Werkbuch Jungschararbeit 2007
Werkbuch Jungschararbeit 2007 Werkbuch Jungschararbeit 2007
Werkbuch Jungschararbeit 2007 53 Andachten und Stundenentwürfe für das Jungschar-Jahr Teil II u April - Mai - Juni Herausgegeben vom CVJM-Westbund im Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes
- Seite 2 und 3: Inhaltsverzeichnis - 2. Quartal Apr
- Seite 4 und 5: Barrabas wird begnadigt - Jesus ver
- Seite 6 und 7: Die Frauen am leeren Grab Matthäus
- Seite 8 und 9: Soli deo gloria - Allein zu Gottes
- Seite 10 und 11: Der Blick auf die „eherne Schlang
- Seite 12 und 13: Der Blick auf die „eherne Schlang
- Seite 14 und 15: Zu Gast in Philippi Philipper 2, 1-
- Seite 16 und 17: Das Ziel Philipper 3, 12 - 21 Theol
- Seite 18 und 19: Das Ziel Philipper 3, 12 - 21 Und d
- Seite 20 und 21: Woher kommt Kraft und Stärke? Phil
- Seite 22 und 23: Elisa hilft 2. Könige 4, 1-7 Theol
- Seite 24 und 25: Elisa und der leere Topf 2. Könige
- Seite 26 und 27: Elisa und Naäman 2. Könige 5, 1-1
- Seite 28 und 29: Elisa und Naäman 2. Könige 5, 1-1
- Seite 30 und 31: „Dem Gehorsamen gelingt alles“
- Seite 32: „Dem Gehorsamen gelingt alles“
<strong>Werkbuch</strong><br />
<strong>Jungschararbeit</strong><br />
<strong>2007</strong><br />
53 Andachten<br />
und Stundenentwürfe für das Jungschar-Jahr<br />
Teil II u April - Mai - Juni<br />
Herausgegeben vom CVJM-Westbund<br />
im Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes
Inhaltsverzeichnis – 2. Quartal<br />
April 1<br />
Vorlese-/Erzählandacht zu Matthäus 27, 11-26<br />
Barabbas wird begnadigt – Jesus verurteilt<br />
April 2<br />
Jungscharandacht zu Matthäus 28, 1-10<br />
Die Frauen am leeren Grab<br />
April 3<br />
Vorlese-/Erzählandacht zu 4. Mose 20, 1-13<br />
An der Schwelle zum gelobten Land<br />
April 4<br />
Jungscharandacht zu 4. Mose 21, 4-9<br />
Die „eherne Schlange“<br />
Mai 1<br />
Vorlese-/Erzählandacht zu Philipper 2, 1-11<br />
Der „Philipper-Hymnus“ und Apg. 16, 6-40<br />
Mai 2<br />
Jungscharandacht zu Philipper 3, 12-21<br />
Das Ziel – Festhalten an Jesus<br />
Mai 3<br />
Jungscharandacht zu Philipper 4, 4-7<br />
Mehr als gute Worte<br />
Mai 4<br />
Jungscharandacht zu Philipper 4, 10-13<br />
Woher kommt Kraft und Stärke<br />
Mai 5<br />
Jungscharandacht zu 2. Könige 2, 1-12a<br />
Elia und Elisa<br />
Juni 1<br />
Jungscharandacht zu 2. Könige 4, 1-7<br />
Elisa hilft<br />
Juni 2<br />
Jungscharandacht zu 2. Könige 4, 38-41<br />
Elisa und der leere Topf<br />
Juni 3<br />
Jungscharandacht zu 2. Könige 5, 1-14<br />
Elisa und Naäman<br />
Juni 4<br />
Ganzheitliche Jungscharstunde zu 2. Könige 18, 1-8<br />
Dem Gehorsamen gelingt alles - König Hiskia<br />
<strong>Werkbuch</strong> <strong>Jungschararbeit</strong><br />
Erscheint jährlich. Aufnahme nach: 1989<br />
Copyright 2006 by CVJM-Westbund, Wuppertal<br />
Redaktion: Albrecht Kaul, Friedemann Schmale<br />
CVJM-Westbund, Wuppertal<br />
und Webseite: www.jungschar.de<br />
Textsatz und Layout: Friedemann Schmale, CVJM-<br />
Westbund<br />
Druck: CVJM-Westbund, Wuppertal<br />
Printed in Germany<br />
Bibelleseplan – Veröffentlichung mit freundlicher<br />
Genehmigung der Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für<br />
Bibellesen, Reichensteiner Weg 24, 14195 Berlin,<br />
Internet: www.oeab.de
Barrabas wird begnadigt – Jesus verurteilt<br />
Matthäus 27, 11-26<br />
April 1<br />
Theologische Werkstatt<br />
Der Text, der uns hier vorliegt, ist ein<br />
Teil der Passionsgeschichte. Sie sollte<br />
eingebettet sein in eine fortlaufende Erzählung<br />
der Leidenszeit Jesu.<br />
Wer war Pilatus?<br />
Nachdem Judäa unter die römische Verwaltung gestellt<br />
worden war, wurden sogenannte Statthalter<br />
eingesetzt. Sie sollten für Ordnung sorgen und die<br />
Anliegen der römischen Kaiser in Judäa vertreten.<br />
Pilatus war ein solcher Statthalter. Allerdings machte<br />
er sich durch eigenwillige Aktionen bei den Juden<br />
unbeliebt. Er war bestechlich und provozierte das<br />
Volk. Er ging so weit, dass er eine Anklage beim<br />
Kaiser befürchten musste. Daher kam ihm die Sache<br />
mit Jesus in sofern entgegen, als er sich hier mit<br />
den Juden gut stellen konnte. Er gab dem Willen<br />
des Volkes nach, obwohl er keine Schuld bei Jesus<br />
finden konnte. Seine Frau war deutlich vorsichtiger<br />
und warnte Pilatus vor einer Verurteilung.<br />
Pilatus wusch seine Hände in einer Wasserschüssel.<br />
Damit signalisierte er: „Ich bin nicht schuld. Ich<br />
habe nichts damit zu tun. Mir kann niemand etwas<br />
nachweisen“. Er zog sich damit aus der Verantwortung.<br />
Einziger „Gewinner“ dieser Vorführung Jesu war Barabbas.<br />
Ein gewalttätiger Rebell – wir würden heute<br />
sagen: ein Terrorist, der sich einiges hatte zu<br />
Schulden kommen lassen. An seiner Stelle wird<br />
Jesus verurteilt und er kam frei. Damit wurde die<br />
Geschichte von Barabbas zum Sinnbild für alle Menschen.<br />
Jesus starb für uns, damit wir frei leben<br />
können.<br />
Die folgende Erzählung greift das mögliche Erleben<br />
des Rebellen auf.<br />
Einstieg<br />
April 1<br />
Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann<br />
geht mit den Jungscharkindern zur Erzählung<br />
der Geschichte an einen<br />
anderen Ort. Im Wald, im Park, im Keller, oder auf<br />
dem Dachboden taucht ein verkleideter „Barabbas“<br />
auf und erzählt seine Geschichte.<br />
Erzählung aus der Sicht von Barabbas:<br />
„Ich glaub es einfach nicht – ich bin frei. Frei, frei!<br />
Heute Morgen noch in der Todeszelle und jetzt? Die<br />
Fesseln sind weg, der Kerker geht mich nichts mehr<br />
an. Ich war ja auch lange genug in diesem Dreckloch.<br />
Seit Wochen saß ich im Gefängnis und wartete<br />
auf mein Urteil – mein Todesurteil. Und jetzt? Frei –<br />
einfach frei. Kein Todesurteil, keine Gefängnisverlängerung,<br />
nichts. Einfach nur frei – ich kann es<br />
immer noch nicht glauben. Und verstehen kann ich<br />
es erst recht nicht. Wieso lassen die mich einfach<br />
frei? Vor Monaten, als sie mich nach langer Suche<br />
in meinem Versteck entdeckten, schrieen sie noch:<br />
„Barabbas – du Verräter. Du bist ein Mann des<br />
Todes. Endlich haben wir dich. Du entwischst uns<br />
nicht mehr. In ein paar Tagen wirst du dein gerechtes<br />
Urteil empfangen. „Los, mitkommen!“ Und dann<br />
packten mich die Römer und steckten mich in<br />
dieses Dreckloch. Heute Morgen dann zerrten sie<br />
mich in den Hof des Statthalters Pilatus. Das ganze<br />
Volk war versammelt. Sie drängten sich in den Vorhof,<br />
die Soldaten hatten einiges zu tun, damit sie die<br />
Absperrung nicht durchbrachen. Und dann trat Pilatus<br />
auf seinen Balkon. Nicht weit von ihm entfernt<br />
sah ich einen anderen Verurteilten. Ich kannte ihn<br />
nicht. Er war keiner von uns Rebellen. Pilatus ergriff<br />
das Wort: „Ruhe da unten. Es ist üblich bei uns,<br />
dass ich euch zum Passahfest einen Gefangenen<br />
frei gebe. Ich stelle euch vor die Wahl: Barabbas –<br />
den Rebellen oder Jesus, der sich der König der Juden<br />
nennt. Wen soll ich begnadigen?“ Für mich war<br />
sofort klar, was jetzt kommen würde: „Barabbas soll<br />
auf keinen Fall frei kommen. Der soll sterben. Gib<br />
lieber diesen Jesus frei!“<br />
Es kam anders – als Pilatus nochmals fragte, wen er<br />
frei geben sollte, da rief das versammelte Volk: „Barabbas!“<br />
Das Volk schrie meinen Namen – ich höre<br />
es noch immer in meinen Ohren klingen: „Barabbas,<br />
Barabbas – gib Barabbas frei!“ Und der andere,
Barrabas wird begnadigt – Jesus verurteilt<br />
Matthäus 27, 11-26<br />
April 1<br />
dieser Jesus, der sollte zum Tode verurteilt werden.<br />
„Kreuzige ihn, Pilatus. Lass Jesus kreuzigen!“ Und<br />
sogar als Pilatus betonte, dass er keine Schuld an<br />
Jesus finden könne, schrie das Volk weiter: „Kreuzige<br />
ihn, kreuzige ihn!“ Da gab Pilatus ein Zeichen<br />
und die Soldaten lösten meine Fesseln. „Du kannst<br />
gehen, Barabbas, du bist frei!“ Ich wurde regelrecht<br />
aus dem Gefängnis geworfen. Und der andere<br />
wurde verurteilt – zum Tod am Kreuz. Keine<br />
angenehme Art zu sterben – du erstickst irgendwann,<br />
wenn du da am Kreuz hängst. Muss wohl<br />
ziemlich qualvoll sein.<br />
Mein Freispruch war heute Morgen. Und jetzt, heute<br />
Abend bin ich immer noch frei. Dieser Jesus lebt<br />
nicht mehr. Aber mir ist gar nicht wohl dabei. Mal<br />
ganz ehrlich. Ich weiß nicht, was dieser Jesus getan<br />
hat, dass er den Tod verdient. Ich bin heute den gesamten<br />
Tag über in Jerusalem geblieben, immer<br />
schön in Deckung, man weiß ja nie. Und das, was<br />
ich über Jesus erfahren habe – das ist kein Todesurteil<br />
wert. Nie und nimmer. Er hat Kranke geheilt –<br />
dafür wird man nicht zum Tode verurteilt. Er hat sich<br />
mit den Schriftgelehrten angelegt – aber nur, weil<br />
man unterschiedlicher Meinung ist, wird man nicht<br />
gleich umgebracht. Er hat einen Trupp von Leuten<br />
um sich gesammelt – aber die waren alle nicht gewalttätig.<br />
Er hat von Gott erzählt, von seinem Vater,<br />
wie er immer sagte. Aber ist das ein Todesurteil<br />
wert?<br />
Wenn ich sein Leben mit meinem Leben vergleiche:<br />
Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich gebe<br />
zu: ich habe schon mal Menschen überfallen. Ich<br />
habe betrogen und gelogen. Ich war gewalttätig. Ich<br />
habe auch einen Trupp von Anhängern um mich gesammelt<br />
– aber wir waren allesamt bereit zu töten,<br />
wenn es denn sein musste. Es stimmt schon, ich bin<br />
ein Rebell, ein Aufständischer, ein Straftäter. Wenn<br />
einer den Tod verdient hat, dann ich.<br />
Aber ich lebe noch, ich bin frei. Und dieser Jesus ist<br />
tot. Er wurde verurteilt. Ein Gedanke lässt mich nicht<br />
los: ist dieser Jesus für mich gestorben? Es ist doch<br />
so: weil er verurteilt wurde, bin ich freigekommen. Er<br />
für mich! Den Gedanken kann ich kaum ertragen –<br />
ein wirklich Unschuldiger wird verurteilt. Und ich, ein<br />
wirklich Schuldiger, komme frei. Ich konnte nicht eingreifen,<br />
nicht nachfragen, nicht helfen. Ich kenne<br />
diesen Jesus noch nicht einmal.<br />
Ich habe nichts zu meiner Rechtfertigung zu sagen. April 1<br />
Ich kann nur sagen: ich lebe, weil er gestorben ist.<br />
Für mich ist Jesus zum Retter geworden. Wenn ich<br />
doch nur die Möglichkeit hätte, diesen Jesus kennen<br />
zu lernen. Ich bin mir ganz sicher: ich würde alles für<br />
ihn tun. Aber das ist jetzt wohl zu spät. Er für mich –<br />
das ist kaum zu glauben!“<br />
Vertiefung<br />
Teilt die Gruppe in kleine Gesprächsgruppen<br />
(Tipp: max. drei Kinder mit je<br />
einem Mitarbeitenden) und sprecht über<br />
folgende Fragen:<br />
1. Welche Gedanken haben Barabbas beschäftigt?<br />
2. Was sind deine Gedanken zu dieser Geschichte?<br />
3. Barabbas wusste nicht, dass Jesus in drei Tagen<br />
wieder auferstehen würde. Die Bibel erzählt uns<br />
auch nichts von einer Begegnung zwischen Barabbas<br />
und Jesus. Aber wie stellst du dir die Begegnung<br />
dieser beiden vor?<br />
4. Inwiefern kann die Geschichte von Barabbas<br />
auch deine und meine Geschichte sein?<br />
Gebet<br />
„Jesus, die Geschichte von Barabbas<br />
kann auch meine sein. Weil du<br />
gestorben bist, bin ich frei. Danke, dass<br />
du das für mich getan hast. Hilf mir, dass ich das<br />
immer besser verstehen kann. Amen.“<br />
Lied<br />
JSL 153<br />
Nun gehören unsre Herzen<br />
JSL 131.4<br />
Jesus Christus ist der Sieger<br />
JSL 11 Danke, Jesus, danke<br />
Von Christine Hassing
Die Frauen am leeren Grab<br />
Matthäus 28, 1-10<br />
Theologische Werkstatt<br />
Der Evangelist kommt offenbar aus<br />
einer judenchristlichen Gemeinde und<br />
schreibt für eine solche. Sein Interesse<br />
ist, Jesus als den Messias darzustellen, der schon<br />
im Alten Testament angekündigt wird. In Jesus<br />
haben sich alte Verheißungen erfüllt. Jesu Sendung<br />
gilt in erster Linie dem Volk Israel. Dieses erkennt<br />
ihn aber nicht an. Dagegen bringen ihm Nichtjuden<br />
ein großes Vertrauen entgegen. Jesus stirbt am<br />
Kreuz: Dahinter steckt das Engagement der führenden<br />
religiösen Klasse in Israel (vgl. Kap. 27, 24-<br />
26). Aber Jesus ist auferstanden von den Toten. Er<br />
ruft seine Jünger auf, ein neues Gottesvolk aus allen<br />
Völkern der Welt zu sammeln (vgl. 28,19).<br />
Entstanden ist das Evangelium offenbar nach der<br />
Zerstörung Jerusalems durch die Römer (70 n.Chr.)<br />
vor dem Hintergrund starker Auseinandersetzung<br />
mit der jüdischen Gemeinde. Fühlten sich die<br />
jüdischen Anhänger Jesu zu Beginn stark der<br />
jüdischen Gemeinde zugehörig, wurde der Bruch jedoch<br />
unumgänglich.<br />
Begriffserklärung:<br />
Maria aus Magdala und die andere Maria<br />
Maria aus Magdala gehörte zu Jesu treusten<br />
Anhängern, seit Jesus sie von einer schlimmen<br />
Krankheit geheilt hat (Lk. 8,2; Mk.16,9). Zusammen<br />
mit anderen Frauen sorgt sie für den Unterhalt Jesu<br />
und seiner Jünger (Lk.8,3). Sie hielt auch bei der<br />
Kreuzigung in seiner Nähe aus (Mt. 27, 55f). Die<br />
andere Maria ist evtl. die Mutter eines der Jünger,<br />
des späteren Apostels Jakobus. Die Frauen „wollten<br />
nach dem Grab sehen“ – vielleicht bedeutet das,<br />
dass sie in Ruhe und endgültig Abschied von Jesus<br />
nehmen wollten, dem sie so viel verdankten. Aber<br />
am Ende ihres Weges steht nicht Trauer und<br />
Verlust, sondern Freude und Hoffnung.<br />
Engel des Herrn<br />
Er ist ein Bote/Gesandter Gottes, d.h. er überbringt<br />
eine Botschaft Gottes oder handelt in seinem Auftrag.<br />
Ist seine Aufgabe erfüllt, entschwindet er. Nicht<br />
seine Person ist wichtig - sondern seine Botschaft!<br />
Grab<br />
April 2<br />
Das Grab war eher eine Höhle im Felsen als eine<br />
Grabstelle wie wir sie heute kennen. Der Eingang<br />
wurde mit einem großen runden Stein verschlossen.<br />
Wächter<br />
In Mt. 27, 62-66 wird die Anwesenheit der Wächter<br />
begründet: Womöglich stehlen die Anhänger Jesu<br />
heimlich den Leichnam und behaupten dann, er sei<br />
auferstanden. Dem wollen die Hohenpriester und<br />
Pharisäer vorbeugen. Womöglich greift der<br />
Evangelist hier ein Gerücht auf, das bis in seine Zeit<br />
hinein kursierte. Der Behauptung vom Leichenraub<br />
entzieht er den Boden, denn die Frauen finden kein<br />
geöffnetes Grab vor (wie bei Mk), sondern erleben<br />
mit, wie der Engel des Herrn eigenhändig den Stein<br />
wegwälzt.<br />
Hauptaussage<br />
Auf Gottes Wort ist Verlass! Dass Jesus den Tod<br />
besiegt hat und auferstanden ist, ist keine Erfindung<br />
seiner Anhänger, sondern Gottes wunderbare Tat.<br />
Solche Macht lässt erschrecken und staunen. Aber<br />
sie lädt auch ein zur Freude und will weitererzählt<br />
werden. Der Auferstandene will auch uns die Angst<br />
(vor dem Leben und dem Tod) nehmen. Unsichtbar<br />
begleitet er auch heute die Wege seiner Freunde.<br />
Für uns gilt: Dem Tod ist die Macht genommen, weil<br />
Jesus ihn besiegt hat! Nicht die Trauer sondern<br />
Hoffnung und Freude sollen das letzte Wort haben.<br />
Fragen an die Mitarbeitenden<br />
An die Auferstehung zu glauben fällt heute<br />
manchem schwer. Zu unwahrscheinlich<br />
erscheint alles. Und selbst die<br />
Jünger hatten so ihre Zweifel, als die Frauen ihnen<br />
die frohe Botschaft strahlend erzählen. Die Geschichte<br />
vom Leichenraub scheint damals wie heute<br />
manchem viel glaubhafter weil nachvollziehbarer.<br />
Geht es dir auch so?<br />
Das Neue Testament nimmt diese Zweifel sehr<br />
ernst. Aber was wäre, wenn die Geschichte vom<br />
Leichenraub (vgl. Mt. 28, 13) wahr und die Geschichte<br />
der Frauen erfunden wäre? Was wäre unser<br />
Glaube dann noch wert?
