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Zahnhygiene

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Landeswettbewerbe 2012<br />

<strong>Zahnhygiene</strong><br />

Handout für Landeswettbewerbe 2011 Rheinland-Pfalz<br />

Sozialer Bereich Stufe I und II<br />

Handout JRK-Landeswettbewerbe 2011 Sozial-Bereich 1.1 - JRK RLP - - 1 -


Die folgenden Inhalte entstammen größtenteils von der Internetseite www.lagz-rlp.de und wurden<br />

zusammengestellt von Tamara Fischer.<br />

1. Aufbau der Zähne<br />

Das menschliche Gebiss besteht im ausgewachsenen Zustand aus 32 Zähnen: Im Oberwie<br />

im Unterkiefer befinden sich jeweils vier Schneidezähne, zwei Eckzähne und zehn<br />

Backenzähne. Manche Menschen haben von Natur aus keine Weisheitszähne, ihr Gebiss<br />

besitzt nur 28 Zähne.<br />

Das kindliche Milchgebiss besteht aus 20 Zähnen: In jedem Kiefer sitzen vier Schneide-,<br />

zwei Eck- und vier Milchbackenzähne. Während der sogenannten Wechselgebissperiode<br />

zwischen dem sechsten und dem zwölften Lebensjahr werden die Milchzähne schrittweise<br />

durch die bleibenden Zähne ersetzt.<br />

Schneide- und Eckzähne haben jeweils eine Wurzel, die Backenzähne in der Regel zwischen<br />

einer und drei. Die Anzahl der Wurzeln ist individuell sehr unterschiedlich. Allgemein<br />

gilt: Je weiter hinten der Zahn im Kiefer sitzt, desto mehr Wurzeln hat er.<br />

Die menschlichen Schneide-, Eck- und Backenzähne sehen zwar unterschiedlich aus, sind<br />

aber grundsätzlich gleich aufgebaut.<br />

<br />

<br />

<br />

Den obersten Teil, der aus dem Zahnfleisch in die Mundhöhle hineinragt, bezeichnet<br />

man als Zahnkrone.<br />

Darunter folgt der Zahnhals, der dünne Übergang von der Zahnkrone zur Zahnwurzel.<br />

Normalerweise ist der Zahnhals kaum zu sehen, weil er größtenteils von<br />

Zahnfleisch umgeben ist.<br />

Die unteren zwei Drittel des Zahnes bezeichnet man als Zahnwurzel. Sie sorgt für<br />

die Verankerung im Knochen.<br />

I. Zahnkrone<br />

II. Zahnhals<br />

III. Zahnwurzel<br />

a. Zahnfurche<br />

b. Zahnschmelz<br />

c. Zahnbein<br />

d. Zahnfleisch<br />

e. Zahnmark (Pulpa)<br />

f. Zahnzement<br />

g. Zahnhalteapparat<br />

h. Nerven- und Blutgefäße<br />

i. Wurzelkanal<br />

j. Zahnfach<br />

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Zahnschmelz<br />

Im Bereich der Krone überzieht eine Lage Zahnschmelz den Zahn. Es handelt sich hierbei<br />

um das widerstandsfähigste Gewebe im Körper, noch vor dem Unterkiefer - dem härtesten<br />

aller Knochen. Der Schmelz besteht zu 98 Prozent aus den Mineralsalzen von Kalzium,<br />

Phosphat und Fluor. Die Fluorverbindungen sind für die außerordentliche Härte dieses<br />

Gewebes verantwortlich. Gesunder Zahnschmelz ist beinahe jeder mechanischen Belastung<br />

gewachsen, nicht aber allen chemischen und biologischen Substanzen: Säuren und<br />

Bakterien können auch den stabilsten Zahnschmelz anätzen und aufweichen.<br />

Zahnbein (Dentin)<br />

Unter dieser harten Deckschicht liegt das weichere Zahnbein (Dentin), das den Hauptteil<br />

des Zahnes ausmacht. Zahnschmelz und Dentin gehören zu den Zahnhartsubstanzen.<br />

Das Zahnbein wird von feinen Kanälchen durchzogen, die Nervengewebe enthalten und<br />

Informationen und Reize ins Zahninnere übermitteln. Im Bereich des Zahnhalses ist der<br />

