Eiserne Regeln Kopie
Eiserne Regeln Kopie
Eiserne Regeln Kopie
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Lehrerpersönlichkeit<br />
Lehrer haben Humor<br />
Ohne ein Lachen an der richtigen Stelle geht nichts. Humor hilft, Dinge in<br />
anderem Licht zu sehen und entschärft Konflikte bereits im Vorfeld.<br />
Lehrer kennen sich selbst<br />
Nur, wer seine eigenen Macken und Stärken kennt;<br />
Nur, wer sich selbst fordern aber auch sich selbst verzeihen kann<br />
Kann Stärken und Schwächen anderer sehen und diese fordern oder ihnen<br />
verzeihen!<br />
Lehrer arbeiten an der Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit<br />
Wie soll man einem Schüler klar machen, dass er den schwierigen Weg der<br />
Arbeit an sich selber gehen muss, wenn der Lehrer kein Vorbild dafür sein<br />
kann.<br />
Wie soll der Lehrer dem Schüler bei der Überwindung von Widerständen<br />
helfen, wenn er selber keine Übung darin hat?<br />
Lehrer sind teamfähig<br />
Lehrer haben keine Angst, anderen Lehren ihre Schwächen zu zeigen. Sie<br />
lassen sich helfen und helfen selber.<br />
Lehrer wissen um ihre besondere Belastung und arbeiten deshalb zusammen<br />
Kommunikationstheorie<br />
Harris<br />
Ich bin o.k, Du bist o.k.<br />
Schulz von Thun<br />
Menschliche Kommunikation, Miteinander Reden<br />
Watzlawik<br />
Menschliche Kommunikation (Man kann nicht nicht kommunizieren!)<br />
Cohen<br />
Themenzentrierte Interaktion (Störungen haben Vorrang!)<br />
1
Interventionen im Unterricht - <strong>Regeln</strong><br />
<strong>Regeln</strong><br />
• <strong>Regeln</strong> sollen klar und einfach sein.<br />
• <strong>Regeln</strong> vermitteln Verhaltenssicherheit.<br />
• <strong>Regeln</strong> nicht als Verbot sondern als Gebot formulieren.<br />
(statt „Wir schreien nicht in die Klasse" lieber „Wir sprechen in ruhigen Ton")<br />
• Keine „ad hoc-<strong>Regeln</strong>".<br />
• Eine Regel beschreibt erwünschtes Verhalten. Das bietet die Möglichkeit,<br />
Kinder für die Einhaltung zu Loben (statt sie für die Übertretung zu<br />
kritisieren).<br />
• Das Regelsystem der Schule ist einheitlich.<br />
• Kinder und Lehrer stellen <strong>Regeln</strong> gemeinsam auf und suchen gemeinsam<br />
nach Möglichkeiten, die Einhaltung zu unterstützen.<br />
• Die Einhaltung von <strong>Regeln</strong> muss geübt werden<br />
Interventionen im Unterricht<br />
– Spiegeln,Umlenken und Umgestalten<br />
Spiegeln<br />
• beschreibende Rückmeldung ohne Lob (und ohne „schon")<br />
• das gewünschte einzelne Verhalten wird beschrieben<br />
• beschreibt Verhalten, erinnert an Fortschritt, fordert auf<br />
• „Du hast dich seit dem Beginn der Stunde ruhig gemeldet."<br />
• „Viele Kinder sitzen ruhig an ihrem Platz."<br />
• „Du hast deine Aufgabe vollständig erledigt, obwohl es unruhig war."<br />
Umlenken, Umgestalten<br />
• Zurückführen zur Anforderung<br />
• durch Lob, Körperkontakt, Zublinzeln....<br />
eine Anforderung verändern, damit ein Kind sie erfolgreich bewältigen kann<br />
(z.B. bei Frustrationen, Ängsten, ...)<br />
Interventionen im Unterricht – Loben und Hinweise<br />
Loben<br />
• Lob für angemessenes Verhalten vermittelt den kindern das Gefühl, das der<br />
