wird, wenn der Körper<br />

nach dem Tod unversehrt<br />

bleibt. Zu diesem<br />

Zweck wurde der Leichnam<br />

für vier Wochen<br />

mit einer Schicht aus<br />

Salz bedeckt. Das sorgt<br />

durch die entwässernde<br />

Wirkung für ein<br />

Austrocknen des Kör -<br />

pers. Skelett und Haut<br />

bleiben auf diese Wei -<br />

se für Jahrtausende<br />

erhalten. Bei der<br />

Mumi fizierung der<br />

Pharaonen im alten<br />

Ägypten spielte Salz<br />

eine wichtige Rolle.<br />

SALZ IN <strong>DER</strong> KUNST<br />

INSPIRIEREN<strong>DER</strong><br />

ROHSTOFF<br />

SALZ IM ALLTAG<br />

WOHLIGE WÄRME<br />

DANK SALZ<br />

So manch ein Freund der Winterzeit<br />

weiß nach Aktivitäten in frostiger Kälte<br />

die wohlige Temperatur einer Wärmflasche<br />

auf ausgekühlten Füßen zu schätzen. Damit diese<br />

nicht allzu schnell verfliegt, kann Salz helfen, das Wasser<br />

länger warmzuhalten: Vor dem Aufkochen einfach ein paar<br />

Löffel dazugeben und schon wird das Wasser acht Grad<br />

wärmer als ungesalzenes, und es dauert deutlich länger, bis<br />

die Flasche die ganze Wärme abgegeben hat. So reicht es<br />

vielleicht sogar bis zum nächsten Morgen.<br />

Der Künstler Ugo Dossi<br />

ist fasziniert von<br />

Salz, einem „archaischen<br />

Material voller<br />

Widersprüche: Es ist<br />

fest und zugleich jederzeit<br />

bereit, sich aufzulösen“. In den Siebzigerjahren<br />

schuf Dossi sein Kunstwerk „Salz-Objekte“,<br />

denn Salz betone das Vorläufige und Vorübergehende<br />

und „eignet sich hervorragend für die Darstellung der<br />

Flüchtigkeit aller Werkzeuge, mit denen das Mängelwesen<br />

Mensch seine fehlenden Krallen ersetzt.“ Auch<br />

bei <strong>K+S</strong> wurde das Kunstwerk bereits ausgestellt.<br />

SALZ IN <strong>DER</strong> KÜCHE<br />

SALZIGE SÜSSIGKEIT<br />

Gesalzene Butter gilt in<br />

Frankreich als Spezialität.<br />

Umso erstaunlicher, dass<br />

sie in der Bretagne für<br />

eine süße Delikatesse<br />

verwendet wird: Karamellbonbons.<br />

Erst durch<br />

das Salz in der Butter entsteht<br />

eine aromatische<br />

Verbindung gegensätzlicher<br />

Geschmacksreize.<br />

Die Bonbons werden<br />

traditionell in großen<br />

Kupferkesseln hergestellt.<br />

Es gibt sie pur,<br />

aber auch mit Nüssen,<br />

Schoko lade oder Vanille<br />

verfeinert.<br />

SALZ IN <strong>DER</strong> RELIGION<br />

DAS GLEICHNIS VON <strong>DER</strong> SEELE<br />

In den heiligen Schriften des Hinduismus<br />

veranschaulicht ein Gleichnis, dass nicht alles<br />

sichtbar ist, was existiert. Darin weist ein<br />

Vater seinen Sohn an, einen Brocken Salz in<br />

eine Schüssel Wasser zu legen und diesen<br />

nach einiger Zeit wieder herausfischen. Das<br />

Salz ist jedoch nicht auffindbar, obwohl das<br />

Wasser salzig schmeckt. Salz steht hier für<br />

die Seele des Menschen, die – wenngleich<br />

unsichtbar – dem hinduistischen Glauben<br />

nach dennoch in jedem Menschen wohnt.<br />

Fotos: Mike Nelson/dpa Picture-Alliance, thinkstock, KircherBurkhardt Illustration: KircherBurkhardt Infografik


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25<br />

SERIE<br />

MEINE<br />

HEIMAT<br />

Daniel Marques vor einem Berg Meersalz, das aus den nahe gelegenen Salinen zum Abpackstandort nach Olhão in Portugal geliefert wird.<br />

