Phase 1 - Jürgen Berger
Phase 1 - Jürgen Berger Phase 1 - Jürgen Berger
Phase 1
- Seite 2 und 3: Die Bewegungskette P1.1 Übungsbesc
- Seite 4 und 5: Die bewegte Geheimsprache P1.5 Übu
- Seite 6 und 7: Aufstehspiel: Bitte stehe schweigen
- Seite 8 und 9: Blitzball P1.13 Übungsbeschreibung
- Seite 10 und 11: Stühlerutschen P1.17 Übungsbeschr
- Seite 12 und 13: Zauberhafter Einkauf P1.21 Übungsb
- Seite 14 und 15: Typisch! P1.25 Übungsbeschreibung
- Seite 16 und 17: Erde - Feuer - Wasser - Luft P1.29
- Seite 18 und 19: Der Bataka-Kampf P1.33 Übungsbesch
- Seite 20 und 21: Rücken-Duell P1.37 Übungsbeschrei
- Seite 22 und 23: Wie fühle ich mich? P1.41 Übungsb
- Seite 24 und 25: Stille-Massage-Post P1.46 Übungsbe
- Seite 26 und 27: Entdeckungsreise P1.50 Übungsbesch
- Seite 28 und 29: Wahrnehmung körperlicher Reaktione
- Seite 30 und 31: Ich finde mich… Ich finde dich…
- Seite 32 und 33: Körperumriss malen P1.62 Übungsbe
- Seite 34 und 35: Lied „Starke Kinder“ P1.66 Übu
- Seite 36 und 37: Im Land des Lächelns P1.70 Übungs
- Seite 38 und 39: Wichteln tut gut! P1.73 Übungsbesc
- Seite 40 und 41: Schön blöd oder supercool? P1.75
- Seite 42 und 43: Phase 2 42
- Seite 44 und 45: Massen-Sumo P2.3 Übungsbeschreibun
- Seite 46 und 47: Ja und Nein - Zwiegespräch P2.7 Ü
- Seite 48 und 49: Das Gefühlepuzzle P2.11 Übungsbes
- Seite 50 und 51: Phase 3 50
<strong>Phase</strong> 1
Die Bewegungskette P1.1<br />
Übungsbeschreibung Alle Kinder stehen im Kreis. Das erste Kind beginnt mit einer Bewegung,<br />
z.B. Kopfnicken. Das nächste Kind wiederholt dieses Kopfnicken, und<br />
zeigt eine neue Bewegung, z.B. Arme hoch. Jedes Kind ahmt alle<br />
vorangehenden Bewegungen nach und fügt eine neue Hinzu. So entsteht<br />
eine lustige Bewegungskette. (Wer eine Bewegung vergisst scheidet aus).<br />
Variante: Bewegte Tierkette<br />
Material /<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Fremdwahrnehmung, Aufmerksamkeitsfähigkeit & Bewegung (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Liebertz, C. : Das Schatzbuch Ganzheitlichen Lernens: Grundlagen,<br />
Methoden und Spiele für eine zukunftsweisende Erziehung. 1. Auflage,<br />
1999 Don Bosco Verlag, München. S.57.<br />
Die Vermisstenanzeige P1.2<br />
Übungsbeschreibung Zwei Kinder sitzen sich gegenüber und schauen sich intensiv an. Nach<br />
kurzer Zeit drehen sie ihre Stühle um, so dass sie Rücken an Rücken<br />
sitzen und sich nicht sehen können. Erst jetzt erfahren sie, dass sie<br />
abwechselnd eine mündliche Vermisstenanzeige ihres Partners erstatten<br />
sollen und zwar so detailliert wie möglich: Augenfarbe, Haarfarbe,<br />
Kleidung, Schmuck, körperliche Merkmale usw.<br />
Material /<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Fremdwahrnehmung, Aufmerksamkeitsfähigkeit (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Liebertz, C. : Das Schatzbuch Ganzheitlichen Lernens: Grundlagen,<br />
Methoden und Spiele für eine zukunftsweisende Erziehung. 1. Auflage,<br />
1999 Don Bosco Verlag, München. S.72.<br />
2
Irgendetwas stimmt hier nicht! P1.3<br />
Übungsbeschreibung Alle Kinder haben fünf Minuten Zeit, um sich aufmerksam anzuschauen.<br />
Danach werden zwei oder mehrere Kinder gebeten, den Raum zu<br />
verlassen. Draußen nehmen sie kleine Veränderungen an ihrer<br />
Erscheinung vor, z.B. Frisur verändern, Schuhe, Kleidungsstücke oder<br />
Schmuck tauschen. Beim Ruf „irgend etwas stimmt hier nicht“ treten die<br />
verwandelten Kinder vor die Gruppe, die nun so schnell wie möglich die<br />
Veränderungen beschreiben soll.<br />
Material /<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Aufmerksamkeitsfähigkeit, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Liebertz, C. : Das Schatzbuch Ganzheitlichen Lernens: Grundlagen,<br />
Methoden und Spiele für eine zukunftsweisende Erziehung. 1. Auflage,<br />
1999 Don Bosco Verlag, München. S.73.<br />
Das Konzert der Alltagsgeräusche P1.4<br />
Übungsbeschreibung „Dreht euch alle mit dem Rücken zu mir, so dass ihr mich nicht sehen<br />
könnt. Bitte seid ganz leise und hört aufmerksam zu.“ Lassen sie<br />
nacheinander verschiedene Alltagsgeräusche erklingen: ein Papierblatt<br />
raschelt, ein Buch schlägt zu, ein Wecker klingelt, der Kopf eines<br />
Kugelschreibers klickt, die Hände klatschen, die Finger schnippen, die<br />
Schultasche wird geöffnet usw.<br />
„Welche Alltagsgegenstände habt ihr gehört – wisst ihr noch die<br />
Reihenfolge?“<br />
Material<br />
verschiedene Alltagsgegenstände<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Aufmerksamkeitsfähigkeit, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Liebertz, C. : Das Schatzbuch Ganzheitlichen Lernens: Grundlagen,<br />
Methoden und Spiele für eine zukunftsweisende Erziehung. 1. Auflage,<br />
1999 Don Bosco Verlag, München. S.73.<br />
3
Die bewegte Geheimsprache P1.5<br />
Übungsbeschreibung<br />
Alle Kinder stehen im Kreis und<br />
lernen zunächst das bewegte ABC:<br />
Material /<br />
A: beide Arme in die Luft strecken<br />
B: ein Bein heben<br />
C: aus beiden Armen formen<br />
D: der Körper duckt sich<br />
E: essen, Kaubewegungen<br />
F: Finger bewegen<br />
G: gähnen<br />
H: hüpfen<br />
I: kleinen Kingen heben<br />
J: jucken<br />
K: Hand küssen<br />
L: lachen<br />
M: an den Mund fassen<br />
N: an die Nase fassen<br />
O: an beide Ohren fassen<br />
P: den Po vorstrecken<br />
Q: wie ein Frosch quaken<br />
R: den rücken zudrehen<br />
S: die Hände als Fernglas formen<br />
T: auf die Schenkel trommeln<br />
U: umarmen<br />
V: Vogelflug mit den Armen<br />
nachahmen<br />
W: Wange streicheln<br />
X: Beine stehend überkreuzen<br />
Y: beide Arme nach oben strecken<br />
und auf einem Bein stehen<br />
Z: zappeln<br />
Erst wenn die Kinder dieses<br />
Bewegungsalphabet beherrschen,<br />
können sie einzeln in die Kreismitte<br />
treten und ein kurzes Wort als<br />
bewegte Geheimsprache vorführen.<br />
Wer es entschlüsselt, darf ein<br />
weiteres vorführen.<br />
Förderbereich<br />
Aufmerksamkeitsfähigkeit, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Zielgruppe Klasse 2 - 4<br />
Liebertz, C.: Das Schatzbuch Ganzheitlichen Lernens: Grundlagen,<br />
Literaturangabe Methoden und Spiele für eine zukunftsweisende Erziehung. 1. Auflage,<br />
1999 Don Bosco Verlag, München. S.99.<br />
Farbklänge P1.6<br />
Übungsbeschreibung Spielen sie den Kindern ein entspannendes Musikstück vor: „Wer von<br />
euch kann seine Gefühle und Gedanken zu dieser Musik in Farben<br />
ausdrücken? Nehmt Farbe, einen dicken Pinsel und verteilt die Farbe<br />
großzügig auf eurem Blatt.“<br />
Material<br />
Papier, Pinsel, Farbe, Musikkassette<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Emotionsausdruck (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Liebertz, C. : Das Schatzbuch Ganzheitlichen Lernens: Grundlagen,<br />
Methoden und Spiele für eine zukunftsweisende Erziehung. 1. Auflage,<br />
1999 Don Bosco Verlag, München. S.118.<br />
4
Der Wetterbericht P1.7<br />
Übungsbeschreibung Jede der vier Ecken des Raumes verkörpert eine Wetterzone: Sonne<br />
Regen, Sturm und Nebel. Die Ecken können mit Zeichnungen, Fotos oder<br />
Stoff geschmückt werden. Immer wenn sie sich einen Überblick über die<br />
Stimmungslage ihrer Kindergruppe verschaffen wollen, verkünden sie:<br />
„Es ist höchste Zeit für den Wetterbericht!“ Nun stellen sich die Kinder<br />
gemäß ihrer Gefühlsstimmung in einer der vier Wetterecken: Gut gelaunte<br />
Kinder zur Sonne, traurige Kinder zum Regen, wütende Kinder zum<br />
Sturm, und Kinder, die nicht wissen, wie es ihnen geht, zum Nebel. Ziel<br />
ist es, alle Kinder in die Sonnenecke zu holen. Dies geschieht in<br />
Gesprächen zwischen den „Sonnenkindern“, und den Kindern in den drei<br />
anderen Wetterecken. Wenn ein Sonnenkind eine Problemlösung<br />
gefunden hat, darf es seinen Gesprächspartner an der Hand in die<br />
Sonnenecke ziehen.<br />
Material<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Dekoration für die Wetterecken<br />
Selbst-/Fremdwahrnehmung, Emotionswissen, Handlungsrepertoire (P1,<br />
P4)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Liebertz, C.: Das Schatzbuch Ganzheitlichen Lernens: Grundlagen,<br />
Methoden und Spiele für eine zukunftsweisende Erziehung. 1. Auflage,<br />
1999 Don Bosco Verlag, München. S.167.<br />
Fantasiereise: Wir fliegen auf den Gefühlsplaneten P1.8<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder setzen sich in das Raumschiff (z.B. aus Stühlen gebaut). Der<br />
Lehrer ist der Chefastronaut und erzählt die Geschichte. Das Raumschiff<br />
fliegt zu Musik durch den Weltraum. Die Kinder machen die<br />
Bewegungen des Raumschiffs mit. Auf dem ersten Planeten<br />
angekommen, erzählt der Chefastronaut etwas über die Bewohner des<br />
Planeten. Die Kinder müssen raten, auf welchem „Gefühlsplaneten“ sie<br />
gelandet sind. Alle wandern entsprechend dem Namen des Planeten<br />
(Planet Traurig, Planet Lustig…) umher.<br />
Nach kurzer Zeit geht die Reise weiter zum nächsten Planeten.<br />
Material<br />
Musikkassette oder CD<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Emotionsausdruck, Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Emotionswissen (P1)<br />
Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 35<br />
5
Aufstehspiel: Bitte stehe schweigend auf, wenn… P1.9<br />
Übungsbeschreibung Alle Teilnehmer sitzen in einem Kreis.<br />
Der Lehrer liest verschiedene Situationen vor. Dabei ist darauf zu achten,<br />
dass die Formulierung immer die gleiche bleibt (Bsp.: Bitte stehe<br />
schweigend auf, wenn…<br />
…dir schon mal jemand etwas weggenommen hat.<br />
…du dich schon mal allein gefühlt hast.<br />
…du einen Freund hast.<br />
…du gerne im Hof spielst.<br />
...du schon mal etwas falsches über jemanden erzählt hast.)<br />
Die Schüler, für die der jeweilige Sachverhalt zutrifft, stehen auf. Der<br />
Lehrer spielt mit.<br />
Wichtig: Während des Spiels wird nicht gesprochen.<br />
Ergänzung: es kann festgelegt werden, dass sitzen bleiben entweder „das<br />
trifft auf mich nicht zu“ oder „das geht niemanden etwas an“ bedeutet.<br />
Material /<br />
Förderbereich<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Zielgruppe Klasse 2 - 4<br />
Literaturangabe<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 37.<br />
Begrüßung: Wie fühle ich mich heute? P1.10<br />
Übungsbeschreibung In der Mitte des Stuhlkreises liegen Karten mit verschiedenen<br />
Gefühlssymbolen.<br />
Die Abbildungen werden von den Schülern benannt und beschrieben.<br />
Zur Unterstützung werden Wortkarten dazugelegt. Diese bilden die<br />
Begriffsgrundlage, mit deren Hilfe sich die Schüler mitteilen können.<br />
Die Schüler übertragen die dargestellten Gefühle auf eigene Erlebnisse<br />
und Empfindungen. Sie erzählen von Situationen, in denen sie z.B. traurig<br />
etc. waren.<br />
Jeder Schüler sucht sich ein Symbol aus, das seine momentane Stimmung<br />
beschreibt und spricht darüber, wie er sich fühlt.<br />
Material<br />
Kopiervorlage Gefühlssymbole, Kopiervorlage Wortkarten<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Selbstwahrnehmung, Emotionssprache, Emotionswissen (P1)<br />
Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 76.<br />
6
Training für Körpersprache und Haltung: Cool sein P1.11<br />
Übungsbeschreibung Die Schüler versuchen „cool sein“ vorzumachen. Die Klasse beurteilt die<br />
Wirkung der Darstellung. Dabei muss klar herausgearbeitet werden, dass<br />
der Kaugummi-kauende, Handy-besitzende arrogante Angeber nicht mit<br />
„cool sein“ gemeint ist.<br />
Gemeinsam erarbeitet die Klasse folgende Merkmale coolen Verhaltens:<br />
Körperhaltung: gerade stehen, Brust raus, ein Schritt nach vorne, Arme in<br />
die Hüfte oder verschränkt.<br />
Sprache: Langsam und deutlich reden<br />
Gestik: umdrehen und langsam wegschlendern<br />
Anschließend probiert die ganze Klasse diese Verhaltensmuster aus.<br />
Im Rollenspiel werden die Verhaltensmuster angewandt (der Lehrer oder<br />
ein anderes Kind<br />
Material /<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Fremdwahrnehmung, Emotionsausdruck, Emotionssprache,<br />
Entschlüsselung & Interpretation sozialer Hinweisreize (P1, P2)<br />
Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 93.<br />
Was ich dir schon immer mal sagen wollte… P1.12<br />
Übungsbeschreibung<br />
Material /<br />
Jeweils zwei Kinder finden sich zu Paaren zusammen, sie können auch<br />
ruhig eng miteinander befreundet sein. Die Kinder überlegen sich ein oder<br />
zwei Eigenschaften, die sie an dem anderen nicht so gerne mögen, und<br />
teilen sich das gegenseitig mit. Nachher gibt es dann eine „Versöhnung“:<br />
einander die Hand geben, sich umarmen, oder sich gegenseitig etwas<br />
schenken (z.B. ein selbstgemaltes Bild).<br />
Förderbereich Fremdwahrnehmung, Emotionssprache, Handlungsalternativen (P1, P4)<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Klasse 2 – 4 (vereinfacht auch für Kindergarten)<br />
Lisner, S.: Arbeitsmappe: Der wütende Willi. Gefühle erkunden und<br />
Aggressionen abbauen. Verlag an der Ruhr 1996. S.35.<br />
7
Blitzball P1.13<br />
Übungsbeschreibung Alle Kinder bis auf eines, bilden einen großen Kreis. Das übrige Kind<br />
begibt sich in die Kreismitte und bekommt einen Softball. Die Spieler im<br />
Kreis erhalten zwei größere Bälle, die sie sich jetzt ständig und sehr<br />
schnell kreuz und quer zuwerfen. Das Kind in der Mitte passt sehr gut auf<br />
und versucht, ein Kind im Kreis genau dann mit seinem Softball zu<br />
treffen, wenn dieses Kind einen Ball in Händen hält. Darum versucht<br />
jeder Fänger, seinen Ball so schnell wie möglich wieder loszuwerden und<br />
wirft ihn sofort weiter. Gelingt es dem Kind in der Mitte schließlich doch,<br />
einen anderen Spieler im richtigen Augenblick zu treffen, so tauschen<br />
diese beiden ihre Plätze.<br />
Förderbereich Aufmerksamkeitsfähigkeit, Emotionsregulationstraining (P1, P3)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
2 große Bälle, 1 Softball<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Bartl, A.: Spiele gegen Wut und Aggression. Oldenburg 1998, S. 23.<br />
Wutbriefe P1.14<br />
Übungsbeschreibung Seine Wut über eine Person oder eine Begebenheit in Worte zu fassen ist<br />
gar nicht einfach. Wütende Kinder werden also aufgefordert, Wutbriefe<br />
zu schreiben, in denen sie erklären, warum sie auf wen wütend sind.<br />
Fertige Wutbriefe werden von der Lehrerin gesammelt und - je nachdem,<br />
wie viele da zusammenkommen- am Ende der Woche feierliche verbrannt<br />
oder zu Pappmaché (Wutmasken) verarbeitet<br />
Emotionssprache, Emotionsregulation, Handlungsalternativen (P1, P3,<br />
Förderbereich<br />
P4)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Papier, Stifte<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Bartl, A.: Spiele gegen Wut und Aggression. Oldenburg 1998, S. 37.<br />
8
Töne verschicken P1.15<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen im Kreis, reichen sich die Hände und schließen die<br />
Augen. Ein Kind wird von der Lehrerin angetippt und summt gleich einen<br />
beliebigen Ton. Nun darf es entweder dem linken oder dem rechten<br />
Nachbarn die Hand drücken und bestimmt damit die Richtung, in die der<br />
Ton weiter geschickt wird. Das Kind, dessen Hand gedrückt wird, nimmt<br />
den Ton auf und summt ihn. Der erste Spieler verstummt. Ist der Ton<br />
einmal im Kreis weitergereicht worden, darf ein anderes Kind einen Ton<br />
vorgeben und ihn verschicken.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Aufmerksamkeitsfähigkeit, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Bartl, A.: Spiele gegen Wut und Aggression. Oldenburg 1998, S. 41.<br />
Zauberer gesucht P1.16<br />
Übungsbeschreibung Alle Kinder, bis auf eines sitzen im Kreis auf ihren Stühlen. Das übrige<br />
Kind wird aus dem Klassenzimmer geschickt, während die anderen<br />
festlegen, wer der Zauberer sein darf. Dann wird das Kind wieder ins<br />
Klassenzimmer zurückgerufenen. Der Zauberer, beginnt möglichst<br />
unbemerkt mit verschiedenen Gesten und Handlungen. So kratzt er sich<br />
zum Beispiel hinter dem Ohr und alle anderen Kinder machen es ihm<br />
sofort nach. Dann hüstelt er vielleicht oder zupft sich an der Unterlippe,<br />
wippt mit den Füßen oder kreist mit seinen Armen. Alle Bewegungen<br />
werden sofort von den Mitspielern aufgenommen und nachgeahmt. Die<br />
Aufgabe des ratenden Kindes besteht darin, herauszubekommen, wer der<br />
Zauberer ist, und die Bewegungen oder Laute vorgibt.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Aufmerksamkeit, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Bartl, A.: Spiele gegen Wut und Aggression. Oldenburg 1998, S. 59.<br />
9
Stühlerutschen P1.17<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen in einem engen Stuhlkreis. Ein Kind, das bereit ist, sich<br />
in die Mitte des Kreises zu stellen, hat die Aufgabe, einen freigewordenen<br />
Platz zu besetzen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass alle anderen<br />
Kinder ständig jeweils um einen Platz weiter rutschen, so dass eine<br />
wellenförmige Bewegung in der gesamten Gruppe entsteht.<br />
Variante: Zwei Kinder haben die Aufgabe, zur gleichen Zeit freiwerdende<br />
Plätze zu besetzen.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Aufmerksamkeit, Motivation (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Großmann, Ch.: Projekt: Soziales Lernen. Ein Praxisbuch für den<br />
Schulalltag. Verlag an der Ruhr 1996. S. 22.<br />
Wer von uns fehlt? P1.18<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder stehen im Kreis, das Gesicht nach außen gewandt. Alle<br />
schließen ihre Augen. Ein Kind wird von dem Lehrer in die Mitte des<br />
Kreises geführt. Dort hockt er sich hin und wird mit einer Wolldecke<br />
bedeckt. Nun drehen sich die Kinder auf Zeichen des Lehrers um und<br />
versuchen so schnell wie möglich den Namen des versteckten Kindes zu<br />
nennen.<br />
Förderbereich<br />
Aufmerksamkeit, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Wolldecke<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Großmann, Ch.: Projekt: Soziales Lernen. Ein Praxisbuch für den<br />
Schulalltag. Verlag an der Ruhr 1996. S. 23.<br />
10
Heimliche Verständigung P1.19<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen in einem Stuhlkreis. Jeder erhält einen Zettel, auf dem<br />
eine Zahl steht. Diese Zahl muss geheim gehalten werden. Ein Kind, das<br />
bereit ist, in die Kreismitte zu gehen, ruft nun zwei Zahlen auf. Die<br />
Kinder, die die entsprechenden Zettel besitzen, müssen jetzt Blickkontakt<br />
miteinander aufnehmen und im Anschluss die Plätze tauschen. Das Kind<br />
in der Mitte versucht, einen dieser beiden Plätze zu besetzen. Das Kind,<br />
welches keinen freien Stuhl erhalten hat, geht dann in die Kreismitte und<br />
ruft wiederum zwei Zahlen auf.<br />
Förderbereich<br />
