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Ausgabe 3/2009 - Deutsche Olympische Gesellschaft

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Das Jahr 1949 war das Jahr des Aufbruchs im geteilten<br />

Nachkriegsdeutschland, und das nicht nur im politischen<br />

Bereich im Westen und im Osten. Es war auch<br />

das Jahr des Aufbruchs zu neuen Strukturen im Sport in beiden<br />

deutschen Staaten, nachdem die bisher den Aufbau zentraler<br />

Organisationen hindernde Direktive 23 der Alliierten Besatzungsmächte<br />

vom 17. Dezember 1945 ihre Wirkung nach und<br />

nach verlor. Im Bereich der Bundesrepublik wurden in diesem<br />

Jahr allein 18 Bundesfachverbände wiedergegründet, deren<br />

formelle Konstituierung in dieser länderübergreifenden Form -<br />

im Gegensatz zu den schon seit 1945 (Württemberg) nach und<br />

nach neu aufgebauten Landessportbünden - bis dahin durch<br />

die alliierten Besatzungsmächte nicht zugelassen worden war.<br />

Hinzu kam mit dem Basketball-Bund ein neuer Verband. Dem<br />

Bund <strong>Deutsche</strong>r Radfahrer (BDR) war es als einzigem deutschen<br />

Spitzenverband gelungen, sich schon am 21. November<br />

1948 in Frankfurt/Main wiederzugründen und damit an die<br />

Tradition des bereits 1884 in Leipzig ins Leben gerufenen<br />

<strong>Deutsche</strong>n Radfahrer-Bundes anzuknüpfen.<br />

Parallel zur Staatsgründung der Bundesrepublik Deutschland<br />

auf der Grundlage der drei westlichen Besatzungszonen im<br />

Mai 1949 in Bonn liefen die letzten Vorgespräche zur dann<br />

am 24. September 1949 erfolgten Konstituierung des Nationalen<br />

<strong>Olympische</strong>n Komitees (NOK), während andererseits<br />

Streitigkeiten in der Arbeitsgemeinschaft <strong>Deutsche</strong>r Sport<br />

(ADS) unter den führenden Persönlichkeiten und über die<br />

künftige Organisationsform die Gründung des <strong>Deutsche</strong>n<br />

Sportbundes (DSB) immer wieder verzögerten, so dass diese<br />

erst am 10. Dezember 1950 in Hannover möglich wurde.<br />

Die Gründung der 19 bundesdeutschen<br />

Spitzenverbände 1949<br />

Die Gründungsserie der bundesdeutschen Spitzenverbände<br />

begann bereits drei Monate vor der Staatsgründung am 5./6.<br />

Februar 1949 in Aßmannshausen mit dem <strong>Deutsche</strong>n Tennis-<br />

Bund (DTB). Zum Gründungspräsidenten wurde Richard<br />

Stephanus (Hannover) gewählt, der aber bald danach in das<br />

Amt des Bundesleiters überwechselte und das Präsidentenamt<br />

an den Ulmer Max Stahl übergab. Am 12. Juli 1950<br />

erfolgte die Wiederaufnahme in die International Lawn Tennis<br />

Federation (ITF), vor allem dank der engagierten Bemühungen<br />

des "Tennis-Barons" Gottfried von Cramm. Dem DTB folgte<br />

dann am 12. März 1949 die Gründung des <strong>Deutsche</strong>n Golf-<br />

Verbandes (DGV) in Wiesbaden, wo der Verband bis heute<br />

noch seinen Sitz und seine Geschäftsstelle hat. Erster Nachkriegspräsident<br />

der Golfer, deren Sportart vor allem bei den<br />

britischen Besatzungstruppen sehr beliebt war, wurde Freiherr<br />

M. von Bissing (Frankfurt/Main). Bereits eine Woche später,<br />

am 19. März, wurde in Kassel der <strong>Deutsche</strong> Kanu-Verband<br />

(DKV) wiedergegründet. Die Kanuten, die 1936 in Berlin ihre<br />

54<br />

Vor 60 Jahren:<br />

Zahlreiche Verbandsgründungen<br />

glanzvolle olympische Premiere gefeiert hatten, beriefen den<br />

Wuppertaler Otto Vorberg an ihre Spitze, der den DKV dann<br />

zwölf Jahre führte.<br />

Zur Wiedergründung des <strong>Deutsche</strong>n Fußball-Bundes hatte<br />

der "<strong>Deutsche</strong> Fußball-Ausschuss" für den 1. Juli - trotz<br />

erheblicher Proteste der Militärbehörden - nach Stuttgart -<br />

Bad Cannstatt eingeladen. Mit einem Festakt in der Stuttgarter<br />

Oper wurde die Gründung auch öffentlich proklamiert. Die<br />

FIFA nahm den DFB dann am 22. September 1950 wieder in<br />

ihre Mitte auf. Als erstem deutschen Sportverband gelang<br />

dem <strong>Deutsche</strong>n Schwimm-Verband (DSV) allerdings bereits<br />

ein Jahr früher - am 5. September 1949 - die Wiederaufnahme<br />

in seine internationale Dachorganisation, die FINA. Zwei<br />

Monate vorher war der DSV am 10. Juli im Rahmen der 3.<br />

<strong>Deutsche</strong>n Nachkriegsmeisterschaften im Schwimmen im<br />

niedersächsischen Feine gegründet worden. Ebenfalls im Juli -<br />

am 17. - wurde in Witzenhausen der <strong>Deutsche</strong> Tischtennis-<br />

Bund (DTTB) ins Leben gerufen und zum Präsidenten der<br />

Hamburger Karl-Heinz Eckhardt gewählt, der dieses Amt bis<br />

1957 ausübte.<br />

Die nächste Verbandsgründung erfolgte nach der Sommerpause<br />

am 3. September in Nürnberg mit dem <strong>Deutsche</strong>n<br />

Rollsport-Bund (DRB) mit dem Dortmunder Georg Homann

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