2.2 Informationsvermittlung: Sprache und Sprachver- wendung
2.2 Informationsvermittlung: Sprache und Sprachver- wendung
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Logische Zeichen. Während für Eigennamen <strong>und</strong> Prädikate gilt, dass wir mit<br />
ihnen eine Beziehung zwischen unserer <strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> einzelnen Teilen der Welt<br />
herstellen, gilt dies für die dritte Gruppe von Ausdrücken nicht. Logische Zeichen<br />
bezeichnen nicht! Als logische Zeichen gelten solche Ausdrücke wie ›<strong>und</strong>‹,<br />
›nicht‹, ›wenn … dann‹, ›alle‹, ›einige‹. Logische Zeichen verknüpfen Sätze miteinander.<br />
Ob das durch die Zeichen Verknüpfte wahr ist, hängt neben der Funktion<br />
des Zeichens nur davon ab, ob die einzelnen Teile wahr oder falsch sind.<br />
Einige Regeln der logischen Zeichen:<br />
• „p“ ist wahr, genau dann wenn der betreffende Sachverhalt besteht.<br />
• Negation (nicht): „nicht-p“ ist wahr, genau dann wenn der betreffend Sachverhalt nicht<br />
besteht. (Zeichen: ÿp)<br />
• Konjunktion (<strong>und</strong>): „p <strong>und</strong> q“ ist wahr, wenn beide Sachverhalte bestehen. (Zeichen: p Ÿ q)<br />
• Implikation (wenn … dann): „wenn p, dann q“ ist wahr, wenn entweder q besteht oder<br />
nicht-p besteht. (Zeichen: p … q)<br />
• Einsquantor (einer, einige): „es gibt mindestens ein x, das die Eigenschaft F hat“ ist wahr,<br />
wenn es mindestens einen solchen Gegenstand gibt. Ob es einen oder viele derartiger<br />
Gegenstände gibt, spielt dabei für die Wahrheit keine Rolle (Zeichen z.B.: $x(Fx).<br />
• Allquantor (alle): „Für alle x eines bestimmten Bereichs gilt, dass sie die Eigenschaft F haben“,<br />
ist wahr genau dann wenn wirklich alle entsprechenden Gegenstände die Eigenschaft<br />
haben. Wenn nur einer die Eigenschaft nicht hat, ist die Aussage falsch. (Zeichen<br />
entweder (x)(Fx) oder "x(Fx).<br />
Die korrekte Ver<strong>wendung</strong> dieser logischen Verknüpfungsfunktionen in Argumentationen<br />
ist nicht nur eine große Hilfe, sondern geradezu gefordert. Insbesondere<br />
der Allquantor wird häufig gerade in sensiblen Kontexten unsauber<br />
verwendet, mit der Folge des Auftretens von Missverständnissen <strong>und</strong> Fehlinterpretationen.<br />
Betrachten wir ein Beispiel.<br />
In den 60er <strong>und</strong> 70er Jahren hat sich z.B. insbesondere in Kreisen von politisch<br />
links stehenden, marxistisch orientierten Menschen das Schlagwort von der Interessengeleitetheit<br />
der Wissenschaft durchgesetzt. Damit wird eine allgemeine<br />
Aussage über die Wissenschaft gemacht, nämlich dass die Wissenschaft im<br />
Kapitalismus gr<strong>und</strong>sätzlich kein (oder dann nur zufällig) objektives Wissen produzieren<br />
kann, da sie den Kapitalverwertungsinteressen resp. den Interessen<br />
des "militärisch-industriellen" Blocks untersteht. Schlagende, bis heute in der<br />
Wissenschaftsdiskussion wiederkehrende Beispiele zugunsten dieser Behauptung<br />
sind die militärische Forschung (die USA betreiben noch heute aktive Biowaffen-Forschung)<br />
<strong>und</strong> der Fokus der angewandten industriellen Forschung auf<br />
marktfähige Produkte in absatzstarken Mächten (die Industrie hat kein Interesse<br />
an Forschung über Tropenkrankheiten). Das sind ganz offensichtlich zwei wichtige<br />
Punkte, die es verdienen herausgestrichen <strong>und</strong> kritisch reflektiert zu werden.<br />
Aber sind deswegen alle Wissensproduktionen in der Wissenschaft generell<br />
von Kapitalverwertungsinteressen geleitet <strong>und</strong> die Ergebnisse entsprechend<br />
nicht objektiv? Das trifft eindeutig nicht zu. So wie es gute Beispiele zu Gunsten<br />
der Behauptung gibt, gibt es Gegenbeispiele. So darf man nicht übersehen, wie<br />
vehement Teile der Wirtschaft die wissenschaftlichen Ergebnisse über das<br />
Krebsrisiko von Rauchen <strong>und</strong> Asbest oder bezüglich der globalen Umweltrisiken<br />
bekämpft haben. Allaussagen sind mit anderen Worten sehr heikel!<br />
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