Aufmerksamkeit (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Zettel mit Zahlen (jeweils 2 oder mehrere gleiche)<br />
Grundschule<br />
Großmann, Ch.: Projekt: Soziales Lernen. Ein Praxisbuch für den<br />
Schulalltag. Verlag an der Ruhr 1996. S. 24.<br />
„Ich bin...“ P1.20<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen an ihren Tischen. Jedes Kind erhält ein Blatt Papier, das<br />
es mit Namen und Datum versieht und auf dem es untereinander zehnmal<br />
den Satzanfang; „ich bin“ schreibt. Die Satzanfänge müssen nun von<br />
jedem Kind vervollständigt werden. Nach ca. 20 Minuten werden die<br />
Bögen eingesammelt und gemischt. Die Kinder setzen sich dann in den<br />
Stuhlkreis. Alle Bögen liegen in der Mitte des Kreises. Nach<br />
Aufforderung durch den Lehrer nehmen die Kinder abwechselnd einen<br />
Bogen und lesen dessen Inhalt vor. Die anderen Kinder müssen erraten,<br />
welches Kind den vorgelesenen Bogen beschrieben hat.<br />
Fremdwahrnehmung, Selbstwahrnehmung, Handlungsalternativen (P1,<br />
Förderbereich<br />
P4)<br />
Material<br />
Papier für jedes Kind<br />
Zielgruppe Klasse 3 – 4<br />
Literaturangabe<br />
Großmann, Ch.: Projekt: Soziales Lernen. Ein Praxisbuch für den<br />
Schulalltag. Verlag an der Ruhr 1996. S. 29.<br />
11
Zauberhafter Einkauf P1.21<br />
Übungsbeschreibung Der Lehrer ist der Besitzer des „Zauberladens“ und entsprechend<br />
verkleidet. Die Sitzordnung der Kinder erlaubt jedem freie Sicht auf das<br />
Geschehen. Als Hexe Höckerbein mit krächzender Stimme beispielsweise<br />
fordert der Lehrer die Kinder auf, den „Zauberladen“ (Tisch und 2 Stühle<br />
vis-a-vis) zu besuchen, um nicht gewollte gegen gewünschte<br />
Eigenschaften einzutauschen. Dort kann Ängstlichkeit gegen Mut,<br />
Petzerei gegen Verschwiegenheit, Prahlerei gegen Bescheidenheit<br />
eingetauscht werden. Dem jeweiligen Besucher wird das Tauschgeschäft<br />
nicht leicht gemacht. Er muss sich schon etwas einfallen lassen, um die<br />
Hexe Höckerbein von dem Geschäft zu überzeugen.<br />
Emotionssprache, Handlungsalternativen, Problemlösungsstrategien (P1,<br />
Förderbereich<br />
P4)<br />
Verkleidung (wenn vorhanden große Glaskugel), Papier, Stift, Tisch, 2<br />
Material<br />
Stühle<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Grundschule<br />
Großmann, Ch.: Projekt: Soziales Lernen. Ein Praxisbuch für den<br />
Schulalltag. Verlag an der Ruhr 1996. S. 34.<br />
Zublinzeln P1.22<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen in einem Stuhlkreis. Jedes zweite Kind aus dem Kreis<br />
stellt sich hinter ein sitzendes Gruppenmitglied und verschränkt die Arme<br />
auf dem Rücken. Die freigewordenen Stühle werden bis auf einen zur<br />
Seite gestellt. Der Teilnehmer, der den freien Stuhl vor sich stehen hat,<br />
blinzelt ein Kind aus dem Stuhlkreis an. Dieses Kind muss den freien<br />
Stuhl erreichen, ohne dass er hinter ihm stehende Teilnehmer es<br />
berührt/festhält. Nach ca. 10 Minuten werden die Aufgaben tetauscht. Die<br />
stehenden Kinder setzen sich, die sitzenden Kinder stellen sich hinter die<br />
Stühle.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Aufmerksamkeit, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Grundschule<br />
Großmann, Ch.: Projekt: Soziales Lernen. Ein Praxisbuch für den<br />
Schulalltag. Verlag an der Ruhr 1996. S. 36.<br />
12
Tuchspiel P1.23<br />
Übungsbeschreibung Zehn Gegenstände, drei ähnliche (beispielsweise ein Glas, eine Tasse und<br />
ein Becher), zwei ähnliche Gegenstände, die sich jedoch deutlich von den<br />
ersten drei unterscheiden (Schwamm und Wischtuch) und drei<br />
unterschiedliche Gegenstände (Blumentopf, Schachtel und<br />
Federmäppchen) werden im Klassenraum aufgebaut und ein Tuch wird<br />
darüber ausgebreitet. Nun sollen sich die Kinder möglichst viele<br />
Gegenstände merken, nachdem das Tuch für 30 Sekunden entfernt wurde.<br />
Ein Kind wird gefragt, welchen Gegenstand er sich merken konnte. Die<br />
anderen antworten mit Handzeichen, ob sie sich an den genannten<br />
Gegenstand erinnern können oder nicht – Tafelnotiz. Im Anschluss<br />
werden andere Schüler nach ihren Erinnerungen gefragt, bis schließlich<br />
alle Gegenstände genannt wurden. Falls nicht alle Gegenstände erinnert<br />
werden, kann das Tuch erneut für eine kurze Zeit entfernt werden.<br />
Förderbereich<br />
Aufmerksamkeit, (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
10 Gegenstände<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Petermann, F. et al.: Sozialtraining in der Schule. Weinheim 1999. S. 85-<br />
86.<br />
Koffer packen P1.24<br />
Übungsbeschreibung Der erste Schüler beginnt: „Ich packe meinen Koffer und nehme ein<br />
Handtuch mit.“ Reihum werden vom jeweils nächsten die Gegenstände<br />
wiederholt und ein weiterer Gegenstand hinzugefügt.<br />
Variante: Nur Gegenstände aus dem Raum dürfen genannt werden.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Aufmerksamkeit (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Petermann, F. et al.: Sozialtraining in der Schule. Weinheim 1999. S 92.<br />
13
Typisch! P1.25<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder werden gefragt, ob ihnen ein Verhalten einfällt, das ganz<br />
typisch für sie selbst ist. Zum Beispiel trinkt der eine in der Pause immer<br />
erst einen Orangensaft, bevor er sein Brötchen ißt, der andere pfeift den<br />
ganzen Tag so vor sich hin.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Selbstkonzept, Selbst-/Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Petermann, F. et al.: Sozialtraining in der Schule. Weinheim 1999. S 98.<br />
Ich kann etwas super gut P1.26<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen im Kreis. Ihnen wird drei bis fünf Minuten Zeit<br />
gegeben um sich über ihre Eigenschaften Gedanken machen zu können.<br />
Anschließend soll jeder einen Satz sagen der mit „Ich kann etwas super<br />
gut,...“ beginnt. Damit jeder zu Wort kommt, kann ein Redestab<br />
eingesetzt werden. Das heißt, nur wer den Redestab gerade hat darf seinen<br />
Satz sagen. Möchte ein Kind nichts sagen, gibt es den Redestab weiter. Im<br />
Anschluss kann mit den Kindern darüber gesprochen werden, wie ihnen<br />
das Spiel gefallen hat, mit welchem Gefühl sie über ihre positiven<br />
Eigenschaften berichtet haben etc.<br />
Variante: Der Satzanfang kann geändert werden, so dass problematische<br />
Neigungen angesprochen werden.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Selbstkonzept, Selbstwahrnehmung (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Petermann, F. et al.: Sozialtraining in der Schule. Weinheim 1999. S 100.<br />
14
Wie bin ich – wie bist du? P1.27<br />
Übungsbeschreibung Fünf Kinder sollen sich aus der verbleibenden Gruppe diejenigen<br />
heraussuchen, die ihnen auf eine bestimmte Art und Weise ähnlich<br />
erscheinen. Anschließend werden mit den Kindern folgende Fragen<br />
besprochen:<br />
- Um welche Ähnlichkeiten handelt es sich?<br />
- Ist der Gewählte der gleichen Meinung, dass Ähnlichkeiten bestehen?<br />
- Ist die Gruppe der gleichen Ansicht?<br />
- Wie kommt ihr mit Kindern aus, die euch ähnlich sind?<br />
- Habt ihr euch vorher schon mal Gedanken über dieses Thema gemacht<br />
oder mit jemanden darüber gesprochen?<br />
- Habt ihr etwas neues über euch oder eine andere Person erfahren?<br />
Es soll mit den Kindern erarbeitet werden, welche Bedeutung es hat,<br />
wenn Mitschüler ähnlich oder unähnlich sind. Wann hat es positive<br />
Auswirkungen, wenn ein Kind einem anderen ähnlich ist oder wenn die<br />
Kinder sich unähnlich sind. Welche Probleme können sich aus der<br />
Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit ergeben?<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Reduzierung der<br />
Förderbereich<br />
Feindlichkeitswahrnehmung (P1, P2)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Grundschule<br />
Petermann, F. et al.: Sozialtraining in der Schule. Weinheim 1999. S 111-<br />
112.<br />
Wechselbad P1.28<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder verteilen sich im Raum, der Lehrer sagt folgendes:<br />
„Geht jetzt umher, geht durcheinander! Schaut euch dabei noch nicht an,<br />
achtet nur auf euch selbst. Was empfindet ihr, wenn ihr so geht? Stellt<br />
euch jetzt vor, ihr seid am Strand und geht barfuß auf dem Sand. Wie geht<br />
ihr da, was empfindet ihr jetzt? Jetzt kommt ihr in den Schlick ... grau ...<br />
Wattwürmer ...Modder... wie geht ihr da, was empfindet ihr jetzt? Nun<br />
kommt ihr ins Wasser, was empfindet ihr jetzt? Ihr geht zu einer<br />
Verabredung ... ihr geht schneller ... ihr lauft, ohne euch anzurempeln ...<br />
ihr trefft euren Freund ... freut euch ... begrüßt ihn ... verabschiedet euch<br />
... seid traurig, dass ihr nicht länger zusammen sein könnt ... freut euch<br />
jetzt aber auf ein Treffen im Café, wo ihr bestellen dürft was ihr wollt“<br />
Und damit ist unsere Wanderung zu Ende.“<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Selbstwahrnehmung (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Petermann, F. et al.: Sozialtraining in der Schule. Weinheim 1999. S 121-<br />
122.<br />
15
Erde – Feuer – Wasser – Luft P1.29<br />
Übungsbeschreibung Der Lehrer ruft den Schülern nacheinander eines der vier Elemente zu<br />
(Erde, Feuer, Wasser oder Luft). Der jeweilige Schüler muss mit einem<br />
passenden Begriff antworten. Z.B. antwortet ein Schüler auf den Begriff<br />
„Wasser“ mit „Fluß“. Fällt dem Schüler nach einigen Sekunden kein<br />
Begriff ein, scheidet er aus. Ein Begriff der schon mal genannt wurde darf<br />
nicht noch mal gesagt werden.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Aufmerksamkeit (P1)<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Petermann, F. et al.: Sozialtraining in der Schule. Weinheim 1999. S 143.<br />
Das Fühl-Spiel P1.30<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen auf dem Boden in einem Kreis und legen ihre Hände<br />
hinter den Rücken. Der Lehrer gibt folgende Gegenstände: Federn,<br />
Metallgegenstände und Naturmaterialien, an je ein Kind, aber so, dass es<br />
diese nicht sieht. Die Dinge werden von den Kindern hinter dem Rücken<br />
weitergereicht und dabei ertastet. Das letzte Kind legt die Gegenstände<br />
nach dem Ertasten einzeln auf ein Tuch in der Mitte des Kreises.<br />
Anschließend werden die Kinder gebeten, die Gegenstände nach<br />
verschiedenen Kategorien zu ordnen: groß und klein, weich und hart,<br />
gefährlich und ungefährlich, warm und kalt, usw.<br />
Variante: Bevor die Gegenstände auf die Decke gelegt werden, sollen die<br />
Kinder erraten was sie in den Händen gehalten haben.<br />
Förderbereich<br />
Aufmerksamkeit (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Federn, Metallgegenstände, Naturmaterialien, Decke<br />
Grundschule<br />
Das kleine ich bin Ich. Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention für<br />
Grundschulen. S. 17.<br />
16
Das Kreisgespräch P1.31<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen im Kreis. Zu der Fragestellung: „Auf was freust du<br />
dich?“, reicht die Lehrerin ein Wollknäuel an ein Kind weiter, wobei sie<br />
selbst den Fadenanfang festhält. Das Kind, welches nun das Wollknäuel<br />
in der Hand hält, beantwortet die Frage. Dabei hält es selbst den Faden<br />
fest und gibt das Wollknäuel an ein beliebiges Kind weiter. Das<br />
Wollknäuel wird solange weitergereicht, bis jedes Kind ein Fadenstück in<br />
der Hand hält und die Frage beantwortet hat.<br />
Förderbereich<br />
Selbstkonzept, Emotionssprache, Selbstwahrnehmung (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Wollknäuel<br />
Grundschule<br />
Das kleine ich bin Ich. Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention für<br />
Grundschulen. S. 22.<br />
Interviewspiel P1.32<br />
Übungsbeschreibung Die Lehrerin legt ein Plakat mit der Aufschrift „Was macht dich<br />
glücklich?“ und darunter „Ich bin glücklich, wenn...“ in die Mitte des<br />
Kreises. Die Kinder führen nun paarweise zu der Fragestellung ein<br />
Interview durch. Im Anschluß stellt die Lehrerin den Kindern folgende<br />
Fragen:<br />
- Woran kannst du erkennen, dass du froh bist?<br />
- Woran können das die anderen Kinder erkennen?<br />
- Wie geht es dir jetzt?<br />
Variante: Das Spiel kann auch mit anderen Themen durchgeführt werden<br />
(Bsp. Trauer, Ärger, Wut)<br />
Emotionssprache, Emotionsausdruck, Selbst-/ Fremdwahrnehmung,<br />
Förderbereich Entschlüsselung und Interpretation sozialer Hinweisreize, Selbstkonzept<br />
(P1, P2)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Plakat mit Frage- und Antwortsatz<br />
Grundschule<br />
Das kleine ich bin Ich. Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention für<br />
Grundschulen. S. 25.<br />
17
Der Bataka-Kampf P1.33<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen im Kreis. Immer zwei Kinder kommen in den Kreis und<br />
bekommen je ein Bataka (Schaumstoffschläger). Sie haken sich mit dem<br />
linken Arm ein und versuchen sich gegenseitig auf den Po zu hauen. (Auf<br />
andere Körperregionen darf nicht gezielt werden). Ein Kind aus dem<br />
Kreis übernimmt die Leitung. Auf sein Kommando wird gestartet. Nach<br />
ein bis zwei Minuten wird gewechselt und zwei andere Kinder sind an der<br />
Reihe.<br />
Im Anschluss gibt die Lehrerin folgende Fragestellung:<br />
- Was hast du beim Schlagen über dich erfahren?<br />
- Was hast du über deinen Partner erfahren?<br />
Die Kinder können ihr eigenes Körperempfinden nenne und können<br />
Rückmeldungen an ihren Partner geben.<br />
Förderbereich Emotionsregulation, Somatische Marker (P1, P2)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Bataka (Schaumstoffschläger)<br />
Grundschule<br />
Das kleine ich bin Ich. Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention für<br />
Grundschulen. S. 29.<br />
Hahnenkampf P1.34<br />
Übungsbeschreibung Es werden Paare gebildet. Auf einem Bein, Schulter an Schulter<br />
versuchen nun die Gegner den anderen aus dem Gleichgewicht zu<br />
bringen. Derjenige, der das zweite Bein auf den Boden stellt hat verloren.<br />
Im Anschluss werden den Schülern zu ihrer Körperwahrnehmung Fragen<br />
gestellt.<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Somatische Marker, Emotionsregulation<br />
Förderbereich<br />
(P1, P2, P3)<br />
Material /<br />
Zielgruppe Klasse 3 – 4<br />
Literaturangabe<br />
Hoffmann, A.: „Tuchfühlung“ - Ringen und Kämpfen im Sportunterricht.<br />
S. 4.<br />
18
Linien-Kampf P1.35<br />
Übungsbeschreibung Zwei Partner stehen auf einer Bank (var. umgedrehte Bank) oder auf<br />
einem Seil o.ä. Beide haben die Hände hinter dem Rücken und versuchen<br />
sich von der Linie zu schubsen.<br />
Im Anschluss werden den Schülern zu ihrer Körperwahrnehmung Fragen<br />
gestellt.<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Somatische Marker, Emotionsregulation<br />
Förderbereich<br />
(P1, P2, P3)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Bank oder Seil<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Dörseln, G.: Judo. S. 4.<br />
Geier und Henne P1.36<br />
Übungsbeschreibung Fünf Kinder stellen sich hintereinander auf und fassen dem Vordermann<br />
um den Bauch. Sie bilden die Henne und die sich hinter ihr versteckenden<br />
Kücken. Ein weiteres Kind ist der Geier. Er muss versuchen, das jüngste<br />
= das letzte Kücken zu fangen. Die Henne darf den Geier mit ihren<br />
Flügeln = Händen abwehren, ohne dabei zuzufassen. Zerreißt die Reihe,<br />
so hat der Geier gewonnen. Die Positionen werden getauscht.<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Emotionsregulation,<br />
Förderbereich<br />
Problemlösungsstrategien (P1, P3, P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Dörseln, G.: Judo. S. 5.<br />
19
Rücken-Duell P1.37<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder bilden Paare. Jeder überlegt sich ein Schimpfwort oder etwas<br />
anderes Unfreundliches, das er dem anderen schon immer sagen wollte.<br />
Das Kind schreibt das Schimpfwort auf ein Blatt Papier und lässt es sich<br />
auf dem eigenen Rücken befestigen. Nun begeben sich die Paare zum<br />
Rücken-Duell: Jedes Kind versucht, dem anderen auf den Rücken zu<br />
schauen, um die unfreundliche Botschaft zu entziffern. Dabei muss es<br />
aber gleichzeitig bemüht sein, das andere Kind nicht auf den eigenen<br />
Rücken schauen zu lassen.<br />
Hinweis: Bevor das Duell beginnt, wird abgesprochen, welche Griffe und<br />
Bewegungen zulässig sind und welche zum Abbruch des Duells führen.<br />
Förderbereich<br />
Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Zettel, Stifte, Reiszwecken oder Kreppband<br />
Grundschule<br />
Hirsch, V.: Kampfkunst in der Schule. Übungen für den Sportunterricht in<br />
der Sekundarstufe. S. 14.<br />
Befindlichkeiten aufzeigen: Ich fühle mich heute… P1.38<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sammeln sich vor einem Plakat, auf dem zwei, bzw. drei<br />
Gesichter abgebildet sind: ein fröhliches, ein trauriges und wahlweise ein<br />
neutrales. Jedes Kind klebt nun einen Klebepunkt unter das Gesicht, das<br />
seinem Befinden am ehesten entspricht und sagt dabei den Satz: “Ich<br />
fühle mich heute…”. Die Kinder können ihre Wahl begründen, müssen es<br />
aber nicht. Die anderen geben keine Kommentare ab.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Kopiervorlage: Heute fühle ich mich…(auf DIN A3 kopieren, evtl. durch<br />
Tonpapier verstärken), für jedes Kind einen Klebepunkt<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Hoffman, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.: STOPP –<br />
Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. (2002), S. 52-53.<br />
20
Körpersprache verstehen: Stimmungsjazz P1.39<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder bilden Paare. Einer der beiden zieht per Los eine<br />
Stimmungskarte, deren Inhalt er verbal umschreibt, ohne den Begriff zu<br />
nennen. Der Partner muss die Stimmung erraten. Nach der Auflösung<br />
erfolgt ein Rollentausch. In der zweiten Runde wird die Stimmung<br />
pantomimisch vorgestellt und in der dritten Runde malerisch, zeichnerisch<br />
oder mit Hilfe von Musikinstrumenten.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Fremdwahrnehmung, Emotionsausdruck (P1)<br />
Stimmungskarten, Papier, Stifte, Wasserfarben, Pinsel, Musikinstrumente<br />
Zielgruppe Klasse 3 - 4<br />
Jugert, G., Rehder, A., Notz, P., Petermann, F.: FIT FOR LIFE. Module<br />
Literaturangabe und Arbeitsblätter zum Training sozialer Kompetenz für Jugendliche.<br />
(2001), S. 66-68.<br />
Unterschiedliche Wahrnehmung: Das sich verändernde Bild P1.40<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder bilden Paare (A und B). A verlässt den Raum und wartet vor<br />
der Tür, während B sich ein Bild betrachtet. Anschließend wird das Bild<br />
versteckt und A hereingerufen. B beschreibt A nun das Bild möglichst<br />
genau. Anschließend versucht A es nachzumalen. Wenn er fertig ist,<br />
