Podologie Mehr Umsatz durch Zusatzangebote (Vorschau)
5Mai 2012 · 63. Jahrgang www.podologie.de Podo logie Postvertriebsstück. Entgelt bezahlt. Verlag Neuer Merkur, Postfach 46 08 05, 80916 München B 3113 E Journal für die professionelle medizinische Fußpflege Mehr Umsatz durch Zusatzangebote Erweitern Sie das Spektrum Ihrer Praxis Seite 8 Passende Schuhe sind das „A und O“! Für Diabetes-Patienten Seite 16 Kritikgespräche konstruktiv führen Wie sag ich’s meinem Mitarbeiter? Seite 28
- Seite 2 und 3: Fachhandelstreu und kompetent. Prod
- Seite 4 und 5: Tagungsprogramm DIABETESTAG 2012 Po
- Seite 6 und 7: Aktuelles Termine 12.05.2012 Wundbe
- Seite 8 und 9: Im Fokus Erweitern Sie das Spektrum
- Seite 10 und 11: Im Fokus Machen Sie Ihre Angebote s
- Seite 12 und 13: Für die Praxis Hauterkrankungen be
- Seite 14 und 15: Für die Praxis Glycerin in Fußpfl
- Seite 16 und 17: Für die Praxis Für Diabetes-Patie
- Seite 18 und 19: Für die Praxis verlust durch PNP/r
- Seite 20 und 21: Für die Praxis 8 Info: Was bezahlt
- Seite 22 und 23: Journal Vitamine, Mineralstoffe & C
- Seite 24 und 25: Journal Obst ist nicht nur vitaminr
- Seite 26 und 27: Recht & Geld In manchen Fällen haf
- Seite 28 und 29: Ausbildung & Job Wie sag ich’s me
- Seite 30 und 31: Ausbildung & Job Wichtig: Die richt
- Seite 32 und 33: Produkte Praktisches Set für „Ei
- Seite 34 und 35: Produkte Entdecken Sie Neues und In
- Seite 36: in einem Möbel = [neueste Hybridte
5Mai 2012 · 63. Jahrgang<br />
www.podologie.de<br />
Podo<br />
logie<br />
Postvertriebsstück. Entgelt bezahlt.<br />
Verlag Neuer Merkur, Postfach 46 08 05, 80916 München<br />
B 3113 E<br />
Journal für die professionelle medizinische Fußpflege<br />
<strong>Mehr</strong> <strong>Umsatz</strong> <strong>durch</strong> <strong>Zusatzangebote</strong><br />
Erweitern Sie das Spektrum Ihrer Praxis Seite 8<br />
Passende Schuhe sind das „A und O“!<br />
Für Diabetes-Patienten Seite 16<br />
Kritikgespräche konstruktiv führen<br />
Wie sag ich’s meinem Mitarbeiter? Seite 28
Fachhandelstreu und<br />
kompetent.<br />
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gibt ihr Elastizität und Widerstandskraft.<br />
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Importeur Schweiz: SIMON KELLER AG, Lyssachstrasse 83, CH-3400 Burgdorf, Telefon +41 (0)34/4200800, Fax +41 (0)34/4200801
Editorial<br />
PROFESSIONELLE PFLEGE<br />
Ein Trend mit Entwicklungspotenzial für Sie:<br />
Wellness in der Fußpflege<br />
Natürlich für Fuß<br />
und Pfl ege.<br />
Auch wenn die fixen Kosten steigen<br />
und der Inhalt der Portemonnaies<br />
„schrumpft“, der Wellness-Markt<br />
boomt! Die jährlichen Ausgaben hierzulande<br />
für mehr Schönheit, Gesundheit,<br />
Gelassenheit und Wohlbefinden liegen<br />
im hohen zweistelligen Milliardenbereich.<br />
So wurden bereits 2005 fast 73<br />
Mrd. Euro für Wellness-Anwendungen<br />
und -Produkte aller Art gezahlt, Tendenz<br />
nach wie vor steigend.<br />
Sind viele Deutsche bereit, privat tief in<br />
die Tasche zu greifen, wird im öffentlichen<br />
Gesundheitsbereich hingegen gespart<br />
– und das trifft auch Sie als Podologen/medizinische<br />
Fußpfleger.<br />
Vor diesem Hintergrund, aber auch aufgrund<br />
der Tatsache, dass zunehmend<br />
mehr Kunden gegenüber Wellness-Anwendungen<br />
und Wohlfühl-Angeboten<br />
aufgeschlossen sind, stellt sich die Frage,<br />
warum nicht auch Sie von diesem<br />
Trend profitieren sollen. Schließlich gilt<br />
es für Sie, nicht nur die Existenz Ihrer<br />
Praxis wirtschaftlich zu stärken, sondern<br />
auch Ihr Auskommen und gegebenenfalls<br />
das Ihrer Mitarbeiter zu sichern.<br />
Beobachtet man den Fußpflegemarkt,<br />
zeigt sich hier, dass Wellness und Schönheit<br />
für die Füße schon längst aus ihrem<br />
„Nischendasein“ herausgefunden haben.<br />
Ganze Wellness-Pflegeprogramme<br />
werden inzwischen von führenden Herstellern<br />
für Fußpflegeprodukte offeriert.<br />
Wellness-Massagen und Akupressur<br />
ebenso wie Depilation und Nageldesign<br />
gehören inzwischen fest zum Programm<br />
zahlreicher namhafter Veranstalter von<br />
Fortbildungsseminaren – ergänzend zum<br />
Angebot rein podologischer/medizinischer<br />
Themen. Und auch, wenn Sie sich<br />
bei Ihrer Konkurrenz umschauen, zum<br />
Beispiel im Internet,<br />
werden Sie<br />
feststellen, dass<br />
viele Ihrer Kolleginnen<br />
und Kollegen<br />
inzwischen<br />
Angebote offerieren,<br />
die deutlich<br />
über podologische<br />
Behandlung hinausgehen.<br />
Vor dem Hintergrund, dass Wellness-<br />
Maßnahmen dem Wohlbefinden dienen<br />
und Sie mit Ihrer Arbeit letztlich nicht<br />
nur die Gesundheit, sondern auch das<br />
Wohlgefühl Ihrer Kunden unterstützen,<br />
sollten Sie nicht davor zurückscheuen,<br />
eine entsprechende Erweiterung Ihres<br />
Behandlungsangebotes in der Praxis in<br />
Betracht zu ziehen.<br />
Wichtig sind natürlich dabei auch fundierte<br />
Kenntnisse und Professionalität.<br />
Das heißt, wenn Sie sich für <strong>Zusatzangebote</strong><br />
entscheiden, sollten Sie auf qualifizierte<br />
Fortbildung setzen und sich hier<br />
praktisches Know-how aneignen.<br />
Wichtig ist außerdem, dass Ihre Kunden<br />
Ihre Wellness-Angebote als stimmig<br />
empfinden und sich nicht nur kompetent<br />
behandelt fühlen. Deshalb sollten<br />
Sie gleichzeitig für die passende Atmosphäre<br />
sorgen. Hier reichen schon ein wenig<br />
Farbe, farblich passende Handtücher<br />
und eine entsprechende Decke, Deko-<br />
Elemente, dezente Beleuchtung sowie<br />
der Duft beruhigender ätherischer Öle<br />
und leise Entspannungsmusik.<br />
Damit Sie sich in puncto Wellness Anregung<br />
holen können, widmet sich der<br />
Fokus dieser Ausgabe dem Thema „Erweitern<br />
Sie das Spektrum Ihrer Praxis:<br />
<strong>Mehr</strong> <strong>Umsatz</strong> <strong>durch</strong> <strong>Zusatzangebote</strong>“;<br />
zu lesen ab S. 8. Hier finden Sie Information<br />
und Inspiration …<br />
Barbara von Wirth M. A.,<br />
Redakteurin und Fachautorin<br />
Wir wünschen Ihnen eine interessante<br />
und informative Lektüre<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 3<br />
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Tagungsprogramm<br />
DIABETESTAG 2012<br />
<strong>Podologie</strong><br />
<strong>Podologie</strong><br />
Freising 29. 9. 2012<br />
Der <strong>Podologie</strong> Diabetestag 2012 wendet sich<br />
an Po do logen und qualifizierte Fußpfleger. Das<br />
praxisbezogene Programm besteht aus Fach-<br />
Infor mationen, Dis kussionen und persönlichem<br />
Erfahrungsaustausch.<br />
E Hautveränderungen bei Diabetikern erkennen und richtig einschätzen<br />
Nikolaus Gagel, Dermatologe, München (angefragt)<br />
E Versorgung von Diabetikerfüßen: Darauf kommt es bei der inter disziplinären Zusammenarbeit an<br />
Dr. med. Esther Maria Preuß, Internistin und Diabetologin mit diabetologischer Schwerpunktpraxis in Freising<br />
E Spangenversorgung bei Diabetikern – worauf ist zu achten?<br />
Martin Schmid, Podologe in München<br />
E Zusatzausbildung Wundassistent/in DDG und Wundassistent/in DGfW WAcert ® : Voraussetzungen, Inhalte, Vorteile<br />
NEM Hartmetallfräser<br />
schnell und effektiv.<br />
Dr. med. Wolf-Rüdiger Klare, Internist und Diabetologe, Geschäftsführer und Gründungsmitglied des Deutschen Instituts<br />
für Wundheilung (DIW), Radolfzell<br />
E Spezielle Schuhversorgung beim diabetischen Fußsyndrom<br />
Georg Seeßle, Orthopädieschuhtechniker, Erding<br />
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zum Diabetestag am 29. September 2012 an:<br />
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Nachträgliche Gewährung von Rabatten ist ausgeschlossen.<br />
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MwSt. Informationen und Teilnahmebedingungen unter www.vnm-akademie.de<br />
Datum/Unterschrift<br />
n Ja, ich bin einverstanden, dass Sie mich ggf. per E-Mail/Telefon über weitere Verlagsangebote informieren.<br />
Anmeldung/Rücktritt: Gleich nach dem Erhalt Ihrer An mel dung senden wir Ih nen<br />
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erhalten Sie etwa 4 Wochen vor der Veranstaltung eine Rechnung, die gleich zeitig als<br />
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Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Er satz per son als Vertretung schicken.<br />
Absage: Der Veranstalter Verlag Neuer Merkur GmbH behält sich das Recht vor, die<br />
Veranstaltung aus wichtigem Grund ab zusagen.<br />
Änderungen und Irrtümer vor behalten.<br />
Ansprechpartner: Ulrich Bartel<br />
Telefon: (0 89) 31 89 05-54, Fax: (0 89) 31 89 05-38<br />
Coupon ausschneiden, ggf. kopieren und einsenden an:<br />
vnm-Akademie, Postfach 60 06 62, 81206 München<br />
Podo<br />
logie
Inhalt<br />
Editorial<br />
Ein Trend mit Entwicklungspotenzial für Sie:<br />
Wellness in der Fußpflege 3<br />
Journal<br />
Vitamine, Mineralstoffe & Co.:<br />
Bausteine für gesunde Haut<br />
und Nägel 22<br />
Aktuelles<br />
Termine 6<br />
And the winners are … 6<br />
Beauty International Düsseldorf:<br />
Ein voller Erfolg! 6<br />
Im September in Freising:<br />
<strong>Podologie</strong> Diabetestag 2012 7<br />
Recht & Geld<br />
Der Vertrag mit dem Fitness-Studio:<br />
<strong>Mehr</strong> wissen, besser gewappnet sein 25<br />
Ausbildung & Job<br />
Wie sag ich’s meinem Mitarbeiter?<br />
Kritikgespräche konstruktiv führen 28<br />
Im Fokus<br />
Erweitern Sie das Spektrum Ihrer Praxis:<br />
<strong>Mehr</strong> <strong>Umsatz</strong> <strong>durch</strong> <strong>Zusatzangebote</strong> 8<br />
Ob Fußmassage, Akupressur<br />
oder spezielle<br />
Wellness-Treatments<br />
– wer das Angebot seiner<br />
Praxis erweitern<br />
möchte, muss sich gut<br />
vorbereiten. Denn das<br />
Behandlungsspektrum<br />
muss sich nicht nur von<br />
dem der Konkurrenz abheben, sondern auch „maßgeschneidert“<br />
für die Kunden der Praxis sein. Worauf<br />
es hier ankommt, das erfahren Sie in dem Beitrag<br />
von <strong>Podologie</strong>-Autorin Dorothea Kammerer.<br />
Für die Praxis<br />
Hauterkrankungen bei Diabetes mellitus/Teil II:<br />
Diabetische Dermopathie und Pflege der Haut 12<br />
Theorie der medizinischen Fußbehandlung:<br />
Mit aktualisiertem Wissen auf dem<br />
neuesten Stand 15<br />
Für Diabetes-Patienten:<br />
Passende Schuhe sind das „A und O“! 16<br />
Interview:<br />
„Die richtige Schuhversorgung ist unerlässlich!“ 18<br />
Hautkrankheit Psoriasis:<br />
Auch die Nägel sind betroffen 21<br />
Produkte<br />
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von Franz Lütticke GmbH 32<br />
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Impressum 34<br />
Titelbild: ©ramonag – Fotolia.com<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 5
Aktuelles<br />
Termine<br />
12.05.2012 Wundbeurteilung und Erst-<br />
Düsseldorf versorgung von Wunden am<br />
diabetischen Fuß<br />
Seminar / Anke Niederau<br />
(8 Weiterbildungspunkte)<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon (089) 31 89 05–54<br />
E-Mail ulrich.bartel@<br />
vnmonline.de<br />
23.06.2012 Mykose an Haut und Nägeln an<br />
Weiskirchen Bein und Fuß des Diabetikers<br />
Seminar / Dr. med. Pierre Foss<br />
(8 Weiterbildungspunkte)<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon (089) 31 89 05–54<br />
E-Mail ulrich.bartel@<br />
vnmonline.de<br />
07.07.2012 Mykosen unter dem Schwer-<br />
Düsseldorf punkt mykotisch infizierter diabetischer<br />
Fuß<br />
Seminar / Anke Niederau<br />
(8 Weiterbildungspunkte)<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon (089) 31 89 05–54<br />
E-Mail ulrich.bartel@<br />
vnmonline.de<br />
15.09.–16.09.2012 COSMETICA<br />
Wiesbaden Kosmetik-Fachmesse<br />
Rhein-Main-Hallen Wiesbaden<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
29.09.2012 PODOLOGIE<br />
Freising Diabetestag 2012<br />
Kardinal Döpfner Haus<br />
Symposium<br />
(4 Weiterbildungspunkte)<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon (089) 31 89 05–54<br />
E-Mail ulrich.bartel@<br />
vnmonline.de<br />
06.10.–07.10.2012 Fuss 2012<br />
Kassel<br />
Fachmesse und Kongress für<br />
Podologen und Fußpfleger,<br />
Stadthalle Kassel<br />
Info: Zentralverband der Podologen<br />
und Fußpfleger Deutschlands<br />
e. V.<br />
Telefon (0 25 91) 98 07 36–0<br />
E-Mail m.geismann@zfd.de<br />
www.fuss2012.com<br />
03.11.–04.11.2012 COSMETICA<br />
Berlin<br />
Kosmetik-Fachmesse<br />
Messe Berlin<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
And the winners are …<br />
Wir freuen uns über die rege Teilnahme<br />
an unserem Internet-Quiz vom März! Folgende<br />
Teilnehmer sind die glücklichen<br />
Gewinner. Sie erhalten einen von drei<br />
Einkaufsgutscheinen der Firma Gharieni,<br />
Moers, im Wert von 100,- Euro:<br />
Christiane Alber, Wedemark; Hannelore<br />
Litke, Belm; Reinhard Worm, Salzgitter<br />
Wir gratulieren!<br />
Die Redaktion<br />
Und hier die Auflösung der Fragen:<br />
1. Steriles Verbandmaterial sollte bei podologischen Hausbesuchen nicht<br />
fehlen.<br />
2. Bei einem amelanotischen malignen Melanom handelt es sich um ein<br />
nichtpigmentiertes malignes Melanom.<br />
3. Bei der Therapie von Schmerzen kommen Medikamente und nichtmedikamentöse<br />
Maßnahmen zum Einsatz.<br />
4. Ein Hallux valgus ist häufig Folge einer Bänder- und<br />
Bindegewebsschwäche.<br />
5. Ein zu niedriger Zinkspiegel im Blut verzögert die Wundheilung.<br />
Beauty International Düsseldorf:<br />
Ein voller Erfolg!<br />
Aussteller und Besucher<br />
der Beauty International<br />
in Düsseldorf<br />
im vergangenen März<br />
waren einmal mehr begeistert<br />
von der führenden<br />
Fachmesse für professionelle<br />
Kosmetik.<br />
<strong>Mehr</strong> als 100 Fachveranstaltungen<br />
zu den vier<br />
Schwerpunkten Kosmetik,<br />
Nail, Fuß und Wellness<br />
standen den Fachleuten<br />
zur Verfügung.<br />
Zudem bietet die Beauty<br />
International mit 1.250<br />
Ausstellern und Marken aus 25<br />
Ländern das umfassendste Angebot<br />
für Dienstleistungskosmetik.<br />
„Die Branche schätzt die Beauty<br />
International Düsseldorf als<br />
wichtigstes Trendforum und Plattform<br />
für Innovationen und Weiterbildung.<br />
Insgesamt kamen<br />
49.700 Fachbesucher aus 45 Ländern,<br />
um sich zu informieren und<br />
zu ordern“, erklärte Joachim Schäfer,<br />
Geschäftsführer der Messe<br />
Düsseldorf GmbH.<br />
Die Bedeutung der Beauty International<br />
als Leitmesse unterstrichen<br />
Aussteller aus allen vier<br />
Bereichen, als sie nach drei Ta-<br />
gen mit guten Gesprächen<br />
und Kontakten<br />
zufrieden Bilanz<br />
zogen. So erklärte<br />
Mechtild Geismann,<br />
Vizepräsidentin<br />
des Zentralverbandes<br />
der Podologen<br />
und Fußpfleger<br />
Deutschlands e.V.<br />
(ZFD), dass es auch<br />
für den Fachbereich<br />
Fuß in Deutschland<br />
keine andere Messe<br />
in dieser Größenordnunggebe.<br />
„Für uns<br />
ist die Beauty International neben unserer<br />
eigenen Veranstaltung in Kassel<br />
die wichtigste Messe. Es ist in der Branche<br />
bekannt, dass der ZFD hier unabhängig<br />
berät, so dass die Besucher ganz<br />
gezielt mit Fragen zu uns kommen. Wir<br />
sind sehr zufrieden mit dem Interesse<br />
und der Nachfrage an unserem Stand.“<br />
Die Vorträge und Workshops des Rahmenprogramms<br />
der Messe nutzten rund<br />
10.000 Fachbesucher um sich weiterzubilden.<br />
Auch Meisterschaften und Preisverleihungen<br />
finden im Rahmen der<br />
Beauty International statt. Insgesamt<br />
maßen in Düsseldorf diesmal 110 Kandidaten<br />
aus 33 Ländern ihr Können bei<br />
der Deutschen und der Internationalen<br />
6 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Make-up Meisterschaft sowie<br />
der Nationalen und Internationalen<br />
Nail-Meisterschaft.<br />
Die nächste Beauty International<br />
Düsseldorf findet von<br />
Freitag bis Sonntag, den 9. bis<br />
11. März 2012, statt.<br />
Stets aktuelle Informationen<br />
dazu finden Sie im Internet<br />
unter www.beauty.de red<br />
Im September in Freising:<br />
<strong>Podologie</strong> Diabetestag 2012<br />
Diabetes ist weltweit<br />
auf dem Vormarsch.<br />
Die aktuellen Ergebnisse<br />
des Diabetes-Risiko-checks<br />
der bundesweiten<br />
Aktion „Wissen<br />
was bei Diabetes<br />
zählt: Gesünder unter<br />
7“, <strong>durch</strong>geführt im vergangenen<br />
Jahr, bestä -<br />
tigt diese Beobachtung<br />
für Deutschland: Bereits<br />
jeder vierte Besucher,<br />
der in deutschen Einkaufszentren<br />
an dem Diabetes-Risikocheck<br />
teilnahm, war<br />
bereits diagnostizierter Diabetiker.<br />
Besonders alarmierend:<br />
Bei mehr als der Hälfte<br />
lag der Langzeitblutzucker -<br />
wert HbA1c über sieben Prozent.<br />
Folgeerkrankungen wie<br />
Herzinfarkt, Schlaganfall und<br />
Erblindungen sind damit vorprogrammiert.<br />
Und jeder zweite<br />
Besucher ein erhöhtes Diabetes-Risiko!<br />
Die Zahl von Diabetikern und<br />
Diabetes-gefährdeten Menschen<br />
im Bereich der <strong>Podologie</strong><br />
ist hoch, denn es sind überwiegend<br />
ältere Menschen, die<br />
mit Fußproblemen oder auch<br />
Diabetes-bedingten Veränderungen<br />
fachliche Behandlung<br />
suchen.<br />
Für Sie als Podologinnen und<br />
Podologen ist das Thema Diabetes<br />
also von besonderer und<br />
zunehmender Wichtigkeit.<br />
Aus diesem Grund hat sich<br />
auch die vnm-Akademie des<br />
Verlages Neuer Merkur entschieden,<br />
Ihnen als „Fußprofis“<br />
ein Forum zu bieten, dass<br />
hier alle berufsrelevanten Fragen<br />
in den Vordergrund<br />
stellt – zu Ihrem Vorteil und<br />
zum Nutzen Ihrer Patienten.<br />
Der <strong>Podologie</strong> Diabetestag<br />
2012, der am Samstag, den 29.<br />
September 2012, von 10 bis<br />
17 Uhr im Kardinal-Döpfner-<br />
(Foto: ©Manfred Steinbach – Fotolia.com)<br />
Haus im oberbayerischen Freising<br />
stattfindet, bietet ein breites<br />
Spektrum interessanter<br />
und wichtiger Themen. Für<br />
die Teilnahme erhalten Sie<br />
vier Fortbildungspunkte gemäß<br />
§ 125 Abs. 1 SGB V.<br />
Namhafte Experten informieren<br />
Sie zu folgenden Themen:<br />
z Hautveränderungen bei Diabetikern<br />
erkennen und richtig<br />
einschätzen,<br />
z Versorgung von Diabetikerfüßen:<br />
Darauf kommt es bei<br />
der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
an<br />
z Spangenversorgung bei Diabetikern<br />
