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Konzept zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit ... - Die Linke

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Verwandten angewiesen sind, ist ein Spiegelbild für das<br />

Kulturniveau der Gesellschaft. Gemessen am Reichtum<br />

unserer Gesellschaft, erfährt das Niveau der Altenpflege<br />

in der Öffentlichkeit dennoch eine äußerst kritische<br />

Bewertung. Der Ruf der Kranken- und Altenpflegerinnen<br />

und der Kranken- und Altenpfleger muss im Vergleich <strong>zur</strong><br />

heutigen Situation deutlich aufgewertet werden. <strong>Die</strong><br />

Pflege heutzutage umfasst im Vergleich zu unserem<br />

Lebensstandards viel zu wenig Leistung, Pflege bedeutet<br />

mehr als Unterstützung beim Kämmen, Waschen, Ankleiden<br />

und Essen. <strong>Die</strong> aktuelle Pflegesätze kann eine kontinuierliche<br />

und umfassende Betreuung nicht gewährleistet<br />

werden. Um den wirklichen Pflegebedarf abzudecken,<br />

müssen Betroffenen und ihre Angehörigen oft auf ihr<br />

Einkommen und Vermögen <strong>zur</strong>ückgreifen. Wer das nicht<br />

kann, muss auf professionelle Pflege verzichten und ist<br />

auf die Pflege durch Angehörige angewiesen. Pflege muss<br />

sich individuell an der Situation des betroffenen Menschen<br />

ausrichten: Alte Menschen bedürfen einer anderen<br />

Pflege als Kinder, Frauen eine andere als Männer. DIE<br />

LINKE will, dass bei eintretender Hilfs- oder Pflegebedürftigkeit<br />

ein bedarfs- und flächendeckendes qualitativ<br />

hochwertiges Angebot vorzufinden ist. Seniorinnen und<br />

Senioren haben das Recht auf eine kompetente Unterstützung<br />

und Assistenzleistung bei der Bewältigung des<br />

Alltags, die ihre Selbstbestimmung schützt und stärkt.<br />

DIE LINKE verfolgt das Ziel: Gute Arbeit – gute Ausbildung<br />

– gute Pflege! <strong>Die</strong> fortschreitende Privatisierung in<br />

den sozialen Bereichen ist eine der Hauptursachen dafür,<br />

dass beträchtliche Teile der finanziellen Mittel, die für<br />

Alte, Behinderte, kranke und pflegebedürftige Menschen<br />

bereitgestellt werden, bei diesen nicht ankommen und<br />

die Effizienz dieser Mittel insgesamt geschmälert wird.<br />

<strong>Die</strong> Privatisierung muss gestoppt werden. Für DIE LINKE<br />

ist selbstbestimmtes Altern in Würde ein unveräußerliches<br />

Menschenrecht. DIE LINKE wendet sich explizit<br />

gegen fortschreitenden Leistungsabbau bei gleichzeitiger<br />

Ausweitung <strong>von</strong> Zuzahlungen, die insbesondere Kranke,<br />

sozial Benachteiligte und Rentner belasten. DIE LINKE<br />

hält es für unabdingbar, gesetzliche und private Pflegeversicherung<br />

nach dem Modell der solidarischen Bürgerinnen-<br />

und Bürgerversicherung zusammenzuführen. Nur<br />

so kann eine solidarische und nachhaltige Finanzierung<br />

gewährleistet werden.<br />

Wohnen:<br />

Im Alter gewinnen die Wohnbedingungen zunehmend an<br />

Bedeutung. Barriere freies Bauen und Gestalten sind eine<br />

Grundvoraussetzung für mehr Sicherheit im Alter, dies<br />

setzt sich aber insbesondere bei der Wohnungsmodernisierung<br />

nur sehr zögerlich durch. Aus der Sicht älterer<br />

Menschen ist die altersgerechte, soziale Infrastruktur für<br />

viele Wohnquartiere stark eingeschränkt. Mietrecht und<br />

Wohnungsbauförderung werden den veränderten Ansprüchen<br />

nicht ausreichen gerecht. Altengerechtes Wohnen<br />

muss mehrere Faktoren beachten, u.a. die Lage der<br />

Wohnung, die Sicherheit, die Selbstverwaltung und<br />

Selbstorganisation, die Vertragssituation, die Kostensicherheit<br />

und das bauliche <strong>Konzept</strong>. <strong>Die</strong> Privatisierung<br />