werden die beiden Bilder miteinander verglichen und die Unterschiede<br />
festgestellt.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Aufmerksamkeit (P1)<br />
gut beschreibbares, gegenständliches Bild (Portrait, Stillleben,<br />
Landschaft), Stifte, Wasserfarben, Papier, Pinsel<br />
Zielgruppe Klasse 3 - 4<br />
Jugert, G., Rehder, A., Notz, P., Petermann, F.: FIT FOR LIFE. Module<br />
Literaturangabe und Arbeitsblätter zum Training sozialer Kompetenz für Jugendliche.<br />
(2001), S. 93.<br />
21
Wie fühle ich mich? P1.41<br />
Übungsbeschreibung Alle sitzen im Kreis und jeder erzählt kurz, wie er sich fühlt oder ob er am<br />
Tag vorher ein besonderes Gefühl erlebt hat. Wer nichts sagen will, muss<br />
dies auch nicht tun und gibt einfach weiter. Als Zeichen dafür, wer gerade<br />
dran ist, kann ein Stofftier oder ein anderer Gegenstand herumgereicht<br />
werden.<br />
Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, Emotionssprache, Empathie<br />
Förderbereich<br />
(P1, P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 24<br />
Platz für Gefühle: Gefühle raten P1.42<br />
Übungsbeschreibung Jeweils zwei Kinder überlegen sich gemeinsam ein Gefühl. (Anregungen<br />
hierfür können die Gefühlsbilder geben). Nun stellen sie zusammen ohne<br />
Worte durch eine Körperhaltung oder ein Gruppenbild ihr Gefühl dar. Die<br />
anderen sollen dieses Gefühl erraten. Die Darstellungen können<br />
fotografiert werden und auf eine Wandzeitung im Klassenraum<br />
aufgehängt werden.<br />
Fremdwahrnehmung, Selbstwahrnehmung, Emotionsausdruck,<br />
Förderbereich<br />
Emotionswissen (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Gefühlsbilder<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 28<br />
22
Gefühls-Flaschendrehen P1.43<br />
Übungsbeschreibung Alle sitzen im Kreis um eine “Gefühlsflasche” herum. Ein Mitspieler<br />
macht einen Fantasielaut, z.B. “Oiiihuuu!”, “Bagrrää?”, o.Ä., der ein<br />
Gefühl ausdrücken soll. Er dreht dann die Flasche und der, auf den die<br />
Öffnung zeigt, muss den Laut nachmachen. Anschließend ist dann dieser<br />
Mitspieler an der Reihe, ein Gefühls-Geräusch zu machen und die Flasche<br />
zu drehen.<br />
Förderbereich<br />
Wahrnehmung, Emotionsausdruck (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Flasche<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 29.<br />
Körperwahrnehmung: Elefantenbaby-Massage P1.44<br />
Übungsbeschreibung Immer zwei Kinder finden sich zusammen. Sie entscheiden, wer zuerst<br />
massiert wird und wer massiert. Der Lehrer führt die Massage mit einer<br />
kleinen Geschichte vom Elefantenbaby ein. Eines der beiden Kinder ist<br />
das Elefantenbaby, der Masseur ist der Tierpfleger. Der Lehrer macht<br />
während der Erzählung die Handbewegungen der Massage vor.<br />
(Ähnlich funktioniert die Wettermassage)<br />
Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, Sensorik,<br />
Förderbereich<br />
Handlungsalternativen (Aspekt Kontaktaufnahme) (P1, P4)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Flasche<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 40-41.<br />
Autowaschanlage P1.45<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder stellen sich in zwei Reihen in kleinem Abstand voneinander<br />
gegenüber auf. Sie sind die “Waschanlage”. Ein Kind ist das “Auto”, das<br />
durch die Waschanlage fahren darf. Es geht langsam durch das Spalier der<br />
beiden “Bürstenreihen” und lässt sich “reinigen”. Es darf vorher<br />
bestimmen, was für ein Autotyp es ist (Bsp. klein = gebückter Gang) und<br />
welche Autowäsche es haben will: Abbrausen (mit den Fingerspitzen<br />
tippeln), Einseifen (mit der ganzen Handfläche sanft reiben), Bohnern,<br />
Polieren, kräftiges Abschrubben, Trocknen usw. Wer “sauber” ist, stellt<br />
sich hinten an, wird Teil der Waschanlage, und ein weiteres Auto fährt in<br />
die Anlage rein.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 41.<br />
23
Stille-Massage-Post P1.46<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen in einer Reihe, alle mit dem Gesicht zum Rücken des<br />
Vordermannes gewendet. Der Letzte macht nun eine oder zwei sanfte,<br />
schöne Massagebewegungen auf dem Rücken des Vorletzten. Der soll<br />
ohne zu schauen, am besten mit geschlossenen Augen, möglich genau and<br />
den Vordermann weitergeben, was er gespürt hat. Der Erste zeigt später,<br />
was bei ihm angekommen ist.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Aufmerksamkeit, Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 42.<br />
Schreimauer P1.47<br />
Übungsbeschreibung Es werden zwei Gruppen gebildet. Eine Gruppe steht der anderen in einer<br />
Reihe mit einem Abstand von einigen Metern gegenüber. Die eine Gruppe<br />
bewegt sich ganz langsam, mit Trippelschritten, auf die andere zu. Die<br />
andere Gruppe versucht sie durch Einsatz von Körperhaltung und Stimme<br />
(verschieden laut und deutlich gerufen: “Nein!”, “Bleib weg!”, “Hau ab!”)<br />
an einem weiteren Näherkommen zu hindern. Leise Rufe sind oft<br />
effektvoller! Die näher kommende Gruppe soll sich je nach Deutlichkeit<br />
des ihnen entgegengebrachten “Nein!” entweder langsamer auf die<br />
anderen zu bewegen, stehen bleiben oder gar wieder zurückweichen.<br />
Nach einiger Zeit werden die Rollen getauscht.<br />
Zuletzt berichten die Gruppen, welche Position einfacher war.<br />
Emotionsausdruck, Emotionssprache, Wahrnehmung und Entschlüsselung<br />
Förderbereich<br />
sozialer Hinweisreize (P1)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Klasse 3 – 4 (modifiziert auch für Klasse 1 – 2 und Kindergarten)<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 51.<br />
24
Partner-Suche P1.48<br />
Übungsbeschreibung Jedes Kind zieht ein Los, auf dem steht, in welche Person es sich<br />
verwandeln wird. Von jeder Rolle gibt es zwei Lose. Die Lose werden<br />
heimlich gelesen. Dann gehen alle Kinder durch den Raum und spielen<br />
ihre Person. Jeder soll versuchen seinen Partner zu finden, indem er<br />
schaut, wer sich so ähnlich bewegt. Wer glaubt den richtigen gefunden zu<br />
haben, kann ihn leise fragen, ob es stimmt. Wenn alle ihre Partner<br />
gefunden haben, stellen sich die Pärchen noch einmal kurz vor, mit ihrem<br />
typischen Gang, ihrer typischen Haltung, der typischen Begrüßung. Die<br />
anderen müssen nun raten, welcher Menschentypus es sein könnte.<br />
Menschentypen könnten sein: Marsmensch, alter Mensch, fliegender<br />
Mensch, Höhlenmensch, Eskimo, Robotermensch<br />
Variante: fröhlicher Mensch, trauriger Mensch, selbstbewußter Mensch<br />
etc.<br />
Fremdwahrnehmung, Emotionsausdruck, Emotionssprache,<br />
Förderbereich Entschlüsselung & Interpretation sozialer Hinweisreize, Reduzierung der<br />
Feindlichkeitswahrnehmung (P1, P2)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Lose für jedes Kind (jeweils 2 mal das gleiche)<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 66.<br />
Rhythmus P1.49<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder bilden einen Kreis und blicken zur Mitte. Nun macht eine<br />
Person einen Rhythmus vor, indem er sich auf Schenkel, Brust, Arme<br />
oder in die Hände klatscht. Die anderen machen den Rhythmus nach.<br />
Förderbereich<br />
Aufmerksamkeit, Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Landschaftsverband Rheinland Dezernat Schulen und Jugend (Hrsg.):<br />
Anti-Gewalt- und Deeskalationstraining. Ein Kooperationsprojekt des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland und der Universität zu Köln.<br />
Dokumentation der qualifizierten Langzeitfortbildung mit einem<br />
ausführlichen Methodenteil. 2004. S.109.<br />
25
Entdeckungsreise P1.50<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder begeben sich auf einen imaginären Spaziergang am Strand /<br />
auf einem fremden Planeten / … Der Trainer beschreibt eine Szene, und<br />
die Kinder spielen die Erzählung nach. Beispiel: Du gehst durch den Sand<br />
/ durch die Strassen / durch die Wüste /…, die Sonne scheint / es regnet /<br />
…, du läufst zum Wasser / zu einem Turm /…, du gehst in das Wasser /<br />
kriechst durch eine Röhre / …, es ist kalt, jetzt gehst du tiefer hinein, nun<br />
schwimmst du,…<br />
Hinweis: die Kinder können im Laufe der Geschichte auch zu zweit, zu<br />
dritt,… bis hin zur Gesamtgruppe miteinander interagieren. Beispiel: Du<br />
musst einem Schwimmer helfen und ihn aus dem Wasser ziehen…<br />
Selbstwahrnehmung, Handlungsalternativen, Problemlösungsstrategien<br />
Förderbereich<br />
(P1, P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Landschaftsverband Rheinland Dezernat Schulen und Jugend (Hrsg.):<br />
Anti-Gewalt- und Deeskalationstraining. Ein Kooperationsprojekt des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland und der Universität zu Köln.<br />
Dokumentation der qualifizierten Langzeitfortbildung mit einem<br />
ausführlichen Methodenteil. 2004. S.115.<br />
Marktplatz P1.51<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder laufen quer durch den Raum über einen imaginären<br />
Marktplatz. Der Trainer gibt die Szenerie vor, indem er sie beschreibt:<br />
- Ihr seid völlig deprimiert, (geborene Opfer) mit hängenden<br />
Schultern und blickt auf den Boden<br />
- Nun seid ihr supercool, euch gehört die Welt, ihr seid total locker<br />
- Der Platz gehört euch, ihr seid die Könige, wer keinen Platz<br />
macht, hat Pech!<br />
- Ihr trefft gute Freunde und begrüßt euch herzlich<br />
- ...<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Emotionswissen, Emotionsausdruck,<br />
Förderbereich<br />
Interpretation sozialer Hinweisreize (P1, P2)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Landschaftsverband Rheinland Dezernat Schulen und Jugend (Hrsg.):<br />
Anti-Gewalt- und Deeskalationstraining. Ein Kooperationsprojekt des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland und der Universität zu Köln.<br />
Dokumentation der qualifizierten Langzeitfortbildung mit einem<br />
ausführlichen Methodenteil. 2004. S.122.<br />
26
Blinde Partnersuche P1.52<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder suchen sich einen Partner, den sie möglichst gut kennen und<br />
mögen. Die Partner schauen sich noch einmal genau an, bevor sie sich im<br />
Raum verteilen und sich mit geschlossenen Augen und ohne zu sprechen<br />
versuchen wiederzufinden.<br />
Förderbereich<br />
Fremdwahrnehmung, Aufmerksamkeit (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Augenbinden<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Landschaftsverband Rheinland Dezernat Schulen und Jugend (Hrsg.):<br />
Anti-Gewalt- und Deeskalationstraining. Ein Kooperationsprojekt des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland und der Universität zu Köln.<br />
Dokumentation der qualifizierten Langzeitfortbildung mit einem<br />
ausführlichen Methodenteil. 2004. S.128.<br />
Entfernung schätzen P1.53<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder stellen sich nebeneinander in einer Linie auf. Nun müssen sie<br />
mit geschlossenen Augen bis zu einer vorher markierten Linie laufen.<br />
Wenn sie glauben, an der Linie angekommen zu sein, bleiben sie stehen.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Wahrnehmung, Sensorik (P1)<br />
evtl. Augenbinden<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Landschaftsverband Rheinland Dezernat Schulen und Jugend (Hrsg.):<br />
Anti-Gewalt- und Deeskalationstraining. Ein Kooperationsprojekt des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland und der Universität zu Köln.<br />
Dokumentation der qualifizierten Langzeitfortbildung mit einem<br />
ausführlichen Methodenteil. 2004. S.129.<br />
27
Wahrnehmung körperlicher Reaktionen P1.54<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder liegen auf dem Rücken und schließen die Augen. Sie “hören”<br />
in ihren Körper hinein um zu spüren: Was passiert gerade. Wie fühlt sich<br />
mein Herzschlag an, ist mir warm, wie ist meine Atmung, ich spüre das<br />
Heben und Senken des Brustkorbes,…Anschließend drehen sich die<br />
Kinder auf den Bauch und fühlen nun die Reaktionen ihres Körpers.<br />
Hinweis: Besonders interessant ist die Übung wenn sie unmittelbar an<br />
eine sportliche- oder Kampfübung angeschlossen wird.<br />
Förderbereich Selbstwahrnehmung, Somatische Marker (P1, P2)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Landschaftsverband Rheinland Dezernat Schulen und Jugend (Hrsg.):<br />
Anti-Gewalt- und Deeskalationstraining. Ein Kooperationsprojekt des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland und der Universität zu Köln.<br />
Dokumentation der qualifizierten Langzeitfortbildung mit einem<br />
ausführlichen Methodenteil. 2004. S.129.<br />
Videoaufnahme P1.55<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder betreten jeweils einzeln den Raum. Sie stellen sich vor eine<br />
Videokamera und stellen sich kurz vor. Anschließend schauen sich alle<br />
die Aufnahmen an und sehen, wie sie durch die Kamera wirken.<br />
Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, Handlungsalternativen,<br />
Förderbereich<br />
Aspekt: Präsentieren, Kontaktaufnahme, Somatische Marker (P1, P2, P4)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Videokamera und Abspielmöglichkeit<br />
Grundschule<br />
Landschaftsverband Rheinland Dezernat Schulen und Jugend (Hrsg.):<br />
Anti-Gewalt- und Deeskalationstraining. Ein Kooperationsprojekt des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland und der Universität zu Köln.<br />
Dokumentation der qualifizierten Langzeitfortbildung mit einem<br />
ausführlichen Methodenteil. 2004. S.173.<br />
28
Versteinerte Gewaltsituationen P1.56<br />
Übungsbeschreibung 4-6 Kinder bilden eine Gruppe und haben folgende Aufgabe: Darstellung<br />
einer alltäglichen Gewaltsituation in Form einer Skulptur. Die Gruppe<br />
stellt diese Skulptur vor der Gesamtgruppe dar, ohne zu kommentieren.<br />
Die Gesamtgruppe interpretiert die Szene und teilt den beteiligten<br />
Personen ihre Rollen zu. Im Anschluss erklären diese ihr Standbild. Nun<br />
werden die Kinder aufgefordert, die Skulptur in eine friedliche Szene zu<br />
verwandeln, indem sie eine Person herauslösen und an dessen Stelle treten<br />
und eine andere Körperhaltung einnehmen.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe Klasse 3 - 4<br />
Literaturangabe<br />
Emotionsausdruck, Emotionswissen (P1)<br />
Landschaftsverband Rheinland Dezernat Schulen und Jugend (Hrsg.):<br />
Anti-Gewalt- und Deeskalationstraining. Ein Kooperationsprojekt des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland und der Universität zu Köln.<br />
Dokumentation der qualifizierten Langzeitfortbildung mit einem<br />
ausführlichen Methodenteil. 2004. S.173.<br />
Roboter und Programmierer P1.57<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder bilden Paare. Einer ist der Programmierer und einer der<br />
Roboter. Im zweiten Durchgang werden die Rollen getauscht. Folgende<br />
Zeichen werden verabredet:<br />
Tippen auf die linke Schulter – der Roboter geht nach links.<br />
Tippen auf die rechte Schulter – der Roboter geht nach rechts.<br />
Tippen auf den Rücken – der Roboter geht nach vorn.<br />
Wird dem Partner dreimal vorsichtig auf den Rücken getippt, geht er im<br />
Stehen weiter. Es darf in der Klasse keine Zusammenstöße geben.<br />
Variante: Ein Programmierer versucht zwei Roboter zu bewegen. Die<br />
beiden stehen mit drei Schritt Abstand Rücken an Rücken und der<br />
Programmierer versucht sie so einzustellen, dass sie anschließend<br />
voreinander stehen.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Wahrnehmung, Sensorik (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Pölert-Klassen, A.: SOZIALES LERNEN Arbeitsheft 1. Wir lernen uns<br />
kennen. 1997. S.42.<br />
29
Ich finde mich… Ich finde dich… P1.58<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder bekommen Zettel mit kleinen Kästchen darauf. Hier tragen sie<br />
ein, was ihnen an sich selbst gefällt, was sie an ihren Mitschülern mögen<br />
und was der Lehrerin an ihnen gefällt.<br />
Förderbereich<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung (P1)<br />
Material<br />
Kopie von Kästchen<br />
Zielgruppe Klasse 3 - 4<br />
Literaturangabe<br />
Pölert-Klassen, A.: SOZIALES LERNEN Arbeitsheft 1. Wir lernen uns<br />
kennen. 1997. S.46 - 47.<br />
Beleidigungsskala P1.59<br />
Übungsbeschreibung Die Teilnehmer sollen in Einzelarbeit (5 bis 10 min) Worte und Sätze<br />
sammeln, die sie persönlich beleidigen bzw. aggressiv machen. Die<br />
schlimmsten Worte bzw. Sätze schreibt jeder anonym auf je einen<br />
Notizzettel. Die Zettel werden eingesammelt, vorgelesen und<br />
anschließend an die Tafel geschrieben. Wird ein Schimpfwort mehrmals<br />
genannt, so kommt pro Nennung ein Strich hinter das entsprechende<br />
Schimpfwort. Es ist sinnvoll, bei jeder Aussage danach zu fragen, was<br />
diese Worte auslösen und welche Gefühle dabei hervorgerufen werden.<br />
Abschließend wird festgehalten, welche Reizworte und Reizsätze in der<br />
Klasse am häufigsten genannt wurden, um so eine Beleidigungsskala zu<br />
erstellen.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Emotionsausdruck, Emotionssprache (P1)<br />
Notizzettel, Stift<br />
Zielgruppe Klasse 3 - 4<br />
Literaturangabe<br />
Benner, T.: Cool bleiben statt zuschlagen! Bausteine zur<br />
Gewaltprävention 4.-8. Klasse. 2003. S.29.<br />
30
Laute Post P1.60<br />
Übungsbeschreibung Die Gruppe steht auf und bildet einen Kreis. Ein Lehrer beginnt, seinem<br />
Nachbarn ein Schimpfwort (z.B. Blödmann, Missgeburt, Hurensohn,<br />
Wichser etc.) zuzuschreien. Dieser gibt das Wort schreiend und möglichst<br />
schnell an den nächsten Nachbarn weiter, sodass jede Person einmal<br />
angeschrien wurde und einmal eine andere schreien konnte. Die Runde ist<br />
beendet, wenn das Schimpfwort wieder beim “Sender”, dem Lehrer,<br />
angekommen ist. Dann können neue Schimpfwörter in die Runde<br />
geschrien werden.<br />
Variante: Nach jeder Runde kann darüber gesprochen werden, was das<br />
Schimpfwort bei den einzelnen Teilnehmern auslöst.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Emotionssprache (P1)<br />
Zielgruppe Klasse 3 - 4<br />
Literaturangabe<br />
Benner, T.: Cool bleiben statt zuschlagen! Bausteine zur<br />
Gewaltprävention 4.-8. Klasse. 2003. S.32.<br />
Radlager P1.61<br />
Übungsbeschreibung Die Gruppe bildet zwei Stuhlkreise mit gleich vielen Stühlen – einen<br />
inneren und einen äußeren. Der äußere Stuhlkreis ist nach innen gerichtet,<br />
der innere nach außen, sodass immer ein Schüler des äußeren Stuhlkreises<br />
einem des inneren Stuhlkreises gegenüber sitzt. Die beiden gegenüber<br />
sitzenden Schüler haben nun die Aufgabe, in einer festgelegten Zeit<br />
miteinander über ein Gesprächsthema zu reden: Der Schüler des äußeren<br />
Stuhlkreises erzählt und der Schüler des inneren Stuhlkreises hört aktiv<br />
