Konzept zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit ... - Die Linke
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• Stärkung des Rentenanspruches für Frauen, insbesondere<br />
auf Kindererziehungszeiten vor 1992, für<br />
Geringverdiener und Menschen mit unterbrochenen<br />
Arbeitsbiografien. Aufhebung aller Benachteiligungen<br />
ostdeutscher Rentner, die sich aus der Rentenüberleitung<br />
ergeben.<br />
Gesundheit und Pflege:<br />
• <strong>Die</strong> altersgerechte Gesundheitsversorgung ist durch<br />
Einführung einer solidarischen Bürgerinnen- und<br />
Bürgerversicherung nachhaltig finanzierbar zu machen.<br />
Das gleiche gilt für die solidarische Pflegeversicherung.<br />
• Der uneingeschränkte Zugang alter Menschen zu<br />
ärztlichen Behandlung und Betreuung, verbunden<br />
mit angemessener psychosozialer Beratung und Zuwendung,<br />
muss gesichert sein, auch im ländlichen<br />
Raum.<br />
• Altenpflege muss dem Erhalt und der Förderung der<br />
Lebensqualität und verbliebener Fähigkeiten der<br />
pflegebedürftigen Menschen dienen.<br />
• Pflegeleistungen müssen sich stärker am individuellen<br />
Bedarf orientieren. Ganzheitliche und selbst bestimmte<br />
Altenpflege ist nicht in ein pflegefeindliches<br />
Zeitraster pressbar.<br />
• Der Kriegsgeneration sind psychologische Therapien<br />
<strong>zur</strong> Aufarbeitung <strong>von</strong> Kriegstraumata zu gewähren.<br />
• Pflegebedürftige und ihre Angehörigen haben ein<br />
Recht auf zügige, qualifizierte Beratung und substanzielle<br />
Hilfe.<br />
• Allen SeniorInnen muss der gleichberechtigte<br />
Zugang zu gesundheitlichen und pflegerischen Versorgungsleistungen<br />
barrierefrei gewährleistet werden.<br />
• Für MigrantInnen ist eine muttersprachliche Beratung<br />
<strong>zur</strong> Verfügung zu stellen.<br />
• Gesundheitszentren und Ärzte müssen für Seniorinnen<br />
und Senioren gut und barrierefrei erreichbar<br />
sein.<br />
• Mehr Arbeitskräfte im Pflegebereich, die tariflich<br />
bezahlt werden und einen flächendeckenden, gesetzlichen<br />
Mindestlohn <strong>von</strong> zehn Euro.<br />
• Pflegende Angehörige müssen stärker unterstützt<br />
und entlastet werden.<br />
Wohnen:<br />
• Altersgerechtes Wohnen muss stärker auf die individuellen<br />
Wohnbedürfnisse im Alter sowie auf die Sicherung<br />
bezahlbarer Mieten gerichtet sein.<br />
• Neue alternative Wohnformen sind durch Bund,<br />
Länder und Kommunen zu fördern, denn auch im Alter<br />
stellen Selbstständigkeit und Unabhängigkeit ein<br />
hohes Gut dar und müssen durch bezahlbare Assistenz<br />
mit ausgebildeten und tariflich bezahlten Kräften<br />
gefördert werden.<br />
• Eine erhöhte Aufmerksamkeit bedarf in der Wohnungspolitik<br />
die Möglichkeit des betreuten Wohnens.<br />
• Wohnen in zentraler Lage mit guter Erreichbarkeit<br />
<strong>von</strong> Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten muss finanzierbar<br />
sein.<br />
• Für Menschen über 70 Jahren ist ein Sonderkündigungsschutz<br />
im Mietrecht einzuführen. Ein dem Einkommen<br />
und den Mietkosten angemessenes Wohngeld<br />
ist unbürokratisch <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen.<br />
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• Zur Unterstützung älterer Menschen bei der Wahl<br />
künftiger Wohnbedingungen sollten Beratungsstellen<br />
geschaffen bzw. ausgebaut werden.<br />
• Seniorinnen und Senioren müssen in die Gestaltung<br />
ihres Wohnumfeldes aktiv einbezogen werden.<br />
Teilhabe:<br />
• Ältere Menschen sollten die Chance haben, Politik in<br />
ihrem eigenen Interesse mit zu gestalten und ihre<br />
staatsbürgerlichen Rechte wahrzunehmen. Dazu gehört<br />
für DIE LINKE. auch die Ausweitung der Rechte<br />
<strong>von</strong> Seniorenbeiräten und –Vereinigungen.<br />
• Bildungsangebote müssen für alle älteren Menschen<br />
zugänglich und bezahlbar sein.<br />
• <strong>Die</strong> Infrastruktur auf dem Lande muss altenfreundlicher<br />
ausgerichtet werden.<br />
• Dem Sicherheitsbedürfnis älterer Menschen muss<br />
mehr Beachtung geschenkt werden.<br />
Begründung: Im bisherigen Entwurf des Leitantrags<br />
kommt die Seniorenpolitik gar nicht bis selten vor, dabei<br />
ist die Seniorenpolitik ein politisches Feld das immer<br />
wichtiger wird. Daher der gesonderte Antrag. Der Senior-<br />
innenanteil in Deutschland beträgt inzwischen ca. 20 %<br />
und wird sich in den nächsten Jahren noch erhöhen.<br />
Seniorenpolitische Standpunkte müssen jetzt definiert<br />
werden um zukünftig besser arbeiten zu können. Eine<br />
genaue Definition linker Seniorenpolitik ist unverzichtbar<br />
und muss jetzt in die Hand genommen werden. Zur Euro-<br />
pawahl sind fünf Rentnerparteien angetreten, es handelt<br />
sich um eine politisch aktive Bevölkerungsgruppe. Bei der<br />
Bundestagswahl 2009 erzielte DIE LINKE ihre besten<br />
Ergebnisse in der Gruppe der 45- bis 60-Jährigen (15,2 %<br />
bei einem Gesamtergebnis <strong>von</strong> 11,9 %). Sie erzielte unter<br />
Männern deutlich höhere Ergebnisse (13,3 %) als unter<br />
Frauen (10,6 %). Vor allem die Mitgliederzahlen im Osten<br />
unterliegen aus demografischen Gründen einem stetigen<br />
Schwund. Ca. 68 % der Mitglieder sind über 60 Jahre, nur<br />
4 % sind unter 30 Jahre alt. Mit 44% hatte die PDS im Jahr<br />
2006 den höchsten Frauenanteil aller bundesdeutschen<br />
Parteien. DIE LINKE ist die einzige Partei, die auf die<br />
Altersarmut der Frauen eingeht und den Missbrauch der<br />
Demografiedebatte aufdeckt.