z Zusatzausbildung Wundassistent/in<br />
DDG und Wundassistent/in<br />
DGfW WAcert ® “<br />
z Spezielle Schuhversorgung<br />
beim DFS.<br />
Nach dem Symposium, haben<br />
Sie die Gelegenheit zur Führung<br />
<strong>durch</strong> den Freisinger Dom,<br />
der extra für Sie beleuchtet<br />
wird. Der Tag klingt in einem<br />
nahe gelegenen Restaurant<br />
aus bei einem entspannten<br />
get-together aus.<br />
Alle Informationen finden Sie<br />
im Internet unter:<br />
www.vnm-akademie.de/podologie-diabetestag-012.html.<br />
Telefonisch informiert Sie bei<br />
der vnm-Akademie Herr Ulrich<br />
Bartel unter der Telefonnummer<br />
(089) 31 89 05–54. red<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 7
Im Fokus<br />
Erweitern Sie das Spektrum Ihrer Praxis:<br />
<strong>Mehr</strong> <strong>Umsatz</strong><br />
<strong>durch</strong> <strong>Zusatzangebote</strong><br />
Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />
Sie müssen Ihr Angebot erweitern, vielleicht weil<br />
die Praxis drei Straßen weiter inzwischen ein<br />
großes Wellness-Programm offeriert und sich<br />
nicht zuletzt damit zu einer echten Konkurrenz<br />
für Sie entwickelt hat? Vielleicht möchten Sie<br />
aber auch ganz einfach aus eigenem Interesse<br />
Ihr Angebotsspektrum abwechslungs- und umfangreicher<br />
gestalten? Egal welches Ihre Beweggründe<br />
sind – die Schwierigkeit ist, aus dem<br />
reichhaltigen Angebot an Möglichkeiten das Passende<br />
für Sie und Ihre Kunden herauszufiltern.<br />
Verwöhn-Angebote gibt<br />
es wie Sand am Meer.<br />
Deshalb sollten Sie sich<br />
zunächst in Ihrer Umgebung<br />
umsehen, welche Anwendungen/Programme<br />
von anderen<br />
podologischen oder fußpflegerischen<br />
Praxen angeboten<br />
und beworben werden. Eine<br />
solche Konkurrenzanalyse ist<br />
der erste, wichtige Schritt, damit<br />
Sie nicht mit demselben<br />
oder einem sehr ähnlichen<br />
Angebot aufwarten.<br />
Weiter geht es dann mit der<br />
Frage: Welche Kundengruppe<br />
überwiegt bei Ihnen?<br />
Sind es eher ältere<br />
Menschen, mit Grunderkrankungen<br />
wie zum Beispiel<br />
Diabetes mellitus?<br />
Oder zählen auch viele jüngere<br />
Menschen dazu? Wollen<br />
Sie eine neue Zielgruppe<br />
ansprechen? Und<br />
nicht zuletzt: Liegt Ihre Praxis<br />
in einem Vier-tel mit hoher<br />
oder eher niedrigerer<br />
Kaufkraft? Von all diesen<br />
Kriterien hängt ab, wie Sie<br />
Ihr Wellness-Paket schnüren<br />
und Ihre Produktpalette<br />
gestalten sollten.<br />
Sind diese Fragen geklärt,<br />
notieren Sie sich, welche<br />
Angebote für die entsprechende<br />
Zielgruppe interessant<br />
sein könnten: Bei älteren<br />
Menschen können<br />
dies spezielle (für Diabetiker<br />
geeignete) Pflegeprodukte<br />
für die Haut der Füße<br />
sein. Auch wärmende, kuschelige<br />
Socken, Druckschutzmaterialien<br />
oder vielleicht<br />
sogar ein kleines Sortiment<br />
an Gesundheitsschuhen<br />
kann für diese Kunden<br />
interessant sein. Zudem bietet<br />
sich hier klassische Fuß-<br />
massage an (s. Kasten rechte<br />
Seite) sowie Fußwickel mit<br />
Lehm oder Quark oder Paraffin-Fußbäder.<br />
Ausgefallenere Verwöhn-Programme<br />
mit Peelings (zum Beispiel<br />
mit Meersalz, Traubenkern-Granulat<br />
oder einer<br />
Mischung aus grob gemahlenen<br />
Kaffeebohnen und Kokosmilch),<br />
Fußmasken und Kräuterstempel-<br />
oder Edelstein-<br />
Massagen sind wahrscheinlich<br />
eher für jüngere Frauen<br />
das passsende Angebot; ebenso<br />
wie Depilation und Nagelkosmetik<br />
für die Füße. Saisonale<br />
Offerten wie witzige Flip<br />
Flops im Sommer, nach Zimt<br />
duftende Fußbäder und Pflegeprodukte<br />
im Winter und Nagellacke<br />
in Farben entsprechend<br />
der Jahreszeit können<br />
hier Ihr Portfolio abrunden.<br />
Da das Angebot auf diesem<br />
Markt riesig ist empfiehlt es<br />
sich in Fachzeitschriften, im<br />
Internet oder bei Anbietern<br />
von Pflegeprodukten nach Anregungen<br />
zu suchen, um für<br />
Ihre Kunden entsprechende<br />
Highlights zu finden.<br />
Welche Accessoires für<br />
Ihre Pflegeprogramme?<br />
Massage-Öle, Hot-Stone-Sets,<br />
Seidenhandschuhe, Traubenkernmehl<br />
und andere Zutaten<br />
für Ihr Wellness-Angebot<br />
bekommen Sie im Fachhandel<br />
bei bekannten Fußpflegeprodukte-Herstellern<br />
oder<br />
auch in Online-Shops.<br />
Haben Sie Ihre Verwöhn-Treatments<br />
zusammengestellt,<br />
sollten Sie außerdem überlegen,<br />
wie die dafür notwendige<br />
Grundausstattung aussehen<br />
muss:<br />
(Foto: ©Oscar Brunet – Fotolia.com)<br />
8 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Im Fokus<br />
z Decken und Frotteetücher: Wählen Sie<br />
keine Billigware, schauen Sie besser<br />
bei Firmen-Outlets rein oder bei Sonder-Aktionen<br />
mit Auslaufmodellen namhafter<br />
Hersteller. Eine flauschig-edle<br />
Qualität in Farben, die zu Ihren Angeboten<br />
passen, ist genau richtig.<br />
z Dekorationsartikel wie Vasen, Muscheln,<br />
Halbedelsteine oder Glassteine,<br />
Kerzen, Schalen, geschmackvolle<br />
Seidenblumen, Aroma-Lampen, Organza-Dekostoffe<br />
usw.<br />
z Duftöle sollten naturrein sein; synthetische<br />
Düfte sind zwar preiswerter, riechen<br />
aber meist nicht besonders gut<br />
und können zudem Kopfschmerzen verursachen.<br />
z Sanfte Beleuchtung: Eine Stehlampe<br />
mit Dimmer, Salzlampen oder Kerzen<br />
zaubern ein beruhigendes Licht.<br />
z Akustik: Schaffen Sie sich einige CDs<br />
an, aus denen Ihre Kunden wählen können,<br />
beispielsweise Chillout-Musik, Vogelgezwitscher,<br />
Meeresrauschen. Achten<br />
Sie dabei darauf, dass die Musikstücke<br />
GEMA-frei sind, sodass für deren<br />
Nutzung also keine Lizenz-gebühren<br />
anfallen (im Internet finden sich<br />
unter diesem Stichwort zahlreiche Anbieter).<br />
Ein Zimmerbrunnen wirkt nicht nur<br />
<strong>durch</strong> seine Optik entspan-nend – auch<br />
sein Plätschern sorgt für eine wohlige<br />
und wohl-tuende Atmosphäre.<br />
z Leibliches Wohl: Bieten Sie Ihren Kunden<br />
eine kleine Auswahl an Tees und<br />
vielleicht etwas Gebäck an. Zu jeder<br />
längeren Behandlung könnten Sie einen<br />
Wellness-Drink und etwas Obst<br />
bereithalten.<br />
z Zum Abschied ein „giveaway“: Geben<br />
Sie Ihren Kunden eine kleine Erinnerung<br />
an das Wohl-fühl-Erlebnis mit auf<br />
den Weg. Dies kann beispielsweise eine<br />
thematisch passende Blüte, eine Einzelportion<br />
Fußbad-Zusatz oder ein hübsch<br />
verpacktes Praliné sein.<br />
Eine schöne Idee ist es auch, die Kunden<br />
aus einer Schale voller Halbedelsteine<br />
oder Muscheln etwas aussuchen<br />
zu lassen. Und wie wäre es, wenn Sie<br />
diesen Kunden einen Rabatt-Gutschein<br />
für eine weitere Wellness-Behandlung<br />
in die Hand drücken würden?<br />
Wie bringe ich meine Angebote<br />
ins Gespräch?<br />
Kunden sind meistens bereit, mehr Geld<br />
auszugeben, wenn sie sich wohl fühlen<br />
und wenn der Dienstleister das Thema<br />
Zusatzanwendungen geschickt, aber unaufdringlich<br />
anspricht.<br />
Wenn Sie im Internet einkaufen, dann<br />
kennen Sie das auch dort: Sie bekommen<br />
in regelmäßigen Abständen eine<br />
Mail Ihres Online-Shops (zum Beispiel<br />
Amazon, Douglas, hse24) mit Kaufempfehlungen.<br />
Manche Kunden staunen, wie<br />
genau diese <strong>Zusatzangebote</strong> auf ihre persönlichen<br />
Vorlieben zugeschnitten sind;<br />
und je länger man dort Kunde ist, desto<br />
genauer passen die Empfehlungen. Dies<br />
ist möglich, weil bei den Internetanbietern<br />
die Produktvorschläge <strong>durch</strong> so genannte<br />
Sortieralgorithmen erstellt wer-<br />
Seminare für Wellness-Massagen<br />
und Fußreflexzonentherapie<br />
Fuß- und Beinmassagen, aber auch eine<br />
Massage der Hände, erfreuen sich<br />
bei Kunden großer Beliebtheit. Das<br />
Spektrum ist hier ausgesprochen vielfältig,<br />
und es erfordert etwas Zeit, das<br />
Richtige für sich zu finden.<br />
Aber auch wenn Wellness-Massagen<br />
nichts mit einer medizinischen Massage<br />
zu tun haben und ein genussvolles<br />
„Die-Seele-baumeln-Lassen“ im Vordergrund<br />
steht, so gibt es auch hier Kontraindikationen,<br />
die es zu beachten gilt.<br />
Nicht nur deshalb sollten entsprechende<br />
Angebote möglichst mit fundierten<br />
Kenntnissen <strong>durch</strong>geführt werden. Das<br />
gilt natürlich ebenso für Akupressur und<br />
Fuß-reflexzonenmassage.<br />
Von Abhyanga (indische Ölmassage)<br />
bis hin zu Tuina (chinesische Meridian-<br />
Massage) – ein breites Spektrum an<br />
Seminaren und Ausbildungen zu Massagen<br />
aller Art bietet zum Beispiel die:<br />
Wellness-Fachschule<br />
Pastoratstr. 6<br />
50354 Hürth<br />
Telefon (0 22 33) 80 25 55<br />
E-Mail info@wellness-fachschule.de<br />
www.wellness-fachschule.de<br />
Seminare zu den Themen „Energetische<br />
Fußmassage“, „Klassische Fußmassage“<br />
und „Reflexzonentherapie nach Marquardt“<br />
finden Sie bei:<br />
Hellmut Ruck-Schule<br />
Daimlerstr. 23<br />
75305 Neuenbürg<br />
Ansprechpartnerin: Ulrike Müller<br />
Telefon (0 70 82) 9 44 22 36<br />
E-Mail mueller@hellmut-ruck.de<br />
www.hellmut-ruck.de<br />
Seminare zum Thema „Aromatherapie<br />
und Wellness“ oder „Faszination Raumharmonie“<br />
bietet die Akademie der<br />
Primavera Life GmbH<br />
Naturparadies 1<br />
87466 Oy-Mittelberg<br />
Ansprechpartnerin: Gabriele Kleber<br />
Telefon (0 83 66) 89 88-975<br />
E-Mail seminare@primavera-life.de<br />
http://akademie.primaveralife.com<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 9<br />
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Tel: 02354-90990, Fax: 02354-13434<br />
info@luetticke.de, www.luetticke.de
Im Fokus<br />
Machen Sie Ihre Angebote sichtbar!<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass mehr<br />
als 50 Prozent der Menschen „Erlebniskäufer“<br />
sind. Das bedeutet: Diese Kunden gehen<br />
nicht mit einem Einkaufszettel los, an<br />
den sie sich strikt halten. Werden sie von einem<br />
Produkt emotional angesprochen, so<br />
greifen sie zu.<br />
Mit einer ansprechenden Optik und dem richtigen<br />
Platz erreichen Sie Ihre Kunden. Wenn<br />
Sie nur Flyer auf den Tresen legen, ist dies<br />
deutlich weniger effektiv. Mit einem gut <strong>durch</strong>dachten<br />
„Visual-Merchandising-Konzept“ (was<br />
so viel bedeutet wie „Verkaufskonzept des<br />
Gesehenwerdens“) vermitteln Sie Ihre Angebote<br />
schneller, und die Bilder bleiben nachhaltiger<br />
und deutlicher im Gedächtnis Ihrer<br />
Kunden haften. Wissenschaftlich erwiesen<br />
ist, dass Kunden in der Regel nur 30 Prozent<br />
der vorhandenen Ware in einem Geschäft<br />
wahrnehmen. Deshalb ist eine Präsentation,<br />
die Aufmerksamkeit erregt, so wichtig. Bieten<br />
Sie beispielsweise ein Thalasso-Wellness-<br />
Treatment an, dann können Sie <strong>durch</strong> einige<br />
Accessoires auf einem kleinen Tisch darauf<br />
aufmerksam machen: blaue oder weiße Handtücher,<br />
Muscheln, Seesand, Algen- und Meersalzprodukte.<br />
Von Zeit zu Zeit sollten Sie außerdem<br />
das Thema wechseln und den Tisch<br />
neu gestalten (zum Beispiel zum Thema „Rosen“<br />
oder „Lavendel“). Denn <strong>durch</strong> die Neugestaltungen<br />
werden nicht nur das Interesse<br />
erneut geweckt, sondern auch Kaufimpulse …<br />
den. Die Systeme<br />
sortieren Daten (also<br />
auch die Waren,<br />
die Sie eingekauft<br />
haben), so dass ein<br />
immer genaueres<br />
Nutzerprofil zu Ihnen<br />
erstellt werden<br />
kann. – Was im Internet<br />
im großen Stil<br />
erfolgt, können Sie<br />
auch in Ihrer Praxis<br />
nutzen. Machen Sie<br />
sich Notizen über<br />
Probleme („trockene<br />
Haut“), Vorlieben<br />
(„Massagen“) und<br />
eventuelle Wünsche<br />
Ihrer Kunden. So können<br />
Sie beim nächsten<br />
Termin nicht nur<br />
zeigen, dass Sie aufmerksam<br />
zugehört<br />
haben, sondern es<br />
bietet sich hier auch<br />
ein guter Ansatz, auf<br />
Ihre Angebote aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Zeigen Sie,<br />
was Sie haben!<br />
Zugegeben: Es ist<br />
eine Gratwanderung!<br />
Bieten Sie Ihre<br />
<strong>Zusatzangebote</strong><br />
wie Pflegeprodukte<br />
oder Wellness-Programme<br />
zu offensiv<br />
an, kann das Kunden<br />
in die Defensive<br />
treiben oder<br />
schlimmstenfalls<br />
sogar in die Flucht<br />
schlagen, weil sie<br />
denken: Hier will<br />
mir immer jemand<br />
etwas verkaufen!<br />
Trotzdem dürfen Sie<br />
nicht zu zurückhaltend<br />
sein. Das heißt:<br />
Fragen Sie nicht „Was kann<br />
ich sonst noch für Sie tun?“<br />
Wie soll der Kunde wissen,<br />
was Sie alles zu bieten haben?<br />
So wird die stereotype Antwort<br />
sein: „Danke, ich brauche<br />
nichts weiter.“ Hier ist<br />
also eine andere Vorgehensweise<br />
erforderlich.<br />
Während der Behandlung haben<br />
Sie Gelegenheit, zu hören,<br />
was dem Kunden gefällt.<br />
Vor allem Frauen klagen oftmals<br />
darüber, dass sie sich ge-<br />
stresst fühlen. Vielleicht hat<br />
die ein oder andere von ihnen<br />
Lust, das nächste Mal die Behandlung<br />
mit einem kleinen<br />
Wohlfühlprogramm zu kombinieren.<br />
Dabei ist es unnötig,<br />
dass Sie während der Behandlung<br />
ungefragt die Vorzüge<br />
bestimmter Anwendungen<br />
anpreisen. Effektiver kann es<br />
sein, wenn Sie beispielsweise<br />
erzählen, dass Sie selbst<br />
sich kürzlich zum Beispiel eine<br />
Schokoladenpackung für<br />
die Füße gegönnt haben und<br />
davon so begeistert waren,<br />
dass Sie diese Wellness-Anwendung<br />
nun anbieten.<br />
Wichtig ist aber ebenso eine<br />
geschickte Warenpräsentation.<br />
Weder in der Schublade<br />
noch in einer einsamen Ecke<br />
kommen Produkte (und Wohlfühl-Angebote)<br />
richtig zur Geltung.<br />
Nur wenn die Ware attraktiv<br />
dargeboten wird, können<br />
Sie beim Kunden Kaufimpulse<br />
auslösen bzw. seinen<br />
Bedarf wecken. Dezent, aber<br />
wirkungsvoll ist eine ansprechende<br />
Präsentation nach dem<br />
Motto „Geben Sie Ihren Angeboten<br />
die passende Plattform<br />
und lassen Sie sie arbeiten!“<br />
Während der Wartezeit, beim<br />
Gang zur Kabine oder beim<br />
Bezahlen am Empfang sehen<br />
sich Kunden ein wenig um.<br />
Nutzen Sie diese Situation und<br />
präsentieren Sie an diesen Orten<br />
Ihre Angebote mit einem<br />
kleinen Pappaufsteller, der<br />
den Titel des Wellness-Angebots<br />
(zum Beispiel „Thai-Fußmassage“)<br />
trägt. Zusätzlich<br />
können Sie mit Displays, Fensterklebern,<br />
Postern, Aktionstafeln,<br />
Pfeilen oder einem Rotair<br />
(bewegliches Plakat, das<br />
an einer Schnur von der Decke<br />
hängt und sich um die eigene<br />
Achse dreht) auf Ihre Angebote<br />
aufmerksam machen.<br />
Eine Studie bei rund 1.000 Unternehmen<br />
hat ergeben, dass<br />
zusätzliche Kosten dann eine<br />
geringere Rolle spielen, wenn<br />
der Kunde mit dem Kauf einer<br />
Anwendung Glückserwartungen<br />
verbindet. Kunden wollen<br />
Freude erleben, sie wollen<br />
Genuss und Glück erfahren.<br />
Um Ihre Kunden anzusprechen,<br />
sollten Sie mit Ihren Angeboten<br />
also das Gefühl ver-<br />
mitteln, dass Ihre Treatments<br />
Wohlbefinden und Luxus<br />
schenken …<br />
Preise richtig kalkulieren<br />
Die Podologin Sybille Feindt<br />
beschreibt in ihrem gerade erschienenen<br />
Buch „Wellness in<br />
der Fußpflege“ ausführlich,<br />
welche Gedanken man sich<br />
als selbstständiger Dienstleister<br />
zum Thema Kalkulation machen<br />
sollte. „Wer seine Kosten<br />
kennt und sie auch konsequent<br />
kalkulatorisch nutzt, der kann<br />
die Wirtschaftlichkeit seiner<br />
laufenden Ausgaben rückwirkend<br />
besser beurteilen, Kostentreiber<br />
entlarven und damit<br />
seine Einnahmen verbessern“,<br />
so die Podologin.<br />
Teilweise wird in den Praxen<br />
von unrealistischen Stundensätzen<br />
ausgegangen. Hat die<br />
Praxis eine Top-Lage sowie<br />
einen exklusiven Kundenstamm,<br />
dann kann man den<br />
Preis der Wellness-Angebote<br />
<strong>durch</strong>aus zwischen 80 Cent<br />
bis 1 Euro pro Minute ansetzen.<br />
Mit einer 30-minütigen<br />
Behandlungszeit würde man<br />
demnach 24 bzw. 30 Euro verdienen.<br />
Doch das können die<br />
wenigsten verlangen. Sybille<br />
Feindt plädiert dafür, preislich<br />
„auf dem Teppich zu bleiben“.<br />
Sie schreibt: „Was nützt<br />
es nun, diese Ergebnisse zu<br />
kennen und zu wissen, dass<br />
diese Preiskonditionen in den<br />
meisten Orten nicht <strong>durch</strong>zusetzen<br />
sind?“<br />
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Optische Inspiration finden<br />
Sie unter www.deko-creative.<br />
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10 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Im Fokus<br />
Nageldesign als Zusatzleistung<br />
Sommer, Sonne, Sandalenzeit – welche Frau möchte da nicht auf gepflegten Füßen<br />
mit hübschen Zehennägeln unterwegs sein! Für Podologen bietet die ästhetische Nagelpflege<br />
ein neues, ansprechendes Aufgabengebiet.<br />
<strong>Podologie</strong> oder medizinische Fußpflege grenzen sich bewusst von der kosmetischen<br />
Fußpflege und Pediküre ab. Dennoch: Immer mehr Kundinnen sind bereit, sich auch<br />
den Luxus verzierter Fußnägel zu gönnen; und weshalb sollte ein Fußprofi nicht auf die<br />
Wünsche seiner Kundinnen eingehen, wenn sie den Füßen nicht schaden, sondern<br />
gegebenenfalls die gute Fußpflege noch hervorheben? Warum nicht medizinische und<br />
kosmetische Fußpflege gekonnt verbinden?<br />
Beispielsweise akzeptieren Kundinnen, bei denen eine Spangenbehandlung erforderlich<br />
ist, den Draht auf der Nagelplatte viel eher, wenn er mit ein paar Strasssteinen<br />
oder Glitzerstaub eine ästhetische Einheit bildet (Abb. 1). Auf dem frisch gepflegten<br />
Nagel kommt auch ein aufgeklebtes farbiges Ornament gut zur Geltung (Abb. 2). Reizvoll<br />
und dabei auch wirksam pflegend ist eine „French Pedicure“, bei der die Nagelspitze<br />
mit einem natürlichen Weiß betont wird. Die Oberfläche des Nagels wird dabei<br />
geglättet, der Nagel ist weniger brüchig und splittert nicht mehr. Die Fußnägel können<br />
bis zu sechs Wochen lang perfekt gepflegt aussehen (Abb. 3).<br />
Diese Anregungen sind nur einige Beispiele von vielen Möglichkeiten, Ihren Kundinnen<br />
