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Das Gelenk so lange wie möglich erhalten Wohnort wichtiger als ...

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Einzelpreis 2,80 € . Ausgabe 01/2006<br />

KOMMUNIKATION<br />

WISSENSCHAFT<br />

WEITERBILDUNG<br />

KLINIKEN<br />

Schnecken haben<br />

etwas Teuflisches<br />

Managementwissen<br />

auf hohem Niveau<br />

Immer am Puls<br />

der Entwicklung<br />

Ärztliche Leistung<br />

gerecht entlohnen<br />

Prof. Peter W. Engelmeier: Kommunikation<br />

<strong>als</strong> erlernbare Kunst für öffentlichkeit<strong>so</strong>rientierte<br />

Mediziner<br />

Mehr dazu auf Seite 4<br />

Prof. Dr. Margit Geiger: Erster ZEF TM -<br />

Kurs für angehende Fachärzte in<br />

Bochum erfolgreich gestartet<br />

Mehr dazu auf Seite 12<br />

Prof. Dr. Karl-Heinrich Winker:<br />

AO-Wissen für junge Mediziner<br />

zeitgemäß präsentiert<br />

Mehr dazu auf Seite 10<br />

Prof. Dr. Christoph Josten über<br />

den Ärztestreik im Dualismus<br />

von Ver<strong>so</strong>rgung und Forschung<br />

Mehr dazu auf Seite 7<br />

<strong>Das</strong> <strong>Gelenk</strong> <strong>so</strong> <strong>lange</strong> <strong>wie</strong> <strong>möglich</strong> <strong>erhalten</strong><br />

Patientenfreundlich und kostengünstig: Knienahe Osteotomie<br />

erlebt in Deutschland eine neue Renaissance<br />

Erkrankungen des menschlichen Bewegungsapparates<br />

sind ein außerordentlich<br />

hoher Belastungsfaktor<br />

für die Volkswirtschaft. In Deutschland<br />

leiden rund 34 Millionen Menschen<br />

an <strong>Gelenk</strong>beschwerden. Dies<br />

belegen aktuelle Ergebnisse einer repräsentativen<br />

Umfrage des Emnid-Instituts<br />

aus dem Jahr 2005. 40 Prozent aller<br />

Arbeitsunfähigkeitsfälle <strong>so</strong><strong>wie</strong> jede vierte<br />

frühzeitige Berentung sind auf muskuloskeletale<br />

Erkrankungen zurückzuführen.<br />

Die gegenwärtige Bevölkerungsentwicklung<br />

– von 1990 bis 2020 wird<br />

sich die Zahl der über 65-Jährigen<br />

verdoppeln – führt zu einer wachsenden<br />

Häufigkeit degenerativer Erkrankungen<br />

des Bewegungsapparates, was<br />

<strong>wie</strong>derum zu einem steigenden Bedarf<br />

an Hüft- und Kniegelenkersatz<br />

führen wird. Dabei suchen immer<br />

mehr Orthopäden und Unfallchirurgen<br />

nach einem abgestuften Therapiemodell<br />

für den ganzen oder teilweisen<br />

<strong>Gelenk</strong>erhalt. Durch die Entwicklung<br />

neuartiger, winkelstabiler<br />

Plattenfixateure erfährt die kniegelenksnahe<br />

Osteotomie in den Kliniken<br />

einen neuen Aufschwung.<br />

Alternative zur „ultima ratio“<br />

Die „ultima ratio“, wenn konservative<br />

Therapien ausgeschöpft sind, ist<br />

der künstliche <strong>Gelenk</strong>ersatz. Jährlich<br />

werden nach Herstellerangaben in<br />

Deutschland rund 180.000 künstliche<br />

Was <strong>lange</strong> währt, wird endlich gut?<br />

<strong>Das</strong>s dieses Sprichwort nicht<br />

immer passen muss, ergibt sich aus einer<br />

Untersuchung der auf Medizinrecht<br />

spezialisierten Anwaltskanzlei Ehlert,<br />

Ehlert & Partner mit Sitz in München<br />

und Berlin. Bei einer von der CLINICAL<br />

VOICE TM beauftragten Exklusiv-Analyse<br />

der vom 106. Deutschen Ärztetag am<br />

22.05.2003 in Köln beschlossenen<br />

Novellierung der (Muster-) Weiterbildung<strong>so</strong>rdnung<br />

(MWBO) befasst, ergaben<br />

sich im Ländervergleich erhebliche<br />

Ungerechtigkeiten für die betroffenen<br />

Mediziner.<br />

Nach jahre<strong>lange</strong>r Vorbereitung und<br />

Diskussion wurde im Jahre 2003 die<br />

Novellierung der MWBO beschlossen.<br />

Bei näherer Betrachtung entdeckt<br />

Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie der Henriettenstiftung in Hannover<br />

Hüftgelenke, 100.000 Kniegelenke,<br />

5.000 Schultergelenke und 400 Ellenbogengelenke<br />

implantiert. Experten<br />

rechnen damit, dass der Gesamtumsatz<br />

für diesen Bereich weltweit<br />

von 1,27 Milliarden US-Dollar im Jahr<br />

2002 auf 1,81 Milliarden US-Dollar im<br />

Jahr 2009 ansteigen wird, was einer<br />

man Unwägbarkeiten, die nicht nur<br />

offensichtlich nicht bedacht wurden,<br />

<strong>so</strong>ndern auch insbe<strong>so</strong>ndere altgediente<br />

Fachärzte vor massive Probleme<br />

stellen. Bis auf Baden-Württemberg<br />

und Berlin haben mittlerweile<br />

alle Bundesländer ihre Weiterbildung<strong>so</strong>rdnungen<br />

entsprechend den Regelungen<br />

der MWBO geändert, <strong>so</strong> dass<br />

sie in der Fassung der Landesärztekammer<br />

für den einzelnen Arzt verbindlich<br />

ist. Ein Vergleich der länderspezifischen<br />

Regelungen hinsichtlich<br />

der Übergangsbestimmungen ist nunmehr<br />

<strong>möglich</strong>.<br />

Jahreswachstumsrate von 5,2 Prozent<br />

entspricht. Dabei hat das Segment<br />

der Knieprothetik die höchsten Wachstumsprognosen<br />

und <strong>so</strong>ll im Jahr<br />

2009 rund 925 Millionen US-Dollar<br />

erreichen. Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

gelten <strong>als</strong> die „Wachstumsmärkte“<br />

im Gesundheitswesen.<br />

<strong>Wohnort</strong> <strong>wichtiger</strong> <strong>als</strong> Qualifikation?<br />

Nachträgliche Erlangung der Facharztbezeichnung:<br />

Drastische Kürzung<br />

der Weiterbildungsbezeichnungen<br />

Grundsätzlich wird die Anzahl der<br />

ärztlichen Weiterbildungsbezeichnungen<br />

von rund 160 auf ca. 100 reduziert.<br />

Darüber hinaus sieht die neue<br />

Weiterbildung<strong>so</strong>rdnung nur noch<br />

drei Qualifikationsebenen vor. <strong>Das</strong>s<br />

bei einer <strong>so</strong>lch drastischen „Kürzung“<br />

der Weiterbildungsbezeichnungen,<br />

auch wenn es der Übersichtlichkeit<br />

dienen <strong>so</strong>ll, einzelne<br />

Bereiche wegfallen bzw. zusammengefasst<br />

werden, zeigt sich gerade im<br />

Hinblick auf die neu eingeführte<br />

Facharztbezeichnung „Facharzt für<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie“.<br />

