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vorlesungsbegleitende Skript - Juristische Fakultät

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Prof. Dr. Wolfgang März Sommer 2013<br />

Arbeitspapier zur Vorlesung:<br />

Verfassungsgeschichte der Neuzeit<br />

A. Gliederung der Veranstaltung<br />

Zeit / Ort: Di, 11.00 – 13.00 c.t., Arno-Esch-Hörsaal I, Campus Ulmenstr.<br />

Nr.<br />

Inhalt / Thema<br />

§ 1 Die Entstehung des modernen demokratischen Verfassungsstaates im<br />

18. Jahrhundert am Beispiel der USA und Frankreichs; seine Rezeption in<br />

Deutschland<br />

§ 2 Strukturen und Inhalte der Verfassungsordnung Deutschlands bis zur Auflösung<br />

des Heiligen Römischen Reiches 1806<br />

§ 3 Der deutsche Konstitutionalismus: Herkunft, Etappen und Varianten des<br />

verfassungsstaatlichen Denkens nach 1806<br />

§ 4 Der Deutsche Bund als nationales Staatsvertrags- und Verfassungsband<br />

§ 5 Das Verfassungswerk der Paulskirche 1848 / 49: Entstehung, Inhalte und<br />

Schicksal einer demokratischen Verfassungsbewegung<br />

§ 6 Vom Deutschen Bund zum Norddeutschen Bund: Entwicklungen des Konstitutionalismus<br />

nach 1849<br />

§ 7 Vom Norddeutschen Bund zum Deutschen Reich: die Reichsverfassung 1871<br />

im Wandel des Kaiserreichs<br />

§ 8 Die Weimarer Reichsverfassung I: Rahmenbedingungen und Entstehung,<br />

Strukturen und Inhalte der Verfassung<br />

§ 9 Die Weimarer Reichsverfassung II: Verfassungsentwicklung und Staatsrechtslehre;<br />

die Krisenjahre 1922 / 23 und 1930 – 32 / 33<br />

§ 10 Die nationalsozialistische Machtergreifung: Stationen der Begründung und<br />

Festigung totalitärer Herrschaft<br />

§ 11 Die Entstehung der Verfassungsordnung in den beiden deutschen Staaten<br />

1945 – 1949<br />

Abschlußklausur (Teil der Modulprüfung „Historische und empirische Grundlagen<br />

des Rechts“); Termin wird noch bekanntgegeben)


– 2 –<br />

B. Materialien und Literatur (Auswahl)<br />

I. Materialien (Text- und Quellensammlungen)<br />

1. Neuere Sammlungen deutscher und wichtiger ausländischer Verfassungstexte<br />

Blanke, Deutsche Verfassungen. Dokumente zu Vergangenheit und Gegenwart, 2003<br />

Boldt, Reich und Länder. Texte zur deutschen Verfassungsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, 1987<br />

Buschmann, Kaiser und Reich. Bd. I: Vom Wormser Konkordat 1122 bis zum Augsburger Reichsabschied<br />

von 1555, 2 1994; Bd. II: Vom Westfälischen Frieden 1648 bis zum Ende des Reiches im Jahre 1806, 2 1994<br />

Dürig/Rudolf, Texte zur deutschen Verfassungsgeschichte, 3 1996<br />

Gosewinkel/Masing, Die Verfassungen in Europa 1789–1949, 2006<br />

Huber, Ernst Rudolf: Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte, 4 Bde., 3 1978 – 1992<br />

Willoweit/Seif, Europäische Verfassungsgeschichte (Rechtshistorische Texte), 2003<br />

2. Ältere Sammlungen deutscher Verfassungstexte<br />

Pölitz, Die europäischen Verfassungen seit dem Jahr 1789 bis auf die neueste Zeit, Bd. I.1, 1832; Bd. I.2,<br />

1832; Bd. II, 1833; Bd. III, 1833; Ergänzungsband, 1841; Bd. IV.1, hg. von Friedrich Bülau, 1847<br />

<br />

Zachariä, Die deutschen Verfassungsgesetze der Gegenwart, 1. Lfg. 1855; 2. Lfg. 1858; 1. Forts. 1858;<br />

2. Forts. 1862 <br />

Stoerk / Rauchhaupt, Handbuch der Deutschen Verfassungen, 2 1913 <br />

Ruthenberg, Verfassungsgesetze des Deutschen Reichs und der deutschen Länder nach dem Stand vom<br />

1. Februar 1926, 1926 <br />

II. Studienliteratur<br />

Boldt, Deutsche Verfassungsgeschichte. Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Ende des älteren deutschen Reiches<br />

1806, 1984; Bd. 2: Von 1806 bis zur Gegenwart, 1990; Bd. 3: Bundesrepublik Deutschland von 1945<br />

bis heute, 1998<br />

Frotscher / Pieroth, Verfassungsgeschichte, 11 2012<br />

Grimm, Deutsche Verfassungsgeschichte 1776 – 1866, 1988<br />

Huber, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789. Bd. I: Reform und Restauration 1789 bis 1830, 2 1975;<br />

Bd. II: Der Kampf um Einheit und Freiheit 1830 bis 1850, 3 1988; Bd. III: Bismarck und das Reich, 2 1978;<br />

Bd. IV: Struktur und Krisen des Kaiserreichs, 2 1982; Bd. V: Weltkrieg, Revolution und Reichserneuerung<br />

1914 bis 1919, 1978; Bd. VI: Die Weimarer Reichsverfassung, 1981; Bd. VII: Ausbau, Schutz und Untergang<br />

der Weimarer Republik, 1984; Bd. VIII: Registerband, 1990<br />

Kimminich, Deutsche Verfassungsgeschichte, 2 1987<br />

Kotulla, Deutsche Verfassungsgeschichte, 2008 (auch als E-Book –> www.springerlink.com)<br />

Menger, Deutsche Verfassungsgeschichte der Neuzeit. Eine Einführung in die Grundlagen, 9 2002<br />

Schmoeckel, Auf der Suche nach der verlorenen Ordnung, 2005<br />

Willoweit, Deutsche Verfassungsgeschichte. Vom Frankenreich bis zur Teilung Deutschlands, 6 2009


– 3 –<br />

Arbeitsblatt zu § 1<br />

Die Entstehung des modernen<br />

demokratischen Verfassungsstaates im<br />

18. Jahrhundert am Beispiel der USA und<br />

Frankreichs; seine Rezeption in Deutschland<br />

I. Übersicht: 1. Die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen der Verfassung der USA 1787:<br />

Einzelstaatliche Konstitutionen, Amerikanische Revolution und Unabhängigkeitserklärung;<br />

Skizze der Entwicklung bis zum Verfassungswerk<br />

2. Genese, Inhalt und Originalität der (Bundes-)Verfassung der USA, Vorgeschichte<br />

und Ratifizierung; gerichtlicher Schutz der Verfassungsordnung<br />

3. Entstehungsbedingungen und Verlauf der Französischen Revolution<br />

4. Verfassungsbewegungen und Verfassungskämpfe nach 1789; ihre ideengeschichtlichen<br />

Hintergründe, Inhalte und Schicksale<br />

5. Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Verfassungsbewegung des ausgehenden<br />

18. Jahrhunderts; Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom<br />

26.8.1789 und (Federal) Bill of Rights vom 25.9.1789 im Vergleich<br />

6. Zur Rezeption der westeuropäischen Verfassungsbewegung<br />

II. Literaturhinweise:<br />

1. Zur Verfassung der USA:<br />

– Brugger, Angloamerikanischer Einfluß auf die Grundrechtsentwicklung in Deutschland,<br />

in: Isensee/Kirchhof (Hg.), HStR, Bd. IX, 3 2011, § 186<br />

– Brugger, Kampf um die Verfassungsgerichtsbarkeit: 200 Jahre Marbury v. Madison, JuS<br />

2003, 320 ff.; Heun, Die Geburt der Verfassungsgerichtsbarkeit – 200 Jahre Marbury v.<br />

Madison, Der Staat 42 (2003), 267 ff.<br />

– Carrington, Der Einfluß kontinentalen Rechts auf Juristen und Rechtskultur der USA<br />

1776 – 1933, JZ 1995, 529 ff.<br />

– Dreyer, Die Verfassung der USA — Ein Modell für deutsche Verfassungsentwürfe des 19.<br />

Jahrhunderts?, in: J. Elvert/M. Salewski (Hg.), Deutschland und der Westen im 19. und<br />

20. Jahrhundert. Teil I: Transatlantische Beziehungen, 1993, 225 ff.<br />

– Krüger, Einflüsse der Verfassung der Vereinigten Staaten auf die deutsche Verfassungsentwicklung,<br />

ZNR 18 (1996), 226 ff.<br />

– Oellers, Die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung vom 4.7.1776, JuS 1993, 799 ff.<br />

– Pieroth, Amerikanischer Verfassungsexport nach Deutschland, NJW 1989, 1333 ff.<br />

– Steinberger, 200 Jahre amerikanische Bundesverfassung. Zu Einflüssen des amerikanischen<br />

Verfassungsrechts auf die deutsche Verfassungsentwicklung, 1987<br />

– Stourzh, Die Konstitutionalisierung der Individualrechte, JZ 1976, 397 ff.