zu. Nach dem ersten Gespräch rücken alle Schüler des äußeren<br />
Stuhlkreises im Uhrzeigersinn einen Platz weiter, sodass sich neue<br />
Gesprächspartner gegenüber sitzen. Diese reden anschließend über ein<br />
neues Thema, wobei nun der Schüler des inneren Stuhlkreises erzählt und<br />
der des äußeren Stuhlkreises aktiv zuhört. Danach werden wieder die<br />
Plätze gewechselt usw. Die einzelnen Gespräche sind immer gleich lang<br />
(1 bis 2 min).<br />
Mögliche Gesprächsthemen:<br />
- Was hast du am letzten Wochenende gemacht?<br />
- Was gefällt dir in deiner Klasse, was stört dich in deiner Klasse?<br />
- Was würdest du am liebsten tun, wenn du 1 Million Euro<br />
gewinnen würdest?<br />
- Was machst du, wenn du von der Schule nach Hause kommst?<br />
In einer Abschlussrunde berichten die Schüler über ihre Erfahrungen.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe Klasse 3 - 4<br />
Literaturangabe<br />
Emotionssprache, Emotionserkennung (P1)<br />
Benner, T.: Cool bleiben statt zuschlagen! Bausteine zur<br />
Gewaltprävention 4.-8. Klasse. 2003. S.33.<br />
31
Körperumriss malen P1.62<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder lassen den Umriß des eigenen Körpers auf einen großen<br />
Bogen Packpapier aufmalen (von der Erzieherin), danach malen die<br />
Kinder ihren Körperumriß aus. Die Körperumrisse können anschließend<br />
an die Wand gehängt und miteinander verglichen werden.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Selbstwahrnehmung, Identitätsgefühl (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Burow/Aßhauer/Hanewinkel: Fit und stark fürs Leben.<br />
Persönlichkeitsförderung zur Prävention von Aggression, Rauchen und<br />
Sucht. 1998.<br />
Blindenführung P1.63<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder finden sich zu Paaren zusammen. Ein Kind schließt die Augen<br />
und lässt sich vom anderen führen. Wichtig ist bei der Ankündigung und<br />
Erläuterung der Spielregeln herauszustellen, dass das Vertrauen, das der<br />
oder die Blinde in die führende Person hat, von dieser mit einer<br />
erklärenden, sanften Art der Führung belohnt werden sollte. Nach einer<br />
Weile werden die Rollen getauscht.<br />
Variante:<br />
„Fotoklick“: Die „Blinden“ werden an verschiedene Stellen des Raumes<br />
oder draußen geführt, können auf eine Aufforderung des „Sehenden“ kurz<br />
die Augen aufmachen und sich die Stelle ansehen. Danach schließen sie<br />
die Augen wieder und werden weiter geführt.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, Vertrauen (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Burow/Aßhauer/Hanewinkel: Fit und stark fürs Leben. 1. und 2.<br />
Schuljahr. Persönlichkeitsförderung zur Prävention von Aggression,<br />
Rauchen und Sucht. 1998.<br />
32
Gefühlsmemory P1.64<br />
Übungsbeschreibung Auf kleine Kärtchen werden Gesichter mit unterschiedlichen<br />
Gefühlszuständen gemalt (müde, ängstlich, glücklich, gelangweilt,<br />
wütend, traurig, ...). Während des Spiels zieht ein Kind ein Kärtchen, auf<br />
dem ein Kopf abgebildet ist, und macht dessen mimischen Ausdruck<br />
nach. Die anderen Kinder versuchen, das Gefühl zu benennen. Das Kind,<br />
das richtig rät, behält das Kärtchen und zieht das nächste.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Emotionswissen, Emotionssprache (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Burow/Aßhauer/Hanewinkel: Fit und stark fürs Leben. 1. und 2.<br />
Schuljahr. Persönlichkeitsförderung zur Prävention von Aggression,<br />
Rauchen und Sucht. 1998.<br />
Ich-Buch P1.65<br />
Übungsbeschreibung Bemalen von Blättern mit:<br />
1. Portraits der Familienmitglieder<br />
2. Lieblingsfarbe, Lieblingsessen, Lieblingstier<br />
3. Lieblingsbeschäftigung/-spiel<br />
4. Umriß der eigenen Hand<br />
5. Umriß des eigenen Fußes<br />
6. ...<br />
Sammeln der Blätter in einer Mappe<br />
Danach Vorstellen der Bilder in einer Kleingruppe<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Selbstwahrnehmung, Identitätsgefühl (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Burow/Aßhauer/Hanewinkel: Fit und stark fürs Leben. 1. und 2.<br />
Schuljahr. Persönlichkeitsförderung zur Prävention von Aggression,<br />
Rauchen und Sucht. 1998. S. 47.<br />
33
Lied „Starke Kinder“ P1.66<br />
Übungsbeschreibung Ziel: Identifikation mit dem Projekt, Sinnbild für Ziel des Projekts<br />
Erleichtert Wiedererkennen der Unterrichtseinheit<br />
Zielgruppe: alle Kinder<br />
Methode: Vorspielen und Einüben des Liedes<br />
Förderbereich<br />
Selbstwahrnehmung, Identitätsgefühl (P1)<br />
Material CD: „Starke Kinder“ von Rolf Zuckowski, Polydor 841615-2<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Burow/Aßhauer/Hanewinkel: Fit und stark fürs Leben. 1. und 2.<br />
Schuljahr. Persönlichkeitsförderung zur Prävention von Aggression,<br />
Rauchen und Sucht. 1998. S. 41-43.<br />
Liebe Schnecke, komm heraus! P1.67<br />
Übungsbeschreibung Einführung: jeder hat sich schon mal klein, unbedeutsam, überfordert<br />
gefühlt und hätte sich am liebsten in sein Schneckenhaus zurückgezogen<br />
• Traumreise: „Kauert Euch gemütlich auf die Erde, steckt den Kopf<br />
zwischen eure Knie, macht den Rücken ganz rund, legt eure Hände<br />
schützend auf euren Kopf und schließt die Augen. Stellt euch vor, ihr<br />
wäret eine kleine Schnecke, die sich in ihr Häuschen verkriecht, um<br />
Schutz zu suchen. Nun atmet ganz tief und ruhig. Ihr spürt wie ein<br />
lieber Mensch euch in den Arm nimmt. In seinen Armen entspannt<br />
sich jeder Muskel eures Körpers, ihr werdet ganz weiche und euer<br />
Kopf ist leicht. Die Wärme des Schneckenhäuschens zieht bis in eure<br />
Fußspitzen. Ein warmes, wohliges Gefühl macht sich überall in euch<br />
breit.<br />
• Nun fühlt ihr euch gestärkt, um wieder voller Neugier aus eurem<br />
Schneckenhäuschen herauszukommen. Behutsam streckt ihr – wie<br />
eine Schnecke ihre Fühler – eure Arme ganz langsam nach oben. Auch<br />
euer Körper wird lang und länger; langsam öffnet ihr die Augen.<br />
Vielleicht gelingt es euch, dabei ein kleines Lächeln auf euer Gesicht<br />
zu zaubern.“<br />
Tipp:<br />
• Kinder lernen auf einfühlsame Weise, Schutz und Ruhe zu finden, im<br />
ihre eigene Gefühlswelt wahrzunehmen<br />
• Des weiteren erfahren sie, wie man durch mentales Training<br />
angenehme Gefühle hervorrufen kann<br />
• Spielleiter sollte Worte und Situationen wählen, die den Kindern<br />
angemessen sind<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Selbstwahrnehmung, Entspannung (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
34
Busfahrt mit viel Gefühl P1.68<br />
Übungsbeschreibung Spielleiter teilt Kinder verschiedene Gefühlsrollen zu z.B.: „Du spielst die<br />
traurige Busfahrerin, durch spielst eine ängstliche Oma, du einen<br />
wütenden Geschäftsmann,...“ Die Stühle stehen so in der Mitte, dass sie<br />
Bussitze repräsentieren. Die Busfahrerin geht in ihrer traurigen<br />
Stimmungslage zum Bus, und setzt sich vorne hin. Los geht die Fahrt!<br />
An der ersten Haltestelle steigt die ängstliche Oma ein, an der zweiten<br />
Haltestelle der wütende Geschäftsmann usw.<br />
Während der Busfahrt kommen die Fahrgäste miteinander ins Gespräch;<br />
dabei werden sie immer vom Gefühl des zuletzt eingestiegenen Fahrgasts<br />
angesteckt. Die stimmungsvolle Busfahrt endet mit der Ansage der<br />
Fahrerin: „Endstation, bitte alle aussteigen!“<br />
Tipp: Die verschiedenen Rollen der Fahrgäste können auch per Los<br />
gezogen werden. Nach der Busfahrt kann es ratsam sein, die Szenen<br />
auszuwerten: Wie ist es den Spielern ergangen? Welche Gefühle waren<br />
einfach, welche schwer darstellbar und warum? Wie haben sich die<br />
Fahrgäste körperlich und stimmlich verändert?<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Emotionserkennung (P1)<br />
Stühle<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
Themen für Ankommensrunde P1.69<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen im Kreis (Stühle oder auf Wolldecken). Mithilfe der<br />
Strukturierung durch einen „Erzählstein“ o. Ä. erzählt jedes Kind kurz<br />
etwas zu einem Thema.<br />
Mögliche Themen:<br />
Was hast du gestern Nachmittag gemacht?<br />
Mein letzter Geburtstag<br />
Als ich das letzte Mal verreist bin<br />
Was isst du am liebsten?<br />
Am besten sind Themen, die direkt aus dem Umfeld der Kinder stammen,<br />
z.B.: letzter gemeinsamer Ausflug, der Besuch des Zauberers,....<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Fremdwahrnehmung, Aufmerksamkeit (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Burow/Aßhauer/Hanewinkel: Fit und stark fürs Leben. 1. und 2.<br />
Schuljahr. Persönlichkeitsförderung zur Prävention von Aggression,<br />
Rauchen und Sucht. 1998.<br />
35
Im Land des Lächelns P1.70<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen im Stuhlkreis. Der Spielleiter bestimmt durch geheime<br />
Losziehung einen Clown, der sich jedoch nicht zu erkennen gibt und sich<br />
genauso verhält wie seine Mitspieler. Alle anderen Kinder sind<br />
Trauerklöße, die traurig und pessimistisch in die Runde schauen. Durch<br />
rasches unauffälliges Anblinzeln und charmantes Anlächeln versucht der<br />
Clown die Trauerklöße zu verzaubern. Jeder Trauerkloß, der angeblinzelt<br />
oder angelächelt wurde, ist von nun an im Land des Lächelns und<br />
signalisiert dies allen anderen durch seine optimistische Mimik und<br />
Gestik. Ziel des Clowns ist es, möglichst viele Trauerklöße ins Land des<br />
Lächelns zu entführen, während seine Mitspieler versuchen, ihn so rasch<br />
wie möglich zu enttarnen. Dabei dürfen die Trauerklöße einen einmaligen<br />
Verdacht äußern. Wer einen falschen Verdacht äußert, wechselt<br />
automatisch ins Land des Lächelns. Ist der Verdacht gerechtfertigt, ist das<br />
Spiel beendet und ein neuer Clown wird durch geheime Losziehung<br />
bestimmt.<br />
Tipp: Es ist ratsam, vor Spielbeginn mit den Kindern pessimistische und<br />
optimistische Mimik und Gestik zu üben. Dabei sollte der Begriff<br />
Trauerkloß erläutert werden. Die geheime Losziehung kann mit Zetteln<br />
erfolgen, auf denen Trauerklöße und ein Clown abgebildet sind, oder der<br />
Spielleiter flüstert den Kindern ihre jeweilige Rolle ins Ohr.<br />
Förderbereich<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Motivation (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Stühle<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
36
Der gefühlvolle Flaschengeist P1.71<br />
Übungsbeschreibung Wer hat als Kind nicht gerne Botschaften per Flaschenpost verschickt?<br />
Diesmal sind es Gefühlsbotschaften. Ein Kind schreibt heimlich seine<br />
derzeitige Gefühlsstimmung auf einen Zettel und steckt diesen in eine leere<br />
Flasche. Die Gruppe sitzt auf der Erde und die in der Mitte liegende<br />
Flasche wird kräftig gedreht. Wenn sie ausgedreht hat, zeigt ihr<br />
Flaschenhals auf ein Kind. Nun erklärt der Spielleiter mit tiefer, wohliger<br />
Stimme: „Öffne den Korken und befreie mich aus der Flasche! Ich bin der<br />
gefühlvolle Flaschengeist, und ich bringe dir eine geheime Botschaft. Lies<br />
den Zettel und sage mir, wer in eurem Kreis sich so fühlt!“ Das<br />
angesprochene Kind versucht gemeinsam mit der Gruppe herauszufinden,<br />
welches Kind sich wohl wie auf dem Zettel beschrieben fühlen könnte.<br />
Tipp: Wenn Sie dieses Spiel mit jüngeren, schreibunkundigen Kindern<br />
spielen möchten, dann lassen Sie die Flaschenbotschaften malen. Werden<br />
unangenehme Gefühle z.B. Angst ausgedrückt, so fragt die Gruppe: „Wie<br />
können wir dir helfen?“ Dabei sollte der Spielleiter darauf achten, dass die<br />
Kinder nur solche Wünsche äußern, die kostenlos durch mitmenschliches<br />
Verhalten erfüllt werden können. Mit dem Gefühlvollen Flaschengeist<br />
lernen die Kinder, die Gefühlsstimmungen anderer zu beobachten und zu<br />
verstehen.<br />
Förderbereich<br />
Fremdwahrnehmung, Selbstwahrnehmung, Emotionswissen (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
leere Flasche, Zettel, Stift<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
Wer ist der Chef? P1.72<br />
Übungsbeschreibung Jeder möchte Chef sein, aber nur einer wird´s. Zunächst verlässt ein Kind<br />
den Raum. In seiner Abwesenheit wählen die anderen Kinder einen Chef,<br />
der von nun an das Gruppengeschehen bestimmt! Er gibt seinen<br />
Mitspielern die mimischen und gestischen Verhaltensweisen (lächeln,<br />
Zunge rausstrecken, am Kopf kratzen, Sitzposition verändern, in der Nase<br />
bohren usw.) vor. Nun wird das vor der Tür stehende Kind hereingebeten<br />
und erhält die Aufgabe, den Chef ausfindig zu machen. Das ist nicht so<br />
einfach, denn alle Mitspieler bewegen sich gleich, während der Chef die<br />
unbeobachteten Augenblicke nutzt, um insgeheim in der Gruppe neue<br />
Verhaltensweisen einzuführen.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Fremdwahrnehmung, Aufmerksamkeit (P1)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
37
Wichteln tut gut! P1.73<br />
Übungsbeschreibung Alle Kinder schreiben ihre Namen auf Zettel. Gefaltet werden sie in einen<br />
Korb gelegt und kräftig gemischt. Jetzt zieht jedes Kind einen Zettel. Steht<br />
darauf sein eigener Name, so muss es erneut ziehen. Der Spielleiter legt<br />
eine Zeitspanne, z.B. einen Tag oder eine Woche fest, in der jedes Kind<br />
seinem Wichtelpartner – also dem Kind, dessen Namen es gezogen hat –<br />
möglichst viel Gutes zukommen lässt. Alles geschieht heimlich: so bleibt<br />
die Spannung über die Zeitspanne hinweg erhalten. Gute Wichteltaten<br />
könnten sein: Ein schriftlicher Gruß in der Federmappe, ein nettes Wort<br />
am Morgen, die Frage nach dem gestrigen Tag, eine zärtliche Umarmung<br />
zum Abschied...Nun passt jedes Kind detektivisch auf, um seinen Wichtel<br />
zu erraten. Es ist auch Fremdwichteln erlaubt, um falsche Spuren zu legen.<br />
Nach Ablauf der Frist gilt es, die Wichtel zu enttarnen. Jedes Kind äußert<br />
seine Vermutung und der angesprochene Wichtel bestätigt oder verneint<br />
die Annahme.<br />
Tipp: Wichteln fördert das positive soziale Miteinander einer Gruppe oder<br />
Klasse. Es gibt jedem Einzelnen Zuversicht und macht viel Spaß. Hier üben<br />
Kinder, Freude zu schenken, uns sie erleben, wie positiv sich dies im<br />
täglichen Miteinander auswirkt. Wählen Sie beim ersten Wichteln eine kurze<br />
überschaubare Zeitspanne und helfen Sie den Kindern, kostenlose Gaben zu<br />
entwickeln. Nach ein wenig Übung ist der Einfallsreichtum der Kinder<br />
unerschöpflich. Besprechen Sie nach der Wichtelenttarnung, was gut war und<br />
was besser sein könnte. So räumen Sie mögliche Enttäuschungen aus.<br />
Förderbereich Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Empathie (P1, P4)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Zettel, Stifte und ein Korb<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
38
Lob tut gut! P1.74<br />
Übungsbeschreibung Wer kennt sie nicht die trüben Tage, wo uns nichts gelingt und wir uns in<br />
Selbstzweifeln verlieren. Das sind die Augenblicke, wo Lob gut tut! Dies<br />
können Kinder in einer Lobrunde erfahren: Sie sitzen im Kreis und ein<br />
Kind, das heute etwas Aufmunterung gebrauchen kann, geht in die<br />
Kreismitte. Während einer kurzen Bedenkzeit überlegen alle, was ihnen<br />
an diesem Mitspieler besonders gut gefällt. Der Lobeskandidat schließt<br />
die Augen und sonnt sich im Lob seiner Mitspieler z.B.: „Ich finde, du<br />
kannst gut vorlesen. Mir gefällt es, dass du immer gut gelaunt bist. Du<br />
hörst immer zu, wenn andere Kummer haben, das finde ich toll!“ Das<br />
Ende der Lobrunde bestimmt der Gelobte indem er sich bei den<br />
Mitspielern bedankt.<br />
Tipp: Die Kinder können entweder selbst wählen, wer in die Kreismitte<br />
geht oder der Spielleiter hilft eine wenig nach z.B. bei schüchternen<br />
Kindern.<br />
Variante: Mit älteren Kindern kann die Lobrunde ausgewertet werden:<br />
Welche Gefühle hatte der Gelobte? Was haben die anderen gefühlt? Löst<br />
die Lobrunde auch unangenehme Gefühle aus. Wenn ja, welche?<br />
Förderbereich<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Selbstkonzept (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Zettel, Stifte und ein Korb<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
39
Schön blöd oder supercool? P1.75<br />
Übungsbeschreibung Jedes Kind bastelt sich Gefühlsklammern:<br />
- Klasse 1: zwei Gefühlsklammern: eine mit fröhlichem Gesicht,<br />
eine mit traurigem Gesicht.<br />
- Klasse 2: vier Gefühlsklammern mit den Wörtern: traurig,<br />
fröhlich, ängstlich, wütend<br />
Das 1. Bild wird gemeinsam betrachtet. Jedes Kind überlegt für sich,<br />
welches Gefühl diese Situation bei ihm hervorruft und wählt eine<br />
entsprechende Gefühlsklammer aus. Jedes Kind bringt seine<br />
Gefühlsklammer an dem Bild an. Stimmen die Meinungen überein?<br />
Wenn nicht, dann verbalisieren die Kinder, welche Gefühle für sie zum<br />
Ausdruck gebracht werden und warum.<br />
Nun wird das nächste Bild betrachtet usw.<br />
Eine Übertragung auf den Alltag dient einer späteren Regelfindung im<br />
Umgang miteinander. Zum Schluss sollte gemeinsam festgehalten<br />
werden: Wann fühlen wir uns wohl? Wann fühlen wir uns nicht wohl?<br />
Tipps:<br />
• Abmachung, dass über die Äußerungen der anderen nicht gelacht<br />
werden darf<br />
• Bei eher heiklen Themen Begrenzung des Gesprächsthemas auf<br />
Klassensituation<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Selbstkonzept (P1)<br />
Kopiervorlage: Gesichter und Wörter für die Gefühlsklammern,<br />
Holzklammern, Klebstoff, Schere, Kopiervorlage: Bilder mit Situationen<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
40
Schiff ahoi! P1.76<br />
Übungsbeschreibung Es ist nicht einfach, als großer Überseedampfer unbeschadet durch eine<br />
enge Einfahrt in den Hafen einzulaufen. Die Pfosten der Hafeneinfahrt<br />
spielen diesmal zwei Kinder, die sich ca. ein Meter entfernt<br />
gegenüberstehen. Viele solcher Paare stehen verteilt im Raum. Nun wird<br />
ein weiteres Kinderpaar für folgende Rollen ausgewählt: Ein Kind spielt<br />
mit verbundenen Augen den Überseedampfer, der jedoch, um<br />
unbeschadet in den Hafen einlaufen zu können, einen kleinen, erfahrenen<br />
Lotsen braucht. Diesen spielt das zweite Kind, das den blinden Dampfer<br />
mit einem akustischen Signal (Klangschale, Klanghölzer, Triangel oder<br />
Pfeifzeichen) unbeschadet durch die Hafeneinfahrten d.h. zwischen den<br />
Kinderpaaren im Raum lotst. Berührt der Dampfer dabei ein Kind, also<br />
die Kaimauer, so muss er ausscheiden. Nun versucht ein neues Dampfer-<br />
Lotse-Paar sein Glück.<br />
Tipp: Je enger die Hafeneinfahrt, also je näher sich zwei Kinder<br />
gegenüberstehen, umso schwerer wird´s für den Dampfer und seinen<br />
Lotsen.<br />
Variante: Im Märchenwald stehen riesige Urwaldbaum-Paare im Raum,<br />