Länder bieten Ärzten<br />

Lösungen für den Übergang an<br />

Natürlich fragt sich jetzt der Facharzt<br />

für Orthopädie, der beispielsweise<br />

<strong>als</strong> Chefarzt einer entsprechenden<br />

orthopädischen Abteilung vorsteht<br />

Ausweitung des Indikationsrasters<br />

Wegen der bislang auf 15 bis 20 Jahre<br />

begrenzten Lebensdauer von Knieund<br />

Hüftprothesen suchen Orthopäden<br />

und Unfallchirurgen nach<br />

Möglichkeiten, ihren Patienten das<br />

natürliche <strong>Gelenk</strong> <strong>so</strong> <strong>lange</strong> <strong>wie</strong> <strong>möglich</strong><br />

zu <strong>erhalten</strong>. In diesem Zusammenhang<br />

erlebt die kniegelenksnahe Osteotomie<br />

in Deutschland gegenwärtig<br />

eine bislang ungeahnte Renaissance<br />

und eine Ausweitung des bisherigen<br />

Indikationsrasters, sagt Prof. Dr. Philipp<br />

Lobenhoffer, Chefarzt der Klinik<br />

für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />

der Henriettenstiftung, Hannover.<br />

Neue Perspektiven<br />

durch Plattenfixateure<br />

Zu den etablierten Indikationen <strong>wie</strong><br />

der Achsenfehlstellung beim jüngeren<br />

Menschen kommen neue Anwendungen<br />

im Zusammenhang mit knorpelrekonstruktiven<br />

Verfahren und der<br />

Behandlung von Knieinstabilitäten<br />

hinzu. Die Entwicklung spezieller,<br />

winkelstabiler Plattenfixateure <strong>wie</strong><br />

des Tomofix-Systems hat in diesem<br />

Bereich neue Perspektiven eröffnet.<br />

Die Stabilität und damit die Sicherheit<br />

der Osteosynthese wird deutlich<br />

verbessert, <strong>so</strong> dass auch komplexe<br />

Korrekturen <strong>möglich</strong> sind.<br />

Susanne Schübel<br />

Juristen dokumentieren Ungerechtigkeiten im Ländervergleich<br />

Mehr dazu im Dossier<br />

auf den Seiten 8 und 9<br />

und eine Weiterbildungsermächtigung<br />

für die Orthopädie hat, <strong>wie</strong><br />

es nun weitergehen <strong>so</strong>ll. Welche<br />

Leistungen darf er zukünftig noch<br />

erbringen? Muss er noch für den<br />

Bereich der Unfallchirurgie entsprechende<br />

ergänzende Nachweise<br />

vorlegen? Darf er sich irgendwann<br />

automatisch Facharzt für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie nennen?<br />

Umgekehrt stellen sich diese Fragen<br />

natürlich auch für den einzelnen<br />

Unfallchirurgen. Um diese Konstellationen<br />

zu lösen, enthalten die<br />

Weiterbildung<strong>so</strong>rdnungen der Länder<br />

bzw. die MWBO entsprechende<br />

Übergangsbestimmungen.<br />

Karin Gräfin von Strachwitz-Helmstatt<br />

Fortsetzung auf Seite 5<br />

US-Behörde meldet:<br />

Prodisc ® -L klinisch<br />

sicher und effektiv<br />

Markteinführung in den USA<br />

für Herbst 2006 erwartet<br />

Die Prodisc ® -L<br />

Rückenwind für die Prodisc ® : Im<br />

Januar 2006 ist die künstliche Bandscheibe<br />

Prodisc der Markteinführung<br />

in den USA einen entscheidenden<br />

Schritt näher gekommen. Nach der Auswertung<br />

einer vierjährigen klinischen<br />

Studie zur Prodisc ® -L kam die US-Gesundheitsbehörde<br />

FDA zu dem Schluss,<br />

dass aus klinischer Sicht keine Vorbehalte<br />

gegen die Ver<strong>so</strong>rgung von US-<br />

Patienten mit dem Bandscheibenersatz<br />

für den Lendenbereich bestehen.<br />

<strong>Das</strong> Herstellerunternehmen Synthes<br />

hat am 5. Januar 2006 von der FDA ein<br />

„vorbehaltliches Zulassungschreiben“<br />

(Approvable Letter) für die künstliche<br />

Bandscheibe Prodisc ® -L <strong>erhalten</strong>.<br />

Es besagt, dass die <strong>als</strong> außerordentlich<br />

streng und <strong>so</strong>rgfältig bekannte<br />

US-Gesundheitsbehörde feststellt,<br />

dass das Implantat sicher und<br />

effektiv für die Behandlung von degenerativen<br />

Bandscheibenerkrankungen<br />

eingesetzt werden kann. Behandelt<br />

werden darf jeweils ein Wirbelsäulensegment<br />

zwischen L3 und S1<br />

(Lendenbereich).<br />

Kontrovers, aber konstruktiv<br />

Modernste Techniken und Kontroversen<br />

der Bandscheibenchirurgie diskutiert<br />

am 15. und 16. September<br />

2006 unter dem Motto „innovations<br />

2006“ ein internationaler Kongress in<br />

Berlin. Im Zentrum des „First International<br />

Congress of Innovation in<br />

Muscosceletal Surgery“ stehen Neuerungen<br />

und modernste Therapiekonzepte.<br />

Die Veranstaltung steht<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang<br />

Ertel, Direktor der Klinik für<br />

Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />

an der Charité Berlin. Erwartet<br />

werdenführende Wissenschaftler und<br />

Mediziner, u.a. Prof. Dr. Jack Zigler<br />

(Texas Back Institute, USA).<br />

Fortsetzung auf Seite 3


2 CLINICAL VOICE 01/2006<br />

EDITORIAL<br />

Medizin braucht Motivation<br />

Wie Kliniken die Leistungsträger von morgen<br />

finden und binden können<br />

Von Dirk-Rolf Gieselmann, Herausgeber der CLINICAL VOICE TM<br />

Es wird eng: Bis 2015 wird jeder vierte<br />

der insgesamt 306.000 Ärzte in<br />

Deutschland nicht mehr praktizieren.<br />

Pro Jahr werden nur 7.000 neu approbiert.<br />

Parallel dazu suchen immer mehr<br />

Jungmediziner ihr Glück im Ausland.<br />

Andere wählen Berufskarrieren in der<br />

Pharmaindustrie oder in den Medien.<br />

Die Schere klafft, und Untersuchungen<br />

zeigen: <strong>Das</strong> Image der deutschen<br />

Kliniken bei den Leistungsträgern von<br />

morgen ist auf einem Tiefpunkt angelangt.<br />

Ein hausgemachtes Desaster -<br />

vor den <strong>möglich</strong>en Folgen haben die<br />

Entscheidungsträger viele Jahre die<br />

Augen fest verschlossen.<br />

Die Krankenhauswelt erfährt einen<br />

tief greifenden Wandel, der auch<br />

das Selbstverständnis der Mediziner<br />

verändert. <strong>Das</strong> Krankenhaus - einst<br />

Durchlaufstation auf dem Weg zur<br />

eigenen, erfolgreichen Praxis - wird<br />

heute zum Dauerarbeitgeber mit<br />

stressigen Diensten, unfehlbaren<br />

Chefärzten und knappsten Res<strong>so</strong>urcen.<br />

Während der Halbgott in Weiß<br />

längst seine Pension genießt, stehen<br />

die Assistenz- und Oberärzte von<br />

heute vor enormen finanziellen und<br />

strukturellen Problemen.<br />

Um sie herum regieren Hast und<br />

Hektik. Alles geschieht auf einmal:<br />

die Einführung der Fallpauschalen,<br />

die Neuorganisation der Arbeitszeit<br />

für Ärzte, die Einführung umfangreicher<br />

Qualitätssicherungssysteme.<br />

Wo einst medizinische Heldensagen<br />

gesungen wurden, zählen heute<br />

gut dokumentierte Dienstleistungen<br />

von hoher, reproduzierbarer Qualität.<br />

Der Dualismus zwischen Ver<strong>so</strong>rgung<br />

und Forschung stellt viele<br />

Kliniken vor eine enorme Herausforderung.<br />

Wirtschaftlichkeit und<br />

Qualität evozieren divergierende<br />

CLINICAL VOICE TM<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Dirk-Rolf Gieselmann<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Prof. Dr. Peter W. Engelmeier<br />