Schmelz sehr dünn, das Dentin liegt oftmals frei und ist somit ungeschützt. Im Fall von<br />

freiliegenden Zahnhälsen leiten die Dentinkanälchen das unangenehme Gefühl, das beim<br />

Zähneputzen oder durch Temperaturreize entsteht, zu den Nervenfasern weiter.<br />

Im Gegensatz zum Zahnschmelz wird das Dentin eines lebenden Zahnes unentwegt<br />

nachgebildet. Das ist auch der Grund, warum Überempfindlichkeiten nach einiger Zeit<br />

wieder nachlassen können.<br />

Zahnmark (Pulpa)<br />

Im Inneren des Zahns findet sich das weiche Zahnmark. Die sogenannte Pulpa enthält das<br />

Nervengewebe, ist gut durchblutet und nährt den Zahn von innen heraus. Über ein kleines<br />

Loch an der Wurzelspitze ist sie mit dem Kieferknochen verbunden. Nervenfasern und<br />

Blutgefäße ziehen über den Wurzelspitzenkanal aus dem Knochen in das Zahnmark.<br />

Zahnhalteapparat<br />

Nicht nur die Wurzeln verankern die Zähne im Kieferknochen. Am Übergang von der<br />

Zahnkrone zum Zahnhals schmiegt sich das Zahnfleisch eng an den Zahn und hält ihn mit<br />

dünnen Fasern elastisch fest. Der Kiefer besitzt tiefe knöcherne Einbuchtungen (Alveolen),<br />

in die die Zahnwurzeln eingepasst sind.<br />

Der Spalt zwischen Zahn und Kieferknochen ist mikroskopisch schmal. Vom Zahnhals bis<br />

zur Wurzelspitze durchziehen ihn Haltefasern, die für eine federnde Aufhängung des<br />

Zahns im knöchernen Zahnhaltefach sorgen. Die Fasern, die den kleinen Spalt durchqueren,<br />

setzen an der Zahnwurzel am sogenannten Zement an, der die Wurzeloberfläche bedeckt.<br />

Alle Schichten zusammen bilden den Zahnhalteapparat (Parodontium). Entzündet sich<br />

diese Haltemanschette - kommt es also zu einer Parodontitis-, kann sich der Zahn lockern<br />

und letztlich sogar ausfallen.<br />

Knochen brauchen Druck<br />

Knochen sind lebendes Gewebe. Sie sind gut durchblutet, einem ständigen Umbau unterworfen<br />

und können sich somit neuen Situationen anpassen. Der Druck beim Kauen über-<br />

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trägt sich auf den Knochen und regt diesen an, verstärkt Mineralien einzubauen - mit der<br />

Konsequenz, dass der Knochen fester und widerstandsfähiger wird. Fehlt dieser Druck -<br />

etwa aufgrund einer Zahnlücke oder einer nicht getragenen Prothese - bildet sich der Knochen<br />

zurück.<br />

Die mögliche Folge kann beispielsweise sein, dass sich ein Implantat nicht mehr verankern<br />

lässt oder eine Prothese nicht hält. Auch der natürliche Alterungsvorgang führt zu<br />

einem Umbau der Kieferknochen. Dies ist auch der Grund, warum ein Zahnersatz regelmäßig<br />

an den Kieferknochen angepasst werden sollte, etwa durch Unterfütterung einer<br />

Prothese.<br />

2. Die Mundhygiene<br />

Die vier Säulen der Gruppenprophylaxe<br />

2.1. Richtige Mundhygiene<br />

Zähneputzen aber richtig<br />

Zähne müssen von ihrem ersten bis zu ihrem letzten Lebenstag an ordentlich gepflegt<br />

werden. Auch die Milchzähne. Sie fallen zwar später aus, haben aber eine Platzhalterfunktion<br />

für die bleibenden Zähne, d.h. sie sollten nicht früher als von der Natur vorgegeben<br />

verloren gehen. Also: Erst wenn die Neuen kommen, haben die Milchzähne endgültig<br />

ausgedient. Zusätzliche Zähne wie die bleibenden Backenzähne (Sechsjahr-Molaren) bekommt<br />

man ebenfalls.<br />

Es muss darauf geachtet werden, was man isst, trinkt und das Zähneputzen insbesondere<br />

nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen nicht zu kurz kommt. Wichtig ist aber<br />

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auch, dass man seine Zähne mit der richtigen Technik – das ist für das Milchgebiss die<br />