– 4 –<br />

– Waibel, Junges Volk mit alter Verfassung – Entstehung und Inhalt der amerikanischen<br />

Verfassung von 1787, JuS 2001, 1048 ff.<br />

2. Zu den Verfassungen Frankreichs (mit Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte):<br />

– Classen, Französischer Einfluß auf die Grundrechtsentwicklung in Deutschland, in: Isensee/Kirchhof<br />

(Hg.), HStR, Bd. IX, 3 2011, § 187<br />

– Hattenhauer, „Unxerunt Salomonem“. Kaiserkrönung Napoleons I. am 2. Dezember 1804,<br />

in: Grupp/Hufeld (Hg.), Recht – Kultur – Finanzen. Festschrift für Reinhard Mußgnug,<br />

2005, S. 629 ff.<br />

– Hofmann, Zur Herkunft der Menschenrechtserklärungen, JuS 1988, 841 ff.<br />

– Hofmann, Die Grundrechte 1879 – 1949 – 1989, NJW 1989, 3177 ff.<br />

– Hofmann, Menschenrechtliche Autonomieansprüche. Zum politische Gehalt der Menschenrechtserklärungen,<br />

JZ 1992, 165 ff.<br />

– Kühne, Die französische Menschen- und Bürgerrechtserklärung im Rechtsvergleich mit<br />

den Vereinigten Staaten und Deutschland, JöR NF 39 (1990), 1 ff.<br />

– Maier, Die Französische Revolution als Hintergrund der europäischen Grundrechts- und<br />

Privatrechtsentwicklung, Jahrbuch der <strong>Juristische</strong>n Zeitgeschichte 2 (2000/01), 1 ff.<br />

– Prutsch, Die Revision der Französischen Verfassung im Jahre 1830, Der Staat 47 (2008),<br />

85 ff.<br />

– Reinhardt, An den Ursprüngen der verfassungsgeschichtlichen Entwicklung in Europa,<br />

JURA 1994, 136 ff.<br />

– Rudolf, Die französische Menschenrechtserklärung und ihre Wirkungen in Deutschland,<br />

in: E. Denninger (Hg.), Kritik und Vertrauen. FS Peter Schneider, 1990, 430 ff.<br />

– Stolleis, Verfassungsideale der Bürgerlichen Revolution, in: ders., Konstitution und Intervention,<br />

2001, S. 17 ff.<br />

3. Zu Herkunft und Entstehung des Verfassungsbegriffs<br />

– Grimm, Ursprung und Wandel der Verfassung, in: Isensee/Kirchhof (Hg.), HStR, Bd. I,<br />

3 2003, § 1


– 5 –<br />

Arbeitsblatt zu § 2<br />

Strukturen und Inhalte der<br />

Verfassungsordnung Deutschlands bis zur<br />

Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806<br />

I. Übersicht: 1. Die Entwicklung der Verfassungsordnung des Heiligen Römischen Reiches bis<br />

zum Westfälischen Frieden (Reichsreform des 15. Jahrhunderts, konfessionelle<br />

Verfassungskonflikte, Dreißigjähriger Krieg und Reichsverfassung)<br />

2. Verfassungsrechtliche Bestimmungen im Westfälischen Frieden; das Reich im<br />

18. Jahrhundert; Kaiser, Reichstag und Reichsorgane<br />

3. Die deutschen Territorien: landständische Verfassung und Absolutismus<br />

4. Das Ende des Alten Reiches: Verfall der Reichsverfassung; Niederlegung der<br />

Kaiserkrone; der Rheinbund<br />

II. Literaturhinweise:<br />

– Elicker, Die „Deutsche Revolution“ – 200 Jahre Reichsdeputationshauptschluß, JA 2003,<br />

995 ff.<br />

– Hackner, Der Frieden von Lunéville – zum 200. Jahrestag des ersten Schritts zum Untergang<br />

des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, JA 2001, 813 ff.<br />

– Mohnhaupt, Von den „leges fundamentales“ zur modernen Verfassung in Europa, Ius commune<br />

25 (1998), 121 ff.<br />

– Mückl, Der Reichsdeputationshauptschluß von 1803, VBlBW 2003, 144 ff.<br />

– Schildt, Reichskammergericht – Geschichte, Verfassung und Überlieferung, JURA 2006,<br />

493 ff.<br />

– Schroeder, Der Dreißigjährige Krieg, das Alte Reich und Samuel von Pufendorf (1632 –<br />

1694), JuS 1995, 959 ff.<br />

– Schroeder, Mathos, Wirklichkeit und Vision: Die Geschichte vom langen Leben und Sterben<br />

des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, JuS 2006, 577 ff.<br />

– Thieme, Das Heilige Römische Reich und seine Glieder, JuS 1981, 549 ff.; dazu die Kritik<br />

von Hofmann und die Antwort von Thieme, JuS 1982, 167 ff.<br />

– von Unruh, Das erste deutsche Grundgesetz – die Goldene Bulle von 1356, BayVBl. 2007,<br />

108 ff.<br />

– Wahl, Die Entwicklung des deutschen Verfassungsstaates bis 1866, in: Isensee/Kirchhof<br />

(Hg.), HStR, Bd. I, 3 2003, § 2<br />

– Wolter, Der Immerwährende Reichstag zu Regensburg (1663 – 1806), JuS 1984, 837 ff.<br />

– Würtenberger, Staatsverfassung an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, in: Wendemarken<br />

in der deutschen Verfassungsgeschichte (Der Staat, Beiheft 10), 1993, 85 ff.


– 6 –<br />

Arbeitsblatt zu § 3<br />

Der deutsche Konstitutionalismus:<br />

Herkunft, Etappen und Varianten des<br />

verfassungsstaatlichen Denkens nach 1806<br />

I. Übersicht: 1. Die Genese des Verfassungsstaats nach dem Zusammenbruch des Reichs:<br />

Herkunft und Etappen der Staatsmodernisierung und des deutschen Konstitutionalismus;<br />

Reformansätze und -inhalte<br />

2. Die Anfänge des Konstitutionalismus nach 1806: Gründe, Versuche und Rahmenbedingungen,<br />

Vorbilder und Grundstrukturen (am Beispiel des Königreichs<br />

Württemberg)<br />

3. Die „steckengebliebene“ Konstitutionalisierung (dargestellt anhand Preußens<br />

vor 1848)<br />

4. Das altständische Gegenbild der konstitutionellen Bewegung (dargestellt anhand<br />

der beiden Mecklenburg)<br />

5. Zusammenfassung: der Verfassungstyp der deutschen konstitutionellen Monarchie:<br />

Grundstruktur und Grenzen seiner Legitimation<br />

II. Zur Periodisierung des deutschen Konstitutionalismus:<br />

! 1807: Verfassung des Königreichs Westfalen<br />

! 1814 Verfassung von Nassau<br />

1814 Charte constitutionnelle der französischen Restaurationsmonarchie<br />

1815 Deutsche Bundesakte (Art. 13 DBA)<br />

! 1816 Verfassungen deutscher Kleinstaaten (Schwarzburg-Rudolstadt; Schaumburg-Lippe;<br />

Waldeck; Sachsen-Weimar<br />

! 1818 Verfassungen des Großherzogtums Baden und des Königreichs Bayern<br />

! 1819 Verfassung des Königreichs Württemberg<br />

! 1820 Verfassung des Großherzogtums Hessen-Darmstadt<br />

1820 Wiener Schlußakte (Art. 54 ff. WSA)<br />

1830 Französische Julirevolution; Charte constitutionnelle der Juli-Monarchie<br />

1831 Verfassung des Königreichs Belgien<br />

! 1831 Verfassungen des Kurfürstentums Hessen-Kassel und des Königreichs Sachsen<br />

! 1833 Verfassung des Königreichs Hannover (suspendiert 1837; geändert 1840)<br />

III. Literaturhinweise:<br />

– Birtsch, Zum konstitutionellen Charakter des Preußischen Allgemeinen Landrechts von<br />

1794, in: K. Kluxen/W.J. Mommsen (Hg.), Politische Ideologien und nationalstaatliche<br />

Ordnung. FS für Theodor Schieder, 1968, S. 97 ff.<br />

– Blänkner, Die Idee der Verfassung in der politischen Kultur des 19. Jahrhunderts in<br />

Deutschland, in: Münkler (Hg.), Bürgerreligion und Bürgertugend, 1996, S. 309 ff.<br />

– Böckenförde, Zum Verfassungstyp der deutschen konstitutionellen Monarchie im 19. Jahrhundert,<br />

in: ders. (Hg.), Moderne deutsche Verfassungsgeschichte (1815–1914), 2. Aufl.<br />

1981, S. 146 ff.


– 7 –<br />

– Engelbert, Der Konstitutionalismus in den deutschen Kleinstaaten, in: E.-W. Böckenförde<br />

(Hg.), Probleme des Konstitutionalismus im 19. Jahrhundert (Der Staat; Beiheft 1), 1975,<br />

103 ff.<br />

– Frotscher, Monarchisches Prinzip kontra liberale Verfassungspositionen [dargestellt anhand<br />

des kurhessischen Verfassungskonflikts 1850], JuS 2000, 943 ff.<br />

– Gangl, Der deutsche Weg zum Verfassungsstaat im 19. Jahrhundert. Eine Problemskizze,<br />

in: E.-W. Böckenförde (Hg.), Probleme des Konstitutionalismus im 19. Jahrhundert (Der<br />

Staat; Beiheft 1), 1975, 23 ff.<br />

– Ham, Die Constitution für das Königreich Westphalen von 1807. Zur Funktion und Funktionsweise<br />

der ersten modernen Verfassung in Deutschland, ZNR 26 (2004), 227 ff.<br />

– Heun, Das monarchische Prinzip und der deutsche Konstitutionalismus des 19. Jahrhunderts,<br />

in: Ipsen/Schmidt-Jortzig (Hg.), Recht – Staat – Gemeinwohl. FS für Dietrich<br />

Rauschning, 2001, S. 41 ff.<br />

– Heun, Die Struktur des deutschen Konstitutionalismus im 19. Jh. im verfassungsgeschichtlichen<br />

Vergleich, Der Staat 45 (2006), 365 ff.<br />

– Hintze, Das monarchische Prinzip und die konstitutionelle Verfassung, in: ders., Staat und<br />

Verfassung (Gesammelte Abhandlungen, Bd. I), 2. Aufl. 1962, S. 359 ff.<br />

– Jahns, „Mecklenburgisches Wesen“ oder absolutistisches Regiment? Mecklenburgischer<br />

Ständekonflikt und neue kaiserliche Reichspolitik (1658–1755), in: Heinig (Hg.), Reich,<br />

Regionen und Europa in Mittelalter und Neuzeit. FS für Peter Moraw, 2000, S. 323 ff.<br />

– Krüger, Der Landes-Grund-Gesetzliche Erb-Vergleich von 1755, in: Busch/Hillmann (Hg.),<br />

Adel – Geistlichkeit – Militär. Festschrift für Eckardt Opitz, 1999, S. 91 ff.<br />

– Näf, Staatsverfassungen und Staatstypen 1830/31, in: E.-W. Böckenförde (Hg.), Moderne<br />

deutsche Verfassungsgeschichte (1815–1914), 2. Aufl. 1981, S. 127 ff.<br />

– Peine, Staatsgerichtsbarkeit im konstitutionellen Zeitalter, JURA 1984, 617 ff.<br />

– Robbers, Die historische Entwicklung der Verfassungsgerichtsbarkeit, JuS 1990, 257 ff.<br />

– Wahl, Elemente der Verfassungsstaatlichkeit, JuS 2001, 1041 ff.<br />

– Wahl, Der Konstitutionalismus als Bewegungsgeschichte, Der Staat 44 (2005), 571 ff.<br />

– Ziekow, Recht und Unrecht im Verfassungskonflikt zu Hannover, JURA 1988, 243 ff.