Priv.-Doz. Dr. Ulrich Stöckle<br />

RAin Karin Gräfin von Strachwitz-Helmstatt<br />

Chefredaktion:<br />

Susanne Schübel / JournalistenBüro Herne<br />

Redaktion Medizintechnik:<br />

Martina Kral<br />

Autoren:<br />

Prof. Peter W.Engelmeier,<br />

Prof. Dr. Helmut Lill,<br />

Priv.-Doz. Dr. Thomas A. Schildhauer,<br />

RAin Karin Gräfin von Strachwitz-Helmstatt,<br />

Jens Südmeier,<br />

Prof. Dr. Hans Zwipp<br />

Grafik-Design und Illustration:<br />

designbüro zabel im Werkkontor,<br />

Essen<br />

Trends. <strong>Das</strong> Individuum Arzt wird<br />

oft zum Gummiband des Systems,<br />

das die steigenden Forderungen<br />

kompensieren <strong>so</strong>ll.<br />

Viel hat der Wandel verändert, doch<br />

konnte er die starre hierarchische<br />

Ordnung mancher Kliniken nicht erreichen.<br />

Wenn in eisstarren Systemen<br />

der finanzielle Anreiz <strong>als</strong> allerletzter<br />

Motivator fehlt, entlädt er sich<br />

in wochen<strong>lange</strong>n Streiks und Dienst<br />

nach Vorschrift - der Frust im weißen<br />

Kittel. Dabei wissen erfahrene Per<strong>so</strong>nalentwickler<br />

<strong>wie</strong> Prof. Margit<br />

Geiger von der Fachhochschule Bochum<br />

längst, was sich der Ärztenachwuchs<br />

wünscht: Teamarbeit,<br />

interdisziplinäres und berufsgruppenübergreifendes<br />

Arbeiten, weniger<br />

Bürokratie, mehr und bessere<br />

Weiterbildung. Ganz oben auf der<br />

Wunschliste stehen Transparenz,<br />

Beteiligung, gegenseitiges Verständnis,<br />

die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf. Wer hier früh genug<br />

fragt, bekommt Antworten für die<br />

Zukunft.<br />

Eine davon lautet: Medizin braucht<br />

professionelles Management. Zukunft<strong>so</strong>rientierte<br />

Kliniken, die die<br />

Herausforderung einer strukturierten<br />

Per<strong>so</strong>nalentwicklung meistern,<br />

werden die Sieger sein. Sie binden<br />

und finden Leistungsträger, während<br />

die Mitbewerber das Nachsehen<br />

haben. Die ZEF-Medizinmanagement-Kurse<br />

von CLINICAL HOUSE,<br />

in denen junge Ärzte Grundwissen<br />

in Recht, Ökonomie und Führung<br />

erwerben, stärken dieser neuen<br />

Medizinergeneration den Rücken.<br />

Medizin braucht Motivation und<br />

leistungsgerechte Entlohnung. Dann<br />

werden sich junge Menschen <strong>wie</strong>der<br />

für den Arztberuf begeistern.<br />

Dies wusste schon Konfuzius: Wer<br />

glücklich sein will, muss sich oft<br />

verändern.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Dirk-Rolf Gieselmann<br />

Herausgeber<br />

Fotografie:<br />

Kristin Ahlring, Thomas Albrecht, dpa,<br />

Christoph Kniel, Marlene Mondorf,<br />

Martin Schlüter<br />

Redaktionsanschrift:<br />

CLINICAL VOICE TM<br />

Am Bergbaumuseum 31<br />

44791 Bochum<br />

Telefon 0234 - 9010-222<br />

Telefax 0234 - 9010-220<br />

www.clinical-house.de<br />

Anzeigendisposition:<br />

KOLLOSS Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH<br />

Stöckstr. 17 – 44649 Herne<br />

Tel. 02325 - 96 96 0<br />

Fax 02325 - 96 96 20<br />

www.KOLLOSS.de<br />

Einzelpreis:<br />

2,80 Euro<br />

Jahresabonnement:<br />

9,50 Euro<br />

Neue Herausforderungen für<br />

Vertrieb und Marketing<br />

Einkaufskooperationen der Krankenhäuser<br />

verändern den Markt für Medizintechnik<br />

Als dynamische und hoch innovative<br />

Branche sieht sich<br />

die Medizintechnik stetig<br />

wachsendem Preisdruck ausgesetzt.<br />

Dazu zählen insbe<strong>so</strong>ndere die<br />

Budgetrestriktionen auf der Klinikseite<br />

und die gesetzgeberischen Eingriffe<br />

bei Hilfsmitteln. Parallel dazu<br />

steigen bei den Unternehmen die Kosten<br />

durch höhere Vertriebsausgaben<br />

und höhere Rohstoffpreise. Eine aktuelle<br />

Studie des Bundesverband Medizintechnologie<br />

(BVMed) belegt: Die Beschaffungslandschaft<br />

in Deutschland<br />

wird sich von Grund auf verändern.<br />

Bis 2010 wird 90 Prozent des Umsatzes<br />

über Krankenhaus-Einkaufsgemeinschaften<br />

abgewickelt werden.<br />

Danach wird die Bündelung der Verhandlungsmacht<br />

der Kliniken zu einem<br />

anhaltend starken Preisdruck<br />

führen, der an die Vertriebs- und<br />

Marketingaktivitäten der Hersteller<br />

von Medizinprodukten völlig neue<br />

Anforderungen stellt, <strong>so</strong> die Studie.<br />

Die Kundenlandschaft der Medizintechnikunternehmen<br />

werde künftig<br />

durch große, kaufmännisch versierte<br />

und verbindliche Einkaufskooperationen<br />

<strong>so</strong><strong>wie</strong> wettbewerb<strong>so</strong>rientierte<br />