Die Frauen am leeren Grab<br />
Matthäus 28, 1-10<br />
Aber hätte sich das Evangelium so beständig ausgebreitet<br />
und bis heute solche Auswirkungen, wenn<br />
alles auf einer Lüge basieren würde (vgl. Apg. 5,<br />
38f)? Das Ostergeschehen ist nicht mit dem<br />
Verstand zu begreifen (auch wenn viele Gründe dafür<br />
sprechen), es will unser Herz erreichen. Wir sind<br />
eingeladen, der Osterfreude nachzuspüren, die aus<br />
Angst und Verzweiflung zur Freude führt.<br />
Gebet<br />
April 2<br />
„Guter Gott, es ist kaum zu glauben,<br />
aber es macht uns froh: Jesus ist<br />
auferstanden! Du machst aller<br />
Hoffnungslosigkeit ein Ende. Danke, dass du darum<br />
auch heute für uns da bist. Unsere Ängste und<br />
Hoffnungen dürfen wir dir sagen. Danke, dass du<br />
uns durch unser Leben begleitest. Amen.“<br />
Umsetzung<br />
Überlegt mit den Kindern, welche<br />
Klänge, Töne, Geräusche zu welchen<br />
Bewegungen oder Stimmungen<br />
(langsam, traurig, niedergeschlagen, erschrecken,<br />
eiliges laufen) passen. Spürt mit den Kindern den<br />
Bewegungen und Stimmungen der Geschichte nach<br />
(Vers für Vers): Wie lassen sie sich in Klänge oder<br />
Geräusche umsetzen?<br />
„Verklanglicht“ die Geschichte mit Alltagsgegenständen,<br />
Händen und Füßen oder Orff-<br />
Instrumenten – je nachdem, was euch so zur<br />
Verfügung steht.<br />
Lied<br />
JSL 141 Eine freudige Nachricht<br />
breitet sich aus<br />
JSL 11 Danke, Jesus, danke<br />
JSL 154.2. Der Herr ist auferstanden<br />
Ideen: Alufolie/starke Alufolie/Blech (=Beben),<br />
Töpfe, Deckel, (Holz-)Kochlöffel, Hände klatschen<br />
auf Oberschenkel (=Schritte). Was macht helle, was<br />
dunkle Töne? Was passt an welcher Stelle? Seid<br />
experimentierfreudig!<br />
Von Ulrike Herbst
Soli deo gloria – Allein zu Gottes Ehre<br />
4. Mose 20, 1-13<br />
Theologische Werkstatt<br />
Bereits 37 Jahre zuvor war das Volk<br />
Israel schon einmal an diesem Ort<br />
Kadesch im Süden des heutigen Israel.<br />
Damals hatten Kundschafter 40 Tage lang heimlich<br />
Informationen über das Land eingeholt (4. Mose 13<br />
und 14). Bis auf die beiden Kundschafter Josua und<br />
Kaleb weigerte sich das Volk an „der Schwelle zum<br />
Gelobten Land“, über den Jordan zu ziehen und das<br />
Land einzunehmen.<br />
Nach 37 Jahren war es so weit: Die Landnahme<br />
(unter dem Führer Josua) konnte beginnen. Israel<br />
wird von dort aus später weiterziehen, östlich des<br />
toten Meeres und des Jordans, um dann von Osten<br />
her das Land einzunehmen.<br />
Mose und Aaron hatten einen klaren Auftrag, mit<br />
dessen Ausführung sie Gott vor dem Volk ehren<br />
sollten. Eigene Befindlichkeiten durften dabei keine<br />
Rolle spielen. Mit ihrem Verhalten haben sie Gott<br />
öffentlich entehrt und sich selbst in den Mittelpunkt<br />
gestellt. Darauf reagierte Gott sehr sensibel und<br />
nach menschlichem Ermessen scheinbar kleinlich.<br />
Verwendete Bibelübersetzung: Hoffnung für Alle.<br />
Fragen an die Mitarbeitenden<br />
Auch wir stehen mit dem, was wir<br />
verkündigen, nicht nur in der<br />
Verantwortung vor den Jungscharlern,<br />
sondern auch vor Gott. Bin ich mir dieser<br />
Verantwortung bewusst? Kann ich mich darüber<br />
freuen, dass Gott mich für diese wunderbare und<br />
verantwortungsvolle Tätigkeit berufen hat, dass ich<br />
sein Diener sein darf? Nicht die Mitarbeitenden sind<br />
die „Stars“, sondern wir sollen Wegweiser zu Jesus<br />
sein.<br />
Erzählandacht<br />
April 3<br />
„Eigentlich hatte ich doch in der Mathe-Arbeit fast<br />
alles richtig gemacht. Na gut, bei den Ergebnissen<br />
lag ich meist knapp daneben. Aber nur knapp.<br />
Warum muss mein Lehrer immer so kleinlich sein?<br />
Letzte Woche bei dem Diktat war es ähnlich. Bei<br />
einigen Worten hatten sich ein paar kleine Fehler<br />
eingeschlichen. Kaum der Rede wert. Man konnte<br />
immer noch genau erkennen, welches Wort gemeint<br />
war. Warum müssen meine Lehrer alles immer so<br />
eng sehen?<br />
Wenn man bedenkt, wie groß diese Erde oder auch<br />
das Weltall ist, was macht es da schon aus, wenn<br />
man in Erdkunde Berlin mal in die Nähe von<br />
Hamburg „verlegt“? Kennst du solche Fragen? Hast<br />
Du sie auch schon mal gestellt? Heute drehen wir<br />
den Spieß um. Heute dürft ihr mal Lehrer spielen<br />
und kleinlich sein. Wir wollen versuchen,<br />
herauszufinden, was bei der folgenden Geschichte<br />
schiefgelaufen ist und warum Mose und Aaron eine<br />
schlechte Note im Fach „Betragen“ von Gott<br />
erhielten.<br />
Wenige Ältere erinnern sich noch. Vor etwa 37<br />
Jahren war das Volk Israel schon einmal hier<br />
gewesen, hier im Wüstengebiet in Kadesch.<br />
Richtung Norden liegt die Wüste Zin und dahinter ist<br />
Gottes verheißenes Land. Damals war man nicht<br />
hineingezogen, denn die Kundschafter, die sich das<br />
Land heimlich 40 Tage lang angesehen hatten,<br />
waren sehr ängstlich zurückgekehrt. Von Riesen<br />
hatten sie berichtet, und dass sie sich wie<br />
Heuschrecken den Menschen dort gegenüber<br />
fühlten. Nur zwei von Ihnen hatten das anders<br />
gesehen. Sie sprachen von einem Land, in dem<br />
Milch und Honig fließen und dass Gott ihnen helfen<br />
würde. Ihre Devise war: „Keine Angst. Mit Gottes<br />
Hilfe klappt das!“<br />
Diese beiden, Josua und Kaleb, waren auch heute<br />
noch dabei. Alle anderen waren inzwischen<br />
gestorben. Und überhaupt: So gut wie keiner der<br />
damals über 20-jährigen war heute noch am Leben.<br />
Und jetzt war auch noch Mirjam, Moses und Aarons<br />
Schwester, gestorben und hier beerdigt worden.<br />
Moses und Aarons Familien waren sehr traurig über<br />
diesen Todesfall. Sie hatten bis zuletzt gehofft, dass
Soli deo gloria – Allein zu Gottes Ehre<br />
4. Mose 20, 1-13<br />
Mirjam das verheißene Land noch vor ihrem Tod<br />
sehen würde. Das Land, in das Gott sie führen<br />
wollte. Die meisten anderen interessiert das nicht.<br />
Sie haben ganz andere Probleme.<br />
Durst hatte das Volk Israel in der Wüste, aber nichts<br />
zu trinken. Den Menschen geht es schlecht. Ihren<br />
Tieren, den Kamelen, Rindern, Schafen und Ziegen<br />
ebenfalls. Nicht die Vorfreude auf das von Gott<br />
versprochene Land, sondern die Angst vor Tod<br />
durch Verdursten bestimmt die Gedanken der<br />
Menschen.<br />
Und was tut man in einer solchen Situation? Klar:<br />
Man sucht den oder die Schuldigen. Und die sind<br />
auch schnell gefunden. Mose und Aaron. Schließlich<br />
hatten die beiden sie ja hierher geführt. Erbitterte<br />
Vorwürfe müssen sie sich anhören. „Ach, wären wir<br />
doch schon früher in der Wüste mit den anderen<br />
zusammen gestorben. Dann müssten wir jetzt nicht<br />
verdursten. Schlimme, ja höllische Qualen stehen<br />
uns bevor. Warum und wozu habt ihr uns, das Volk<br />
des HERRN, in diese Wüste geführt? Gebt es doch<br />
zu! Nur um uns und unsere Tiere hier verdursten zu<br />
lassen. Hier wächst nichts. Kein Getreide, keine<br />
Feigen, keine Trauben und keine Äpfel. Nicht einmal<br />
Wasser gibt es hier!“<br />
Nun könnte ich gut verstehen, wenn Mose die<br />
Geduld verliert, schimpft und einige Dinge klarstellt.<br />
Er sollte mal eindeutig darauf hinweisen, dass nicht<br />
Aaron und er, sondern Gott selbst sein Volk hier her<br />
geführt hat. Alle Vorwürfe richten sich damit nicht<br />
gegen seinen Bruder und ihn, sondern gegen Gott.<br />
Ich könnte Mose auch gut verstehen, wenn er<br />
zurück schreit: „Hallo, habt ihr noch alle Tassen im<br />
Schrank? Bevor ihr weiter herum motzt, bitte Gehirn<br />
einschalten!“ - Doch weder Mose noch Aaron<br />
verhalten sich so. Sie sagen überhaupt nichts,<br />
drehen sich um und gehen. Wer soll daraus schlau<br />
werden?<br />
Vielleicht sind sie es einfach leid. Es ist ja nicht das<br />
erste mal, dass das Volk Israel so unfair zu ihnen<br />
ist. Angefangen hatte das ja schon kurz nach dem<br />
Auszug aus Ägypten, als der Pharao mit seinen<br />
Soldaten hinter ihnen herjagte. Und so hatte sich<br />
das seit fast 40 Jahren Wüstenwanderung<br />
fortgesetzt. Nur gut,dass Mose schon vorher 40<br />
Jahre lang Erfahrungen mit störrischen<br />
„Schafsköpfen“ in der Wüste sammeln konnte.<br />
So lange hatte er nämlich als Schafhirte in der April 3<br />
Wüste gearbeitet. Da war manchmal kaum ein<br />
Unterschied zum Volk Israel.<br />
Ich denke, die beiden gehen weg, weil sie einfach<br />
nur traurig sind. Traurig über den Tod ihrer<br />
Schwester Mirjam, über die bitteren und falschen<br />
Vorwürfe, traurig vielleicht auch darüber, dass sie<br />
tatsächlich nichts zu essen und zu trinken hatten. Es<br />
gibt so Momente, da ist einem alles zu viel.<br />
Da will man einfach nur noch weg. Aber wohin?<br />
Mose und Aaron wissen, wohin sie zu gehen haben.<br />
Sie gehen an den Ort, wo sie mit Gott reden<br />
können. Zur Stiftshütte, in der die Bundeslade mit<br />
den Gesetzestafeln steht und werfen sich davor zu<br />
Boden.<br />
Und bevor sie das erste Wort sprechen können,<br />
fängt Gott schon an, mit ihnen zu reden: „Mose,<br />
nimm deinen Stab, ruf' mit deinem Bruder Aaron das<br />
Volk vor dem Felsen dort zusammen! Sprecht laut<br />
zu dem Stein, so dass es alle hören! Dann wird<br />
Wasser aus ihm herausfließen und ihr könnt den<br />
Menschen und Tieren zu trinken geben.“<br />
Hinweis: Die Erzählung an dieser Stelle kurz<br />
unterbrechen und den Auftrag -<br />
Gottes an Mose noch einmal Punkt für Punkt<br />
wiederholen!<br />
„Na gut“, sagt Mose, und glaubt mir, in dem brodelt<br />
es langsam, „dann wollen wir mal loslegen“. Er<br />
nimmt seinen Stab, der in der Stiftshütte liegt, und<br />
ruft das Volk zusammen. Aaron hilft ihm dabei. Da<br />
stehen sie nun. Mose und Aaron bei dem Felsen.<br />
Und das ganze Volk davor und starrt sie<br />
erwartungsvoll an, gespannt wie ein Flitzebogen.<br />
Einige von ihnen immer noch motzend: „Was<br />
soll denn das jetzt? Wir brauchen Wasser und ihr<br />
steht hier vor einem Felsen!“ Mose fängt an zu<br />
sprechen, jedoch nicht zu dem Felsen, sondern zu<br />
den Menschen. Und wie der loslegt: „Passt gut auf,<br />
ihr widerspenstigen Menschen. Sollen wir euch<br />
Wasser aus diesem Felsen holen?“, fragt er noch<br />
und bevor irgendeiner antworten kann, schlägt er<br />
mit seinem Stab zwei mal an den Felsen.<br />
Diejenigen, die immer noch motzen, wollen schon<br />
laut rufen: „He, ihr beiden, hört auf mit dem Theater.<br />
Wir haben Durst. Wollt Ihr den Felsen zertrümmern?
