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Konzept zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit ... - Die Linke

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3. Der Mitgliederentscheid bzw. der Parteitag ist bei<br />

Grundsatzentscheidungen der Partei die geeignete und<br />

höchste Form der innerparteilichen Willensbildung.<br />

4. In heißen Wahlkampfphasen, die ein geschlossenes<br />

Erscheinungsbild der Partei erfordern, ist parteiinterner<br />

Streit <strong>zur</strong>ückzustellen.<br />

5. Über interne Diskussionsprozesse und andere sensible<br />

Vorgänge ist die Öffentlichkeit nicht ohne entsprechende<br />

Beschlüsse bzw. Zustimmung der Betroffenen zu informieren.<br />

6. Juristische oder satzungsrechtliche Maßnahmen gegen<br />

Mitglieder der LINKEN sind grundsätzlich zu vermeiden.<br />

Bei Konflikten sind zunächst die innerparteilichen Gremien<br />

und Schlichtungsinstanzen zu bemühen. Vermittlungsbemühungen<br />

der Parteiorgane sollten unterstützt<br />

werden.<br />

7. Sitzungen <strong>von</strong> Gliederungen und innerparteilichen<br />

Zusammenschlüssen der LINKEN sollten grundsätzlich<br />

mindestens eine Stunde der Debatte aktueller politischer<br />

Themen widmen, um dem Anspruch der Mitglieder auf<br />

politische Bildung zu entsprechen. DIE LINKE ist eine<br />

lebendige Partei kein Satzungs- oder Wahlverein.<br />

Begründung: DIE LINKE ist eine demokratische Erneuerungsbewegung<br />

und muss diesem Anspruch auch im<br />

Miteinander gerecht werden. DIE LINKE ist eine junge<br />

Partei mit unterschiedlichen Traditionen. Wir haben uns –<br />

auch vor dem Hintergrund der Einschränkung <strong>von</strong> Demokratie<br />

und Meinungsfreiheit in der SED sowie dem Umgang<br />

mit Kritikern der Agenda 2010 in der SPD – für eine<br />

offene Streitkultur entschieden. <strong>Die</strong>se Toleranz wird<br />

zunehmend missbraucht. Elementare Spielregeln werden<br />

insbesondere <strong>von</strong> prominenten Vertreter/innen unserer<br />

Partei verletzt.<br />

<strong>Die</strong> großen Medienkonzerne bekämpfen linke Politik.<br />

Gelingt dies nicht, versuchen die Massenmedien auf die<br />

Willensbildung linker Parteien Einfluss zu nehmen, etwa<br />

über die Trennung in vermeintliche “Fundis” und “Realos”<br />

oder vermeintliche “Regierungsbefürworter und –<br />

gegner”. Auch SPD und GRÜNE waren derartigen Kampagnen<br />

ausgesetzt. Für DIE LINKE gilt dies in besonderem<br />

Maße. Damit DIE LINKE trotzdem eine offene Streitkultur<br />

pflegen kann sind Verhaltensregeln erforderlich,<br />

die unsere innerparteiliche Demokratie sowie die Qualität<br />

der Meinungsbildung schützen.<br />

Insbesondere für unsere “Führungskräfte” gilt: Unsere<br />

Amts- und Mandatsträger genießen einen privilegierten<br />

Zugang zu Massenmedien, umso mehr wenn sie politische<br />

Entwicklungen in der LINKEN kritisch kommentieren.<br />

Der privilegierte Zugang einiger Mitglieder zu Massenmedien<br />

benachteiligt Mitglieder ohne Amt und Mandat.<br />

Das höchste Entscheidungsgremium der LINKEN ist<br />

der Parteitag bzw. der Mitgliederentscheid nicht SPIEGEL<br />

Online. <strong>Die</strong> Führungskräfte der Partei tragen daher ein<br />

hohes Maß an Verantwortung.<br />

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Der Bundesausschuss der <strong>Linke</strong>n stellte im September<br />