Einzelhäuser geprägt sein. Nur noch<br />

etwa zehn Prozent des Umsatzes<br />

werde in Zukunft noch direkt mit individuellen<br />

Krankenhäusern erzielt. Der<br />

Einfluss der klinischen Anwender nehme<br />

sukzessive und teilweise schnell<br />

ab, <strong>so</strong> die Studie. Er bleibe nur bei hochspezialisierten<br />

Produkten bestehen.<br />

Probleme lösen – Partner sein<br />

Was alle Akteure auf dem Gesundheitsmarkt<br />

entwickeln <strong>so</strong>llten, ist eine<br />

neue „Preisverantwortung“. Diese<br />

dürfe sich nicht allein auf den tatsächlichen<br />

Preis beschränken, <strong>so</strong>ndern<br />

müsse auch die Produkt- und<br />

Serviceseite einbeziehen. Auf die<br />

Herausforderungen des Marktes antworten<br />

einige wenige qualitätsbewusste<br />

Hersteller längst mit dem<br />

Clinical House in Bochum, führender<br />

Anbieter von Hightech-Implantaten<br />

in Deutschland, zeigt erfolgreich Flagge<br />

in Europa: Am internationalen Finanzund<br />

Business-Standort Zürich entsteht<br />

seit Frühjahr 2005 ein europaweit<br />

agierendes Handelshaus für Medizinprodukte<br />

der Zukunft – die Clinical<br />

House Europe GmbH. Die Leitung hat<br />

zum 1. Januar 2006 der Bochumer Medizinkaufmann<br />

und bisherige Geschäftsführer<br />

der Clinical House Bochum,<br />

Dirk-Rolf Gieselmann, übernommen.<br />

Durch den Vertrieb von Qualitätsimplantaten<br />

für die operative Knochenbruchbehandlung<br />

und andere medizinische<br />

Hightech-Produkte erwirtschaftet<br />

Clinical House in Bochum mit<br />

mehr <strong>als</strong> 110 Mitarbeitern bereits<br />

einen Jahresumsatz von derzeit rund<br />

60 Millionen Euro.<br />

Der 39-jährige Gieselmann stellt sich<br />

nach vier erfolgreichen Aufbau-<br />

Jahren in Bochum einer neuen Herausforderung<br />

in der Schweiz. Seit<br />

Drei-Säulen-Modell „best products,<br />

best service, best people“. Wer zum<br />

Beispiel außerordentlich erklärungsbedürftige<br />

Produkte <strong>wie</strong> Implantate anbiete,<br />

dürfe keineswegs ausschließlich<br />

auf Umsatzzahlen fokussieren. Hier gehe<br />

es viel mehr darum, durch gut geschulte<br />

Mitarbeiter und ausgezeichneten<br />

Service eine partnerschaftliche<br />

Beziehung zum Kunden aufzubauen,<br />

um die Probleme vor Ort zu lösen<br />

– zum Beispiel durch Schulungen,<br />

durch Unterstützung im OP,<br />

durch rasche zuverlässige Lieferfähigkeit,<br />

bei der Lagerhaltung oder<br />

Reparaturen. Auf diese Weise erhalte<br />

der Patient die best<strong>möglich</strong>e Ver<strong>so</strong>rgung<br />

mit dem best<strong>möglich</strong>en Produkt.<br />

Patientennutzen zählt<br />

Nicht der ab<strong>so</strong>lute Preis, <strong>so</strong>ndern<br />

der Patient und der Nutzen für den<br />

Patienten müssen deshalb im Fokus<br />

der Überlegungen stehen, <strong>so</strong> die<br />

Medizintechnik-Unternehmer. Dabei<br />

bedeute Innovation ein Produkt, das<br />

durch seine Instrumentation echten<br />

Patientennutzen er<strong>möglich</strong>t – gerade<br />

auch in der Hand eines jeden<br />

Chirurgen. Bei der Entscheidung, ob<br />

eine Innovation ihren Weg in den<br />

Markt und die Kliniken findet, werden<br />

deshalb Medizintechnik-Unternehmen<br />

in Zukunft immer die Frage<br />

nach den gesamtgesellschaftlichen<br />

Kosten zu beantworten haben. Diese<br />

Clinical House wächst europaweit<br />

jedoch bleibt in den Verhandlungen<br />

mit Einkaufskooperationen häufig<br />

unbeachtet. Der Anreiz für die Verhandlungspartner<br />

auf Klinikseite bestehe<br />

in der Regel darin, das billigste<br />

Produkt zu wählen und auf diese<br />

Weise eine Preisreduktion zu erzielen,<br />

heißt es in den Unternehmen.<br />

Ver<strong>so</strong>rgungsforschung verbessern<br />

Ihre Hausaufgaben haben die Medizintechnik-Unternehmen<br />

schon gemacht.<br />

Auf breiter Front zeigen sie<br />

längst ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein:<br />

Zwischen 2002 und 2005<br />

sind die Nettopreise von Medizinprodukten<br />

im Krankenhaus um durchschnittlich<br />

zehn Prozent gesunken.<br />

Smart shopper gefragt: Bei der Beschaffung rechnen Kliniken und Krankenhäuser mit dem spitzen Bleistift.<br />