KAI-Methode– reinigt.<br />

Richtiges Zähneputzen für das Milchgebiss:<br />

In jedem Mund ist richtig was los. Da tummeln sich viele Bakterien. Diese Bakterien ernähren<br />

sich von dem Belag auf Zähnen. Beim „Verdauen“ bilden sie dann Säuren, die die<br />

Zähne angreifen. Wenn diese Bakterien die Zähne angreifen heißt dies Karies (Loch im<br />

Zahn).<br />

Um Karies vorzubeugen müssen die Bakterien „weggebürstet“ werden (Zähne putzen).<br />

Hierzu braucht man eine mittelharte Zahnbürste mit kurzem Kopf und abgerundeten<br />

Kunststoffbürsten. Die Zahnpasta, die man benutzt, sollte Fluorid enthalten. Das ist ein<br />

Stoff, der die Zähne hart macht und gut schützt.<br />

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Richtiges Zähneputzen für die bleibenden Zähne (normale Zahnbürste):<br />

Auch für die bleibenden Zähne gibt es eine richtige Putztechnik. Die ist zwar ein wenig<br />

komplizierter, aber mit ein bisschen Übung von jedem zu schaffen. Ab dem Zeitpunkt,<br />

wenn die ersten Milchzähne ausfallen kann diese Technik geübt werden. Das Alter variiert<br />

zwischen 7 und 9 Jahren, je nach Person und Durchbruchszeiten der Zähne. Da jetzt auch<br />

mehr Zähne noch zusätzlich dazu stoßen, verlängert sich auch die Putz-Zeit von 3 Min auf<br />

5-6 Min. Auch die Zahnseide sollte einmal am Tag benutzt werden, um auch die engen<br />

Zwischenräume der Zähne reinigen zu können. Ab dem jugendlichen Alter braucht auch<br />

die Zunge ab und zu etwas Pflege, denn auch hier sammeln sich zahlreiche Bakterien an.<br />

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Richtiges Zähneputzen für die bleibenden Zähne (elektrische Zahnbürste):<br />

Das Zähneputzen mit einer elektrischen Zahnbürste ist je nach Modell sehr unterschiedlich.<br />

Hier haben wir dir ein Beispiel hinterlegt. Wie man genau mit seiner elektrischen<br />

Zahnbürsten seine Zähne putzen sollte kann man in der Gebrauchsanweisung nachlesen.<br />

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Entnommen von der Internetseite www.dentaler.de<br />

2.2. Zahngesunde Ernährung<br />

Wer zu viel Süßes isst, wird nicht nur dick, sondern bekommt auch Probleme mit den Zähnen.<br />

Zucker ist aber nicht nur in Süßigkeiten drin. Er versteckt sich oft in riesigen Mengen<br />

auch in ganz verschiedenen Lebensmitteln. In einer Nougatcreme fürs Brot sind 69 Stück<br />

Würfelzucker, in einer Flasche Ketschup 47 Stück Würfelzucker und in einem Liter eines<br />

colahaltigen Getränkes 36 Würfelzucker „verborgen“.<br />

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Süßes statt Mittag- oder Abendessen, das ist gar nicht gesund. Wenn Süßes also unbedingt<br />

sein muss, dann am besten als Nachtisch, also nach dem Essen. Man sollte das Süße<br />

dann in einem Rutsch essen und sich anschließend gründlich seine Zähne putzen.<br />

Es gibt übrigens auch Süßigkeiten, die zwar süß schmecken, aber nicht mit Zucker, sondern<br />

mit anderen Stoffen gesüßt wurden. Zu erkennen sind diese Naschereien am roten<br />

Zahnmännchen mit dem Regenschirm auf der Verpackung.<br />

Zu einer gesunden Ernährung gehört viel frisches Gemüse, Obst und Salate, zwei- oder<br />

dreimal Fleisch in der Woche, Vollkornbrot und Kartoffeln, Milch (aber keinen Kakao oder<br />

andere gesüßte Milchmixgetränke) und Naturjoghurt (der ist auch ohne Zucker).<br />

Als Getränke eignen sich am besten Mineralwasser und ungesüßte Früchtetees.<br />