RHYTHMUS UND TAKT<br />

FÜR SALZ UND MEER<br />

Foto: Joao Pina<br />

Daniel Marques liebt nicht nur das Meer, sondern<br />

auch das Salz darin. Dafür fährt er viele Kilometer<br />

an der Küste der iberischen Halbinsel von einem<br />

esco-Standort zum nächsten.<br />

VON STINA BEBENROTH<br />

Aus dem Takt bringen lässt sich Daniel<br />

Marques nicht so leicht. Dass<br />

er sich diese Fähigkeit als Turniertänzer<br />

angeeignet hat – ein Hobby, dem<br />

er viele Jahre gemeinsam mit seiner Frau<br />

Pascale nachging – streitet er nicht ab:<br />

„In meinem Beruf geht es zwar nicht um<br />

die passende Schrittfolge zur Musik, aber<br />

Rhythmus- und Taktgefühl haben noch<br />

keinem geschadet.“ Daniel Marques ist<br />

Produktionsleiter an den portugiesischen<br />

esco-Standorten Alverca und Olhão und<br />

zugleich Technikverantwortlicher am spanischen<br />

Standort Torrelavega. Die großen<br />

Entfernungen zwischen seinen verschiedenen<br />

Wirkungsstätten legt er häufig<br />

zurück und kümmert sich sowohl nahe<br />

der Hauptstadt Lissabon als auch an der<br />

Algarve um alle organisatorischen Aufgaben.<br />

Dazu gehören die Produktionsplanung,<br />

Produktkontrollen, Verhandlungen<br />

mit Lieferanten und natürlich die Leitung<br />

seiner Mitarbeiter. „Mit Menschen zu arbeiten<br />

macht mir Spaß, auch wenn es viel<br />

schwieriger ist, als mit Zahlen und Daten<br />

zu hantieren“, sagt er mit einem Augenzwinkern.<br />

Dass es ihm dennoch gelingt,<br />

wird ihm seitens seiner 50 Mitarbeiter allerorts<br />

bescheinigt. „Auch wenn Daniel<br />

oft unterwegs ist, hat er immer ein offenes<br />

Ohr für unsere Anliegen“, sagt Victor<br />

Teixera, der sich in Olhão um die tägliche<br />

Produktion kümmert.<br />

Zwischen verschiedenen Orten zu pendeln<br />

ist der 47-Jährige von klein auf gewohnt.<br />

Als Sohn portugiesischer Einwanderer<br />

in Frankreich aufgewachsen, lebte<br />

er schon immer zwischen zwei Kulturen.<br />

Bald spricht er französisch besser als seine<br />

Muttersprache, heiratet eine Französin<br />

und hält dennoch eine enge Verbindung<br />

zu Portugal. WEITER AUF SEITE 26<br />

»