Nun sind sie aufgefordert, sich an<br />

der Ermittlung der gesellschaftlichen<br />

Kosten neuer Produkte und Therapien<br />

zu beteiligen. Dabei werden neue<br />

Kooperationen zwischen Industrie,<br />

Kliniken und Krankenkassen an Bedeutung<br />

gewinnen. Besseres Datenmaterial<br />

und verlässliche Informationen<br />

könnten auf diese Weise die<br />

Entscheidungsfindung verbessern.<br />

Allerdings dürfe dabei nie vergessen<br />

werden, dass das Wohl der Patienten<br />

stets im Zentrum der Überlegungen<br />

stehen müsse.<br />

Mehr Information:<br />

www.bvmed.de<br />

Bochumer Medizinkaufmann Dirk-Rolf Gieselmann lenkt ab 1. Januar 2006<br />

das Europageschäft. Christian Huber und Volker Seiferth übernehmen<br />

Geschäftsführung in Bochum<br />

Januar 2006 ist er offiziell <strong>als</strong> Präsident<br />

der Clinical House Europe<br />

GmbH in Zürich tätig. Gleichzeitig<br />

führt er den Vorsitz des Aufsichtsrats<br />

der deutschen Tochtergesellschaft<br />

Clinical House GmbH mit Sitz<br />

in Bochum. Gieselmann: „Unsere<br />

Zielsetzung ist die europaweite Expansion<br />

von Clinical House durch<br />

die Entwicklung neuer Geschäftsfelder,<br />

die unser bisheriges Angebot<br />

von Hightech-Medizinprodukten ergänzen.<br />

Hierzu zählen wir Zahnimplantate,<br />

minimalinvasive Operationssysteme<br />

und chirurgische Implantate,<br />

deren Entwicklung, Herstellung<br />

und Vertrieb wir mit<br />

Hochdruck vorantreiben.“<br />

Management-Duo<br />

übernimmt Geschäftsführung<br />

Die Geschäftsführung des Handelshauses<br />

übernimmt das erfahrene<br />

Management-Duo Christian Huber<br />

und Volker Seiferth. Christian Huber<br />

konnte aus der Geschäftsführung<br />

von Synthes Großbritannien für<br />

Bochum gewonnen werden. Er übernimmt<br />

die Verantwortung für das<br />

operative Geschäft, das den Exklusiv-<br />

Vertrieb von Trauma-, Rücken/Wirbelsäulen-<br />

und Cranio-Maxillofacial-<br />

Produkten in Norddeutschland umfasst.<br />

Volker Seiferth zeichnet seit 1.<br />

Januar 2006 <strong>als</strong> Geschäftsführer für<br />

den Bereich Verwaltung und Finanzen<br />

bei der Clinical House GmbH in<br />

Bochum verantwortlich.<br />

Amerikanische Investoren unterstützen<br />

Aufbau der Europaorganisation<br />

Gefördert wird das kontinuierliche<br />

Wachstum des Bochumer Medizinproduktehändlers<br />

durch die US-amerikanischen<br />

Investoren Jim C. Cowart<br />

und David A. Lahar der Investmentgesellschaft<br />

Auriga.<br />

Susanne Schübel


CLINICAL VOICE 01/2006 3<br />

Innovationen in der<br />

Bandscheibenchirurgie<br />

Top-Kongress diskutiert<br />

Konzepte und Kontroversen<br />

Der am 15. und 16. September<br />

2006 in Berlin stattfindende „First<br />

International Congress of Innovation<br />

in Musculosceletal Surgery“ diskutiert<br />

auf höchstem internationalen Niveau<br />

Neuerungen und modernste Therapiekonzepte<br />

der Bandscheibenchirurgie.<br />

Unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang<br />

Ertel, Direktor der Klinik für Unfall- und<br />

Wiederherstellungschirurgie an der Charité<br />

-Universitätsmedizin Berlin – Campus<br />

Benjamin Franklin – versammeln sich die<br />

weltweit führenden Wirbelsäulenforscher<br />

und -operateure in der Bundeshauptstadt.<br />

Die Kongressbesucher erwartet ein<br />

hochkarätiges Panel: Als Referenten<br />

zugesagt haben bereits Prof. Dr. Jack<br />

Zigler (Texas Back Institute, USA)<br />

und Prof. Dr. Dietrich Schlenzka<br />

(Orthopädische Spezi<strong>als</strong>tiftung Invalidenklinik,<br />

Helsinki). Angefragt sind<br />

u.a. Prof. Dr. Rudolf Bertagnoli (Straubing)<br />

und Prof. Dr. Ingrid Büttner-Janz<br />

(Berlin). Hauptthemen der Veranstaltung<br />

sind die Bandscheibenendoprothetik/Arthroplastie,<br />

die dynamische<br />

Stabilisierung, die Nucleoplastie<br />

und interspinöse Spacer. Mit Spannung<br />

erwartet werden Pro- und<br />

Contra-Diskussionen zur „Indikation<br />

zur Implantation von Bandscheibenprothesen<br />

in der Osteoporose“ und<br />

zur „Rolle der Stufendiagnostik“.<br />

Abgerundet wird das Programm<br />

durch einen Poster-Wettbewerb und<br />

verschiedene Hands-on-Workshops,<br />

darunter ein Implantationskurs für<br />

Bandscheibenprothesen mit Prof. Dr.<br />

Jack Zigler und dem Neurochirurgen<br />

Andreas Schmitz. Veranstalter ist<br />

das Traumazentrum Berlin e.V. der<br />

Charité-Universitätsmedizin Berlin in<br />

Kooperation mit der International<br />

Society of Musculosceletal Surgery<br />

(ISMS).<br />

Informationen und Anmeldung ab<br />

<strong>so</strong>fort unter:<br />

www.innovations2006.de<br />

US-Gesundheitsbehörde gibt<br />

grünes Licht für Prodisc ® -L<br />

Nach „Approvable Letter“ der FDA<br />

Markteinführung im Herbst 2006 <strong>möglich</strong><br />

Als die Firma Synthes Anfang<br />

Januar 2006 ein „vorbehaltliches<br />

Zulassungsschreiben“<br />

(Approvable Letter) der USamerikanischen<br />

Gesundheitsbehörde<br />

Food And Drug Administration (FDA)<br />

erhielt, war klar: Die künstliche Bandscheibe<br />

Prodisc ®- L hatte auf ihrem Weg<br />

zur Markteinführung in den USA die<br />

entscheidende Hürde genommen.<br />

<strong>Das</strong> Schreiben bedeutet, dass die<br />

FDA die Überprüfung des Marktzulassungsgesuchs<br />

abgeschlossen hat.<br />

Sie stellt fest, dass das Implantat sicher<br />

und effektiv für die Behandlung<br />

von degenerativen Bandscheibenerkrankungen<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Behandelt werden darf jeweils ein<br />