ein verlockendes Extra für schöne, gesunde Nägel anzubieten. Die meisten Firmen für<br />
Fußpflegebedarf informieren Sie gern und liefern Startpakete für einen gelungenen Einstieg<br />
in das Metier. Freuen Sie sich mit Ihren Kundinnen darüber, dass Ihre Arbeit zum<br />
sommerlichen Blickfang wird!<br />
Dr. med. Norbert Scholz<br />
In einem Kalkulationsbeispiel zeigt die<br />
Autorin auf, wie man vorgehen sollte.<br />
„In der Kalkulation wird der Einkaufspreis<br />
<strong>durch</strong> die zu verbrauchende Produktmenge<br />
geteilt und so für eine Behandlung<br />
bestimmt. Hinzu kommen der<br />
Zeitfaktor und der notwendige Gewinnanteil<br />
zur Erhaltung der Praxis und der<br />
eigenen Lebensführung.“<br />
Hier wei Beispiele: Der Einkaufspreis einer<br />
Fußmassage-Creme liegt bei 5,85<br />
Euro pro 100 ml. Pro Behandlung verbraucht<br />
man 20 ml – das kostet 1,17 Euro.<br />
Der Einkaufspreis für ein Sprudel- und<br />
Massagebadgerät beträgt 37 Euro. Bei<br />
einer Haltbarkeit/Abnutzungszeit von<br />
zwei Jahren (Garantiezeit) und bei 200<br />
Arbeitstagen pro Jahr bzw. drei Behandlungen<br />
pro Arbeitstag kommt man<br />
zu einem 1200-maligen Einsatz des Geräts.<br />
Sein Einsatz muss mit 0,03 Euro kalkuliert<br />
werden.<br />
Das Buch, das viele Informationen und<br />
Anregungen enthält, ist im Verlag Neuer<br />
Merkur, München 2011, erschienen. Zum<br />
Preis von 49,90 Euro kann es telefonisch<br />
bestellt werden unter (07953) 88 36 91<br />
oder bei www.fachbuchdirekt.de<br />
g<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Dorothea Kammerer<br />
Fachjournalistin<br />
Lerchenstr. 27c<br />
82284 Grafrath<br />
E-Mail doro_kammerer@ web.de<br />
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Für die Praxis<br />
Hauterkrankungen bei Diabetes mellitus/Teil II:<br />
Diabetische Dermopathie<br />
und Pflege der Haut<br />
Von Julia Dullat, Diätassistentin, Diabetesberaterin DDG, Bad Bevensen<br />
Im ersten Teil des Beitrages (<strong>Podologie</strong>, Ausgabe<br />
4/2012, S. 12 ff.) haben Sie alles Wissenswerte<br />
über die Necrobiosis lipoidica erfahren. Eine weitere,<br />
häufige Hauterkrankung im Zusammenhang<br />
mit einem Diabetes mellitus ist die diabetische<br />
Dermopathie. Typisch sind in diesem Fall praetibiale<br />
Pigmentflecken, die in ihrer Ausprägung<br />
stark schwanken können. Erfahren Sie nun im<br />
zweiten Teil alles Wichtige zu dieser Erkrankung<br />
sowie zur richtigen Pflege diabetischer Haut.<br />
<strong>Podologie</strong>-Forum für Facharbeiten<br />
Fundiertes theoretisches Wissen, ebenso wie die Fähigkeit,<br />
dieses vermitteln zu können, ist unerlässlich für die<br />
Aufklärung und Information der Patienten. Um zu zeigen,<br />
was gute Ausbildung und engagiertes Lernen heißt, werden<br />
in der Zeitschrift <strong>Podologie</strong> in loser Folge besonders<br />
gute Facharbeiten aus den Bereichen <strong>Podologie</strong> und Diabetologie<br />
von Schülerinnen und Schülern veröffentlicht.<br />
Der hier abgedruckte Artikel ist eine gekürzte Version der<br />
Facharbeit der Diätassistentin Julia Dullat, die an der<br />
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital in<br />
Rheine im Rahmen der Weiterbildung zur Diabetesberaterin<br />
DDG entstand.<br />
Gern können interessierte Schulen/Autoren unter folgender<br />
Adresse mit unserer Redaktion Kontakt aufnehmen:<br />
Barbara von Wirth<br />
Telefon (0 23 02) 2 02 27 59<br />
E-Mail bvwirth@t-online.de<br />
Symptome einer Dermopathie mit Läsion am Unterschenkel.<br />
Die plaqueartigen Verdickungen<br />
und Verhärtungen<br />
bei einer diabetischen<br />
Dermopathie treten<br />
wie bei der Necrobiosis lipoidica<br />
an den Unterschenkelstreckseiten,<br />
den Waden, den<br />
Füßen sowie an den Unterarmen<br />
auf. Meist sind die Areale<br />
um Knochenerhebungen<br />
herum betroffen.<br />
Die Hautveränderungen entwickeln<br />
sich zwar hauptsächlich<br />
bilateral, also beispielsweise<br />
an beiden Seiten des<br />
Unterschenkels, jedoch ist eine<br />
Asymmetrie der erkrankten<br />
Stellen zu erkennen. Typisch<br />
sind mehrere rundliche<br />
bis ovale, atrophische Herde,<br />
die rötlich braun gefärbt und<br />
schmerzlos sind. Aus ihnen<br />
können sich Läsionen entwickeln,<br />
die sich meist erst nach<br />
Jahren zurückbilden, ohne<br />
dass dabei Narben entstehen.<br />
Hinweis auf eine beginnende<br />
Läsion kann eine leichte Schuppung<br />
der Haut sein.<br />
Die Hautveränderung tritt<br />
<strong>durch</strong>schnittlich ab einem Alter<br />
von 50 Jahren auf, wobei<br />
Männer deutlich stärker betroffen<br />
sind als Frauen. Das<br />
Auftreten scheint – wie bei der<br />
Necrobiosis lipoidica – unabhängig<br />
von der Einstellung<br />
des Blutzuckers zu sein.<br />
Aber auch wenn von der diabetischen<br />
Dermopathie zahlreiche<br />
Menschen betroffen<br />
sind, gibt es hier dennoch keine<br />
spezielle Therapie.<br />
Patienten ansprechen<br />
Da sich sowohl die Necrobiosis<br />
lipoidica als auch die diabetische<br />
Dermopathie oftmals<br />
an den Beinen zeigen, lassen<br />
sie sich bei der Routineuntersuchung<br />
der Füße feststellen.<br />
Im Gespräch mit dem Patienten<br />
kann dann nicht nur eine<br />
Aufklärung der Zusammenhänge<br />
zwischen dieser Hautveränderung<br />
mit dem Diabetes<br />
erfolgen, sondern grundsätzlich<br />
das Thema Diabetes<br />
und Haut angesprochen werden.<br />
Denn es existieren hier<br />
viele weitere Hauterkrankungen,<br />
die nicht nur an den Beinen<br />
zu finden sind; und oftmals<br />
nehmen Patienten bestimmte<br />
körperliche Veränderungen<br />
einfach hin und<br />
sprechen sie von sich aus gar<br />
nicht an.<br />
Die Behandlung bestimmter<br />
Hauterkrankungen – ausgenommen<br />
sind hier natürlich<br />
das diabetische Fußsyndrom,<br />
(Fotos: links ©Elvi Foss, rechts: ©Med. Klinik III, Mathias-Spital, Rheine)<br />
12 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Für die Praxis<br />
die Lipodystrophien sowie allergische<br />
Reaktionen auf die<br />
medikamentöse Therapie –<br />
fallen nicht in die Hände eines<br />
Diabetologen und seines<br />
Teams. Jedoch kann das diabetologische<br />
Team, zudem ja<br />
oftmals auch ein Podologe<br />
zählt, Hautveränderungen erfragen,<br />
erfassen und gegebenenfalls<br />
den Patienten an einen<br />
Dermatolgen verweisen.<br />
Nachdem aber auch manche<br />
Patienten in Schulungen oder<br />
im Einzelgespräch die Thematik<br />
Diabetes und Haut ansprechen,<br />
stellt sich die Frage,<br />
welche Informationen den<br />
Patienten letztendlich vermittelt<br />
werden sollten.<br />
Sicherlich ist es nicht notwendig,<br />
ihnen eine detaillierte Ausführung<br />
über die verschiedenen<br />
möglichen Hauterkrankungen<br />
zu präsentieren. Eher<br />
ist es wichtig, ihnen zu vermitteln,<br />
dass im Allgemeinen<br />
eine gute Stoffwechseleinstellung<br />
immer von Vorteil ist,<br />
um die Wahrscheinlichkeit von<br />
weiteren Folgeerkrankungen<br />
zu minimieren.<br />
Auf die richtige Pflege<br />
kommt es an<br />
Die Patienten sollten im Zusammenhang<br />
mit der regelmäßigen<br />
Fußuntersuchung<br />
oder auch in der Diabetesschulung<br />
darüber informiert<br />
werden, das es einen Zusammenhang<br />
zwischen Diabetes<br />
und der Entwicklung von dieser<br />
Hautveränderung gibt.<br />
Der Fußhaut von Diabetikern<br />
mangelt es sowohl an Fetten<br />
(Lipiden) als auch an Feuchtigkeit.<br />
Denn <strong>durch</strong> die verminderte<br />
Schweißproduktion<br />
sowie die krankheitsbedingte<br />
Überwärmung ist diese besonders<br />
trocken. Darunter leidet<br />
auch ihr Säureschutzmantel,<br />
wo<strong>durch</strong> Infektionen<br />
Vorschub geleistet wird. Wichtig<br />
ist es hier, mangelnder<br />
Elastizität, Juckreiz und einer<br />
Hyperkeratose vorzubeugen.<br />
Dabei kommt es auch auf die<br />
tägliche Hautpflege an.<br />
Schaut man sich selbst in Apotheken<br />
um , so findet man hier<br />
Hautpflegeprodukte, die mit<br />
„Für Diabetiker geeignet“ gekennzeichnet<br />
sind. Dennoch<br />
bedeutet dies nicht gleich,<br />
dass die Mittel auch wirklich<br />
speziell auf die Bedürfnisse<br />
diabetischer Haut abgestimmt<br />
sind. Wie der Diabetologe Dr.<br />
Martin Lederle und der Dermatologe<br />
Dr. Rainer Thiede in<br />
ihrem Praxisleitfaden „Diabetes<br />
und Haut“ feststellen,<br />
sollte „auf den Nachweis geeigneter<br />
Wirksamkeits- und<br />
Verträglichkeitsstudien geachtet<br />
werden“. – Bei Medizinprodukten<br />
und Arzneimitteln<br />
kann davon ausgegangen<br />
werden, dass sie diesen Studien<br />
bzw. Anforderungen gerecht<br />
werden. Auf welche Inhaltsstoffe<br />
Diabetiker bei der<br />
Auswahl eines Hautpflegemittels<br />
achten sollten, wird im<br />
Folgenden geklärt.<br />
Beschäftigt man sich intensiver<br />
mit den evidenzbasierten<br />
Leitlinien zur „Diagnostik,<br />
Therapie, Verlaufskontrolle<br />
und Prävention des diabetischen<br />
Fußsyndroms“, der<br />
„Diagnostik, Therapie und<br />
Verlaufskontrolle des Diabetes<br />
mellitus im Alter“sowie<br />
den Praxisleitlinien der DDG<br />
zum „Diabetischen Fußsyndrom“,<br />
so findet man lediglich<br />
Informationen zur Prävention<br />
des DFS <strong>durch</strong> Fußpflege<br />
und Schulung der Patienten<br />
beziehungsweise Angehörigen.<br />
Aussagen zur Hautpflege<br />
werden nicht gemacht.<br />
Hautreinigung<br />
Für die Reinigung der Haut<br />
von Diabetikern gibt es bisher<br />
keine Empfehlungen. Die<br />
Reinigung der Haut ist notwendig,<br />
um Verschmutzungen und<br />
Rückstände wie zum Beispiel<br />
Schweiß, Hautschuppen, Talg<br />
oder Mikroorganismen auf der<br />
Haut zu entfernen.<br />
Reines Wasser stellt hier das<br />
einfachste Mittel zur Hautreinigung<br />
dar, um wasserlösliche<br />
Verschmutzungen zu entfernen.<br />
Wasserunlösliche<br />
Verunreinigungen lassen sich<br />
allerdings nur mit besonderen<br />
Hautreinigungsprodukten wie<br />
Tensiden oder anderen waschaktiven<br />
Substanzen entfernen.<br />
Tenside jedoch rufen unter<br />
Umständen Hautreizungen<br />
hervor. Wird reine Seife für die<br />
Hautreinigung verwendet, so<br />
kann dies möglicherweise zu<br />
Austrocknen und Aufrauung<br />
der Haut führen.<br />
Da es sich bei der Haut von<br />
Diabetikern häufig um eine<br />
hydrolipidarme und damit trockene<br />
Haut handelt, sind besondere<br />
Mittel zur Hautreinigung<br />
sinnvoll. Ein entsprechendes<br />
Reinigungsprodukt<br />
sollte diesen Zustand der Haut<br />
keinesfalls verstärken, sondern<br />
einen normalen Zustand<br />
begünstigen und unterstützen.<br />
Es sollte also den Feuchtigkeits-<br />
und Lipidmangel der<br />
Haut ausgleichen. Darüber<br />
hinaus soll es zu einer Besserung<br />
der Barrierefunktion der<br />
Haut beisteuern und den natürlichen<br />
pH-Wert der Haut<br />
nicht verändern.<br />
Genau auf die<br />
Inhaltsstoffe achten<br />
Eine Analyse der Inhaltsstoffe<br />
von Hautpflegeprodukten<br />
Fett und Feuchtigkeit sind<br />
für die Haut von Diabetikern<br />
besonders wichtig<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 13
Für die Praxis<br />
Glycerin in Fußpflegeprodukten<br />
ist für Diabetiker<br />
eher ungeeignet<br />
Auch Nachtkerzenöl und<br />
der Extrakt aus Aloe<br />
barbadensis sind für Diabetikerhaut<br />
geeignet<br />
und deren Eigenschaften<br />
zeigt, dass nicht alle Stoffe<br />
gleichermaßen für die Pflege<br />
von Diabetikerhaut geeignet<br />
sind. So ist beispielsweise in<br />
zahlreichen Hautpflegeprodukten<br />
Glycerin enthalten.<br />
Diese alkoholische Verbindung<br />
kann jedoch zu einer Austrocknung<br />
und auch Reizung der<br />
Haut führen, besonders dann,<br />
wenn sie zu einem großen Anteil<br />
in einem Produkt enthalten<br />
ist. Extrakt aus Arnica<br />
montana wiederum, der ebenfalls<br />
häufig in Produkten zur<br />
Fußpflege enthalten ist, hat ein<br />
großes allergenes Potenzial.<br />
Auf der anderen Seite gibt es<br />
aber viele Inhaltsstoffe, die<br />
entzündungshemmende und<br />
reizlindernde Eigenschaften<br />
besitzen. Diese Substanzen<br />
unterstützen die natürliche<br />
Zellerneuerung der Haut und<br />
helfen trockener Haut, Wasser<br />
zu binden, wo<strong>durch</strong> deren<br />
Feuchtigkeitsgehalt steigt.<br />
Die Gesellschaft für Dermopharmazie<br />
e. V. nennt einige<br />
Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten,<br />
die für trockene Haut<br />
empfehlenswert sind. Hierzu<br />
zählen unter anderem Phytosterole,<br />
Arginin, Harnstoff<br />
(Urea), Vitamin E, Panthenol<br />
und Milchsäure. Dennoch kann<br />
es trotzdem in Einzelfällen zu<br />
Irritationen oder Unverträglichkeiten<br />
kommen.<br />
Nahezu unverzichtbar:<br />
Harnstoff<br />
Einen besonderen Stellenwert<br />
nimmt Harnstoff in der Hautbzw.<br />
Fußpflege von Diabetikern<br />
ein. Er zeichnet sich nicht<br />
nur <strong>durch</strong> eine gute Hautverträglichkeit<br />
aus.<br />
Urea gehört zu den natürlichen<br />
Feuchthaltefaktoren (natural<br />
moisturizing factors,<br />
NMF), die in der Hornschicht,<br />
dem Stratum corneum, die<br />
Wasserbindekapazität steigern.<br />
Neben der Feuchtigkeitsbindung<br />
hat Harnstoff<br />
aber noch weitere positive Eigenschaften<br />
für die Haut. So<br />
dringt Urea in die Keratinozyten<br />
(Hornzellen) der Epidermis<br />
ein und fördert dort die<br />
Einlagerung von Wasser. Da<strong>durch</strong><br />
quillt die Hornschicht<br />
auf, so dass die Epidermis<br />
lockerer wird. Hier<strong>durch</strong> wird<br />
das Eindringen von Wirkstoffen<br />
erleichtert. Gleichzeitig<br />
nimmt die Elastizität der Haut<br />
zu. Urea bindet aber nicht nur<br />
Wasser in der Hornschicht,<br />
sondern auch extrazellulär. So<br />
verringert sich der Feuchtigkeitsverlust<br />
über die Haut<br />
(transepidermaler Feuchtigkeitsverlust).<br />
Auf diese Weise<br />
schützt Harnstoff auch vor<br />
äußeren austrocknenden Einflüssen.<br />
Durch die Zunahme<br />
der Hautfeuchtigkeit verringert<br />
sich außerdem oftmals<br />
vorhandener Juckreiz.<br />
Harnstoff spaltet aber auch<br />
Keratin auf. Hier<strong>durch</strong> lockert<br />
sich die Bindung zwischen<br />
den Hornzellen und diese<br />
können leichter abschuppen.<br />
So wird einer starken Verhornung<br />
entgegengewirkt.<br />
– Harnstoffhaltige Präparate<br />
wie Cremes, Schäume und Lotionen<br />
variieren in ihrem Urea-Gehalt<br />
von 5 über 10 bis<br />
hin zu 15 Prozent. In einer Dosierung<br />
von über 10 Prozent<br />
wird gegebenenfalls die gewünschte<br />
leicht keratolytische<br />
Wirkung erzielt.<br />
Des Weiteren hat Urea einen<br />
regulierenden Effekt auf den<br />
Zellzyklus der Keratinozyten.<br />
Dies wirkt ebenfalls einer übermäßigen<br />
Bildung von Hornhaut<br />
entgegen.<br />
Ein weiterer positiver Aspekt<br />
bei regelmäßiger Anwendung<br />
ist, dass Harnstoff die Regenerationsfähigkeit<br />
der Epidermis<br />
verbessert. Und nicht<br />
zuletzt hat Harnstoff eine antibakterielle<br />
Wirkung. Hier<strong>durch</strong><br />
kann bei der Produktion<br />
entsprechender Hautpflegeprodukte<br />
teilweise oder<br />
sogar ganz auf den Einsatz von<br />
Konservierungsstoffen verzichtet<br />
werden, was der empfindlichen<br />
Haut von Diabetikern<br />
ebenfalls zugute kommt.<br />
Neben Konservierungsstoffen<br />
sollten in Pflegeprodukten für<br />
Diabetiker aber auch keine<br />
Duft- und Farbstoffe enthalten<br />
sein, da auch diese unter<br />
Umständen eine allergene<br />
Wirkung haben können.<br />
Darüber hinaus spielen natürlich<br />
die Wassertemperatur, die<br />
Art und Häufigkeit der Reinigung<br />
sowie die Menge des<br />
verwendeten Reinigungsproduktes<br />
eine Rolle, wenn es<br />
um den Zustand der Haut<br />
von Diabetikern geht.<br />
Die Originalarbeit mit sämtlichen<br />
Quellenangaben ebenso<br />
wie ein Literaturverzeichnis könen<br />
bei der Verfasserin angefordert<br />
werden.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Julia Dullat<br />
Diätassistentin,<br />
Ernährungsberaterin/DGE,<br />
Diabetesberaterin DDG<br />
Bad Bevensen<br />
E-Mail jdullat@web.de<br />
Haben Sie Fragen …<br />
… oder einen speziellen Fall<br />
aus Ihrer Praxis? Schreiben<br />
Sie uns! Unsere Experten<br />
werden in einer der nächsten<br />
Ausgaben der <strong>Podologie</strong><br />
darauf antworten; außergewöhnliche<br />
Befunde werden<br />
veröffentlicht. Richten Sie<br />
Ihre Mail an:<br />
bvwirth@t-online.de<br />
(Fotos: ©Marianne Mayer – Fotolia.com)<br />
14 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Für die Praxis<br />
Theorie der medizinischen Fußbehandlung:<br />
Mit aktualisiertem Wissen auf dem neuesten Stand<br />
Das bewährte podologische<br />
Fachbuch „Theorie der<br />
medizinischen Fußbehandlung“<br />
des bekannten Podologen<br />
Klaus Grünewald ist seit<br />
vergangenem Monat in der<br />
vierten Auflage erhältlich.<br />
Diese wurde nicht nur komplett<br />
überarbeitet – die einzelnen<br />
Kapitel wurden aktualisiert<br />
und um neue Abbildungen<br />
ergänzt –, sondern es<br />
erscheint auch in einem neuen,<br />
übersichtlich strukturierten<br />
Layout.<br />
Grundlagenwissen für<br />
noch mehr Kompetenz<br />
Der Schwerpunkt des Buches<br />
liegt nach wie vor im Grundlagenbereich<br />
der Dermatologie<br />
und Hautveränderungen,<br />
die nach wie vor unverzichtbare<br />
Bezugspunkte im Hinblick<br />
auf die Füße (aber auch<br />
die Hände) bilden. Nur wer<br />
die Grundlagen dieser Hautveränderungen<br />
kennt, kann<br />
gegebenenfalls Erkrankungen<br />
des menschlichen Körpers<br />
erkennen und so wertvolle<br />
Hinweise bei der Weiterleitung<br />
des Patienten an einen<br />
Arzt geben. Mit diesem Wissen<br />
bietet sich zudem die Gelegenheit,<br />
den Informationsaustausch<br />
zwischen dem medizinischen<br />
Fußpfleger/Podologen<br />
und dem Arzt zu vertiefen<br />
und auszubauen.<br />
Kapitel 5 „Die Tätigkeit des<br />
medizinischen Fußpflegers/<br />
Podologen“ wurde im Bereich<br />
der Nagelfalzbehandlung erweitert<br />
und aktualisiert.<br />
Ein nach wie vor wichtiger Teil<br />
des Buches widmet sich der<br />
Instrumentenkunde und deren<br />
Pflege. Kapitel 7 gibt einen<br />
Überblick der unterschiedlichen<br />
Instrumente und<br />
deren Handhabung, wie diese<br />