26<br />

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SCOOP 1/2013<br />

TOURISTENMAGNET<br />

Portugal ist reich an Kultur und Geschichte. Das kleine Land am<br />

südwestlichen Zipfel Europas hat einiges zu bieten und lockt seit<br />

jeher viele Touristen an. Diese genießen die Strände, das Essen<br />

und die vielen historischen Sehenswürdigkeiten.<br />

PORTUGAL<br />

»<br />

Wohin es ihn – unabhängig von Ländern<br />

und Kulturen – außerdem schon<br />

immer zog, ist das Meer. Als der studierte<br />

Chemiker 1999 von seiner ursprünglichen<br />

Tätigkeit bei Solvay in Ostfrankreich<br />

nach Ba yonne an die französische Atlantikküste<br />

zog, war er in seinem Element.<br />

In Ba yonne, nahe der spanischen Grenze,<br />

arbeitete Marques elf Jahre als Pro-<br />

Erst wird das Meersalz gereinigt,<br />

dann in Handelsgrößen verpackt.<br />

Ausschnitt<br />

» An die rasante<br />

Fahrweise der<br />

Portugiesen musste ich<br />

mich erst gewöhnen. «<br />

duktmanager. Die Arbeit in der Produktion<br />

zieht er dem Labor eindeutig vor: „Sie<br />

ist sehr abwechslungsreich. Langweilige<br />

Routine kommt hier nicht vor.“ Obwohl er<br />

sich in Bayonne rundum wohlfühlte, hieß<br />

es für Daniel 2010 dennoch weiterziehen:<br />

Nach der Schließung des Standorts folgte<br />

das Angebot für seine heutigen Aufgaben<br />

in Portugal. „Es hat mich gereizt, endlich<br />

mal in Portugal zu leben und zu arbeiten,<br />

statt nur Ferien hier zu machen.“ Seine<br />

Sprachkenntnisse musste er zwar nach<br />

all den Jahren in Frankreich etwas auffrischen,<br />

und auch die rasante Fahrweise<br />

der Portugiesen war gewöhnungsbedürf-<br />

LISSABON<br />

DURCH STEILE<br />

STRASSEN UND<br />

ENGE KURVEN<br />

Nostalgischen<br />

Charme verbreitet<br />

sie, die Straßenbahn in Lissabon.<br />

Bereits seit 1901 fahren die<br />

Eléctricos de Lisboa. Ein Großteil<br />

der historischen Fahrzeuge<br />

ist immer noch im Einsatz. Fünf<br />

Linien befördern Fahrgäste auf<br />

unterschiedlichen Routen durch<br />

die enge und hügelige Altstadt.<br />

Daniel mit seinen Kindern Guillaume, Benoit,<br />

Anne-Lise und Adrien sowie Frau Pascale (v. l.).<br />

Rechts beim Mountainbiken in den Bergen<br />

tig, doch heute fährt er die Strecke zwischen<br />

Olhão und Alverca fast im Schlaf.<br />

Trotz der vielen Bewegung im Berufsalltag<br />

ist Daniel Marques auch in seiner<br />

Freizeit immer auf Achse. Auf Turnieren<br />

tanzt er zwar nicht mehr, dafür radelt er<br />

aber beinahe jedes Wochenende mit seinem<br />

Mountainbike die Berge rauf und<br />

runter, fast immer gemeinsam mit seiner<br />

Frau Pascale. „Beim Radeln entspannen<br />

wir und vergessen den Stress.“ Alle<br />

paar Wochen setzt er sich außerdem mit<br />

ihr und Nesthäkchen Anne-Lise (14) ins<br />

Auto, um nach Frankreich zu fahren. Dort<br />

leben nicht nur die inzwischen erwachsenen<br />

Kinder Guillaume, Benoit und Adrien,<br />

sondern auch viele Freunde und Verwandte.<br />

Die Verbindung zu Frankreich ist also<br />

stark geblieben. Ob er seine Zukunft in<br />

Frankreich oder Portugal sieht, kann Daniel<br />

Marques jedoch noch nicht sagen. Eines<br />

ist aber sicher: „Am Meer möchte ich immer<br />

leben. Es ist die Luft, die anders riecht<br />

und schmeckt.“ Ein echter Salzer eben.


SCOOP 1/2013<br />

SPEZIALITÄT<br />

27<br />

SÜSSWEIN AUS<br />

DEM NORDEN<br />

Die nordportugiesische<br />

Stadt Porto dient als<br />

Namensgeberin für einen<br />

der bekanntesten<br />

Digestive der Welt, den<br />

Portwein oder kurz<br />

Port. Der weiße oder<br />

rote Süßwein stammt<br />

aus dem Douro-Tal und<br />

wird meist nach dem<br />

Essen als Verdauungswein<br />

gereicht. Roter<br />

Portwein schmeckt sehr<br />

süß und kräftig, weißen<br />

Port gibt es auch in<br />

der trockenen Variante.<br />

Portugal<br />

Mit seinen gut zehn Millionen Einwohnern gehört das Land zu den kleineren<br />

europäischen Staaten. Nichtsdestotrotz blickt die Seefahrernation<br />

auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurück. Nachdem der portugiesische<br />

Seefahrer Vasco da Gama 1498 den Seeweg nach Indien entdeckt hatte,<br />

stieg Portugal zur Weltmacht auf und war lange Zeit die führende Seeund<br />

Handelsmacht. Portugiesen eroberten Kolonien in Asien, Südamerika<br />

und Afrika. Im 17. Jahrhundert musste sich das Land in mehreren Kriegen<br />

den Niederlanden und England geschlagen geben und verlor den Großteil<br />

seiner Kolonien. Brasilien – größte und reichste der portugiesischen Kolonien<br />