Wirbelsäulensegment zwischen L3<br />

und S1.<br />

Qualitätskontrolle bestätigen<br />

Damit ist Prodisc®-L gemäß Food And<br />

Drug Administration mit dem Vorbehalt<br />

zugelassen, dass eine FDA-Inspektion<br />

der Produktionsanlage, der<br />

Produktionsmethode und der Qualitätskontrolle<br />

bestätigt, dass diese<br />

mit den Anforderungen des Qualitätssicherungssystems<br />

der FDA übereinstimmen.<br />

Die FDA wird erst dann<br />

abschließend den Zulassungsbeschluss<br />

bestätigen, wenn die Erkenntnisse<br />

aus der Inspektion ausgewertet und<br />

die zufriedenstellende Erfüllung der<br />

Anforderungen festgestellt wurde.<br />

Implantat versus Fusion<br />

Die Entscheidung der FDA basiert<br />

auf der Überprüfung der Resultate<br />

einer vierjährigen klinischen Studie<br />

Tagungsleiter: Prof. Dr. Wolfgang Ertel<br />

zu Prodisc®-L. Sie umfasste 292 Patientinnen<br />

und Patienten. Die Studie<br />

testete in 17 Kliniken Prodisc®-L gegen<br />

eine Kontrollgruppe von 360-<br />

Grad-Versteifungen. Die Patienten<br />

wurden in regelmäßigen Abständen<br />

über zwei Jahre nach der Operation<br />

wissenschaftlich untersucht. Schwerpunkte<br />

der Untersuchung waren<br />

Schmerzen, Behinderung, der neurologische<br />

Status und die Fähigkeit<br />

des Patienten, sich zu beugen, sich<br />

durch zu strecken und zu bewegen.<br />

Sorgfältiges und strenges Urteil<br />

Mit der vorbehaltlichen Zulassung<br />

der künstlichen Bandscheibe Prodisc®-L<br />

in den USA haben nun die<br />

beiden marktführenden Systeme für<br />

Bandscheibenendoprothetik, Prodisc®<br />

und Charité-Link, die Genehmigung<br />

der <strong>als</strong> äußerst <strong>so</strong>rgfältig und streng<br />

bekannten US-Gesundheitsbehörde<br />

<strong>erhalten</strong>. Weltweit wurden seit dem<br />

Jahr 2000 bei mehr <strong>als</strong> 40.000 Rückenpatienten<br />

künstliche Bandscheiben<br />

implantiert. Die künstliche Bandscheibe<br />

Prodisc® ist CE-zertifiziert und in<br />

26 Ländern der Welt erhältlich. Weltweit<br />

wurden bisher rund 12.000 Rückenpatienten<br />

mit einer Prodisc® ver<strong>so</strong>rgt.<br />

Deutsche Studie läuft<br />

Mit Spannung erwartet werden die<br />

Ergebnisse der zur Zeit größten wissenschaftlichen<br />

Studie mit über 200 Prodisc®-Patienten<br />

an der Charité Berlin,<br />

Klinikum Benjamin Franklin. Im Zentrum<br />

der Untersuchung steht speziell<br />

die Validisierung der Patientenzufriedenheit<br />

nach Insertion. Erste Resultate<br />

werden für Mitte April erwartet.<br />

Leistung und Verantwortung<br />

gerecht honorieren<br />

Prof. Josten: Dualismus zwischen Ver<strong>so</strong>rgung und<br />

Forschung wird auf Rücken der Ärzte ausgetragen<br />

Sie vertauschen das Skalpell mit<br />

der Trillerpfeife: Mitte März<br />

2006 sind 22.000 Ärzte an den<br />

deutschen Universitätskliniken<br />

und Landeskrankenhäusern nach einer<br />

Urabstimmung erstm<strong>als</strong> zum unbefristeten<br />

Streik aufgerufen worden.<br />

Ihre Forderungen – geregelte Arbeitszeiten,<br />

Bezahlung der Überstunden<br />

und 30 Prozent mehr Lohn – stoßen<br />

bei den Arbeitgebern und zum Teil in<br />

der Bevölkerung auf scharfe Kritik.<br />

Wie beurteilen Vorgesetzte die Situation<br />

und die Wünsche der Jungmediziner?<br />

CLINICAL VOICE sprach<br />

mit Prof. Dr. Christoph Josten, Direktor<br />

der Chirurgischen Klinik und<br />

Poliklinik I im Universitätsklinikum<br />

Leipzig, über junge Ärzte in Not und<br />

Kliniken im Wandel.<br />

CV: Prof. Josten, die Ärzte in Universitätskliniken<br />

fordern 30 Prozent<br />

mehr Gehalt. Was ist der Grund -<br />

echte Not oder einfach der Wunsch<br />

nach mehr Geld?<br />

Josten: Den Ärzten geht es um<br />

gerechte Entlohnung und sie befinden<br />

sich in einer Notlage. Dafür gibt<br />

es zwei Gründe: Die Umsetzung des<br />

Arbeitszeitgesetzes hat die bisher<br />

geleisteten unbezahlten Überstunden<br />

nicht durch zusätzliche Stellen<br />

kompensiert. Stattdessen führte der<br />

Kostendruck auf Kliniken und Fakultäten<br />

zu einem Stellenabbau.<br />

Gleichzeitig <strong>so</strong>llen die Kliniken ihre<br />

Leistungszahlen in Krankenver<strong>so</strong>rgung,<br />

Forschung und Lehre aufrecht<strong>erhalten</strong>.<br />

Dieser Dualismus<br />

zwischen Krankenver<strong>so</strong>rgung mit<br />

umfangreichen Dokumentationspflichten<br />

einerseits und universitären<br />

Aufgaben wird auf dem Rücken<br />

der Ärzte ausgetragen. Diese Vielfachaufgabe<br />

muss entsprechend<br />

honoriert werden. Deshalb stellt für<br />

mich die Streikforderung ein Abbild<br />

der reellen Leistungen und Verantwortung<br />

dar, die diese jungen Ärzte<br />

mit extrem hohem Pflichtbewusstsein<br />

und Engagement an den<br />

Universitätskliniken erbringen.<br />

CV: Welche Zukunftsperspektiven<br />

haben junge Mediziner, wenn sie<br />

ihre Arbeit im Krankenhaus aufnehmen?<br />

Josten: Die Zukunftsperspektiven<br />

eines Arztes an einem Krankenhaus<br />

sind in meinen Augen deutlich<br />

besser, <strong>als</strong> sie noch vor zehn oder<br />

20 Jahren waren. Die Zukunftsaussichten<br />

eines Arztes sind heute<br />

nicht nur in einer Chefarztposition<br />

zu sehen. Sie manifestieren sich<br />

auch in eigenständigen und sehr<br />

attraktiven Oberarztfunktionen.<br />

Interessant sind Bereiche außerhalb<br />

des Krankenhauses mit vielfältigen<br />

Ver<strong>so</strong>rgungsstrukturen. Dazu gehört<br />

die eigene Praxis, die Praxisgemeinschaft<br />

oder das Ver<strong>so</strong>rgungszentrum.<br />

Auch außerhalb der<br />

Medizin – <strong>als</strong> Unternehmensberater,<br />

im Management oder Controlling<br />

– liegen reizvolle Berufsalternativen.<br />

CV: Immer mehr junge Ärzte wandern<br />

ins Ausland ab. Fast in allen<br />

Nachbarländern werden sie deutlich<br />

besser bezahlt und haben nach<br />

eigenen Aussagen weniger Stress.<br />

Wie kommt das?<br />

Josten: Dies ist richtig. Umgekehrt<br />

integrieren wir mehr Ärzte<br />

aus Österreich, Polen oder<br />

Tschechien. Medizin muss heute<br />

international gesehen werden. In<br />

den skandinavischen und westlichen<br />

europäischen Ländern wurde<br />

bereits umgesetzt, was unsere<br />

deutschen Ärzte fordern: Die Arbeit<br />

des Arztes wird entsprechend der<br />

Qualität honoriert, und nicht nach<br />

einem Tarifvertrag, der für unterschiedliche<br />

Berufsgruppen gilt. Ich<br />

habe den Eindruck, dass in diesen<br />

Ländern die ärztliche Tätigkeit stärker<br />

anerkannt und gerechter honoriert<br />

wird.<br />

CV: Bis 2015 werden 75.000 der bisher<br />

306.000 in Deutschland tätigen<br />

Ärzte vom Markt verschwinden, al<strong>so</strong><br />

praktisch jeder vierte. Neu approbiert<br />

werden pro Jahr nur etwa<br />

7.000. Wie wollen die deutschen<br />

Kliniken diese Lücke schließen?<br />

Josten: Wenn unsere Gesellschaft<br />

die Arbeit an den Kliniken leistungsgerecht<br />

würdigt und entlohnt, wird<br />

es keine Lücke geben. Die meisten<br />

deutschen Krankenhäuser sind in<br />

ihrer Ausstattung und Infrastruktur<br />

im oberen Bereich des internationalen<br />

Standards angesiedelt. Deshalb<br />

werden sie auch weiterhin für junge<br />

Menschen ein attraktiver Aus- und<br />

Weiterbildungsplatz bleiben. Allerdings<br />

muss die Weiterbildung der<br />

jungen Ärzte effektiver und motivierender<br />

gestaltet werden. Hier werden<br />

zu viele Zeit- und Ausbildungsres<strong>so</strong>urcen<br />

vergeudet. Im niedergelassenen<br />

Bereich, wo die strukturelle<br />

und finanzielle Entwicklung<br />

unklarer ist, leidet die Attraktivität<br />

der Arbeitsplätze deutlich stärker.<br />

In diesem Bereich muss von den<br />

politischen und berufsständigen<br />

Organen mehr unternommen<br />

werden.<br />

CV: Frank Ulrich Montgomery,<br />

Vorsitzender der Ärztegewerkschaft<br />

Marburger Bund, meinte neulich im<br />

Magazin „Spiegel“, die deutschen<br />

Kliniken würden nach "altertümlichen<br />

Feudalprinzipien" geführt.<br />

Wie müssen sich die Krankenhäuser<br />

verändern, damit junge Ärzte <strong>wie</strong>der<br />

Spaß an ihrer Arbeit haben<br />

können?<br />

Josten: Diese Aussagen dürfen nicht<br />

unwidersprochen bleiben. Es ist<br />

meine feste Überzeugung, dass<br />

junge Mediziner von heute auch<br />

weiterhin eine Elite in Aus- und<br />

Weiterbildung darstellen. Diese<br />

Persönlichkeiten lassen sich nicht<br />

ohne weiteres alte Strukturen<br />

"überstülpen". Sicherlich gibt es<br />

noch Kliniken, wo eine der heutigen<br />

Zeit nicht mehr entsprechende<br />

Struktur und Per<strong>so</strong>nalführung vorgelebt<br />

wird. Die junge Generation<br />

von Direktoren und Chefärzten in<br />

deutschen Kliniken ist aber sehr<br />

wohl groß geworden mit wissenschaftlichen<br />

Dialog und offener<br />

Diskussion. Sie setzt dies auch in<br />

ihrer Führungsstruktur um. Es muss<br />

aber betont werden, dass in einem<br />

Bereich, wo es um die Gesundheit<br />

und das Leben von Menschen geht,<br />

klare Entscheidungen und Entscheidungsabläufe<br />

vorgegeben und<br />

durchgeführt werden müssen. Gerade<br />

der operative Bereich – ob<br />

beim Polytrauma, dem rupturierten<br />

Aortenaneurysma oder der cerebralen<br />

Blutung - verlangt in Diagnostik<br />

und Ver<strong>so</strong>rgung schnelle Entscheidungen<br />

von kompetenten Ärzten,<br />

die auch führungs- und zielorientiert<br />

ein Team führen. Dies mit<br />

"Feudalprinzipien" zu vergleichen,<br />

entspricht nicht dem, was man von<br />

einem renommierten Repräsentanten<br />

der Ärzteschaft erwarten <strong>so</strong>llte.<br />

Nichtsdestotrotz müssen auch<br />

Krankenhäuser sich den veränderten<br />

Berufsbedingungen anpassen,<br />

damit junge Ärzte „noch mehr<br />

Spaß“ an ihrer Arbeit haben.<br />

Prof. Dr. Christoph Josten<br />

Direktor der Chirurgischen Klinik<br />

und Poliklinik I<br />

Universitätsklinikum Leipzig<br />

Liebigstraße 20a<br />

04103 Leipzig<br />

Telefon 0341 - 97-17300<br />

Fax 0341 - 97-17309<br />

E-Mail: christoph.josten@medizin.uni-leipzig.de


4 CLINICAL VOICE 01/2006<br />

Schnecken haben etwas Teuflisches<br />

Kommunikation <strong>als</strong> erlernbare Kunst – Ein therapeutischer Schnellkurs aus<br />

der Praxis für öffentlichkeit<strong>so</strong>rientierte Mediziner – Von Peter W. Engelmeier<br />