Lehrer sie wahrnimmt.<br />
• Lob stärkt Selbstvertrauen und führt zu einem positiven Selbstbild.<br />
• Angemessenes Verhalten ist gerade für unsere Kinder nicht selbstverständlich.<br />
Es verdient unser Lob.<br />
• Nur ein ehrliches Lob!<br />
• Die Dosis macht's!<br />
Hinweise<br />
• Wie <strong>Regeln</strong> vermitteln auch Hinweise dem Kind Verhaltenssicherheit.<br />
• Hinweise werden von allen Kollegen einheitlich gegeben.<br />
• Ein Hinweis zeigt dem Kind ohne Konsequenz eine Regelüberschreitung an.<br />
2
• Ein Hinweis bietet dem Kind die Möglichkeit, sein Verhalten zu überdenken<br />
und zu verändern.<br />
Interventionen im Unterricht – Verstärker und<br />
Time Out, Motivation<br />
Verstärker<br />
• .... Was immer einem einfällt.....<br />
Time Out<br />
• Time Out verdeutlicht Grenzen<br />
• Rechtzeitige Herausnahme aus der Situation zur Besinnung/ Verhaltensreflexion<br />
• Time Out auf Zeichen oder Signal<br />
Motivation<br />
• Durch Materialauswahl<br />
• Durch Themenauswahl<br />
• Durch die Lehrerpersönlichkeit<br />
Interventionen im Unterricht – Strukturierung, Rituale<br />
Strukturierung<br />
• Äußere Struktur hilft dem Kind, sich innerlich zu strukturieren.<br />
• Struktur gibt Halt und Orientierung.<br />
• Tagesplan, Zeitrahmen, Rhythmus der Unterrichtsaktivitäten, Raumstruktur,<br />
Veränderung ankündigen<br />
• Klare <strong>Regeln</strong><br />
• Rituale<br />
Rituale<br />
•• dienen der Strukturierung des Schulalltages<br />
•• vermitteln Sicherheit<br />
•• Tagesrythmisierung<br />
•• bei besonderen Anlässen<br />
3
Interventionen im Unterricht – Grenzen<br />
Grenzen<br />
• Grenz-Setzung ist eine notwendige pädagogische Intervention<br />
• Grenzen frühzeitig setzen, sachlich, distanziert<br />
• „Ich will, dass du ..."<br />
• beschreiben, was der Schüler soll<br />
• Konsequenz bei Konfrontation<br />
<strong>Eiserne</strong> <strong>Regeln</strong> des Verhaltensmanagements (Neuhaus)<br />
1. Klares Festsetzen, welches Verhalten erwartet wird - in ruhigem, festem, aber<br />
grundsätzlich freundlichem Ton<br />
(niemals „süßlich", latent aggressiv, jammernd, resignativ ...).<br />
„Carla, morgen werde ich dich die Vokabeln abfragen, bitte richte dich drauf ein. "<br />
Nicht:<br />
„Carla, ich hoffe, du bist einverstanden, wenn ich dich morgen abfrage. "<br />
2. Ankündigen, welche Tätigkeiten zu erledigen sind.<br />
3. Kein Eingehen auf „Motzen" oder verbales Verweigern<br />
(„Ist doch mir egal", „Mach doch deinen Mist alleine" usw.).<br />
4. Bei Kritik und Erörterung eines Problems unbedingt immer im Hier und Jetzt an der<br />
einen Situation bleiben, nicht ausholen, nicht ausufern!<br />
5. Nicht an Kleinigkeiten herummeckern, sondern nur Wesentliches einfordern.<br />
Dabei eine sofortige, häufige Rückmeldung geben mit klarer,<br />
vorher abgesprochener Konsequenz.<br />
6. Bei Erregungssteigerung: Blickkontakt wegnehmen, Stimme senken!<br />
7. Häufiges nonverbales oder sehr verkürztes Korrigieren, durchaus auch mit<br />
Körperkontaktaufnahme in Form des Berührens der Schulter. Dies löst eine<br />
Orientierungsreaktion aus.<br />