– 8 –<br />

Arbeitsblatt zu § 4<br />

Der Deutsche Bund als nationales<br />

Staatsvertrags- und Verfassungsband<br />

I. Übersicht: 1. Zur Verfassungslage nach dem Ende des Heiligen Römischen Reichs 1806: der<br />

Rheinbund als französisches Protektorat des „Dritten Deutschland“; sein Zerfall<br />

1813; verfassungspolitische Modelle der neuen Föderation<br />

2. Der Wiener Kongreß und die „Neuverfassung“ Deutschlands; Strukturen und<br />

Inhalte der Deutschen Bundesakte 1815<br />

3. Der Streit um die „richtige“ Verfassung der Bundesmitglieder: Art. 13 DBA<br />

4. Die Entwicklung des Deutschen Bundes nach 1820: eine Verfassungsschutzgeschichte<br />

(Pressezensur, Vereinsverbote, Unterdrückung demokratischer<br />

Bewegungen)<br />

5. Der Deutsche Zollverein von 1834: eine „Preußische Wirtschaftsgemeinschaft“<br />

II. Zur Periodisierung des Deutschen Bundes:<br />

! 1806–13 Rheinbund<br />

! 1814/15 Wiener Kongreß<br />

! 1815 Deutsche Bundesakte (DBA)<br />

! 1819 Attentat auf Kotzebue; Karlsbader Beschlüsse<br />

! 1820 Wiener Schlußakte (WSA)<br />

! 1823 „Epuration“ der Bundesversammlung (Verhinderung eigenständiger Politik)<br />

1830 Französische Juli-Revolution<br />

! 1832 Hambacher Fest<br />

! 1833 Frankfurter Wachensturm<br />

! 1834 Wiener Geheimbeschlüsse („Die Sechzig Artikel“)<br />

III. Literaturhinweise:<br />

– Angermeier, Deutschland zwischen Reichstradition und Nationalstaat. Verfassungspolitische<br />

Konzepte und nationales Denken zwischen 1801 und 1815, ZRG GA 197 (1990), 19 ff.<br />

– Eisenhardt, Die Garantie der Pressefreiheit in der Bundesakte von 1815, Der Staat 10<br />

(1971), 339 ff.<br />

– Eisenhardt, Der Deutsche Bund und das badische Pressegesetz von 1832, in: G. Kleinheyer/P.<br />

Mikat (Hg.), Beiträge zur Rechtsgeschichte. FS Hermann Conrad, 1979, 103 ff.<br />

– Frotscher, Ringen um den Verfassungsstaat. Verfassungsänderungen in der Zeit des Deutschen<br />

Bundes, in: Neuhaus (Hg.), Verfassungsänderungen (Der Staat, Beiheft 20), 2012,<br />

S. 89 ff.<br />

– Laufs, Für Freiheit und Einheit: Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach 1832, JuS<br />

1982, 325 ff.<br />

– Mager, Das Problem der landständischen Verfassungen auf dem Wiener Kongreß 1814/15,<br />

HZ 217 (1974), 296 ff.


– 9 –<br />

– Menze, Die Verfassungspläne Wilhelm von Humboldts, ZHF 16 (1989), 329 ff.<br />

– Wadle, Der Deutsche Zollverein, JuS 1984, 586 ff.<br />

– Wadle, Staatenbund oder Bundesstaat? Ein Versuch über die alte Frage nach den föderalen<br />

Strukturen in der deutschen Verfassungsgeschichte zwischen 1815 und 1866, in: Brauneder<br />

(Hrsg.), Staatliche Vereinigung: Fördernde und hemmende Elemente in der deutschen<br />

Geschichte (Der Staat, Beiheft 12), 1998, S. 137 ff.<br />

– Wunder, Landstände und Rechtsstaat. Zur Entstehung und Verwirklichung des Art. 13<br />

DBA, ZHF 5 (1978), 139 ff.


– 10 –<br />

Arbeitsblatt zu § 5<br />

Das Verfassungswerk der Paulskirche 1848 / 49:<br />

Entstehung, Inhalte und Schicksal<br />

I. Übersicht: 1. Die Revolution von 1848: Ursachen, Träger und Ziele<br />

2. Die einzelnen Schritte: Frankfurter Vorparlament und Bundesversammlung,<br />

Wahl und Zusammensetzung der Nationalversammlung<br />

3. Die Einrichtung einer gesamtstaatlichen Reichsgewalt: Zentralregierung und<br />

Gesamtrepräsentation; Außen- und Wehrverfassung<br />

4. Entstehung und Inhalte der Reichsverfassung; ihre Verabschiedung und ihr<br />

Scheitern<br />

II. Zeitlicher Ablauf der Ereignisse:<br />

! 12.02.1848 Antrag Bassermann in der badischen Zweiten Kammer an die Landesregierung,<br />

eine Nationalrepräsentation einrichten zu lassen<br />

! 28.02.1848 Paralleler Antrag von Gagern in der hessischen Zweiten Kammer<br />

! 05.03.1848 Heidelberger Versammlung; Beschluß, ein Vorparlament einzuberufen<br />

! 03.03.1848 Beschluß der Bundesversammlung, Pressefreiheit zuzulassen und eine Revision<br />

der Bundesakte vorzubereiten<br />

! 10.03.1848 Bildung eines Verfassungsausschusses der Bundesversammlung<br />

! 31.03.1848 Zusammentreten des Vorparlaments in Frankfurt a.M.; Beschluß eines Bundeswahlgesetzes<br />

durch die Bundesversammlung<br />

! April 1848 Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung<br />

! 18.05.1848 Zusammentritt der Nationalversammlung<br />

! 24.05.1848 Einsetzung eines Verfassungsausschusses<br />

! 26.06.1848 Einsetzung einer „Bundesregierung“ und eines „Bundespräsidenten“ in Gestalt<br />

eines Reichsverwesers; Wahl des österreichischen Erzherzogs Johann<br />

! 27.12.1848 Verabschiedung der Grundrechte der Reichsverfassung als Bundesgesetz<br />

! 27.03.1849 Verabschiedung der Reichsverfassung in der Nationalversammlung; Ausfertigung<br />

und Verkündung<br />

! 14.04.1849 „Annahme“ der Reichsverfassung durch 28 deutsche Staaten, aber Ablehnung<br />

durch Österreich, Bayern, Württemberg, Sachsen, Hannover und schließlich<br />

auch durch Preußen<br />

! April bis „Reichsverfassungskampagne“ zur gewaltsamen Annahme und<br />

Mai 1849 Durchsetzung der Reichsverfassung in den Einzelstaaten<br />

! 30.05.1849 Verlegung der Nationalversammlung als „Rumpfparlament“ von Frankfurt<br />

a.M. nach Stuttgart; dort (18.06.1849) Auflösung<br />

! 1850 Beschluß, den Deutschen Bund zu „reanimieren“<br />

! Mai 1851 Erneuter Zusammentritt der Bundesversammlung


– 11 –<br />

III. Literaturhinweise:<br />

– Berding, Die provisorische Reichszentralgewalt in der deutschen Revolution von 1848/49,<br />

in: Kolmer/Korten (Hg.), Recht – Staat – Gesellschaft. Facetten der politischen Philosophie,<br />

1999, S. 169 ff.<br />

– Botzenhart, Die Parlamentarismusmodelle der deutschen Parteien 1848/49, in: G.A. Ritter<br />

(Hg.), Gesellschaft, Parlament und Regierung. Zur Geschichte des Parlamentarismus in<br />

Deutschland, 1974, 121 ff.<br />

– Dippel, Das Paulskirchenparlament 1848/49 – Verfassungskonvent oder Konstituierende<br />

Nationalversammlung?, JöR N.F. 48 (2000), 1 ff.<br />

– Faller, Die Verfassungsgerichtsbarkeit in der Frankfurter Reichsverfassung vom<br />

28.3.1849, in: G. Leibholz u.a. (Hg.), Menschenwürde und freiheitliche Rechtsordnung. FS<br />

für Willi Geiger, 1974, 827 ff.<br />

– Gruner, 1849 – 1919 – 1949. Deutsche Verfassungstraditionen zwischen der Paulskirchenverfassung<br />

und dem Bonner Grundgesetz, in: ders. (Hg.), Jubiläumsjahre – Historische<br />

Erinnerung – Historische Forschungen. FS für Kersten Krüger, 1999, S. 271 ff.<br />

– Gusy, Das Regierungssystem der Paulskirchenverfassung, in: W. Baumann u.a. (Hg.),<br />

Gesetz – Recht – Rechtsgeschichte. Festschrift für Gerhard Otte, 2005, S. 533 ff.<br />

– Heideking, Zwei Amerikabilder in der deutschen Verfassungsdebatte 1848/49, in: Dipper<br />

