15.03.2014 Aufrufe

Download Didaktische Analyse (PDF) - Jugend ins Museum

Download Didaktische Analyse (PDF) - Jugend ins Museum

Download Didaktische Analyse (PDF) - Jugend ins Museum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das unterrichtliche Vorhaben <br />

1. Vorwort <br />

Der folgende Unterrichtsentwurf bezieht sich auf den Unterricht im <strong>Museum</strong>. <br />

Die Lehrperson muss sich darüber klar sein, welche Ziele sie mit ihrem Unterricht <br />

verfolgt. Da die Lerngruppen und somit die Lernvoraussetzungen individuell <br />

unterschiedlich sind, möchte ich mit den folgenden Angaben zur Unterrichtseinheit nur <br />

Anregungen geben, wie man eine solche Unterrichtseinheit sinnvoll aufbauen kann. Die <br />

Lehrperson sollte immer selbst passende Methoden, Sozialformen und <br />

Arbeitsmaterialien für ihre Klasse auswählen und einen zeitlichen Rahmen festlegen, in <br />

dem sie ihre Unterrichtseinheit durchführen möchte. <br />

Die von mir beschriebenen Unterrichtsphasen bauen aufeinander auf. Die Schüler sollen <br />

allmählich an die eigentliche Thematik herangeführt werden und mit Ihr zunehmend <br />

vertrauter werden. <br />

Zunächst sollte das Vorwissen der Schüler aktiviert werden und an diesem angeknüpft <br />

werden. Eine Zeitleiste ist ein empfehlenswertes Medium, denn sie hilft den Schülern <br />

Zeitspannen besser nachvollziehen zu können und Epochenbegriffe einzuordnen. Eine <br />

Zeitleiste sollte daher während der Unterrichtseinheit an einem gut sichtbaren Platz in <br />

der Klasse aufgehängt werden. <br />

Die Schüler arbeiten vor allem handlungsorientiert und eigenverantwortlich in ihren <br />

Gruppen. Das Rollenspiel bietet dabei eine besondere Möglichkeit, Unterrichtsinhalte <br />

umzusetzen und nachvollziehen zu können. Damit das Rollenspiel in der <br />

Unterrichtsstunde im Holstentor-­‐<strong>Museum</strong> gelingen kann, sollten die Schüler bereits mit <br />

Rollenspielen vertraut sein. <br />

Die Lehrperson sollte die Gruppen für die Rollenspiele vorbereitend einteilen, damit die <br />

Zusammenarbeit später gut funktioniert. <br />

2. Die Unterrichtseinheit in Bezug zum Lehrplan <br />

Die Unterrichtseinheit Leben und Arbeiten im Mittelalter am Beispiel der Hansestadt <br />

Lübeck ist dem <br />

Lernfeld 3: Raum und Zeit mit dem Leitthema 11 Früher und Heute erforschen <br />

zugeordnet. Die Schüler sollen die Veränderungen im Vergleich früher und heute <br />

© Michael-­‐Haukohl-­‐Stiftung


wahrnehmen, die Lebenssituation „früher“ intensiv erfahren und das Leben der Land- und <br />

Stadtbevölkerung früher nachvollziehen. Des Weiteren ist die Unterrichtseinheit dem <br />

Lernfeld 4: Heimat und Fremde mit dem Leitthema 9 Schleswig-Holstein – das Land <br />

zwischen den Meeren zuzuordnen, denn die Schüler werden in der Unterrichtseinheit <br />

über typische Lebensgrundlagen der Region informiert. Außerdem können sie <br />

erkennen, dass Städte ein Lebensmittelpunkt vieler Menschen mit verschiedenen <br />