Soli deo gloria – Allein zu Gottes Ehre<br />
4. Mose 20, 1-13<br />
Sollen wir anschließend Steine lutschen?“ Doch sie<br />
kommen nicht mehr dazu. Plötzlich tut sich in dem<br />
Felsen ein Spalt auf und eine Quelle beginnt zu<br />
sprudeln. Immer mehr Wasser strömt heraus. Alle<br />
können trinken. Menschen und Tiere und am Ende<br />
hat keiner mehr Durst.<br />
Ende gut, alles gut ? könnte man jetzt sagen. Doch<br />
irgend etwas stimmt nicht. Gott war mit Mose und<br />
Aaron unzufrieden. Doch warum nur?<br />
Hinweis: Nun sollte einerseits der Auftrag Gottes<br />
und andererseits das Verhalten von Mose und<br />
Aaron klar herausgearbeitet werden. Ich empfehle,<br />
den Auftrag Gottes im Detail aufzuschreiben und die<br />
Ausführung gegenüber zu stellen.<br />
- Gottes Auftrag und Handeln<br />
- Moses und Aarons Handeln<br />
- „Mose, nimm deinen Stab!“<br />
- Mose nimmt seinen Stab.<br />
- „Versammelt das Volk vor dem Felsen!“<br />
- Sie versammeln das Volk vor dem Felsen.<br />
- „Sprecht laut zu dem Stein!“<br />
- Sie sprechen zum Volk.<br />
- „Sprecht zu dem Stein und es wird Wasser<br />
fließen.“<br />
– Mose schlägt mit seinem Stab zwei mal<br />
an den Felsen.<br />
- Gott wollte Wasser fließen lassen.<br />
- Mose und Aaron tun so, als ob sie beide das<br />
Wasser fließen lassen.<br />
Aaron, hat Gott sich etwas einfallen lassen. Denn April 3<br />
bis zum heutigen Tag machen wir Menschen große<br />
und kleine Fehler. Manchmal blamieren wir Gott<br />
dabei öffentlich, so wie Mose und Aaron es taten.<br />
Die Folge wäre, dass wir alle nicht in Gottes neues<br />
Land kommen könnten – das heißt, wir würden die<br />
Gemeinschaft mit Gott in der Ewigkeit verpassen.<br />
Doch Gott hat seinen Sohn Jesus auf die Erde<br />
geschickt, der am Kreuz für unsere Fehler und<br />
unser falsches Verhalten am Kreuz gestorben ist.<br />
Jesus ist auferstanden und lebt. Deshalb will Gott,<br />
dass wir mit allen unseren Fehler und<br />
Schwierigkeiten zu ihm kommen. Wir sprechen Gott<br />
ganz einfach im Gebet an – so wie wir uns mit einer<br />
Freundin oder einem Freund unterhalten.<br />
Gebet<br />
„Heiliger Gott, dir gehört alle Ehre. Wir<br />
können nur staunend daneben stehen<br />
und sehen, wie du wirkst und handelst.<br />
Du bist es, der regiert und alles sieht und<br />
kontrolliert, was auf der Erde passiert. Herr, wir<br />
machen Fehler. So wie auch Mose und Aaron<br />
Fehler gemacht haben. Wir kommen mit unseren<br />
Fehlern zu dir und bitten dich um Vergebung. Hilf<br />
uns zu lernen, mit den Konsequenzen unserer<br />
Fehler umzugehen und aus den Fehlern zu lernen.<br />
Danke, dass du ein gnädiger Gott bist, der Fehler<br />
und Schuld vergibt. Amen.“<br />
Auslegung<br />
Mose und Aaron haben nur zwei von<br />
fünf möglichen Punkten erreicht,<br />
könnten wir sagen, wenn wir das<br />
Verhalten wie ein Lehrer zu beurteilen hätten. Man<br />
könnte aber auch sagen: „Stellt euch nicht so an.<br />
Das Volk hatte Durst, es brauchte Wasser. Am Ende<br />
hatte es Wasser und keiner ist verdurstet. Was<br />
soll's, das Ergebnis ist entscheidend.“ Gott sieht das<br />
offensichtlich anders. Er sieht öfter Dinge anders,<br />
als wir Menschen und seine Sicht der Dinge ist<br />
entscheidend. Nicht unsere. Mose und Aaron<br />
mussten das lernen und die Folgen ihres Fehlers<br />
tragen. Sie durften beide nicht mit in das neue Land.<br />
Damit uns nicht gleiches passiert, wie Mose und<br />
Lied<br />
JSL 80<br />
Komm geh mit mir in das Land<br />
JSL 58 Miriam Lied<br />
JSL 13<br />
Gott mein Herr, es ist mir ernst<br />
Von Volker Herr
Der Blick auf die „eherne Schlange“<br />
4. Mose 21, 4-9<br />
Theologische Werkstatt<br />
Der Bibeltext:<br />
Vers 4 Als die Israeliten vom Berg Hor<br />
aus weiterzogen, wandten sie sich<br />
zunächst nach Süden in Richtung Schilfmeer, um<br />
das Gebiet der Edomiter zu umgehen. Aber<br />
unterwegs verlor das Volk die Geduld,<br />
Vers 5 und sie beklagten sich bei Gott und bei<br />
Mose: „Warum habt ihr uns aus Ägypten<br />
weggeführt, damit wir in der Wüste sterben? Hier<br />
gibt es weder Brot noch Wasser, und dieses elende<br />
Manna hängt uns zum Hals heraus!“<br />
Vers 6 Da schickte der HERR zur Strafe giftige<br />
Schlangen unter das Volk. Viele Israeliten wurden<br />
gebissen und starben.<br />
Vers 7 Die Leute kamen zu Mose und sagten: „Es<br />
war nicht recht, dass wir uns gegen den HERRN<br />
und gegen dich aufgelehnt haben. Lege doch beim<br />
HERRN ein Wort für uns ein, damit er uns von<br />
diesen Schlangen befreit!“ Mose betete für das Volk,<br />
Vers 8 und der HERR sagte zu ihm: „Fertige eine<br />
Schlange an und befestige sie oben an einer<br />
Stange. Wer gebissen wird, soll dieses Bild<br />
ansehen, dann wird er nicht sterben!“<br />
Vers 9 Mose machte eine Schlange aus Bronze und<br />
befestigte sie an einer Stange. Wer gebissen wurde<br />
und auf diese Schlange sah, blieb am Leben.<br />
Schlüsselworte im Text<br />
Geduld , beklagen, Strafe, Wüste, Schlange,<br />
Sterben, befreit, betet, Leben<br />
Fragen an die Mitarbeitenden<br />
Kannst du dir das vorstellen? Sand<br />
soweit das Auge reicht. Und nicht nur<br />
um dich herum, sondern auch in deinen<br />
Augen kratzt der Sand. Er klebt dir in den Haaren,<br />
macht dir die Nase trocken und das Atmen schwer,<br />
hängt in deinen Kleidern, „krappst“ an deinen<br />
Fußsohlen... Und keine Dusche in Sicht, auch kein<br />
Baggersee. Tag für Tag Sand. Und Hitze. Gleißende<br />
Sonne und nirgendwo Schatten...<br />
Wenn die Wanderung unterbrochen wird, wartet da<br />
kein Haus, kein gedeckter Tisch, kein kuschelig-<br />
weiches Bett. Jetzt heißt es Zelt aufbauen,<br />
Schlafmatte ausrollen, Feuer machen – ja womit?<br />
In der Wüste gibt es keine Bäume und keinen April 4<br />
Supermarkt mit Holzkohle. Aber Mist, der sehr<br />
schnell trocknet.<br />
„Mist!“ denkt wohl auch mancher, der für eine große<br />
hungrige Familie kochen will und die mageren<br />
Vorräte sichtet. Kein frisches Obst, kein Gemüse,...<br />
„Hier gibt es weder Brot noch Wasser, und dieses<br />
elende Manna hängt uns zum Hals heraus!“<br />
Hier handelt es sich nicht um ein selbst gewähltes<br />
Abenteuercamp, sondern um eine Wanderung ohne<br />
Aussicht auf ein Ende. Um diese Begebenheit<br />
wenigstens annähernd verstehen zu können, ist es<br />
wichtig, sich einmal bildlich vorzustellen, was die<br />
Israeliten da durchmachen mussten.<br />
Gedanken zur Situation der Israeliten<br />
Die Israeliten sind schon sehr lange in der Wüste<br />
unterwegs. Zwar sind sie nicht mehr Knechte der<br />
Ägypter, doch beschaulich kann man ihre<br />
Lebensumstände immer noch nicht nennen. Im<br />
Gegenteil: Es ist ein harter Kampf ums Überleben.<br />
Wir stellen uns das heute meist viel zu idyllisch vor.<br />
Aber die Israeliten sind nicht einfach so mit ihrem<br />
Gott durch die Wüste spaziert. Sie konnten seine<br />
Nähe oft ebenso wenig spüren, wie wir heute.<br />
Natürlich haben sie handfeste Wunder gesehen:<br />
Wachteln, Wasser, Feuersäule...<br />
Aber diese Wanderung hat sie enorm viel mehr<br />
gekostet, als wir uns in unserem gemäßigten Klima<br />
mit festem Wohnsitz vorstellen können.<br />
Was haben Giftschlangen mit Jungscharlern zu tun?<br />
Mir war es anfangs echt ein Rätsel, was sich aus<br />
diesen paar Versen für 9-11-Jährige rausholen lässt.<br />
Mit dem Zorn Gottes tun wir uns ja eh schwer. Und<br />
hier sieht's fast nach billiger Rache aus. Echt?!<br />
Ich habe Auslegungen gefunden, die von Strafe<br />
reden. Ich verstehe den körperlichen Tod eher als<br />
Zeichen, dass die Menschen, die sich innerlich<br />
bewusst von Gott abwenden, sich gegen ihn stellen,<br />
im Grunde ihr Leben verspielt haben.<br />
Vergleiche auch Joh 3,36 (Lutherbibel): „Wer an den<br />
Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber<br />
dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben<br />
nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über<br />
ihm.“
Der Blick auf die „eherne Schlange“<br />
4. Mose 21, 4-9<br />
Diese Worte liegen sicher manchem quer. Klar, sie<br />
passen auch nicht zu unserem oft sehr<br />
„weichgespülten“ Gottesbild. Wenn wir ehrlich sind,<br />
ist unser Gott ein sehr lieber, braver, zahmer Gott.<br />
Der Gott der Bibel ist vielschichtiger. Ja, er ist der<br />
Gott der Liebe. Aber er kennt auch den Zorn. Er ist<br />
auch ein gewaltiger Gott. Er ist allmächtig, heilig,<br />
kurz: Zu groß für unsere Gedanken.<br />
Es ist daher sinnvoll, wenn wir schon in der<br />
Jungschar damit beginnen, unser Gottesbild immer<br />
wieder heilsam erschüttern zu lassen. Zum Beispiel<br />
durch eine unbequeme Erzählung aus dem alten<br />
Testament.<br />
Die Themen des Textes, die auch schon<br />
Jungscharler bewegen, habe ich im Anspiel mit<br />
anklingen lassen:<br />
- Meint Gott es gut mit uns? Das, was ich erlebe,<br />
spricht nicht gerade dafür...<br />
- Wie gehe ich damit um, wenn ich Gott nicht erlebe,<br />
seine Nähe nicht spüre?<br />
- Ist Gott mächtig – oder manchmal auch<br />
ohnmächtig?<br />
- Darf ich Zweifel haben? Wie gehe ich mit ihnen<br />
um?<br />
- Ist Gott nachtragend?<br />
Bearbeitet diese Fragen vorab in der Mitarbeiter-<br />
Runde. Dann seid ihr gut vorbereitet und könnt in<br />
etwa abschätzen, wie die Kinder wohl darauf<br />
reagieren. Als Einstieg eignen sich auch Plakate im<br />
Raum verteilt, auf denen diese oder ähnliche Fragen<br />
oder provokante Thesen stehen. Bevor darüber<br />
gesprochen wird, darf erst mal jeder seine Meinung<br />
kurz dazuschreiben.<br />
Anwendung<br />
Vorschlag für ein Anspiel<br />
in der Gruppenstunde<br />
Dialog zwischen einem Jungen<br />
(Jabin,11 Jahre = J), einem Mädchen (Deborah, 10<br />
= D) und ihrer Großmutter (Hanna = H)<br />
Schriller Schrei von draußen, D rennt auf die Bühne.<br />
D: Igitt! Iiiiih!<br />
J erscheint neugierig im Hintergrund<br />
D: Iiiiiih! Eine Schlange!<br />
D ekelt sich sichtlich.<br />
J: mehr zu sich: Mädchen!<br />
spöttisch von oben herab zu D: Sieh mal einer an –<br />
eine Schlange! In der Wüste! Ja so was! Sag mal,<br />
hab dich nicht so. Hast du noch nie eine Schlange<br />
gesehen?<br />
D: noch sichtlich angeekelt: Ich hasse diese<br />
Viecher! Die schleichen sich lautlos an – und zack<br />
(zwickt J blitzschnell in den Arm) schnappen sie zu.<br />
J: reibt sich erschrocken von dieser Attacke den<br />
Arm<br />
D: Und die meisten dieser ekligen Tiere sind giftig!<br />
Schlimm genug, dass die was weiß ich wo überall<br />
lauern – aber die war in unserem Zelt! (Schüttelt<br />
sich) Igitt!<br />
J fasst D am Arm, bedeutet ihr, still zu sein<br />
J: Du hör mal! Irre ich mich, oder sind das<br />
Klageweiber, die da singen?<br />
Das finde ich schlimm. Hört das denn nie auf?<br />
D: Lass sie doch singen! ...<br />
J: O Mann! Ich meine doch nicht das Singen, ich<br />
meine die vielen Toten! Tag für Tag sterben Leute<br />
und ich habe das Gefühl, es werden immer mehr!<br />
D: Meinst du, Gott will uns bestrafen?<br />
J: Hm, keine Ahnung. Manchmal denke ich, das ist<br />
alles nur Einbildung. Die Männer ...<br />
D: Sag mal, spinnst du?! Nimm das zurück! Gott ist<br />
keine Einbildung!<br />
J: Aber die Männer reden abends am Feuer davon,<br />
dass Mose sich mit ein paar Tricks und ein paar<br />
schlauen Worten zum Anführer aufgespielt hat. Der<br />
ist schuld an dem ganzen Mist hier! (Kickt wütend<br />
einen Stein weg)<br />
D: Schaut sich erschrocken um.: Psst! Sowas darfst<br />
du nicht sagen! Und selbst wenn sich Mose<br />
aufspielen würde – Gott....<br />
April 4
Der Blick auf die „eherne Schlange“<br />
4. Mose 21, 4-9<br />
J. Fällt ihr aufgebracht ins Wort: Gott – pah! Der<br />
lässt uns ganz schön im Stich! Wo ist es denn, das<br />
gelobte Land? Siehst du’s? Warum lässt er uns<br />
nicht rein? Was macht das für einen Sinn, dass wir<br />
uns ewig durch die Wüste quälen um irgendwann<br />
doch nur zu verhungern?<br />
Hanna, die schon während der Rede von J. im<br />
Hintergrund erschienen ist, schaltet sich ein:<br />
Du bist ganz schön enttäuscht, Jabin, stimmt’s?<br />
J: sichtbar peinlich berührt, dann bricht es aus ihm<br />
heraus: Großmutter, ich finde das so ungerecht!<br />
Zuerst versprechen uns Gott und Mose so tolle<br />
Dinge: Frieden, Freiheit, eigenes Land... und was<br />
bekommen wir?: Hunger, Durst, wunde Füße und<br />
jede Menge Tote!<br />
Leiser: Dabei habe ich ihm vertraut...<br />
H: streicht J. verstehend über das Haar/den Arm:<br />
Ich kann dich sehr gut verstehen.<br />
Gott macht es uns nicht leicht. Aber er hat es auch<br />
nicht leicht mit uns.<br />
Hör dir doch nur die Männer an, die sich gegen<br />
Mose und Gott zusammenrotten und nichts als<br />
schlechte Worte auf der Zunge haben. Jetzt<br />
beschweren sie sich sogar schon darüber, dass Gott<br />
uns mit Manna versorgt. Warum kommt denn keiner<br />
auf die Idee, dass wir ohne dieses „elende Manna“,<br />
das ihnen zum Hals heraushängt, alle schon längst<br />
verhungert wären?<br />
D: Großmutter, sind die Schlangen eine Strafe<br />
Gottes? Müssen die Leute sterben, weil Gott zornig<br />
auf sie ist?<br />
H: Mein liebes Kind, so sehen es viele. Auch ich<br />
habe lange so gedacht. Aber eins habe ich in der<br />
Wüste gelernt: Die Dinge sind nicht immer so, wie<br />
sie auf den ersten Blick scheinen.<br />
Gott rächt sich nicht an seinen Kindern. Wir richten<br />
uns selbst. Es ist schwierig zu verstehen, aber wenn<br />
wir uns im Herzen von Gott abwenden, dann ist das<br />
so, als wären wir tot, auch wenn unser Körper lebt<br />
und außen alles so aussieht wie vorher. Aber was<br />
zählt, ist die Herzenshaltung und die ist nicht<br />
sichtbar. Durch die giftigen Schlangen, die den Tod<br />
bringen, macht Gott nach außen sichtbar, was innen<br />
schon geschehen ist.<br />
J: Warum macht er das? Ist er beleidigt? Oder sauer<br />
auf die Menschen, die sauer auf ihn sind?<br />
Müssen sie deshalb sterben?<br />
H: Gott will unseren Tod nicht. Er ist doch der, der April 4<br />
uns das Leben geschenkt hat. Deshalb hat er Mose<br />
auch die eherne Schlange aufrichten lassen. Und da<br />
wird jetzt richtig deutlich, dass jeder Mensch sein<br />
Schicksal in den eigenen Händen hält: Wer glaubt,<br />
wird gesund. Nur wer Gott verspottet, sich von ihm<br />
trennt, der stirbt. Was ist der Körper wert, wenn er<br />
nur noch eine leblose Hülle ist?<br />
D: Du, ich glaube auch, das Gott es gut mit uns<br />
meint! Sonst hätte er uns schon längst alle<br />
zusammen verhungern lassen können. Ich hab auch<br />
schon gezweifelt, ob er wirklich so stark und mächtig<br />
ist, wie Mose sagt. Aber dann habe ich Gott von<br />
meinen Ängsten und Zweifeln erzählt. Und ich habe<br />
ihn gebeten, mir ein Zeichen zu geben und noch<br />
mehr Vertrauen zu ihm.<br />
J: Hm – du sagst Gott, wenn du Probleme hast, an<br />
ihn zu glauben??<br />
D: Natürlich – er ist doch mein Freund und mein<br />
Beschützer. Wenn er mich vor den Ägyptern<br />
beschützen kann – dann kann er mich doch auch<br />
vor meinen eigenen Gedanken beschützen.<br />
Ich meine, dann kann er mir helfen, dass mein<br />
Vertrauen stärker wird als die Angst.<br />
J: Und wenn dich auch eine Schlange beißen<br />
würde? Was würdest du dann machen?<br />
H: Jetzt sei doch nicht so...<br />
D unterbricht sie: Ist schon okay. Natürlich ekle ich<br />
mich vor den Schlangen und ich hab ehrlich auch<br />
Schiss, dass mich eine beißen könnte.<br />
Aber ich würde so schnell ich kann zu der Schlange<br />
gehen, die Mose gemacht hat. Sie anschauen und<br />
ein Gebet sprechen.<br />
J: Und du glaubst wirklich, das hilft?<br />
D: Ja! Versteh doch, Jabin: es geht nicht darum,<br />
alles zu verstehen – es geht darum, Gott zu<br />
vertrauen!
