Ausgabe 3/2009 - Deutsche Olympische Gesellschaft
Ausgabe 3/2009 - Deutsche Olympische Gesellschaft
Ausgabe 3/2009 - Deutsche Olympische Gesellschaft
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nicht nur die<br />
Überalterung<br />
unserer<br />
<strong>Gesellschaft</strong><br />
oder eine<br />
verfeinerte<br />
Diagnostik<br />
können diese<br />
Zahlen<br />
erklären. Sie<br />
bleiben<br />
dramatisch,<br />
vor allem<br />
wenn, trotz<br />
aller Forschung<br />
und<br />
intensivster<br />
Therapien,<br />
die Heilungsquote<br />
in den<br />
letzten<br />
fünfzig<br />
nisation des Sports mit dem Rehabilitationssport für chronisch<br />
Kranke und Menschen mit Behinderung, dieses Gemeinschaftsgefühl<br />
zu erleben. Derzeit werden in fast allen Rehabilitationszentren<br />
Bewegungsprogramme für Patienten mit<br />
einer Krebserkrankung angeboten. Mehr als 650 Vereine<br />
betreuen in einem weltweit einmaligen Angebot Nachsorgegruppen<br />
für Tumorpatienten.<br />
Das Projekt "Sport nach Krebs" im Württembergischen Landessportbund<br />
zeigt beispielhaft, wie hochwertig und flächendeckend<br />
die Möglichkeiten in der sportlichen Krebsnachsorge<br />
heute sind: 141 speziell vom WLSB für "Sport nach Krebs"<br />
ausgebildete Übungsleiter bieten in 118 württembergischen<br />
Sportvereinen 139 Gruppen an. Die Qualität der Kurse beruht<br />
in erster Linie auf der Qualifikation der hierfür zugelassenen<br />
Übungsleiter, die sich aus- und regelmäßig fortbilden lassen<br />
müssen und so mit den medizinischen Aspekten der Krebsnachsorge<br />
vertraut sind.<br />
Alle Sportbünde bilden hierfür gezielt und fachkundig<br />
Übungsleiter aus.<br />
"Das Projekt wurde 1985 ins Leben gerufen und richtete sich<br />
damals an Brustkrebspatientinnen", berichtet Ina<br />
Schmid,WLSB-Referntin von "Sport nach Krebs": "Obwohl es<br />
Mitte der 80er Jahre noch keine wissenschaftliche Bestätigung<br />
gab, dass sich Sport positiv auf den Krankheitsverlauf<br />
52<br />
Jahren weitestgehend stagniert. Fast die Hälfte der Patienten<br />
stirbt immer noch an dieser Krankheit- und jeden dritten<br />
<strong>Deutsche</strong>n trifft sie irgendwann in seinem Leben.<br />
Keine Panikmache, aber höchste Zeit zur Aufklärung und zur<br />
konkreten Hilfe für alle Betroffenen, um wieder sanft und<br />
beständig in ein "bewegtes" Leben zu kommen. Die <strong>Deutsche</strong><br />
Krebshilfe und der DOSB arbeiten an Kampagnen, das ist gut<br />
so. Vor Ort müssen die neuesten Erkenntnisse der Krebs- und<br />
Bewegungsforschung wirksam in die Praxis umgesetzt werden.<br />
Daran arbeite auch ich leidenschaftlich, kehre in einem<br />
aktuellen Forschungsprojekt in "meine Klinik" zurück - als<br />
Sportwissenschaftlerin, die aber immer ein kleines Stück<br />
Patientin bleibt.<br />
Um "sinn"volle Bewegung allen zugänglich zu machen, gilt<br />
es tatsächlich noch einige Hürden zu überwinden - aber<br />
durch meine eigene Krankheit musste und durfte ich lernen:<br />
Manchmal muss man ganz "unsportlich" Regeln ignorieren!<br />
Man muss nicht über alle Hürden springen. Manchmal ist es<br />
besser, an der Seite vorbei zu laufen und wenn es sein muss<br />
- unten durch zu krabbeln.<br />
und die Rehabilitation auswirkt, hat der gesunde Menschenverstand<br />
schon damals gewusst: Wer Sport macht, fühlt sich<br />
wohler. Das ist nicht nur bei Gesunden so, sondern auch bei<br />
Kranken und Gesund-Gewordenen." Heute beschränkt sich<br />
das Bewegungsprogramm nicht mehr nur auf jene, die an<br />
Brustkrebs erkrankt sind - Mammakarzinom ist die häufigste<br />
Krebserkrankung bei Frauen -, sondern hat sich auch für<br />
Menschen mit anderen Krebserkrankungen geöffnet.<br />
Die guten Erfahrungen in der Prävention, in der Therapie und<br />
Nachsorge zeigen: Sport ist bei Krebs eine gute Medizin.<br />
Damit ein Sportprogramm erfolgreich sein kann, muss das<br />
Training jedoch maßgeschneidert und auf die individuellen<br />
Bedürfnisse der Patienten abgestimmt sein. Vor Beginn des<br />
Trainings ist Beratung durch den Arzt unerlässlich.<br />
Ausführliche Informationen zum Thema Krebs gibt es über die<br />
<strong>Deutsche</strong> Krebshilfe<br />
e. V.. Aus der Reihe "Die blauen Ratgeber" bietet sich die<br />
Broschüre "Bewegung und Sport bei Krebs" an, anzufordern<br />
auch beim <strong>Deutsche</strong>n <strong>Olympische</strong>n Sportbund (DOSB). <strong>Deutsche</strong><br />
Krebshilfe e.V., Buschstraße 32, 53113 Bonn, Telefon:<br />
(Mo bis Do 9.00 - 16.00 h, Fr 9.00 - 15.00 h), Zentrale:<br />
0228/72 99 0-0, Härtefonds: 0228/72 99 0 - 94, Informationsdienst;<br />
0228/72 99 0 - 95 (Mo bis Fr 8.00 - 17.00 h), E-<br />
Mail deutsch@krebshilfe.de, Internet: www.krebshilfe.de.