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Stilmittel · Übung: Jankowski: Bundestagsrede - Joachimschmid.ch

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Deuts<strong>ch</strong> <strong>·</strong> S<strong>ch</strong>mid<br />

<strong>Stilmittel</strong><br />

<strong>Stilmittel</strong> <strong>·</strong> <strong>Übung</strong>: <strong>Jankowski</strong>: <strong>Bundestagsrede</strong> (Lösungen)<br />

Sie haben si<strong>ch</strong> vor den Bundestagswahlen gegenseitig1 bei 1. …beweisen: Ironie (Blossstellung, Angriff)<br />

dem Versu<strong>ch</strong> übertroffen, die Reformfreudigkeit2 Ihrer Par- 2. a) Neologismus (Raffung, Ironisierung);<br />

b) Metapher (Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung)<br />

teien3 zu beweisen. Seit drei Jahren s<strong>ch</strong>on4, seit5 die Studenten 3. Metonymie (Raffung);<br />

4. Hyperbaton (Akzentuierung,<br />

Verstärkung, Mündli<strong>ch</strong>keit, Erregtheit);<br />

5. Anapher (Akzentuierung, Verstärkung)<br />

auf6 die Straße gehen, reden7/8 Sie so viel von Reformen, dass9 6. …gehen: Synekdo<strong>ch</strong>e (Konkretisierung,<br />

Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung);<br />

7. mag: a) Chiasmus (Kontrast); b) Antithese<br />

(Kontrast, Pointierung); c) Ironie (w. 1.);<br />

8. …ni<strong>ch</strong>ts: Antithese (w. 7.b);<br />

9. …mag: Hyperbel: (Verstärkung, Pointierung,<br />

Ironisierung)<br />

man das Wort ›Reform‹ kaum no<strong>ch</strong> hören mag. Ges<strong>ch</strong>ehen10 10. Hyperbaton (Akzentuierung, Verstärkung)<br />

ist aber praktis<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts. Oder11 wollen Sie im Ernst behaup- 11. …kommen?: Rhetor. Frage (Verstärkung,<br />

Appell, Beteiligung, Überleitung zu Behauptungen)<br />

ten, wir seien mit12 der Reform des Bildungswesens und mit13<br />

der Demokratisierung von Staat und Gesells<strong>ch</strong>aft vorangekommen?<br />

Ist14 es denn demokratis<strong>ch</strong>, dass15 si<strong>ch</strong> die politis<strong>ch</strong>e<br />

1.2 <strong>·</strong> ©2011-11 J. S<strong>ch</strong>mid 1<br />

12. …Gesells<strong>ch</strong>aft: Parallelismus/ Klimax<br />

(Verstärkung, Suggestion von Totalität);<br />

13. …der: Anapher (w. 5.)<br />

14. …wird?: a) Rhetor. Frage (w. 11.); b) Parallelismus/<br />

Klimax (w. 12.)<br />

15. …gehen: Ironie (w. 1.)<br />

Mitwirkung des Bürgers darauf bes<strong>ch</strong>ränkt, alle vier Jahre<br />

einmal 16zur Wahl zu gehen, dass17 er dabei über Kandidaten zu 16. …gehen: Synekdo<strong>ch</strong>e (w. 6.)<br />

17. Anapher (Verstärkung, Suggestion von<br />

Totalität)<br />

ents<strong>ch</strong>eiden hat, die von Parteifunktionären 18hinter ver- 18. …Türen: Synekdo<strong>ch</strong>e (w. 6.)<br />

s<strong>ch</strong>lossenen Türen bestimmt worden sind, und dass19 er in der 19. …er: Anapher (w. 17.)<br />

übrigen Zeit in politis<strong>ch</strong>er Unmündigkeit 20gehalten wird? Ist21/22 20. Metapher (Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung, Behauptung<br />

von Ähnli<strong>ch</strong>keiten [Tierhaltung])<br />

21. …demokratis<strong>ch</strong>: Anapher (w. 17.)<br />

22. …hinweg: Rhetor. Frage (w. 11.)<br />

es demokratis<strong>ch</strong>, dass23 in Parlamenten24 und Parteien einige 23. Anapher (w. 17)<br />