Der Blick auf die „eherne Schlange“<br />
4. Mose 21, 4-9<br />
Gebet<br />
„Vater im Himmel, du bist ein großer<br />
und heiliger Gott. Du willst, dass wir bei<br />
allem, was uns passiert, zu dir kommen<br />
und die Dinge mit dir besprechen. Herr, begegne du<br />
uns. Hilf uns, mehr und mehr zu lernen, dir zu<br />
vertrauen. Wir glauben daran, dass du bei uns bist.<br />
Lass uns deine Nähe und Fürsorge erfahren.<br />
Amen.“<br />
April 4<br />
Lied<br />
JSL 85 Immer auf Gott zu vertrauen<br />
JSL 97 Mit meinem Gott kann ich<br />
Wälle zerschlagen<br />
JSL 128 Wenn es mir gut geht, wenn es<br />
mir schlecht geht..<br />
Von Sybille Wüst
Zu Gast in Philippi<br />
Philipper 2, 1-11<br />
Theologische Werkstatt<br />
Es empfiehlt sich, vorab die Textstelle<br />
aus Apostelgeschichte 16, 6 - 40 zu<br />
lesen. Paulus mahnt die Gemeinde zur<br />
Einheit und zu einem Leben, das sich an Jesus<br />
orientiert. Er tut es mit dem „Philipper-Hymnus“,<br />
einem Lied der Urchristenheit. Der ganze Text<br />
fordert uns auf: „Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus<br />
Christus auch war“ (Lutherübersetzung). Gut wäre<br />
es, am Ende ein bis zwei konkrete Beispiele aus<br />
dem Leben der Gruppe aufzuzeigen, um diese<br />
Gesinnung „praktisch“ werden zu lassen.<br />
Erzählen/Vorlesen<br />
Philippi war eine aufregende Stadt. Sie<br />
lag im Osten von Griechenland, nicht<br />
weit weg vom Mittelmeer. Man nannte<br />
sie „Tor nach Europa“, sie war ein Handelszentrum<br />
und lag an einer großen Handelsstraße.<br />
In Philippi fand die Purpurhändlerin Lydia zu Jesus.<br />
Sie war der erste Mensch in Europa, der Christ<br />
wurde. Der Apostel Paulus hörte in einer Nacht wie<br />
im Traum einen Europäer zu ihm sagen: „Komm<br />
herüber zu uns nach Europa!“. Sofort machte sich<br />
Paulus mit seinen Mitarbeitern auf und kam nach<br />
Philippi. Dort begann er bei der erstbesten Gelegenheit<br />
von Jesus zu erzählen. Zu den Frauen, die ihm<br />
zuhörten, gehörte die Lydia. Die Bibel sagt: Der<br />
Herr öffnete ihr das Herz. Das heißt: Sie hat erkannt,<br />
dass Jesus sie liebt und hat ihm ihr Leben<br />
anvertraut. Sie ließ sich taufen. In ihrem Haus entstand<br />
die erste christliche Gemeinde Europas. Paulus<br />
hatte in dieser Stadt daraufhin einige Erlebnisse,<br />
die er bestimmt nie vergessen hat.<br />
Eine Sklavin hatte unter einem bösen Geist gelitten.<br />
Sie musste für ihre Besitzer als Wahrsagerin arbeiten.<br />
Paulus befreite sie im Namen von Jesus von<br />
diesem bösen Geist . Die Besitzer der Sklavin steckten<br />
ihn deshalb ins Gefängnis. Dort sangen Paulus<br />
und sein Freund Silas Lobpreislieder. Daraufhin<br />
stürzten plötzlich die Gefängnismauern ein. Der Gefängnisdirektor<br />
bekam es mit der Angst zu tun. Er<br />
holte die Gefangenen in sein Haus, redete mit ihnen<br />
und auch er wurde Christ.<br />
Eine aufregende Entwicklung in einer aufregenden<br />
Stadt. Und es ging weiter: Die erste christliche Gemeinde<br />
Europas wuchs und wuchs. Nach fünf Jahren<br />
bestand sie schon längst nicht mehr nur aus<br />
einer Kauffrau, einer Sklavin und einem Gefängnischef.<br />
Nein, viele Menschen fanden dort zu Jesus.<br />
Paulus reiste weiter, nachdem er aus dem Gefängnis<br />
freigelassen wurde. Aber er blieb mit der Gemeinde<br />
in Verbindung. Er kannte ihre Fragen und<br />
Probleme. Nach fünf Jahren schreibt Paulus wieder<br />
einen Brief an seine Freunde in Philippi. Und dieser<br />
Brief ist so wichtig, dass er etliche Jahre später zu<br />
einem Teil des Neuen Testamentes, der Bibel, wird.<br />
Damit ist er auch an uns gerichtet. Paulus schreibt<br />
in seinem Brief zuerst etwas ganz Wunderbares:<br />
Jesus ist bei euch. Er ist da. Das spürt man daran,<br />
dassl er durch sein Wort zu euch spricht. Er tröstet<br />
und er macht Mut zum Glauben. Ihr habt eine gute<br />
Gemeinschaft. Der Heilige Geist verändert euer<br />
Leben.<br />
So ist es bis heute, wenn Menschen mit Jesus<br />
leben. Paulus schreibt weiter: „Wenn das bei euch<br />
so ist, dann bleibt dran. Macht weiter!“. Konkret<br />
schreibt er: „Lebt in Liebe und Eintracht. Verfolgt als<br />
Kinder Gottes dasselbe Ziel. Handelt nicht aus<br />
Selbstsucht oder Eitelkeit. Seid bescheiden und<br />
achtet den Bruder und die Schwester mehr als euch<br />
selbst. Denkt nicht an euren eigenen Vorteil, sondern<br />
an den der anderen“.<br />
Haben wir solche Ermahnungen eigentlich nötig? So<br />
werden sich manche aus der Gemeinde empört<br />
gefragt haben, als der Brief vorgelesen wurde. Aber<br />
dann werden sie erkannt haben: Ja, ich hab das<br />
nötig, dass Paulus mich ermahnt.<br />
Mir geht es so wie der Lydia oder dem Gefängnisdirektor<br />
in Philippi. Ich habe schon so viel Gutes von<br />
Jesus geschenkt bekommen und trotzdem versage<br />
ich immer wieder.<br />
Oft lebe ich nicht so, wie Jesus es will. Oft enttäusche<br />
ich andere und lade Schuld auf mich. Klar,<br />
mein Leben muss anders werden. Aber wie denn?<br />
Was wird der Apostel Paulus den Leuten in Philippi<br />
wohl schreiben? Ob er ihnen helfen kann? Paulus<br />
hält den Philippern keine Moralpredigt. Er schreibt<br />
ihnen nicht: Ab morgen gebt ihr euch Mühe, basta.<br />
Er setzt sie nicht unter Druck: Jetzt reißt euch doch<br />
mal zusammen.<br />
Mai 1
Zu Gast in Philippi<br />
Philipper 2, 1-11<br />
Paulus schreibt den Philippern etwas ganz anderes.<br />
Er schreibt ihnen den Text eines der allerersten Lieder<br />
auf, das die Christen gesungen haben. Es ist ein<br />
Jesus- Lied. Und Paulus will damit sagen: Schaut<br />
weg von euch und euren Sünden und Problemen<br />
und schaut auf Jesus. Das heißt: Lest in der Bibel<br />
nach, wie er lebte und wie er ist.<br />
Er ist Gott und hätte im Himmel bleiben können. Es<br />
hätte ihm doch egal sein können, wie es uns Menschen<br />
geht.<br />
Aber er hielt es dort nicht aus, weil er uns so lieb<br />
hat. Er wurde ein Mensch, jedes Jahr zu Weihnachten<br />
feiern wir das. Ja mehr noch, er wurde wie ein<br />
Sklave. Er starb den Verbrechertod am Kreuz. Dort<br />
hat er mit seinem Leben<br />
für unsere Sünde bezahlt. Gott, der Vater, hat ihn<br />
von den Toten auferweckt und ihm den höchsten<br />
aller Namen gegeben. „Vor Jesus müssen alle auf<br />
die Knie fallen- alle die im Himmel sind, auf der Erde<br />
und unter der Erde, alle müssen feierlich bekennen:<br />
Jesus Christus ist der Herr!“. Weil Jesus für uns ans<br />
Kreuz ging und weil er der Herr ist, deshalb kann er<br />
auch heute unser Leben verändern. Er will Kraft geben,<br />
dass wir nicht nur an uns, sondern auch an<br />
andere denken, die unsere Hilfe brauchen.<br />
Er schenkt uns seine Liebe und will uns verändern.<br />
Gebet<br />
Mai 1<br />
„Herr Jesus, wir wollen auf dich sehen.<br />
Lass uns dich immer besser kennen<br />
lernen, damit wir nach deinem Vorbild<br />
leben können. Sei du jeden Tag ganz nah bei uns,<br />
damit wir deinen Willen erkennen. Bitte gib uns<br />
dann die Kraft, deinen Willen auch zu tun. Amen.“<br />
Lied<br />
JSL 84 Jesus Christus kam für dich<br />
JSL 20 Komm Herr segne uns<br />
JSL 7 Lasset uns rühmen den Namen<br />
des Herrn Jesus<br />
Von Ralf Gotter
Das Ziel<br />
Philipper 3, 12 - 21<br />
Theologische Werkstatt<br />
Dank, Lob und Freude bestimmen den<br />
Grundton des Philipperbriefes. In<br />
einem ganz anderen Ton warnt Paulus<br />
im 3. Kapitel vor Feinden Christi, die in die Gemeinde<br />
hineinwirken. Sie lassen sehr materielle Interessen<br />
erkennen (3,19). Paulus weist dagegen<br />
auf das hin, was ihm das einzige Ziel geworden ist.<br />
Ein Leben mit und bei Christus. Dasselbe wünscht<br />
er für die Philipper und ruft sie zum Festbleiben in<br />
Christus auf. Paulus vergleicht sich mit einem<br />
Wettläufer, der das Ziel und die Strecke, die noch<br />
vor ihm liegt, vor Augen haben muss.<br />
Fragen an die<br />
Mitarbeitenden<br />
Wie sieht deine Lebensplanung aus?<br />
Hast du das Ziel vor Augen? Rechnest<br />
du damit, dass Jesus in dein Leben hineinwirken<br />
und dich zum Ziel führen will? Paulus mahnt die<br />
Philipper das festzuhalten, was sie erreicht haben,<br />
sich mit dem aber nicht zufrieden zu geben, was<br />
sie erreicht und geschafft haben. Was tust du, um<br />
im Glauben voranzukommen?<br />
Filmtipp für die Mitarbeitenden:<br />
„Die Stunde des Siegers“ (DVD)<br />
Einstieg<br />
Spiel: Staffellauf<br />
Bibeltext aufschreiben (Verse 12 – 14) und als<br />
Puzzle zerschneiden. Die Gruppe in Mannschaften<br />
aufteilen. In einiger Entfernung steht für jede Mannschaft<br />
ein Stuhl, auf dem sich die Puzzleteile befinden.<br />
Auf Kommando beginnt der Startläufer und holt<br />
sich ein Puzzleteil. Ist er wieder bei seiner Gruppe<br />
angekommen, läuft der Nächste los. Das geht solange,<br />
bis alle Puzzleteile vor der Gruppe liegen.<br />
Nun darf die Mannschaft mit dem Puzzeln beginnen.<br />
Sieger ist, wer zuerst die Bibelstelle zusammengepuzzelt<br />
hat.<br />
Die Siegermannschaft liest den Text laut vor.<br />
Fragen an die Kinder<br />
Mit was vergleicht hier Paulus das<br />
Leben der Christen? (V.14 Mit einem<br />
Wettlauf.)<br />
Worauf kommt es bei diesem Lauf an? (V. 13 Ich<br />
schaue nicht zurück, sondern ich konzentriere mich<br />
voll auf das Ziel.)<br />
Was ist das Ziel? (V.14 Das Leben in Gottes Herrlichkeit.)<br />
Verkündigung<br />
Paulus ist sich ganz sicher. Für dieses<br />
