Ethik-Kommissionen in der medizinischen Forschung - Fachbereich ...

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v. Dewitz/Luft/Pestalozza Ethikkommissionen in der medizinischen Forschung - Oktober 2004 11 10 4 3,5 2 2 42,5 94,5 Arzneimittelprüfungen Medizinproduktprüfungen Strahlenschutz/Röntgenvorhaben Psychologische Studien Sonstige Genetische Studien Epidemiologische Studien Operationsmethoden Abb. 3: Durchschnittliche Anzahl der bei den Ethik-Kommissionen gestellten Anträge 2002 9 9,5 4 6 3 1 61 102 Arzneimittelprüfungen Medizinproduktprüfungen Strahlenschutz/Röntgenvorhaben Psychologische Studien Sonstige Genetische Studien Epidemiologische Studien Operationsmethoden Abb. 4: Durchschnittliche Anzahl der bei den Ethik-Kommissionen gestellten Anträge 2003 44

v. Dewitz/Luft/Pestalozza Ethikkommissionen in der medizinischen Forschung - Oktober 2004 Auch bei der näheren Betrachtung der Anträge für die einzelnen Studienkategorien lässt sich feststellen, dass es zwar bei einigen Kategorien steigende Antragszahlen für einzelne Ethik-Kommissionen gibt, aber nicht von einem allgemeinen Trend gesprochen werden kann. Eine Ausnahme stellen die epidemiologischen Studien dar. Hier stieg die Anzahl der Anträge von 2002 zu 2003 signifikant an (T = -2,2; p = .03 20 ). Da allerdings nur die genaueren Angaben von 18 Ethik-Kommissionen (36 % aller öffentlich-rechtlichen Ethik- Kommissionen Deutschlands) vorliegen, kann keine Aussage darüber getroffen werden, ob sich damit ein bundesweiter Trend abzeichnet oder ein systematischer Fehler (bias) aufgrund der Stichprobe für dieses Ergebnis verantwortlich ist. Zusätzlich muss beachtet werden, dass die mittlere Anzahl der Anträge auf epidemiologische Studien auch 2003 relativ klein bleibt (siehe Tab. 1). Längerfristige Beobachtungen sind nötig, um einen Trend bestätigen zu können. 3. Antragshäufigkeit bei den Ethik-Kommissionen der medizinischen Fakultäten und der Landesärztekammern In Tab. 2 und Tab. 3 wird die Anzahl der Anträge bei den Ethik-Kommissionen medizinischer Fakultäten der Anzahl der Anträge bei den Ethik-Kommissionen bei den Landesärztekammern gegenübergestellt. Die Kommissionen, die sowohl an medizinische Fakultäten als auch an Ärztekammern angebunden sind, werden in dieser Darstellung nicht berücksichtigt. Die Gesamtanzahl der gestellten Anträge unterscheidet sich zwischen den Ethik- Kommissionen der medizinischen Fakultäten und der Landesärztekammern in beiden Jahren nicht (2002: Z = -0,4; p = .69 21 ; 2003: Z = -0,5; p = .60). 2002 sind bei den Ethik-Kommissionen der medizinischen Fakultäten signifikant mehr Anträge auf genetische Studien (Z = -2,6; p = .01) gestellt worden. Anträge auf genetische Studien wurden auch 2003 häufiger bei den Ethik-Kommissionen der medizinischen Fakultäten gestellt (Z = -2,8; p < .01). Außerdem gingen bei diesen Kommissionen häufiger Anträge auf Stellungnahmen zu Medizinproduktprüfungen (Z = -2,3; p = .02) und psychologischen Studien (Z = - 2,3; p = .02) ein. Auch die Anzahl der Anträge auf Beratung sonstiger Studien unterscheidet sich in beiden Jahren signifikant zwischen den Ethik- 20 Aufgrund der Datenlage wird der Wilcoxon-Test (Vorzeichenrangtest) als nichtparametrischer Test herangezogen. 21 Als verteilungsfreier Test für den Vergleich zweier zentraler Tendenzen wird aufgrund der Datenlage der Mann-Whitney-U-Test herangezogen. 45

v. Dewitz/Luft/Pestalozza<br />

<strong>Ethik</strong>kommissionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>Forschung</strong> - Oktober 2004<br />