– erklärte 1822 seine Unabhängigkeit. Die Übergabe des südostasiatischen<br />

Macao an China im Jahr 1999 beendete die Ära der portugiesischen<br />

Kolonialzeit endgültig.<br />

KÖSTLICHKEITEN<br />

Unwiderstehlich:<br />

die berühmten<br />

Blätterteigtörtchen<br />

GÄNSEHAUTFAKTOR<br />

KNOCHENKAPELLE<br />

In der Stadt Evora befindet sich<br />

eine der bekanntesten<br />

Sehenswürdigkeiten des<br />

Landes: die Capela dos Ossos.<br />

Sie besteht aus den Gebeinen<br />

von über 5000 Menschen und<br />

wurde im 16. Jahrhundert von<br />

einem Franziskanermönch<br />

errichtet. Die gut erkennbaren<br />

Knochen sollten zur Meditation<br />

inspirieren.<br />

Süß und salzig – die portugiesische<br />

Küche hat viele Fans<br />

Die kulinarischen Spezialitäten sind nicht nur im Land<br />

selbst beliebt, sondern haben weltweit viele Anhänger.<br />

Unter dem Einfluss der iberischen<br />

Küche vom Norden und der afrikanischen<br />

Küche aus dem Süden<br />

spielen auf portugiesischen Tellern<br />

zwei Zutaten die Hauptrolle: Fisch<br />

und Zucker. Das Nationalgericht ist<br />

Bacalhau, ein Kabeljau, der 150 Tage<br />

lang von Wind und Sonne getrocknet<br />

und mit Meersalz eingerieben<br />

wird. Es gibt eine so große Anzahl<br />

an Rezepten für die Zubereitung,<br />

dass es heißt, es fände sich für jeden<br />

Tag des Jahres eines. Eine weitere<br />

portugiesische Leidenschaft<br />

ist die Süßspeise. Egal ob beim Dessert<br />

oder bei Gebäck: Viel Zucker ist<br />

dabei ein Muss. Die Pastéis de Belém,<br />

Blätterteigtörtchen, sind seit<br />

der Kolonialzeit sogar in Südostasien<br />

eine beliebte Spezialität.<br />

Fotos: Joao Pina (2), Ullstein Bild (2), privat, Biosphoto, JB-2078/<br />

Alamy, Ian Dagnall/Alamy, Oleg Boldyrev/Alamy, Martin Thomas<br />

Photography/Alamy Infografik: KircherBurkhardt Infografik<br />

TOURISMUS<br />

SURFEN, SAND UND SONNENSCHEIN<br />

An der Algarve, der südlichsten Region Portugals, gibt es<br />

europaweit die meisten Sonnentage. Das sowie die vielen<br />

feinsandigen Strände und die angeblich besten Wellen<br />

Europas führen dazu, dass in den Sommermonaten die Zahl<br />

der Touristen dreimal so hoch ist wie die der Einwohner.<br />

Salzblumen aus<br />

traditioneller Herstellung<br />

Am Standort Olhão wird neben<br />

dem traditionellen Meersalz<br />

auch das bekannte Flor de Sal<br />

verarbeitet. Die von Hand geschöpften<br />

Salzblumen gelten<br />

weltweit als Spezialität und haben<br />

das Salz aus Portugal berühmt<br />

gemacht. Insgesamt produzieren<br />

25 Mitarbeiter rund<br />

25 Kilotonnen Salz pro Jahr. In Alverca<br />

sind es sieben Kilotonnen,<br />

die größte Anzahl der 25 Mitarbeiter<br />

ist in der Verwaltung der<br />

portugiesischen esco-Standorte<br />

tätig. Dort wird neben Meersalz<br />

auch Siedesalz aus Povoa verarbeitet,<br />

das der Joint Venture-<br />

Partner Solvay herstellt.