durch die der Zwerg die verwunschene, blinde Fee lotsen muss.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Fremdwahrnehmung, Aufmerksamkeit (P1)<br />
1 Augenbinde, 1 Klangsignal (z.B. Klangschale, Klanghölzer, Triangel, 2<br />
Teelöffel,...)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
Hand in Hand oder Rücken an Rücken P1.77<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder bewegen sich zur Musik im Raum. Bewegungsarten können<br />
sein: gehen, laufen, hüpfen, kriechen. Stoppt die Musik, begrüßen sich die<br />
Kinder auf unterschiedliche Weise. Diese können durch den Lehrer<br />
angesagt oder durch große Symbolkarten angezeigt werden<br />
Nach dem Spiel werden in einer ruhigen <strong>Phase</strong> die Empfindungen von<br />
den Kindern verbalisiert: „Ich fand am schönsten,...“, „Ich fühlte mich<br />
unwohl, als...“, „ich musste lachen, als...“<br />
Förderbereich<br />
Emotionsausdruck, Emotionssprache (P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Evtl. Symbolkarten, Musik & Abspielgerät<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Hoffmann/ von Lilienfeld-Toal/ Metz/ Kordelle-Elfner: STOPP – Kinder<br />
gehen gewaltfrei mit Konflikten um.<br />
41
<strong>Phase</strong> 2<br />
42
Sags mir P2.1<br />
Übungsbeschreibung Je zwei Teilnehmer sitzen sich gegenüber. In der ersten Runde hat der<br />
eine 1 min Zeit, den anderen zu beleidigen und zu beschimpfen. In der<br />
zweiten Runde geschieht dies umgekehrt. In der dritten Runde lobt der<br />
eine den anderen 1 min lang und in der vierten Runde wird er vom<br />
anderen gelobt. In einer Auswertungsphase kann darüber gesprochen<br />
werden, welche Gefühle hervorgerufen wurden und welche Aufgabe –<br />
Beleidigen oder Loben – einfacher umgesetzt werden konnte.<br />
Material /<br />
Förderbereich Somatische Marker, Emotionsregulationstrategien (P2, P4)<br />
Zielgruppe Klasse 4<br />
Literaturangabe<br />
Benner, T.: Cool bleiben statt zuschlagen! Bausteine zur<br />
Gewaltprävention 4.-8. Klasse. 2003. S.35.<br />
Geschichte: Elo der Elefant, der sich nicht mehr rot ärgern wollte P2.2<br />
Übungsbeschreibung Die Schüler sitzen im Stuhlkreis. Der Lehrer erzählt die Geschichte des<br />
Elefanten Elo. Besonders deutlich muss herausgehoben werden, dass Elo<br />
immer dann rot wird, wenn er sich ärgert. Zur Unterstützung und<br />
Veranschaulichung werden zur Geschichte passende Bilder gezeigt.<br />
Variante: Um eine Identifikation der Kinder mit dem Elefanten Elo zu<br />
unterstützen, kann die Geschichte durch eine Handpuppe erzählt werden.<br />
Die Handpuppe kann sich immer wieder direkt an die Kinder wenden und<br />
mit ihnen gemeinsam Lösungsvorschläge für „Elos Problem“ erarbeiten.<br />
Material<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kopiervorlage der Geschichte & Bilder zur Geschichte<br />
Somatische Marker, emotionale Prioritäten, Emotionsregulation,<br />
Emotionsregulationsstrategien, Problemlösungsstrategien (P2, P1, P3, P4)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 39-46.<br />
43
Massen-Sumo P2.3<br />
Übungsbeschreibung Alle Mitspieler befinden sich auf der Kampffläche und versuchen sich<br />
gegenseitig nach außen zu stoßen. Wer zuletzt noch innerhalb der<br />
Kampffläche steht, hat gewonnen.<br />
Im Anschluss werden den Schülern zu ihrer Körperwahrnehmung Fragen<br />
gestellt.<br />
Somatische Marker, Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Emotionsregulation,<br />
Förderbereich<br />
Problemlösungsstrategien, Handlungskonsequenzen (P2, P1, P3, P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Dörseln, G.: Judo. S. 6.<br />
Belgischer Reiterkampf P2.4<br />
Übungsbeschreibung Immer drei Kinder bilden Pferd und Reiter: Zwei Partner geben sich<br />
einander die Hände. Auf diesen Sattel setzt sich der Reiter. Mit einer<br />
Hand darf er sich an seinem Pferd festhalten, mit der anderen versucht er<br />
die Gegner aus dem Sattel zu ziehen.<br />
Im Anschluss werden die Schüler zu ihrer Körperwahrnehmung befragt.<br />
Somatische Marker, Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Emotionsregulation,<br />
Förderbereich<br />
Problemlösungsstrategien, Handlungskonsequenzen (P2, P1, P3, P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Dörseln, G.: Judo. S. 6.<br />
44
Socker P2.5<br />
Übungsbeschreibung Alle Kinder haben anstatt von Schuhen, an einem Fuß eine Socke an. Nun<br />
muß jeder versuchen, allen anderen die Socke auszuziehen und sie aus<br />
dem Spielfeld zu befördern. Man versucht die eigene Socke so lange wie<br />
möglich anzubehalten. Wer seine Socke verloren hat, muss das Spielfeld<br />
verlassen. Wer möchte, kann sic draußen wieder eine Socke anziehen und<br />
sich ins Getümmel stürzen.<br />
Variante: Das Spiel kann auch mit zwei Socken für jedes Kind gespielt<br />
werden.<br />
Emotionsregulation, Fremdwahrnehmung, Problemlösungsstrategien (P2,<br />
Förderbereich<br />
P1, P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Grundschule<br />
Hirsch, V.: Kampfkunst in der Schule. Übungen für den Sportunterricht in<br />
der Sekundarstufe. S. 13.<br />
Streiten: Streitmauer P2.6<br />
Übungsbeschreibung Es werden zwei Gruppen gebildet, die sich in zwei Reihen gegenüber<br />
stehen. Zwischen den Reihen wird mit einem Band eine Grenze/Mauer<br />
gezogen, die nicht übertreten werden darf. Zuerst darf die eine Gruppe die<br />
andere 15 bis 30 Sekunden lang beschimpfen. Die Beschimpften dürfen<br />
weder verbal noch körperlich darauf reagieren. Danach wird gewechselt.<br />
Nach dem Spiel sollte eine Auswertrunde stattfinden. Wie habt ihr euch<br />
gefühlt? War es schwer zu schimpfen? War es schwer beschimpft zu<br />
werden? Was habt ihr körperlich gespürt? (Herzschlag, Haut)<br />
Variante: Die Gruppen sollen verschiedene Lautstärken ausprobieren:<br />
Schreien, Flüstern, Zischen…. Es kann die Frage gestellt werden: Wie<br />
könnt ihr euch von Beschimpfungen ablenken?<br />
Somatische Marker, Emotionsausdruck, Emotionssprache,<br />
Förderbereich<br />
Emotionsregulation (P2, P1, P3)<br />
Material<br />
Band<br />
Zielgruppe Klasse 3 - 4<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 48.<br />
45
Ja und Nein – Zwiegespräch P2.7<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder gehen zu zweit zusammen und führen vor der Gruppe einen<br />
Ja-Nein-Dialog auf. Einer beginnt mit einer konkreten Aufforderung<br />
(“Komm mit ins Kino”), wechselt dann aber zu einem variantenreichen<br />
“Ja”, mit dem er den Anderen zu überzeugen versucht, während dieser<br />
seine ablehnenden Gefühle im “Nein” ausdrückt. Es sollen<br />
Gefühlsausdrücke, Modulationen und Körperhaltungen durchprobiert<br />
werden, die ein “Ja” oder ein “Nein” verstärken: schmeicheln, flehen,<br />
wütend aufstampfen, ängstlich flüstern, befehlend oder entschieden,<br />
ruhig, freudig, lahm sprechen.<br />
Entschlüsselung & Interpretation sozialer Hinweisreize,<br />
Förderbereich<br />
Emotionsausdruck, Emotionssprache (P2, P1)<br />
Material /<br />
Zielgruppe Klasse 3 - 4<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 50.<br />
Kreisimpuls P2.8<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder bilden einen Kreis. Eine Person dreht sich zum Nachbarn und<br />
sagt ein kurzes “Hallo!”. Der Angesprochene dreht sich selbst um und<br />
grüßt so den nächsten Nachbarn, dieser macht das Gleiche, usw. Der Gruß<br />
wandert einmal durch den Kreis. Verschiedene Impulse können<br />
weitergegeben werden: “Stopp!”, “Ja!”, “Nein!”, “Tschüss!”, “Das hast<br />
du gut gemacht!”, “Schön, dich zu sehen!”, “Fass mich nicht an!”, Gesten,<br />
Geräusche, in die Hände klatschen, mit dem Fuß aufstampfen,<br />
Gegenstände weiterreichen, Kombinationen aus verschiedenen Impulsen,<br />
etc.<br />
Entschlüsselung & Interpretation sozialer Hinweisreize, Selbst-/<br />
Förderbereich Fremdwahrnehmung, Emotionsausdruck, Handlungsalternativen (Aspekt<br />
Kontaktaufnahme), Gruppengefühl (P2, P1, P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Landschaftsverband Rheinland Dezernat Schulen und Jugend (Hrsg.):<br />
Anti-Gewalt- und Deeskalationstraining. Ein Kooperationsprojekt des<br />
Landschaftsverbandes Rheinland und der Universität zu Köln.<br />
Dokumentation der qualifizierten Langzeitfortbildung mit einem<br />
ausführlichen Methodenteil, 2004. S. 117.<br />
46
Welche Berührungen sind schön, welche nicht? P2.9<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder fertigen sich Körperumrisse an, und legen sie auf den Boden.<br />
Sie überlegen, welche Berührungen sie an welcher Stelle gerne haben und<br />
welche nicht. Für eine schöne Berührung nehmen sie einen grünen<br />
Klebepunkt und kleben ihn auf die entsprechende Körperstelle. Wenn sie<br />
wollen können sie die entsprechende Berührung dazu schreiben. Mit<br />
einem roten Klebepunkt markieren sie entsprechend die Stellen, wo<br />
Berührungen für sie unangenehm sind.<br />
Förderbereich Somatische Marker, Selbst-/ Fremdwahrnehmung (P2, P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
großes Papier für die Körperumrisse, rote und grüne Klebepunkte, Stifte<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 52.<br />
Parkbankspiel P2.10<br />
Übungsbeschreibung 4 Stühle werden nebeneinander zu einer Parkbank aufgestellt. Ein Kind<br />
setzt sich auf die Bank. Es tut so, als sei es im Park und genieße das<br />
Leben: ausruhen, den Vögeln zugucken usw. Ein weiteres Kind kommt<br />
und spricht das erste an: Wie viel Uhr ist es? Hast du mal was zu trinken?<br />
Darf ich Platz nehmen?... Jedes Kind überlegt sich vorher, was für ein<br />
“Störer” es sein will. Das erste Kind formuliert sein Wunsch, in Ruhe<br />
gelassen zu werden. Es kann dies auf höfliche Weise ausdrücken oder<br />
direkt und ohne große Umschweife. Der “Störer” lässt jedoch zunächst<br />
nicht locker, bis das erste Kind durch ein entschlossenes “Nein” oder eine<br />
klare Körpergeste für alle klar vermittelt, dass er eine Grenze setzt und<br />
nicht will, dass diese verletzt wird. Nun übernimmt der “Störer” die Rolle<br />
dessen, der seine Grenze setzen muss und ein weiterer Junge spielt den<br />
“Störer”. Alle Kinder sollten einmal beide Rollen übernommen haben. Es<br />
wäre sinnvoll, das Spiel auf Video aufzunehmen und es sich hinterher<br />
unter folgenden Gesichtspunkten anzuschauen:<br />
- Wem fiel es leicht oder schwer, eine Grenze zu setzen?<br />
- Wer hörte nicht auf zu stören, obwohl die Grenze längst klar<br />
überschritten wurde?<br />
Entschlüsselung & Interpretation sozialer Hinweisreize, Emotionssprache,<br />
Förderbereich Emotionsausdruck Emotionsregulation, Handlungsalternativen,<br />
Handlungskonsequenzen, Problemlösungstrategien (P2, P1, P3, P4)<br />
Material<br />
4 Stühle<br />
Zielgruppe Klasse 3 – 4 (modifiziert auch für Kindergarten und Klasse 1 – 2)<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 52.<br />
47
Das Gefühlepuzzle P2.11<br />
Übungsbeschreibung Der kindliche Alltag ist voller Erlebnisse, die verschiedene<br />
Gefühlsstimmungen hervorrufen; das ständige Auf und Ab der<br />
Stimmungen setzt sich wie ein Puzzlespiel aus vielen Gefühlsteilen<br />
zusammen<br />
Zu Spielbeginn wird ein Kind als Detektiv vor die Tür geschickt<br />
Unterdessen einigen sich die anderen Kinder auf eine Ereigniskette, z.B.:<br />
Ein Kind sitzt zufrieden spielend im Sandkasten, ein zweites kommt hinzu<br />
und schlägt es, das erste Kind weint und wird anschließend von einem<br />
dritten Kind getröstet<br />
Jeder Mitspieler entscheidet sich für ein Gefühl, das er darstellen möchte.<br />
Die Kinder verteilen sich wahllos im Raum<br />
Der Detektiv wird hereingerufen und erfährt vom Spielleiter: „Lieber<br />
Detektiv, ich brauche deine Hilfe! Diese Kinder haben irgendetwas erlebt,<br />
aber ich weiß nicht was. Wenn du sie mit dem Finger antippst, zeigen sie<br />
dir ihr Geheimnis. Bitte stell sie in eine richtige Erlebnisreihenfolge.“<br />
Tipp: Um anhand der Gestik und Mimik seiner Mitspieler die<br />
Ereigniskette zu rekonstruieren, braucht der Detektiv viel Konzentration.<br />
Für die erforderliche Ruhe sorgt der kleine Hinweis: „Bitte schweigt und<br />
verratet euer Geheimnis erst, wenn euch der Detektiv berührt.“ Bei großen<br />
Kindergruppen und komplexen Ereignisketten ist es ratsam, den Auftrag<br />
an zwei oder drei Detektive zu vergeben.<br />
Entschlüsselung & Interpretation sozialer Hinweisreize,<br />
Förderbereich<br />
Fremdwahrnehmung, Problemlösestrategien (P2, P1, P4)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
1 Stimmungswürfel (gibt es auch im Handel aus Holz zu kaufen)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
Die Zwillingstürme P2.12<br />
Übungsbeschreibung Hier gilt das Motto „Gemeinsam sind wir stark“: Die Kinder bilden Paare.<br />
Auf dem Boden liegen einige Bausteine verteilt. Aufgabe eines jeden<br />
Paares ist es, mit gegenseitiger Hilfe zwei gleich hohe Türme zu bauen.<br />
Einer der Spieler bekommt die Augen verbunden und muss nach<br />
Anweisung des sehenden Spielers den Turm so hoch wie möglich bauen.<br />
Ist das Ziel erreicht, wird gewechselt: Nun gibt der zuvor blinde Spieler<br />
seinem Mitspieler die Augenbinde und erteilt nun die Anweisungen für<br />
den zweiten Zwillingsturm, der neben dem ersten Turm in gleicher Höhe<br />
errichtet werden muss. Das Ziel ist erreicht, wenn beide Türme<br />
unbeschadet mit einer Querbrücke (z.B. längerer Baustein, Stock)<br />
verbunden werden können.<br />
Entschlüsselung & Interpretation sozialer Hinweisreize,<br />
Förderbereich<br />
Fremdwahrnehmung, Problemlösestrategien (P2, P1, P4)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Bausteine, Augenbinde<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
48
Mein Schätzchen P2.13<br />
Übungsbeschreibung Alle Kinder gehen mit Musikuntermalung durch den Raum. Dabei gucken<br />
sie sich heimlich ein Schätzchen - d.h. einen Mitspieler, den sie<br />
besonders schätzen – aus. Der Spielleiter erklärt: „Wenn die Musik stoppt,<br />
dann lauft ihr dreimal um euer Schätzchen herum. Wenn ihr euer<br />
Schätzchen umgarnt habt, meldet ihr euch. Wer aber euer Schätzchen ist,<br />
das bleibt für immer euer Geheimnis!“<br />
Tipp: Achtung: Schweigen ist oberstes Gebot! Nur wer es geschafft hat,<br />
dreimal um sein Schätzchen zu gehen, kann behaupten, es erfolgreich<br />
erobert zu haben. Da sicher mehrere Kinder dasselbe Schätzchen werden<br />
umkreisen wollen, entstehen witzige Situationen und Konstellationen.<br />
Dieser Stopptanz ermöglicht Kindern auf lustige Weise, ihre heimlichen<br />
Vorlieben für bestimmte Mitspieler auszudrücken, ohne sich dabei outen<br />
zu müssen.<br />
Reduzierung der Feindlichkeitswahrnehmung, Fremdwahrnehmung (P2,<br />
Förderbereich<br />
P1)<br />
Beschwingte Musik, z.B.: „Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere<br />
Material<br />
Liebe nicht...“<br />
Zielgruppe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
49
<strong>Phase</strong> 3<br />
50
Mein Traumkissen P3.1<br />
Übungsbeschreibung Jedes Kind bemalt eine unbedruckte Leinentasche mit dem gewünschten<br />
Traummotiv (z.B. Blumenwiese; Sternenhimmel). Nun wird die Tasche<br />
mit einem weichen Material gefüllt und zugenäht. Fertig ist das<br />
„Traumkissen am Griff“! Es kann jederzeit in einen anderen Gruppenoder<br />
Klassenraum mitgenommen werden. Und wenn alle müde aussehen,<br />
dann ist Traumzeit! „Holt schnell eure Traumkissen auf den Tisch und<br />
legt euren Kopf darauf. Schließt die Augen, atmet ganz ruhig und hängt<br />
euren wunderschönen Träumen nach.“<br />
Unbedruckte Baumwolltaschen, weiches Füllmaterial (Schaumstoff,<br />
Material<br />
Watte,…), Stoffmalfarbe, evtl. Meditationsmusik.<br />
Förderbereich<br />
Emotionsregulation, Entspannung (P3)<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Liebertz, C. : Das Schatzbuch Ganzheitlichen Lernens: Grundlagen,<br />
Methoden und Spiele für eine zukunftsweisende Erziehung. 1. Auflage,<br />
1999 Don Bosco Verlag, München. S.118.<br />
Bastelarbeit: Elo – unser Klassenelefant mit der dicken Haut P3.2<br />
Übungsbeschreibung Der Lehrer greift den Begriff der dicken Haut (aus der Geschichte „Elo,<br />
der Elefant…“) auf.<br />
Eine Überleitung macht den Kindern deutlich, dass sie auch eine dicke<br />
Haut brauchen – diese hilft ihnen, wenn sie sich ärgern.<br />
Dem Elefanten Elo wird stellvertretend für die Kinder eine dicke Haut<br />
gegeben. Die Kinder gestalten die dicke Haut des Elefanten als<br />
Gemeinschaftsarbeit, indem sie verschiedene Materialien<br />
zurechtschneiden und aufkleben.<br />
Kopiervorlage Elefant Elo (vergrößert auf DIN A3/ DIN A2),<br />
Material<br />
verschiedene Materialien für die dicke Haut (Lederreste, dicke Stoffreste),<br />
Bastelscheren und Kleber<br />
Förderbereich<br />
Emotionsregulationsstrategien, Emotionsregulation (P3)<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 47-48.<br />
51
Spießrutenlauf und cool bleiben P3.3<br />
Übungsbeschreibung Um das cool bleiben zu trainieren, soll jeder Schüler einen Spießrutenlauf<br />
durch ein Gasse hinter sich bringen.<br />
Gemeinsam sucht die Klasse nach Möglichkeiten der Provokation.<br />
Die Schüler stehen sich in Paaren im Abstand von ca. 3m gegenüber,<br />
sodass in der Mitte eine Gasse entsteht.<br />
Jeweils ein Schüler geht durch die Gasse und wird von den anderen<br />
Schülern beschimpft, angepöbelt, berührt, belästigt usw. Dabei versucht er<br />
cool zu bleiben, bis er am Ende der Gasse angelangt ist. Der Lehrer steht<br />
am Ende der Gasse und macht den einzelnen Schülern Mut und erinnert<br />
sie gegebenenfalls an einzelne Aspekte eines coolen Verhaltens.<br />
Material<br />
evtl. Auftragskarten zum Spießrutenlauf<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Emotionsregulation (P3)<br />
Grundschule (in abgewandelter Form auch Kindergarten)<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 94-95.<br />
Wer wird Häuptling? P3.4<br />
Übungsbeschreibung Zwei Kinder, evtl. zwei, die gerade nicht so besonders gut miteinander<br />
auskommen, dürfen um das Amt des Häuptlings wetteifern. Dabei hat<br />
aber jeder die Aufgabe, die Fähigkeiten des Kontrahenten anzupreisen.<br />
Wer das am besten kann – und die Mitschüler stimmen darüber ab – wird<br />
zwar selber nicht Häuptling, hat aber das Spiel gewonnen.<br />
Zielklärung, Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Empathiefähigkeit,<br />
Förderbereich<br />
Handlungsalternativen, Ergebniserwartung (P3, P1, P4, P5)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Bartl, A.: Spiele gegen Wut und Aggression. Oldenburg 1998, S. 10.<br />
52
Die Anti-Wut-Insel P3.5<br />
Übungsbeschreibung Alle Kinder dürfen von dem Platz auf der Welt erzählen, an dem sie am<br />
liebsten sind. Bei einem ist das vielleicht die Hängematte hinten im<br />
Garten oder ein geheimes „Lager“ auf dem Speicher. Die Kinder werden<br />
angeregt, sich möglichst viele Einzelheiten ihrer „Inseln“ ins Gedächtnis<br />