Bedürfnissen sind. <br />

3. Mögliche Einbindung in eine laufende Unterrichtseinheit <br />

Unterrichtsphase <br />

1. Wie sah das Leben im Mittelalter <br />

aus? <br />

Intentionen <br />

• Mind-­‐map Leben und Arbeiten im Mittelalter, <br />

Vorwissen erfragen <br />

• Vorlesen und Schülerarbeit am ersten Kapitel <br />

des Buches „Der Pfefferdieb“, (Mitratekrimi aus <br />

dem Mittelalter) <br />

• Die Schüler überlegen anhand der Geschichte, <br />

warum Pfeffer so wertvoll im Mittelalter <br />

gewesen ist <br />

2. Zeitleiste • Die LiA erklärt Epochenbegriffe und <br />

Ereignisse in Form einer Fantasiegeschichte. <br />

• Die Schüler puzzeln eine Mittelalter-­‐Zeitleiste <br />

und ordnen die Epochenbegriffe zu. <br />

3. Die Gesellschaft im Mittelalter <br />

• Die Schüler erstellen ein Plakat, das die <br />

mittelalterliche Gesellschaftsordnung <br />

verdeutlicht und die Funktion der einzelnen <br />

Stände beschreibt. <br />

• Die Schüler erklären anhand des Plakates den <br />

Satz „Stadtluft macht frei.“ <br />

• Die Schüler überlegen sich Rollenspiele zur <br />

Darstellung der Gesellschaftsordnung. <br />

4. Lübeck im Mittelalter • Die Stadt Lübeck im Mittelalter (Standort der <br />

Stadt, Stadttore/Holstentor, Quartiere, Kirchen). <br />

© Michael-­‐Haukohl-­‐Stiftung


• Das Wappen der Hansestadt. <br />

• Der Salzhandel zwischen Lüneburg und <br />

Lübeck. <br />

• Hanse und Fernhandel <br />

5. Stationsarbeit zu einzelnen <br />

Themen <br />

• Die Schüler arbeiten in Gruppen an <br />

verschiedenen Stationen zur Thematik. <br />

• Die Stationen sind: <br />

- Die Stadt Lübeck <br />

- Menschen im Mittelalter <br />

- Markt und Handel <br />

- Hanse und Fernhandel <br />

(Siehe Literatur und Internet) <br />

6. Exkursion zum Holstentor • Die Schüler bearbeiten ein Holstentorquiz <br />

zur Thematik <br />

• Rollenspiele aus dem Bereich Leben und <br />

Arbeiten in der mittelalterlichen Stadt <br />

7. Reflexion der Gruppenarbeit • Reflexion in einem Gesprächskarussel <br />

• Das Mind-­‐map überarbeiten <br />

4. Kompetenzschwerpunkte der Unterrichtsstunde <br />

Thema der Einheit: Leben und Arbeiten im Mittelalter <br />

am Beispiel der Hansestadt Lübeck <br />

Unterrichtliches Vorhaben: Exkursion zum Holstentor <br />

Außerschulischer Lernort <br />

Die Schüler und Schülerinnen … <br />

Sachkompetenz/ Methodenkompetenz: <br />

© Michael-­‐Haukohl-­‐Stiftung


• lesen aufmerksam die Arbeitsaufträge und organisieren deren Umsetzung. <br />

• führen ein Darstellendes Spiel zur Thematik auf. <br />

• vertiefen im Rollenspiel ihr Wissen über das Leben und Arbeiten in der <br />

mittelalterlichen Hansestadt. <br />

Selbstkompetenz: <br />

• hören aufmerksam zu. <br />

• orientieren sich in den unterschiedlichen Themenbereichen <br />

• beziehen ihr Vorwissen und die Informationen beim Spiel mit ein. <br />

• arbeiten selbstständig und verantwortungsvoll. <br />

• können die Informationen sinnvoll vernetzen. <br />

Sozialkompetenz: <br />

• halten die Gesprächsregeln ein. <br />

• halten sich an die Regeln im <strong>Museum</strong> <br />

• verteilen ihre Rollen untereinander. <br />

• arbeiten rücksichtsvoll und zielsicher innerhalb ihrer Gruppen. <br />

• entwickeln geme<strong>ins</strong>am Ideen zur Umsetzung der Rollen im Darstellenden <br />

Spiel. <br />

5. Begründung der didaktisch-methodischen Maßnahmen <br />

© Michael-­‐Haukohl-­‐Stiftung


Die über das Darstellende Spiel im Sachunterricht erworbenen Kompetenzen können <br />

dazu beitragen, die Lebenswirklichkeit in einer mittelalterlichen Stadt transparenter zu <br />

machen. <br />

Das Darstellende Spiel ist eine Methode, die Lernprozesse sinnvoll unterstützen kann <br />

und zur Veranschaulichung der historischen Dimension Mittelalter beiträgt. Es motiviert <br />

und aktiviert fast alle Schüler. Damit auch ungeübte Schüler <strong>ins</strong> Rollenspiel finden, wird <br />

die Situation grob vorgegeben, und es ist dann Aufgabe der Kinder, zu überlegen, wie sie <br />

die Szene sprachlich und darstellerisch präsentieren können. <br />

Das Darstellende Spiel kann so nachhaltig ein historisches Verständnis bei den Schülern <br />

anbahnen, denn die Schüler erfahren durch diese Methode Geschichte sehr bewusst, <br />

indem sie sich in den Rollen gezielt mit Situationen und Sachverhalten <br />

auseinandersetzen. Des Weiteren unterstützt es die Teamfähigkeit, denn das Ziel einer <br />