28<br />

TEILEN SHARING / PARTAGER / COMPARTIR / COMPARTILHAR<br />

SCOOP 1/2013<br />

LAUFREKORD<br />

Null<br />

UNTER TAGE<br />

Prozent Luftfeuchtigkeit bei 21 Grad Celsius. Die Läufer<br />

rücken die Stirnlampen auf den Helmen zurecht.<br />

Dann ertönt das Startsignal zum Kristallmarathon im<br />

Erlebnis Bergwerk in Merkers. Bereits zum siebten Mal fand die<br />

außergewöhnliche Sportveranstaltung statt. Um sich dieser einzigartigen<br />

untertägigen Herausforderung zu stellen, reisen Jahr<br />

für Jahr zahlreiche Läufer an – viele von ihnen aus dem Ausland.


SCOOP 1/2013 29<br />

500<br />

LÄUFER waren insgesamt am<br />

Start. Neben der Marathondistanz<br />

von 42,2 Kilometern konnte auch<br />

eine Halbmarathonstrecke oder<br />

ein 10-Kilometer-Lauf zurückgelegt werden. Für alle drei<br />

Läufe musste die abgesteckte Strecke von drei Kilometern<br />

mehrmals umrundet werden.<br />

2:46<br />

STUNDEN<br />

brauchte der<br />

Gewinner des<br />

Marathons,<br />

Markus Baldauf, für die Strecke. Damit hat der<br />

deutsche Läufer den Untertagerekord in<br />

Merkers aufgestellt.<br />

75<br />

JAHRE war die<br />

älteste Starterin,<br />

der jüngste Teilnehmer<br />

16. Die<br />

Läufer kamen aus Deutschland,<br />

Österreich, Italien, Slowenien und<br />

Tschechien.<br />

Foto: Marc Tirl/dpa Picture-Alliance


30 LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APREN<strong>DER</strong> / APREN<strong>DER</strong> SCOOP 1/2013<br />

EIN HERZ FÜR KOLOSSE<br />

Zum modernen Bergbau gehören riesige Baumaschinen. Für die einen ist der Umgang mit dem<br />

schweren Gerät Arbeitsalltag, für andere Faszination und Adrenalin pur. Wie für Michael Rimkus.<br />

Der Sohn eines <strong>K+S</strong>-Mitarbeiters hat als Kind sein Herz verloren: an Giganten wie Caterpillar & Co.<br />