Mögliches Gruppengespräch<br />

Was sind zahnfreundliche Lebensmittel?<br />

Obst und Gemüse sind ja gesund. Aus zahnmedizinischer Sicht sind einige Obstsorten<br />

allerdings nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Dazu gehören Früchte mit viel Fruchtzucker<br />

oder von klebriger Konsistenz (Bananen, Trockenfrüchte wie Rosinen, Datteln, Feigen)<br />

oder eben mit einem hohen Anteil an Fruchtsäure (z.B. Ananas, Zitrone,.Orange,...).<br />

Wird solches Obst gegessen, dann ist mit dem Zähneputzen genauso zu verfahren wie<br />

nach dem Konsum von Süßigkeiten. Kaugummi kauen – natürlich zuckerfrei – regt übrigens<br />

die Speichelproduktion an, wodurch klebrige oder saure Stoffe bis zum Zähneputzen<br />

schon mal verdünnt werden.<br />

Tierische Produkte, also Fleisch (Verzehr höchstens dreimal die Woche), Fisch, Eier,<br />

Milch und Käse liefern dem Körper wichtige Nährstoffe und sind auch für die Zähne gesund.<br />

Joghurt ist nur als Naturprodukt den zahnfreundlichen Lebensmitteln zuzuordnen.<br />

Fruchtjoghurt enthält dagegen meist zu viel Zucker.<br />

Teigwaren. Einige der Lebensmittel aus dieser Kategorie sind für die Ernährung unverzichtbar,<br />

beispielsweise Brot und Nudeln. Am besten ist es, sich für die Vollkornversion zu<br />

entscheiden. Kauen von gesunder Nahrung hat eine reinigende Wirkung auf die Zähne,<br />

regt die Speichelbildung an und fördert ein gesundes Kieferwachstum.<br />

2.3. Schmelzhärtung durch Fluoride<br />

Was Zähne brauchen?<br />

Wer seine Zähne ohne Schäden und in voller Zahl erhalten will, muss sich nicht nur gesund<br />

ernähren, richtige Mundhygiene betreiben und zu den „Inspektionsterminen“ beim<br />

Zahnarzt gehen. Genauso wichtig ist es, den Zähnen Fluoride zuzuführen - und zwar vom<br />

ersten Zahn an. Hierfür eignen sich fluridhaltige Salze, Mineralwasser und fluridhaltige<br />

Zahnpasta. Einige empfehlen die Anwendung von Elmex Gelee einmal pro Woche.<br />

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Kraft aus der Natur<br />

Fluoride sind Natur pur: Sie sind Spurenelemente, die in geringen Mengen in unserem<br />

Trinkwasser sowie in bestimmten Nahrungsmitteln zu finden sind. Unser Körper benötigt<br />

Fluoride, damit sich Knochen und Zähne normal entwickeln.<br />

Im Mund wirken Fluoride mehrfach – als „Bremser“ und „Beschleuniger“ zugleich:<br />

Sie bremsen die Bildung von Karies auslösenden Säuren, die durch Bakterien in Zahnbelägen<br />

entstehen.<br />

Sie bremsen das Herauslösen von Mineralstoffen aus dem Zahnschmelz (Demineralisation).<br />

Sie beschleunigen den Einbau von Mineralstoffen in den Zahnschmelz (Remineralisation).<br />

Kurz: Fluoride machen Zähne widerstandsfähiger.<br />

Auf die Menge kommt es an<br />

Fluoride wirken am besten an Ort und Stelle, also im Mund direkt an den Zähnen. Man<br />

kann jedoch nur dann der Karies vorbeugen und die Zähne schützen, wenn sie in einer<br />

ausreichenden Menge aufgenommen werden. Die Menge in unserer Nahrung ist zu gering.<br />

Deshalb sollten Sie zu Hause auf jeden Fall verwenden:<br />

<br />

<br />

<br />

fluoridhaltiges Speisesalz<br />

Mineralwasser<br />

fluoridhaltige Zahnpasta<br />

2.4. Frühezeitiger und regelmäßiger Zahnarztbesuch<br />

Auch der Besuch beim Zahnarzt gehört zu einer guten Mundhygiene dazu. Nicht erst<br />

wenn Probleme auftreten, sondern schon vorher sollte man seine Zähne regelmäßig 2 mal<br />

im Jahr kontrollieren lassen. So kann man den unangenehmen „Zahnschmerzen“ vorbeugen.<br />