gepflegt und funktionstüchtig<br />
gehalten werden. Besondere<br />
Aufmerksamkeit wird<br />
dabei dem Skalpell, seiner<br />
Pflege sowie seiner Anwendung<br />
gewidmet, da es gerade<br />
beim Einsatz dieses Instrumentes<br />
zu Verletzungen kom-<br />
men kann. Diese Unfälle können<br />
<strong>durch</strong> die korrekte Benutzung<br />
des Skalpells – beginnend<br />
von der Auswahl der<br />
Klingen über die Anwendung<br />
bis hin zur optimalen Handhabung<br />
– vermieden werden.<br />
Abschließend wird auf die<br />
Aufbewahrung der Instrumente<br />
eingegangen, um diese<br />
hygienisch einwandfrei, sicher<br />
und möglichst lange einsatzbereit<br />
zu halten.<br />
In Kapitel 8 widmet sich der<br />
Autor dem unverändert wichtigen<br />
Thema der Nagelbehandlung.<br />
Natürlich fehlen<br />
auch hier nicht die ausführlichen<br />
Beschreibungen der<br />
häufigsten Veränderungen<br />
und Erkrankungen.<br />
Kapitel 10 ist der Behandlung<br />
von Hautveränderungen und<br />
-erkrankungen an den Füßen<br />
gewidmet. Hier beschreibt der<br />
Autor zum Beispiel ausführlich<br />
die Behandlung von<br />
Schwielen und greift dabei<br />
noch einmal praxisorientiert<br />
und vertiefend die richtige<br />
Handhabung und Anwendung<br />
eines Skalpells ebenso<br />
wie anderer relevanter Instrumente<br />
auf.<br />
In Kapitel 11 sind Callositas<br />
und Clavi-Arten zu finden sowie<br />
alle podologisch relevanten<br />
Warzenarten und deren<br />
Behandlung.<br />
Die medikamentöse Versorgung<br />
des Fußes wurde um aktuelle<br />
Präparate ergänzt und<br />
erweitert. Nicht mehr zur Anwendung<br />
empfohlene Präparate<br />
wurden ganz entfernt<br />
oder mit einem entsprechenden<br />
Hinweis ausgestattet.<br />
Und natürlich kommt auch das<br />
Thema „wucherndes Granulationsgewebe“<br />
nicht zu kurz.<br />
Um neue Erkenntnisse erweitert,<br />
finden Sie hier eine ausführliche<br />
Beschreibung der<br />
Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Für Neueinsteiger<br />
und Fußprofis<br />
Die Überarbeitung des ersten<br />
Bandes der Reihe „Theorie der<br />
medizinischen Fußbehandlung“<br />
ermöglicht es Ihnen als<br />
beruflichem Neueinsteiger<br />
wie auch langjährig tätigem<br />
Fußpfleger, medizinischem<br />
Fußpfleger/Podologen, Ihr<br />
Fachwissen zu erweitern bzw.<br />
fundierte Kenntnisse aufzufrischen.<br />
Das Buch ist ein wertvolles<br />
und nützliches Nachschlagewerk<br />
im Praxisalltag,<br />
um Ihnen die tägliche Arbeit<br />
zu erleichtern. ph/we<br />
Grünewald, Klaus: Theorie<br />
der medizinischen<br />
Fußbehandlung – Band 1,<br />
Verlag Neuer Merkur,<br />
München 2012, 4. aktualisierte<br />
Neuauflage, 384<br />
Seiten, 75,80 Euro, ISBN<br />
978-3-937346-83-0<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 15<br />
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Hamburg • Waiblingen
Für die Praxis<br />
Für Diabetes-Patienten:<br />
Passende Schuhe<br />
sind das „A und O“!<br />
Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />
Schuhe mit einer guten Passform sind für Diabetiker<br />
unerlässlich, denn viele dieser Patienten<br />
können aufgrund einer diabetischen Polyneuropathie<br />
nicht mehr wahrnehmen, ob bzw. wo ein<br />
Schuh drückt. Infolge unbemerkter Druckstellen<br />
entstehen unter Umständen Wunden, die im<br />
schlimmsten Fall eine Amputation zur Folge haben<br />
können. Das richtige Schuhwerk hilft hier,<br />
Fußpro-bleme zu verhindern. Worauf aber sollte<br />
ein Patient mit Diabetischem Fußsyndrom bei seinen<br />
Schuhen achten, und wann braucht er orthopädische<br />
Maßschuhe? Das Interview mit<br />
Orthopädieschuhtechniker Klaus Pfeile, der eng<br />
mit einer podologischen Praxis zusammen -<br />
arbeitet, gibt Auskunft darüber.<br />
(Foto: ©Kzenon – Fotoloia.com)<br />
Weil kein Schmerz warnt,<br />
kümmern sich Patienten mit<br />
diabetischer Polyneuropathie<br />
oftmals nicht oder zu<br />
wenig um das Wohlbefinden<br />
ihrer Füße<br />
Die Abwehrzellen des Immunsystems<br />
werden <strong>durch</strong><br />
die „Überzuckerung“ des<br />
Blutes gestört<br />
Das größte Problem beim<br />
Diabetischen Fußsyndrom<br />
(DFS) ist die Neuropathie,<br />
also die Nervenschädigung.<br />
Ist die Empfindungsfähigkeit<br />
herabgesetzt, spürt<br />
ein Diabetiker weder ein spitzes<br />
Steinchen im Schuh noch<br />
Druckstellen. Dabei lässt die<br />
Polyneuropathie (PNP) die kleinen<br />
Fußmuskeln schwinden,<br />
was mit der Zeit zu Formveränderungen<br />
an den Füßen führt:<br />
Es entsteht eine Ballenhohlfußstellung<br />
mit Krallenzehen.<br />
Der Druck des Körpergewichtes<br />
konzentriert sich infolgedessen<br />
beim Gehen auf die<br />
Mittelfußköpfchen. Dies führt<br />
oftmals zu Druckulzera.<br />
Kommen auch noch Durchblutungsstörungen<br />
hinzu, kann<br />
das – neben der krankheitsbedingten<br />
geschwächten<br />
Infektabwehr – für die Wundheilung<br />
bedrohliche Konsequenzen<br />
haben. Erschwerend<br />
kommt noch hinzu, dass im<br />
Zuge einer Neuropathie die<br />
Schweißdrüsen am Fuß ihre<br />
Tätigkeit einstellen – die Haut<br />
wird trocken und fettärmer;<br />
und hydrolipidarme Haut reagiert<br />
nicht nur deutlich empfindlicher<br />
auf Reibung und<br />
Druck, sie ist auch anfälliger<br />
für Infektionen.<br />
Schlecht heilende Fußwunden<br />
gehören zu den häufigsten<br />
Folgeschäden eines Diabetes.<br />
„In der Hälfte der Fälle<br />
spielt dabei auch falsches<br />
Schuhwerk eine Rolle“, so Dr.<br />
Karl Zink, Leiter der Fußschwerpunkt-Station<br />
am Diabetes<br />
Zentrum Mergentheim. 1<br />
Schuhe entsprechend<br />
dem Risiko<br />
In der Risikogruppe 0 – Diabetes<br />
ohne Polyneuropathie<br />
und periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />
(pAVK) –<br />
muss auf fußgerechte Konfektionsschuhe<br />
geachtet werden.<br />
Hier geht es vor allem um<br />
Prävention und es bedarf es<br />
beim Schuhkauf größter Sorgfalt.<br />
Diese beginnt bereits damit,<br />
dass Schuhe nur am Nachmittag<br />
gekauft werden sollten,<br />
da die Beine und Füße im Lauf<br />
des Tages anschwellen. Außerdem<br />
sollten sich Betroffene bei<br />
der Auswahl viel Zeit lassen<br />
und lieber noch ein anderes<br />
Geschäft aufsuchen, wenn sie<br />
sich unsicher sind. Neben der<br />
passenden Größe ist auch die<br />
Weite der Schuhe wichtig. Bei<br />
manchen Anbietern findet<br />
man zusätzlich noch Spezialformen.<br />
Einige wenige Hersteller<br />
bieten an, zunächst einen<br />
Fußabdruck zu machen, anhand<br />
dessen der passende<br />
Schuh ausgewählt wird. So<br />
genannte „Gesundheitsschuhe“<br />
müssen nicht unbedingt die<br />
1 Quelle: Daniela Pichleritsch im „Diabetes<br />
Ratgeber“ vom 10.01.2011<br />
16 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Für die Praxis<br />
erste Wahl für Diabetiker sein.<br />
Besonders wichtig für Kunden<br />
mit Diabetes sind Schuhe aus<br />
weichem, atmungsaktivem<br />
und hautfreundlichem Obermaterial.<br />
Die Schäfte dürfen<br />
innen keine Nähte haben. Das<br />
Vorderblatt sollte aus einem<br />
Stück geschnitten sein. Absätze<br />
sollten nicht höher als<br />
drei bis vier Zentimeter sein,<br />
denn je höher der Absatz, umso<br />
mehr Gewicht lastet auf<br />
dem Vorfuß. Für die Sohle sind<br />
elastische und weiche Materialien<br />
zu empfehlen, zum Beispiel<br />
aus Polyurethan (PU).<br />
Das sind geschäumte Sohlen,<br />
die aus einem luft<strong>durch</strong>setzten<br />
Kern und einer festen, strapazierfähigen<br />
Ummantelung<br />
bestehen. Ebenfalls druckabsorbierend<br />
wirken Sohlen aus<br />
Ethylenvinylacetat (EVA) oder<br />
Hartgummisohlen.<br />
Patienten der Risikogruppe I<br />
(Diabetes ohne PNP/pAVK,<br />
mit Fußdeformität) benötigen<br />
eine orthopädieschuhtechnische<br />
Versorgung: Ihre Konfektionsschuhe<br />
müssen geeignet<br />
sein, Einlagen aufzunehmen.<br />
Grundregeln für den Schuhkauf<br />
Je nach Schweregrad der Deformität<br />
sind eine Abrollhilfe<br />
(für Ballen, Mittelfuß oder Absatz)<br />
sowie eine Sohlenversteifung<br />
erforderlich.<br />
In Risikogruppe II (Diabetes<br />
mit Sensibilitätsverlust <strong>durch</strong><br />
PNP/relevante pAVK) besteht<br />
die Regelversorgung in einem<br />
Diabetesprophylaxeschuh mit<br />
herausnehmbarer konfektionierter<br />
Weichpolstersohle. Gegebenenfalls<br />
wird hier eine<br />
orthopädische Schuhzurichtung<br />
erforderlich.<br />
Bei Risikogruppe III (Zustand<br />
nach plantarem Ulkus) sind<br />
wegen des deutlich erhöhten<br />
Rezidiv-Risikos Diabetesschutzschuhe<br />
mit Diabetes-adaptierter<br />
Fußbettung angezeigt. Diese<br />
besteht aus einer individuell<br />
hergestellten Einlage aus<br />
unterschiedlich dämpfenden<br />
Materialien, deren Weichheit<br />
von der Schuh- zur Fußsohle<br />
hin zunimmt. Damit wird der<br />
Druck so verteilt, dass die kritischen<br />
Stellen an der Fußsohle<br />
entlastet werden. Aber auch<br />
weitere orthopädische Schuhzurichtungen<br />
können nötig<br />
z Die Schuhe müssen mit einem weichen, atmungsaktiven und<br />
hautfreundlichem Obermaterial ausgestattet sein.<br />
z Sowohl in der Länge als auch in der Weite müssen sie optimal<br />
sitzen.<br />
z Die Zehen brauchen ausreichend Platz, damit keine Druckstellen<br />
entstehen .<br />
z Die Schuhe müssen genügend Raum bieten für die Ausdehnung<br />
der Füße im Tagesverlauf und um eine Weichschaumeinlage<br />
aufnehmen zu können. Mittelfuß und Ferse benötigen<br />
dabei jedoch einen festen Halt.<br />
z Die Zunge sollte gepolstert sein, um den Druck auf den Rist<br />
zu reduzieren.<br />
z Um bei Bedarf druckreduzierende Weichpolstereinlagen einsetzen<br />
zu können, muss das Fußbett herausnehmbar sein.<br />
z Hinterkappen halten die Ferse und erhöhen die Seitenstabilität.<br />
Wichtig nicht nur dabei sind eine weiche Fütterung sowie<br />
gepolsterte Schaftränder.<br />
z Die Schuhe sollten weder Innennähte noch aufgenähte Verzierungen<br />
haben.<br />
z Die Sohle darf weder zu biegsam noch zu hart sein.<br />
z Die Absätze sollten möglichst flach sein, um die Belastung<br />
gleichmäßig auf die Füße zu verteilen.<br />
z Sind die Füße bereits gefährdet oder gar geschädigt, sollte<br />
sich der Patient bei der Wahl der Schuhe unbedingt von einem<br />
Orthopädieschuhtechniker beraten lassen. Die Schuhe<br />
und vor allem die Fußbettung muss dann regelmäßig kontrolliert<br />
werden.<br />
sein. Die Merkmale eines<br />
diabetischen Schutzschuhs<br />
sind mehr Volumen zur Aufnahme<br />
des diabetischen Fußbettes<br />
sowie ein Innenfutter<br />
ohne Naht.<br />
Patienten der Risikogruppe<br />
IV (Diabetes mit Sensibilitäts-<br />
(Foto: ©Dr. merd. Norbert Scholz)<br />
Ulzeration der Großzehenkuppe<br />
bei einer<br />
Diabetikerin infolge<br />
eines zu kurzen und<br />
schmalen Schuhes.<br />
<br />
<br />
<br />
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# !% *+ !%,%- (.(* <br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 17
Für die Praxis<br />
verlust <strong>durch</strong> PNP/relevante<br />
pAVK mit Deformitäten und<br />
Dysproportionen) können nicht<br />
mit konfektionierten Leisten<br />
versorgt werden. Sie benötigen<br />
orthopädische Maßschuhe mit<br />
Diabetes-adaptierter Fußbettung.<br />
Merkmale von orthopädischen<br />
Maßschuhen: weiches<br />
Obermaterial, harte Sohle, Reduktion<br />
der Scherkräfte, Hilfen<br />
zur Verbesserung des Abrollverhaltens<br />
und damit Entlastung<br />
der Gelenke.<br />
Die Rezidivrate im Fall eines<br />
Ulkus liegt bei regelmäßigem<br />
Tragen von Maßschuhen bei<br />
zirka 20 Prozent. Werden hingegen<br />
regelmäßig übliche Konfektionsschuhe<br />
getragen, so<br />
beträgt die Rate mit rund 58<br />
Prozent fast das Dreifache.<br />
Neue Schuhe bzw. Einlagen<br />
dürfen zunächst nur kurzzeitig<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Man beginnt morgens mit einer<br />
halben Stunde Tragezeit<br />
und steigert diese dann ganz<br />
allmählich. Halbe Einlagen<br />
hingegen sind grundsätzlich<br />
ungeeignet. Denn selbst wenn<br />
sie genau in den Schuh eingepasst<br />
werden, bleiben die<br />
Übergangsstellen problematisch<br />
für einen Fuß, der so gefährdet<br />
ist wie der eines Diabetes-Patienten.<br />
Lesen Sie im Folgenden auch<br />
das Interview zum Thema „Die<br />
richtige Schuhversorgung für<br />
Diabetiker“.<br />
g<br />
Interview:<br />
„Die richtige Schuhversorgung<br />
ist unerlässlich!“<br />
Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />
Orthopädie-Schuhtechniker verstehen, wie man<br />
Diabetikerfüße kleiden muss, damit Haut und Gewebe<br />
geschützt werden und das Gehen für die<br />
Patienten weiterhin oder wieder eine Freude ist.<br />
<strong>Podologie</strong>-Fachautorin Dorothea Kammerer<br />
sprach mit Klaus Pleil, Orthopädischuhtechnik-<br />
Meister in Fürstenfeldbruck. Er und sein Team<br />
arbeiten eng mit einer angeschlossenen <strong>Podologie</strong>-Praxis<br />
zusammenarbeiten.<br />
z Mit welchen Beschwerden<br />
kommen Diabetiker zu Ihnen?<br />
Klaus Pleil: Es kommen Diabetiker,<br />
die noch keine Fußschäden<br />
haben und bei denen<br />
natürlich auch keine entstehen<br />
sollen. Es zählen aber<br />
auch Diabetiker dazu, die offene<br />
Wunden oder Geschwüre<br />
haben oder Patienten mit<br />
einer Amputation.<br />
zBenötigt auch ein Diabetiker,<br />
der noch keine Läsionen hat,<br />
speziell gearbeitete Schuhe?<br />
Klaus Pleil: Nein, aber diese<br />
Patienten sollten spezielle Einlagen<br />
erhalten.<br />
z Wie muss man sich diese<br />
Einlagen vorstellen? Es sind<br />
ja an der Haut keine Schäden<br />
erkennbar.<br />
Klaus Pleil: Dazu gibt es die<br />
Innensohlenmessung. Bei diesem<br />
Verfahren wird zwischen<br />
Fuß und Einlage eine spezielle<br />
Mess-Sohle gelegt. Diese<br />
ist an einen Computer angeschlossen.<br />
Innerhalb weniger<br />
Sekunden kann ich hier<br />
sehen, welche Druckpunkte<br />
vorhanden sind.<br />
Manche Krankenkassen verlangen<br />
diese Innensohlenmessung,<br />
weil in ihren Augen<br />
nur entsprechende Mess-Ergebnisse<br />
hier eine Kostenübernahme<br />
rechtfertigen.<br />
Die Messung per Computer<br />
ist ausgesprochen exakt. Sie<br />
kann die Druckverteilung unter<br />
der Fußsohle im Gehen,<br />
Laufen oder Stehen ermitteln.<br />
Die gewonnenen Daten geben<br />
Aufschluss über schädliche<br />
Druckspitzen unter der<br />
Fußsohle und leisten einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Optimierung<br />
der orthopädischen<br />
Versorgung. Da die Innensohlenmessung<br />
jedoch nur die<br />
Klaus Pleil Orthopädie-<br />
Schuhtechnik-Meister,<br />
Fürstenfeldbruck<br />
Druckverteilung an der Fußsohle<br />
misst, ist die optische<br />
Kontrolle der Fü-ße nach dem<br />
Tragen der Schuhe das Wichtigste!<br />
z Wie läuft eine solche Innensohlenmessung<br />
ab?<br />
Klaus Pleil: Der Patient trägt<br />
die Mess-Sohle in seinen Schuhen<br />
auf der Einlage. Die Messung<br />
zeigt zudem Fehlbelastungen<br />
oder Besonderheiten<br />
in der Schrittabwicklung. Weil<br />
das System, das wir nutzen,<br />
18 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
<strong>durch</strong> eine direkte Funkübertragung<br />
der gemessenen Daten<br />
an den Rechner funktioniert<br />
und die dünne, flexible<br />
Mess-Sohle einen technisch<br />
fast unbeeinträchtigten Gang<br />
gewährleistet, bekommen wir<br />
sehr schnell realitätsnahe und<br />
somit aussagekräftige Daten.<br />
z Wenn ein Patient das erste<br />
Mal zu Ihnen kommt, wie gehen<br />
Sie dann generell vor?<br />
Klaus Pleil: Wir arbeiten eng<br />
mit unserer Podologin zusammen,<br />
die im selben Haus praktiziert.<br />
Sie gibt uns wichtige<br />
Hinweise. Aber auch wir sehen<br />
uns den Fuß jedes Patienten<br />
natürlich zuerst selbst einmal<br />
an. Mit unserem modernen<br />
digitalen Fußscanner können<br />
wir die Füße analysieren.<br />
Zusätzlich erstellen wir eine<br />
Fußdruckmessung (COSINOS-<br />
Pedografie). Dazu stellt sich<br />
der Patient auf eine glatte Platte.<br />
Hier misst man dann die<br />
Druckbelastung und kann exakte<br />
Maße der Füße sowie ihre<br />
Ausrichtung erfassen und<br />
dokumentieren.<br />
Nach diesen Untersuchungen<br />
lassen wir den Patienten in<br />
den so genannten Trittschaum<br />
steigen, um Abdrücke für die<br />
Einlagen zu bekommen.<br />
z Hier wird sozusagen ein naturgetreues<br />
Abbild der Fußform<br />
geschaffen.<br />
Klaus Pleil: Genau. Wir arbeiten<br />
schon sehr lange mit diesem<br />
Trittschaum. Vielfach werden<br />
dann vorgefertigte Einlagen<br />
anhand dieses Fußabdrucks<br />
gewählt. In unserem<br />
Haus fertigen wir allerdings<br />
die Einlagen individuell nach<br />
dieser Vorlage an. Dazu gießen<br />
wir den Schaum mit einer<br />
Kunststoffmasse aus. Mit anderen<br />
Worten: Wir haben immer<br />
den Originalfuß des Kunden<br />
in der Werkstatt. Dieser<br />
wird dann leicht modelliert<br />
– allerdings bei Diabetikern<br />
nur mit äußerster Vorsicht.<br />
Denn sie sollen ja nur eine<br />
fußadaptierte Bettung erhalten.<br />
Hier geht es weniger um<br />
Korrekturen am Fuß wie bei<br />
Patienten mit einem Spreizoder<br />
Senkfuß. Vielmehr<br />
kommt es auf die Fußbettung<br />
an.<br />
Es ist hier ausgesprochen<br />
wich-tig, ganz feinfühlig vorzugehen.<br />
Mache ich einem<br />
Diabetiker beispielsweise eine<br />
zu dicke Pelotte in den<br />
Schuh, besteht die Gefahr,<br />
dass sich bei ihm genau dort<br />
eine Druck-stelle bildet.<br />
z Wie geht es weiter mit dem<br />
Kunststoff-Fuß, den Sie von<br />
Ihrem Kunden haben?<br />
Klaus Pleil:Über diesem Kunststoff-Fuß<br />
wird nun eine Gummi-Kork-Platte<br />
heiß gemacht,<br />
über Vakuum gezogen und<br />
damit der Fuß abgeformt.<br />
Ein einziges Mal muss der Patient<br />
dann zum Anmessen<br />
kommen. Bei der Abholung<br />
wird noch einmal eine Innensohlen-Messung<br />
vorgenommen,<br />
um sicherzugehen,<br />
dass alles in Ordnung ist.<br />
Wichtig sind zudem spezielle<br />
Materialen für die diabetiker-gerechten<br />
Einlagen, die<br />
sich <strong>durch</strong> die Körperwärme<br />
an den Fuß anmodellieren.<br />
Sollten also noch kleine<br />
Druckspitzen da sein, dann<br />
würden diese spätestens beim<br />
Tragen der Einlagen aus der<br />
Welt geschafft. Wir verwenden<br />