Verhaltensverschreibungen und appellierendes Moralisieren sollten absolut tabu<br />
sein („Du solltest jetzt wirklich mal ...", „Könntest du nicht wenigstens ...",<br />
„Ich möchte, dass du jetzt endlich ..."). .<br />
8. Im Eklat ist rasches, direktives Eingreifen mit Trennen und Auszeit dringlich nötig.<br />
Eine klare Signalgabe muss erfolgen.<br />
6.Die Anstrengungsbereitschaft muss verstärkt werden und nicht nur das Handlungsergebnis<br />
4
„Eva, ich kann verstehen, dass du enttäuscht bist, dass es trotz der Lernerei nur eine Drei<br />
geworden ist. Du hast dich ja richtig hingesetzt. Bleib dran, es lohnt sich!" Nicht: „Na ja,<br />
eine<br />
Drei, und das bei dem Lernaufwand?" Nicht: „Eine Drei ist ja schon ganz okay, aber das<br />
muss<br />
noch besser werden, du musst eben noch mehr lernen!"<br />
7. Dabei nicht extrem loben oder extrem strafen, da dies<br />
wieder extreme Reaktionen hervorruft.<br />
8. Bei Erregungssteigerung: Blickkontakt wegnehmen, Stimme senken!<br />
Dies ist auch beim Abfragen von Lerninhalten gut zu praktizieren. Ohne jedes Werten<br />
und Kritisieren sollte am Thema entlang gefragt werden. Auf diese Weise ist es<br />
leichter, die Contenance zu wahren.<br />
9. Wichtig: häufiges nonverbales oder sehr verkürztes Korrigieren, durchaus auch mit<br />
Körperkontaktaufnahme in Form des Berührens der Schulter. Dies löst eine<br />
Orientierungsreaktion aus.<br />
Verhaltensverschreibungen und appellierendes Moralisieren sollten absolut tabu sein<br />
(„Du solltest jetzt wirklich mal ...", „Könntest du nicht wenigstens ...", „Ich möchte, dass<br />
du jetzt endlich ..."). .<br />
9. Unmittelbar nach einer Eskalation und Erregungssenkung sollte niemals<br />
ein verbales Aufarbeiten erfolgen.<br />
Man sollte vielmehr zum normalen Tagesablauf übergehen und das Problem deutlich<br />
später thematisieren (da sonst die Erregung sofort wieder steigt!).<br />
10. Das Verhalten des Kindes ist nicht persönlich zu nehmen, gemeint ist immer nur<br />
die Facette der Rolle, die man gerade für den Jugendlichen spielt.<br />
In der Vergebung zeigt sich der Meister, bereit, jeden Tag aufs Neue zu<br />
beginnen, tolerant zu sein und fest wie ein Fels in der Brandung der<br />
Stimmungslabilitäten zu stehen<br />
11. Je mehr Humor für Syndromtypisches entwickelt werden kann,<br />
desto besser ist es. Eine paradoxe Intervention mit Humor wirkt oft Wunder!<br />
Bsp: „Ich hasse dich!“ „Ich hab dich auch lieb…!“<br />
In Anlehnung an Literatur von Cordula Neuhaus („ADHS bei Kindern, Jugendlichen und<br />
Erwachsenen“, „Lass mich doch, verlass mich nicht“)<br />
5
Kommunikations-Lieblingsspiele und Antworten darauf (Neuhaus)<br />
1. Erheben der Stimme und Schimpfen<br />
• Versuche in jedem Fall, die Stimme zu kontrollieren!<br />
2. Das „Warum-Spiel": „Warum hast du schon wieder ...?„<br />
• Halt! Nur einfache Rückfragen: „Hast du es gemacht<br />
oder nicht?"<br />
3. Das Ritual des Vergleichens:<br />
„Wenn Rita das so macht, mache ich es auch so..."<br />
Lege die Ziele und <strong>Regeln</strong> von vornherein fest und bleib dabei!<br />
4. Das Überforderungslied: „Ich brauche doch nicht noch zusätzlich ... tun?<br />
- „Auch das noch?" - „Nein, das ist aber viel zu viel! "<br />