Ziel lohnt es sich alles einzusetzen. Er<br />
selbst sitzt zu der Zeit, als er den Brief<br />
schreibt, im Gefängnis. Paulus ermahnt seine<br />
Freunde in Philippi eindringlich, verliert das Ziel<br />
nicht aus den Augen, lasst euch nicht von anderen<br />
ablenken. Nur wenn man das Ziel im Blick behält,<br />
wird man den Lauf auch durchstehen.<br />
Und es kommt darauf an, das richtige Ziel vor<br />
Augen zu haben. Paulus warnt vor falschen Zielen,<br />
die nur in die Irre, ja ins Verderben führen. Da hat<br />
sich bis heute nichts geändert. Auch heute wollen<br />
die Menschen Weltmeister, Superstars und Millionäre<br />
werden. Das erscheint vielen als das höchste<br />
Ziel.<br />
Ich will euch von einem Jungen erzählen. Louis<br />
sitzt mit seinem Freund mitten in der Nacht<br />
frierend, hungrig und wütend an einer Bahnstrecke.<br />
Alles ist schief gelaufen. Und dann noch diese fröhlichen<br />
Leute im Speisewagen des vorbeirauschenden<br />
Zuges. Aber eins weiß er nun, auch<br />
er will einmal in solch einem Zug fahren und sich<br />
bedienen lassen im Speisewagen der 1. Klasse.<br />
Louis ist der Sohn italienischer Einwanderer in den<br />
USA. 3 Tage ist es her, dass er von zu Hause fortgelaufen<br />
ist. Er wollte ein Abenteuer erleben, aber<br />
es ging alles schief und nun ist er wieder auf dem<br />
Weg nach Hause.<br />
Louis Zamperini, wie er mit vollem Namen hieß,<br />
lebte am Rande von Los Angeles. Seine Eltern<br />
hatten es sehr schwer mit diesem wilden Rabauken.<br />
Der zähe kleine Louis verführte als Anführer<br />
andere Jungen zu wilden Spielen, lebensgefährlichen<br />
Klettereien und anderen verbotenen Abenteuern.<br />
Eine Spezialität seiner Bande war es, unbemerkt<br />
von Kindergeburtstagen die Kuchen zu klau<br />
Mai 2
Das Ziel<br />
Philipper 3, 12 - 21<br />
en. Die Eltern bringen seine boshaften Streiche<br />
ganz aus der Fassung. Aber ihre Mahnungen, sich<br />
an seinem Bruder Pete ein Beispiel zu nehmen, erreichen<br />
bei ihm gerade das Gegenteil. Er wird<br />
immer wilder, eigensinniger, trinkt und raucht. Auch<br />
der Polizei bleibt er kein Unbekannter. Immer öfter<br />
bekommt er es mit ihr zu tun.<br />
Nach seinem missglückten Ausreißabenteuer soll<br />
es nun anders werden. Louis wird von einer Sportbegeisterung<br />
gepackt. Er hat den Sport als ein Mittel<br />
entdeckt, es zu etwas zu bringen. Und das war<br />
es was er wollte. Das war sein Ziel. Ein angesehener<br />
Mann werden, der sich in einem Speisewagen<br />
1. Klasse bedienen lassen kann.<br />
Seine Spezialität ist das Laufen.<br />
Nachdem er erste Erfolge im Laufen über große<br />
Strecken erzielte, trainierte er eisern jeden Tag. Er<br />
bricht Rekorde bei Wettkämpfen und tatsächlich ist<br />
bald sein Name in den Zeitungen zu lesen. Die<br />
Zeitungen nennen ihn Lederlunge oder Eisenmann.<br />
Nun ist er tatsächlich ein großer Mann der Aschenbahn.<br />
Louis misst sich bei großen Sporttreffen mit<br />
den besten Langstreckenläufern der USA. Sein<br />
sportlicher Höhepunkt ist 1936 die Teilnahme an<br />
den olympischen Spielen in Berlin. Er schafft es in<br />
den 5000 m Endlauf zu kommen, wo er als achter<br />
die beste amerikanische Leistung erzielt. Seine<br />
Heimkehr wird ein Triumph. Er ist eine gefeierte<br />
Persönlichkeit. Louis hat es geschafft. Er ist am<br />
Ziel.<br />
Louis ist in Bestform. Er will laufen und gewinnen.<br />
Trotz Abraten seines Trainers beteiligt er sich bei<br />
den großen amerikanischen Hallenwettkämpfen. Er<br />
läuft glänzende Zeiten. Rutscht aber bei einem<br />
Trainingslauf aus und verletzt sich dabei so kompliziert,<br />
dass er das Laufen ganz aufgeben muss.<br />
Dazu kommt, dass er bei der Prüfung zum Sportlehrer<br />
durchfällt.<br />
Louis muss wieder ganz neu anfangen. Er meldet<br />
sich bei der Luftwaffe. Als Leutnant kommt er im 2.<br />
Weltkrieg nach Hawaii in den Einsatz gegen Japan.<br />
Sein anfänglicher Mut weicht bald, durch viele<br />
schreckliche Erlebnisse, der nackten Angst. Angst,<br />
die er mit großen Mengen Alkohol zu betäuben versucht.<br />
Bei einer Suchaktion nach einem vermissten Flugzeug,<br />
stürzt die eigene Maschine wegen eines Motorschadens<br />
ins Meer. Drei Mann der Besatzung<br />
retten sich in zwei Schlauchboote. Eine qualvolle<br />
Zeit beginnt. Die wenigen Vorräte sind bald aufgebraucht.<br />
Vor allem fehlt es an Wasser. 31 Tage<br />
treiben sie schon auf dem Meer, als einer von seinen<br />
zwei Begleitern stirbt.<br />
Louis beginnt zu beten und gelobt, wenn er gerettet<br />
wird, Gott zu dienen.<br />
Nach 46 Tagen werden sie in der Nähe einer Insel<br />
von Japanern entdeckt und geraten in Gefangenschaft.<br />
Louis ist auf 35 kg abgemagert und auf ihn<br />
wartet noch Schlimmeres. Als Gefangene werden<br />
sie wie Schwerverbrecher behandelt. Folter und<br />
Schikanen sind an der Tagesordnung. Ein christlicher<br />
Wachmann versorgt sie zusätzlich mit Nahrung,<br />
sonst hätten sie diese Behandlung nicht<br />
überlebt.<br />
Japan wird besiegt und Louis kommt mit einem abgrundtiefen<br />
Hass gegen die Japaner nach Hause.<br />
Und wieder wird er gefeiert. Diesmal als Kriegsheld.<br />
Sein Versprechen in dem Schlauchboot, wenn er<br />
gerettet wird Gott zu dienen, ist schnell vergessen.<br />
Für ihn gibt es jetzt nur noch eins. Da es mit dem<br />
Sport nicht mehr geht, will er um etwas zu gelten<br />
schnell viel Geld verdienen.<br />
Nachts ist er immer in den Diskotheken unterwegs.<br />
Hier lernt er auch seine Frau kennen. Sie heiraten<br />
gegen den Willen der Eltern. Ein Problem ist die<br />
Geldnot, denn mit dem großen Geldverdienen hat<br />
es noch nicht geklappt. Bei einem anscheinenden<br />
„Bombengeschäft“ verliert er ihr letztes Geld. In ihrer<br />
sehr kleinen Wohnung, nun schon zu dritt, ist<br />
ihre Ehe kurz vor dem Zerbrechen. Ständig streitet<br />
er sich mit seiner Frau.<br />
In dieser Situation werden sie von einem Nachbarn<br />
zu einer Zeltevangelisation mit Billy Graham eingeladen.<br />
Louis will nicht hingehen, aber seine Frau<br />
bedrängt ihn solange bis er mitgeht. Er hört dem<br />
Sprecher widerwillig zu. Er hört das Wort Gottes<br />
voller Ablehnung. Einem zweiten Besuch stimmt er<br />
nur unter der Bedingung zu, dass seine Frau das<br />
Zelt verlässt, wenn er es verlangt.<br />
Aber dazu kommt es nicht. Er merkt auf einmal,<br />
dass es um ihn geht, bei dem was der Sprecher da<br />
vorn erzählt. Der Sprecher hat Recht. Sein Leben<br />
ist verkorkst und er sucht nach einem Neuanfang.<br />
Mai 2
Das Ziel<br />
Philipper 3, 12 - 21<br />
Und dann hört er staunend vom größten Langstreckenläufer<br />
aller Zeiten. Er hört von Jesus, der<br />
einem immer wieder nachläuft und dabei nicht<br />
müde wird. Er hört von der Liebe Jesu, die jedem<br />
gilt und Louis weiß schlagartig, das dieser Jesus<br />
den Weg weiß, den es sich lohnt zu gehen.<br />
Und so macht er es noch an demselben Abend<br />
fest. Er beginnt ein neues Leben. Er zieht unter<br />
sein altes Leben einen dicken Strich. Das macht<br />
ihn so froh, dass er es einfach weitersagen muss.<br />
Und so stellt sich Louis Zamperini, der gefeierte<br />
Langstreckenläufer und Kriegsheld, vor die paar<br />
tausend Leute im Evangelisationszelt und bekennt,<br />
dass vieles in seinem alten Leben falsch war, dass<br />
er sich bis jetzt die falschen Ziele gesteckt hat, nun<br />
aber ein neues Leben mit Jesus anfängt.<br />
Auch seinen Kumpels aus der Kneipe macht er<br />
Mut, es ihm doch nachzutun. Dass er ein neues<br />
Leben führt zeigt sich für viele seiner Freunde auch<br />
daran, dass seine Ehe wieder in Ordnung kommt.<br />
Louis Zamperini, der sein ganzes Leben ein Läufer<br />
war, der nach Ruhm strebte, sich für Geld die Hacken<br />
blutig lief, bleibt ein Läufer. Er ist jetzt ein<br />
Läufer Gottes. Ihn drängt es anderen von seinem<br />
Erlebnis mit Jesus weiterzusagen.<br />
Und so kommt er eines Tages wieder nach Japan.<br />
Diesmal als Evangelist. Hier in Japan wird sein<br />
neues Leben auf die Probe gestellt. Louis, der die<br />
Gefangenschaft nicht vergessen hat, trifft einen<br />
seiner brutalen Wachsoldaten wieder und tatsächlich<br />
bekommt er die Kraft ihm zu verzeihen.<br />
Gebet<br />
„Herr Jesus, es gibt viele Dinge, die<br />
uns den Blick auf das Ziel verstellen.<br />
Bitte hilf uns den Blick immer wieder<br />
frei zu bekommen. Schenke uns Menschen, die<br />
uns auf unserem Weg zum Ziel begleiten. Amen.“<br />
Lied<br />
JSL 147 Es ist niemand zu groß<br />
JSL 148 Immer auf Gott zu vertrauen<br />
Material<br />
Louis Zamperini besuchte 2005 Berlin<br />
www.us-botschaft.de/germanyger/zamperini.html)<br />
Louis Zamperini: „Den Teufel auf den Fersen“<br />
Verlag: Christliche Verlagsanstalt, nur noch<br />
antiquarisch zu erhalten. Oder als englishce<br />
Ausgabe: „Devil at my heels“, ISBN 0-06-093421-2<br />
Von Matthias Klöber<br />
Mai 2<br />
Zurück in Amerika gründet Louis Zamperini ein<br />
Jugendlager, wo Kinder wie er eins war, unterkommen.<br />
Und Louis erzählt ihnen von seinem<br />
Leben, von seinen Abenteuern, besonders aber<br />
von seinem größten Abenteuer. Wie er Gottes Wort<br />
bei der Evangelisation hörte, dabei Jesus als den<br />
liebenden Herrn erkannte und nun ein Ziel vor<br />
Augen hat, für das es sich lohnt zu laufen.<br />
Jungs und Mädels, ich wünsche euch, dass ihr<br />
euch auch auf dieses Abenteuer mit Jesus einlasst<br />
und Ähnliches wie Louis Zamperini erlebt.