ein luft<strong>durch</strong>lässiges<br />
Material. Hat jemand zum<br />
Beispiel eine Wunde oder<br />
ein Ulkus, dann ist dieses<br />
Material nach unserer Erfahrung<br />
am besten.<br />
z Was können Sie für die Patienten<br />
tun, die eine Operation<br />
hinter sich haben?<br />
Klaus Pleil: Zuerst haben diese<br />
Patienten ja einen Verbandbzw.<br />
einen Therapieschuh.<br />
Für die Zeit danach gibt es verschiedene<br />
Schuh-Arten, die<br />
mehr Volumen haben, um eine<br />
dickere Einlage hineinlegen<br />
und richtig gut polstern<br />
zu können. Natürlich haben<br />
auch diese Schuhe kein Le-
Für die Praxis<br />
8 Info: Was bezahlt die Kasse?<br />
Liegen keine Nervenschäden oder Durchblutungsstörungen<br />
vor, zahlt die Kasse<br />
Einlagen nur bei orthopädischen Problemen<br />
wie einem Senk-Spreizfuß.<br />
Im Fall von Nervenschäden und Durchblutungsstörungen<br />
werden Einlagen oder ein<br />
Teil der Kosten für Schutzschuhe übernommen.<br />
Wie hoch der Eigenanteil ist, ist<br />
mit der Krankenkasse zu klären.<br />
Wenn neben Nervenschäden und Durchblutungsstörungen<br />
auch derartige Verformungen vorliegen, dass der Fuß nicht<br />
in einen Schutzschuh passt, sind orthopädische Maßschuhe<br />
erforderlich. Das gilt meist auch, wenn ein Teil des Fußes<br />
amputiert werden musste. Bei orthopädischen Maßschuhen<br />
gibt es einen festgeschriebenen Eigenanteil: Dieser beträgt bei<br />
Straßenschuhen 76 Euro, bei Hausschuhen 40 Euro. Die Kassen<br />
gehen davon aus, dass der Versicherte diesen Betrag ohnehin<br />
ausgeben müsste, wenn er sich neue Schuhe kaufen<br />
würde. Je nach Kasse hat man alle zwölf Monate oder jedes<br />
Versicherungsjahr Anspruch auf ein Paar Schutzschuhe.<br />
Von orthopädischen Maßschuhen bekommt der Patient bei<br />
der Erstversorgung ein Paar Straßenschuhe und ein Paar<br />
Hausschuhe. Nach einem Quartal (je nach Kasse auch später)<br />
erhält der Versicherte ein Wechselpaar der Straßenschuhe.<br />
Alle zwei Jahre können neue Straßenschuhe und alle vier Jahre<br />
neue Hausschuhe beantragt werden.<br />
Wichtig: Es sollten möglichst nur die angepassten Schuhe<br />
getragen werden. Denn Diabetiker, die zwischen<strong>durch</strong> immer<br />
wieder einmal auf Standardschuhe „umsteigen“, riskieren erneute<br />
Fußprobleme.<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Dorothea Kammerer<br />
Fachjournalistin<br />
Lerchenstr. 27c<br />
82284 Grafrath<br />
E-Mail doro_kammerer@<br />
web.de<br />
derfutter, sondern ein spezielles<br />
Diabetiker-Futter. Kommt<br />
dieses mit Wundsekret in Berührung,<br />
wird es nicht hart.<br />
Auch die verwendeten Oberleder<br />
sind sehr geschmeidig,<br />
Nähte werden vermieden, es<br />
gibt möglichst wenig Kappen.<br />
Der Schuh ist oben also eher<br />
wie eine Socke und hat eine<br />
relativ stabile Sohle mit einer<br />
guten Rolle. Wichtig ist auch,<br />
dass sich an der Ferse keine<br />
Reibung ergibt.<br />
z Was verstehen Sie unter einer<br />
„guten Rolle“?<br />
Klaus Pleil: Es gibt verschiedene<br />
Rollen, also orthopädische<br />
Schuhzurichtungen. Für<br />
Diabetiker sinnvoll ist die so<br />
genannte Schmetterlingsrolle<br />
mit einer Weichbettung im<br />
Vorfußbereich. Auf die Sohle<br />
wird ein Bauteil aufgeklebt,<br />
das aussieht wie ein Schmetterling<br />
– daher der Name. In<br />
der Mitte wird ein weiches Material<br />
aufgebracht. Damit lassen<br />
sich die Mittelfußköpfchen<br />
II und III entlasten, die dem<br />
Bodendruck am stärksten ausgesetzt<br />
sind. Durch eine Aussparung<br />
der Sohle und Brandsohle<br />
werden sie von der Bodenberührung<br />
befreit. Bei allen<br />
Zurichtungen an der Sohle<br />
muss außerdem eine Absatzangleichung<br />
erfolgen.<br />
Denn sonst kommt es zu Verspannungen<br />
der Wadenmuskulatur<br />
und zu einer ungleichmäßigen<br />
Schrittabwicklung.<br />
z Im schlimmsten Fall erfolgt<br />
bei einem Diabetiker eine Amputation.<br />
Inwieweit kann hier<br />
entsprechendes Schuhwerk<br />
gute Dienste leisten?<br />
Klaus Pleil: Die orthopädische<br />
Schuhzurichtung eignet sich<br />
nur für die Behandlung leichterer<br />
Krankheitsbilder und<br />
kann nicht die orthopädische<br />
Maßversorgung ersetzen. Bei<br />
Amputationen im Zehen- und<br />
Vorfußbereich muss meist ein<br />
orthopädischer Maßschuh angefertigt<br />
werden. Im Fall einer<br />
Amputation des gesamten Fußes<br />
wird eine Prothese angefertigt,<br />
an die wiederum eine<br />
Anpassung des Schuhs erfolgt.<br />
z Wie stehen die Krankenkassen<br />
generell zu Schuhen für<br />
Diabetiker?<br />
Klaus Pleil: Es ist relativ anstrengend,<br />
sich mit den Krankenkassen<br />
zu einigen, weil sie<br />
sich bei jedem Antrag auf Kostenübernahme<br />
erst einmal winden.<br />
Die meisten Kassen übernehmen<br />
aber die Kosten.<br />
z Wie wirkt sich die enge Zusammenarbeit<br />
mit einer podologischen<br />
Praxis auf Ihre Arbeit<br />
aus?<br />
Klaus Pleil: Das ist natürlich<br />
ein großer Vorteil. Die podologische<br />
Betreuung der Diabetiker<br />
ist extrem wichtig, da bei<br />
vielen dieser Patienten krankheitsbedingt<br />
das Schmerzempfinden<br />
reduziert oder gar<br />
nicht mehr vorhanden ist.<br />
Wenn sie dann eine Druckstelle<br />
<strong>durch</strong> ihre Einlagen haben,<br />
so spüren sie diese nicht.<br />
Wir erleben es aber auch immer<br />
wieder, dass Diabetiker<br />
Schuhe anhaben, mit denen<br />
ein Mensch, der eine normale<br />
Empfindungsfähigkeit in<br />
den Füßen hat, keinen Meter<br />
mehr gehen würde, weil die<br />
Schmerzen viel zu groß wären.<br />
Das Schlimmste dabei ist: Den<br />
betroffenen Patienten ist nicht<br />
bewusst, dass sie nichts spüren.<br />
– Schmerzfrei zu gehen<br />
ist ja erst einmal nichts Bedrohliches,<br />
ganz im Gegenteil.<br />
z Wenn Ihre Podologin einen<br />
Patienten mit Druckstellen vor<br />
sich hat, können Sie dann<br />
gleich helfen?<br />
Klaus Pleil: Ja, wir holen den<br />
Patienten dann zu uns in die<br />
Maßkabine, sehen uns die<br />
Schuhe an und schauen, was<br />
wir für den Moment machen<br />
können. Wir raten den Patienten<br />
in solch einem Fall aber<br />
auch dazu, sich bei ihrem Arzt<br />
anzumelden, damit dieser ein<br />
entsprechendes Rezept für<br />
Einlagen bzw. eine Schuhversorgung<br />
verschreibt.<br />
zWissen alle Ärzte, wie gut man<br />
einem Diabetiker mit passendem<br />
Schuhwerk helfen kann?<br />
Klaus Pleil: Leider ist die Situation<br />
eher so, dass viele Ärzte<br />
die Fußwunden eines Diabetikers<br />
zwar behandeln bzw.<br />
behandeln lassen und ihm<br />
dann sagen, er möge zu Hause<br />
abwarten, bis die Wunde<br />
geheilt ist. Da<strong>durch</strong> werden<br />
diese Patienten immer weniger<br />
mobil, denn sie laufen zunehmend<br />
weniger, was sich<br />
ausgesprochen nachteilig auf<br />
den gesamten Krankheitsverlauf<br />
auswirkt.<br />
Würden sie rechtzeitig mit<br />
guten Schuhen versorgt und<br />
könnten wieder gut laufen,<br />
wäre schon viel gewonnen. Die<br />
Krankenkassen verstehen es<br />
langsam, welchen gesundheitsfördernden<br />
Effekt orthopädiemechanisch<br />
angepasste<br />
Schuhe haben könnten.<br />
Solch eine Versorgung mit guten<br />
Schuhen kostet rund 500<br />
Euro. Aber was ist das schon,<br />
wenn sich damit eine Amputation<br />
verhindern lässt?<br />
Ich wünsche mir, dass die Zusammenarbeit<br />
zwischen Ärzten<br />
und Orthopädiemechanikern<br />
deutlich besser wird.<br />
z Herr Pleil, haben Sie herzlichen<br />
Dank für dieses informative<br />
Gespräch!<br />
g<br />
(Foto: ©Katie Molin – Fotolia.com)<br />
20 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Für die Praxis<br />
Hautkrankheit Psoriasis:<br />
Auch die Nägel sind betroffen<br />
Psoriasis, die Schuppenflechte, zählt zu den häufigsten<br />
Dermatosen in Europa. Dabei handelt es<br />
sich um eine chronische, entzündliche Immunkrankheit<br />
der Haut, die schubweise auftritt und<br />
Personen jeden Alters betreffen kann. Jeder zweite<br />
Psoriatiker leidet dabei an einer Nagelpsoriasis.<br />
93 Prozent der Betroffenen empfinden die<br />
Nagelveränderung vor allem an den Händen als<br />
ästhetisches Problem und fühlen sich in ihrer<br />
Lebensqualität beeinträchtigt.<br />
Rund drei Millionen Bundesbürger<br />
leiden unter<br />
einer Psoriasis, deren<br />
Auftreten <strong>durch</strong> Faktoren wie<br />
Stress, Alkohol, Nikotin oder<br />
bestimmte Medikamente begünstigt<br />
wird. Die Ursachen<br />
der Erkrankung konnten allerdings<br />
bis heute noch nicht<br />
abschließend geklärt werden.<br />
Merkmale der Erkrankung sind<br />
rote, juckende, entzündliche<br />
Herde, die von weißen Schuppen<br />
bedeckt sind. Sie treten<br />
vor allem an Ellenbogen und<br />
Knien auf. Aber auch Kopfhaut,<br />
Kreuzbein und Nägel können<br />
betroffen sein.<br />
die <strong>durch</strong> kleine Psoriasisherde<br />
unter dem Nagel entstehen.<br />
Vergrößert sich ein Psoriasisherd<br />
und entstehen Schuppen,<br />
hebt sich die Nagelplatte<br />
an dieser Stelle. Verliert der<br />
Nagel hier<strong>durch</strong> seinen Halt<br />
im Nagelbett, löst er sich vollständig<br />
ab.Neben einer solchen<br />
Onycholyse ist die Hyperkeratose<br />
ein weiteres häufiges Zeichen<br />
der Nagelpsoriasis. Sie<br />
entsteht <strong>durch</strong> Ablagerung und<br />
Ansammlung von Zellen unter<br />
der Nagelplatte, wo<strong>durch</strong><br />
diese verdickt.<br />
Hilfe für die Nägel<br />
der schnell trocknet und keinerlei<br />
Rückstände hinterlässt,<br />
ist für Frauen und Männer<br />
gleichermaßen geeignet, da<br />
er natürlich-matt schimmert.<br />
Zu dekorativen Zwecken kann<br />
anschließend farbiger Nagellack<br />
problemlos aufgetragen<br />
werden.<br />
Anwendung: Der Lack wird<br />
mindestens sechs Monate<br />
lang einmal täglich aufgetragen<br />
– am besten vor dem<br />
Schlafengehen. Zuvor sind<br />
Hände und/oder Füße gründlich<br />
zu waschen. Den Lack<br />
auf die gesamte Nagelfläche<br />
auftragen und ein bis zwei<br />
Minuten trocknen lassen. In<br />
den nächsten sechs Stunden<br />
jeglichen Kontakt mit Wasser<br />
meiden, da Harnstoff wasserlöslich<br />
ist und sonst aus dem<br />
Lack herausgelöst würde. red<br />
(Foto: ©Pierre Fabre Dermatologie)<br />
Die Anfälligkeit für eine<br />
Onychomykose ist bei<br />
Psoriasispatienten mit<br />
einem Befund an den<br />
Nägeln um das Dreifache<br />
erhöht.<br />
Typische Nagelschäden<br />
Ungefähr 50 Prozent der Patienten<br />
leiden an einer Nagelpsoriasis.<br />
Betroffen sind bei<br />
27 Prozent nur die Hände, bei<br />
16 Prozent ausschließlich die<br />
Füße und bei 57 Prozent zeigt<br />
sich ein enstprechender Befund<br />
an den Nägeln von Händen<br />
und Füßen.<br />
Die häufigsten Veränderungen<br />
neben „Tüpfelnägeln“<br />
sind eine Verdickung der Nagelplatte<br />
und so genannte Ölflecken.<br />
Beim Tüpfelnagel bedecken<br />
kleine Dellen von zum<br />
Teil weniger als einem Millimeter<br />
Durchmesser die Nagelplatte.<br />
In schweren Fällen<br />
kann die Oberflächenstruktur<br />
des Nagels hier<strong>durch</strong> komplett<br />
verändert sein. Als Ölflecken<br />
werden gelblich bräunliche<br />
Verfärbungen bezeichnet,<br />
Mit ONYPSO ® bietet Pierre<br />
Fabre Dermatologie ein erstes<br />
spezifisches Präparat bei Nagelpsoriasis.<br />
Mit dem anwenderfreundlichen,<br />
exakt applizierbaren<br />
Lack, der 15 Prozent<br />
Urea enthält, lässt sich eine<br />
Hyperkeratose des erkrankten<br />
Nagels einfach behandeln.<br />
Nach der Verdunstung des Lösemittels<br />
trocknet der Lack,<br />
und die Urea-Konzentration<br />
steigt auf 50 Prozent. Dies hat<br />
eine stark keratolytische Wirkung<br />
zur Folge. Nach der vorgesehenen<br />
sechsmonatigen<br />
Therapie mit dem Präparat<br />
verringert sich die Nageldicke<br />
sichtbar, und der Nagel bekommt<br />
ein glatteres, gepflegteres<br />
Aussehen.<br />
Mit der Galenik eines Lacks<br />
lässt sich ONYPSO ® einfach<br />
und optimal deckend auftragen<br />
und verteilen. Der Lack,<br />
1 2<br />
3 4<br />
Sowohl Nagelmatrix als auch Nagelbett können bei Nagelpsoriasis<br />
geschädigt werden. Ist die Nagelmatrix betroffen, kommt<br />
es zu punktuellen Vertiefungen (Abb. 1), Aufsplitterung (Onychorrhexis,<br />
Abb. 2) oder Verfärbung (Leukonychie, Abb. 3). Bei<br />
Entzündungen des Nagelbettes verdickt sich die Nagelplatte<br />
(Hyperkeratose, Abb. 4) und es kann zur Ablösung des Hyponychiums<br />
oder des gesamten Nagels kommen.<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 21
Journal<br />
Vitamine, Mineralstoffe & Co.:<br />
Bausteine für gesunde<br />
Haut und Nägel<br />
Von Dipl. oec. troph. Cordula Schilz, Fachautorin, Grävenwiesbach<br />
„Wahre Schönheit kommt von innen.“ Das gilt vor<br />
allem für Haut und Nägel. Denn die Haut als unser<br />
größtes Organ ist auch der Spiegel unserer<br />
gesundheitlichen Verfassung. Defizite in unserem<br />
Vitamin- und Mineralstoffhaushalt zeigen sich<br />
deshalb auch an Haut und Nägel n und können<br />
dort Veränderungen hervorrufen.<br />
trockene Haut<br />
vorzeitige Hautalterung<br />
Hypopigmentierung von<br />
Haut, Haaren und Nägeln<br />
Nagelveränderungen<br />
Hautveränderungen wie<br />
Mundwinkelrhagaden, Entzündung<br />
an den Lippen, der<br />
Mundschleimhaut und Zunge,<br />
Seborrhö sowie Rötungen und<br />
Schuppenbildung im Bereich<br />
von Augen, Nase und Mund<br />
Ekzeme<br />
Wundheilungsstörungen<br />
Ungesunde, einseitige Ernährung,<br />
Hungerkuren,<br />
aber auch eine gestörte<br />
Verdauung können sich auf<br />
Dauer an Haut, Haaren und<br />
Nägeln zeigen. Die Haut wird<br />
trocken oder gar dünn, verliert<br />
an Spannkraft, schupptsich und<br />
hat eine blasse bis bis gräuliche<br />
Farbe. Die Fingernägel<br />
Vitamin A und E, Jod<br />
Biotin, Kalzium, Eisen, Vitamin<br />
C und B 2 , Zink<br />
Selen<br />
Beta-Carotin, Biotin, Niacin,<br />
Pantothensäure (Vitamin B 5 ),<br />
Vitamin C, B 2 und E, Selen,<br />
Zink<br />
Vitamin-B-Komplex<br />
Vitamin E, Selen, Zink<br />
Vitamin A, C und K, B-Vitamine,<br />
Kupfer, Selen, Zink<br />
Veränderungen an Haut und Nägeln <strong>durch</strong> einen Mangel an Vitaminen<br />
und/oder Mineralstoffen<br />
splittern und brechen leichter<br />
und die Haare werden stumpf<br />
und strohig.<br />
Aber auch vermehrte Faltenbildung<br />
geht nicht nur auf das<br />
Konto von Alkohol- und Nikotinkonsum,<br />
ausgiebigen Sonnenbädern<br />
und zu wenig Schlaf.<br />
So fanden Wissenschaftler an<br />
der australischen Monash-<br />
University/Melbourne heraus,<br />
dass übermäßige Faltenbildung<br />
oftmals Folge einer Ernährung<br />
mit zu viel Zucker,<br />
Fleisch und Butter ist. Weniger<br />
Falten hatten Gleichaltrige,<br />
die häufig Fisch, viel Gemüse<br />
und bestimmte pflanzliche<br />
Öle verzehrten. – Welche<br />
Mangelerscheinungen<br />
wo<strong>durch</strong> hervorgerufen werden<br />
können, das zeigt Ihnen<br />
die nebenstehende Tabelle.<br />
Fest steht, dass eine maßvolle,<br />
abwechslungsreiche und ausgewogene<br />
Kost Schäden an<br />
Haut, Nägeln und Haaren vorbeugt.<br />
Denn ein im wahrsten<br />
Sinne des Wortes bunter (nicht<br />
zu kalorienreicher) Speiseplan,<br />
der zudem auch noch angepasst<br />
ist an die Jahreszeit,<br />
garantiert eine optimale Versorgung<br />
unseres Organismus<br />
mit allem, was auch unserer Haut<br />
gut tut.<br />
Nicht nur gegen schlaffe<br />
Haut und Falten …<br />
Neben Vitaminen und Mineralstoffen<br />
benötigt unser Körper<br />
vor allem Eiweiß. Denn<br />
die darin enthaltenen Aminosäuren<br />
sind als Bausteine<br />
der körpereigenen Proteine<br />
lebenswichtig. Sie sorgen für<br />
die Festigkeit von Haut und<br />
Haar. So zeigt sich ein Eiweißmangel<br />
beispielsweise an einem<br />
erschlafften Bindegewebe,<br />
denn es fehlt an Elastin,<br />
einem elastischen Faserprotein,<br />
sowie an Kollagen. Dieses<br />
Strukturprotein findet sich<br />
hauptsächlich in der extrazellulären<br />
Matrix des Bindegewebes.<br />
Wer sich hier gut<br />
versorgen will, sollte regelmäßig<br />
Fisch, mageres Fleisch,<br />
Milch und Milchprodukte und<br />
Eier, aber auch Sojaprodukte,<br />
(Foto: ©detailblick – Fotolia.com)<br />
22 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Journal<br />
Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide und<br />
Nüsse verzehren.<br />
Für gesunde, glatte Haut sorgen zudem<br />
Omega-3-Fettsäuren. Diese kommen in<br />
hohen Konzentrationen ebenfalls in Fisch<br />
vor, zum Beispiel in Hering, Makrele und<br />
Lachs. Aber auch Leinöl ist ein wichtiger<br />
Lieferant.<br />
Andere Öle, die Omega-6-Fettsäuren<br />
enthalten – wie Sonnenblumen-, Distelund<br />
Sojaöl –, sind wichtig für den Sauerstofftransport<br />
über die Lungenbläschen<br />
und die hämoglobinhaltigen Erythrozyten<br />
bis zu den Mitochondrien, den<br />
„Kraftwerken“ der Zellen. Zusammen<br />
mit spezellen Enzymen aktivieren sie<br />
den Sauerstoff und damit die Bildung<br />
von Hämoglobin, den roten Blutfarbstoff,<br />
der wichtig ist für den Sauerstofftransport<br />
im Körper. Zudem sind Omega-6-<br />
Fettsäuren wichtige Bestandteile der<br />
Zellmembranen.<br />
Bewundernswert glatt und straff sieht<br />
die Haut von Asiatinnen aus. Dies liegt<br />
mitunter an dem hohen Anteil an Phytoöstrogenen<br />
(sekundäre Pflanzenstoffe)<br />
in ihrer Ernährung. Ob frittiert, eingelegt,<br />
geräuchert oder als Süßspeise verarbeitet:<br />
Tofu enthält große Mengen der Phytoöstrogene<br />
und ist, genau wie Sojabohnen<br />
und Sojamilch, ein wichtiger Bestandteil<br />
der asiatischen Ernährung. Des Weiteren<br />
enthalten Tofu und Sojamilch (aber<br />
auch Hülsenfrüchte) die schwefelhaltige<br />
Aminosäure Cystein, welche ebenso<br />
Voraussetzung für eine schöne Haut ist.<br />
Weitere Substanzen, die den Alterungsprozess<br />
aufhalten, sind Antioxidanzien.<br />
Sie neutralisieren freie Radikale und<br />
schützen damit die Haut vor Abbauprozessen.<br />
Gemüse und Obst enthalten die<br />
Bekämpfer freier Radikaler in großer Menge,<br />
allen voran Spinat. Aber auch Paprika,<br />
Zwiebeln, Peperoni, Äpfel, Orangen<br />
und Spargel haben einen hohen Anteil<br />
an Antioxidanzien. Eine ausgewogene,<br />
gesunde Ernährung mit viel Obst und<br />