zurückzurufen. „Wie riecht es an diesem Ort?“ „Welche Geräusche kann<br />
man auf der Insel wahrnehmen?“ „Wer wohnt dort auch noch? (Ameisen,<br />
Möwen,...)“ Nach einer Zeit enormer Anspannung werden alle Kinder<br />
schnell wieder ruhiger, wenn man sie für kurze Zeit auf ihre Anti-Wut-<br />
Insel „beamt“ und sie sich dort für ein paar Minuten entspannen können.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Emotionsregulation (P3)<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Bartl, A.: Spiele gegen Wut und Aggression. Oldenburg 1998, S. 17.<br />
Die Friedensecke P3.6<br />
Übungsbeschreibung Ein Tisch mit zwei Stühlen an gegenüberliegenden Seiten wird zur<br />
Friedensecke, in der sich zwei Kinder, die sich gestritten haben, einander<br />
ganz laut die Meinung sagen dürfen. Jeder hat dazu genau eine Minute<br />
Zeit. Der „Gegner“ muss alle Beschimpfungen und Vorwürfe ohne<br />
Kommentar anhören und warten, bis die Minute vorbei ist und er an der<br />
Reihe ist.<br />
Variante: Beide Kontrahenten müssen so lange sitzen bleiben und über<br />
ihren „Gegner“ nachdenken, bis ihnen eine positive Eigenschaft des<br />
anderen einfällt. Wer zuerst etwas Positives über den anderen äußert,<br />
wartet aber geduldig ab, bis auch dem „Gegner“ eine gute Eigenschaft<br />
eingefallen ist.<br />
Emotionsregulation, Fremdwahrnehmung, Handlungsalternativen (P3, P1,<br />
Förderbereich<br />
P4)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Tisch, 2 Stühle<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Bartl, A.: Spiele gegen Wut und Aggression. Oldenburg 1998, S. 30.<br />
53
Das Duell P3.7<br />
Übungsbeschreibung Zwei Kinder, die richtig wütend aufeinander sind, stellen sich vor die<br />
Klasse und dürfen sich nach Herzenslust beschimpfen, jedoch ohne dabei<br />
auch nur einen hörbaren Pieps von sich zu geben. Sie dürfen einander<br />
hauen oder boxen, jedoch ohne den anderen zu berühren. Nach ein paar<br />
Minuten ist die schlimmste Wut verraucht und meistens stellt sich von<br />
selbst eine positive Stimmung ein, weil die Bewegungen einfach lustig<br />
aussehen und auch die Zuschauer lachen müssen.<br />
Förderbereich Emotionsregulation, Handlungsalternativen (P3, P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Bartl, A.: Spiele gegen Wut und Aggression. Oldenburg 1998, S. 38.<br />
Schatz verteidigen P3.8<br />
Übungsbeschreibung Vier Partner stellen sich dicht um einen Schatz auf (z.B. ein Ball) und<br />
umschließenden und verteidigen ihn mit ihren Körpern. Ein fünftes Kind<br />
versucht diesen Schatz zu rauben.<br />
Im Anschluss werden den Schülern zu ihrer Körperwahrnehmung Fragen<br />
gestellt.<br />
Emotionsregulation, Somatische Marker, Handlungskonsequenzen,<br />
Förderbereich<br />
Bewertung der Lösungsmöglichkeiten (P3, P2, P4, P5)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Dörseln, G.: Judo. S. 5.<br />
54
Kampf der Krebse P3.9<br />
Übungsbeschreibung Jeweils zwei Kinder verwandeln sich in „Krebse“. Dafür dürfen sie sich<br />
nur auf Händen und Füßen vorwärts bewegen; Arme, Beine und Bauch<br />
dürfen auf keinen Fall den Boden berühren. Nun hebt jedes der Kinder<br />
den rechten Fuß und versucht, den anderen „Krebs“ aus dem<br />
Gleichgewicht zu bringen, so dass dieser mit seinem rechten Fuß oder<br />
auch mit dem ganzen Körper wieder den Boden berührt.<br />
Hinweise: Zulässige Bewegungen sind Ziehen, Drücken, Ruckeln oder<br />
Ähnliches. Die Bewegungen dürfen mit den Händen oder dem Körper<br />
ausgeführt werden. Schlagen ist nicht erlaubt.<br />
Emotionsregulation, Somatische Marker, Selbst-/Fremdwahrnehmung,<br />
Förderbereich<br />
Handlungsalternativen, Handlungskonsequenzen (P3, P2, P1, P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Grundschule<br />
Hirsch, V.: Kampfkunst in der Schule. Übungen für den Sportunterricht in<br />
der Sekundarstufe. S. 14.<br />
Ballonschlacht P3.10<br />
Übungsbeschreibung Jedes Kind bekommt einen Luftballon. Die aufgepumpten oder<br />
aufgeblasenen Ballons werden mit Wutgesichtern bemalt und an kurzen<br />
Stöcken befestigt. Mit den „Luftballon-Wüterichen“ tragen die Kinder<br />
nun einen Kampf aus. Es spielen zwei Kinder gegeneinander. Das Spiel<br />
kann auch variiert werden. Alle Kinder spielen dann gegeneinander.<br />
Hinweis: Der Kampf darf wirklich nur zwischen den Ballons, nicht mit<br />
den Befestigungsstöcken geführt werden.<br />
Förderbereich Emotionsregulation, Handlungsalternativen (P3, P4)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Luftballons, Stöcke, Eddings<br />
Grundschule<br />
Hirsch, V.: Kampfkunst in der Schule. Übungen für den Sportunterricht in<br />
der Sekundarstufe. S. 15.<br />
55
Atemübung P3.11<br />
Übungsbeschreibung 1. Sonne und Schneemann<br />
Die Kinder stehen paarweise nebeneinander, eines ist die Sonne, eines der<br />
Schneemann. Wenn die Sonne aufgeht (Arme seitlich nach oben nehmen<br />
und einatmen), schmilzt der Schneemann und wird klein (Arme seitlich<br />
senken und ausatmen), schneit es wieder, wird der Schneemann wieder<br />
groß (aufrichten). Rollen wechseln.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
2. Holzhacken<br />
Mit beiden Händen das Beil über den Kopf heben (einatmen) und es tief<br />
hinabsausen lassen (ausatmen).<br />
Emotionsregulation, Entspannung (P3)<br />
Luftballons, Stöcke, Eddings<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Burow/Aßhauer/Hanewinkel: Fit und stark fürs Leben, S. 39.<br />
Sieh nach oben! P3.12<br />
Übungsbeschreibung Wer kennt sie nicht, die Augenblicke, in denen die Gefühle überborden<br />
und keinen klaren Gedanken mehr zulassen! Dann ist es höchste Zeit, den<br />
Blickwinkel zu ändern. Diese Übung hilft Kinder, sich unbemerkt und<br />
ohne viel Aufhebens abzureagieren.<br />
Der Spielleiter erklärt: „Heute verrate ich dir einen Zaubertrick! Wenn du<br />
mal so aufgeregt, so ängstlich oder so traurig bist, dass du an nichts<br />
anderes mehr denken kannst, dann richte deinen Kopf nach oben – ganz<br />
gleich, ob zum Himmel oder zur Zimmerdecke. Schau dir jede Kleinigkeit<br />
dort oben an und beschreibe so genau wie möglich, was du siehst, von den<br />
Wolkenformen bis hin zum kleinen Riss in der Decke. Wenn du zum<br />
Schluss den Blick senkst, wirst du bemerken, dass deine Gedanken wieder<br />
in eine Richtung gehen und sich deine Gefühle beruhigt haben.<br />
Tipp: Regen Sie die Kinder des Öfteren zu dieser Übung an. So lernen sie,<br />
ihre Gedanken auch in gefühlsmäßig aufgeladenen Situationen zu<br />
bündeln.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Emotionsregulation (P3)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
56
Kleine Schlange, häute Dich! P3.13<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder bilden Paare. Ein Kind liegt zugedeckt mit dem Bauch auf<br />
einer Matte. Das andere Kind sitzt daneben.<br />
Der Spielleiter erklärt: „Alle Kinder, die auf Matten liegen, schließen ihre<br />
Augen und verstecken ihren Kopf unter der Decke. Ihr wollt jetzt von<br />
niemandem gestört werden! Nun stellt euch etwas vor, wovor ihr euch<br />
fürchtet. Allmählich beginnt´s überall in eurem Bauch zu kribbeln und<br />
eure Muskeln spannen sich an und krampfen sich zusammen. Das<br />
Angstgefühl macht sich in euch bedrohlich breit. Plötzlich stößt es an eine<br />
Grenze, wo ein breitbeiniger Riese mit Riesenkräften steht. Laut und<br />
selbstsicher sagt er: Bis hierhin und nicht weiter! Die Angst geht erst<br />
einen Schritt, dann zwei, dann drei Schritte zurück. Langsam weicht sie<br />
Schritt für Schritt aus eurem Kopf und eurem Körper.<br />
Nun werdet ihr immer sicherer, das Kribbeln im Bauch verwandelt sich in<br />
ein wohliges warmes Gefühl und eure Muskeln werden weich und<br />
entspannt. Wenn ihr kein bisschen Angst mehr spürt, dann atmet tief ein<br />
und aus und hebt euren Kopf ein wenig. Dies ist das Zeichen für euren<br />
Mitspieler: Langsam und behutsam zieht er Stück für Stück eure Decke<br />
weg. Währenddessen versucht ihr jeden Zentimeter eures Körpers, der frei<br />
wird, zu dehnen und zu strecken. Wenn ihr ganz von der Decke befreit<br />
seid, dann öffnet langsam eure Augen und genießt das starke Gefühl in<br />
eurer neuen Haut.“<br />
Nun wechselt das Paar die Rollen und weiter geht´s!<br />
Tipp: Unterstützen Sie die Vorstellungskraft der Kinder; Zeigen Sie ihnen<br />
das Wunder der Häutung und des Schlüpfens in der Natur und im Zoo;<br />
Aus einer engen Knospe tritt eine prächtige Rose hervor, aus kleinen<br />
Larven und Kokons schlüpfen große Insekten, die Schlange befreit sich<br />
von ihrer alten Haut usw.<br />
Variante: Dieses Häutungsspiel ist auch bei Traurigkeit sehr sinnvoll; der<br />
Text muss entsprechend angepasst werden.<br />
Förderbereich<br />
Emotionsregulation (P3)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Bodenmatte, Decke<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004<br />
57
Die Waschmaschine Clementine P3.14<br />
Übungsbeschreibung Basteln Sie mit den Kindern eine Waschmaschinen-Attrappe aus Karton.<br />
Achten Sie darauf, dass die Waschmaschine oben oder vorne eine für die<br />
Kinder gut erreichbare Öffnung hat, durch die ein Kopf passt und die<br />
verschließbar ist.<br />
Dann erläutert der Spielleiter das Ritual: „Darf ich euch Clementine,<br />
unsere fleißige Waschmaschine, vorstellen. Sie wäscht dreckige Worte<br />
blütenrein sauber. Bevor wir in unseren Gruppenraum (bzw.<br />
Klassenraum) gehen, stecken diejenigen, die gerade Schimpfwörter auf<br />
der Zunge haben, den Kopf in die Waschmaschine. Dort könnt ihr nach<br />
Herzenslust eure Schimpfwörter hineinbrüllen. Das letzte Kind schließt<br />
rasch die Waschmaschinentür. Während wir im Raum sind, wäscht<br />
Clementine eure Schimpfwörter und am Ende könnt ihr euch ein weiches,<br />
zärtliches, liebes Wort mit nach Hause nehmen.“<br />
Tipp: Dieses kleine Ritual hat große Wirkung! Die Kinder nehmen es sehr<br />
ernst und haben viel Freude daran. Sollte doch mal ein Schimpfwort in<br />
der Gruppe fallen, das eigentlich in die Waschmaschine gehörte, hilft nur<br />
eins: Rausgehen und Clementine erneut den Waschauftrag erteilen!<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Emotionsregulation (P3)<br />
Karton, Kleber, evtl. Folie zum Beziehen<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
Ring frei für die Ringer P3.15<br />
Übungsbeschreibung Wer leicht in Wut gerät, kann sich bei diesem sportlichen Wettkampf<br />
abreagieren. Zunächst erläutert der Spielleiter den Kindern die<br />
Fairnessregeln: Schlagen, treten, beißen und kratzen verboten. Nur ringen<br />
erlaubt! Wer die Regeln missachtet, hat den Kampf sofort verloren.<br />
Nun treten die Ringkämpfer paarweise auf eine Weichbodenmatte. Beim<br />
Ertönen des Gongs beginnt die erste Runde. Gewinner ist derjenige, dem<br />
es als Erster gelingt, seinen Kontrahenten so auf die Matte zu werfen, dass<br />
beide Schultern die Matte berühren.<br />
Tipp: Mit diesem Ringkampf bieten Sie den aufgestauten Aggressionen<br />
der Kinder ein geeignetes Ventil. Bitte achten Sie darauf, dass die<br />
Ringkämpfer möglichst gleich stark sind.<br />
Variante: Eine lustige Variante bietet das Po-Duell: Die beiden<br />
Kontrahenten stehen in einem auf dem Boden markierten Kreis mit dem<br />
Rücken gegeneinander. Sie beugen sich so weit nach vorne, dass ihre Pos<br />
sich berühren. Nun versuchen beide sich gegenseitig mit voller Kraft aus<br />
dem Kreis zu drücken. Rasch weicht die Wut, und das Lachen ist<br />
garantiert.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Emotionsregulation (P3)<br />
1 Weichbodenmatte<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
58
Die Waage P3.16<br />
Übungsbeschreibung Im Gefühlsleben kommt es, wie so oft im Leben, auf die richtige Balance<br />
an! Bei dieser Entspannungsübung liegt das Ausbalancieren der<br />
Gefühlsstimmungen in den Händen des Kindes.<br />
Der Spielleiter erklärt: „ Stell dir vor, du wärest eine Waage und deine<br />
Hände wären Waagschalen. Nun schließ bitte die Augen und denke an<br />
etwas, was dir Sorgen macht. Lass alle damit negativen Gedanken und<br />
Empfindungen aufsteigen und in deine geballte rechte Faust fließen.<br />
Wenn du glaubst, dass alle Teile des negativen Gefühls in deiner rechten<br />
Faust angelangt sind, dann stell dir die Frage: Mit welchem positiven<br />
Gefühl könnte ich meine Waagschalen ausbalancieren? Lass nun all diese<br />
angenehmen Empfindungen in deine linke, flache Hand fließen. Verstärke<br />
das positive Gefühl, gib ihm Farbe, Klang, Größe, Gewicht, Temperatur<br />
und alles, was dir noch dazu einfällt. Öffne deine Augen erst, wenn sich<br />
deine rechte Faust zu einer flachen Hand öffnet und wenn beide Hände<br />
gleich schwer und entspannt sind. Bring deine Hände zueinander, lege sie<br />
behutsam auf deinen Bauch und atme tief ein und aus. Jetzt bist du mit<br />
deinen Gefühlen im Gleichgewicht.“<br />
Tipp: Es ist ratsam den Kindern vorher zu erläutern, was Pessimismus und<br />
Optimismus bedeuten. Welche Wirkung sie auf uns haben, wie schnell<br />
wir aus der Balance geraten. Hierzu eignet sich das Bild der Waage, deren<br />
Schalen ausbalanciert werden müssen, besonders gut.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Emotionsregulation, Entspannung, Motivation (P3)<br />
eine Weichbodenmatte<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
Die Mutmurmel P3.17<br />
Übungsbeschreibung Der Spielleiter legt jedem Kind, das sich unsicher fühlt, eine dicke<br />
Murmel in die Hand und sagt: „Das ist eine Mutmurmel. Sie verleiht<br />
Kraft und Zuversicht. Steckt sie in eure Hosentasche und nehmt sie<br />
überall mit. Immer wenn ihr unsicher seid, dann greift nach eurer<br />
Mutmurmel. Haltet sie so lange fest gedrückt in eurer Hand, bis ihr sie<br />
murmeln hört: „Du kannst viel, du kannst laufen, du kannst sprechen, du<br />
kannst pfeifen, und du hast Freunde!“<br />
Tipp: Bitte erklären Sie den Kindern unbedingt den Unterschied zwischen<br />
unberechtigten (irrationalen) und berechtigten Ängsten, die<br />
überlebenswichtig sind. So empfindet ein Kind beispielsweise die<br />
berechtigte Vorsicht, einen fremden Menschen auf der Straße<br />
anzusprechen. Wenn die Kinder älter werden und so manche irrationale<br />
Angst verlieren, dann sollten sie die wichtige Entdeckung machen, dass<br />
sie die Mutmurmel nicht mehr benötigen. Nun kann sie in eine Schachtel<br />
zu Erinnerung gelegt werden.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Emotionsregulation (P3)<br />
große Murmeln<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
59
Sesam öffne dich! P3.18<br />
Übungsbeschreibung Ein Geheimnis zu haben ist spannend und verursacht ein freudiges<br />
Kribbeln im Bauch. Diese Spannung auszuhalten, ohne sie sofort mit<br />
jemanden zu teilen, fällt nicht nur Kindern schwer. Die Kinder sitzen im<br />
Kreis, in der Kreismitte steht eine kleine glitzernde Schatztruhe. Große<br />
Neugierde macht sich breit und jedes Kind möchte wissen, welcher<br />
Schatz darin verborgen ist. Die Spannung steigt. Nacheinander darf nun<br />
jedes Kind einen Blick in die Schatztruhe werden. Aber Achtung, alles ist<br />
streng geheim! Mit geheimnisvoller Miene gehen die Kinder auf ihren<br />
Platz zurück, bis auch das letzte Kind das Geheimnis kennt. Endlich auf<br />
das Kommando: „Sesam öffne dich!“ verraten alle laut rufend das<br />
Geheimnis.<br />
Tipp: Aus einem unscheinbaren Schuhkarton kann mit ein wenig<br />
Phantasie und viel Glitzer rasch eine wundervolle Schatztruhe entstehen.<br />
Sie könnte folgende Schätze enthalten: kleines Stofftier, glitzernder Stein,<br />
witziges Foto oder eine geheime Botschaft. Achten Sie darauf, dass die<br />
Spannung vor dem ersten Öffnen des Schatzkästchens einige Minuten<br />
anhält. Denn so lernen die Kinder, ihre Impulse zu kontrollieren.<br />
Besonders reizvoll ist das Schatzkästchen, wenn es mit einem Schlüssel<br />
verschlossen werden kann. Erzählen oder lesen Sie den Kinder das<br />
orientalische Märchen „Ali Baba und die 40 Räuber“ mit dem<br />
Zauberspruch „Sesam öffne dich!“ vor.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Emotionsregulation, Impulskontrolle (P3)<br />
kleine Schatztruhe mit Schätzen, z.B. glitzernder Stein, kleines Stofftier,<br />
witziges Foto, geheime Botschaft<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
60
Lasst uns alle... P3.19<br />
Übungsbeschreibung Alle Kinder gehen durch den Raum und wer immer Lust hat ruft: „Lasst<br />
uns alle (z.B.) Kängurus sein.“ Die Verhaltensvorgaben des Ansagers sind<br />
für alle verbindlich. Die anderen Kinder rufen „Au, jaaa!“ Sie hüpfen<br />
solange als Kängurus durch den Raum, bis ein anderes Kind einen neuen<br />
Spielvorschlag ausruft. Die aufeinander folgenden Vorschläge können<br />
auch als Geschichte verknüpft werden z.B. „Lasst uns alle Giraffen sein!“<br />
– „Lasst uns alle lange Hälse machen!“ – „Lasst uns alle an der<br />
Wasserstelle trinken!“ usw. Um ein chaotisches Dazwischenrufen zu<br />
vermeiden, gilt die Regel: Jedes Kind darf nur einmal einen Vorschlag<br />
machen. Dabei darf es kein anderes Kind unterbrechen oder seinen<br />
Vorschlag gleichzeitig mit einem anderen Kind ausrufen. Daher erklärt<br />
der Spielleiter: „Geht aufmerksam durch den Raum und beobachtet, ob<br />
eure Mitspieler jetzt einen Vorschlag ausrufen könnten.“<br />
Tipp: In diesem Spiel kann jedes Kind Einfluss auf den Spielverlauf nehmen<br />
und trainiert dabei seine Impulskontrolle. Damit die Kinder nicht zu rasch<br />
ihre Vorschläge einbringen, sollte der Spielleiter eine Mindestzeitvorgabe<br />
von ca. 20 Sekunden machen. Innerlich zählen die Kinder langsam bis 20<br />
und wählen dann geschickt den Zeitpunkt ihres Einsatzes.<br />
Variante: Eine andere Möglichkeit, um die Ausgewogenheit des<br />
Spielverlaufs zu garantieren: In der Raummitte steht ein Stuhl, auf den nur<br />
der Bestimmer, also das rufende Kind, steigen darf, um seinen Vorschlag zu<br />
verkünden.<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Emotionsregulation, Impulskontrolle (P3)<br />
evtl. 1 Stuhl<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
61
<strong>Phase</strong> 4<br />
62
Radlager P4.1<br />
Übungsbeschreibung Die Gruppe bildet zwei Stuhlkreise mit gleich vielen Stühlen – einen<br />
inneren und einen äußeren. Der äußere Stuhlkreis ist nach innen gerichtet,<br />
der innere nach außen, sodass immer ein Schüler des äußeren Stuhlkreises<br />
einem des inneren Stuhlkreises gegenüber sitzt. Die beiden gegenüber<br />
sitzenden Schüler haben nun die Aufgabe, in einer festgelegten Zeit<br />
miteinander über ein Gesprächsthema zu reden: Der Schüler des äußeren<br />
Stuhlkreises erzählt und der Schüler des inneren Stuhlkreises hört aktiv<br />
zu. Nach dem ersten Gespräch rücken alle Schüler des äußeren<br />
Stuhlkreises im Uhrzeigersinn einen Platz weiter, sodass sich neue<br />