...mehr als gute Worte<br />
Philipper 4, 4-7<br />
Theologische Werkstatt<br />
Paulus hat an seine Freunde in Philippi<br />
geschrieben. Sein Wunsch ist es, dass<br />
Sie sich an das halten, was sie gelernt<br />
hatten. Er wollte, dass sie sich nicht streiten, sondern<br />
auf die guten Gedanken und die Verheißungen<br />
besinnen „der Friede Gottes, der höher ist<br />
als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne<br />
in Christus Jesus.“ Er möchte, dass diese Worte ihnen<br />
helfen, Frieden und Freude zu finden. Er<br />
fordert sie auf, dass sie zu Gott stehen.<br />
Fragen an die<br />
Mitarbeitenden<br />
Paulus ist es deshalb so wichtig, dass<br />
seine Freunde die guten Gedanken<br />
leben, weil gute Gedanken und gute Taten Gutes<br />
zur Folge haben und fördern. Das gilt für damals<br />
wie für heute. Überlege Dir, wann du gute Gedanken<br />
hattest und wie sie dich und deine Taten<br />
positiv beeinflusst haben. Wie begegne ich Menschen,<br />
von denen ich Gutes denke? Und wie begegne<br />
ich Menschen, von denen ich nichts Gutes<br />
denke? Merkst du, wenn du darüber nachdenkst,<br />
welchen Unterschied deine Gedanken machen?<br />
Folge doch auch einfach dem Rat von Paulus und<br />
versuche künftig gute Gedanken zu haben. Gott<br />
kannst du jederzeit im Gebet darum bitten, dass er<br />
dir dabei hilft!<br />
Einstieg - Spiele<br />
Lob-Spiel: Immer zwei Kinder treten vor<br />
die Gruppe. Jeder hat dann eine Minute<br />
Zeit, den anderen zu loben und seine<br />
guten Seiten herauszustellen. Die Gruppe entscheidet<br />
anschließend, wer am besten gelobt hat.<br />
Stille Post<br />
„Stille Post“ mit guten Worten: Zwei Gruppen<br />
werden gebildet. Sie sitzen hintereinander. Der jeweils<br />
Letzte in der Reihe überlegt sich ein ein postives<br />
Wort und flüstert es seinem Vordermann ins<br />
Ohr, der es ebenfalls flüsternd weitergibt. Der Erste<br />
der Gruppe schreibt die ankommenden Worte auf<br />
ein Blatt Papier. Ziel ist es, die größte Anzahl an<br />
guten – und auch korrekt verstandenen - Worten<br />
zu haben.<br />
Himmel und Hölle<br />
(Gegenseitiges Füttern mit Löffeln an langen Stäben)<br />
- Jeder Spieler bekommt einen 1 Meter<br />
langen Stab, an dessen vorderen Ende ein Löffel<br />
(mit Klebeband) befestigt ist. Aufgabe ist es, mit<br />
diesem „langen Löffel“ ein Joghurt zu essen. Der<br />
Spieler muss den Stab am hinteren Ende festhalten<br />
und den Joghurtbecher mit der anderen Hand.<br />
Lösung: Es ist alleine nicht möglich, seinen<br />
eigenen Joghurt zu essen, da der Stab zu lang ist.<br />
Nur wenn sich die Spieler gegenseitig füttern ist<br />
diese Aufgabe lösbar.<br />
Anwendung<br />
Wir werden gerne gelobt. Wir freuen<br />
uns über ein Lächeln, ein gutes Wort<br />
und jemanden, der uns hilft. Paulus will<br />
uns (in Vers 5) ermuntern, den ersten Schritt zu tun<br />
und allen Menschen in unserem Umfeld freundlich<br />
zu begegnen. Das ist gar nicht so schwer. Ein Beispiel:<br />
Deine Schwester hat einen neuen Pulli.<br />
„Cooles Shirt!“ sagst du und lobst ihr neues Outfit.<br />
Oder: Deine Mutter bittet dich, ihr zu helfen und zur<br />
Abwechslung antwortest du eben nicht „Warum<br />
imm er ich?“ Sondern: „Ja, gerne!“ Oder: Ein<br />
Schulkamerad hat sein Pausenbrot vergessen und<br />
du teilst dein eigenes mit ihm. Oder: Ein jüngerer<br />
Mitschüler wird geärgert und du versuchst ihm zu<br />
helfen und setzt dich für ihn ein. Oder: Die Busfahrererin<br />
bekommt ein freundliches „Hallo“ von dir.<br />
Das sind eigentlich alles kleine Aktionen, aber sie<br />
haben eine große Wirkung. Probier es doch mal<br />
aus!<br />
Gebet<br />
„Lieber Herr Jesus, manchmal sind wir<br />
zu bequem um freundlich zu sein.<br />
Lass uns damit anfangen, anderen<br />
gegenüber freundlich zu begegnen. Gib uns dazu<br />
Kraft, gute Ideen und deinen Segen. Amen.“<br />
Lieder<br />
JSL 111 Du bist spitze<br />
JSL 35 Vergiss nicht zu danken<br />
JSL 126 Gib mir Liebe ins Herz<br />
Von Hariolf Schenk<br />
Mai 3
Woher kommt Kraft und Stärke?<br />
Philipper 4, 10-13<br />
Theologische Werkstatt<br />
Den Brief an die Philipper schreibt<br />
Paulus aus der Gefangenschaft. Die<br />
Philipper sind die einzige Gemeinde,<br />
von der er sich unterstützen lässt. Paulus hat währen<br />
seinen Reisen sonst immer nebenbei als Zeltmacher<br />
gearbeitet, um nicht abhängig zu sein.<br />
Die Verse 10-13 sind inmitten des Freudenbriefes<br />
ein Blick hinter die Kulissen. Sie verraten etwas<br />
von der Kraft, aus der heraus Paulus seine Freude<br />
nimmt. Die Andacht soll hier eine Brücke von<br />
Christi Himmelfahrt zum Text schlagen, in dem<br />
Paulus schreibt, wer ihm Kraft und Stärke gibt.<br />
Paulus ist dankbar ohne Einschränkung.<br />
Einstieg<br />
Wir beginnen mit einigen Fragen zum<br />
Feiertag Himmelfahrt. Die Antworten<br />
können auf einem Plakat oder Tageslichtschreiber<br />
in Stichwörtern visualisiert werden.<br />
Was bedeutet Himmelfahrt? (Bogen zu Ostern<br />
schlagen)<br />
• Wie war Jesus nach der Auferstehung unterwegs?<br />
(Aß, trank, führte Gespräche,...)<br />
• Wo ist Jesus jetzt, was macht er im<br />
Himmel?<br />
• Ist das gut, dass er jetzt nicht mehr auf<br />
der Erde wohnt?<br />
• (Für die letzten Fragen muss nicht die<br />
richtige Antwort gefunden werden)<br />
Mai 4<br />
Fragen an die<br />
Mitarbeitenden<br />
Musste Jesus wirklich seinen Auferstehungsleib<br />
aufgeben und uns als<br />
Mensch in Fleisch und Blut verlassen? Das fragen<br />
wir uns doch auch immer wieder. Wie gerne<br />
würden wir Jesus gegenüber stehen und ihm in die<br />
Augen schauen. Und doch ist uns Jesus auf ganz<br />
unbeschreibliche Weise nahe. Wenn sein Heiliger<br />
Geist uns erfüllt, den er uns an seiner statt<br />
gesendet hat, werden Wohlstand oder Mangel<br />
zweitrangig. Aber ganz schnell ist unser Blick auch<br />
wieder bei den praktischen Dingen, mit denen es<br />
sich so schön leben lässt. Paulus hat alles für das<br />
Evangelium gegeben und immer bekommen, was<br />
er nötig hatte. Ganz schön mutig.<br />
Auslegung<br />
Paulus hat Jesus damals nur knapp<br />
verpasst. Trotzdem ist Jesus ihm aus<br />
dem Himmel heraus begegnet. Das<br />
hat sein Leben verändert.<br />
Im Brief an die Philipper schreibt Paulus: „Das alles<br />
kann ich durch Jesus, der mich stark macht.“ Wenn<br />
es ihm gut geht oder mal schlecht. Wenn er viel hat<br />
oder ihm vieles fehlt. Paulus sagt: Egal, wie<br />
schlecht es mir manchmal geht, ich freue mich total<br />
über mein Leben.<br />
Aber wie macht Jesus den Paulus denn stark?<br />
Wenn Jesus doch noch auf der Erde wäre, könnte<br />
er ihm ja helfen, aber so? Bevor Jesus in den<br />
Himmel aufgefahren ist, hat er sogar noch gesagt,<br />
dass das für uns besser so ist, weil dann der Heilige<br />
Geist kommt.<br />
Das ist nicht so leicht zu verstehen. Wenn Jesus<br />
nun so richtig bei Paulus wäre, könnte er nicht zugleich<br />
bei jemandem anders sein. So war das bei<br />
ihm nach der Auferstehung. Jesus könnte also in<br />
diesem Augenblick immer nur bei einem einzigen<br />
Menschen sein. Wie viel Zeit hätte er denn dann<br />
für mich? Und Jesus müsste immer an meiner Seite<br />
sein, dass ich ihn im nächsten Moment fragen<br />
kann, was ich gerade wissen muss. Jetzt sitzt<br />
Jesus aber gerade nicht neben mir und ist trotzdem<br />
da. Durch seinen Heiligen Geist. Immer und ganz<br />
besonders, wenn ich ihn brauche. Und wie werde<br />
ich stark? Also nicht nur die Muskeln, sondern<br />
stark und sicher gegenüber anderen und total froh -
Woher kommt Kraft und Stärke?<br />
Philipper 4, 10-13<br />
so froh, dass mich so schnell nichts erschüttert? So<br />
wie das bei Paulus ist. Das macht auch der Heilige<br />
Geist. Erst einmal sagt er mir, dass Jesus da ist<br />
und mich ganz doll lieb hat. Und dann macht er<br />
mich schlau. Im Herzen und im Kopf. Wir können<br />
erleben, wie gut es Gott mit uns meint. Entdecken,<br />
wie andere für uns sorgen und wie wir irgendwie<br />
immer das haben, das wir dringend zum Leben<br />
brauchen.<br />
Also ist es für uns gut, dass Jesus nicht mehr auf<br />
der Erde wohnt. Auch wenn das schade ist, weil wir<br />
ihn doch so gerne mal sehen würden. Aber wie war<br />
das?<br />
1. Jesus ist dafür jetzt immer und ganz nah bei mir.<br />
2. Jesus macht mich durch seinen starken Heiligen<br />
Geist stark, sicher und froh.<br />
und 3. Bei Jesus entdecke ich, was wirklich wichtig<br />
ist und wie viel ich habe, für das ich dankbar bin.<br />
Gebet<br />
„Jesus, ich danke dir von ganzem<br />
Herzen, dass es mir gut geht. Auch<br />
wenn es vieles gibt, das ich mir noch<br />
wünsche. Danke, dass du jetzt bei mir bist, auch<br />
wenn ich dich nicht mit den Augen sehen kann.<br />
Danke, dass du auf mich aufpasst und mich mutig<br />
machst. Ich bin so froh, dass ich dich habe. Amen.“<br />
Lied<br />
JSL 1 Alles jubelt, alles singt<br />
JSL 121 Es klingt ein Lied so frisch<br />
und frei<br />
JSL 126 Gib mir Liebe ins Herz<br />
von Michael Spriestersbach<br />
Mai 4
Elisa hilft<br />
2. Könige 4, 1-7<br />
Theologische Werkstatt<br />
Elisa war der Nachfolger von Elia. Nun<br />
hatte er dessen Aufgaben übernommen.<br />
Eines Tages kam diese arme Frau<br />
zu ihm! Erst war ihr Mann gestorben und dann<br />
stellte sich heraus, dass er ihr jede Menge<br />
Schulden hinterlassen hatte. In der damaligen Zeit<br />
bedeutete Witwe sein die völlige Schutzlosigkeit<br />
und vor allem das Angewiesensein auf die Unterstützung<br />
der Reichen. In ihrem Fall scheint es<br />
diese Unterstützung nicht ausreichend zu geben.<br />
Der Schuldner war schon bei ihr und hatte gedroht<br />
ihr das Kostbarste, was sie hatte, ihre beiden<br />
Söhne, wegzunehmen und als Sklaven zu verkaufen.<br />
In ihrer Hoffnungslosigkeit erinnert sie sich<br />
daran, dass ihr Mann zu den Prophetenschülern<br />
des Elisas gehört hatte. Ob sie selber an diesen<br />
Gott glaubte wird nicht gesagt. Trotzdem wendet<br />
sie sich an Elisa und bittet ihn um Hilfe. Elisa gibt<br />
ihr in Gottes Auftrag nicht einfach Geld, sondern<br />
fordert sie auf selber aktiv zu werden und sich<br />
Krüge zu borgen, die sie alle mit ihrem eigentlich<br />
kümmerlichen Rest Öl füllen kann. Es geschieht<br />
ein Wunder und sie konnte soviel Öl (eines der<br />
kostbarsten Güter im Mittelmeerraum) verkaufen,<br />
dass sie ihre Schulden bezahlen konnte und<br />
außerdem noch genug zum Leben für sich und ihre<br />
Söhne hatte.<br />
Fragen an die<br />
Mitarbeitenden<br />
Wann habe ich zuletzt einen anderen<br />
Christen um Hilfe gebeten? Habe ich<br />
den Kindern meiner Jungschar schon meine Hilfe<br />
(Seelsorge o.ä.) angeboten?<br />
Einstieg<br />
Eines oder mehrere der unten angegeben<br />
Spiele spielen. Gespräch darüber,<br />
dass wir nicht alles alleine schaffen können, sondern<br />
manchmal Hilfe brauchen.<br />
Geschichte<br />
Elisa hatte schon viel erlebt: vor einiger Zeit hatte<br />
Elia ihn zu seinem Diener gemacht. Elisa hatte viel<br />
von ihm gelernt und war immer in seiner Nähe geblieben.<br />
Als Gott Elia zu sich holte, war er dabei<br />
und wurde zu Elias Nachfolger. Nun lebte er als<br />
Prophet in Israel und erklärte den Menschen, wie<br />
sie ein in Gottes Augen gutes Leben führen konnte.<br />
(Geschichte erzählen oder in kleinen Gruppen mit<br />
den Kindern lesen.)<br />
Eines Tages kommt eine verzweifelte Frau zu ihm:<br />
„Mein Mann ist gestorben! Du weißt ja sicher noch,<br />
dass er zu deinen Dienern gehört hat. Jetzt war ein<br />
Mann bei mir, der meinem Mann Geld geliehen<br />
hatte. Er will das Geld von mir zurück! Dabei habe<br />
ich gar keins! Und das schlimmste ist: wenn ich<br />
nicht bezahle, will er meine beiden Söhne als Sklaven<br />
verkaufen! Bitte hilf mir!“ Elisa schaut sie nachdenklich<br />
an und fragt: „Wie kann ich dir helfen?<br />
Hast du noch irgendetwas Wertvolles im Haus?“<br />
„Nichts mehr“, antwortet sie, „nur noch einen<br />
kleinen Krug mit Olivenöl.“ Wieder überlegt Elisa<br />
einen Moment und sagt dann: „ Geh nach Hause<br />
und leihe dir von deinen Nachbarn so viele Krüge<br />
wie du finden kannst. Wenn du ganz viele gefunden<br />
hast, nimmst du sie und deine Söhne, gehst<br />
nach Hause und schließt alle Türen und Fenster.<br />
Dann nimmst du deinen Ölkrug und füllst die<br />
anderen Krüge mit Öl. Immer wenn einer voll ist,<br />
stellst du ihn zur Seite!“<br />
Die Frau tut, was Elisa ihr gesagt hat und geht erst<br />
zu ihren Nachbarinnen und dann in ihr Haus,<br />
schließt die Tür hinter sich und ihren Söhnen und<br />
beginnt die Krüge zu füllen. Obwohl sie wirklich<br />
wenig Öl besessen hatte, kann sie doch alle Krüge<br />
füllen! Irgendwann ist auch der letzte Krug voll und<br />
erst in dem Moment hört ihr Öl auf zu fließen! Die<br />
Frau freut sich sehr und läuft schnell zu Elisa und<br />
erzählt ihm alles. Dann fragt sie ihn: „ Was soll ich<br />
jetzt mit dem Öl tun?“ Elisa lächelte sie an und<br />
sagt: „Geh zum Markt und verkaufe das Öl.<br />
Juni 1
Elisa hilft<br />
2. Könige 4, 1-7<br />
Mit dem Geld kannst du deine Schulden bezahlen<br />
und außerdem hast du noch genügend übrig, von<br />
dem du für dich und deine Söhne kaufen kannst,<br />
was ihr zum Leben braucht!“<br />
Anwendung:<br />
Toll, wie Gott für diese Frau und ihre<br />
Kinder gesorgt hat. Er tat das, weil sie<br />
ihn um Hilfe gebeten hatten. Auch wir<br />
dürfen, wenn wir ein Problem oder Angst haben,<br />
immer und überall mit Gott darüber sprechen. Oft<br />
hilft es sehr, wenn wir mit einem anderen Christen<br />
darüber sprechen. Dieser kann uns trösten und<br />
vielleicht auch einen guten Rat geben.<br />
Nun könnten einer oder mehrere Jungscharmitarbeitende<br />
erzählen, wann ihnen der Rat eines<br />
anderen Christen weitergeholfen hat (alternativ<br />
kann man auch die Kinder fragen, ob sie das schon<br />
erlebt haben) und außerdem den Kindern anbieten,<br />
mit ihnen über ihre Probleme zu sprechen.<br />
Vertiefung<br />
Einen „Kummerkasten“ basteln: In den Deckel<br />
eines Schuhkartons einen Schlitz schneiden und<br />
dann den Karton bekleben oder anmalen. Nun<br />
können die Kinder in den Karton ihre Gebetsanliegen,<br />