Gemüse (5 am Tag) ist also auch Grundlage<br />
für eine schöne Haut.<br />
Dagegen fördert eine kohlenhydratreiche<br />
Kost Entzündungsreaktionen. Insbesondere<br />
Zucker verklebt die Kollagenfasern<br />
der Haut und macht sie da<strong>durch</strong><br />
unelastisch und rissig. Die so genannte<br />
Glykation (Verzuckerung der Gewebefasern)<br />
kommt <strong>durch</strong> Querverbindungen<br />
zustande, die der Zucker mit den Proteinen<br />
der Haut bildet. Dies spielt bei der<br />
Gesundheit & Leben<br />
Doro Kammerer<br />
BC Ratgeber<br />
Natürliche Hausapotheke<br />
für die ganze Familie<br />
<br />
Sonnenschutz aus der Küche?!<br />
„Allein <strong>durch</strong> Lebensmittel kann man<br />
sich den Lichtschutzfaktor 4 anessen“,<br />
sagt Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann,<br />
Professorin für Gesundheitsförderung,<br />
Prävention und Medical Wellness<br />
an der staatlichen Hochschule in<br />
Coburg, Sportmedizinerin und Hautfachärztin.<br />
Auf diese Weise kann ein<br />
größerer Teil der schädlichen UV-B-<br />
Strahlen als normalerweise von der<br />
Haut absorbiert werden.<br />
Zu den „Sonnenschützern“ zählen die<br />
Vitamine C und E, Beta-Carotin, ebenso<br />
wie der Mineralstoff Kalzium. Wichtig<br />
ist es, den körpereigenen Sonnenschutz<br />
schon rechtzeitig, das heißt im<br />
Frühling, aufzubauen. Denn die Haut<br />
benötigt zirka zwei Monate, bis sie sich<br />
auf Sonne eingestellt hat.<br />
Menschen mit eher dunkler Haut und<br />
der Neigung zu Pigmentflecken können<br />
sich den Effekt von Vitamin C zunutze<br />
machen. Beim Verzehr zum Beispiel<br />
von Orangen und Kiwis oder auch von<br />
Kartoffeln wird die Melaninproduktion<br />
angeregt, und es bilden sich weniger<br />
Pigmentflecken.<br />
Bei hellhäutigen Menschen können<br />
manche Lebensmittel allerdings die<br />
Lichtempfindlichkeit erhöhen. Sie sollten<br />
bei Sonnenexposition keine Zitrusfrüchte,<br />
Feigen und auch keine Petersilie<br />
verzehren.<br />
Beispielsweise der tägliche Verzehr<br />
von ein bis zwei Karotten (auch: 200 ml<br />
Karottensaft) oder ein Esslöffel Tomatenmark<br />
(auch: 300 ml Tomatensaft<br />
oder Wassermelone) liefern die notwendigen<br />
Mengen an Carotin und Lycopin,<br />
um einen körpereigenen Sonnenschutz<br />
aufzubauen. Zitrusfrüchte,<br />
Johannisbeeren und Kiwis liefern Vitamin<br />
C. Nebem Milch und Milchprodukten<br />
sind Petersilie, Schnittlauch, Rucola und Fenchel reich an Kalzium. Diese<br />
Nahrungsmittel sollten jetzt vermehrt auf dem Speiseplan stehen. Natürlich ist<br />
aber bei stärkerer bzw. längerer Sonnenexposition ein zusätzlicher Schutz aus der<br />
Tube trotzdem angebracht (besonders bei sonnenentwöhnter Haut!).<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 23<br />
(Foto: ©volker – Fotolia.com)<br />
<br />
<br />
<br />
In jedem Menschen wirken von Geburt an autonome<br />
Kräfte, das sogenannte Selbstorganisationsprinzip.<br />
Das gilt für den seelischen,<br />
den geistigen und den körperlichen Bereich<br />
gleichermaßen. Wer heilen möchte, sollte<br />
wissen, wie man diese Selbstheilungskräfte<br />
aktiviert und wie sich die persönlichen Ressourcen<br />
eines Menschen unterstützen lassen.<br />
In diesem Buch von Doro Kammerer<br />
finden Sie alles über natürliche und wirksame<br />
Behandlungen, die jede Familie zu<br />
Hause <strong>durch</strong>führen kann.<br />
14,80 Euro | ISBN 978-3-941717-06-0<br />
212 Seiten | gebunden<br />
1. Auflage 2011<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (089) 858 53-833,<br />
E-Mail merkurbuch@intime-media-services.de,<br />
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1111061
Journal<br />
Obst ist nicht nur vitaminreich,<br />
sondern beinhaltet auch<br />
sekundäre Pflanzenstoffe, die<br />
antioxidativ wirken.<br />
Hochwertige Pflanzenöle<br />
mit viel ungesättigten<br />
Fettsäuren sind gut für<br />
die Haut<br />
Verhärtung der Kollagenfasern<br />
und damit bei der und<br />
Faltenbildung eine wesentliche<br />
Rolle.<br />
Da die Kohlenhydrate aus Nudeln<br />
und Weißbrot im Körper<br />
in Glukose umgewandelt werden,<br />
sollten diese nur in Maßen<br />
genossen werden. Generell<br />
empfiehlt es sich, Lebensmittel<br />
mit einem hohen glykämischen<br />
Index, also solche, die<br />
den Insulinspiegel stark ansteigen<br />
lassen, nur sehr sparsam<br />
einzusetzen. Lebensmittel<br />
mit einem niedrigen glykämischen<br />
Index, wie er in Obst<br />
und Gemüse vorkommt, können<br />
hingegen uneingeschränkt<br />
verzehrt werden.<br />
Ernährung bei<br />
Hautveränderungen …<br />
Trockene Haut ist nicht (mehr)<br />
geschmeidig und neigt zu Faltenbildung<br />
und Entzündungen.<br />
Vor allem eine unzureichende<br />
Versorgung mit den<br />
ungesättigten Fettsäuren Linol-<br />
und Linolensäure kann<br />
zu Rötungen und Schuppungen<br />
führen. Deshalb ist die regelmäßige<br />
Zufuhr an hochwertigen<br />
Pflanzenölen (Walnuss-,<br />
Rapsöl) und fettreichen<br />
Fischen (wie Lachs, Makrele<br />
und Hering) essenziell, um die<br />
Geschmeidigkeit der Haut zu<br />
verbessern oder zu erhalten.<br />
Damit die Haut wichtige Fettsäuren<br />
auch speichern kann,<br />
benötigt der Körper zudem die<br />
Aminosäure Arginin. Diese ist<br />
zum Beispiel in Erdnüssen,<br />
Weizenkeimen und Linsen<br />
enthalten. Die Dermatologin<br />
Dr. Michaela Axt-Gadermann<br />
empfiehlt bei sehr trockener<br />
Haut die zusätzliche Einnahme<br />
von Nachtkerzenöl-Kapseln<br />
(zirka 500–1000 mg täglich).<br />
… und bei Hautkrankheiten<br />
Ernährungsempfehlungen für<br />
Psoriatiker gibt es massenhaft.<br />
Für einige Nahrungsmittel ist<br />
die Wirksamkeit jedoch tatsächlich<br />
belegt. Dies zeigt<br />
Ernährungswissenschaftlerin<br />
Dr. Maike Wolters (Universitätsklinik<br />
Hannover) im British<br />
Journal of Dermatology. Übergewichtige<br />
Patienten profitieren<br />
demnach von einer Gewichtsreduktion.<br />
Denn auch<br />
eine Fastenkur kann die Schuppenflechte<br />
mindern. Dieser Effekt<br />
kommt hauptsächlich<br />
<strong>durch</strong> die verminderte Zufuhr<br />
an Arachidonsäure zustande,<br />
welche in hohen Konzentrationen<br />
vor allem in Fleisch- und<br />
Wurstwaren sowie in manchen<br />
Fetten (Schweineschmalz),<br />
aber auch in Eiern, steckt.<br />
Hochwertige Öle und Margarine<br />
dagegen enthalten keine<br />
Arachidonsäure. Durch eine<br />
Vermeidung entsprechender<br />
Lebensmittel lässt sich die Psoriasis<br />
unter Umständen mildern.<br />
(Darüber hinaus hat grundsätlich<br />
jede kalorienreduzierte<br />
Ernährung einen positiven Effekt<br />
auf die Gesundheit.)<br />
Weiterhin spielt Vitamin D bei<br />
der Psoriasis eine wichtige<br />
Rolle. Eine Vitamin-D-reiche<br />
Ernährung (Käse, Hering, Sardinen)<br />
sowie eventuell eine<br />
Ergänzung mit Vitamin-D-<br />
Präparaten kann bei Psoriasis<br />
Hilfe leisten. Aber auch die im<br />
Fischöl enthaltenen ungesättigten<br />
Fettsäuren haben hier<br />
einen positiven Einfluss. Stark<br />
fetthaltige Fischsorten wie<br />
Makrele, Sardine, Hering und<br />
Lachs sollten daher regelmäßig<br />
auf dem Plan stehen.<br />
Bei Rosacea, der „Kupferrose“,<br />
ist es wichtig, alles zu meiden,<br />
was eine Hautirritation<br />
produziert. Vor allem scharf<br />
gewürzte Speisen sollten gestrichen<br />
werden, da diese häufig<br />
Auslöser für ein rotes Gesicht<br />
oder auch für Schwitzen<br />
sind. Ebenso sollten heiße<br />
Speisen und Getränke gemieden<br />
werden, um keinen Flush<br />
(akut auftretende Gesichtsröte)<br />
zu produzieren. Weiterhin<br />
sind Genussmittel wie Kaffee<br />
und Nikotin sowie mancher<br />
Tee tabu.<br />
Auch die Nägel stärken<br />
Was für die Haut gut ist, stärkt<br />
auch Nägel und Haare. Besondere<br />
Aufmerksamkeit sollte<br />
man auf eine ausreichende<br />
Zufuhr von Vitamin A (enthalten<br />
in Milchprodukten, Spinat,<br />
Eidotter, Karotten) legen, wenn<br />
Haare und Nägel stumpf oder<br />
brüchig sind. Auch Beta-Carotin<br />
aus Karotten, Broccoli und<br />
Aprikosen regt das Wachstum<br />
von Haaren und Nägel an. Des<br />
Weiteren sorgen Sojabohnen,<br />
Nüsse, Haferflocken und Champignons<br />
für den Aufbau von<br />
Haaren und Fingernägeln.<br />
Ob weiße Flecken oder Rillen<br />
auf den Nägeln Ausdruck eines<br />
Mineralstoffmangels sind,<br />
ist nicht sicher. Doch brüchige<br />
Nägel sind oftmals Folge<br />
einer falschen Ernährung, bei<br />
der es an Vitaminen und Mineralstoffen<br />
fehlt. So ist Kalzium<br />
wichtiger Bestandteil der<br />
harten Substanzen im Körper<br />
(Knochen), auch der Haare<br />
und Nägel. Wer sich ausreichend<br />
mit diesem Mineralstoff<br />
versorgt, tut also auch seinen<br />
Haaren und Nägeln etwas Gutes.<br />
Aber nicht nur Milchprodukte<br />
enthalten viel Kalzium.<br />
Reich daran sind auch Mandeln,<br />
Haselnüsse, Soja, Gartenkresse<br />
und Grünkohl.<br />
Und last but not least gehört<br />
auch ausreichend Wasser zu<br />
einer gesunden Ernährung.<br />
Täglich zwei bis drei Liter (Mineralwasser,<br />
Früchtetees, grüner<br />
Tee) erhalten die Spannkraft<br />
der Haut.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl.oec.troph.<br />
Cordula Schilz<br />
Berliner Strasse 2 b<br />
61279 Grävenwiesbach<br />
Tel: 0177-6842081<br />
E-Mail: cs-ernaehrungskommunikation@gmx.de<br />
(Foto: ©Barbara von Wirth)<br />
24 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Recht & Geld<br />
Der Vertrag mit dem Fitness-Studio:<br />
<strong>Mehr</strong> wissen, besser<br />
gewappnet sein<br />
Von RA Thomas Hollweck, Berlin<br />
Ausgleich zu beruflicher Belastung bietet oftmals<br />
Sport im Fitness-Studio. Doch Verträge mit<br />
Fitness-Clubs sind in rechtlicher Hinsicht häufig<br />
problematischer, als es auf den ersten Blick<br />
scheint. Sie sollten hier also Ihre Rechte sehr genau<br />
kennen, um diese gegebenenfalls erfolgreich<br />
geltend zu machen. Lesen Sie deshalb im Folgenden<br />
die Antworten auf die wichtigsten Fagen<br />
rund um den Vertrag mit dem Fitness-Studio.<br />
(Foto: ©contrastwerkstatt – Fotolia.com)<br />
?<br />
Welche Laufzeiten darf der<br />
Vertrag mit einem Fitness-<br />
Studio haben?<br />
?<br />
Welchen monatlichen Beitrag<br />
darf ein Fitness-Studio<br />
verlangen?<br />
Inzwischen haben die deutschen<br />
Gerichte Laufzeiten von<br />
zwölf Monaten anerkannt.<br />
Teilweise werden sogar Laufzeiten<br />
von 24 Monaten als<br />
rechtlich zulässig angesehen.<br />
Ein Sportstudio darf demnach<br />
<strong>durch</strong>aus relativ lange Laufzeiten<br />
mit seinen Kunden vereinbaren,<br />
ohne dass dies juristisch<br />
angreifbar ist.<br />
Ist Ihnen eine Laufzeit von<br />
zwölf oder 24 Monaten zu<br />
lang, so sollten Sie vor Unterzeichnung<br />
des Vertrages mit<br />
dem Betreiber des jeweiligen<br />
Sportstudios bzw. dem Chef<br />
der jeweiligen Filiale persönlich<br />
reden und um eine kürzere<br />
Laufzeit bitten. In vielen<br />
Städten herrscht großer Konkurrenzdruck<br />
zwischen den<br />
einzelnen Sportstudios, da es<br />
immer mehr davon gibt. Es<br />
sind deshalb viele Fälle bekannt,<br />
in denen die Studio-<br />
Betreiber mit sich reden lassen<br />
und eine kürzere Laufzeit<br />
zugestehen. Auf diese Weise<br />
ist es oftmals möglich, eine<br />
Laufzeit von drei oder sechs<br />
Monaten zu vereinbaren.<br />
Wenn das Fitness-Studio Ihrer<br />
Wünsche einen besonders<br />
hohen Beitrag verlangt, so<br />
müssen Sie diesen in der Regel<br />
akzeptieren. Hier greift die<br />
in Deutschland geltende „Vertragsfreiheit“<br />
im Zivilrecht:<br />
Verträge können mit frei wählbarem<br />
Inhalt und zu selbst<br />
festlegbaren Kosten abgeschlossen<br />
werden, wenn beide<br />
Vertragsparteien das übereinstimmend<br />
möchten.<br />
Es bleibt also Ihrer eigenen<br />
Entscheidung überlassen, ob<br />
Sie die vorgegebenen monatlichen<br />
Kosten akzeptieren oder<br />
lieber zu einem billigeren<br />
Fitness-Studio wechseln.<br />
Aufgrund der bereits zuvor erwähnten<br />
Konkurrenzsituation<br />
lassen jedoch viele Clubs<br />
hier <strong>durch</strong>aus mit sich verhandeln.<br />
Fragen Sie vor der<br />
Unterzeichnung des Vertrages,<br />
ob Sie einen Preisnachlass auf<br />
die monatliche Mitgliedsgebühr<br />
bekommen können. Beziehen<br />
Sie sich dabei auf eventuelle<br />
Aktionsangebote, die<br />
zahlreiche Fitness-Studios<br />
immer wieder offerieren.<br />
Selbst wenn es ein solches<br />
Spar-Angebot momentan nicht<br />
gibt, können Sie darauf verweisen.<br />
Denn ist die Mitgliedsgebühr<br />
zu bestimmten Aktionswochen<br />
reduziert, warum sollte<br />
dies nicht dann möglich sein,<br />
wenn Sie einen Vertrag mit<br />
Ihrem zukünftigen Sportstudio<br />
abschließen wollen?<br />
?<br />
Haftet mein Sportstudio,<br />
wenn mir Kleidung oder<br />
Wertsachen gestohlen werden?<br />
Und was ist mit der Haftung<br />
bei Verletzungen?<br />
Eine Haftung des Studios bei<br />
Diebstahl oder bei Verletzungen<br />
ist in bestimmten Fällen<br />
<strong>durch</strong>aus denkbar. Zwar schließen<br />
viele Clubs die Haftung<br />
aus, indem sie große Schilder<br />
in der Umkleidekabine oder<br />
im Trainingsbereich anbringen,<br />
die besagen, dass nicht<br />
gehaftet wird. Einen völligen<br />
Ausschluss seiner Haftung<br />
Die Mitgliedsgebühr<br />
lässt sich möglicherweise<br />
verhandeln<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 25
Recht & Geld<br />
In manchen Fällen haftet<br />
das Fitness-Studio<br />
Kündigungsklauseln im Vertrag<br />
nicht immer gültig<br />
kann ein Fitness-Studio dennoch<br />
nicht geltend machen.<br />
Trotz derartiger Schilder haftet<br />
Ihr Club beispielsweise<br />
dann, wenn er besonders fahrlässig<br />
gehandelt hat. Eine solche<br />
Fahrlässigkeit kann etwa<br />
vorliegen, wenn ein Trainingsgerät<br />
nicht ordnungsgemäß<br />
gewartet wurde bzw. defekt<br />
war und Sie sich da<strong>durch</strong> verletzt<br />
haben. Oder die Umkleidekabine<br />
war auf einfache<br />
Weise für Diebe von außen zugänglich<br />
(beispielsweise <strong>durch</strong><br />
ein offenes Fenster). In solchen<br />
Fällen muss Ihr Fitness-Studio<br />
für den entstandenen Schaden<br />
aufkommen.<br />
?<br />
Wie kündige ich den Vertrag<br />
mit dem Fitness-Center<br />
am effektivsten?<br />
Wenn Sie den Vertrag beenden<br />
möchten, sollten Sie dies<br />
schriftlich per Einschreiben<br />
mit Rückschein vornehmen.<br />
Immer dann, wenn Fristen eingehalten<br />
werden müssen, ist<br />
die Verwendung eines Einschreibens<br />
sehr anzuraten.<br />
Denn mit Hilfe des Rückscheins<br />
können Sie später<br />
nicht nur nachweisen, dass Ihre<br />
Kündigung im Fitness-Center<br />
eingegangen ist, sondern<br />
auch zu welchem Zeitpunkt.<br />
Kommt es trotzdem deswegen<br />
zum Streit vor Gericht, so haben<br />
Sie einen eindeutigen<br />
Nachweis in den Händen.<br />
Wichtig ist natürlich, dass Sie<br />
die vorgegebene Vertragslaufzeit,<br />
wie auch die im Vertrag<br />
festgelegte Kündigungsfrist<br />
beachten. Es empfiehlt sich,<br />
anhand des Datums des Vertragsbeginns<br />
und der Laufzeit<br />
den voraussichtlichen Beendigungszeitpunkt<br />
Ihres Vertrages<br />
selbst zu berechnen,<br />
bevor Sie die Kündigung abschicken.<br />
Dann wissen Sie genau,<br />
wann Sie Ihre Kündigung<br />
spätestens zur Post bringen<br />
müssen und wie lang Sie noch<br />
vertraglich an den Fitness-<br />
Club gebunden sein werden.<br />
Wichig: Viele Fitness-Studios<br />
haben ungültige Kündigungsklauseln<br />
in ihren Geschäftsbedingungen<br />
festgelegt. In<br />
solch einem Fall ist der entsprechende<br />
Vertragsbestandteil<br />
unwirksam. Es gilt dann<br />
die gesetzliche Kündigungsfrist<br />
und der Vertrag ist mit einer<br />
Frist von ein bis drei Monaten<br />
(je nach Qualifizierung<br />
des Vertragstyps) kündbar. In<br />
der Regel läuft es hier auf eine<br />
Monatsfrist hinaus.<br />
?<br />
Was ist, wenn mein Fitness-<br />
Studio mir einen anderen<br />
Kündigungstermin benennt,<br />
als ich ausgerechnet habe?<br />
Sollte Ihnen Ihr Fitness-Center<br />
nach erfolgter Kündigung<br />
einen anderen Kündigungstermin<br />
mitteilen, als Sie selbst<br />
errechnet haben, so müssen<br />
Sie umgehend erneut schriftlich<br />
tätig werden. Widersprechen<br />
Sie der Kündigungsbestätigung<br />
und verlangen Sie<br />
eine Korrektur.<br />
Fügen Sie außerdem eine Kopie<br />
Ihres Vertrages und der<br />
Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
bei. Denn damit belegen<br />
Sie nicht nur das Datum<br />
Ihres Vertragsbeginns, sondern<br />
auch die damals vereinbarte<br />
Laufzeit und damit die<br />
Kündigungsfrist.<br />
Es ist leider so, dass manche<br />
Sportstudios jährlich ihre Vertragsbedingungen<br />
ändern und<br />
dann selbst nicht mehr genau<br />
wissen, welche Vertragsbedingungen<br />
in welchem Jahr galten.<br />
Gerade bei dem Vertrag,<br />
der schon sehr lange läuft,<br />
kann es hier zu Problemen<br />
kommen. Daher ist es hilfreich,<br />
die erwähnten Dokumente<br />
in Kopie beizufügen,<br />
um so stichhaltig den selbst<br />
errechneten Kündigungstermin<br />
zu belegen.<br />
?<br />
Habe ich in bestimmten<br />
Fällen ein Sonderkündigungsrecht?<br />
Ja, es gibt bestimmte Fälle, in<br />
denen Sie Ihren Vertrag mit<br />
sofortiger Wirkung im Rahmen<br />
eines Sonderkündigungsrechtes<br />
kündigen können. Ein<br />
Einhalten der normalen Kündigungsfristen<br />
ist dann nicht<br />
notwendig. Dem Gesetzbuch<br />
nach besteht ein Sonderkündigungsrecht<br />
dann, wenn ein<br />
„wichtiger Grund“ für den<br />
Kündigenden vorliegt. Wann<br />
ein solcher Grund gegeben ist,<br />
muss im Einzelfall entschieden<br />
werden. Dabei sind stets<br />
sowohl die Interessen des Studios<br />
als auch die des Sportlers<br />
zu berücksichtigen und gegeneinander<br />
abzuwägen.<br />
?<br />
Darf ich den Fitness-Vertrag<br />
wegen einer Erkrankung<br />
kündigen?<br />
Ja, die sofortige Kündigung<br />
aufgrund von Krankheit ist erlaubt<br />
und gerichtlich anerkannt.<br />
Bestätigt Ihnen Ihr Arzt,<br />
dass Sie dauerhaft keinen<br />
Sport dort mehr machen dürfen,<br />
so reichen Sie das ärztliche<br />
Attest zusammen mit Ihrer<br />
Kündigung ein.<br />
Ihr Fitness-Studio muss die<br />
vorgelegte Bescheinigung akzeptieren.<br />