24. …Parlamenten: Alliteration (Suggestion<br />

von Ges<strong>ch</strong>lossenheit)<br />

Mä<strong>ch</strong>tige die Ents<strong>ch</strong>eidungen treffen – 25über den Kopf der 25. …hinweg: a) Synekdo<strong>ch</strong>e (w. 6.); b) Hyperbaton<br />

(w. 4.)<br />

Abgeordneten26, Mitglieder, Arbeitnehmer und Studenten 26. …Studenten: Reihung (Konkretisierung,<br />

Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung, Suggestion von Totalität,<br />

– Fülle)<br />

hinweg? Ist27/28 es demokratis<strong>ch</strong>, wenn bei uns viele sogenannte 27. …demokratis<strong>ch</strong>: Anapher (w. 17.)<br />

Sa<strong>ch</strong>ents<strong>ch</strong>eidungen ni<strong>ch</strong>t29 auf Grund von politis<strong>ch</strong>em Sa<strong>ch</strong>verstand30,<br />

sondern mit ständigem S<strong>ch</strong>ielen31 auf den angebli-<br />

28. …werden?: Rhetor. Frage (w. 11.)<br />

29. …Volkswillen: Antithese (w. 7.b)<br />

30. Anapher/ Wiederholung/ Alliteration<br />

(Ges<strong>ch</strong>lossenheit, Verstärkung,<br />

Akzentuierung)<br />

31. Metapher (Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung, Ironisierung)<br />

<strong>ch</strong>en Volkswillen getroffen werden? Sie32 reden immerzu vom 32. …wollen: Ironie (w. 1.)<br />

mündigen33 Staatsbürger, den Sie heranbilden wollen. Aber34<br />

sind Sie ni<strong>ch</strong>t mit s<strong>ch</strong>uld daran, dass diesen Bürger sein<br />

persönli<strong>ch</strong>er35 Wohlstand mehr interessiert als seine staatsbürgerli<strong>ch</strong>en<br />

Re<strong>ch</strong>te und Pfli<strong>ch</strong>ten – weil Sie ihn darin mit<br />

Was<strong>ch</strong>mittelparolen36 wie »Stabilität37/38, Si<strong>ch</strong>erheit und Wohl-<br />

33. …Pfli<strong>ch</strong>ten: Antithese (w. 7.b)<br />

34. …bestärken: Rhetor. Frage (w. 11.)<br />

35. …Pfli<strong>ch</strong>ten: Antithese (w. 7.b)<br />

36. a) Neologismus (w. 2.a); b) Metapher (w.<br />

2.b)<br />

37. …Si<strong>ch</strong>erheit: Alliteration (Ges<strong>ch</strong>lossenheit,<br />

Suggestion von Einfa<strong>ch</strong>heit, – Volkstümli<strong>ch</strong>keit)


Deuts<strong>ch</strong> <strong>·</strong> S<strong>ch</strong>mid<br />

<strong>Stilmittel</strong><br />

stand« no<strong>ch</strong> bestärken? Seit vielen Jahren haben die Studenten<br />

gegen diese Zustände protestiert. Vergebens39. Als sie auf40<br />

die Straße gingen, um ihren Forderungen Na<strong>ch</strong>druck zu<br />

verleihen, hielten Sie ihnen entgegen, Steine41 und faule<br />

Tomaten seien keine Argumente. Gewiss42 ni<strong>ch</strong>t. Aber Tatsa-<br />

<strong>ch</strong>e ist do<strong>ch</strong>, dass die Studenten mit ihren bere<strong>ch</strong>tigten43 For-<br />

derungen und konkreten Vors<strong>ch</strong>lägen zu Ausbildungsreformen<br />

erst gehört44 wurden, als sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr aufs<br />