aber auch Briefe an die Mitarbeitenden,<br />
in denen sie ihre Probleme schildern, einwerfen. Je<br />
nach Bedarf können die Mitarbeitenden nun auf die<br />
Briefe eingehen und sie evt. zu einer festen Zeit in<br />
jeder Jungscharstunde beantworten bzw. für die<br />
Kinder beten.<br />
Gebet<br />
„Lieber Vater im Himmel, danke, dass<br />
du der Witwe in der Geschichte durch<br />
Elisa geholfen hast. Bitte zeige auch uns<br />
Menschen, die uns bei der Lösung unserer<br />
Probleme helfen können. Amen.“<br />
Lied<br />
JSL 109 Kindermutmachlied<br />
JSL 95 Ich hab einen guten Freund<br />
Material<br />
Tücher, um die Augen zu verbinden<br />
oder Beine zusammen zu binden; Sommerski<br />
(evt. Ausleihen), Bibeln, Papier,<br />
Stifte, Schuhkarton<br />
Von Svenja Spille<br />
Juni 1<br />
Aktion<br />
Spiele, bei denen man sich<br />
helfen muss:<br />
· Jemanden mit verbundenen Augen durch einen<br />
Parcours führen<br />
· Dreibeinlauf (zwei Kindern werden mit zwei<br />
Beinen zusammengebunden und müssen so einen<br />
Parcours möglichst schnell bewältigen)<br />
· Sommerski<br />
Amöbenlauf (alle Kinder haken sich ein und bilden<br />
so einen Kreis, nun müssen sie versuchen alle zusammen<br />
eine bestimmte Strecke zurückzulegen)
Elisa und der leere Topf<br />
2. Könige 4, 38-41<br />
Theologische Werkstatt<br />
Um den Hintergrund der Geschichte<br />
besser zu verstehen, ist es wichtig zu<br />
wissen, dass zu der Zeit der Geschichte<br />
eine Hungersnot herrschte. Als Elisa wirkte,<br />
kehrte sich das Volk von Gott ab und brachte so<br />
eine andere Hungersnot über sich – das Volk litt an<br />
einem „geistlichen Hunger“. Und so versuchten die<br />
Israeliten ihren Hunger zu stillen, indem sie sich<br />
dem Baalskult hingaben. Das sah harmlos aus,<br />
erwies sich aber schnell als tödlich. Gottes Propheten<br />
sollten helfen, die Israeliten von dieser falschen<br />
Suche nach „geistlicher Nahrung“ abzubringen und<br />
sie wieder zu Gott zu führen (vgl. „Das Alte Testament<br />
erklärt und ausgelegt“, Hänssler Verlag),<br />
Fragen an die<br />
Mitarbeitenden<br />
Gott wirkte durch den Propheten Elisa<br />
in vielen alltäglichen Situationen. Wie eng ist unsere<br />
Beziehung zu Gott? Sind wir nahe genug an ihm<br />
dran, und seinem Wort, um zu erkennen, was sein<br />
Auftrag für uns ist?<br />
Einstieg<br />
Komt mit den Kindern ins Gespräch,<br />
wer von ihnen einmal etwas gekocht<br />
hat. Hierbei die Frage herausarbeiten, was besonders<br />
wichtig beim Kochen ist (richtige Menge der<br />
Zutaten, nach Rezept kochen). Was passiert, wenn<br />
eine Zutat vergessen wird oder von einer bestimmten<br />
Sorte zuviel oder zuwenig verwendet wird?<br />
Vielleicht kann die Gruppe selbst etwas kochen<br />
und der Mitarbeiter vergisst absichtlich eine bestimmte<br />
Zutat, die das Essen süß oder sauer<br />
schmecken lässt und die später problemlos<br />
zugegeben werden kann.<br />
Erzählen<br />
Der Prophet Elisa war ein Mann, der<br />
oft auf Reisen war. In dieser Geschichte<br />
traf Elisa auf die Prophetenschüler in<br />
Gilgal. Hier herrschte, wie im ganzen Land, eine<br />
Hungersnot. Und auch die Prophetenschüler<br />
blieben von dieser Hungersnot nicht verschont.<br />
Vielleicht haben sie Elisa mit großen, hungrigen<br />
Augen angeschaut und gehofft, er würde ihnen etwas<br />
Essbares aus der Ferne mitbringen. Als Elisa<br />
nun in die Augen dieser hungrigen Männer sah,<br />
musste er sich etwas einfallen lassen, denn der<br />
Vorrat an Nahrungsmitteln war restlos aufgebraucht.<br />
Dennoch beschloss Elisa, einen seiner<br />
Diener damit zu beauftragen, die Vorbereitungen<br />
zum Kochen einer Mahlzeit zu treffen. Der Diener<br />
setzte einen großen Topf aufs Feuer und machte<br />
sich auf den Weg, irgendwo auf dem Feld ein paar<br />
Früchte zu finden. Doch das war gar nicht so<br />
einfach. Der Diener konnte nur noch ein Rankengewächs<br />
mit Früchten finden. Davon nahm er,<br />
soviel er tragen konnte und ging zurück und bereitete<br />
die Früchte zu einer Gemüsesuppe zu. Endlich<br />
war es dann soweit – die Suppe war fertig und<br />
wurde an alle verteilt. Doch nun zeigte sich, warum<br />
niemand vor dem Diener die Früchte des Rankengewächses<br />
auf dem Feld gesammelt hatte. Die<br />
Suppe war ungenießbar. Und das sollten die vielen<br />
Männer essen? Ein großer Schrecken und eine<br />
noch größere Enttäuschung ging durch die Menge.<br />
Doch Elisa wusste eine Lösung. Er holte Mehl, gab<br />
es in die Suppe und befahl seinem Diener, die<br />
Suppe erneut an die Männer auszuteilen. Nun war<br />
die Suppe genießbar und die Männer wurden satt.<br />
Auslegung<br />
Vielleicht haben die Prophetenschüler<br />
sich auch gedacht, dass Elisa nicht<br />
mehr ganz so klar bei Verstand sein müsste, denn<br />
wo sollte man in einer Hungersnot noch auf dem<br />
Feld etwas Essbares finden können? Da wären<br />
doch sonst bestimmt schon vor dem Diener andere<br />
Menschen gewesen, die auf dem Feld nach Früchten<br />
gesucht hätten. Vielleicht haben sie sich auch<br />
über die Anweisung von Elisa lustig gemacht. Doch<br />
Elisa ließ sich nicht von seinem Plan abhalten.<br />
Juni 2
Elisa und der leere Topf<br />
2. Könige 4, 38-41<br />
Ihm war klar, dass sein Gott sich auch in der Not<br />
zu seinen Menschen stellt und sie nie im Stich<br />
lässt. Aus diesem Grund war Elisa zuversichtlich,<br />
dass der Topf noch an dem selben Tage mit Inhalt<br />
gefüllt würde.<br />
Und tatsächlich gelang es dem Diener, eine Speise<br />
für die vielen Männer zu bereiten. Doch eins hatten<br />
sie bei der ganzen Aktion vergessen. Ihnen war<br />
nicht klar, dass es sich um ungenießbare Früchte<br />
handelte. Ein Fachkundiger hätte vorher die Früchte<br />
auf ihre Sorte prüfen müssen. Nun war die Hoffnung<br />
auf einen gefüllten Magen wieder erloschen.<br />
Die Schüler begannen schon wieder zu tuscheln.<br />
Hatte Elisa sie vielleicht doch an der Nase herum<br />
geführt oder war er vielleicht gar nicht so eng mit<br />
seinem Gott verbunden wie er vorgab? Oder war<br />
Gott vielleicht auch hilflos in dieser aussichtslosen<br />
Lage?<br />
Elisa brauchte eine Lösung für das Problem. Doch<br />
er war kein sehr guter Koch, der sich mit der Zubereitung<br />
ungenießbarer Früchte auskannte. Das<br />
wussten seine Schüler und aus diesem Grunde<br />
dachten sie, er wollte durch die Zugabe des Mehls<br />
nur Zeit gewinnen und hoffte, dass die Männer<br />
durch etwas gutes Zureden nun die Augen zumachten<br />
und trotz des schlechten Geschmacks die<br />
Suppe auslöffeln würden. Doch Nein, so war es<br />
nicht! Elisa war klar, dass Gott ihn und seine Schüler<br />
nicht in dieser Situation allein lassen würde.<br />
Trotz der landesweiten Hungersnot erhält er das<br />
Leben der Menschen, die an ihn glauben und zu<br />
ihm stehen.<br />
In der Geschichte ist es nicht notwendig, dass der<br />
Diener die verdorbene Suppe wegkippt und nun<br />
eine neue Suppe kochen muss. Das alte muss<br />
nicht vernichtet werden, sondern durch die Zugabe<br />
einer ganz ursprünglichen und natürlichen Zutat,<br />
dem Mehl, wird aus der übel schmeckenden<br />
Speise ein wohlschmeckendes Mahl.<br />
Anwendung<br />
Das Vertrauen in die Zusage Gottes,<br />
seinen Menschenkindern in allen Lagen<br />
ihres Lebens beizustehen und sie nicht fallen zu<br />
lassen gilt auch noch heute für uns. Gott kann<br />
meinem kleinen, manchmal übel schmeckenden<br />
Leben einen neuen und frischen Geschmack<br />
verleihen. Ist das nicht ein toller Gott, der durch<br />
das Hinzugeben einer Kleinigkeit (seinem Wort,<br />
das in der Bibel steht) mein ganzes Leben<br />
verändern kann?!<br />
Gebet<br />
„Danke, lieber Vater, dass du dich<br />
immer um uns Menschen kümmerst<br />
und uns mit dem notwendigen<br />
versorgst. Du schenkst uns Hilfe in ausweglosen<br />
Situationen. Wir müssen nur fest an dich glauben.<br />
Hilf uns, dass dieser Glaube wächst. Amen.“<br />
Lieder<br />
JSL 15 Gott dein guter Segen<br />
JSL 131.3. Denen, die Gott lieben<br />
JSL 222.18 Miteinander essen<br />
Von Andreas Marder<br />
Juni 2
Elisa und Naäman<br />
2. Könige 5, 1-14<br />
Theologische Werkstatt<br />
Der Text erzählt die Geschichte von<br />
der Heilung des syrischen Heerführers<br />
Naäman. Syrien und Israel führten oft Krieg und<br />
das zweite Buch Könige berichtet uns von den<br />
kriegerischen Auseinandersetzungen Israels und<br />
Judas mit ihren Feinden, an dessen Ende der Niedergang<br />
beider Königreiche steht. Zur Erinnerung:<br />
Nach der Regierungszeit Salomos zerfiel sein<br />
Reich in ein Nordreich (Israel) und ein Südreich<br />
(Juda). Samaria die Hauptstadt Israels wurde 722<br />
v. Chr. durch die Assyrer zerstört. Das Ende Judas<br />
kam 586 v. Chr. mit der Eroberung Jerusalems<br />
durch die Babylonier.<br />
Eine zentrale Rolle im zweiten Buch Könige spielt<br />
der Prophet Elisa, ein Schüler des Propheten Elia.<br />
Er ist im 9. Jh. V. Chr. Gottes Werkzeug und<br />
Sprachrohr in Israel.<br />
Die Geschichte von Naäman ereignet sich in einer<br />
Zeit, als Israel und Syrien gerade offiziell Frieden<br />
miteinander hatten. Kleinere Grenzkonflikte waren<br />
jedoch üblich.<br />
Und bei solchen Übergriffen im Grenzgebiet wurde<br />
auch das junge israelische Sklavenmädchen<br />
gefangen genommen. Und ausgerechnet sie ist es,<br />
die dem mächtigen feindlichen Heerführer Naäman<br />
den entscheidenden Tipp für seine Heilung geben<br />
kann.<br />
Für den starken und angesehen General bedeutete<br />
sein Aussatz zwar kein völliges Ausgeschlossensein<br />
von der Gesellschaft, aber doch ein Hindernis<br />
im gesellschaftlichen und privaten Leben.<br />
Hilfe findet Naäman jedoch nicht wie irrtümlich<br />
angenommen beim König von Israel. Im Gegenteil:<br />
Israels König ist völlig schockiert, was sich im Zerreißen<br />
der Kleider zeigt – eine symbolische Handlung<br />
als Ausdruck äußerster Erregung, Hilflosigkeit<br />
und Überforderung.<br />
Erst nach einigen Umwegen und Zureden der<br />
Diener findet Naäman schließlich Hilfe beim<br />
Propheten Elisa. Durch Elisa schenkt Gott dem<br />
heidnischen Naäman die erhoffte Heilung.<br />
Mehr noch: Im Anschluss an unseren Textabschnitt<br />
lesen wir, dass Naäman auch eine persönliche<br />
Glaubenserfahrung gemacht hat, indem er sagt<br />
V.15: „Jetzt weiß ich, dass der Gott Israels der<br />
einzige Gott ist auf der ganzen Erde.“<br />
Kleine Randnotiz: Jesus greift in Lukas 4,27 noch<br />
einmal die Geschichte von Naäman auf. Er macht<br />
dort deutlich, dass Propheten nicht unbedingt in ihrer<br />
Heimatstadt wirken müssen, sondern entscheidend<br />
ist, wo Gott sie haben will.<br />
Fragen an die<br />
Mitarbeitenden<br />
Die Geschichte von Naäman enthält<br />
eine ganze Reihe von Aspekten, die<br />
sich auf unser Leben heute anwenden lassen:<br />
1. Gott handelt manchmal im Verborgenen.<br />
Durch die Gefangennahme des israelitischen Sklavenmädchens<br />
hatte Gott bereits im Hintergrund<br />
Fäden gesponnen, als der Heerführer Naäman<br />
noch gar nichts davon ahnte.<br />
=> Rechne ich heute mit Gottes Handeln in<br />
meinem Leben?<br />
2. Wenn wir Erfahrungen mit Gott machen wollen,<br />
müssen wir wissen, wo das möglich ist.<br />
Die Geschichte zeigt uns, wie wichtig es ist, zu<br />
wissen, wo und durch wen Gott uns seine Hilfe anbieten<br />
will. Der mächtige und angesehene König<br />
von Israel war hier nicht der richtige Ansprechpartner.<br />
=> Auf wen höre ich in meinem Leben? Auf mich?<br />
Auf Gottes Stimme? Wo habe ich Gottes Führung<br />
und Hilfe in meinem Leben erfahren?<br />
3. Gottes Hilfe annehmen bedeutet vertrauen<br />
Naäman kannte zwar bereits von dem Propheten<br />
Elisa den Heilungsplan Gottes, aber anstatt diesem<br />
einfach zu vertrauen, spottete er darüber. Sein<br />
Stolz hinderte ihn, dieses Angebot anzunehmen.<br />
Voller Zorn wollte er nach Hause zurückfahren.<br />
Erst das gute Zureden seiner Diener konnte ihn in<br />
letzter Minute davon abhalten.<br />
=> Vertraue ich den Anweisungen, die Gott mir<br />
gibt? Vertraue ich auf Gottes Wort, auch wenn es<br />
mir unbequem ist? Was hält mich davon ab? Habe<br />
ich gute Freunde, die mir auf meinem Weg durchs<br />
Leben helfen?<br />
Juni 3
Elisa und Naäman<br />
2. Könige 5, 1-14<br />
Einstieg<br />
Spiel zum Thema „Hören“ (aus <strong>Werkbuch</strong><br />
2005, S.73) Teilt die Gruppe in<br />
Zweier-Teams ein. Ein Kind bekommt die Augen<br />
verbunden. Es soll einen Partner finden. Zuvor vereinbaren<br />
die beiden miteinander ein Zeichen (Geräusch).<br />
Jetzt verteilen sich die „Sehenden“ und<br />
„Blinden“ an unterschiedlichen Stellen im Raum.<br />
Auf „Los“ muss jeder seinen Partner finden. Anschließend<br />
wechseln die Rollen, der bisher Sehende<br />
wird jetzt zum Hörenden.<br />
Anwendung<br />
Macht den Kindern deutlich, dass Gott<br />
manchmal auch im Verborgenen<br />
handelt. Manchmal werden wir erst viel<br />
später eine Situation verstehen und erkennen,<br />
dass Gott bereits in unserem Leben gearbeitet und<br />
Dinge vorbereitet hat.<br />
Gebet<br />
„Lieber Vater im Himmel, ich danke dir,<br />
dass du zu uns redest. Danke, dass du<br />
zu uns durch die Bibel redest und dass<br />
wir deinem Wort vertrauen können. Hilf uns dabei,<br />
dass wir deine Stimme hören und verstehen, was<br />
du uns sagen willst. Danke Vater, dass du uns jetzt<br />
hörst. Amen.“<br />
Lied<br />
JSL 52 Beten ist Reden mit Gott<br />
JSL 85 Immer auf Gott zu vertrauen<br />
JSL 129 Du brauchst einen Freund<br />
von Jochen Weth<br />
Juni 3<br />
Erklärt den Kindern, dass es wichtig ist, regelmäßig<br />
mit Gott in Kontakt zu bleiben. Gott hat uns viel zu<br />
sagen, aber ich muss seine Stimme kennen. Das<br />
kommt nicht von alleine, das muss ich einüben.<br />
Ermutigt die Kinder, regelmäßig die Bibel zu lesen<br />
und zu beten.<br />
Ermutigt die Kinder, Jesus als dem guten Freund<br />
zu vertrauen. Ermutigt sie, das, was in der Bibel<br />
steht, zu tun und zu prüfen. Vielleicht könnt ihr in<br />
eurer Gruppe regelmäßig für Gebetsanliegen der<br />
Kinder beten und mit den Kinder immer wieder<br />
nachschauen, was daraus geworden ist.
