Ausgabe 3/2009 - Deutsche Olympische Gesellschaft
Ausgabe 3/2009 - Deutsche Olympische Gesellschaft
Ausgabe 3/2009 - Deutsche Olympische Gesellschaft
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Geisteswissenschaftler übersetzen Doping<br />
Sinnfragen zum Spitzensport beantworten<br />
Von Bianka Schreiber-Rietig<br />
Sie sind schon lange von ihrem Elfenbeinturm herabgestiegen,<br />
auch in die Niederungen - wie mancher Intellektuelle<br />
immer noch ironisch bemerkt - des Sports: An<br />
Universitäten sind Sportwissenschaften aller Art heute anerkannte<br />
Disziplinen. Und wer etwa in der Ringvorlesung zum<br />
Thema "Grenzen Los? - Spitzensport-Globalisierung- Regionalisierung"<br />
der Berliner Humboldt-Universität sitzt, wo sich<br />
exzellente Professoren mit der breiten Palette Sport - und<br />
speziell Spitzensport - auseinandersetzen, dem wird noch<br />
einmal deutlich vorgeführt, wie komplex und auch beliebt<br />
dieser Sport seit langem nicht nur als Bewegungs- sondern<br />
auch als Forschungs- und Experimentierfeld geworden ist.<br />
12<br />
In den letzten Jahrzehnten wurden viele Aspekte des Sports<br />
aus der jeweiligen Perspektive untersucht: Soziologen, Pädagogen,<br />
Juristen, Mediziner, Natur- und Geisteswissenschaftler<br />
- alle sammelten kleine Mosaiksteinchen, um Sport und seine<br />
Wirkung zu erklären, zu verbessern, um ihm zum Erfolg zu<br />
verhelfen. Oder auf Gefahren aufmerksam zu machen. Die<br />
Wissenschaft hat sich in vielen Bereichen als wertvoller<br />
Interpret und Helfer des Sports gezeigt, war aber nicht selten<br />
ein Alibipflänzchen, das manchmal auch selbstverliebt an<br />
unnützen Themen hing. Viele Untersuchungen und Ergebnisse<br />
- vor allem solche, die am schönen Bild des Sports kratzten -<br />
verschwanden oft ungelesen in den Schubladen der Sportver-