Download didaktische Analyse (PDF) - Jugend ins Museum
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Unterrichtsmatrix <br />
„Kinderdarstellungen im 19. / 20. Jahrhundert für die Sekundarstufe I <br />
Thema: Personen-/ Bildbeschreibungen Klassenstufe 5/6 <br />
1. Das unterrichtliche Vorhaben <br />
1.1. Zielstellung <br />
Der Baustein bietet die Möglichkeit einer etwas anderen Übungs-‐ und Festigungsphase <br />
beim Training einer sachgerechten Personenbeschreibung. (Eventuell ist auch eine <br />
Bildbeschreibung in Analogiebildung der Aufgaben möglich.) Die Schülerinnen und <br />
Schüler (SuS) sollen im etwas anderen Rahmen des Unterrichts im <strong>Museum</strong> und vor <br />
Originalen ihre bisherigen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Verfassen von <br />
Personenbeschreibungen zu trainieren. Neben dem Schreiben eines Sachtextes, dient <br />
der Besuch im <strong>Museum</strong> auch dem Genuss und der Betrachtung von Kunst. <br />
Die Aufgabe beinhaltet gleichzeitig den Adressatenbezug, einen Text zu formulieren <br />
nach dem die Klassenkameraden auf die Suche nach der beschriebenen Person gehen. <br />
Dabei soll der spielerische Aspekt eine weitere Motivationsquelle sein. Das spielerische <br />
Element der Suche wird gleichzeitig zum Element der Erfolgskontrolle, denn die SuS <br />
überprüfen die Verständlichkeit und damit den Kommunikationserfolg des Textes. <br />
1.2. Bezug zum Lehrplan <br />
Der Lehrplan Deutsch für die Sekundarstufe I sieht für die Klassenstufe 5/6 im Bereich <br />
die Sprache in ihren Funktionen „Informieren“ die Auseinandersetzung mit Berichten <br />
und Beschreibungen vor. Zu den Beschreibungstypen gehört neben der <br />
Gegenstandsbeschreibung auch die Bild-‐ und Personenbeschreibung. Diese lassen sich <br />
auf vielfältige Art und Weise einführen und üben. Eine solche Möglichkeit bieten auch <br />
Porträtmalereien. Ein besonderer Reiz geht sicherlich dabei von der Arbeit im <strong>Museum</strong> <br />
aus. <br />
H<strong>ins</strong>ichtlich der Vermittlung von Kompetenzen lässt sich Folgendes sagen: <br />
Sachkompetenz: <br />
• Formen des Informierens kennen (z. B.: Bericht, Beschreibung) <br />
© die LÜBECKER MUSEEN
• Mittel des Informierens kennen und in ihrer Bedeutung e<strong>ins</strong>chätzen: <br />
• sprachlich: u. a. Wortwahl, Tempusgebrauch, Satzbau <br />
• inhaltlich: u. a. Unterscheidung von Wichtigem und weniger Wichtigem <br />
Methodenkompetenz: <br />
• Über einfache Sachverhalte, Begebenheiten, Ereignisse <br />
• inhaltlich zutreffend und sprachlich korrekt berichten können <br />
• Vertraute Gegenstände und einfach verlaufende Vorgänge <br />
entsprechend beschreiben können <br />
Selbstkompetenz: <br />
• Konzentiert sehen <br />
• Erfahrungen mit persönlichen „Eingangskanälen“ und dem Umgang <br />
mit dem Gedächtnis auswerten und entsprechend nutzen <br />
• Eigene Texte kritisch überprüfen und überarbeiten <br />
• Gezielt und ausdauernd Hilfsmittel nutzen <br />
• Arbeitstechniken möglichst selbständig anwenden <br />
Sozialkompetenz: <br />
• Verständlich sprechen <br />
• Adressatenbezug und Situationsangemessenheit herstellen, auf <br />
Verstehensfähigkeit abstellen <br />
• Bereit sein, Informationen korrekt weiterzugeben <br />
Die oben benannten Bereiche sind nicht in Vollständigkeit mit einem <strong>Museum</strong>sbesuch zu <br />
erfassen, dennoch spielen sie in unterschiedlicher Gewichtung eine Rolle. <br />
Bei der Personenbeschreibung werden im Wesentlichen vier Bereiche erarbeitet und <br />
vertieft: <br />
1. Strukturiertes Schreiben auf einfachem Niveau <br />
Das heißt, es handelt sich um ein lineares Vorgehen (von oben nach unten; von der <br />
Bekleidung zur Physiognomie; vom Auffälligen zum Unauffälligen ... o.ä.). <br />
Dies macht es den Schüler/innen recht einfach, den roten Faden zu halten und sich in <br />
einfachen Schreibstrukturen zu üben. <br />
2. Verknüpfen von Inhalten bei stilistischer Variation <br />
Die einzelnen Sätze, mit denen die Merkmale der Person beschrieben werden, müssen <br />
verknüpft werden. <br />
3. Sensibilisierung für die Trennung von inneren und äußeren Merkmalen <br />
© die LÜBECKER MUSEEN
Zunächst konzentriert sich die Personenbeschreibung auf die äußeren Merkmale <br />
(Kleidung, Haarfarbe usw.). Als Schreibanlass wird deshalb häufig eine Suchmeldung der <br />
Polizei o.ä. benutzt. Allerdings stellt sich schnell die Frage nach der Behandlung <br />
Integration innerer Merkmale (Gefühle, Verhaltensweisen ...). Werden diese <br />
berücksichtigt, lernen die Schüler/innen dabei, entsprechend zu unterscheiden -‐ eine <br />
gute Vorbereitung auf die bei der <strong>Analyse</strong> von Literatur wichtige Unterscheidung von <br />
inneren und äußeren Aspekten (innere/äußere Handlung, Verhalten/Motive von <br />
Personen usw.) <br />
4. Genaues Beobachten <br />
Eine Personenbeschreibung erschöpft sich nicht in der Haarfarbe und der Farbe des <br />
Mantels, sondern macht oft die Konzentration auf Details notwendig. Das betrifft z.B. <br />
auffällige Köperpartien (große Ohren, langer Hals, kurze Beine) oder kleinere <br />
Accessoires (Silberring am Finger, Riss in der Hose). Damit lernen die Schüler/innen, <br />
sich ausgiebiger und konzentrierter mit (meist) bildlichem Material zu beschäftigen. <br />
1.3. Unterrichtliche Voraussetzungen <br />
Der hier aufgeführte Baustein ist als Teil der Übungs-‐ und Festigungsphase der <br />
Unterrichtseinheit zum Thema Beschreibungen gedacht. Daher sollten die <br />
Arbeitsmethoden der Personen-‐ und / oder Bildbeschreibung bereits im Unterricht <br />
erarbeitet worden sein. <br />
Es ist auch denkbar, den Baustein zur Wiederholung in den Jahrgangstufen 7 und 8 <br />
einzusetzen. <br />
© die LÜBECKER MUSEEN