Darbietung lässt sich nur durch Kooperationsbereitschaft, individuelles Bemühen und <br />

Arbeitsteilung erreichen. Das noch stark ich-­‐zentrierte Grundschulkind erlebt somit <br />

einen Perspektivwechsel, erfährt seine Lebenswirklichkeit aus einem anderen <br />

Blickwinkel und kann Inhalte dadurch besser vernetzen. Zur selbstständigen <br />

Erarbeitung der Rollen dürfen die Schüler sich in den zugeteilten Themenbereichen <br />

zurückziehen. Die Einteilung der Gruppen soll die Leistungsheterogenität <br />

berücksichtigen, da leistungsschwache Schüler mit leistungsstarken Schülern <br />

kooperieren sollen. <br />

6. Material<br />

© Michael-­‐Haukohl-­‐Stiftung


Da wir nur kleinere Requisiten im <strong>Museum</strong> lagern können sollte für diese<br />

Unterrichtsstunde Material zur Verkleidung (Hüte, Röcke, Tücher…), mitgebracht<br />

werden.<br />

Materialliste Marktplatz<br />

1.<br />

Bilder und Sachtexte, Vorstellungsrunde<br />

Bild und Sachinformation Markt (liegen in einer Kiste im <strong>Museum</strong>)<br />

M17A/B<br />

Bild und Sachinformation Schultheiß (liegen in einer Kiste im <strong>Museum</strong>)<br />

M18A/B<br />

Vorstellungsrunde Marktfrau, Marktbesucher, Stadtwächter, Unruhestifter und Dieb<br />

M19<br />

2.<br />

Situationskarten für das Rollenspiel<br />

Spielkarte 1.Szene Marktfrau; Küchenmagd, Bürgerin, im Hintergrund Unruhestifter, Dieb<br />

und Wächter M20 (liegen in einer Kiste im <strong>Museum</strong>)<br />

Spielkarte 2.Szene wie oben nur ohne Küchenmagd M21 (liegen in einer Kiste im <strong>Museum</strong>)<br />

Spielkarte 3.Szene Marktfrau, Bürgerin, Unruhestifter im Hintergrund M22 (liegen in einer<br />

Kiste im <strong>Museum</strong>)<br />

3.<br />

Kiste<br />

Tücher, Säckchen, Münzen, Lederbeutel,<br />

Kann mitgebracht werden:<br />

Körbe klein, „Waffe“ für den Stadtwächter, Röcke, Mützen und Kappen.<br />

Möglichkeiten der Fortführung des Themas im Unterricht:<br />

Einen Markt besuchen<br />

Einen Flohmarkt aufbauen und durchführen<br />

Erste Einführung in Bruchzahlen ( ½, ¼ usw. )<br />

Umgang mit Gewichten<br />

© Michael-­‐Haukohl-­‐Stiftung


Preise ausrechnen und vergleichen<br />

Währungen umrechnen etc.<br />

Materialliste Rathaus/Hansetag<br />

1.<br />

Sachtexte, Buch, Vorstellungsrunde<br />

Sachtexte Rathaus/Hansetag<br />

Buch Von Koggen und Kaufleuten ( im Rathaus )<br />

Vorstellungsrunde 8 Personen des Hansetages<br />

M23 (Kiste)<br />

M24 (Kiste)<br />

M25 (Kiste)<br />

2.<br />

Situationskarten für das Rollenspiel<br />

Spielkarte 1.Szene Bürgermeister, Ratsmitglieder Gesandte, Diener, Schreiber M26<br />

Spielkarte 2.Szene Mitspieler wie oben<br />

M27<br />

Spielkarte 3.Szene Mitspieler wie oben<br />

M28<br />

(Kiste)<br />

3.<br />

Kiste<br />

Schriftrollen, Federkiel,<br />

Kann mitgebracht werden:<br />

Becher, Karaffe, Tuniken die wertvoll aussehen.<br />

Möglichkeiten der Fortführung des Themas im Unterricht:<br />

Diskussionsrunde zu einem Thema aus dem Bereich Lübeck, die Königin der Hanse<br />

Argumente und Gegenargumente sammeln zu dem gewählten Problemfeld<br />

einen Disput führen<br />

einen Beschluss fassen<br />

den Beschluss schriftlich festhalten in einer vorgegebenen Schönschrift auf einer Schriftrolle<br />

