Ausgabe 3/2009 - Deutsche Olympische Gesellschaft
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"<br />
R<br />
isikogesellschaft" ist der Titel<br />
eines der wichtigsten Bücher,<br />
die in den vergangenen Jahr-<br />
zehnten publiziert wurden. Ulrich Beck<br />
hat uns dabei eindrucksvoll die Risiken<br />
vor Augen geführt, die angesichts<br />
globaler Wandlungsprozesse längst<br />
eingetreten sind oder uns noch bevorstehen.<br />
Seit Tschernobyl sind uns die<br />
atomaren Risiken bewusst, globale<br />
Gesundheitsrisiken machen vor keiner<br />
<strong>Gesellschaft</strong> Halt, ökologische Risiken<br />
haben auf der politischen Agenda<br />
längst einen vorderen Rangplatz eingenommen,<br />
und finanzielle und wirtschaftliche<br />
Risiken werden uns in<br />
diesen Monaten nahezu täglich vor<br />
Augen geführt. Jedes Mitglied unserer<br />
<strong>Gesellschaft</strong> ist mit diesen Risiken<br />
konfrontiert, und alle Bereiche und<br />
Teilsysteme unserer <strong>Gesellschaft</strong> sind<br />
davon betroffen. Das gilt auch für den<br />
Sport. Im Sport sind allerdings eine<br />
ganze Reihe von hausgemachten Risiken<br />
anzutreffen, die zunehmend selbstgefährdend<br />
und äußerst problematisch<br />
geworden sind. Sie zu beherrschen ist<br />
eine besondere Herausforderung.<br />
Geeignete Lösungen für die anstehenden<br />
Probleme zu finden, müsste für<br />
Sportpolitiker höchste Priorität besitzen.<br />
Mindestens sechs Risiken scheinen<br />
dabei besonders gravierend zu sein.<br />
Da ist zunächst das Risiko der ungezügelten<br />
Kommerzialisierung. Die Kommerzialisierung<br />
des Sports hat bewirkt,<br />
dass das Motiv der Bereicherung alle<br />
sonstigen Motive überlagert, die einstmals<br />
den Sport ausgezeichnet haben.<br />
Finanzielle Interessen sind es, die vorwiegend<br />
das Handeln aller Beteiligten<br />
prägen. Dies gilt gleichermaßen für den<br />
Spitzensport wie für den Breiten- und<br />
Gesundheitssport. Der Sport ist eine<br />
Marktangelegenheit, wobei der Markt<br />
oft nur in verdeckter Form zum Tragen<br />
kommt. Bereits im Kindesalter werden<br />
mit Athletinnen und Athleten Verträge<br />
abgeschlossen, Honorarvereinbarungen<br />
festgelegt, Prämien ausgelobt. Immer<br />
mehr Athletinnen und Athleten betreiben<br />
Sport vorrangig aus materiellen<br />
Erwägungen heraus. Gewinnmaximie-<br />
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