Ethik-Kommissionen in der medizinischen Forschung - Fachbereich ...

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v. Dewitz/Luft/Pestalozza Ethikkommissionen in der medizinischen Forschung - Oktober 2004 Hochschulen) 46 . Einzelheiten werden unter dem Aspekt des Gesetzesvorbehaltes später (unten sub II 2) anzusehen sein. 46 Vgl. Baden-Württemberg: § 5 des Gesetzes über die öffentliche Berufsvertretung, die Berufspflichten, die Weiterbildung und die Berufsgerichtsbarkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker und Dentisten (Heilberuf-Kammergesetz) i.d.F. vom 126. März 1995 (GBl. S. 314), zuletzt geändert durch Gesetz vom 9. Juni 2004 (GBl. S. 279).; Berlin: § 4c des Gesetzes über die Kammern und die Berufsgerichtsbarkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten i.d.F. vom 4. September 1978, zuletzt geändert durch Gesetz vom 15. Oktober 2001 (GVBl. S. 540). Brandenburg: § 7 des Heilberufsgesetzes (HeilBerG) i.d.F. des Art. 1 des Gesetzes zur Neuregelung des Heilberufsrechts im Land Brandenburg vom 28. April 2003 (GVBl. I S. 126), zuletzt geändert durch Gesetz vom 22. März 2004 (GVBl. I S. 50). Bremen: § 11a i.V. mit § 22 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes über die Berufsvertretung, die Berufsausübung, die Weiterbildung und Berufsgerichtsbarkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker (Heilberufsgesetz – HeilBerG) i.d.F. der Bek. vom 5. März 1996 (GBl. S. 53), zuletzt geändert durch Gesetz vom 17. Dezember 2002 (GBl. S. 596). Hamburg: §§ 15a-15g Hamburgisches Ärztegesetz vom 22. Mai 1978 (GVBl. S. 152, 203) i.d.F. vom 9. September 2003 (GVBl. S. 468). Hessen: § 6a des Gesetzes über die Berufsvertretungen, die Berufsausübung, die Weiterbildung und die Berufsgerichtsbarkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (Heilberufsgesetz) i.d.F. der Bek. vom 7. Februar 2003 (GVBl. I S. 66, 242), zuletzt geändert durch Gesetz vom 23. Juni 2004 (GVBl. I S. 221). Mecklenburg-Vorpommern: § 7 des Heilberufsgesetzes (HeilBerG) vom 22. Januar 1993 (GVOBl. S. 62), zuletzt geändert durch Gesetz vom 7. Januar 2004 (GVOBl. S. 12); Niedersachsen: § 10 des Kammergesetzes für die Heilberufe (HKG) i.d.F. vom 8. Dezember 2000 (GVBl. S. 301), zuletzt geändert durch Gesetz vom 11. Dezember 2003 (GVBl. S. 419). Nordrhein-Westfalen: § 7 des Heilberufsgesetzes vom 9. Mai 2000 (GV S. 403), zuletzt geändert durch Gesetz vom 17. Dezember 2002 (GV S. 641). Rheinland-Pfalz: § 5a des Landesgesetzes über die Kammern für die Heilberufe (Heilberufsgesetz [HeilBG] Rheinland-Pfalz) vom 20. Oktober 1978 (GVBl. S. 649, 1979 S. 22) i.d.F. des Änderungsgesetzes vom 21. Februar 2001 (GVBl. S. 49). Saarland: § 5 Gesetz über die öffentliche Berufsvertretung, die Berufspflichten, die Weiterbildung und die Berufsgerichtsbarkeit der Ärzte/Ärztinnen, Zahnärzte/Zahnärztinnen, psychologischen Psychotherapeuten/Psychotherapeutinnen und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten/-Psychotherapeutinnen, Tierärzte/Tierärztinnen und Apotheker/Apothekerinnen im Saarland (Saarländisches Heilberufekammergesetz – SHKG) vom 11. März 1998 (ABl. S. 338), i.d.F. der Bek. vom 2. Juni 2003 (ABl. S. 1770). Sachsen - Anhalt: § 5 Abs. 2 Gesetz über die Kammern für Heilberufe Sachsen-Anhalt (KGHB – LSA) vom 13. Juli 1994 (GVBl. S. 832), zuletzt geändert durch Gesetz vom 7. Dezember 2001 (GVBl. S. 540). Schleswig Holstein: § 6 des Heilberufegesetzes vom 29. Februar 1996 (GVOBl. S. 248), zuletzt geändert durch Gesetz vom 8. Juni 2004 (GVOBl. S. 211). 86