(Hg.), Europäische Sozialgeschichte. FS für Wolfgang Schieder, 2000, S. 127 ff.<br />

– Kühne, Die Revolution von 1848/49 als Umbruch für Recht und Juristen, ZNR 18 (1996),<br />

248 ff.<br />

– Kühne, 150 Jahre Revolution von 1848 / 49 – ihre Bedeutung für den deutschen Verfassungsstaat,<br />

NJW 1998, 1513 ff.<br />

– Langewiesche, Die Anfänge der deutschen Parteien. Partei, Fraktion und Verein in der<br />

Revolution 1848/49, Geschichte und Gesellschaft 4 (1978), 324 ff.<br />

– Laufs, Die Frankfurter Nationalversammlung 1848 / 49 – Das erste frei gewählte gesamtdeutsche<br />

Parlament und sein Werk, JuS 1998, 385 ff.<br />

– Mommsen, Die zweite Revolution, die nicht sein sollte: die Reichsverfassungskampagne,<br />

die letzte Phase der Revolution von 1848/1849, in: Dipper (Hg.), Europäische Sozialgeschichte.<br />

FS für Wolfgang Schieder, 2000, S. 113 ff.<br />

– Pauly, Die Verfassung der Paulskirche und ihre Folgewirkungen, in: Isensee/Kirchhof<br />

(Hg.), HStR, Bd. I, 3 2003, § 3<br />

– Pöggeler / Inhoff, Die deutsche Revolution von 1848 / 49, JA 1998, 511 ff.<br />

– Steinbach, „Ein Volk, das die Gefahr nicht scheut …“ – Anmerkungen zur Revolution von<br />

1848, in: Timmermann/Metz (Hg.), Europa – Ziel und Aufgabe. FS für Arno Krause, 2000,<br />

S. 87 ff.<br />

– Vogel, Das Vermächtnis der Paulskirche. Einige Bemerkungen zur Bedeutung der Frankfurter<br />

Reichsverfassung von 1849 für unsere Zeit, NJW 1998, 1534 ff.


– 12 –<br />

Arbeitsblatt zu § 6<br />

Vom Deutschen Bund zum Norddeutschen Bund:<br />

Entwicklungen des Konstitutionalismus nach 1849<br />

I. Übersicht: 1. Verfassungspolitische Optionen und verfassungsrechtliche Entwicklungen<br />

Deutschlands nach 1849: Erfurter Union und Wiederbelebung des Deutschen<br />

Bundes; seine Reaktionspolitik<br />

2. Entwicklungslinien und Sollbruchstellen des konstitutionellen Verfassungslebens<br />

nach 1848 am Beispiel Preußens: Verfassungsoktroi, Dreiklassenwahlrecht<br />

und preußischer Verfassungskonflikt<br />

3. Reformversuche und Ende des Deutschen Bundes 1866; der Norddeutsche<br />

Bund und seine Verfassungsordnung<br />

II. Zeitlicher Ablauf der Ereignisse:<br />

1. Deutscher Bund<br />

! 26.05.1849 „Dreikönigsbündnis“ zwischen Preußen, Sachsen und Hannover<br />

! 28.05.1849 Erfurter Unionsverfassung<br />

! 27.02.1850 „Vierkönigsbündnis“ zwischen Bayern, Sachsen, Württemberg (und Österreich)<br />

über eine Revision der Verfassung des Deutschen Bundes<br />

! 29.11.1850 Olmützer Punktation (Einigung zwischen Österreich und Preußen über Kurhessen<br />

und Holstein)<br />

! 23.08.1851 Bundesbeschluß über Maßregeln zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit und<br />

Ordnung im Deutschen Bund („Bundesreaktionsbeschluß“)<br />

! 23.08.1851 Bundesbeschluß über die Aufhebung der „sogenannten Grundrechte des Deutschen<br />

Volkes“<br />

! 06.07.1854 Bundes-Preßgesetz zur Aufhebung der Pressefreiheit<br />

! 13.07.1854 Bundesbeschluß über Maßregeln zur Aufrechterhaltung der gesetzlichen Ordnung<br />

und Ruhe im Deutschen Bunde, insbesondere das Vereinswesen betreffend<br />

! 1863 Frankfurter Fürstentag; Scheitern der Reform der Bundesverfassung wegen<br />

Abstinenz Preußens<br />

! 14.06.1866 Bundesbeschluß zur Mobilisierung des Bundesheeres gegen Preußen im<br />

Schleswig-Holstein-Konflikt (Bundesexekutionsbeschluß)<br />

! 03.07.1866 Sieg Preußens über die Bundestruppen bei Königgrätz<br />

! 18.08.1866 Bündnisvertrag Preußens mit den norddeutschen Staaten; Auflösung des<br />

Deutschen Bundes und Gründung des Norddeutschen Bundes<br />

! 1867 Militärbündnisse Preußens mit einzelnen süddeutschen Staaten (Baden, Hessen,<br />

Württemberg, Bayern)<br />

2. Preußen<br />

! 22.03.1848 Proklamation des preußischen Königs über die Einführung einer konstitutionellen<br />

Verfassung; Einberufung einer verfassunggebenden Nationalversammlung<br />

! 08.11.1848 Zwangsweise Verlegung der preußischen Nationalversammlung nach Brandenburg,<br />

Verhängung des Belagerungszustands<br />

! 05.12.1848 Zwangsweise Auflösung der preußischen Nationalversammlung<br />

! 05.12.1848 Königliche Oktroyierung der preußischen Verfassung<br />

! 30.05.1849 Einführung des preußischen Dreiklassenwahlrechts durch Notverordnung


– 13 –<br />

! 01.07.1849 Erlaß des preußischen Königs über den Wegfall der Gegenzeichnung bei allen<br />

militärischen Kommandoakten<br />

! 31.01.1850 (Revidierte) preußische Verfassung<br />

! 1858 Beginn der „Neuen Ära“ in Preußen<br />

! 1860 Beginn des preußischen Heeres-, Budget- und Verfassungskonflikts<br />

! 1862/63 Budgetkonflikt und Streit um die Grenzen parlamentarischer Haushaltsbewilligung<br />

! 1866 Beilegung des Verfassungskonflikts durch Indemnitätsgesetz<br />

III. Literaturhinweise:<br />

– Becker, Die angebliche Lücke der Gesetzgebung im preußischen Verfassungskonflikt,<br />

HistJb 100 (1980), 257 ff.<br />

– Böckenförde, Der Verfassungstyp der deutschen konstitutionellen Monarchie im 19. Jahrhundert,<br />

in: ders. (Hg.), Moderne deutsche Verfassungsgeschichte (1815–1914), 2. Aufl.<br />

1981, S. 146 ff.<br />

– Boldt, Die preußische Verfassung vom 31. Januar 1850 – Probleme ihrer Interpretation,<br />

in: H.-J. Puhle/H.-U. Wehler (Hg.), Preußen im Rückblick (Geschichte und Gesellschaft;<br />

Sonderheft 6), 1980, S. 224 ff.<br />

– Buchholz, Zur Rechtsvereinheitlichung in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts,<br />

RabelsZ 50 (1986), 77 ff.<br />

– Frotscher, Monarchisches Prinzip kontra liberale Verfassungspositionen, JuS 2000, 943 ff.<br />

– Grünthal, Das preußische Dreiklassenwahlrecht. Ein Beitrag zur Genesis und Funktion<br />

des Wahlrechtsoktrois vom Mai 1849, HZ 226 (1978), 17 ff.<br />

– Grünthal, Zwischen König, Kabinett und Kamarilla. Der Verfassungsoktroi in Preußen<br />

vom 5.12.1848, Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 32 (1983), 119 ff.<br />

– Herrmann, Der kurhessische Verfassungskonflikt, JA 2001, 208 ff.<br />

– Hoppe, Der preußische Verfassungskonflikt von 1862–1866, JA 1993, 146 ff.<br />

– Kraus, Ursprung und Genese der „Lückentheorie“ im preußischen Verfassungskonflikt,<br />

Der Staat 29 (1990), 209 ff.<br />

– Pape, Die Verfassungsgebung in Preußen 1848/50, ZNR 22 (2000), 188 ff.<br />

– Schefold, Verfassung als Kompromiß? Deutung und Bedeutung des preußischen Verfassungskonflikts,<br />

ZNR 3 (1981), 137 ff.


– 14 –<br />

Arbeitsblatt zu § 7<br />

Vom Norddeutschen Bund zum Deutschen Reich:<br />

die RV 1871 im Wandel des Kaiserreichs<br />

I. Übersicht: 1. Die Entstehung der RV 1871: Politische und juristische Rahmenbedingungen;<br />

die Genese der Verfassung im einzelnen<br />

2. Grundzüge der RV 1871<br />

3. Das Grundmuster der RV 1871 im konstitutionellen westeuropäischen Vergleich:<br />

ein „System umgangener Entscheidungen“<br />

4. Entwicklungslinien des Verfassungslebens nach 1871<br />

II. Zeitlicher Ablauf der Ereignisse:<br />

1. Zur Verfassunggebung<br />

! 03.07.1866 Schlacht bei Königgrätz, Sieg Preußens über Österreich und seine Verbündeten<br />

! Herbst 1866 Annektierung der norddeutschen Verbündeten Österreichs (Hannover, Hessen,<br />

Nassau, Frankfurt a.M., Schleswig-Holstein<br />

! 18.08.1866 „August-Verträge“: Begründung eines Militärbündnisses von Preußen und<br />

den befreundeten nord- und mitteldeutschen Staaten, dabei Verpflichtung<br />

zur Verabschiedung einer Bundesverfassung für einen neu zu gründenden<br />

(norddeutschen) Bund<br />

! 12.02.1867 Wahlen für einen verfassunggebenden Reichstag (auf einzelstaatlicher<br />

Rechtsgrundlage)<br />

! 24.02.1867 Zusammentritt des verfassunggebenden Reichstags, Beratung einer von<br />