Exkurs Karies:<br />

Karies klingt besser als das deutsche Wort für diese Erkrankung: Zahnfäule. Genau darum<br />

aber handelt es sich. Zunächst zeigt sich ein weißer oder brauner Fleck im Zahnschmelz<br />

(aber nicht jede Verfärbung muss Karies sein). Durch intensive Zahnpflege mit<br />

einem höher konzentrierten Fluoridpräparat (zum Beispiel die Anwendung von Fluoridgel<br />

einmal in der Woche ) lässt sich die Karies in diesem Frühstadium noch heilen.<br />

An der befallenen Stelle haben sich Bakterien in den Belägen eingenistet, die die Speisereste<br />

vergären, unter ihnen der besonders üble Streptococcus mutans. Vorzugsweise ernähren<br />

sie sich von Zucker, aber auch von Kohlenhydraten generell. Sie bilden Milchsäure,<br />

die aus dem Zahnschmelz Mineralkristalle herauslöst und ihn so allmählich zersetzt.<br />

Zunächst bilden sich Flecken. Nach und nach wird der Zahnschmelz dann immer stärker<br />

angegriffen. Ist der Zahnschmelz als harte Schicht erst durchbrochen, so wird auch das<br />

weiche Dentin darunter befallen, es wird faulig. Die kariöse Stelle muss entfernt werden,<br />

und da der Schmelz nicht nachwächst, benötigt der Zahn eine Füllung. Geschieht<br />

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das nicht, so bricht der Schmelz später über dem erweichten Dentin ein, das typische<br />

Loch im Zahn ist da. Ab jetzt haben die Bakterien ganz leichtes Spiel: Sie zerfressen das<br />

Dentin und greifen das Zahnmark an. Der Zahn schmerzt heftig. Der Zahnarzt entfernt die<br />

von der Fäulnis zerfressenen Teile, muss eventuell eine Wurzelbehandlung durchführen,<br />

bevor die Füllung oder ein künstlicher Zahnersatz den fehlenden Zahnteil ersetzt. Sonst<br />

wird nach und nach der ganze Zahn in Mitleidenschaft gezogen. Im fortgeschrittenen Stadium<br />

ist er oft nicht mehr zu retten und muss gezogen werden.<br />

Vorbeugung: Siehe oben die „vier Säulen der Gruppenprophylaxe“<br />

Karies ist in Deutschland weit verbreitet. Aber es gibt auch gute Nachrichten: die flächendeckende<br />

Zahnvorsorge beginnt sich auszuzahlen. Heute haben Kinder und Jugendliche<br />

deutlich weniger von Karies befallene Zähne als Gleichaltrige vor zehn Jahren. Doch damit<br />

diese Entwicklung anhält, ist immer eine konsequente Zahnpflege nötig.<br />

Exkurs Parodontitis<br />

Parodontitis, zu deutsch Zahnbettentzündung, kann sich aus einer relativ harmlosen Erkrankung<br />

des Zahnfleisches (Gingivitis - Zahnfleischentzündung) entwickeln. Bei seltenem<br />

oder unzureichendem Zähneputzen kann sich am Zahnhals ein Belag bilden, der später<br />

mineralisiert und zu Zahnstein wird. Dort siedeln sich Bakterien an und es entsteht ein<br />

idealer Nährboden für Krankheitserreger. Deren Stoffwechselprodukte können eine oberflächliche<br />

Zahnfleischentzündung hervorrufen - das Zahnfleisch wird rot und schwillt an.<br />

Der Körper reagiert, wie bei jeder Entzündung mit vermehrter Blutzufuhr und Abwehrstoffen.<br />

Wird diese Entzündung nicht behandelt, kann sie chronisch werden. Dabei wird der<br />

darunter liegende Knochen angegriffen.<br />

Anzeichen für Parodontitis sind Zahnfleischbluten, entzündetes Zahnfleisch und Knochenabbau.<br />

Das Zahnfleisch bildet sich zurück - scheinbar werden die Zähne immer länger.<br />

Spätestens jetzt muss der Zahnarzt eingreifen, um den Zahn zu retten. Denn die Zähne<br />

sitzen inzwischen bereits nicht mehr fest im sich auflösenden Kieferknochen. Im schlimmsten<br />

Fall kommt zum Herausfallen des Zahnes.<br />

Vorbeugung: Siehe oben die „vier Säulen der Gruppenprophylaxe“<br />

3. Mögliche Gruppenstunden zum<br />

Thema Ernährung<br />

Mögliche Gruppenstundeninhalte (die Gruppenstundenvorschläge sind entnommen aus<br />