Auch bei <strong>der</strong> näheren Betrachtung <strong>der</strong> Anträge für die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Studienkategorien lässt sich feststellen, dass es zwar bei e<strong>in</strong>igen Kategorien<br />

steigende Antragszahlen für e<strong>in</strong>zelne <strong>Ethik</strong>-<strong>Kommissionen</strong> gibt, aber nicht von<br />

e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en Trend gesprochen werden kann. E<strong>in</strong>e Ausnahme stellen die<br />

epidemiologischen Studien dar. Hier stieg die Anzahl <strong>der</strong> Anträge von 2002 zu<br />

2003 signifikant an (T = -2,2; p = .03 20 ). Da allerd<strong>in</strong>gs nur die genaueren Angaben<br />

von 18 <strong>Ethik</strong>-<strong>Kommissionen</strong> (36 % aller öffentlich-rechtlichen <strong>Ethik</strong>-<br />

<strong>Kommissionen</strong> Deutschlands) vorliegen, kann ke<strong>in</strong>e Aussage darüber getroffen<br />

werden, ob sich damit e<strong>in</strong> bundesweiter Trend abzeichnet o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> systematischer<br />

Fehler (bias) aufgrund <strong>der</strong> Stichprobe für dieses Ergebnis verantwortlich ist.<br />

Zusätzlich muss beachtet werden, dass die mittlere Anzahl <strong>der</strong> Anträge auf<br />

epidemiologische Studien auch 2003 relativ kle<strong>in</strong> bleibt (siehe Tab. 1).<br />

Längerfristige Beobachtungen s<strong>in</strong>d nötig, um e<strong>in</strong>en Trend bestätigen zu können.<br />

3. Antragshäufigkeit bei den <strong>Ethik</strong>-<strong>Kommissionen</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Fakultäten<br />

und <strong>der</strong> Landesärztekammern<br />

In Tab. 2 und Tab. 3 wird die Anzahl <strong>der</strong> Anträge bei den <strong>Ethik</strong>-<strong>Kommissionen</strong><br />

mediz<strong>in</strong>ischer Fakultäten <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Anträge bei den <strong>Ethik</strong>-<strong>Kommissionen</strong><br />

bei den Landesärztekammern gegenübergestellt. Die <strong>Kommissionen</strong>, die sowohl<br />

an mediz<strong>in</strong>ische Fakultäten als auch an Ärztekammern angebunden s<strong>in</strong>d, werden<br />

<strong>in</strong> dieser Darstellung nicht berücksichtigt.<br />

Die Gesamtanzahl <strong>der</strong> gestellten Anträge unterscheidet sich zwischen den <strong>Ethik</strong>-<br />

<strong>Kommissionen</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Fakultäten und <strong>der</strong> Landesärztekammern <strong>in</strong><br />

beiden Jahren nicht (2002: Z = -0,4; p = .69 21 ; 2003: Z = -0,5; p = .60). 2002 s<strong>in</strong>d<br />

bei den <strong>Ethik</strong>-<strong>Kommissionen</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Fakultäten signifikant mehr<br />

Anträge auf genetische Studien (Z = -2,6; p = .01) gestellt worden. Anträge auf<br />

genetische Studien wurden auch 2003 häufiger bei den <strong>Ethik</strong>-<strong>Kommissionen</strong> <strong>der</strong><br />

mediz<strong>in</strong>ischen Fakultäten gestellt (Z = -2,8; p < .01). Außerdem g<strong>in</strong>gen bei diesen<br />

<strong>Kommissionen</strong> häufiger Anträge auf Stellungnahmen zu<br />

Mediz<strong>in</strong>produktprüfungen (Z = -2,3; p = .02) und psychologischen Studien (Z = -<br />

2,3; p = .02) e<strong>in</strong>. Auch die Anzahl <strong>der</strong> Anträge auf Beratung sonstiger Studien<br />

unterscheidet sich <strong>in</strong> beiden Jahren signifikant zwischen den <strong>Ethik</strong>-<br />

20 Aufgrund <strong>der</strong> Datenlage wird <strong>der</strong> Wilcoxon-Test (Vorzeichenrangtest) als nichtparametrischer<br />

Test herangezogen.<br />

21 Als verteilungsfreier Test für den Vergleich zweier zentraler Tendenzen wird aufgrund <strong>der</strong><br />

Datenlage <strong>der</strong> Mann-Whitney-U-Test herangezogen.<br />

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