Bismarck konzipierten Bundesverfassung<br />

! 16.04.1867 Annahme der Bundesverfassung im RT; danach Zustimmung der verbündeten<br />

Regierungen der einzelnen Mitglieder; danach Zustimmung der jeweiligen<br />

Landtage; Publizierung der Zustimmungsgesetze<br />

! 01.07.1867 Inkrafttreten der Verfassung des Norddeutschen Bundes<br />

! August 1866 Abschluß einzelner Militärbündnisse von Preußen mit Bayern, Baden,<br />

Württemberg und (1867) Hessen<br />

! Nov. 1870 nach dem Sieg des Norddeutschen Bundes über Frankreich Beitrittsverträge<br />

zwischen dem Norddeutschen Bund und den süddeutschen Staaten<br />

(„November-Verträge“); Zustimmung der Volksvertretungen auf Bundesund<br />

Länderebene<br />

! 01.01.1871 Inkrafttreten der Verfassung des Deutschen Reiches (RV 1871)<br />

! 18.01.1871 Proklamation des Königs von Preußen zum Deutschen Kaiser im Spiegelsaal<br />

des Schlosses Versailles<br />

! 21.03.1871 Zusammentritt des ersten Deutschen Reichstags<br />

! 16.04.1871 Gesetz betreffend die Verfassung des Deutschen Reiches


– 15 –<br />

2. Zur Verfassungsentwicklung<br />

a) „KULTURKAMPF“<br />

! 1872 Jesuitengesetz; „Kanzelparagraph“ im Strafgesetzbuch; Einführung einer<br />

staatlichen Schulaufsicht<br />

! 1873 Staatsaufsicht über Ausbildung und Einstellung von Geistlichen<br />

! 1875 Einführung der obligatorischen Zivilehe<br />

! ab1876 Wiederannäherung der Politik des Reichs an die katholische Kirche<br />

b) „SOZIALISTENVERFOLGUNG“<br />

! Mai 1875 Gothaer Kongreß: Gründung der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands<br />

! Mai 1878 Parlamentarisches Scheitern eines von Bismarck vorgelegten Ausnahmegesetzes<br />

gegen die sozialdemokratische Presse-, Vereins- und Versammlungstätigkeit<br />

! 02.06.1878 (Zweites) Attentat auf Kaiser Wilhelm I. (kein sozialistischer „Hintergrund“);<br />

dennoch auf Bismarcks Betreiben<br />

! Okt. 1878 Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie<br />

(zunächst zeitlich begrenzt, dann viermal verlängert): absolutes Vereinigungsverbot,<br />

Verbot von sozialdemokratischen Versammlungen und Presseerzeugnissen,<br />

parteifördernden Sammlungen etc.<br />

! 1890 Auslaufen der Sozialistengesetze nach parlamentarischem Scheitern einer<br />

erneuten Verlängerung<br />

c) SOZIALGESETZGEBUNG<br />

! 1883–89 Einführung einer Pflichtversicherung abhängig Beschäftigter gegen die<br />

Risiken der modernen Arbeitswelt: Krankenversicherung, Unfallversicherung,<br />

Invaliditätsversicherung und Rentenversicherung<br />

d) WEITERE (RECHTSSTAATLICHE) REFORMVORHABEN<br />

! 1870 Strafgesetzbuch (Verbot rückwirkender Strafgesetze)<br />

! 1871 Reichspostgesetz (Schutz des Briefgeheimnisses)<br />

! 1874 Reichspressegesetz (Schutz vor Pressezensur und und -verboten)<br />

! 1877 Gerichtsverfassungsgesetz (Recht auf gesetzlichen Richter, Unabhängigkeit<br />

der Rechtsprechung in Zivil- und Strafsachen)<br />

! 1877 Strafprozeßordnung (Schutz von persönlicher Freiheit, Wohnung und Eigentum<br />

vor Verhaftung, Durchsuchung und Beschlagnahme)<br />

! 1908 Reichsvereinsgesetz (Schutz von Vereinigungen und Versammlungen)<br />

e) ZUM VERFASSUNGSWANDEL „NACH BISMARCK“<br />

! März 1888 Tod Kaiser Wilhelms I.<br />

! Mai 1888 Tod Kaiser Friedrichs III; Thronfolge von Kaiser Wilhelm II.<br />

! Mai 1890 Entlassung von Bismarck als Reichskanzler<br />

! 1912 Zulassung von (Miß-)Billigungsanträgen des RT gegenüber dem RK<br />

! 1914–18 Erster Weltkrieg<br />

! Okt. 1918 Verfassungsreform: Parlamentarisierung des Regierungssystems durch<br />

Einführung der vollen parlamentarischen Verantwortung des Reichskanzlers;<br />

Öffnung von Regierungsämtern für Abgeordnete


– 16 –<br />

III. Literaturhinweise:<br />

– Boldt, Der Föderalismus im deutschen Kaiserreich als Verfassungsproblem, in: H. Rumpler<br />

(Hg.), Innere Staatsbildung und gesellschaftliche Modernisierung in Österreich und<br />

Deutschland 1867 / 71 bis 1914, 1991, 31 ff.<br />

– Eisermann, Kaiser und König. Wilhelm II. in seiner Umgebung, Der Staat 26 (1987), 75 ff.<br />

– Maaß, Entstehung, Hintergrund und Wirkung des Sozialistengesetzes, JuS 1990, 702 ff.<br />

– Maurer, Entstehung und Grundlagen der Reichsverfassung von 1871, in: J. Burmeister<br />

(Hg.), Verfassungsstaatlichkeit. FS für Klaus Stern, 1997, 29 ff.<br />

– W.J. Mommsen, Die Verfassung des deutschen Kaiserreichs als Sondertypus innerhalb der<br />

europäischen Verfassungsgeschichte, in: R. Lhotta u.a. (Hg.), Deutsche und europäische<br />

Verfassungsgeschichte: sozial- und rechtswissenschaftliche Zugänge. FS für Hans Boldt,<br />

1997, 193 ff.<br />

– Rumpler, Föderalismus als Problem der deutschen Verfassungsgeschichte des 19. Jahrhunderts<br />

(1815 – 1871), Der Staat 16 (1977), 215 ff.<br />

– Schmidt-De Caluwe, „Veränderungen der Verfassung erfolgen im Wege der Gesetzgebung.“<br />

Änderungen des Reichsverfassungsrechts zwischen 1871 und 1918, in: Neuhaus<br />

(Hg.), Verfassungsänderungen (Der Staat, Beiheft 20), 2012, S. 127 ff.<br />

– Schönberger, Die überholte Parlamentarisierung. Einflußgewinn und fehlende Herrschaftsfähigkeit<br />

des Reichstags im sich demokratisierenden Kaiserreich, Historische Zeitschrift<br />

272 (2001), 623 ff.<br />

– Steindl, Dem Arbeiter ein „Peculium“. Ein Rückblick auf die Anfänge der Sozialversicherungsgesetzgebung,<br />

JuS 1981, 871 ff.<br />

– Stolleis, Die Entstehung des Interventionsstaates und das öffentliche Recht, ZNR 11<br />

(1989), 129 ff.<br />

– von Unruh, Die verfassungsrechtliche Stellung Preußens im Norddeutschen Bund und im<br />

Deutschen Reich nach den Verfassungen von 1867 / 1871 und 1919, in: O. Hauser (Hg.),<br />

Preußen, Europa und das Reich, 1987, 261 ff.<br />

– Wagner, Der Deutsche Kaiser und König von Preußen, ZRG GA 117 (2000), 450 ff.<br />

– Wahl, Die deutsche Einigung im Spiegel historischer Parallelen, Der Staat 30 (1991),<br />

181 ff.


– 17 –<br />

Arbeitsblatt zu § 8<br />

Die Weimarer Reichsverfassung I:<br />

Rahmenbedingungen und Entstehung,<br />

Strukturen und Inhalte der Verfassung<br />

I. Übersicht: 1. Die Novemberrevolution 1918: Zusammenbruch der Monarchie und Ausrufung<br />

der Republik; Ansätze einer Räteherrschaft<br />

2. Die Weimarer Nationalversammlung und die Entstehung der Verfassungsordnung<br />

3. Strukturen und Inhalte der Weimarer Reichsverfassung<br />

II. Zeitlicher Ablauf der Ereignisse:<br />

! Nov. 1918 Aufstandsbewegung im Deutschen Reich, Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten<br />

! 09.11.1918 Abdankung Kaiser Wilhelms II.; Ausrufung der Republik<br />

! 10.11.1918 Bildung des Rats der Volksbeauftragten (MSPD und USPD); Übereinkunft<br />

zwischen Friedrich Ebert und General Groener<br />

! 11.11.1918 Unterzeichnung des Waffenstillstands zwischen dem Deutschen Reich und<br />

den Alliierten in Compiègne<br />

! 12.11.1918 Aufruf des Rats der Volksbeauftragten<br />

! Dez. 1918 Rätekongreß in Berlin; Entscheidung für republikanisch-demokratische<br />

Ordnung und für Wahlen zu einer verfassunggebenden Nationalversammlung<br />

! 29.12.1918 Austritt der USPD-Vertreter aus dem Rat der Volksbeauftragten<br />

! 01.01.1919 Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands<br />

! Jan. 1919 Straßenkämpfe in Berlin („Spartakusaufstand“); dabei (15.01.1919) Ermordung<br />

von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg; danach (Feb.–Mai 1919)<br />

