Zu Besuch in der Schachtzeichen-Fabrik - Jugendhilfe Essens

23.04.2010
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Video
Zu Besuch in der Schachtzeichen-Fabrik
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Video, 23.04.2010, Markus Grenz
Essen. Auf einem versteckten Hinterhof im Essener Westviertel wird Großes ausgetüftelt:
Jugendhilfe und das Team von „Ruhr.2010“ bereiten dort alles für die große Schachtzeichen-
Aktion im Mai vor. Dann erinnern 350 riesige Ballons in zahlreichen Städten des Ruhrgebiets an
die alten Zechenstandorte.
Wenn am 22. Mai um Punkt 12 Uhr 350 Ballons im ganzen Ruhrgebiet in die Höhe steigen, dann ist
ein großer Teil der Arbeit für das „Ruhr.2010-Schachtzeichen-Team“ und seine rund zehn Helfer der
Jugendhilfe Essen getan. In drei ausrangierten Thyssen-Krupp-Hallen im Westviertel bauen sie gerade
die mobilen Stationen für den großen Tag und proben den „Ernstfall“.
Wie ein überdimensionierter Wasserball für Riesenbabys in knallgelb hängt das „Ding“ mit seinen 3,70
Metern Durchmesser in knapp 1,40 Meter Höhe. In den großen Zeiten der Stadt wurde hier, nahe des
Gewerbergebiets Westendhof, noch Stahl verarbeitet. Jetzt läuft das Fließband für die
„Schachtzeichen“ des Strukturwandels. Und eine anständige Fabrik verfügt über einen Prüfstand. „Hier
läuft der Zehn-Tage-Dauertest bei dem wir u.a. feststellen, wie lange das Helium in der Hülle bleibt“,
erläutert Thorsten Thies vom „Schachtzeichen“-Team.
Ein Schachtzeichen-Hänger braucht 20 Minuten
Vor der Türe sieht es aus, als befände man sich auf dem Hof einer Anhängerfabrik. Rund 150
flammneue Einachser warten hier, geparkt in Reih und Glied, auf die „Schrauber“ von der Jugendhilfe
Essen. In der „Konfektionshalle“ bestücken sie die Wägelchen mit allem, was ein „Schachtzeichen“
braucht. „Wir montieren die vier Gasflaschen mit Sicherheits-Ventil, eine Edelstahlwinde und den
Rahmen auf die Anhänger. Danach legen wir Untergrundplane, Ballon, Fahne und ein 80-Meter-Seil
dazu“, berichtet Alexander Welsch.
Seit knapp eineinhalb Wochen schnürt er mit den anderen Metallbau-Azubis und Jugendlichen in
„Arbeitsgelegenheiten“, so der Fachbegriff, die „Schachtzeichen“-Pakete für private Sponsoren,
Firmen, Vereine, Stadtteilgemeinschaften und nicht zuletzt die „Ruhr.2010-Schachtzeichen“-Crew.
Rund 20 Minuten brauchen die Jungs für einen Hänger. 120 Stück haben sie schon geschafft. „Wir
sind im Soll“, sagt Alexander Welsch.

Ballone schweben in bis zu 80 Meter Höhe
Ein paar Wochen bleiben ihm noch, bis es auf dem Gelände hektisch wird. Dann kommen hunderte
„Schachtzeichen“-Helfer zur Schulung. „Die Ballone schweben in 80 Metern Höhe und haben eine
Zugkraft, mit der ein kleines Kind abheben würde. Das wird kein Kindergeburtstag“, stellt
Mitorganisator Thorsten Thies fest. Wie bekomme ich den, auf dem Hänger fest installierten, Ballon in
die Luft und wieder herunter? Was mache ich, wenn er sich einpendelt? Thies: „Außerdem sind wir
auch streng an die Verordnungen in Sachen Luftraumsicherheit gebunden.“ Damit gar nicht erst ein
„Ernstfall“ eintritt.
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