Für Michael<br />

Rimkus hat sich<br />

ein Traum erfüllt.<br />

Er darf auf eine<br />

Caterpillar D10<br />

steigen.<br />

D Heringen<br />

USA New Iberia/Louisiana<br />

CL Kainita und Loberas<br />

CAT D10<br />

PS 588<br />

Gewicht 80 t (mit Zubehör)<br />

Länge 9,26 m<br />

Geschwindigkeit 15,8 km/h<br />

Nutzlast 27 l<br />

Sandvik LH621 Load Haul Dump<br />

PS 469<br />

Gewicht 56,8 t<br />

Länge 12,3 m<br />

Geschwindigkeit 25 km/h<br />

Nutzlast 22 t<br />

CAT 775F Off-Highway Truck<br />

PS 797<br />

Gewicht 109,7 t<br />

Länge 10,3 m<br />

Geschwindigkeit 67,5 km/h<br />

Nutzlast 77 t<br />

Fotos: Xxxxxxxxx, Xxxx Xxxxxxxxxx, Xxxxx xxxxxxxxxx xxxxx<br />

Volv<br />

PS<br />

Gewicht<br />

Länge<br />

Geschwin<br />

Schaufelinh


SCOOP 1/2013 31<br />

Fotos: Xxxxxxxxx, Xxxx Xxxxxxxxxx, Xxxxx xxxxxxxxxx xxxxx<br />

Nach 45 Jahren ist sein größter<br />

Wunsch in Erfüllung gegangen.<br />

Michael Rimkus sitzt in der Fahrerkabine<br />

einer Caterpillar und strahlt.<br />

„Wie oft habe ich in der Vergangenheit davon<br />

geträumt“, erinnert sich der 56-Jährige<br />

und kann es kaum glauben. Aber jetzt<br />

ist es so weit. Hoch oben, auf dem Monte<br />

Kali in Heringen – der 220 Meter hohen<br />

Halde am Werk Werra – kann er endlich<br />

mit seinem Favoriten auf Tuchfühlung<br />

gehen.<br />

Wirklich fahren darf Rimkus mit dem<br />

Bulldozer allerdings nicht. „Dafür ist ein<br />

spezieller Lehrgang und entsprechender<br />

Führerschein nötig“, erklärt Volker Schade.<br />

Er koordiniert die Abläufe samt Technik<br />

und Kollegen auf dem Monte Kali. Drei<br />

Mann sind es pro Schicht plus zwei Raupenfahrer.<br />

Manchmal begleitet Volker<br />

Schade Besucher auf die Halde, wie heute<br />

Michael Rimkus. Wobei der sich sogar<br />

hinter die Lenkhebel der CAT setzen darf.<br />

„Zum Glück hat die Werksleitung mir das<br />

möglich gemacht“, sagt er dankbar.<br />

Am Anfang war ein gelber Gigant<br />

Begonnen hatte alles 1967. In diesem<br />

Jahr schaffte das Kaliwerk Hattorf in Philippsthal<br />

zum Verteilen des Abraumes auf<br />

der Halde eine Caterpillar D9 an. Das war<br />

damals die weltgrößte Planierraupe und<br />

eine Sensation im Werratal. Die spektakuläre<br />

Nachricht brachte Rimkus’ Vater mit<br />

nach Hause, denn er arbeitete im Werk.<br />

„Ich war zu dem Zeitpunkt elf Jahre alt und<br />

sofort Feuer und Flamme“, erzählt Rimkus.<br />

So ein gigantisches Fahrzeug wollte er unbedingt<br />

sehen. Also ließ der Junge seinem<br />

Vater keine Ruhe und bettelte so lange,<br />

bis der bereit war, mit ihm auf die Halde<br />

zu gehen. Und da stand die D9: ein<br />

gelbes Ungetüm von 40 Tonnen mit<br />

der Kraft von 286 Pferdestärken. Alles<br />

an der Planierraupe war riesig –<br />

die Ketten, die Schaufel, und das<br />

Führerhaus unerreichbar. „Ich<br />

war überwältigt“, erinnert<br />

sich Rimkus.<br />

BR Galinhos<br />

o Excavator EC210BLC<br />

145<br />

22,3 t<br />

9,6 m<br />

digkeit 5,5 km/h<br />

alt bis 1.550 l<br />

Michael Rimkus (o. l.) fachsimpelt mit Raupenfahrer Hans Wagner. Einmal auf dem<br />

Bulldozer sitzen: Für den Baumaschinen-Fan ist das Ereignis spektakulär. Zu Hause hat<br />

Michael Rimkus viele Modelle. Natürlich ist die Caterpillar D10 auch darunter (u.).<br />