Streiks, Unruhen und Aufstände in vielen Teilen des Deutschen Reichs<br />

sowie Versuche, rätedemokratische Einrichtungen zu schaffen (etwa<br />

Apr.–Mai 1919 Sozialistische Räterepublik in München)<br />

! 19.01.1919 Wahl zur verfassunggebenden Nationalversammlung<br />

! 06.02.1919 Eröffnung der Nationalversammlung in Weimar; ab März 1919 Beratung<br />

der neuen Verfassungsordnung (im Verfassungsausschuß) und parlamentarische<br />

Gesetzgebungsarbeit (10.02.1919 Gesetz über die vorläufige Reichsgewalt)<br />

! 11.02.1919 Wahl Friedrich Eberts zum (vorläufigen) Reichspräsidenten<br />

! 13.02.1919 Bildung der (ersten republikanischen) Reichsregierung<br />

! 20.06.1919 Rücktritt der Regierung Scheidemann; Bildung des Kabinetts Bauer<br />

! 28.06.1919 Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags<br />

! 11.08.1919 Inkrafttreten der Weimarer Reichsverfassung<br />

! März 1920 Kapp-Lüttwitz-Putsch und Flucht der legalen Reichsregierung, nach „Beamtenwiderstand“<br />

und Generalstreik Zusammenbruch des Staatstreichs<br />

! 06.06.1920 (Erste) Reichstagswahl


– 18 –<br />

III. Literaturhinweise:<br />

– Böckenförde, Der Zusammenbruch der Monarchie und die Entstehung der Weimarer Republik,<br />

in: K.D. Bracher u.a. (Hg.), Die Weimarer Republik 1918 – 1933, 1987, 17 ff.<br />

– Boldt, Die Weimarer Reichsverfassung, in: K.D. Bracher u.a. (Hg.), Die Weimarer Republik<br />

1918 – 1933, 1987, 44 ff.<br />

– Frotscher, Direkte Demokratie in der Weimarer Verfassung, DVBl. 1989, 541 ff.<br />

– Geis, Der Methoden- und Richtungsstreit in der Weimarer Staatsrechtslehre, JuS 1989,<br />

91 ff.<br />

– Grawert, Reich und Republik. Die Form des Staates von Weimar, Der Staat 28 (1989),<br />

481 ff.<br />

– Gusy, Die Grundrechte in der Weimarer Republik, ZNR 15 (1993), 163 ff.<br />

– Gusy, Die Lehre vom Parteienstaat in der Weimarer Republik, Der Staat 32 (1993), 57 ff.<br />

– Gusy, Die Entstehung der Weimarer Reichsverfassung, JZ 1994, 753 ff.<br />

– Gusy, Das Demokratiekonzept der Weimarer Reichsverfassung, JURA 1995, 226 ff.<br />

– Hammer, Die Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919 – die Weimarer<br />

Reichsverfassung, JURA 2000, 57 ff.<br />

– Kuhli, Zur Verfassung von Weimar – eine Einführung, JURA 2009, 321 ff.<br />

– von Lewinski, Weimarer Reichsverfassung und Grundgesetz als Gesellen- und Meisterstück,<br />

JuS 2009, 505 ff.<br />

– Mußgnug, 90 Jahre Weimarer Reichsverfassung – Zum 11. August 2009, ZJS 2009, 346 ff.<br />

– Robbers, Die Staatslehre der Weimarer Republik, JURA 1993, 69 ff.<br />

– Schneider, Die Reichsverfassung vom 11. August 1919, in: Isensee/Kirchhof (Hg.), HStR,<br />

Bd. I, 3 2003, § 5


– 19 –<br />

Arbeitsblatt zu § 9<br />

Die Weimarer Reichsverfassung II:<br />

Verfassungsentwicklung und<br />

Auflösung der Verfassungsordnung<br />

I. Übersicht: 1. Die „improvisierte Demokratie“: die Frühzeit der Weimarer Republik<br />

1919–1923<br />

2. Die Stabilisierung der Verfassungsordnung: die mittleren Jahre 1924–1929<br />

3. Krise, Auflösung und Zusammenbruch der Weimarer Verfassungsordnung:<br />

die Jahre 1930–1933<br />

II. Zeitlicher Ablauf der Ereignisse:<br />

! März 1920 Kapp-Putsch: Besetzung der Regierungsgebäude durch republikfeindliche<br />

Freikorps; Flucht der Reichsregierung aus Berlin; nach Generalstreik und<br />

„Beamtenwiderstand“ Zusammenbruch des Unternehmens; anschließend<br />

kommunistische Gegenaufstände<br />

! März 1921 Kommunistische Aufstände in Mitteldeutschland und Hamburg<br />

! 26.08.1921 Ermordung des Zentrumspolitikers Erzberger; Notverordnung zum Schutz<br />

der Republik<br />

! 24.06.1922 Ermordung des Reichsaußenministers Rathenau; erneut Notverordnung<br />

(dann Gesetz) zum Schutz der Republik<br />

! 1923 Nach der Besetzung des Ruhrgebiets durch französische Truppen Beginn<br />

des passiven Widerstands; Beschleunigung der Währungsinflation; Verhängung<br />

des militärischen Ausnahmezustands zunächst in Bayern, dann im<br />

ganzen Reich; Okt. 1923 zweimal durch Ermächtigungsgesetz befristete<br />

Übertragung großer Teile der gesetzgebenden Gewalt auf die Reichsregierung;<br />

29.10.1923 Reichsexekution gegen die kommunistisch regierten Länder<br />

Sachsen und Thüringen; im Laufe des Jahres 1924 Beruhigung der<br />

innen- und außenpolitischen Lage<br />

! 28.02.1925 Tod des Reichspräsidenten Ebert (SPD)<br />

! 26.04.1925 Wahl von Feldmarschall Hindenburg zum neuen Reichspräsidenten<br />

! Jan. 1928 Scheitern der Pläne zur Verfassungs- und Verwaltungsreform des Weimarer<br />

Bundesstaats am Widerstand der Länder<br />

! Okt. 1928 Beginn des parteipolitischen Aufstiegs der republikfeindlichen Deutsch-<br />

Nationalen Volkspartei (DNVP) unter Hugenberg<br />

! März 1930 Nach dem Scheitern der (mit) sozialdemokratischen Regierung unter<br />

Reichskanzler Müller Regierungsbildung unter Brüning<br />

! Juli 1930 Notverordnung zur umfassenden Sicherung von Wirtschaft und Finanzen;<br />

nach parlamentarischer Ablehnung Auflösung der Volksvertretung und<br />

Neuwahlen; erneuter Erlaß einer Wirtschafts- und Finanz-Notverordnung<br />

! 1931 Allmähliche „Abdankung“ des Reichstags als Legislativorgan und Gesetzgebung<br />

in Form von Notverordnungen der Regierung; durch „Regierungsgesetzgebung“<br />

schleichende Auflösung des bundesstaatlichen Grundverhältnisses<br />

! 11.10.1931 Bildung einer republikfeindlichen Allianz aus DNVP, NSDAP und Stahlhelm<br />

(rechtskonservativer Wehrverband) – „Harzburger Front“<br />

! Dez. 1931 Nach monatelanger Steigerung Höhepunkt der Wirtschaftskrise (5,7 Mio.<br />

Arbeitslose)<br />

! 25.02.1932 Ernennung Hitlers zum Beamten der Gesandtschaft Braunschweigs in Berlin,<br />

verbunden mit Einbürgerung des zuvor Staatenlosen


– 20 –<br />

! März 1932 Reichspräsidentenwahl: nach zwei Wahlgängen (13.03., 10.04.) Wiederwahl<br />

Hindenburgs gegen Hitler<br />

! April 1932 (Vorübergehendes) Verbot der nationalsozialistischen „Privatarmeen“ SA<br />

und SS durch Notverordnung; zeitgleich nach Neuwahlen starkes Anwachsen<br />

der NSDAP-Präsenz in einzelnen Landtagen<br />

! 30.05.1932 Rücktritt der Reichsregierung unter Brüning; Bildung eines antiparlamentarischen,<br />

bürokratisch orientierten „Kampfkabinetts“ (Präsidialkabinett)<br />

unter Reichskanzler von Papen<br />

! Juni 1932 Auflösung des Reichstags und Neuwahlen mit Wahlsieg der NSDAP; neue<br />

Notverordnungen; bürgerkriegsähnliche Ausschreitungen<br />

! 20.07.1932 „Preußenschlag“: Absetzung der republiktreuen (mit-sozialdemokratischen)<br />

Landesregierung Preußens und Übernahme der preußischen Regierungsgewalt<br />

durch das Reich<br />

! 12.09.1932 Erneute Auflösung des Reichstags und Neuwahlen<br />

! 17.11.1932 Rücktritt der Reichsregierung unter von Papen; Bildung einer neuen Regierung<br />

(Präsidialkabinett) unter General von Schleicher<br />

! Jan. 1933 Verhandlungen Hitlers und von Papens über Regierungsbeteiligung der<br />

NSDAP; Wahlsieg der NSDAP in Lippe<br />

! 28.01.1933 Nach Ablehnung der von von Schleicher geforderten neuerlichen Auflösung<br />

des Reichstags durch Hindenburg Rücktritt der Regierung und Verhandlungen<br />

mit der NSDAP<br />

! 30.01.1933 Ernennung Hitlers zum neuen Reichskanzler und Bildung einer Koalitionsregierung<br />

aus NSDAP und DNVP<br />

III. Literaturhinweise:<br />

– Gusy, Selbstmord oder Tod? Die Verfassungsreformdiskussion der Jahre 1930–32, ZfP<br />

N.F. 40 (1993), 393 ff.<br />

– Hattenhauer, Von Weimar zu Hitler, JURA 1984, 281 ff.<br />

– Heun, Der staatsrechtliche Positivismus in der Weimarer Republik, Der Staat 28 (1989),<br />

377 ff.<br />

– Jasper, Die gescheiterte Zähmung. Wege zur Machtergreifung Hitlers, 1985 (TB)<br />

– Winkler (Hg.), Die deutsche Staatskrise 1930–1933. Handlungsspielräume und Alternativen,<br />

1992<br />

– Winkler, Weimar 1918–1933, 1993 (beste neuere Gesamtdarstellung)