v. Dewitz/Luft/Pestalozza Ethikkommissionen in der medizinischen Forschung - Oktober 2004 Für die Ärztekammern ergibt sich aus diesen Gesetzen in der Regel eine Pflicht zur Errichtung von Ethik-Kommissionen, für andere Kammern und die Medizinischen Fakultäten, soweit sie erwähnt werden, bewendet es regelmäßig bei einer Ermächtigung hierzu. Bayern 47 und Sachsen 48 regeln in ihren Heilberufe- und Kammergesetze das Thema nicht unmittelbar 49 . Dessen ungeachtet bestehen in beiden Freistaaten Ethik-Kommissionen an Kammern 50 und Hochschulen 51 . Die aufgrund der genannten Heilberufe- und Kammergesetze erlassenen Berufsordnungen sehen regelmäßig 52 in Anlehnung an § 15 der Musterberufsordnung für die deutschen Ärztinnen und Ärzte – MBO-Ä 1997 -, zuletzt geändert durch die Beschlüsse des 107. Deutschen Ärztetages 2004 in Bremen 53 , die Pflicht der Ärzte (und nur der Ärzte) vor, sich vor der Thüringen: §§ 17a-g Thüringer Heilberufegesetz (ThürHeilBG) vom 7. Januar 1992 (GVBl. S. 3) i.d.F. der Bek. vom 29. Januar 2002 (GVBl. S. 125). 47 Art. 19 Abs. 3 des Gesetzes über die Berufsausübung, die Berufsvertretungen und die Berufsgerichtsbarkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker sowie der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (Heilberufe-Kammergesetz – HKaG) i.d.F. der Bek. vom 6. Februar 2002, GVBl. S. 42. 48 Gesetz über Berufsausübung, Berufsvertretungen und die Berufsgerichtsbarkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker im Freistaat Sachsen (Sächsisches Heilberufekammergesetz – SächsHKaG) vom 24. Mai 1994 (GVBl. S. 935), zuletzt geändert durch Gesetz vom 28. Juni 2001 (GVBl. S. 426), welches keine ausdrückliche Ermächtigung oder einen Auftrag zur Einrichtung von Ethik-Kommissionen enthält. 49 Mittelbar durch Ermächtigung des Satzungsgebers, eine Beratungspflicht einzuführen. 50 Je eine bei der Bayerischen Ärztekammer und bei der Sächsischen Ärztekammer. 51 Fünf an Bayerischen, zwei an Sächsischen Hochschulen. 52 Näheres unten sub II 2 (Gesetzesvorbehalt). 53 „§ 15 Forschung. (1) Ärztinnen und Ärzte müssen sich vor der Durchführung biomedizinischer Forschung am Menschen – ausgenommen bei ausschließlich epidemiologischen Forschungsvorhaben – durch eine bei der Ärztekammer oder bei einer Medizinischen Fakultät gebildeten Ethik- Kommission über die mit seinem Vorhaben verbundenen berufsethischen und berufsrechtlichen Fragen beraten lassen. Dasselbe gilt vor der Durchführung gesetzlich zugelassener Forschung mit vitalen menschlichen Gameten und lebendem embryonalen Gewebe. ... (4) Ärztinnen und Ärzte beachten bei der Forschung am Menschen die in der Deklaration von Helsinki niedergelegten ethischen Grundsätze für die medizinische Forschung am Menschen.“ Dem Vorschlag des Absatzes 4 folgen die Berufsordnungen nur zum Teil. Soweit sie die Deklaration von Helsinki rezipieren, verweisen sie überwiegend (statisch) auf die Fasssung der Deklaration von 1996 (Somerset West); die Versionen der Deklaration von 2000 und 2002 werden also – anders als durch die dynamische Verweisung des § 15 87

v. Dewitz/Luft/Pestalozza<br />

<strong>Ethik</strong>kommissionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Forschung</strong> - Oktober 2004<br />

Für die Ärztekammern ergibt sich aus diesen Gesetzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>e Pflicht<br />

zur Errichtung von <strong>Ethik</strong>-<strong>Kommissionen</strong>, für an<strong>der</strong>e Kammern und die<br />

Mediz<strong>in</strong>ischen Fakultäten, soweit sie erwähnt werden, bewendet es regelmäßig<br />

bei e<strong>in</strong>er Ermächtigung hierzu. Bayern 47 und Sachsen 48 regeln <strong>in</strong> ihren<br />