Es darf Sie nicht zu<br />
einem anderen Arzt bzw. zu<br />
einem angeblich speziell für<br />
das Fitness-Studio zuständigen<br />
Arzt schicken. Auch ein<br />
Verweis auf einen Amtsarzt<br />
ist nicht erlaubt.<br />
Sollten Sie jedoch nur für einen<br />
bestimmten abgrenzbaren<br />
Zeitraum sportunfähig<br />
sein, so muss das Fitness-Studio<br />
keine Kündigung akzeptieren.<br />
Stattdessen kann es Sie<br />
für die in der ärztlichen Bescheinigung<br />
benannten Monate<br />
vom Vertrag befreien und<br />
die Zahlungspflicht der Mitgliedsbeiträge<br />
vorübergehend<br />
ruhen lassen. Eine vollständige<br />
Kündigung ist in derartigen<br />
Fällen nicht möglich, es<br />
sei denn, der Fitness-Club gewährt<br />
diese aus Kulanz. Sind<br />
Sie am Ende des vom Arzt bescheinigten<br />
Krankheitszeitraums<br />
noch nicht gesund, sollten<br />
Sie ein neues Attest vorlegen,<br />
das die Fortdauer der<br />
Erkrankung bestätigt.<br />
Immer wieder taucht die Frage<br />
auf, ob die genaue Bezeichnung<br />
der Krankheit wirklich<br />
angegeben werden muss. Die<br />
Gerichte urteilen hierzu unterschiedlich.<br />
Einmal wird dies<br />
für notwendig erachtet, ein anderes<br />
Mal nicht. Möchten Sie<br />
vermeiden, dass Ihr Sportstudio<br />
die genaue Art Ihrer Erkrankung<br />
erfährt, dann lassen<br />
Sie sich zunächst von Ihrem<br />
Arzt ein Attest ausstellen,<br />
26 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Recht & Geld<br />
das die Krankheit nicht mit Namen<br />
nennt. Möglicherweise ist eine derartige<br />
Bescheinigung bereits ausreichend,<br />
und Ihr Studio erkennt die sofortige Kündigung<br />
an. Nur wenn eine nähere Erläuterung<br />
gewünscht wird, müssten Sie<br />
überlegen, ob Sie eine detaillierte ärztliche<br />
Bescheinigung nachreichen oder<br />
ob Sie diese dem Fitness-Studio verweigern.<br />
Grundsätzlich sind Sie nicht<br />
verpflichtet, derart Persönliches anzugeben,<br />
da das zu weit in den privaten<br />
Bereich hineinführt.<br />
War Ihnen Ihre Erkrankung schon vor<br />
Abschluss des Vertrages bekannt und<br />
haben Sie dennoch unterzeichnet und<br />
auch trainiert, können Sie sich später<br />
nicht auf die Erkrankung als Kündigungsgrund<br />
berufen. Es sei denn, die<br />
Krankheit hat sich plötzlich erheblich<br />
verschlimmert und dies war für Sie zum<br />
Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch<br />
nicht absehbar.<br />
?<br />
Wie sieht es mit einer Kündigung im<br />
Fall eines Umzuges aus?<br />
Bei einem Umzug kommt es auf den jeweiligen<br />
Einzelfall an, ob Sie ein Sonderkündigungsrecht<br />
haben. Entsteht aufgrund<br />
des Umzugs ein rechtlicher Streit<br />
mit dem Fitness-Club, müssen alle Faktoren<br />
gegeneinander abgewogen werden.<br />
Dabei sind sowohl Ihre als auch die<br />
Interessen des Fitness-Studios maßgebend.<br />
Zeigt sich dann, dass trotz Einbeziehung<br />
aller Umstände ein weiteres Training<br />
nicht mehr zugemutet werden kann,<br />
besteht ein sofortiges Kündigungsrecht.<br />
Grundsätzlich gilt, dass Sie dann kündigen<br />
können, wenn Sie <strong>durch</strong> den Umzug<br />
keine Möglichkeit mehr haben, den<br />
Sportclub zu nutzen. Handelt es sich aber<br />
um eine Fitness-Kette, die in vielen Städten<br />
vertreten ist, und besteht die Möglichkeit,<br />
dass Sie an Ihrem neuen Wohnort<br />
ein dortiges Studio aufsuchen können,<br />
ist keine Sonderkündigung möglich. Ihr<br />
Fitness-Center darf Sie dann auf eine<br />
Nutzung in der neuen Stadt verweisen.<br />
Bei Zweifelsfällen kann es rechtlich problematisch<br />
werden. Führt Ihr Umzug beispielsweise<br />
dazu, dass Sie das Studio nur<br />
noch <strong>durch</strong> einen besonders langen und<br />
zeitaufwendigen Anfahrtsweg nutzen<br />
könnten, so besteht unter Umständen<br />
<strong>durch</strong>aus ein Sonderkündigungsrecht.<br />
Auch hier ist der individuelle Einzelfall<br />
zu berücksichtigen.<br />
Zieht das Fitness-Studio selbst um, haben<br />
Sie selbstverständlich ein sofortiges<br />
Kündigungsrecht, wenn Sie den Vertrag<br />
aufgrund der örtlichen Lage abgeschlossen<br />
haben. Handelt es sich jedoch um<br />
eine Fitness-Kette mit zahlreichen Filialen,<br />
so kann das Fitness-Studio Sie auch<br />
hier auf ein anderes Studio verweisen.<br />
?<br />
Darf ich meinen Vertrag kündigen,<br />
wenn ich schwanger bin?<br />
Ob eine Schwangerschaft eine Sonderkündigung<br />
rechtfertigt, wird von den Gerichten<br />
unterschiedlich beurteilt. Am<br />
sinnvollsten ist es daher, wenn Sie gleich<br />
bei Vertragsabschluss ein Sonderkündigungsrecht<br />
für den Fall einer Schwangerschaft<br />
vereinbaren. Ist das nicht geschehen,<br />
erlauben viele Studios lediglich<br />
ein „Ruhen“ des Vertrags. Für die<br />
Dauer der Schwangerschaft müssen Sie<br />
dann keine Beiträge bezahlen. Die kostenfreien<br />
Monate werden dann an das Ende<br />
der Vertragslaufzeit angefügt, wo<strong>durch</strong><br />
sich diese entsprechend verlängert.<br />
?<br />
Darf ich kündigen, wenn die Öffnungszeiten<br />
geändert werden?<br />
In diesem Fall dürfen Sie nicht sofort kündigen.<br />
Zunächst müssen Sie das Fitness-<br />
Studio schriftlich – am besten per Einschreiben<br />
mit Rückschein – auffordern,<br />
die ursprünglichen Bedingungen wiederherzustellen.<br />
Setzen Sie hierzu eine<br />
Frist von drei Wochen. Geschieht nichts,<br />
und bleibt es bei den geänderten Öffnungszeiten,<br />
dann können Sie eine sofortige<br />
außerordentliche Sonderkündigung<br />
Ihres Fitness-Vertrags aussprechen. Das<br />
können Sie übrigens bereits in Ihrem ersten<br />
Schreiben ankündigen.<br />
Das Fitness-Studio muss Ihre sofortige<br />
Kündigung akzeptieren, wenn es die geänderten<br />
Öffnungszeiten beibehält. Denn<br />
der Vertrag mit dem Club ist zweiseitig.<br />
Das heißt, er darf nicht von einer Seite<br />
abgeändert werden. Geschieht dies doch,<br />
und verweigert die andere Vertragspartei<br />
die Zustimmung, so haben Sie ein<br />
Sonderkündigungsrecht.<br />
Ähnliches gilt für eine Änderung in der<br />
Geräteausstattung oder im Kursangebot,<br />
wenn dieses vorher vertraglich festgelegt<br />
wurde. Und selbstverständlich haben<br />
Sie dieses Sonderkündigungsrecht<br />
auch dann, wenn Ihr Sportstudio den<br />
Preis anhebt.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
RA Thomas Hollweck<br />
Karl-Liebknecht-Straße 34<br />
10178 Berlin – Mitte<br />
Telefon: 030/21 46 28 10<br />
Fax: 030/60 98 64 43<br />
Mobil: 0176 24 44 63 52<br />
E-Mail: info@kanzlei-hollweck.de<br />
www.kanzlei-hollweck.de<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 27
Ausbildung & Job<br />
Wie sag ich’s meinem Mitarbeiter?<br />
Kritikgespräche<br />
konstruktiv führen<br />
Von Rolf Leicher, Kommunikationstrainer, Heidelberg<br />
Kritik muss konstruktiv sein. Doch das ist leichter<br />
gesagt als getan und – was genau ist überhaupt<br />
damit gemeint? Fest steht, dass konstruktive Kritik,<br />
etwa an der Arbeitsweise eines Mitarbeiters,<br />
diesen nicht „klein macht“, sondern ihm die<br />
Chance gibt, über sich selbst hinauszuwachsen<br />
und Fehler künftig zu vermeiden. Richtiges Kritisieren<br />
hilft deshalb, die Zusammenarbeit im Team<br />
zu verbessern und Arbeitsabläufe zu verbessern.<br />
(Foto: ©ISO K°-photography – Fotolia.com)<br />
Je besser Sie als Vorgesetzter<br />
mit dem „Einmaleins<br />
des richtigen Kritisierens“<br />
vertraut sind und je<br />
flexibler Sie die darauf basierenden<br />
Kommunikationsstrategien<br />
einzusetzen<br />
wissen, desto konstruktiver,<br />
sprich erfolgreicher<br />
wird Ihr Kritikgespräch sein.<br />
Kleinere Fehler erfordern<br />
kein Kritikgespräch<br />
Schon wieder hat sich ein<br />
Kunde bei Ihnen über<br />
die Fußbehandlung in<br />
Ihrer Praxis beschwert. Die<br />
Hornhautentfernung, so klagt<br />
er, sei nicht gründlich genug<br />
erfolgt, zudem sei die Kollegin<br />
unfreundlich gewesen.<br />
Es ist nicht das erste Mal, dass<br />
ein Kunde die Leistung dieser<br />
Mitarbeiterin bemängelt.<br />
Außerdem haben auch Sie<br />
selbst hin und wieder den Eindruck,<br />
dass die Angestellte<br />
nicht recht bei der Sache ist.<br />
Zudem kommt sie des Öfteren<br />
unpünktlich zur Arbeit. Sie<br />
sind alarmiert. Höchste Zeit,<br />
so finden Sie, Kritik zu üben.<br />
Doch langsam: Ehe Sie „zu<br />
Felde ziehen“, machen Sie sich<br />
bewusst, dass Kritik nur dann<br />
erfolgreich sein kann, wenn<br />
der Kritisierende einige wichtige<br />
Spielregeln befolgt.<br />
Wichtige Grundlagen:<br />
Struktur und Fairplay<br />
Geht es um gravierendes Fehlverhalten<br />
oder erhebliche Leistungsschwächen,<br />
ist ein Kritikgespräch<br />
unumgänglich;<br />
und das muss sich an Grundregeln<br />
halten. Denn diese sind<br />
das wichtigste Instrument konstruktiver<br />
Kritik, die den Mitarbeiter<br />
ja lenken und motivieren,<br />
nicht aber demoralisieren<br />
soll. Destruktive Kritik<br />
– wenn etwa Sie einen Mitarbeiter<br />
wütend„zusammenstauchen“<br />
und einfach nur Dampf<br />
ablassen – zeugt zudem von<br />
schlechtem Führungsstil und<br />
miserablen Kommunikationsfähigkeiten!<br />
Schließlich gehören<br />
für Sie als Vorgesetzten<br />
kleinere und größere Probleme<br />
im Betrieb zum Alltag und<br />
sollten Sie möglichst wenig<br />
aus der Fassung bringen.<br />
Fehler passieren, Zielsetzungen<br />
werden nicht immer erreicht<br />
– auch in Ihrer Praxis.<br />
Hier gilt es, sich professionell<br />
damit auseinanderzusetzen<br />
und Leistungsdefizite oder ein<br />
Fehlverhalten ohne Konfliktscheu,<br />
aber auch ohne voreilige<br />
Schuldzuweisungen oder<br />
Vorwürfe anzusprechen.<br />
Motivieren<br />
statt entmutigen<br />
Im Fall einer Kundenreklamation<br />
etwa kann eine gezielte,<br />
wohlüberlegte und faire<br />
Kritik die Leistung eines<br />
Mitarbeiters steigern, während<br />
ein Rundumschlag („vernichtende<br />
Kritik“) in erster Linie<br />
die Motivation des Kritisierten<br />
zerstört, es in Zukunft<br />
besser zu machen. Gehen Sie<br />
deshalb nochmals in sich, ehe<br />
Sie ein Gespräch anberaumen.<br />
Hinterfragen Sie Ihren negativen<br />
Eindruck von einem bestimmten<br />
Mitarbeiter. Waren<br />
Sie selbst vielleicht gerade in<br />
schlechter Verfassung und haben<br />
dies auf den Mitarbeiter<br />
projiziiert? Hatte dieser womöglich<br />
nur einen schlechten<br />
Tag oder private Probleme?<br />
Beobachten Sie, wie sich der<br />
Mitarbeiter in der nächsten<br />
Zeit verhält. Verflüchtigt sich<br />
Ihr negativer Eindruck, messen<br />
Sie dem Ganzen keine Bedeutung<br />
mehr bei. Verfestigt<br />
er sich hingegen, ist ein Kritikgespräch<br />
nötig.<br />
Dabei kommt es auf das Feintuning<br />
an: Überprüfen Sie zuerst<br />
Ihre eigene innere Verfassung:<br />
Sind Sie stark verärgert<br />
oder gar aufgebracht we-<br />
28 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
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VERLAG<br />
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1012107
Ausbildung & Job<br />
Wichtig: Die richtige Vorbereitung<br />
Ein Kritikgespräch erfolgt idealerweise nicht nur<br />
bei möglichst ruhiger Verfassung der Beteiligten,<br />
es verlangt vor allem eine gute Vorbereitung.<br />
Soll die Leistung eines Mitarbeiters fundiert beurteilt<br />
werden, sind insbesondere die Kriterien dieser<br />
Beurteilung frühzeitig festzulegen. Fakten<br />
müssen zusammengetragen, beobachtet und<br />
geprüft werden. Für das Kritikgespräch ist ein<br />
klarer Tatbestand nötig, kritisieren Sie deshalb erst, wenn Sie Beweise<br />
haben, und nie auf Verdacht hin.<br />
Notieren Sie sich, weshalb und wie sehr die tatsächliche Leistung<br />
Ihres Mitarbeiters vom Leistungs-Soll abweicht, und kritisieren<br />
Sie nur diese Abweichung. Es empfiehlt sich, sämtliche Kritikpunkte<br />
schriftlich festzuhalten, denn in der Aufregung des Gesprächs<br />
wird sonst manches vergessen.<br />
Auf der Stichwortliste sollten übrigens auch positive Aspekte des<br />
Themas sowie Punkte stehen, die für den Mitarbeiter sprechen.<br />
Lassen Sie im Übrigen diesem ebenfalls genügend Zeit, sich auf<br />
das Gespräch vorzubereiten. Setzen Sie Ihr Kritikgespräch deshalb<br />
mit entsprechendem zeitlichem Spielraum fest. Warten Sie<br />
aber nicht zu lange, denn liegt „der Stein des Anstoßes“ schon<br />
Wochen zurück, kann sich der Betreffende womöglich nicht<br />
mehr genau an Details erinnern und nur vage Stellung beziehen.<br />
Zudem besteht die Gefahr, dass sich Ihr Ärger aufstaut, Sie sich<br />
auf das Sammeln negativer Punkte „einschießen“ und schließlich<br />
zum großen Rundumschlag ausholen, der Ihren Mitarbeiter in<br />
kontraproduktiver Weise in die Ecke drängt. – So vorbereitet<br />
können Sie das Gespräch nun systematisch nach einem „geistigen<br />
Fahrplan“ führen.<br />
Verärgerung und innere<br />
Erregung sollte man erst<br />
einmal abklingen lassen<br />
Beachten Sie auch die<br />
„Tagesform“ des zu kritisierenden<br />
Mitarbeiters<br />
gen des – mutmaßlichen – Fehlers?<br />
Wenn Sie in einer affektiv<br />
aufgeladenen Stimmung zu<br />
dem Kritikgespräch erscheinen,<br />
riskieren Sie, dass dieses<br />
destruktiv verläuft. Je größer<br />
Ihre emotionale Betroffenheit,<br />
desto mehr Zeit sollte zwischen<br />
dem zu kritisierenden<br />
Ereignis und dem Gespräch<br />
liegen. Bedenken Sie vor dem<br />
Gespräch auch, dass jeder<br />
Mensch individuell auf Kritik<br />
reagiert und man ist auch nicht<br />
immer gleich empfindlich. Je<br />
nach „Tagesform“ fühlen wir<br />
uns manchmal schon wegen<br />
Nichtigkeiten angegriffen,<br />
dann wieder ficht uns nichts<br />
an, selbst wenn die Kritik berechtigt<br />
ist. Auch die augenblickliche<br />
Verfassung der zu<br />
kritisierenden Person muss<br />
daher beim Kritikgespräch<br />
berücksichtigt werden.<br />
Sechs Schritte zum Erfolg<br />
Wenn Sie sich an den Stufen<br />
des folgenden Gesprächsmodells<br />
orientieren, hat Ihr Kritikgespräch<br />
optimale Erfolgsaussichten.<br />
1. Beginnen Sie das Gespräch<br />
positiv<br />
Wichtig: Der Mitarbeiter<br />
darf sich nicht wie bei einem<br />
Verhör fühlen und in<br />
die Defensive geraten, andernfalls<br />
wird er so sehr<br />
mit Rechtfertigungen und<br />
Ausreden beschäftigt sein,<br />
dass er kaum zu einem entkrampften,<br />
sachlichen Gespräch<br />
beitragen kann.<br />
Für einen optimalen Gesprächseinstieg<br />
ist also Einfühlungsvermögen<br />
von Ihnen gefragt:<br />
Stimmen Sie die ersten Minuten<br />
sorgfältig auf die Person<br />
des Mitarbeiters ab. Sie<br />
können das Eis brechen, indem<br />
Sie zunächst positive Aspekte<br />
der Gesamtleistung oder<br />
seines Verhaltens erwähnen.<br />
Sorgen Sie auch dafür, dass<br />
Sie ungestört miteinander<br />
sprechen können. Ein Kritikgespräch<br />
ist ein Gespräch<br />
unter vier Augen! Einen Mitarbeiter<br />
vor Kolleginnen oder<br />
in Gegenwart von Kunden zu<br />
kritisieren und so bloßzustellen<br />
ist schlechter Führungsstil.<br />
Der ideale Zeitpunkt für<br />
ein Kritikgespräch liegt daher<br />
vor oder nach der regulären<br />
Arbeits- bzw. Behandlungszeit.<br />
Am besten an einem neutralen<br />
Ort, etwa einem Besprechungszimmer.<br />
Aber auch<br />
die „Sitzordnung“ spielt eine<br />
Rolle: Wenn Sie und Ihr Mitarbeiter<br />
über Eck sitzen, ist<br />
die Distanz kleiner, als wenn<br />
etwa ein Schreibtisch wie eine<br />
Barriere zwischen Ihnen<br />
steht. Stellen Sie nun Ihre Fragen,<br />
aber geben Sie Ihrem Gegenüber<br />
<strong>durch</strong> aktives Zuhören<br />
auch die Gelegenheit, seinen<br />
Standpunkt darzulegen.<br />
Zeigen Sie sich von Anfang<br />
an lösungsorientiert.<br />
2. Erklären Sie präzise und<br />
sachlich den Anlass des Kritikgesprächs<br />
Ziel des zweiten Schritts ist es,<br />
eine verlässliche Ausgangsbasis<br />
für das Gespräch zu<br />
schaffen, die beide Seiten anerkennen.<br />
Dies ist nur <strong>durch</strong><br />
eine sorgfältige Analyse und<br />
sachliche Eingrenzung des zu<br />
kritisierenden Ereignisses gewährleistet.<br />
Stellen Sie den<br />
Sachverhalt exakt, konkret<br />
und wertfrei dar. Nennen Sie<br />
die von Ihnen bemängelte Leistungsschwäche<br />
Ihres Mitarbeiters<br />
klar beim Namen, damit<br />
dieser weiß, auf welchen<br />
Punkt sich das Gespräch begrenzt.<br />
Sagen Sie beispielsweise<br />
nicht „Sie kommen<br />
manchmal zu spät!“sondern<br />
„Sie sind viermal zu spät gekommen<br />
am … und am …“.<br />
Vermeiden Sie unklare Pauschalformulierungen,<br />
Verallgemeinerungen,<br />
vage Behauptungen<br />
und Floskeln – all<br />
dies ist ungeeignet. Hüten Sie<br />
sich insbesondere, Anschuldigungen<br />
seitens Dritter als<br />
erwiesene Tatsachen zu betrachten.<br />
Dies ist der Wahrheitsfindung<br />
nicht dienlich<br />
und wird nur das Arbeitsklima<br />
verschlechtern.<br />
Beschreiben Sie, wie das Verhalten<br />
Ihres Mitarbeiters auf<br />
Sie wirkt. Wenn Sie sich geärgert<br />
haben, wenn Sie sich enttäuscht,<br />
gestört oder verletzt<br />
fühlen, sagen Sie dies klar und<br />
deutlich. Fragen Sie Ihren Mitarbeiter,<br />
ob er Ihre Gefühle<br />
nachvollziehen kann. Falls<br />
dies nicht der Fall ist, gehen<br />
Sie nochmals zu der „unklaren<br />
Stelle“ zurück.<br />
Werden Sie außerdem nie persönlich.<br />
Kritisieren Sie also nur<br />
die mangelhafte Arbeitsleistung,<br />
nie die Person selbst. In<br />
der Anspannung kann es passieren,<br />
dass Sie sich zu Äußerungen<br />
wie „Ich bin von Ihnen<br />
entäuscht!“ hinreißen lassen.<br />
Das ist vielleicht sachlich gemeint,<br />
klingt aber, als seien<br />
Sie von Ihrem Mitarbeiter als<br />
Mensch enttäuscht.<br />
Erst wenn sich so ein gesicherter<br />
Tatbestand mit klaren<br />
Fakten abzeichnet, gehen Sie<br />
zur nächsten Phase des Gesprächs<br />
über.<br />
3. Bitten Sie Ihren Mitarbeiter<br />
um Stellungnahme<br />
Führen Sie das Gespräch mit<br />
Fragen: Weshalb kommen Sie<br />
zu spät? Warum kommen Sie<br />
mit den anderen nicht zurecht?<br />
Wieso dauert dies oder<br />
jenes so lang? Wissen Sie, wie<br />
wichtig Freundlichkeit ist?<br />
Vielleicht erkennen Sie anhand<br />
der Stellungnahme Ihres<br />
Mitarbeiters ja, dass ihm<br />
(Foto: ©Maria.P. – Fotolia.com)<br />
30 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
Ausbildung & Job<br />