Am Anfang steht die Frage: Wie<br />

lautet die Botschaft? <strong>Das</strong><br />

klingt nach einem guten Einstieg<br />

in einen lehrbuchhaftwichtigen<br />

Beitrag über das richtige<br />

kommunikative V<strong>erhalten</strong> in der Vorbereitung<br />

einer Veröffentlichung. Es ist<br />

auch nichts gegen diese Frage zu sagen.<br />

Nur <strong>so</strong>llte sie nicht jene sein, die<br />

generell am Anfang steht. Weil vor ihr<br />

andere Fragen zu klären sind.<br />

Es gehört zu den ehernen Gesetzen<br />

der modernen medialen Welt, die<br />

bekanntlich mehr von schnellen<br />

Antworten <strong>als</strong> von analytischen Fragen<br />

getrieben wird, dass eine Botschaft<br />

sich unter dem Einfluss von<br />

Ereignissen generiert. Vorsicht al<strong>so</strong><br />

vor f<strong>als</strong>chen Methoden. Vorsicht<br />

auch vor Helfern, die mit „gesicherten<br />

Erkenntnissen“ den Weg weisen,<br />

weil sie „schon immer“ <strong>so</strong> gearbeitet<br />

haben <strong>wie</strong> sie es mit siegessicherer<br />

Geste auch diesmal tun möchten –<br />

mit der Einstiegsfrage: Wie lautet<br />

die Botschaft?<br />

Botschafter der Botschaft<br />

Spätestens hier ist zu klären, wer<br />

sich um die Verkündigung einer medial<br />

relevanten Frage kümmert. Wer<br />

al<strong>so</strong> den Weg einer „Mitteilung an<br />

die Medien“ vorzeichnet, wer die Inhalte<br />

definiert und wer verantwortlich<br />

zeichnet für die Folgen, die eine<br />

Veröffentlichung provozieren kann.<br />

Wer ist der Botschafter der Botschaft?<br />

Ist es derjenige, der den<br />

Newswert <strong>als</strong> erster erkannt hat?<br />

Derjenige, der den Schöpfungsakt<br />

einer zur Meldung eingedampften<br />

Nachricht durch sein Wissen und<br />

Können ausgelöst hat (z.B. ein Erfinder)?<br />

Derjenige, der durch eine genaue<br />

Recherche zum Entdecker geworden<br />

ist? Derjenige, der aus einer<br />

minderen Nachricht durch irgendeinen<br />

Geistesblitz eine große und<br />

wichtige Nachricht macht, die es zur<br />

Schlagzeile oder gar in den Leitartikel<br />

oder TV-Kommentar schafft? Klar<br />

ist: Alles ist unklar.<br />

Ein kluger Arzt,<br />

der journalistisch denkt<br />

Daher wird jetzt für diesen Beitrag<br />

definiert: Meine wohlmeinenden<br />

Handlungsvorschläge dienen dem<br />

Mediziner, der kein Journalist ist,<br />

aber immer <strong>wie</strong>der sein Schneckenhaus<br />

verlässt, um sich auf dem publizistischen<br />

Feld zu profilieren. Wohlgemerkt:<br />

nicht <strong>als</strong> kluger Arzt (mit<br />

Texten in Fachmedien) <strong>so</strong>ndern <strong>als</strong><br />

<strong>möglich</strong>st kluger, journalistisch denkender<br />

Arzt.<br />

Die Rettung des Anliegens<br />

Was im Alltag für den Mediziner an<br />

Zeit bleibt, um sich <strong>als</strong> nebenberuflicher<br />

Kommunikator an die nichtfachliche<br />

Außenwelt zu wenden,<br />

geht gegen Null. Und <strong>so</strong> sehen denn<br />

auch die Texte aus, die in dieser Null-<br />

Zone entstanden sind. Ärzte <strong>als</strong> Autoren<br />

auf der populärwissenschaftlichen<br />

Wildbahn sind in Gefahr: Ihr<br />

Können verkommt schnell zu Phrasen,<br />

ihr Wissen wirkt <strong>wie</strong> Halbwissen,<br />

ihr Anliegen bleibt, wo sie es<br />

überhaupt nicht haben wollen – auf<br />

der Strecke. Und jetzt zur Sache:<br />

Wie rettet der Arzt sein zum Manuskript<br />

gewordenes Anliegen? Wie findet<br />

er den geraden Weg in die Welt<br />

derer, die wissen wollen, was Prof.<br />

Dr. med. Autor zu sagen hat? Ganz<br />

einfach: Es ist mühsam.<br />

Wie bei einer OP vorgehen<br />

Indes: Gute Qualität ist auch für den<br />

Mediziner <strong>als</strong> Publizist erreichbar.<br />

Sofern er <strong>wie</strong> bei einer OP vorgeht.<br />

Und da steht auch nicht die Botschaft<br />

am Anfang („<strong>Das</strong> kriegen wir schon<br />

hin! Sie haben in der besten Klinik<br />

Deutschlands eingecheckt, liebe<br />

Frau! Und <strong>so</strong>llten Sie <strong>wie</strong>der aufwachen,<br />

wird alles gut“) <strong>so</strong>ndern die<br />

Anamnese, die Analyse, der Gesamtplan.<br />

Wir nennen das Bündel aus<br />

Handlungen in Vorbereitung einer<br />

journalistischen Arbeit pauschal Recherche.<br />

Damit vereinfachen wir den<br />

Oberbegriff für die Präparation an einer<br />

zur Veröffentlichung in Publikumsmedien<br />

bestimmten Sammlung<br />

der Fakten, ohne die wir nicht tätig<br />

werden können.<br />

Klare Zieldefinition<br />

Wir definieren nun – simplifiziert –<br />

den Entwicklungsweg am Beispiel einer<br />

wichtigen neuen chirurgischen<br />

Möglichkeit, <strong>wie</strong> etwa der künstlichen<br />

Bandscheibe, die wir (damit<br />

fängt es an infiltrativ zu werden, aber<br />

auch informativ und auch positiv im<br />

Sinne des Erfinders!) Prodisc® nennen:<br />

Wir geben dem zentralen Wert-<br />

Wort unserer Aussage(n) einen Namen,<br />

der zugleich eine klare<br />

Zieldefinition bereitstellt.<br />

Kommunikativer Fahrplan<br />

Ein medizintechnischer Entwicklungserfolg<br />

und damit verbundene Chancen<br />

für einen großen, geplagten Patientenkreis<br />

wollen kommuniziert<br />

werden. Dazu bedarf es keiner unklaren<br />

Umschreibung (man spricht<br />

auch gern von „wolkiger“ Formulierung),<br />

<strong>so</strong>ndern einer unmissverständlichen<br />

Benennung. Der journalistische,<br />

„denkevolutionäre“ Ansatz<br />

verlangt, dass wir unsere Absicht zunächst<br />

unverborgen für uns selbst<br />

klarstellen. Al<strong>so</strong> steht, <strong>als</strong> erstes kleines<br />