Heilberufe- und Kammergesetze das Thema nicht unmittelbar 49 . Dessen<br />

ungeachtet bestehen <strong>in</strong> beiden Freistaaten <strong>Ethik</strong>-<strong>Kommissionen</strong> an Kammern 50<br />

und Hochschulen 51 .<br />

Die aufgrund <strong>der</strong> genannten Heilberufe- und Kammergesetze erlassenen<br />

Berufsordnungen sehen regelmäßig 52 <strong>in</strong> Anlehnung an § 15 <strong>der</strong><br />

Musterberufsordnung für die deutschen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte – MBO-Ä 1997 -,<br />

zuletzt geän<strong>der</strong>t durch die Beschlüsse des 107. Deutschen Ärztetages 2004 <strong>in</strong><br />

Bremen 53 , die Pflicht <strong>der</strong> Ärzte (und nur <strong>der</strong> Ärzte) vor, sich vor <strong>der</strong><br />

Thür<strong>in</strong>gen: §§ 17a-g Thür<strong>in</strong>ger Heilberufegesetz (ThürHeilBG) vom 7. Januar 1992<br />

(GVBl. S. 3) i.d.F. <strong>der</strong> Bek. vom 29. Januar 2002 (GVBl. S. 125).<br />

47 Art. 19 Abs. 3 des Gesetzes über die Berufsausübung, die Berufsvertretungen und die<br />

Berufsgerichtsbarkeit <strong>der</strong> Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker sowie <strong>der</strong><br />

Psychologischen Psychotherapeuten und <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendlichenpsychotherapeuten<br />

(Heilberufe-Kammergesetz – HKaG) i.d.F. <strong>der</strong> Bek. vom 6. Februar 2002, GVBl. S. 42.<br />

48 Gesetz über Berufsausübung, Berufsvertretungen und die Berufsgerichtsbarkeit <strong>der</strong> Ärzte,<br />

Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker im Freistaat Sachsen (Sächsisches<br />

Heilberufekammergesetz – SächsHKaG) vom 24. Mai 1994 (GVBl. S. 935), zuletzt<br />

geän<strong>der</strong>t durch Gesetz vom 28. Juni 2001 (GVBl. S. 426), welches ke<strong>in</strong>e ausdrückliche<br />

Ermächtigung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Auftrag zur E<strong>in</strong>richtung von <strong>Ethik</strong>-<strong>Kommissionen</strong> enthält.<br />

49 Mittelbar durch Ermächtigung des Satzungsgebers, e<strong>in</strong>e Beratungspflicht e<strong>in</strong>zuführen.<br />

50 Je e<strong>in</strong>e bei <strong>der</strong> Bayerischen Ärztekammer und bei <strong>der</strong> Sächsischen Ärztekammer.<br />

51 Fünf an Bayerischen, zwei an Sächsischen Hochschulen.<br />

52 Näheres unten sub II 2 (Gesetzesvorbehalt).<br />

53 㤠15 <strong>Forschung</strong>.<br />

(1) Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte müssen sich vor <strong>der</strong> Durchführung biomediz<strong>in</strong>ischer <strong>Forschung</strong><br />

am Menschen – ausgenommen bei ausschließlich epidemiologischen <strong>Forschung</strong>svorhaben<br />

– durch e<strong>in</strong>e bei <strong>der</strong> Ärztekammer o<strong>der</strong> bei e<strong>in</strong>er Mediz<strong>in</strong>ischen Fakultät gebildeten <strong>Ethik</strong>-<br />

Kommission über die mit se<strong>in</strong>em Vorhaben verbundenen berufsethischen und<br />

berufsrechtlichen Fragen beraten lassen. Dasselbe gilt vor <strong>der</strong> Durchführung gesetzlich<br />

zugelassener <strong>Forschung</strong> mit vitalen menschlichen Gameten und lebendem embryonalen<br />

Gewebe. ...<br />

(4) Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte beachten bei <strong>der</strong> <strong>Forschung</strong> am Menschen die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Deklaration<br />

von Hels<strong>in</strong>ki nie<strong>der</strong>gelegten ethischen Grundsätze für die mediz<strong>in</strong>ische <strong>Forschung</strong> am<br />

Menschen.“<br />

Dem Vorschlag des Absatzes 4 folgen die Berufsordnungen nur zum Teil. Soweit sie die<br />

Deklaration von Hels<strong>in</strong>ki rezipieren, verweisen sie überwiegend (statisch) auf die<br />

Fasssung <strong>der</strong> Deklaration von 1996 (Somerset West); die Versionen <strong>der</strong> Deklaration von<br />

2000 und 2002 werden also – an<strong>der</strong>s als durch die dynamische Verweisung des § 15<br />

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