Gesprächspartner gegenüber sitzen. Diese reden anschließend über ein<br />
neues Thema, wobei nun der Schüler des inneren Stuhlkreises erzählt und<br />
der des äußeren Stuhlkreises aktiv zuhört. Danach werden wieder die<br />
Plätze gewechselt usw. Die einzelnen Gespräche sind immer gleich lang<br />
(1 bis 2 min).<br />
Mögliche Gesprächsthemen:<br />
1. Was hast du am letzten Wochenende gemacht?<br />
2. Was gefällt dir in deiner Klasse, was stört dich in deiner Klasse?<br />
3. Was würdest du am liebsten tun, wenn du 1 Million Euro<br />
gewinnen würdest?<br />
4. Was machst du, wenn du von der Schule nach Hause kommst?<br />
In einer Abschlussrunde berichten die Schüler über ihre Erfahrungen.<br />
Material /<br />
Förderbereich Handlungsalternativen, Emotionssprache (P4, P1)<br />
Zielgruppe Klasse 3-4<br />
Literaturangabe<br />
Benner, T.: Cool bleiben statt zuschlagen! Bausteine zur<br />
Gewaltprävention 4.-8. Klasse. 2003. S.33.<br />
Das Sonnenbänkchen P4.2<br />
Übungsbeschreibung Drei nebeneinander stehende Stühle, auf deren Sitzfläche ein gelbes Tuch<br />
liegt, bilden das<br />
„Sonnenbänkchen“. Darauf nehmen drei Kinder Platz. „Auf dem<br />
Sonnenbänkchen könnt ihr ganz viel Kraft für den Tag tanken. Mehrere<br />
Kinder aus der Gruppe werden jedem von euch etwas Liebes ins Ohr<br />
flüstern. Genießt diese kleinen Komplimente und nehmt sie in euch auf.“<br />
Material<br />
gelbes Tuch<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Handlungsalternativen (P4)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Liebertz, C.: Das Schatzbuch Ganzheitlichen Lernens: Grundlagen,<br />
Methoden und Spiele für eine zukunftsweisende Erziehung. 1. Auflage,<br />
1999 Don Bosco Verlag, München. S.162.<br />
63
Auf Kriegsfuß! P4.3<br />
Übungsbeschreibung Bei einem akuten Streit fungiert ein Handgroßer Schaumstoffball als<br />
„Schlichtball“: Nur wer den Schlichtball in der Hand hält, darf reden. Alle<br />
anderen Streithähne hören zu. Wer seine Meinung gesagt hat, reicht den<br />
Ball an den nächsten weiter. Die Kinder lernen so, wichtige<br />
Kommunikationsregeln einzuhalten.<br />
Material<br />
Bei länger anhaltenden Streitfällen und negativen Stimmungen sollten sie<br />
das „Kriegsbeil“ ausgraben. Ziehen sie demonstrativ einen Hammer aus<br />
Plastik hervor: „ So, nun reicht´s - ich beobachte schon seit Wochen, dass<br />
Lisa und Tim sich unentwegt hänseln und streiten. Für euch beide ist das<br />
Kriegsbeil jetzt ausgegraben. Seht zu, dass es ganz schnell und feierlich<br />
wieder begraben werden kann!“ Von nun an liegt das Kriegsbeil für alle<br />
sichtbar im Raum. Beide Streithähne müssen selbständig<br />
Problemlösungswege finden, um wieder ein positives Miteinander<br />
herzustellen, ob durch Gespräche, Spiele oder gemeinsame<br />
Unternehmungen. Wenn beide Kinder glauben, das Ziel erreicht zu haben,<br />
verkünden sie: „unser Kriegsbeil kann begraben werden.“ Nun feiern alle<br />
Kinder diese frohe Botschaft.<br />
Softball, Schaumstoffbeil<br />
Förderbereich Handlungsalternativen, Zielklärung (P4, P3)<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Liebertz, C.: Das Schatzbuch Ganzheitlichen Lernens: Grundlagen,<br />
Methoden und Spiele für eine zukunftsweisende Erziehung. 1. Auflage,<br />
1999 Don Bosco Verlag, München. S.164.<br />
Rollenspiel: Die Zauberhand P4.4<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder spielen kleine Szenen aus dem Alltag, in denen ein Kind<br />
bedrängt, bedroht oder geärgert wird.<br />
Die Szenen enden mit dem Einsatz der Zauberhand: Das bedrohte Kind<br />
zieht eine Zauberhand aus der Tasche und ruft „Stopp“.<br />
Die anderen Kinder reagieren auf das „Stopp“ und hören auf.<br />
Die Kinder beschreiben in einem anschließenden Gespräch die Situation,<br />
in der ein Kind das Recht hat, „Stopp“ zu rufen und die Zauberhand<br />
einzusetzen: Wenn es sich bedroht fühlt und Angst bekommt. Die<br />
Voraussetzung ist, dass das Kind nicht selbst die anderen provoziert hat.<br />
Material<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
die Zauberhand (aus Pappe oder als Handschuh)<br />
Handlungsalternativen, Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Entschlüsselung &<br />
Interpretation sozialer Hinweisreize (P4, P1, P2)<br />
Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 55.<br />
64
Verhaltenstraining: Wenn jemand stopp sagt, bleibe ich weg P4.5<br />
Übungsbeschreibung Die Klasse wird in zwei Gruppen geteilt. Die Kinder stellen sich in zwei<br />
Reihen gegenüber auf. Der Abstand sollte 5-6 Meter betragen.<br />
Ein Kind läuft in einer bestimmten Körperhaltung (wie angesagt - z.B.<br />
langsam und mit nettem Gesichtsausdruck oder wütend und aggressiv) auf<br />
seinen Gegenüber in der anderen Reihe zu. Sobald das andere Kind sich<br />
nicht mehr wohl fühlt ruft es laut „Stopp“ und zeigt seine Stopp-Hand.<br />
Das andere Kind muss sofort stehen bleiben. Beide sollen die Situation<br />
einen Moment auf sich wirken lassen (Augenkontakt).<br />
Danach geht das Kind, das sich genähert hat auf seine Ausgangsposition<br />
zurück und das nächste Paar ist an der Reihe.<br />
Material<br />
Stopp-Hände<br />
Förderbereich Handlungsalternativen, Selbst-/ Fremdwahrnehmung (P4, P1)<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 60.<br />
Malen zu Musik P4.6<br />
Übungsbeschreibung Die Schüler erhalten ein großes Blatt Papier.<br />
Nacheinander werden verschiedene Musikstücke vorgespielt. Die Kinder<br />
lassen die Musik zunächst auf sich wirken. Der Lehrer gibt dazu anfangs<br />
eine Anleitung: „Schließe die Augen. Was siehst du in deinem Kopf,<br />
wenn du die Musik hörst? ...“<br />
Im nächsten Schritt bringen die Schüler die Musik auf das Papier.<br />
Am Ende sucht sich jedes Kind eines seiner Bilder aus und äußert sich<br />
dazu.<br />
Beachte: Es sollten nicht mehr als sechs Musikstücke gespielt werden.<br />
Wasserfarben eignen sich am besten, weil sie das Schwingen und<br />
großzügige Malen besonders gut ermöglichen.<br />
Material<br />
Musik, DIN A3-Papier, Malutensilien<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Selbst-/ Fremdwahrnehmung (P4)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 64.<br />
65
Standpunkte P4.7<br />
Übungsbeschreibung Die Schüler bilden einen Stuhlkreis. Vier Stühle werden so in die Mitte<br />
des Raumes gestellt, dass jeder der Stühle zu einer anderen Wand zeigt<br />
(Rückenlehne an Rückenlehne). Vier Freiwillige nehmen auf den Stühlen<br />
Platz. Die vier werden gebeten, weder nach rechts noch nach links zu<br />
schauen und dann nacheinander zu schildern, was sie sehen. Die<br />
restlichen Schüler sind Beobachter.<br />
Fragen für die Beobachter:<br />
- Was haben die einzelnen Schüler beschrieben?<br />
- Wer von diesen Schülern hat den gesamten Klassenraum<br />
beschrieben?<br />
- Wen müsste ich fragen, wenn ich wissen wollte, wie es in eurem<br />
Klassenraum aussieht?<br />
- Kennt ihr eigene Erlebnisse, wo ihr euch nicht darüber einigen<br />
konntet, wer die richtige Sichtweise hatte?<br />
Variante: Die Übung kann auch mit zwei Stühlen und entsprechend nur<br />
zwei Blickrichtungen durchgeführt werden.<br />
Material<br />
Dekoration für die Wetterecken<br />
Förderbereich Kognitive Perspektivübernahme, Aufmerksamkeitsförderung (P4, P1)<br />
Zielgruppe Klasse 2 – 4<br />
Literaturangabe<br />
Benner, T.: Cool bleiben statt zuschlagen! Bausteine zur<br />
Gewaltprävention 4.-8. Klasse. 2003. S.36.<br />
Mein schlimmstes Schimpfwort sage ich nur leise P4.8<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen im Kreis.<br />
Jedes Kind soll sich ein Schimpfwort überlegen. Es sollte ein<br />
Schimpfwort sein, welches das betreffende Kind besonders schlimm<br />
findet; ein Schimpfwort, das ihm besonders weh tut.<br />
Um eine ernsthafte Auseinandersetzung zu ermöglichen, wird vereinbar,<br />
dass niemand über die genannten Wörter lachen darf.<br />
Da geflüsterte Worte bewusster gesprochen werden, wird das<br />
Schimpfwort nur leise gesagt.<br />
Der Lehrer schreibt das genannte Wort auf ein Blatt Papier.<br />
Am Schluss wird das Papier aus dem Klassenraum verbannt.<br />
Material<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Ein großes Blatt Papier<br />
Handlungsalternativen, Emotionsregulation, Emotionssprache (P4, P2,<br />
P1)<br />
Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002):<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 65.<br />
66
Wutlied: Wenn ich manchmal wütend bin P4.9<br />
Übungsbeschreibung Gemeinsam lernt die Klasse das Wutlied kennen und singt es zusammen.<br />
Das Thema Wut kann somit ritualisiert und jederzeit schnell wieder<br />
aufgegriffen werden. Des Weiteren bringt das Lied den<br />
gemeinschaftlichen Charakter der Thematik zum Ausdruck.<br />
Beachte: Zum Thema Wut gibt es eine Vielzahl an Liedern und Texten,<br />
die sich für eine derartige Ritualisierung eignen, z.B.:<br />
- „Wenn ich glücklich bin“, Text und Melodie: Klaus W. Hoffmann,<br />
Quartett Lieder heute, Ernst Klett Schulbuchverlag, GmbH,<br />
Stuttgart 1974, S. 75.<br />
- „Lass doch den Kopf nicht hängen“, Text: Jürgen Schöntges,<br />
Quartett Lieder heute, Ernst Klett Schulbuchverlag GmbH,<br />
Stuttgart 1974, S. 74.<br />
Material<br />
Liedtext mit Noten<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Emotionsregulationsstrategien (P4)<br />
Kindergarten und Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002):<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 85-86.<br />
Schimpfwörter tun weh - wie reagiere ich? P4.10<br />
Übungsbeschreibung Nacheinander nennen die Kinder ein besonders schlimmes Schimpfwort,<br />
das sachlich besprochen und geklärt wird. Dabei kann das Gespräch wie<br />
folgt ablaufen:<br />
Hurensohn - was ist das? Trifft es auf ein Kind in der Klasse zu? Nein?<br />
Dann sagt der Beschimpfer die Unwahrheit. Dann interessiert es mich<br />
auch nicht.<br />
Gemeinsam werden die Reaktionen auf Provokationen allgemein bzw.<br />
Schimpfwörter gesammelt. Wie kann ich reagieren? Wie verhalte ich<br />
mich, dass es mir gut geht?<br />
Vom Lehrer werden die Wörter auf Karten geschrieben. Diese werden<br />
aufbewahrt und am Ende des Tages gemeinsam vernichtet.<br />
Material<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Wortkarten für die Schimpfwörter<br />
Problemlösungsstrategien, Selbstwahrnehmung,<br />
Emotionsregulationsstrategien (P4, P1, P3)<br />
Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002):<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 90.<br />
67
Vernichten von Schimpfwörtern P4.11<br />
Übungsbeschreibung<br />
Jeder Schüler erhält „sein“ Schimpfwort, zerreißt es und wirft es weg.<br />
Damit werden alle Schimpfwörter symbolisch aus der Klasse verbannt.<br />
Material<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Schimpfwortkarten, die zuvor mit den Kindern erstellt wurden<br />
Handlungsalternativen, Selbstwahrnehmung (P4)<br />
Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002):<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 96.<br />
Ohne Schimpfwörter sage ich es so P4.12<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen im Kreis. Der Lehrer und ein Kind, das vorher<br />
eingeweiht wurde, spielen mehrere Szenen aus dem Schulalltag vor (s.<br />
Kopiervorlage).<br />
Die Szenen werden einmal mit aggressiver Stimme und Inhalt vorgespielt,<br />
und ein weiteres Mal wird die inhaltlich gleiche Aussage mit freundlicher,<br />
bestimmter Stimme vorgetragen.<br />
Als Lehrer sollte man dabei immer ein Kind spielen.<br />
Nach jeder Szene wird besprochen, wie sie auf die Kinder gewirkt hat.<br />
Dabei sollten folgende Frage angesprochen werden:<br />
• Bei welcher Anrede fühlt ihr Euch besser?<br />
• Wie kommt man eher ans Ziel?<br />
• Wie geht eine Situation weiter, in der aggressiv miteinander<br />
gesprochen wird?<br />
• Wie endet eine Szene, in der eine Forderung freundlich, aber<br />
bestimmt geäußert wird?<br />
Beachte: In Klassen, in denen ein gutes Klima herrscht, können Kinder<br />
auch unvorbereitet von dem Lehrer mit den Szenen konfrontiert werden.<br />
Dabei muss jedoch deutlich werden, dass es sich um gespielte Szenen<br />
handelt und der Inhalt nichts mit den betreffenden Schülern zu tun hat.<br />
Ein weiterer Schritt kann ein Nachspielen dieser oder ergänzender Szenen<br />
sein, in denen die Kinder das freundlich bestimmte Auftreten und Äußern<br />
üben können. Im Schulalltag passieren jeden Tag mehrere solcher Szenen.<br />
Diese kann man immer wieder aufgreifen und sofort umsetzen lassen,<br />
sodass die Kinder nach einiger Zeit ein Gespür für die Art der<br />
Formulierung bekommen.<br />
Material<br />
Kopiervorlage: Ohne Schimpfwörter sage ich es so<br />
Förderbereich Handlungsalternativen, Emotionsausdruck (P4, P1)<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Grundschule<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002):<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 68.<br />
68
Verhaltenstraining: Ich sage Stopp! P4.13<br />
Übungsbeschreibung Zunächst wird festgelegt, wie das Stoppzeichen gegeben wird: eine oder<br />
beide Hände abwehrend nach vorne halten, gerade stehen, laut „Stopp“<br />
sagen usw.<br />
Die Klasse wird in zwei Gruppen geteilt. Es werden zwei Reihen gebildet.<br />
Jeweils zwei Kinder stehen sich im Abstand von etwa 6 Metern<br />
gegenüber.<br />
Der Lehrer gibt für jedes Paar folgende Aktionsanweisungen vor:<br />
„Gehe mit/ ohne Blickkontakt, langsam/schnell, hektisch/cool,<br />
aggressiv/freundlich, mit bösem/lächelnden Gesicht… auf deinen Partner<br />
zu.“<br />
Einer der beiden läuft langsam in einer vorgegebenen Körperhaltung auf<br />
das andere Kind zu. Sobald das stehende Kind deutlich „Stopp“ sagt, und<br />
dazu eine klare Geste macht, bleibt das Kind sofort stehen.<br />
Die stehenden Kinder sollen in dem Moment „Stopp“ sagen, wenn sie das<br />
Gefühl haben, dass sie einen für sie noch angenehmen Abstand zum<br />
Gegenüber haben. Beide sollen die Situation einen Moment auf sich<br />
wirken lassen (Augenkontakt).<br />
Danach geht das Kind, das sich bewegte, wieder in seine<br />
Ausgangsposition zurück und das nächste Paar ist an der Reihe.<br />
Material /<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe Klasse 4<br />
Literaturangabe<br />
Handlungsalternativen, Selbst-/ Fremdwahrnehmung, Entschlüsselung &<br />
Interpretation sozialer Hinweisreize (P4, P1, P2)<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002):<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 109.<br />
69
Loben und Schimpfen P4.14<br />
Übungsbeschreibung Beim Loben kommt jedes Kind einmal an die Reihe. Die anderen müssen<br />
sich etwas einfallen lassen, was der jenige besonders gut kann oder eine<br />
positive Eigenschaft an ihm finden.<br />
Danach werden von der ganzen Gruppe gemeinsam Schimpfwörter<br />
gesammelt und dann die folgenden Fragen besprochen:<br />
- Was bedeuten diese Wörter eigentlich?<br />
- Wann benutzt du sie?<br />
- Wie fühlst du dich, wenn du dieses Wort zu jemand anderem<br />
sagst?<br />
- Wie fühlst du dich, wenn ein anderer dich so nennt?<br />
- Was sind für dich besonders schlimme Schimpfwörter, welche<br />
sind weniger schlimm?<br />
- Empfinden alle dieselben Schimpfwörter als besonders schlimm?<br />
Material /<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Problemlösestrategien, Handlungsalternativen (P4)<br />
Klasse 4 (modifiziert auch Kindergarten)<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002):<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 124.<br />
Wer bekommt was? P4.15<br />
Übungsbeschreibung Jeweils zwei Kinder setzten sich gegenüber und erhalten eine Serviette,<br />
auf der ein Keks liegt. Sie dürfen den Keks noch nicht anfassen.<br />
Den Kindern wird gesagt, dass der Lehrer ihnen Kekse geben will. Dabei<br />
gibt es jedoch ein Problem: es gibt nur einen Keks für je zwei Kinder.<br />
Folgende Regel wird erklärt: „Den Keks könnt ihr nur bekommen, wenn<br />
euer Partner ihn euch gibt. Ihr dürft ihn nicht einfach selbst nehmen.“<br />
Nun können die Paare beginnen. Die Kinder können unterschiedlich<br />
reagieren. Das Kind, das einen Keks erhält kann:<br />
- Den Keks sofort aufessen<br />
- den Keks nehmen, halbieren und eine Hälfte an das Kind<br />
zurückgeben, das ihm den Keks gegeben hat.<br />
- Den Keks nach langwierigen Verhandlungen zurückgeben.<br />
Sobald sich alle Kinder einigen konnten, erhalten sie überraschend einen<br />
zweiten Keks. Auch diesen Keks gilt es nach denselben Regeln zu<br />
verteilen.<br />
In einer anschließenden Reflexion werden folgende Fragen geklärt:<br />
- wie konntet ihr euch einigen?<br />
- Wie habt ihr das Problem gelöst?<br />
Material<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe Klasse 3 – 4<br />
Literaturangabe<br />
für jedes Kind einen Keks, Servietten.<br />
Problemlösestrategien, Empathiefähigkeit, kognitive<br />
Perspektivübernahme, Zielklärung, Handlungskonsequenzen (P4, P3)<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002):<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 113.<br />
70
Rollenspiele: Ich habe ein Problem… P4.16<br />
Übungsbeschreibung In Partnerarbeit stellen die Schüler jeweils eine Streitsituation im<br />
Rollenspiel dar.<br />
Mit Hilfe ihres Leporellos führen sie ein entsprechendes<br />
Problemgespräch.<br />
Die Schüler achten dabei auf die genaue Einhaltung der<br />
Gesprächsschritte. Gemeinsam kommen sie zu einer Lösung, die für beide<br />
Konfliktparteien akzeptabel ist.<br />
Anschließend werden die Rollen getauscht und der andere beginnt das<br />
Problemgespräch.<br />
Zur Präsentation und Ergebnissicherung spielen einzelne Paare ihre<br />
Streitsituationen mit Problemgespräch vor.<br />
Zum Abschluss werden folgende Fragen geklärt:<br />
- Habt ihr Lösungen für euren Streit gefunden, oder gab es<br />
Probleme?<br />
- Wie habt ihr euch während des Gespräches gefühlt?<br />
- Könnt ihr euch vorstellen, das Gespräch in Zukunft zu verwenden?<br />
Kann es euch eine Hilfe sein?<br />
Material<br />
Kopiervorlage: Streitsituationen zum Rollenspiel<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Problemlösestrategien, Handlungsalternativen (P4)<br />
Klasse 4 (modifiziert auch Kindergarten)<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002):<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 124.<br />
71
Der Friedenstisch P4.17<br />
Übungsbeschreibung Ein Laken oder eine Tischdecke wird in die Mitte der Kreisrunde gelegt<br />
und den Kindern als „unser Friedenstisch“ vorgestellt. Die Kinder sollen<br />
vorab überlegen, welche Forman von Streitigkeiten oder Konflikten es<br />
gibt. Zu Beginn kann die Lehrerin oder Erzieherin selbst einige Konflikte<br />
vortragen. Die Kinder könnten zum Beispiel gefragt werden: wie fühlt<br />
man sich, wenn man mit jemandem streitet? Was kann dann alles<br />
passieren?<br />