2010 fest: “… Deshalb fordern wir alle in der Partei auf,<br />

unsere politischen Gegner und die ihnen nahestehenden<br />

Medien nicht länger mit angeblichen Skandalen zu munitionieren.<br />

Der innerparteiliche Kampf um Einfluss und<br />

Ausrichtung der Partei muss auf Parteitagen und in der<br />

Programmdebatte geführt werden – nicht dadurch, dass<br />

das Ansehen <strong>von</strong> Personen beschädigt wird. Der Kampf<br />

für soziale Gerechtigkeit und schließlich für Freiheit durch<br />

Sozialismus erfordert im Inneren vor allem auch ein<br />

solidarisches Miteinander.”<br />

Wir werten auch zahlreiche Äußerungen der Führungsebene<br />

unserer Partei als Zustimmung für diesen Ehrenkodex:<br />

So stellte der Vorsitzende der Bundestagsfraktion<br />

der LINKEN, Gregor Gysi, am 1. Mai 2011 auf Deutschlandfunk<br />

klar. “(…) es geht ja nicht um ein Verbot, sondern<br />

es geht darum, dass man sagt: Bestimmte interne<br />

Auseinandersetzungen kann man doch auch intern führen,<br />

dazu muss ich doch nicht die “FAZ” oder den “Spiegel”<br />

benutzen. “Der Parteivorsitzende, Klaus Ernst, kritisierte<br />

im Rahmen der Kreisvorsitzendenkonferenz 2011<br />

in Hannover, dass er immer häufiger eine Methode beobachte,<br />

die ihn beunruhige. Ernst beschreibt diese<br />

Methode so: „Wenn ich feststelle, dass ich eine politische<br />

Auseinandersetzung nicht gewinnen kann, dann suche<br />

ich nicht nach Konsens oder beuge mich der Mehrheit.<br />

Sondern ich sage: ich bin zwar in der Minderheit, aber<br />

weil ich den Zugang zu den Medien habe, drohe ich der<br />

Mehrheit, dass ich in den Medien offen oder verdeckt<br />

Schlammschlachten führe, wenn sich die Partei nicht in<br />

meine Richtung bewegt. Oder ich beginne gleich präventiv<br />

eine Schlammschlacht. Das muss aufhören, liebe<br />

Genossinnen und Genossen. Ihr als Kreisvorsitzende habt<br />

nicht die Möglichkeit, wie der eine oder andere Mandatsträger,<br />

die Medien für eure Aussagen zu benutzen. <strong>Die</strong>se<br />

Möglichkeiten haben nur Wenige. Deshalb haben diejenigen,<br />

die diese Möglichkeiten haben, verantwortungsvoll<br />

damit umzugehen und sie nicht gegen die eigene Partei<br />

zu richten.“ <strong>Die</strong> stellvertretende Parteivorsitzende, Sahra<br />

Wagenknecht, unterstützte den Aufruf und kommentierte<br />

ihn folgendermaßen: “Der Aufruf richtet sich nicht an die<br />

Medien, sondern an die Partei. <strong>Die</strong> großen Medienkonzerne<br />

haben ein Interesse daran, die <strong>Linke</strong> klein zu machen<br />

– und das haben wir durch die Äußerungen aus den<br />

eigenen Reihen bedient. <strong>Die</strong>se Denunziationen müssen<br />

aufhören.” <strong>Die</strong>tmar Bartsch rief wie Spiegel online berichtete,<br />

die <strong>Linke</strong> jetzt zu Geschlossenheit auf, die für das<br />

erfolgreiche Bestehen <strong>von</strong> Wahlen nötig sei. Geschlossenheit<br />

und Glaubwürdigkeit könne man schnell verspielen.<br />

Deswegen rate er nachdrücklich, "bestimmte Debatten<br />

an den Stellen zu führen, wo sie hingehören, und<br />

nicht zuallererst in der Öffentlichkeit"<br />

In diesem Sinne bitten wir den Parteitag um Unterstützung<br />

unseres Antrags, damit DIE LINKE wieder wirkt.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen: Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________

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