– 21 –<br />

Arbeitsblatt zu § 10<br />

Die nationalsozialistische Machtergreifung:<br />

Stationen der Begründung und Festigung<br />

totalitärer Herrschaft<br />

I. Übersicht: 1. Die nationalsozialistische Staatsideologie: völkischer und totaler Staat, Volksgemeinschaft<br />

und Führertum<br />

2. Stufen der Machtergreifung:<br />

– Maßnahmen zur Machtergreifung der NSDAP in Reich und Ländern<br />

– Die Auflösung des parlamentarischen Regierungssystems<br />

– Der „Einbau“ der Partei in den Staatsapparat<br />

– Die „Gleichschaltung“ und Abschaffung der Länder<br />

3. Die „Gleichschaltung“ der Gesellschaft<br />

II. Zeitlicher Ablauf der Ereignisse<br />

! 01.02.1933 Auflösung des Reichstags<br />

! 04.02.1933 Notverordnung zum Schutz des Deutschen Volkes: Versammlungsverbote,<br />

Pressezensurmaßnahmen<br />

! 06.02.1933 Notverordnung zur Übernahme der preußischen Regierungsgewalt auf das<br />

Reich<br />

! 28.02.1933 Nach Brand des Reichstags Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat<br />

(„Reichstagsbrand-Verordnung“): reichsweiter polizeilicher Ausnahmezustand<br />

durch generelle Außerkraftsetzung wichtiger Grundrechte; Einräumung<br />

unbegrenzter Durchgriffsrechte der Reichsregierung gegenüber den<br />

Behörden der Länder und Gemeinden<br />

! 05.03.1933 Reichstagswahl<br />

! 24.03.1933 Ermächtigungsgesetz: zeitlich befristetes generelles, auch verfassungsänderndes<br />

Gesetzgebungsrecht der Reichsregierung neben dem Reichstag mit<br />

formal-institutioneller Absicherung der betroffenen Verfassungsorgane<br />

gegen Abschaffung<br />

! März 1933 Übernahme der Polizeikompetenzen in den Ländern durch nationalsozialistische<br />

Reichskommissare; anschließend Bildung NS-geführter Landesregierungen<br />

! 10.05.1933 Nach Ausschaltung und Verbot der Gewerkschaften Bildung der Deutschen<br />

Arbeitsfront als „Einheitsparteigewerkschaft“ von Arbeitnehmern und Arbeitgebern<br />

! 14.07.1933 Gesetz gegen die Neubildung von Parteien: Festlegung der Einparteienherrschaft<br />

der NSDAP, formales Verbot der Aufrechterhaltung oder Bildung<br />

anderer politischer Parteien<br />

! 30.01.1934 Nach vorläufiger Gleichschaltung der Länder (durch Verlagerung der Legislativbefugnisse<br />

der Landtage auf die Landesregierungen [31.03.1933] und<br />

Einsetzung von Reichsstatthaltern [07.04.1933] Gesetz über den Neuaufbau<br />

des Reichs: Aufhebung aller Volksvertretungen auf Landesebene; Übernahme<br />

der Hoheitsrechte der Länder auf das Reich; Unterstellung der Landesregierungen<br />

unter die Reichsregierung; Befugnis der Reichsregierung,<br />

neues Verfassungsrecht zu setzen<br />

! 03.07.1934 Nach der blutigen Niederschlagung eines angeblichen Putschversuchs der<br />

SA-Verbände (und Ermordung der SA-Führung unter Ernst Röhm) Gesetz<br />

über Maßnahmen der Staatsnotwehr: formale Legalisierung der staatlichen<br />

Mordaktion durch Staatsnotwehr


– 22 –<br />

! 01.08.1934 Anläßlich des Todes des Reichspräsidenten Hindenburg Gesetz über das<br />

Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs: Vereinigung der Ämter von Reichspräsident<br />

und Reichskanzler in der Person Hitlers = formaler Abschluß der<br />

verfassungsorganisatorischen Machtergreifung<br />

III. Literaturhinweise:<br />

– Bickenbach, Vor 75 Jahren: Die Entmächtigung der Weimnarer Reichsverfassung durch<br />

das Ermächtigungsgesetz, JuS 2008, 199 ff.<br />

– Bracher, Stufen totalitärer Gleichschaltung. Die Befestigung der nationalsozialistischen<br />

Herrschaft 1933/34, in: Michalka (Hg.), Die nationalsozialistische Machtergreifung, 1984,<br />

S. 13 ff.<br />

– Bracher, Grundlagen des nationalsozialistischen Herrschaftssystems, in: Jeserich/Pohl/<br />

von Unruh (Hg.), Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. IV, 1985, S. 653 ff.<br />

– R. Dreier, Bemerkungen zum „Dritten Reich“, in: Baumann u.a. (Hg.), Gesetz – Recht –<br />

Rechtsgeschichte. Festschrift für Gerhard Otte, 2005, S. 495 ff.<br />

– Ecke, Die Nürnberger Gesetze. Ein Kapitel „Recht“ im Unrechtsstaat, in: Mohnhaupt<br />

(Hg.), Rechtsgeschichte in den beiden deutschen Staaten (1988–1990), 1991, S. 586 ff.<br />

– Finger, Die Nürnberger Gesetze – Gesetzliches Unrecht, JURA 2005, 161 ff.<br />

– Grawert, Die nationalsozialistische Herrschaft, in: Isensee/Kirchhof (Hg.), HStR, Bd. I,<br />

3 2003, § 6<br />

– Hansmann, Die Nürnberger Rassengesetze vom 15. September 1935, NJW 2005, 2648 ff.<br />

– Hatzl, Nationalsozialistisches Rechtsdenken, JURA 1997, 575 ff.<br />

– Holste, Die Zerstörung des Rechtsstaates durch den Nationalsozialismus, JA 2009, 359 ff.<br />

– Laux, Führung und Verwaltung in der Rechtslehre des Nationalsozialismus, in: Rebentisch/Teppe<br />

(Hg.), Verwaltung contra Menschenführung im Staat Hitlers, 1986, S. 40 ff.<br />

– Morsey, Das „Ermächtigungsgesetz“ vom 24. März 1933, 1992<br />

– Pauly, Brandbeschleunigung auf dem Weg zur Macht. Zur Schlüsselfunktion von Reichstagsbrand<br />

und Reichstagsbrandverordnung im Prozeß der Machtergreifung, ThürVBl.<br />

2008, 25 ff.<br />

– Stein, Maßnahmejustiz und Situationsrecht im Nationalsozialismus, in: Unrecht und<br />

Recht. Kriminalität und Gesellschaft im Wandel von 1500–2000 (Begleitband), 2002,<br />

S. 145 ff.<br />

– Stolleis, Die Rechtsordnung des NS-Staates, JuS 1982, 645 ff.<br />

– Talmon, Ende des Föderalismus. Gleichschaltung und Entstaatlichung der deutschen<br />

Länder von der nationalsozialistischen Machtergreifung bis zur Auflösung des Reichsrats,<br />

ZNR 24 (2002), 112 ff.<br />

– Wadle, Das Ermächtigungsgesetz, JuS 1983, 170 ff.<br />

– Wagner, Das Staatsoberhaupt im NS-Staat und seine Stellvertretung, JURA 1999, 571 ff.


– 23 –<br />

Arbeitsblatt zu § 11<br />

Die Entstehung der Verfassungsordnung<br />

in den beiden deutschen Staaten 1945 – 1949<br />

I. Übersicht: 1. Der Zusammenbruch des Dritten Reichs und die Besatzungsherrschaft<br />

2. Die Konstituierung zweier deutscher Staaten<br />

3. Die Entstehung des Grundgesetzes und der Verfassung der DDR<br />

II. Zeitlicher Ablauf der Ereignisse<br />

! 09.05.1945 Militärische (und politische) Kapitulation des Deutschen Reichs<br />

! 05.06.1945 Provisorische Übernahme der Regierungsgewalt in Deutschland durch die<br />

vier Alliierten; Bildung von Besatzungszonen und Einrichtung des Alliierten<br />

Kontrollrats<br />

! 09.07.1945 Bildung von fünf Provinzialverwaltungen (später: Ländern) in der Sowjetischen<br />

Besatzungszone, die als Untergliederung der zentralistischen Militär-<br />

Verwaltung dienten: Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen,<br />

Thüringen<br />

! 12.07.1945 Territoriale Neuorganisation der drei westlichen Besatzungszonen<br />

! 02.08.1945 Potsdamer Abkommen: Festlegung der Ziele künftiger Besatzungspolitik<br />

(Demilitarisierung, Entnazifizierung, Demokratisierung des staatlichen und<br />

politischen Lebens, Dezentralisierung der Wirtschaft), Regelung der Gebietsherrschaft<br />

über Teile des Deutschen Reichs<br />

! ab Juli 1945 Neu-Zulassung politischer Parteien in den einzelnen Besatzungszonen<br />

! 06.02.1946 Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone<br />

! 22.04.1946 Vereinigung der SPD und KPD in der Sowjetischen Besatzungszone zur<br />

SED<br />

! nach August Bildung von Ländern in den westlichen Besatzungszonen (Bayern,<br />

1946 Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Württemberg-Baden,<br />

Württemberg-Hohenzollern); Beratung und Volksabstimmung über die<br />

jeweiligen (Landes-)Verfassungen<br />

! nach Dez. Bildung von Ländern in der Sowjetischen Besatzungszone;<br />

1946 Verabschiedung von Landesverfassungen<br />

! 01.01.1947 Zusammenschluß der britischen und amerikanischen Besatzungszonen zur<br />

Bizone; Einrichtung eines Vereinten Wirtschaftsgebiets und eines Wirtschaftsrats<br />

(unter Ludwig Erhard)<br />

! 25.02.1947 Offizielle Auflösung des Preußens durch den Alliierten Kontrollrat<br />

! 6.–8.06.1947 Ministerpräsidentenkonferenz in München (ohne Teilnahme der östlichen<br />

Länder)<br />

! 01.03.1948 Errichtung der Bank deutscher Länder in Frankfurt a.M.<br />

! 20.03.1948 Rückzug der Sowjetunion aus der Arbeit des Alliierten Kontrollrats<br />