kein kritikwürdiges Verhalten vorzuwerfen<br />
ist, weil beispielsweise eine andere<br />
Person Fehler gemacht hat, Zuständigkeiten<br />
unklar waren oder notwendige<br />
Informationen nicht rechtzeitig zur<br />
Verfügung standen. Schieben Sie Ihrem<br />
Mitarbeiter auch keine Missstände in die<br />
Schuhe, für die er nicht verantwortlich<br />
ist. Sorgen Sie stattdessen für Fehlerbegrenzung<br />
und -vermeidung.<br />
Als Vorgesetzter sollten Sie zudem souverän<br />
genug sein, sich formell bei Ihrem<br />
Mitarbeiter zu entschuldigen, falls seine<br />
Äußerungen klar erkennen lassen,<br />
dass Sie einem Irrtum aufgesessen sind.<br />
Räumen Sie dem Mitarbeiter auch die<br />
Möglichkeit ein, im Bedarfsfall das Gespräch<br />
zu unterbrechen, wenn er für seine<br />
Stellungnahme Beiträge aus Unterlagen<br />
benötigt. Setzen Sie das Gespräch<br />
wenn nötig zu einem späteren Termin<br />
fort, falls der Mitarbeiter neue Gesichtspunkte<br />
vorträgt, mit denen Sie sich erst<br />
einmal beschäftigen müssen.<br />
Machen Sie es Ihrem Mitarbeiter leicht,<br />
die Kritik anzunehmen und Fehler oder<br />
Versäumnisse einzugestehen, indem Sie<br />
bei ihm nicht die Furcht vor Konsequenzen<br />
wecken. Gerade jüngere Mitarbeiter<br />
lassen sich von einem verärgerten<br />
Chef leicht einschüchtern und<br />
scheuen daher davor zurück, die Wahrheit<br />
zu sagen.<br />
4. Diskutieren Sie über die Ursachen und<br />
Folgen des kritisierten Verhaltens<br />
In dieser Gesprächsphase kommt es<br />
darauf an, gemeinsam die Ursachen und<br />
die Folgen des kritisierten Verhaltens zu<br />
erörtern. Fehler können nur dann korrigiert<br />
werden, wenn die Ursachen bekannt<br />
sind. So können beispielsweise<br />
Wissenslücken beim Mitarbeiter <strong>durch</strong><br />
Fortbildungen und gezielte Information<br />
oder eine unzureichende Arbeitsausführung<br />
<strong>durch</strong> Training und Schulung<br />
korrigiert werden. Erforschen Sie gemeinsam<br />
die Ursachen des beanstandeten<br />
Fehlers. Zweck des Nachhakens ist<br />
nicht das „Vorführen“ und Verurteilen<br />
des Mitarbeiters, sondern das Beseitigen<br />
von Fehlerquellen.<br />
Spätestens in diesem Gesprächsteil sollte<br />
der Mitarbeiter nach einer ruhig und<br />
sachlich geführten Diskussion erkennen<br />
können, dass und weshalb seine Handlungsweise<br />
verfehlt war.<br />
5. Vereinbaren Sie gemeinsam das künftige<br />
Verhalten<br />
Es ist wenig erfolgversprechend, einem<br />
Mitarbeiter die Besserung seiner Verhaltens-<br />
oder Arbeitsweise zu „verordnen“.<br />
Das Diktieren neuer Regeln ist hier<br />
nicht zielführend, insbesondere dann,<br />
wenn der Mitarbeiter eingeschliffene Gewohnheiten<br />
ändern und daher erstmal<br />
umlernen soll. Besprechen Sie lieber partnerschaftlich,<br />
wie in Zukunft vorzugehen<br />
ist. Faustregel: Der Blick richtet sich<br />
nach vorn, Vergangenes lässt man hinter<br />
sich. Die Lösung des diskutierten Problems<br />
hat nun Priorität, hierbei muss der<br />
Mitarbeiter aktiv miteinbezogen werden.<br />
Entwickeln Sie deshalb gemeinsam<br />
Zielvorstellungen und Verhaltensänderungen.<br />
Je mehr der Mitarbeiter richtige<br />
Wege, Mittel und Maßnahmen vorschlägt,<br />
umso stärker wird er eine Lösung<br />
akzeptieren, die seine eigenen Gedanken<br />
beinhaltet, und sich mit dieser<br />
Lösung identifizieren bzw. sie realisieren.<br />
Ergebnisse, die der Mitarbeiter mit<br />
definieren konnte, bündeln seine Energien<br />
für konkrete Handlungen. Für ein<br />
gemeinsam gefundenes Ziel wird er sich<br />
mit größerem Engagement einsetzen als<br />
für ein Ziel, das ihm aufgezwungen wird.<br />
Das vereinbarte, gemeinsame Ziel muss<br />
konkret und unmissverständlich definiert<br />
und bezeichnet werden. Sprechen Sie<br />
ihm auch Ihr Vertrauen hinsichtlich dieser<br />
Verhaltensänderung aus, vereinbaren<br />
Sie mit ihm aber zugleich ganz offen<br />
verstärkte Kontrollen. So weiß Ihr<br />
Mitarbeiter, dass Ihnen die Sache ernst<br />
ist. Legen Sie eventuell einen Zeitplan<br />
für das Erreichen des Ziels fest – auch<br />
schriftlich.<br />
6. Beenden Sie das Gespräch positiv!<br />
Vermeiden Sie unbedingt, dass der Mitarbeiter<br />
das Gespräch niedergeschlagen<br />
verlässt. Er soll vielmehr mit neuer Motivation<br />
an seine Arbeit gehen. Bemühen<br />
Sie sich deshalb, das Gespräch in einem<br />
freundlichen Klima abzuschließen. Es<br />
darf keinen Sieger und Verlierer geben.<br />
Beide Seiten sollen letztlich das Gefühl<br />
haben, <strong>durch</strong> das Gespräch etwas gewonnen<br />
zu haben.<br />
Tritt in den folgenden Tagen und Wochen<br />
keine Besserung ein, führen Sie ein<br />
weiteres Kritikgespräch. Erst danachfolgt<br />
eine „Abmahnung“, in der die Kündigung<br />
in Aussicht gestellt wird. Dieser<br />
Ablauf ist rechtssicher, das heißt, vor dem<br />
Arbeitsgericht hat die Kündigung Gültigkeit,<br />
wenn vorher mehrfach wegen<br />
schlechter Leistung kritisiert wurde. g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Rolf Leicher<br />
Kommunikationstraining<br />
Oberer Rainweg 67<br />
69118 Heidelberg<br />
Telefon (0 62 21) 80 48 82<br />
E-Mail Rolf.Leicher@t-online.de<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012 31
Produkte<br />
Praktisches Set für „Einsteiger“<br />
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neue Kunden oder unterschiedliche Fußprobleme –<br />
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auch das richtige Fußpflegeprodukt erforderlich.<br />
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und den Verkaufsständer entsprechend individuell<br />
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Mit der Kraft<br />
des Johanniskrautes<br />
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mit Rotöl an. Die neue Rezeptur<br />
beinhaltet weniger ätherische Öle<br />
und dafür mehr Johanniskraut- und Olivenöl.<br />
Der Geruch der Creme nach ätherischen<br />
Ölen ist damit deutlich reduziert.<br />
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Fußpflege für Diabetiker<br />
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Diabetikern ist kein Luxus. Die meist trockene Haut ist für<br />
die Betroffenen nicht nur unangenehm, sondern sie verliert<br />
auch wichtige Schutzfunktionen. Der Callusan EXTRA<br />
Cremeschaum geht speziell auf diese besonderen Anforderungen<br />
ein. Das Diabetes Zentrum Bad Mergentheim<br />
hat in einer Studie festgestellt, dass mit dem Callusan Cremeschaum<br />
EXTRA der Hautfeuchtigkeitsgehalt signifikant<br />
zugenommen und sich den Werten von „normaler Haut“<br />
sehr angenähert hat.<br />
Callusan EXTRA mit 10 % Urea eignet sich zur täglichen<br />
Hautpflege bei Diabetes, Neurodermitis, Schuppenflechte<br />
sowie allergieempfindlicher Haut. Der feine Schaum<br />
zieht rasch ein und hinterlässt keinen Fettfilm. So können<br />
(Kompressions-)Strümpfe sofort nach der Anwendung angezogen<br />
werden. Selbstverständlich ist Callusan EXTRA auch dermatologisch<br />
getestet und enthält keine Farb- und Duftstoffe.<br />
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Fußpflege-Großhandel oder direkt bei der Greppmayr GmbH. g<br />
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Perfekte Helfer<br />
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revolutionären Verzahnung, glatten innovativen<br />
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dosiert beschleifen; das härtere Acrylat oder grypotische<br />
verholzte Nägel schneller mit dem T-SPEED PLUS-Fräser, der<br />
das nötige Plus an Abtragsleistung bietet.<br />
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auch die T-SPEED-Fräser Medizinprodukte und tragen das CE-<br />
Zeichen auf der Packung. Unter Beachtung der jeweiligen<br />
Herstellerangaben sind die Fräser für alle gängigen Desinfektions-,<br />
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Sie weitere Informationen an.<br />
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Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach 17–27,<br />
Telefon (0 22 63) 8 60, Telefax (0 22 63) 2 07 41, www.busch.eu,<br />
E-Mail mail@busch.eu<br />
Ausgezeichnet mit<br />
red dot award<br />
PODOLOG CIRCLE XL: Die Hellmut Ruck<br />
GmbH beeindruckte gemeinsam mit der Herbert<br />
Waldmann GmbH & Co. KG die internationale<br />
Expertenjury des red dot award: product design<br />
2012. Sie erhielt eine der begehrten Auszeichnungen,<br />
vergeben von einer 30-köpfigen Fach-<br />
Jury nach einem mehrtägigen Evaluationsprozess.<br />
Kreative und Hersteller aus aller Welt hatten insgesamt<br />
4.515 Designs zu dem renommierten Produktwettbewerb<br />
eingereicht. Mit seiner hohen Gestaltungsqualität konnte die<br />
PODOLOG CIRCLE XL die Fachleute begeistern. Sie erhielt für<br />
ihre gelungene Formensprache der Produktgattung „Licht und<br />
Leuchten“ den weltweit begehrten red dot.<br />
Am Anfang war die Idee … Bereits mit der kompakten LED-<br />
Leuchte PODOLOG entwickelte die Firma Ruck zusammen mit<br />
Waldmann Lichttechnik erstmalig eine Lupenleuchte, speziell für<br />
Fußpflege und <strong>Podologie</strong>. Die Zusammenarbeit zwischen<br />
Waldmann und dem Entwickler-Team von Ruck führte zu einem<br />
regen Ideenaustausch, an dessen Ende der Entschluss feststand,<br />
auch eine „große“ Lupenleuchte für den Praxiseinsatz zu<br />
bauen. – Eine glückliche Synthese, denn die Erfahrungen der<br />
Waldmann Ingenieure in der Beleuchtung aus dem industriellen<br />
Bereich und Praxisorientierung mit jungen Ideen von Ruck<br />
ergänzten sich aufs Beste.<br />
g<br />
Hellmut Ruck GmbH, 75305 Neuenbürg, Daimlerstr. 23,<br />
Telefon (07082) 9 44 20, Telefax (07082) 9 44 2-222, www.hellmut-ruck.de,<br />
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32 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
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Entwicklungs- und Erziehungsberatung<br />
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und Berufserfolg<br />
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bezüglich der „eingeschränkten Heilpraktikerprüfung auf dem<br />
Gebiet der <strong>Podologie</strong>“, diffe rentialdiag- nostische Übungen<br />
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512,– € inkl. Prüfungsgebühr,<br />
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im süddeutschen Raum sucht Podologen/in zur<br />
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Wenn Sie Interesse an dieser verantwortungsvollen<br />
Aufgabe haben, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />
Diese richten Sie bitte an:<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH, Chiffre 8024427,<br />
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erfahrung sucht im Raum AA & Umgebung eine Festanstellung.<br />
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Katalog 2012/13: Der neue<br />
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Design für Ihre Praxis, Ihren Wellness- oder Spa-Bereich oder<br />
für Ihr Kosmetik-Studio. Wie gewohnt finden Sie hier aber auch<br />
die bewährten Gharieni-Behandlungsliegen, die mit vielen neuen<br />
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und angenehmer machen.<br />
Als „Tüpfelchen auf dem i“ wird Ihnen in diesem umfangreichen<br />
Katalog zum ersten Mal zudem die Gelegenheit geboten, mit<br />
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Der neue Prax-Max-Katalog wiederum bietet Ihnen die aktuellen<br />
Produkte aus dem Verbrauchsartikelsortiment der Firma<br />
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Kataloge an und überzeugen Sie sich selbst von der Vielfalt und<br />
Innovationskraft, die darin steckt!<br />
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Gharieni GmbH, 47443 Moers, Gutenbergstraße 40, Telefon<br />
(0 28 41) 88 300–300, Telefax (0 28 41) 88 300–999, www.<br />
gharieni.de, E-Mail info@gharieni.de<br />
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sich viel bewegt, dem brennen besonders in den<br />
wärmeren Jahreszeiten schnell die Füße. Die<br />
Beine werden müde und schwer, jeder Schritt<br />
wird zur Qual. Eine erfrischende Abkühlung erleben<br />
geplagte „Lastenträger“ mit GEHWOL ®<br />
Frische-Balsam. Die kühlende Creme lindert<br />
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sofort für ein anregend frisches Gefühl.<br />
Zudem beugen die im Öl enthaltenen ätherischen Komponenten<br />
Fußgeruch und Fußpilz vor. Pfefferminzöl verfügt über viele<br />
Vorzüge, die für den Frische-Balsam genutzt werden können.<br />
Studien belegen zum Beispiel den wirksamen Schutz gegen<br />
Erreger wie Pilze und Viren.<br />
Pflegende Substanzen wie Harnstoff regulieren die Feuchtigkeit<br />
der Haut und machen verhärtete Hautpartien wieder elastisch.<br />
Stecken die Füße den ganzen Tag über in geschlossenen<br />
Schuhen, werden sie mit GEHWOL ® Frische-Balsam am besten<br />
schon morgens auf ihren Einsatz vorbereitet. Die Creme zieht<br />
schnell ein und fettet nicht, sodass es nach der Pflege auch<br />
keine Probleme mit dem Anziehen von Socken oder<br />
Strumpfhose gibt.<br />
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Telefon (0 57 41) 3 30–0, Telefax (0 57 41) 34 73–00, www.<br />
gehwol.de, E-Mail info@gehwol.de<br />
Podo<br />
logie<br />
5<br />
63. Jahrgang<br />
Journal für die professionelle<br />
medizinische Fußpflege<br />
Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />
E-Mail: angelika.schaller@ vnmonline.de<br />
Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />
Telefon: (0 23 02) 2 02 27 59, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />
Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />
Podologin, Wundtherapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />
Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />
Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />
Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />
Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />
Verlagsleitung/Anzeigen: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76, Fax: (0 89) 31 89 05-38,<br />
E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 39a vom 1.10.2011<br />
Informationen über Symposien und Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />
Telefon: (0 89) 31 89 05-54 (Ulrich Bartel), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />
Vertriebs-/Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />
E-Mail: vertrieb@vnmonline.de<br />
ABONNENTEN- und KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />
65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />
E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />
<strong>Podologie</strong> erscheint monatlich. Jahresabonnement 97,– Euro/194,– SFr. Für Referendare,<br />
Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />
49,50 Euro/99,– SFr. Einzelheft 12,– Euro/24,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />
Versandkosten für Deutschland und Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />
Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-<strong>Mehr</strong>kosten berechnet.<br />
Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />
wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />
Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon (089)31 89 05-15, Telefax (089) 31 89 05-53<br />
E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />
BUCHBESTELLSERVICE: Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden<br />
Tel. (079 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />
Beratung Social Media & Video: Uwe Kremmin, Christiane LeRuyet-Manow<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH, PF 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />
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(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />
Druck: Weber Offset GmbH, Ehrenbreitsteiner Str. 42, 80993 München<br />
ISSN 1430-8886<br />
Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />
Urheber- und Verlagsrecht: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird<br />
keine Haftung übernommen. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen<br />
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Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von<br />
Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem<br />
Verlag räumlich und mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende ausschließliche<br />
Nutzungsrechte am Beitrag ein: das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung und elektronischen<br />
Speicherung auf einem Datenträger und in einer eigenen oder fremden Online-<br />
Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am<br />
Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur<br />
Nutzung an Dritte, die ganze oder teilweise Zweitverwertung und Lizensierung für<br />
Übersetzungen und als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb der<br />
<strong>durch</strong> das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags<br />
unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden<br />
von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher<br />
Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen.<br />
Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des<br />
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HypoVereinsbank München 207 888, BLZ 700 202 70;<br />
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Stadt sparkasse München 42 173 823, BLZ 701 500 00.<br />
Für die Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6.<br />
Für die Niederlande: Postcheque-Girokantoor, Arnhem, Kto.-Nr. 2108981.<br />
Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />
HypoVereinsbank München Konto Nr. 27 38 775, (BLZ) 700 202 70<br />
Gerichtsstand: München<br />
34 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 5/2012
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Die <strong>Podologie</strong> berichtet aus der Praxis für die Praxis. Und namhafte Autoren<br />
mit eigener Praxis und Lehrerfahrung schreiben für Sie. Jeden Monat erfahren<br />
Sie Wichtiges über podologische Arbeitstechniken, Praxisführung und Kassenabrechnung.<br />
Aber auch Mitarbeiterführung, Steuerrecht und Selbstmarketing<br />
sind Themen im Heft. Nicht zu vergessen unser Kleinanzeigenteil: Praxisangebote,<br />
Verkäufe, Stellenangebote und Möglichkeiten zur Fortbildung<br />
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