„Tipps mit Grips“)<br />

Ziel<br />

Methode<br />

Selbstreflektion „Wie ernähre ich mich?“<br />

Metaplan, Diskussion<br />

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Dauer in<br />

Min<br />

00:00 Minuten – 00:20 Minuten<br />

Material Bunte Moderationskarten / Karteikarten<br />

Metaplan- oder Pinwand<br />

Pins<br />

Permanentmarker<br />

Klebepunkte<br />

Vorbereitung<br />

Durchführung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Metaplanmaterial bereitlegen<br />

Die JRKler erhalten Stifte und für die verschiedenen Mahlzeiten und Getränke<br />

verschiedenfarbige Karten<br />

Die JRKler notieren, was sie gestern zum Frühstück (gelb), Mittagessen<br />

(rot), Abendessen (grün), als Pausenbrot (blau), an Süßigkeiten (weiß) gegessen<br />

und welche Getränke (orange) sie zu sich genommen haben<br />

Karten werden eingesammelt und gemischt<br />

Karten werden nach Farben sortiert angepinnt<br />

Mit den Klebepunkten werden die gesunden Mahlzeiten durch die JRKler<br />

markiert.<br />

Es wird eine Rangliste der „gesündesten“ Mahlzeiten erstellt.<br />

Ergebnisdiskussion<br />

Ziel<br />

Methode<br />

Dauer in<br />

Min<br />

1) Die JRKler kennen die Ernährungspyramide und können sie zu ihrer<br />

eigenen Ernährung in Bezug setzen<br />

Puzzle<br />

00:20 Minuten –00:40 Minuten (20 Minuten)<br />

Material Zwei Ernährungspyramiden als Puzzle<br />

Zwei Augenbinden<br />

Auswertung<br />

Vorbereitung<br />

Durchführung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Puzzle erstellen und auf Karton oder Holz, ggf. Magnetträger aufkleben<br />

Es werden zwei Gruppen gebildet.<br />

Je ein Gruppenmitglied bekommt die Augen verbunden.<br />

Der „Blinde“ puzzelt nach Beschreibungen seiner Gruppenmitglieder die<br />

Ernährungspyramide.<br />

Die schnellere Gruppe gewinnt.<br />

Besprechung der Ernährungspyramide<br />

Die Ernährungspyramide wird in Bezug zur zuvor erstellten Rangliste der<br />

Mahlzeiten gesetzt.<br />

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Auswertung<br />

<br />

Erfolgt in der Diskussion<br />

HINWEIS: auf DIN A2 vergrößern und entlang der Geraden Linien ausschneiden, dann<br />

auf Pappe, Holz oder einen Magnetträger kleben<br />

Ziel<br />

Methode<br />

Dauer in<br />

Min<br />

2) Ernährungsplan<br />

Metaplan, Gruppenarbeit<br />

1:40 Stunde – 2:00 Stunden (20 Minuten)<br />

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Material Bunte Moderationskarten / Karteikarten<br />

Metaplan- oder Pinwand<br />

Pins<br />

Permanentmarker<br />

<br />

Metaplanmaterial bereitlegen<br />

Vorbereitung<br />

Durchführung<br />

<br />

<br />

<br />

In Kleingruppen soll jeweils für einen bis zwei Tage der Woche ein Mahlzeitenplan<br />

aufgestellt werden.<br />

Dies soll auf der Grundlage der vorangegangenen Einheiten erfolgen.<br />

Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten werden zusammengetragen und ein<br />

Wochenplan erstellt.<br />

Auswertung<br />

Durchführung<br />

4. Weitere Informationen<br />

Auf folgenden Seiten findet ihr weitere Informationen die sich auch gut zum Einsatz in einer<br />

Gruppenstunde eignen:<br />

Ein Heft für Schüler bzw. Gruppenkinder:<br />

http://blend-amed.de/blendi_fuer_kids/schulprogramm/dokumente_zum_download_k/schuelerheft.pdf<br />

Weitergehende Informationen und Arbeitsblätter für eine Vertiefung des Themas:<br />

http://blend-amed.de/blendi_fuer_kids/schulprogramm/dokumente_zum_download/lehrerheft.pdf<br />

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