• Nicht so viel Zeit mit Diskussionen verschwenden - tun!<br />
5. Vom Thema ablenken: „Aber da fällt mir noch ein..."<br />
• Achtung, ganz gefährlich! Beim Thema bleiben!<br />
6. Der arme Unwissende: „Das hast du mir alles so nicht gesagt!"<br />
- „Du hast gesagt, ich soll sortieren, aber nicht,<br />
dass ich auch noch helfen soll!"<br />
• Das ist mentales Hinausschieben und reine Zeitverschwendung!<br />
7. Andere vorschieben: „Aber der X hat gesagt ..."<br />
• Achtung, das kann sogar als Lügen verstanden werden, nicht nur als<br />
Verzögerungstaktik! Stattdessen: Problem erkennen und benennen -<br />
Kontrakte schließen<br />
8. Aufschiebe-Taktik: „Das kann ich später noch erledigen."<br />
• Gemeint ist oft: Nie! Deshalb: „Tu es sofort!„<br />
9. Die „Leider-Ausrede": „Aber ich habe das leider gerade nicht dabei ..."<br />
• Hier muss vorgebeugt werden (mit Arbeitsplänen, Listen usw.).<br />
10. Die „Wenn-dann"-Falle: „Wenn das noch lange so geht, dann ..."<br />
• Das ist nichts als Miesmacherei, deshalb: STOPP damit<br />
6
„Gute Kommunikation“ (Neuhaus)<br />
1. Über den Ärger reden und nicht über die Person,<br />
2. aktiv zuhören, ohne abzukanzeln,<br />
3. als Rückmeldung stärkende Botschaften geben, wie „An<br />
sich ist es ja eigentlich nicht deine Art, dass ... ",<br />
4. erarbeiten, was passiert, wenn man sich anders verhalten könnte,<br />
5. ohne zum Schluss appellierend zu sagen „So, jetzt weißt du ja, wie<br />
das besser gehen könnte, halt dich eben dran!",<br />
6. den Ausgang offen lassen und dem Jugendlichen selbst den Handlungsvorschlag<br />
überlassen<br />
Lehrerpersönlichkeit<br />
Interesse an der<br />
Entwicklung der<br />
Schüler<br />
Hohe Fach- und<br />
Sachkompetenz<br />
Begeisterungsfähigkeit<br />
und Lehrkompetenz<br />
Statusfaktoren<br />
Durchsetzungsfähigkeit<br />
Gerechtigkeit<br />
Engagement und gute<br />
Unterrichtsvorbereitung<br />
Erscheinungsbild<br />
Das Schaubild verdeutlicht die möglichen Ansatzpunkte zur Verbesserung des<br />
eigenen Status in einer Klasse. Jede Lehrkraft sollte sich daher hin und wieder<br />
selbstkritisch fragen, in welchen Bereichen bereits eine zufriedenstellende Situation<br />
vorliegt, aber auch wo noch weiterer Entwicklungsbedarf besteht. Auch sollten Lehrer<br />
gar nicht erst auf eine Bewertung in Schülerforen, z.B. spickmich.de warten, um<br />
festzustellen, wie sie von ihren Schülerinnen und Schüler gesehen werden, sondern<br />
sie sollten selber ihre Schülerinnen und Schüler befragen. Dies geschieht am besten<br />
anonym mittels Fragebogen. Voraussetzung auf Lehrerseite: Fähigkeit zur<br />
Selbstkritik sowie Bereitschaft, Kritik anzunehmen (vgl. PÄDAGOGIK, 5/2006).<br />
C<br />
Der repräsentierte Status<br />
Erwachsene wechseln in der Regel natürlicherweise bzw. unbewusst ihren Status. Je<br />
nach Anlass und Situation sind sie dann mehr im Hoch- oder mehr im Tiefstatus.<br />
Während beim Hochstatus das eigene Verhalten mehr auf Bestimmung, Einfluss und<br />
Dominanz ausgerichtet ist, begegnet man im Tiefstatus dem Gegenüber eher<br />
angepasst, freundschaftlich, zugewandt und kooperativ. Ist man beispielsweise als<br />
7