kommunaler Wohnungsunternehmen lehnen wir ab.<br />

Wohnmodellprojekte der Bundesregierung und der Länder<br />

sowie die Förderung <strong>von</strong> Seniorenwohngemeinschaften<br />

sind übersichtlich gebündelt zu veröffentlichen, damit<br />

sie in der Praxis mehr Beachtung finden. Zum anderen<br />

möchten viele Seniorinnen und Senioren in den Wohnungen<br />

verbleiben, in denen sie alt geworden sind. Der Um-<br />

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zug in einer so späten Lebensphase aus der Wohnung in<br />

der man sein Leben verbracht hat, führt oft in eine soziale<br />

Vereinsamung. Deshalb sollte man dem Wunsch folgen<br />

und durch individuelle Umbaumaßnahmen ein „Altengerechtes<br />

Wohnen“ ermöglichen. DIE LINKE kämpft dafür,<br />

dass ein menschenwürdiges Wohnen in jeder Lebensphase<br />

möglich ist, egal ob man gerade aus dem Berufsleben<br />

ausgetreten ist oder schon im betreuten Wohnen lebt.<br />

Wohnen ist Menschenrecht.<br />

Teilhabe:<br />

In der Politik müssen Seniorinnen und Senioren deutlich<br />

stärker eingebunden und in den Kommunen muss ein<br />

Mitspracherecht in Gemeinderatssitzungen und Arbeitskreisen<br />

selbstverständlich werden. DIE LINKE setzt sich<br />

mit einem Landesseniorenvertretungsgesetz für eine<br />

gesetzliche Verankerung der politischen Teilhabe der<br />

älteren Generation ein und will so eine effektivere Arbeit<br />

der Seniorenvertretungen in allen Kommunen ermöglichen.<br />

Immer mehr Seniorinnen und Senioren wollen<br />

kulturell aktiv sein, Sport treiben, Computerkurse besuchen<br />

und Sprachen lernen. Teilhabe an der Gesellschaft<br />

setzt immer auch ein angemessenes und bezahlbares<br />

Bildungsangebot voraus. Dabei müssen verstärkt allein<br />

lebende Ältere mit unterdurchschnittlichen Einkommen in<br />

den Blick genommen werden. Bildungsangebote sind für<br />

sie auch zu ermäßigten Preisen unbezahlbar. Hier muss<br />

die Politik eine soziale Lösung finden, damit die Betroffenen<br />

nicht in die Isolation geraten. Es fehlt auch an Kontakt<br />

und Begegnungszentren. Selbsthilfevereine, die sich<br />

auf diesem Gebiet engagieren, müssen mehr Förderung<br />

erhalten. Älteren Migrantinnen und Migranten sind kostenlose<br />

Sprachkurse zu gewähren. Auch die Mobilität für<br />

ältere Menschen in ländlichen Gebieten muss gesichert<br />

sein. Hier sind infrastrukturelle Verbesserungen und<br />

bedarfsgerechte, erschwingliche Verkehrsangebote – vor<br />

allem im ÖPNV – gefragt. „Sicherheit“ gewinnt im Alter<br />

zunehmend an Bedeutung und ist ungleich mehr als<br />

Schutz vor Kriminalität. Sicherheitsdefizite in der Gesellschaft<br />

haben für alte Menschen viele Gesichter. Als<br />

wertvolles Freiheitsgut muss der berechtigte Anspruch<br />

auf mehr „Sicherheit im Alter“ im Werteverständnis der<br />

Gesellschaft einen höheren Rang erhalten. <strong>Die</strong> Ängste<br />

älterer Menschen vor Altersdiskriminierung und Gewalt<br />

sind ernst zu nehmen. DIE LINKE wendet sich auch gegen<br />

eine allgemeiner Beschränkung der Fahrzeugführung aus<br />

Altersgründen, besonders da ihr Anteil bei denen sie an<br />

Unfällen beteiligt sind und verunglücken mit jeweils 11%<br />

weit unter dem Durchschnitt sind.<br />

Forderungen:<br />

Rente:<br />

• Keine Rente unter 900 Euro!<br />

• <strong>Die</strong> gesetzliche Rentenversicherung muss wieder ins<br />

Zentrum der Alterssicherungspolitik rücken.<br />

• Abschaffung sämtlicher Kürzungsfaktoren und weitere<br />

Dynamisierung der Rente, damit alle Generationen<br />

gleichermaßen am gesellschaftlichen Wohlstand<br />

teilhaben können.<br />

• Wir fordern die Rücknahme der Erhöhung des Renteneintrittsalters<br />

auf 67 Jahre! Und unterstützen den<br />

Widerstand der Linksfraktion im Europaparlament<br />

gegen eine europaweite Anhebung des Renteneintrittsalters<br />

auf 70 Jahre!

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