! Juni 1948 Getrennte Währungsreform jeweils in den westlichen und in der sowjetischen<br />

Besatzungszone<br />

! 08.07.1948 Ministerpräsidentenkonferenz (der westlichen Besatzungszonen) in Koblenz<br />

und Überreichung der „Frankfurter Dokumente“ durch die Alliierten: Ermächtigung<br />

zur Einrichtung einer „Verfassunggebenden Versammlung“<br />

und Ankündigung eines „Besatzungsstatus“<br />

! 07.12.1947 Zusammentreten des „Deutschen Volkskongresses für Einheit und gerechten<br />

Frieden“ in Ost-Berlin; am 18.03.1948 Wahl eines „Deutschen Volksrats“<br />

unter Otto Grotewohl als „einzig legitime Repräsentation des Deutschen<br />

Volkes“ und Einrichtung eines Verfassungsausschusses, der nach<br />

Vorgaben der Sowjetischen Militärverwaltung (vom 03.08.1948) eine Ver-


– 24 –<br />

fassungsordnung (formal zunächst für alle vier Besatzungszonen, de facto<br />

nur) für den Einflußbereich der Sowjetunion entwerfen sollte<br />

! März 1949 Wahlen – mit Einheitsliste – zum (3.) Deutschen Volkskongreß<br />

! 19.03.1949 Annahme der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik durch<br />

den Volksrat; am 30.05.1949 Bestätigung der DDR-Verfassung durch den<br />

Volkskongreß<br />

! Juni 1948 Blockade (West-)Berlins durch die Sowjetunion (formal bis Mai 1949); Versorgung<br />

der Stadt durch eine Luftbrücke (etwa 1 Monat)<br />

! Aug. 1948 Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee erarbeitet Vorentwurf einer Verfassungsordnung<br />

für die drei Westzonen<br />

! 01.09.1948 Eröffnung des Parlamentarischen Rats in Bonn als Verfassunggebende<br />

Versammlung, der sich aus Mitgliedern der Landtage zusammensetzte;<br />

Ausarbeitung und Beratung einer (als Provisorium gedachten) Verfassung<br />

(= „Grundgesetz“)<br />

! 01.04.1949 Zusammenschluß der Bizone und der französischen Besatzungszone zur<br />

Trizone<br />

! 08.05.1949 Verabschiedung des Grundgesetzes im Parlamentarischen Rat; Genehmigung<br />

der Verfassung durch die drei westlichen Besatzungsmächte<br />

! 10.05.1949 Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt<br />

! 23.05.1949 Verkündung und (24.05.1949) Inkrafttreten des Grundgesetzes für die Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

! 14.08.1949 Wahlen zum Deutschen Bundestag<br />

! 20.09.1949 Bildung einer bürgerlichen Koalitionsregierung unter Bundeskanzler (und<br />

CDU-Parteivorsitzendem) Konrad Adenauer<br />

! 21.09.1949 Inkrafttreten des Besatzungsstatus und Ablösung der drei Besatzungsmächte<br />

durch sog. Hohe Kommissare der Alliierten<br />

! 07.10.1949 Sowjetische Besatzungsmacht erklärt ihre Zone zur DDR als (zweitem)<br />

selbstständigen deutschen Staat; Inkrafttreten der Verfassung<br />

III. Literaturhinweise:<br />

– Diestelkamp, Rechts- und Verfassungsgeschichtliche Probleme zur Frühgeschichte der<br />

Bundesrepublik Deutschland, JuS 1980, 401 ff., 481 ff., 790 ff.; 1981, 96 ff., 409 ff., 488 ff.<br />

– Diestelkamp, Rechtsgeschichte als Zeitgeschichte. Historische Betrachtungen zur Fortbildung<br />

und Durchsetzung der Theorie vom Fortbestand des Deutschen Reiches als Staat<br />

nach 1945, ZNR 7 (1985), 181 ff.<br />

– Diestelkamp, Die Verfassungsentwicklung in den Westzonen bis zum Zusammentreten des<br />

Parlamentarischen Rates, NJW 1989, 1312 ff.<br />

– Diestelkamp, Verfassungsgebung in den Westzonen nach 1945 – Länderverfassungen und<br />

Grundgesetz, ZNR 11 (1989), 168 ff.<br />

– Diestelkamp, Verfassungsgebung unter Besatzungsherrschaft in Westdeutschland<br />

1945 – 1949, in: Mohnhaupt (Hg.), Rechtsgeschichte in den beiden deutschen Staaten,<br />

1991, S. 650 ff.<br />

– Eschenburg, Regierung, Bürokratie und Parteien 1945 – 1949, VfZ 24 (1976), 58 ff.<br />

– Fait, „In einer Atmosphäre der Freiheit“. Die Rolle der Amerikaner bei der Verfassunggebung<br />

in den Ländern der US-Zone, VfZ 33 (1985), 420 ff.<br />

– Gusy, Die Weimarer Verfassung und ihre Wirkung auf das Grundgesetz, ZNR 32 (2010),<br />

208 ff.<br />

– Kröger, Die Entstehung des Grundgesetzes, NJW 1989, 1318 ff.


– 25 –<br />

– Kunze, Reconsidered: „Der Mensch ist nicht für den Staat, sondern der Staat für den Menschen<br />

da.“ Der Parlamentarische Rat und die Entstehung des Grundgesetzes, Der Staat 40<br />

(2001), 383 ff.<br />

– Morsey, Verfassungsschöpfung unter Besatzungsherrschaft. Zur Entstehung des Grundgesetzes<br />

im Parlamentarischen Rat, DÖV 1989, 471 ff.<br />

– Mußgnug, Zustandekommen des Grundgesetzes und Entstehen der Bundesrepublik<br />

Deutschland, in: Isensee/Kirchhof (Hg.), HStR, Bd. I, 3 2003, § 8<br />

– Schröder, Die Bedeutung der Grundrechte für den Wiedereintritt Deutschlands in die<br />

westliche Wertewelt nach 1945, ThürVBl. 2000, 49 ff.<br />

– Stolleis, Besatzungsherrschaft und Wiederaufbau deutscher Staatlichkeit 1945 – 1949, in:<br />

Isensee / Kirchhof (Hg.), HStR, Bd. I, 3 2003, § 7<br />

– Waldhoff, Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus und das Grundgesetz, Der Staat<br />

49 (2010), 51 ff.<br />

– Wiegand, „Lehren“ von Weimar, in: Nickel u.a. (Hg.), Die Freiheit und die Macht – Wissenschaft<br />

im Ernstfall. FS für Adalbert Podlech, 1994, S. 157 ff.


– 26 –<br />

Arbeitsblatt zu § 12<br />

Entwicklungslinien der Verfassungsordnung<br />

in den beiden deutschen Staaten 1949 – 1990<br />

I. Übersicht: 1. Das Ende der Besatzungshoheit und die Westintegration der Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

2. Entwicklungslinien der Verfassungsgeschichte der Bundesrepublik<br />

3. Entwicklungslinien der Verfassungsgeschichte der DDR<br />

II. Literaturhinweise:<br />

– Arens, Peter u.a., Vierzig Jahre Grundgesetz. Der Einfluß des Verfassungsrechts auf die<br />

Entwicklung der Rechtsordnung (Ringvorlesung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät<br />

der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/Br.), 1990; darin vor allem die Beiträge von Hesse<br />

(Grundlinien der verfassungsrechtlichen Ordnung und ihrer Fortbildung), Grewe (Völkerrecht<br />

und Außenpolitik im Grundgesetz) und Schwarze (Das Grundgesetz und das europäische<br />

Recht)<br />

– Brunner, Das Staatsrecht der Deutschen Demokratischen Republik, in: Isensee / Kirchhof<br />

(Hg.), HStR, Bd. I, 3 2003, § 11<br />

– Grimm, Das Grundgesetz nach 40 Jahren, NJW 1989, 1305 ff.<br />

– Grimm, Das Grundgesetz nach 50 Jahren – Versuch einer staatsrechtlichen Würdigung,<br />

DRiZ 2000, 148 ff.<br />

– Kunze, War die DDR ein Verfassungsstaat? Aspekte der Verfassungsentwicklung 1949 –<br />

1968 – 1974, in: Neuhaus (Hg.), Verfassungsänderungen (Der Staat, Beiheft 20), 2012,<br />

S. 255 ff.<br />

– Luchterhandt, Die staatliche Teilung Deutschlands, in: Isensee/Kirchhof (Hg.), HStR,<br />

Bd. I, 3 2003, § 10<br />

– Müller-Römer, Die Entwicklung des Verfassungsrechts in der DDR seit 1949, AöR 95<br />

(1970), 528 ff.<br />

– Nörr (Hg.), 40 Jahre Bundesrepublik Deutschland – 40 Jahre Rechtsentwicklung, 1990;<br />

darin vor allem die Beiträge von Oppermann („In einem vereinten Europa dem Frieden der<br />

Welt zu dienen …“ Der internationale Verfassungsauftrag nach 40 Jahren Grundgesetz)<br />

und Püttner (Vierzig Jahre Grundgesetz – vierzig Jahre Föderalismus)<br />

– Ossenbühl, Föderalismus nach 40 Jahren Grundgesetz, DVBl. 1989, 1230 ff.<br />

– Robbers, Die Änderungen des Grundgesetzes, NJW 1989, 1325 ff.<br />

– Schneider, 50 Jahre Grundgesetz – vom westdeutschen Provisorium zur gesamtdeutschen<br />

Verfassung, NJW 1999, 1497 ff.<br />

– Stolleis, Besatzungsherrschaft und Wiederaufbau deutscher Staatlichkeit, in: Isensee/<br />

Kirchhof (Hg.), HStR, Bd. I, 3 2003, § 7<br />

– Ziekow, Einheit in Freiheit – 50 Jahre Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland,<br />

JuS 1999, 417 ff.

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