38. …Wohlstand: Reihung/ Klimax (Suggestion<br />

von Totalität, – Ges<strong>ch</strong>lossenheit)<br />

39. Ellipse (Raffung, Suggestion von Direktheit,<br />

– Mündli<strong>ch</strong>keit, – Lakonik)<br />

40. …gingen: Synekdo<strong>ch</strong>e (w. 6.)<br />

40. …Tomaten: Metonymie/ Synekdo<strong>ch</strong>e (w.<br />

6.)<br />

42. …ni<strong>ch</strong>t: a) Ellipse (w. 39.); b) Ironie (w.<br />

1.)<br />

43. …Ausbildungsreformen: Parallelismus (w.<br />

12.)<br />

44. Metapher (Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung; habitualisiert)<br />

Argumentieren verließen. Zehn45/46 Jahre haben Sie gebrau<strong>ch</strong>t, 45. …verabs<strong>ch</strong>ieden: Ironie (w. 1.)<br />

46. …einig: a) Parallelismus/ Chiasmus (Verstärkung,<br />

Kontrast, Hervorhebung der<br />

Gegenläufigkeit); b) Antithese (w. 7.b)<br />

um ein Ausbildungsförderungsgesetz zu verabs<strong>ch</strong>ieden –<br />

über ein Ordnungsre<strong>ch</strong>t gegen aufsässige Studenten waren<br />

Sie si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> in zwei Monaten einig. Wären die ungeheure47<br />

Energie und Tatkraft, die Sie fast ein Jahrzehnt lang 47. …Tatkraft: Hyperbel (w. 9.)<br />

auf48 die Notstandsgesetzgebung vergeudeten, in Reformen<br />

des Bildungswesens investiert49 worden, dann hätten wir jetzt<br />

48. …worden: a) Parallelismus (Kontrastwirkung,<br />

Verstärkung) b) Antithese (w. 7.b)<br />

49. Metapher (Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung; habitualisiert)<br />

si<strong>ch</strong>er keine50 Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulkrise, keine S<strong>ch</strong>ulmisere, keinen 50. …Lehrermangel: a) Anaphern (w. 17.); b)<br />

Reihung (Suggestion von Fülle, – Wiederholung)<br />

Lehrermangel. Die Ausrede, dass Sie in Bonn51 keine Zuständigkeiten<br />

dafür gehabt hätten, ist zu billig52. Sie haben selbst<br />

gesagt, die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te53 werde ni<strong>ch</strong>t dana<strong>ch</strong> fragen, ob Sie die<br />

Zuständigkeit für die notwendigen Reformen hatten, sondern<br />

was54 Sie getan haben. Was55 haben Sie getan, um zu ver-<br />

51. Metonymie (Raffung, Pointierung)<br />

52. Metapher (Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung; habitualisiert)<br />

53. Personifikation/ Metonymie (Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung)<br />

54. …haben Sie getan: Parallelismus/ Chiasmus<br />

(Kontrast, Verstärkung)<br />

55. …werden?: Rhetor. Frage (Beteiligung,<br />

Überleitung zu Behauptung)<br />

hindern, dass in einigen Jahren Zehntausende von Abiturienten<br />

vor56 den wegen Überfüllung ges<strong>ch</strong>lossenen Toren der 56. …Universitäten: Synekdo<strong>ch</strong>e (w. 6.)<br />

Universitäten stehen werden? Ni<strong>ch</strong>ts57. Sehen58 Sie ni<strong>ch</strong>t, dass 57. Ellipse (w. 39.)<br />

58. …feststeht?: Rhetor. Frage (Verstärkung,<br />

Suggestion von Beteiligung)<br />

das Urteil59 der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te60 s<strong>ch</strong>on feststeht?<br />

59. Metapher (Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung;<br />

Suggestion von Ähnli<strong>ch</strong>keit<br />

[Geri<strong>ch</strong>tsverfahren])<br />

60. Personifikation/ Metonymie (Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung)<br />

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