Ein Spielzeug wird in die Mitte des Tuches gelegt.<br />
Die Kinder sollen sich jetzt vorstellen, dass zwei aus der Gruppe<br />
gleichzeitig mit dem Spielzeug spielen wollen. Dann werden sie dazu<br />
befragt, welche Lösungen ihnen für das Problem einfallen. Keiner von<br />
beiden darf das Spielzeug nehmen, bevor nicht eine gemeinsame Lösung<br />
erzielt worden ist.<br />
Nach der Diskussion wird das Tuch bemalt und jedes Kind schreibt seinen<br />
Namen darauf. Wenn in Zukunft irgendwelche Streitigkeiten entstehen,<br />
kann das Tuch wiederum als Friedenstisch eingesetzt werden.<br />
Material<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Laken oder Tischdecke, beliebtes Spielzeug, Filzstifte<br />
Zielklärung, Problemlösungsstrategien, Bewertung der<br />
Lösungsmöglichkeiten (P4)<br />
Klasse 2 – 4 (vereinfacht auch für Kindergarten)<br />
Lisner, S.: Arbeitsmappe: Der wütende Willi. Gefühle erkunden und<br />
Aggressionen abbauen. Verlag an der Ruhr 1996. S.34.<br />
Die Wundertüten zu Langeweile P4.18<br />
Übungsbeschreibung Jedes Kind erhält von der Leiterin eine vorbereitete Wundertüte und fünf<br />
kleine Zettel. Es werden Paare gebildet. Jedes Kind stellt an seinen<br />
Partner die Frage: „Was machst du, wenn dir langweilig ist?“<br />
Der Partner antwortet und der Fragende schreibt die Antworten auf die<br />
Zettel und füllt damit seine Wundertüte. Danach findet ein Wechsel statt<br />
und das andere Kind wiederholt das Obengenannte. Zum Schluss hat<br />
jedes Kind eine gefüllte Wundertüte in der Hand.<br />
Variante: Im Anschluss stellt die Lehrerin einen Karton mit zwei<br />
getrennten Kammern in die Mitte des Kreises. Jedes Kind kann nun seine<br />
beschriebenen Zettel nach Aktivität und Passivität ordnen und in den<br />
Karton legen. Nachdem ein Kind seine Zettel geordnet hat, nimmt es sie<br />
wieder aus dem Karton und legt sie zurück in die Wundertüte. Danach<br />
ordnen das nächste Kind seine Zettel. Wundertüten können mit nach<br />
Hause genommen werden.<br />
Problemlösungsstrategien, Handlungsalternativen, Selbstwahrnehmung<br />
Förderbereich<br />
(P4, P1)<br />
Material<br />
Zielgruppe Klasse 3 – 4<br />
Literaturangabe<br />
Wundertüten, Zettel, Stifte, Karton<br />
Das kleine ich bin Ich. Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention für<br />
Grundschulen. S. 39.<br />
72
Kreisgespräch zum Thema Liebe P4.19<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder sitzen im Kreis. Die Lehrerin legt ein Plakat in die Kreismitte<br />
auf dem folgende Satzanfänge stehen:<br />
- Ich mag an dir...<br />
- Ich finde es toll...<br />
- Super an dir ist...<br />
- Du bist so klasse, wenn du...<br />
- Mir gefällt, wenn du...<br />
- Cool an dir ist...<br />
- Es ist so schön, wenn du..<br />
Ein Kind setzt sich etwas in den Vordergrund des Kreises. Es läßt sich von<br />
den anderen Kindern, unter Benutzung der oben stehenden Satzanfänge,<br />
etwas Positives über seine Person sagen. Jedes Kind kommt einmal an die<br />
Reihe. Die Kinder werden aufgefordert, wenn sie das betreffende Kind<br />
ansprechen, mit ihm in Blickkontakt zu treten.<br />
Anmerkung: Die Lehrerin ermuntert die Kinder, nachzudenken, wenn über<br />
ein Kind nichts Positives gesagt werden kann, z.B. bei neuen Kindern oder<br />
auch weniger beliebten Kindern in der Klasse. Möglich ist es auch,<br />
gemeinsam mit den Kindern positive Seiten herauszuarbeiten, auch<br />
Umdeutungen zu verwenden – z.B. bei einem stillen Kind könnte man<br />
sagen: „Der X strahlt eine Ruhe aus“ Bei einem unruhigen Kind könnte<br />
man sagen: „Die Y ist voller Leben.“<br />
Handlungsalternativen, Fremdwahrnehmung, Selbstwahrnehmung,<br />
Förderbereich Emotionssprache, Reduzierung der Feindlichkeitswahrnehmung (P4, P1,<br />
P2)<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Plakat mit Satzanfängen<br />
Grundschule<br />
Das kleine ich bin Ich. Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention für<br />
Grundschulen. S. 33.<br />
Rübenziehen P4.20<br />
Übungsbeschreibung Die Kinder bilden zwei Mannschaften. Eine Mannschaft liegt im Kreis<br />
und hält sich an den Händen. Die Andere Mannschaft muss versuchen die<br />
Liegenden so schnell wie möglich aus dem Kreis zu ziehen. Eine<br />
Taktikabsprache kann helfen!<br />
Problemlösungsstrategien, Zielklärung, Fremdwahrnehmung,<br />
Förderbereich<br />
Emotionsregulation (P4, P3, P1)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Hoffmann, A.: „Tuchfühlung“ - Ringen und Kämpfen im Sportunterricht.<br />
S. 4.<br />
73
Seitenwechsel P4.21<br />
Übungsbeschreibung Es werden zwei Mannschaften gebildet. Die Mannschaften stehen sich im<br />
Raum gegenüber und versuchen auf das Startzeichen hin, die Seiten zu<br />
wechseln. Die Gegner dürfen behindert werden (festhalten, Weg<br />
versperren etc.). Gewonnen hat die Mannschaft, welche zuerst komplett<br />
die gegnerische Seite erreicht hat.<br />
Im Anschluss werden den Schülern Fragen zur Körperwahrnehmung<br />
gestellt.<br />
Problemlösungsstrategien, Somatische Marker, Handlungskonsequenzen,<br />
Förderbereich Handlungsalternativen, Bewertung der Lösungsmöglichkeiten (P4, P2, P4,<br />
P5)<br />
Material /<br />
Zielgruppe Klasse 3 – 4<br />
Literaturangabe<br />
Hoffmann, A.: „Tuchfühlung“ - Ringen und Kämpfen im Sportunterricht.<br />
S. 4.<br />
Lebendiges Gefängnis P4.22<br />
Übungsbeschreibung Vier Partner stellen sich ganz eng um einen Partner auf und schließen ihn<br />
ein. Sie bilden ein lebendiges Gefängnis. Der Eingeschlossene muss<br />
versuchen, aus diesem Gefängnis auszubrechen, ohne dass die Mauern<br />
einstürzen, d.h. Ohne dass die vier anderen umfallen.<br />
Im Anschluss werden den Schülern zu ihrer Körperwahrnehmung Fragen<br />
gestellt.<br />
Problemlösungsstrategien, Emotionsregulation Selbst-/<br />
Förderbereich Fremdwahrnehmung, Handlungsalternativen, Somatische Marker (P4, P3,<br />
P1, P2)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Grundschule<br />
Literaturangabe Dörseln, G.: Judo. S. 5.<br />
74
Platz für Gefühle: Zauberburg P4.23<br />
Übungsbeschreibung 2-4 Kinder gehen aus dem Raum. Die anderen sitzen im Kreis, haken die<br />
Arme unter und bilden eine Burg mit dicken und festen Mauern. Sie<br />
vereinbaren eine sanfte Berührung als Zauberschlüssel um in die Burg zu<br />
kommen: Kitzeln am Ohr, sanfte Reibung an der Schläfe usw. Die<br />
anderen werden herein gerufen. Sie probieren alle sanften Berührungen<br />
aus um in die Burg zu kommen. Wer die Zauberberührung findet, darf<br />
schnell in die Burg. Die anderen müssen es weiter versuchen, bis alle drin<br />
sind.<br />
Problemlösungsstrategien, Entschlüsselung & Interpretation sozialer<br />
Förderbereich Hinweisreize, Fremdwahrnehmung, Emotionssprache, Empathie (P4, P2,<br />
P1). Auch Kontaktaufnahme und Förderung der Gruppe<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 24<br />
Streiten: Streitspiel P4.24<br />
Übungsbeschreibung 1. Runde: Immer zwei Kinder arbeiten zusammen. Sie verständigen sich<br />
auf einen Streit, der beiden bekannt ist (sie haben ihn so oder ähnlich<br />
schon einmal erlebt). Nun überlegen sie, wie bei ihrem Streit die<br />
folgenden drei <strong>Phase</strong>n verliefen: Anfang, Höhepunkt und Ende.<br />
2. Runde: Jetzt wird der gleiche Streit mit vertauschten Rollen vor<br />
Publikum aufgeführt. Die Zuschauer achten auf die Unterschiede zum<br />
“Orginalstreit”, sofern sie ihn kennen. Wichtig ist also, unmittelbar nach<br />
dem Rollenspiel darüber zu reden.<br />
3. Runde: Zuletzt wird der Streit noch mal gezeigt, diesmal aber mit<br />
einem anderen Ausgang, als den zuerst gezeigten.<br />
In einem Abschlussgespräch kann es darum gehen, ob die “alternative<br />
Lösungen” realistisch sind. Warum sind sie so selten, was ist so schwer<br />
daran?<br />
Problemlösungsstrategien, Handlungsalternativen,<br />
Förderbereich<br />
Handlungskonsequenzen (P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe Klasse 4 (modifiziert auch für Kindergarten und Klasse 1 – 3)<br />
Literaturangabe Krabel, J.: MÜSSEN JUNGEN AGGRESSIV SEIN? (1998), S. 45.<br />
75
Gesprächsrunden P4.25<br />
Übungsbeschreibung Die Gruppe wird in so viele Kleingruppen geteilt, wie Teilnehmer<br />
vorhanden sind. In den Gesprächsgruppen haben die Teilnehmer die<br />
Möglichkeit, von persönlichen Konflikten und Problemen zu erzählen.<br />
Außerdem können hier aktuelle Konflikte geklärt und besprochen werden.<br />
Die Gruppe sollte unter Hilfestellung des Lehrers miteinander<br />
konstruktive Lösungsmöglichkeiten erarbeiten. Der Lehrer sollte die<br />
Gesprächsbeiträge oder ein geschildertes Verhalten nicht bewerten,<br />
sondern als Moderator für einen geordneten Gesprächsablauf sorgen.<br />
Zudem kann er mittels Gesprächsführung die Teilnehmer in einen<br />
Denkprozess hineinführen, durch den sie ihr eigenes Verhalten<br />
reflektieren.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Literaturangabe<br />
Problemlösungsstrategien, Handlungsalternativen (P4)<br />
Grundschule<br />
Benner, T.: Cool bleiben statt zuschlagen! Bausteine zur<br />
Gewaltprävention 4.-8. Klasse. 2003. S.31.<br />
Schimpfwörterwettbewerb, um aufgestaute Wut abzulassen P4.26<br />
Übungsbeschreibung Gut in Augenblicken, in denen aufgeheizte Stimmung herrscht bzw. man<br />
Lust hat, lauthals zu fluchen und Schimpfwörter zu schreien<br />
Dann ist es Zeit für den Schimpf-Wettbewerb der ausgefallensten<br />
Schimpfwörter z.B. schimmeliger Pudding, stinkender Nasenbär,<br />
klebriger Schneckenschleim, alte Bananenschale. Die Kreativität der<br />
Kinder kennt hier keine Grenzen<br />
Tipp: Eine Jury – bestehend aus Kindern und/oder dem Spielleiter - trägt<br />
die Ergebnisse zusammen und verkündet nach kurzer Beratungszeit den<br />
Gewinner. Es ist ratsam, respektlose Schimpfworte von vornherein zu<br />
verbieten. Wie? Siehe Spiel „Die Waschmaschine Clementine“<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Handlungsalternativen (P4)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Aus: Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
76
Igel-Geburtstag P4.27<br />
Übungsbeschreibung Vorstellen der Igelgeschichte, die durch ein Bild illustriert werden kann.<br />
Sinngemäß wird erzählt, dass ein Freund von Igor Igel seinen Geburtstag<br />
feiert und viele Igelkinder eingeladen hat. Igor ist als einziger nicht<br />
eingeladen. Danach: 2 Stühle im Raum mit jeweils einem Schild<br />
„Nachdenkstuhl“ bzw. „Lösungsstuhl“ aufstellen (à veranschaulicht<br />
Trennung von Problem und Lösung). Es wir erklärt, dass erst einmal<br />
nachgedacht werden muss (hier: auf dem Nachdenkstuhl), bevor das<br />
Problem gelöst werden kann (hier: auf dem Lösungsstuhl). Die<br />
Problemanalyse auf dem Nachdenkstuhl umfasst Fragen zu Ursachen und<br />
Begleitumständen für das Entstehen und die Aufrechterhaltung des<br />
problematischen Zustandes (z.B.: was ist passiert?, wie fühlt sich Igor<br />
jetzt?, wie würdest du dich fühlen?, was hätte Igor besser machen<br />
können?, ist dir etwas Ähnliches auch schon passiert?). Zur Beantwortung<br />
dieser Fragen sollen die Kinder jeweils auf dem Nachdenkstuhl Platz<br />
nehmen.<br />
Am Ende der Problemanalyse sollte die Einsicht stehen, dass zur<br />
effektiven Lösung eines Problems erst einmal innegehalten und<br />
nachgedacht werden muss.<br />
Nach dieser gemeinsamen Aufgabe sollte die Einzelarbeit auf dem<br />
Lösungsstuhl begonnen werden. Auf die Frage: „Was kann Igor jetzt<br />
tun?“ sollen auf dem Lösungsstuhl möglichst viele Handlungsalternativen<br />
von den Kindern erarbeitet werden. Dabei sollte auf eine Wertung der<br />
Lösungen verzichtet werden. Ziel ist es, herauszustellen, dass es mehr als<br />
eine Lösungsmöglichkeit gibt und dass jede Person die Möglichkeit hat,<br />
sich zwischen mehreren Alternativen zu entscheiden.<br />
Förderbereich<br />
Weitere Themen: Igor muss aufräumen, obwohl seine Lieblingssendung<br />
im Fernsehen kommt; Igor hat seine Eltern im Kaufhaus verloren.<br />
Problemlösungsstrategien (P4)<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe<br />
Aus: Burow/Aßhauer/Hanewinkel: Fit und stark fürs Leben<br />
77
Der weise Flaschengeist P4.28<br />
Übungsbeschreibung Einleitung: wer kennt ihn nicht, den weisen Flaschengeist aus dem<br />
Märchen, der jeden Wunsch erfüllen kann?!<br />
• Die Kinder sitzen im Kreis auf der Erde; beim Flaschedrehen geht´s<br />
diesmal um Gefühle<br />
• Die in der Mitte liegende Flasche wird kräftig gedreht, wenn sie<br />
ausgedreht hat, zeigt der Flaschenhals auf ein Kind<br />
• Der Spielleiter erklärt mit tiefer, wohliger Stimme: „ Öffne den<br />
Korken und befreie mich aus der Flasche. Danke! Ich bin der große,<br />
weise Flaschengeist. Ich mach mich breit in deinem kleinen Herzen.<br />
Jetzt kannst du mir alles erzählen, was dich froh oder traurig macht.<br />
Nun sag mir, wie fühlst du dich jetzt?“<br />
• Das Kind beschreibt sein augenblickliches Gefühl<br />
• Immer antwortet der Flaschengeist: „Oh, das kann ich sehr gut<br />
nachfühlen!“<br />
• Beschreibt das Kind ein positives Gefühl, dann antwortet er immer:<br />
„Dann lass uns dafür sorgen, dass dein Gefühl ganz lange bei uns<br />
bleibt!“<br />
• Sagt das Kind z.B. etwas Trauriges, dann hakt der Geist nach und<br />
fragt: „Nun sag uns doch warum du dich so fühlst, vielleicht können<br />
wir dir helfen.“<br />
Variante: Wenn die Kinder das Spiel gut kennen, ist es möglich, dass sie<br />
alle die Rolle des Flaschengeists übernehmen, seine Worte sprechen und<br />
nach Lösungen suchen<br />
Förderbereich<br />
Material<br />
Zielgruppe<br />
Empathiefähigkeit, Problemlösestrategien, Emotionssprache (P4)<br />
1 leere Flasche mit Korken<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
78
Das doppelte Lottchen P4.29<br />
Übungsbeschreibung Zwei Kinder sitzen mit den Rücken aneinander gelehnt auf der Erde. Nach<br />
dem Startkommando des Spielleiters versucht jedes Doppelte Lottchen<br />
sich gemeinsam vorwärts zu bewegen und dabei so weit wie möglich zu<br />
kommen, ohne seine Rücken-an-Rücken-Haltung je aufzugeben. Gar nicht<br />
leicht, aber lustig und dabei vertrauensbildend, denn jeder Mitspieler muss<br />
sich auf seinen Partner einstimmen und verlassen können. Nur so kann das<br />
Doppelte Lottchen weit kommen.<br />
Tipp: Nach kurzer Übungsphase markiert der Spielleiter eine Zielgerade<br />
und legt die Spielregel fest: Die Paare, die auch nur kurz ihre Rücken-an-<br />
Rücken-Haltung aufgeben, scheiden aus. Es ist ratsam, zwei<br />
Hilfsschiedsrichter zu bestimmen, um alle fehlerhaften Paare<br />
auszumachen.<br />
Variante: Beim schweigenden Doppelten Lottchen brauchen die Kinder<br />
viel Einfühlungsvermögen, denn jetzt herrscht Redeverbot! Übrigens: Poan-Po<br />
können sich die Paare auch bewegen.<br />
Förderbereich<br />
Material /<br />
Zielgruppe<br />
Empathiefähigkeit, Kooperation (P4)<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
79
<strong>Phase</strong> 5<br />
80
Wut-Plakat: Ich und meine Wut P5.1<br />
Übungsbeschreibung Zunächst werden mit der Klasse Fragen besprochen, die anschließend auf<br />
dem Plakat beantwortet werden: Was macht mich wütend?<br />
Wie bin ich bisher mit meiner Wut umgegangen?<br />
Wie gehe ich zukünftig mit ihr um?<br />
Wie wirke ich auf andere, wenn ich wütend bin?<br />
Jeder Schüler gestaltet sein eigenes Plakat:<br />
In der Mitte des Plakates wird mit Tonpapier oder Farbe ein<br />
ungleichmäßiger roter Stern gestaltet. In den Stern schreibt der Schüler,<br />
was ihn wütend macht.<br />
In die Sprechblasen schreibt der Schüler, was er in Wutsituationen macht.<br />
Das kann sowohl destruktiv als auch konstruktiv sein.<br />
Die Sprechblasen werden um den Stern herum gelegt.<br />
Der Schüler entscheidet nun, welche seiner Reaktionsmuster er gut findet<br />
und beibehalten möchte und welche er schlecht findet und besser<br />
vermeiden will. Die Sprechblasen mit den „schlechten“ Reaktionen<br />
werden mit der beschrifteten Seite auf das Plakat geklebt, sodass man sie<br />
nicht mehr lesen kann.<br />
Die Plakate werden im Klassenzimmer aufgehängt, damit alle Schüler die<br />
Wut der anderen kennen lernen und in Zukunft berücksichtigen können.<br />
ein weißes DIN A3- Blatt für jedes Kind, rotes Tonpapier oder rote Farbe,<br />
Material<br />
Kopiervorlage Sprechblasen, Schere, Kleber, Buntstifte<br />
Bewertung der Lösungsmöglichkeiten, Problemlösungsstrategien,<br />
Förderbereich<br />
Handlungsalternativen (P5, P4)<br />
Zielgruppe Klasse 3 - 4<br />
Literaturangabe<br />
Hoffmann, K., Lilienfeld-Toal, V., Metz, K., Kordelle-Elfner, K.(2002).<br />
Stopp – Kinder gehen gewaltfrei mit Konflikten um. S. 81-84.<br />
81
Selbstkonzept<br />
82
Meine Lernleiter<br />
Übungsbeschreibung<br />
Material<br />
Förderbereich<br />
Zielgruppe<br />
S1<br />
Das Kindergartenjahr ist zu Ende, die Ferien beginnen! Ein individueller<br />
Rückblick hilft den Kindern, stolz auf ihre Lernfortschritte zurückzuschauen<br />
und neue Vorhaben optimistisch anzugehen. Sicher gibt es viel aus dem<br />
letzten Jahr zu berichten, z.B. vom ersten Schleifebinden, vom<br />
Schwimmenlernen oder von der ersten Rechenaufgabe. Und so kann es<br />
gehen: Ein Symbol der jeweiligen Lernerfahrung, z.B. die Schleife, wird aus<br />
Pappe gebastelt und an eine Lernleiter gehängt. Hierbei kann es sich um eine<br />
gemalte, gebastelte oder echte Leiter handeln. An der letzten Sprosse der<br />
Lernleiter hängen die zukünftigen Lernziele des Kindes z.B. „Nächstes Jahr<br />
werde ich ganz allein des Reißverschluss an meiner Jacke schließen können!“<br />
Diese Lernleitern werden als Zeitzeugnisse des Lernens für einen bestimmten<br />
Zeitraum gut sichtbar ausgestellt. Wetten, dass die Kinder nie mehr darauf<br />
werden verzichten wollen!<br />
Tipp: Jedes Kind kann seine individuelle Lernleiter gestalten oder die Gruppe<br />
verfügt über eine gemeinsame. Daran sollen die Kinder möglichst breit<br />
sammeln, was sein in ihrem bisherigen Leben schon alles gelernt haben:<br />
sprechen, laufen, schwimmen, tanzen, kochen usw. So lernen sie, ihre<br />
Lernlaufbahn selbst optimistisch wahrzunehmen und zu reflektieren. Je nach<br />
Altersstufe können sie ihre Lernschritte basteln, malen oder aufschreiben. Im<br />
Vorschulalter sind Erinnerungsfotos hilfreich.<br />
Variante: Ältere Kinder können auf dem Markt des Lernens sowohl ihre<br />
Lernschritte reflektieren als auch neue Lernwünsche formulieren z.B.<br />
Saltosprünge lernen, Wurzeln ziehen usw. Hierhin gehört auch das Thema<br />
Lernen lernen, d.h. Was ist beim Lernen wichtig? Was kann ich schon gut?<br />
Wo kann ich mich wie verbessern? Was kann ich Mitschülern beibringen?<br />
All dies könnte in eine Lernkartei der Gruppe aufgenommen werden.<br />
bunte Pappe, Fotos, Lernleiter<br />
Selbstkonzept<br />
Kindergarten & Grundschule<br />
Literaturangabe Liebertz, Charmaine: Das Schatzbuch der Herzensbildung. 2004.<br />
83