© Michael-­‐Haukohl-­‐Stiftung


Materialliste Stadttor<br />

1.<br />

Bilder und Sachtexte, Vorstellungen/Steckbriefe<br />

Sachtext Stadttor M1 (Kiste)<br />

Bild Stadttor und Steckbrief Wächter M2A/B (Kiste)<br />

Bild und Steckbrief Bauernjunge M3A/B (Kiste)<br />

Bild und Steckbrief Bettler M4A/B (Kiste)<br />

Bild und Steckbrief Krämer M5A/B (Kiste)<br />

2.<br />

Situationskarten für das Rollenspiel<br />

Spielkarte 1. Szene: Bettler, Bauernjunge, ein bis zwei Stadtwächter M6 (Kiste)<br />

Spielkarte 2. Szene: Bettler, Bauernjunge, ein oder zwei Stadtwächter, Krämer M7 (Kiste)<br />

3.<br />

Kann mitgebracht werden:<br />

Essgeschirr für den Bauernjungen, Umhängetasche, Augenklappe, lange Hemden mit<br />

Gürtel, Mützen, Rucksack für den Händler.<br />

Möglichkeiten der Fortführung des Themas im Unterricht:<br />

Bauen: Stadtmauer/Zugbrücke/Tore mit den Materialien Ton, Holz, Schachteln, Korken und<br />

Materialien der Kinder, Legos, Playmobil<br />

Auch eine Spielstunde im Sandkasten ist denkbar.<br />

Rollenspiel Krämer: Gegenstände zusammen tragen, die es so oder so ähnlich schon vor<br />

1000 Jahren gegeben hat. Überlegen, welche Gegenstände der Krämer auf seiner<br />

Handelsreise mitgenommen haben könnte und warum.<br />

Welche Neuigkeiten verbreitet der Krämer? Die Rolle des Krämers als Überbringer von<br />

Nachrichten und Botschaften thematisieren.<br />

Materialliste Hafen/Kaufleute<br />

1.<br />

© Michael-­‐Haukohl-­‐Stiftung


Bilder, Sachtexte, Vorstellungsrunde<br />

Bild und Sachtext vom Hafen M13A/B (Kiste)<br />

Vorstellungsrunde Kaufleute und Familie M14 (Kiste)<br />

2.<br />

Situationskarten für das Rollenspiel<br />

Spielkarte 1.Szene: drei Kaufleute<br />

Spielkarte 2.Szene: Kaufmannsfrau und Sohn im Hintergrund<br />

M15 (Kiste)<br />

M16 (Kiste)<br />

3.<br />

Kann mitgebracht werden:<br />

Tunika, Stoffe, Schmuck, Ketten; Hütte, Zollstock.<br />

Möglichkeiten der Fortführung des Themas im Unterricht:<br />

Bau eines Krans mit Fischertechnik und Materialien der Kinder wie Lego, Playmo etc.<br />

Faltpapierschiffe, Holzschiffe, Floß bauen mit Segel etc.<br />

Die Kraft des Windes<br />

Schwimmen und sinken<br />

Hafen heute und früher<br />

Exkursionen Lisa von Lübeck, Passat, Hamburger und Lübecker Hafen<br />

Fahrtgebiete der Hanseschiffe/Warenströme<br />

Materialliste Zünfte<br />

1.<br />

Bilder, Sachtexte und Vorstellungen<br />

© Michael-­‐Haukohl-­‐Stiftung


Sachtext und Bild Handwerkerhaus<br />

M8A/B<br />

Sachtext und Bild Bäckerzunft<br />

M9A/B<br />

Vorstellungsrunde: Bäcker, Glockengießer, Dachdecker M10<br />

(Kiste)<br />

2.<br />

Situationskarten für das Rollenspiel<br />

Spielkarte 1.Szene: zwei oder drei Bauern, drei Handwerksmeister M11 (Kiste)<br />

Spielkarte 2.Szene: zwei oder drei Bauern, drei Handwerksmeister M12 (Kiste)<br />

3.<br />

Kann mitgebracht werden:<br />

Hütte, Bäckermütze, Weste, Schürzen, Maurerkelle.<br />

Möglichkeiten der Fortführung des Themas im Unterricht:<br />

Gestaltung von Zunftwappen für alte und neue Berufe<br />

Lübecker Straßennamen untersuchen – Fleischhauer Straße, Fischergrube, Glockengießer<br />

Straße etc.<br />

© Michael-­‐Haukohl-­‐Stiftung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!