Seitdem sind die wuchtigen Maschinen<br />

seine Leidenschaft. Umso erstaunlicher,<br />

dass er nicht auch in den Bergbau gegangen<br />

ist wie sein Vater. Aber Rimkus hat<br />

sich sozusagen für das genaue Gegenteil<br />

entschieden: Er lernte Zahntechniker, wo<br />

es um Millimeterarbeit geht, und ist jetzt<br />

Vertriebsinspektor für die Hersfelder Zeitung.<br />

„Der Kontrast ist der Kick“, erzählt<br />

er. „Im Beruf beschäftige ich mich mit organisatorischen<br />

Fragen, in der Freizeit mit<br />

Stahlelefanten.“ Dafür kauft er sich Fachbücher<br />

und Bildbände und reist gemeinsam<br />

mit seinem Sohn nach München auf<br />

die Internationale Fachmesse für Baumaschinen.<br />

Sein Sohn ist inzwischen auch infiziert.<br />

Dort haben sie die CAT D10 – das<br />

Nachfolgemodell der legendären D9 und<br />

fast 30 Tonnen schwerer – bereits in voller<br />

Größe bewundert. Nun leibhaftig auf einer<br />

zu sitzen, ist großartig, findet Rimkus.<br />

Zuverlässige Arbeitstiere<br />

Die D10 auf dem Monte Kali hat inzwischen<br />

acht Jahre auf dem Buckel. „Sie ist<br />

ein Arbeitstier“, erklärt Halden-Aufsicht<br />

Volker Schade. Mit ihrer Schaufel kann sie<br />

auf einmal 22 Kubikmeter Abraum nach<br />

einem genauen Plan auf dem Plateau der<br />

Halde verteilen. Nachschub kommt über<br />

das 1,2 Kilometer lange Förderband aus<br />

dem Werk Wintershall in Heringen. „Für<br />

diese Arbeiten brauchen wir große, zuverlässige<br />

und moderne Maschinen“, erklärt<br />

Schade den Besitz der Caterpillar. Diese<br />

Gewissheit habe man bei dem Hersteller<br />

aus dem amerikanischen Illinois. Das Traditionsunternehmen<br />

stellt seit 1925 Großgeräte<br />

und Fahrzeuge her, die vor allem in<br />

Bergwerken und im übertägigen Tagebau<br />

eingesetzt werden.<br />

An anderen <strong>K+S</strong>-Standorten wird ebenfalls<br />

mit schwerem Gerät gearbeitet. Bei<br />

Salina Diamante Branco in Brasilien zum<br />

Beispiel wird das Salz in Salinen aus Meerwasser<br />

gewonnen und in verschiedenen<br />

Arbeitsschritten zu unterschiedlichen<br />

Produkten verarbeitet. Dabei helfen große<br />

Volvo-Hydraulikbagger. Sie schaufeln<br />

das getrocknete Salz auf Förderbänder.<br />

Bei Morton Salt in den USA ist der Radlader<br />

LH 621 im Einsatz: Das massige 56 Tonnen<br />

schwere Fahrzeug des schwedischen Herstellers<br />

Sandvik fährt in der Weeks Island<br />

Salt Mine in Louisiana mit einer einzigen<br />

Ladung 22 Tonnen Salz zur Sammelstelle.<br />

Diese eindrucksvollen Fahrzeuge lassen<br />

jedoch Michael Rimkus’ Herz trotz ihrer<br />

Größe und Kraft nicht höherschlagen.<br />

„Ich liebe nur schweres Gerät, das auf Ketten<br />

fährt“, stellt er klar. Da rückt <strong>K+S</strong>-Mitarbeiter<br />

Volker Schade mit der Nachricht<br />

des Tages heraus. „Im Laufe des Jahres bekommen<br />

wir auf dem Monte Kali eine neue<br />

D10“, sagt er. Dieser Satz hat seine Wirkung<br />

nicht verfehlt: Rimkus wird hibbelig.<br />

Die Ankunft will er auf keinen Fall verpassen.<br />

Er hinterlässt seine E-Mail-Adresse und<br />

Schade verspricht, Bescheid zu geben. Der<br />

nächste Haldenbesuch mit Gänsehautfaktor<br />

ist also gesetzt.<br />

Fotos: Heiko Meyer (6), <strong>K+S</strong> (3)


32<br />

BUNTE SEITE FUN PAGE / PAGE DE FIN / PÁGINA EN COLOR / ÚLTIMA PÁGINA<br />

SCOOP 1/2013<br />

Am 29. Juni heißt es<br />

wieder: Das Runde<br />

muss ins Eckige.<br />

Zum 17. Mal treffen sich<br />

Mannschaften von Standorten<br />

aus aller Welt am Kasseler<br />

Auestadion zum <strong>K+S</strong>-Fußballturnier.<br />

Gespielt wird auf fünf Großfeldern.<br />

Es können Frauen- und Männerteams<br />

teilnehmen. Auch gemischte<br />

Mannschaften sind möglich. Egal woher<br />

WENN’S OHNE ENDE GRÜNT<br />

Von Wald träumen<br />

Wenn der Weihnachtsbaum direkt<br />

nach dem Fällen in mit Kali<br />

angereichertem Wasser steht<br />

und dazu die Zimmertemperatur<br />

kräftig gesenkt wird, sind<br />

Ob Wohnung oder Wald: Kalidüngemittel<br />

hält Bäume länger grün.<br />

FUSSBALLTURNIER<br />

ZEIT, DASS<br />

SICH WAS<br />

DREHT<br />

In unserer Weihnachtsausgabe fragte sich Nuria Solier Villantoy aus Kassel,<br />