Elisa und Naäman<br />
2. Könige 5, 1-14
„Dem Gehorsamen gelingt alles“<br />
2. Könige 18, 1-8<br />
Theologische Werkstatt<br />
Im vorliegenden Text wird die Zeit beschrieben,<br />
in der das Reich Israel (das<br />
Nordreich) belagert und überrannt wurde. Inzwischen<br />
existiert nur noch das Südreich, der Staat<br />
Juda. Der politische, soziale und religiöse Zustand<br />
der Reiche wird immer in Abhängigkeit der Regierungsform<br />
des jeweiligen Königs und seinem<br />
Verhältnis zu den Maßstäben und Geboten Gottes<br />
gesehen und dargestellt.<br />
Der König Hiskia gehört zu den wenigen Königen,<br />
die das Prädikat „wie sein Vater David“ bekamen.<br />
Dieses wird dann verwendet, wenn ein König eine<br />
Reform der religiösen Bräuche durchführte. Aus<br />
dem Text erfährt man, dass es nicht um eine Reform<br />
in Bezug auf fremde Götter ging, sondern um<br />
eine Zurückbesinnung auf den eigentlichen Mittelpunkt<br />
des Gottesdienstes, Gott selbst.<br />
Die Aussage „und alles, was er sich vornahm, gelang<br />
ihm“ (V.7) wird gemacht, indem sowohl kleine<br />
außenpolitische Erfolge (V.8) als auch schwere finanzielle<br />
Einbußen (V.13-16) genannt werden. Für<br />
den Geschichtsschreiber gilt der Glaubenssatz aus<br />
Jos1,8: „Dem Gehorsamen wird alles gelingen“.<br />
Diese Aussage wird nicht aus der Erfahrung abgeleitet,<br />
die Erfahrung (wie auch immer sie sein mag)<br />
dient zur Illustration des Glaubenssatzes.<br />
Einstieg<br />
Ein wesentliches Merkmal von Hiskias<br />
Leben war es, dass er Vorbilder hatte,<br />
also anderen etwas abschaute und nachahmte.<br />
Das Spiel „Orchester“ soll ein Beispiel der Verdeutlichung<br />
sein. Ziel des Spieles ist es, dass ein JSler,<br />
der vorher den Raum verlässt, herausfinden soll,<br />
wer in der Runde der Dirigent ist, bzw. der “Vorturner“.<br />
Die Gruppe ahmt das jeweilige Instrument mit Bewegungen<br />
nach, das der vorher bestimmte Dirigent<br />
angibt, bzw. vormacht. Dies geschieht pantomimisch<br />
- ohne Ton. Die Gruppe soll also<br />
möglichst schnell, die Bewegungen des Dirigenten<br />
übernehmen. Die Bewegungsabläufe müssen<br />
fließend sein. Als Überleitung könnte ein kurzes<br />
Gespräch über die Sache des „Nachmachens“ geführt<br />
werden.<br />
Fragen zum Gespräch könnten sein:<br />
Wann machen wir jemandem etwas nach?<br />
Wem können wir etwas abschauen?<br />
Welche Erfahrungen habt ihr beim „Nachmachen"<br />
gemacht ?<br />
Juni 4<br />
Fragen an die<br />
Mitarbeitenden<br />
1. Woran und an welchen Personen<br />
orientiere ich mich? Bin ich mir bewusst,<br />
dass ich Orientierung benötige und sie mir<br />
auch unbewusst hole?<br />
2. Welche Maßstäbe und Grundsätze sind mir bei<br />
Entscheidungen wichtig?<br />
3. Bin ich mir bewusst, dass ich als Mitarbeitender<br />
den Kindern Orientierung gebe und Vorbild bin?<br />
Darin liegt eine große Chance aber auch eine hohe<br />
Verantwortung. Dieser Aufgabe kann ich nur gerecht<br />
werden, wenn ich eine lebendige Beziehung<br />
zu Gott habe und aus seiner Liebe und Vergebung<br />
lebe.<br />
4. Ist es mir ein Anliegen, den Kindern<br />
Orientierungshilfen zu bieten, für ihren Glauben<br />
und das praktische Leben der Beziehung zu Gott?<br />
Anwendung<br />
Begegnung mit dem Text<br />
Zunächst wäre es gut, wenn sich die<br />
JS-ler noch einmal selbst mit dem<br />
Textinhalt auseinandersetzten. Das kann mit dem<br />
folgenden Vorschlag entweder in drei Gruppen<br />
oder auch einzeln geschehen, indem die 3 Varianten<br />
unter den Kindern aufgeteilt werden. Arbeitsaufträge<br />
(sollten den Kindern in die Hand gegeben<br />
werden):<br />
1. Feindliche Spione wurden ins Reich Juda geschickt,<br />
um den Grund für die außergewöhnliche<br />
Stärke des Königs Hiskia herauszufinden. Was<br />
haben die Spione zu berichten?<br />
2. Die Mutter des Königs Hiskia berichtet ihren<br />
Freundinnen über ihren Sohn. Die Frauen wollen<br />
wissen, warum Hiskia so erfolgreich regiert, woher<br />
er seine Pläne und Entscheidungen nimmt. Was
„Dem Gehorsamen gelingt alles“<br />
2. Könige 18, 1-8<br />
sagt die Mutter dazu?<br />
3. In den Schulen des Landes Juda wird über den<br />
König Hiskia gesprochen, und den Kindern als<br />
Vorbild dargestellt. Was sollen sich die judäischen<br />
Kinder von ihrem König abschauen?<br />
Die Kinder sollten für die Arbeitsaufträge mind. 10<br />
min Zeit bekommen, um sich mit dem Text auseinanderzusetzen.<br />
Danach werden die Arbeitsergebnisse<br />
in der großen Gruppe vorgestellt. Dabei sollten<br />
die Kinder bemerken, dass sie jeweils aus<br />
einem anderen Blickwinkel die wesentlichen Aussagen<br />
über das Leben des Hiskia betrachtet<br />
haben:<br />
1. Hiskia orientierte sich an David, brauchte das<br />
Vorbild.<br />
2. Er traf seine wichtigen Entscheidungen aus dem<br />
Vertrauen zu Gott und im Blick auf Gottes Weisungen..<br />
Hiskia liebte Gott und wollte ihm dienen.<br />
3. Gott segnete das Leben und Wirken des Hiskia.<br />
Auslegung<br />
Die Kinder kennen Situationen, in<br />
denen sie schwerwiegende Entscheidungen<br />
(Schulwechsel, Zeitgestaltung, Ferienplanung,<br />
Freunde…) treffen müssen. Es ist wichtig,<br />
dass sie Orientierungspunkte für ihr Leben entdecken.<br />
Unser Glaube sollte ihnen als echte Hilfestellung<br />
vor Augen gemalt werden.<br />
König Hiskia hat seine Wege gefunden und seine<br />
Entscheidungen getroffen, indem er anderen etwas<br />
abschaute. Er hatte den großen König David zum<br />
Vorbild und orientierte sich an seiner Politik und<br />
seiner Regierungsform. Hiskia wusste um den<br />
richtigen Umgang mit Vorbildern. Es ging ihm nicht<br />
darum alles zu kopieren, wie bei einer Schablone.<br />
Er versuchte aufgrund des Vorbildes seine eigenen<br />
Wege zu finden. Aber dieses menschliche Vorbild<br />
war nicht das Wichtigste für ihn. Er hätte sich viele<br />
andere Könige als Vorbild aussuchen können, die<br />
anders regierten und andere Maßstäbe hatten.<br />
Warum orientierte sich Hiskia an David? Für Hiskia<br />
war klar: Das Wichtigste in seinem Leben war sein<br />
Verhältnis zu Gott. Wir erfahren, Hiskia liebte Gott.<br />
Das war seine Grundentscheidung. Auf Grund<br />
dieser Entscheidung ordnete sich alles andere in<br />
seinem Leben unter. (Die Jungscharler werden sicher<br />
schon oft gehört haben, dass diese Entscheidung<br />
die Wichtigste im Leben ist- aber sie ist so<br />
wesentlich, dass es immer wieder gesagt werden<br />
sollte.)<br />
Wenn du diese Grundentscheidung für dich getroffen<br />
hast, dann werden sich auch für dich alle<br />
anderen Entscheidungen darunter einordnen, sogar<br />
welche Vorbilder du dir suchst. Z.B. hatte sich<br />
Hiskia jemanden gesucht, der auch in Verbindung<br />
mit Gott lebte und regierte . Es gab und gibt viele<br />
vor uns, die ihren Weg in ähnlichen Lebenssituationen<br />
wie den unsrigen mit Gott gegangen sind.<br />
Das Nachmachen und Abgucken ist erlaubt und<br />
empfohlen. Immer wieder können wir von anderen<br />
Christen lernen, wie sie das Leben mit Gott in ihren<br />
Alltag übersetzt haben. Es ist wichtig, solche Vorbilder<br />
als Wegweisung und Hilfe zu haben. Oft<br />
macht es mir auch Mut in schweren Situationen<br />
durchzuhalten. Es geht darum, Ideen und Tipps<br />
abzuschauen und auszuprobieren, wie bestimmte<br />
Dinge in mein Leben passen. Ich darf nicht<br />
vergessen, dass mein Leben nicht identisch ist und<br />
sein wird, mit dem des „Vorbildes“- Gott geht seine<br />
besonderen Wege mit mir.<br />
Über allem stand für Hiskia die Verbindung zu Gott<br />
und Gottes Weisungen. Er wollte die Gebote<br />
Gottes in seinem Leben als König umsetzen. Er<br />
vertraute Gott, dass Gott das Beste aus seinem<br />
Königtum machen werde. Dabei hatte er auch<br />
schwierige Entscheidungen zu treffen.<br />
Er zerschlug die bronzene Schlange, die Mose als<br />
Rettung für die Israeliten in der Wüste aufrichtete.<br />
Eigentlich war sie doch ein Geschenk von Gott zur<br />
Rettung gewesen. Hiskia hatte aber erkannt, dass<br />
die Israeliten diese Schlange mehr verehrten als<br />
Gott, der sie ihnen gegeben hatte. Deshalb zerstörte<br />
er sie. Solche wachsamen Augen, um derartige<br />
Fehler zu bemerken, und den Mut sie zu beseitigen,<br />
konnte Hiskia nur aus dem Vertrauen zu<br />
Gott schöpfen. Genauso wachsame Augen braucht<br />
es heute immer wieder. Wie schnell werden Dinge,<br />
die am Anfang hilfreich waren, zu einer Last, zu<br />
einem Fehler und keiner hat mehr den Mut, daran<br />
zu rütteln. Gott benutzt mit Vorliebe junge Leute-<br />
Hiskia war auch erst 25 Jahre alt, als er König<br />
Juni 4
„Dem Gehorsamen gelingt alles“<br />
2. Könige 18, 1-8<br />
wurde. Lebt genauso aus dem Vertrauen zu Gott.<br />
Denn Gott braucht euch, um Dinge zu verändern.<br />
Vielleicht ist es an der Zeit, an eurem Gottesdienst<br />
etwas zu verändern, damit eure Klassenkameraden<br />
sich auch einladen lassen? Wenn ihr im Vertrauen<br />
auf Gott lebt, wird Gott euch eure Missstände<br />
zeigen.<br />
Über dem Leben des Hiskia steht, dass Gott bei<br />
ihm war und ihm zu allem Gelingen schenkte.<br />
Das heißt nicht, dass alles glatt ging Wenn wir weiter<br />
über Hiskia lesen, entdecken wir noch viele seiner<br />
Schwierigkeiten, Probleme und Krankheiten.<br />
Wenn die Bibel davon redet, dass Gott zu allem<br />
Gelingen schenkt, dann meint sie, dass Gott auch<br />
aus den zunächst schwierigen Dingen noch etwas<br />
Gutes werden lässt und seine Leute in den Problemen<br />
nie allein lässt.<br />
Ein tolles Versprechen, das auch über unserem<br />
Leben steht, wenn wir die gleiche Grundentscheidung<br />
getroffen haben, wie Hiskia. Im NT steht es<br />
noch einmal: „Wer Gott liebt, dem dient alles, aber<br />
auch wirklich alles zu seinem Heil (Guten)…“<br />
Röm.8,28<br />
Gott hat einen guten Plan für dein Leben, auch<br />
wenn es manchmal nicht so aussieht, du kannst<br />
ihm und seinen Worten vertrauen. Nimm dir das<br />
Vorbild des Hiskia und lass dir dadurch deinen<br />
Glauben stärken.<br />
Gebet<br />
Hilfreich wäre hier eine Gebetsgemeinschaft,<br />
in der die Kinder ihre<br />
momentanen Fragen und Problemfelder<br />
benennen und offene Entscheidungspunkte<br />
vor Gott bringen könnten. Dankt Gott auch für die<br />
Personen an eurem Ort, die euch beistehen und<br />
Vorbild sind.<br />
„Danke guter Gott, dass du uns nicht allein als<br />
Christen in die Welt gestellt hast. Danke für die<br />
vielen, die vor uns mit dir gelebt haben und die mit<br />
uns jetzt die Liebe zu dir leben. Danke, dass wir<br />
genug Leute haben, denen wir etwas nachmachen<br />
dürfen. Danke, dass wir dir vertrauen dürfen, weil<br />
du versprochen hast, dass du aus allen Dingen in<br />
unserem Leben etwas Gutes machen willst.<br />
Amen.“<br />
Lied<br />
JSL 97 Mit meinem Gott kann ich<br />
JSL 85 Immer auf Gott zu vertrauen<br />
JSL 104 Gott ist immer für mich da<br />
Juni 4<br />
Vertiefung<br />
Hilfreich wäre es, wenn es jetzt für die Gruppe eine<br />
„Vorbilderbörse“ geben könnte. Die beste Variante<br />
wäre, wenn der oder die MA ihre eigenen Vorbilder<br />
kurz benennen und Möglichkeiten zur eigenen Entdeckung<br />
dieser Personen anbieten würde. Das<br />
könnten z.B. Medien die Lebensbilder zum Inhalt<br />
haben, sein (Bücher, Zeitschriften, Artikel, Hörspiele,<br />
CD, DVD etc.) Natürlich sind MA auch<br />
immer selbst Vorbilder, deshalb wäre es gut, wenn<br />
eigene Erlebnisse und Erfahrungen mit eingeflochten<br />
würden als Beispiel und Zeugnis. Des Weiteren<br />
sollten auch unabhängig von dieser Stunde<br />
Lebensbilder einen festen Platz im Jungscharalltag<br />
haben.<br />
Achtung: Zu dieser Andacht gehört noch der Vorschlag<br />
für ein Geländespiel! Das findest du auf der<br />
nächsten Seite!
„Dem Gehorsamen gelingt alles“<br />
2. Könige 18, 1-8<br />
Aktion<br />
Geländespiel –<br />
Idee: „Vorbilder“<br />
Warum sich nicht einmal auf spielerische Art und<br />
Weise mit großen Persönlichkeiten auseinandersetzen?<br />
Auf einzeln im Gelände verteilten Blättern werden<br />
die markanten Daten von neun Persönlichkeiten<br />
geschrieben. Jeweils sollte das der Name, eine<br />
Aussage über das Wirken und die Lebensdaten<br />
sein. So sind dann pro Person drei Karten im Gelände<br />
zu finden (an Bäumen oder ähnlich). Aufgabe<br />
der Kinder ist es, die Karten, die zu einer Person<br />
gehören, zusammenzusuchen und in eine<br />
Tabelle einzutragen. Zur Hilfe wird ihnen der Satz:<br />
„Vorbilder geben Orientierung“ (auf einem Zettel)<br />
mitgegeben. Auf den Karten finden sie die Buchstaben<br />
des Satzes in der Reihenfolge, die hilft, die<br />
zusammengehörenden drei Karten zu finden.<br />
Juni 4<br />
Für jede Tabellenspalte sollte ein A4 Blatt geschrieben<br />
werden (Buchstaben nicht vergessen).<br />
Die Blätter im Haus oder Gelände verteilen (gut<br />
mischen). Das Spiel kann in Gruppen oder einzeln<br />
durchgeführt werden. Für jede Gruppe, jeden JSler<br />
einen Laufzettel(siehe unten). Die Reihenfolge der<br />
Personen in der Tabelle ist beim Zusammensuchen<br />
der Daten nicht wesentlich.<br />
Von Birgit Rentsch