ob Kalidünger Tannenbäumen dabei hilft, länger frisch zu bleiben und<br />

weniger zu nadeln. Lesen Sie hier einige der zahlreichen Antworten.<br />

das optimale Bedingungen und<br />

der Baum „denkt“ quasi, er steht<br />

noch im Wald. Der Stamm<br />

nimmt das Kali auf und leitet es<br />

durch Kapillargefäße an die Nadeln<br />

weiter. Diese haften dann<br />

auch lange nach der Bescherung<br />

am Zweig und bleiben schön<br />

grün.<br />

Hans Paulßen,<br />

Schönhausen (GER)<br />

Grün und stark durch Kali<br />

Durch die Verwendung von Kalidünger<br />

während der Vegetationszeit<br />

des Weihnachtsbaums,<br />

steigt die Kaliumkonzentration<br />

in den Wurzeln und der Baum<br />

kann mehr Wasser aus dem Boden<br />

aufnehmen. Das Düngemittel<br />

führt außerdem dazu, dass<br />

weniger Wasser über die Nadeln<br />

verdunstet. So sieht der Christbaum<br />

auch noch Wochen nach<br />

dem Aufstellen frisch und vital<br />

aus und verliert kaum Nadeln.<br />

Reinhard Elfrich,<br />

Everswinkel (GER)<br />

Aspirin im Wasser<br />

Eine Aspirin im Wasser sorgt dafür,<br />

dass Mineralien schneller<br />

aufgenommen werden. Der<br />

Baum bleibt so viel länger frisch.<br />

Dustin Hayward,<br />

Bethune (CAN)<br />

und welches Geschlecht –<br />

Hauptsache die Spieler sind<br />

über 16 Jahre. Ein Spiel wird<br />

entweder 2 x 10 oder 2 x 15 Minuten<br />

dauern. Das richtet sich<br />

nach der Mannschaftsgröße.<br />

Am Ende des Turniers bekommt<br />

jedes Team einen Pokal. Bis jetzt<br />

haben sich 20 Gruppen angemeldet.<br />

Alle, die gern mitmachen oder zuschauen<br />

wollen, sind herzlich eingeladen!<br />

Gewinner des<br />

Salzautos<br />

Über jeweils ein<br />

POWERplus Car Kit<br />

Marlin können sich die<br />

folgenden Mitarbeiter<br />

freuen:<br />

Gayle Gibbs,<br />

Belle Plaine (CAN)<br />

Kristel Heyndrickx,<br />

Diegem (BEL)<br />

Uwe Laudermann,<br />

Bebra (GER)<br />

IMPRESSUM Herausgeber: <strong>K+S</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong> Redaktionsleitung: Christin Bernhardt Telefon: +49 561 9301-1424 Telefax: +49 561 9301-1666<br />

E-Mail: scoop@k-plus-s.com Internet: www.k-plus-s.com Anschrift: <strong>K+S</strong> Aktien gesellschaft, Corporate Communications,<br />

Bertha-von-Suttner-Straße 7, 34131 Kassel Bildredaktion, Layout und Realisation: KircherBurkhardt GmbH<br />

Druck: Werbedruck GmbH Horst Schreck hase, Spangenberg Auflage: 23.800 Erscheinung: April 2013<br />

Wussten Sie<br />

eigentlich<br />

schon, dass …<br />

395<br />

Jahre vergangen sind, seit die<br />

heilende Wirkung von Bittersalz<br />

entdeckt wurde? <strong>K+S</strong><br />

produziert es noch heute.<br />

5.116<br />

Mitarbeiter auf drei Kontinenten<br />

durch ihren Einsatz <strong>K+S</strong><br />

zum weltgrößten Salzproduzenten<br />

machen?<br />

35.000<br />

Tonnen Fracht auf das neue<br />

Schiff der Empremar passen?<br />

Damit transportiert die SPL<br />

Atacama bis zu 200.000 Tonnen<br />

Salz pro Jahr.<br />

797<br />

PS der Motorleistung eines CAT<br />

775F entsprechen? Der Koloss<br />

fährt im Tagebau in Chile.<br />

DIE RUNDUMFRAGE<br />

Was ich schon<br />

immer wissen<br />

wollte …<br />

Wo befindet sich die weltweit<br />

tiefste, noch aktive Salz- oder<br />

Kalimine? Diese Frage stellt<br />

sich Isabel Aliaga aus Levallois-Perret<br />

(FR).<br />

SAGEN SIE UNS<br />

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Dazu können Sie eine<br />

Postkarte an die Redaktion<br />

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siehe Impressum)<br />

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Fotos: <strong>K+S</strong> (6), KircherBurkhardt, Sonja Calovin/Fotolia, thinkstock

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