Zwischenresultat, vor der Botschaft<br />

eine Überlegung, die den<br />

kommunikativen Fahrplan entscheidend<br />

beeinflusst.<br />

Ziel und Zweck der Mitteilung<br />

Was wollen wir sagen? Die Mutter aller<br />

Fragen im journalistischen Währungsfeld<br />

bewahrt vor Grundfehlern.<br />

Je eindeutiger wir Zweck und Ziel<br />

unserer Mitteilung vor Augen haben,<br />

desto sauberer wird der Text. Die<br />

Fakten, die die Zeugungskraft des<br />

Autors belegen, müssen in einem<br />

Manuskript zum Leben erweckt werden,<br />

das sie <strong>so</strong>rgsam einhüllt, sie atmen<br />

lässt – ein Instrument der Verständlichkeit<br />

und Verständigung<br />

gewissermaßen.<br />

Hast-du-mich-verstanden?-Test<br />

Wenn al<strong>so</strong> die Absicht besteht, sich<br />

zu einem Thema zu äußern und es<br />

Menschen zugänglich zu machen,<br />

die keine Mediziner sind, dann beginnt<br />

alles mit dem „Hast-Du-mich-<br />

verstanden?-Test“ an einer Per<strong>so</strong>n,<br />

die klug genug ist, dem Prof. Autor<br />

zuzuhören, aber auch herzlich<br />

dumm genug, um die richtigen Verständnisfragen<br />

zu stellen. Die<br />

Wunderwelt der Aperzeption (halt:<br />

keine Schlauberger-Fachfremdwörter<br />

im Text!), al<strong>so</strong> die Wunderwelt<br />

der bewussten Wahrnehmung von<br />

Sinneseindrücken ist <strong>so</strong> bunt, dass<br />

die von diesem Probanden gestellten<br />

Fragen direkt zu einem Text führen,<br />

den man versteht.<br />

Im Schneckentempo zur Botschaft<br />

Nach erfolgtem Abgleich mit der<br />

Testper<strong>so</strong>n und der Gewinnung von<br />

Verständnis-Erkenntnis beginnt der<br />

Prozess des Schreibens. Nicht der<br />

des Schreibens des eigentlichen<br />

Textes, <strong>so</strong>ndern der einer Gliederung.<br />

Sie <strong>so</strong>rgt für ein gutes Gefühl<br />

bei der nachfolgenden Autorenarbeit.<br />

Sie ist die Reling, an der wir uns<br />

im Schneckentempo die Treppe des<br />

Anspruchs hinauf bis zur Botschaft<br />

(!) bewegen wollen.<br />

Schreiben Sie!<br />

Lesen können Sie später!<br />

Von nun an muss ich Sie allein lassen.<br />

Sie müssen selbst ihrem Laptop<br />

oder ihrem Papier mitteilen, was Sie<br />

sagen wollen – aber ich mische mich<br />

hier noch mal ein: Tun Sie es zügig,<br />

<strong>als</strong> hätten Sie nie etwas anderes getan.<br />

Schreiben Sie ohne Misstrauen<br />

gegen sich selbst, ohne Kaffeepausen,<br />

Telefonate, ohne Fremdwörterlexikon.<br />

Und ohne bei anderen ein<br />

Helfersyndrom zu provozieren, das<br />

(wg. Vorlesen erster Versatzstücke)<br />

nur zu Verwirrung und Verzögerung<br />

führt. Mit anderen Worten: Wenn<br />

Prof. Dr. med. Autor den Text zu verfertigen<br />

beginnt, zieht er die Sache<br />

durch. „Schreiben Sie! Lesen können<br />

Sie’s später!“, hat der große<br />

Chefredakteur Kurt Wessel einmal<br />

zu einem später ebenfalls großen<br />

Chefredakteur (gemeint ist selbstverständlich<br />

Peter W. Engelmeier)<br />

gesagt. Und der hat es sich gemerkt,<br />

hat danach gehandelt – und erfahren,<br />

dass die Gliederung schön und<br />

gut ist, <strong>so</strong><strong>lange</strong> einem nichts Besseres,<br />

respektive Wichtigeres, einfällt.<br />

<strong>Das</strong> Lesen provozieren<br />

Sie haben Ihren Text geschrieben. Er<br />

hat einen Titel, der das Lesen provoziert,<br />

die Gesetze des Apriorismus<br />

verinnerlicht (halt, keine lakritznen<br />

Fremdwörter!), al<strong>so</strong> die Gesetze der<br />

Lehre, die eine von der Erfahrung<br />

unabhängige Erkenntnis annimmt.<br />

(Beispiel: „Schnecken haben etwas<br />

Teuflisches“.) Und er hat eine Unterzeile,<br />

die den magnetisierenden Titel<br />

aufhebt und schnell in die Thematik<br />

führt, allerdings <strong>so</strong>, dass<br />

danach nicht die Luft heraus ist, weil<br />

der Leser alles weiß, was auf ihn zukäme,<br />

läse er den Text in Gänze.<br />

Die Lust des Lesers an der Wendung<br />

Was haben Sie von diesen Ratschlägen?<br />

Taugen Sie im Alltagskampf mit<br />

Papierbergen, Notrufen, OP-Terminen,<br />

Computer, Zeitmanagement<br />

und einer Doktorandin am Telefon,<br />

die wissen will, ob Sie ihren Text<br />

schon gelesen haben, der sich weitab<br />

der Engelmeier-Rezepturen im<br />

Niemandsland des Interesses um ein<br />

Faktum dreht, das in der Tat bald einmal<br />

öffentliches Aufsehen erregen<br />

müsste… Der große Ernst, mit dem<br />

Sie Ihre Forschungs- oder Arbeits-<br />

Resultate in ein Manuskript gießen,<br />

darf auf keinen Fall durchgefärbt<br />

spürbar werden. Ernst ja, aber immer<br />

gepaart mit dem Wissen um die Lust<br />

des Lesers an der eher feuilletonistischen<br />

Wendung. <strong>Das</strong> beste Bandscheiben-Implantat<br />

(wir nennen es<br />

Prodisc®) hält den Leser nicht beweglich,<br />

wenn er die neurochirurgische<br />

Existenz dieses grandiosen Ersatzteils<br />

nicht auf dem Boden einer<br />

optimistisch-lebensbejahenden Idee<br />

vom Komfort im Alltag liest.<br />

Denken, gliedern, im Fluss schreiben<br />

Schnecken haben nicht immer etwas<br />

Teuflisches. <strong>Das</strong> sagt uns, dass wir<br />

Überschriften nicht grundsätzlich<br />

glauben <strong>so</strong>llten. Und auch nicht den<br />

Modellen von Publizistik-Profes<strong>so</strong>ren,<br />

die behaupten, man dürfe den<br />

Beginn eines Textes nicht mit der<br />

„Botschaft“ belasten. Selbstverständlich<br />

darf man das. Man kann sie<br />

aber auch an den Schluss setzen. Die<br />

Botschaft dieses Textes übrigens lautet:<br />

Denken Sie, gliedern Sie, schreiben<br />

Sie in ununterbrochenem Fluss.<br />

Lesen Sie dann selbst den Text mit<br />

kritischer Distanz. Korrigieren Sie<br />

<strong>so</strong>rgfältig. Und seien Sie ab und an<br />

<strong>so</strong> frei, einen Text zu schreiben, der<br />

keine Botschaft enthält – weil Sie das<br />

<strong>so</strong> wollen.<br />

Ein offenes Urteil einholen<br />

Vor allem: Geben Sie das Manuskript<br />

zum Schluss einem Menschen, auf<br />

dessen Sachverstand sie vertrauen<br />

(das kann – <strong>so</strong> mutig sind Sie doch? –<br />

auch ein konkurrierender, kritischer<br />

Kollege sein. Er wird Sie fortan für einen<br />

Menschen von großer geistiger<br />

Freiheit halten, was er bis dato nicht<br />

hat denken können!). Bitten Sie um<br />

ein offenes Urteil, was die Richtigkeit,<br />

die Verständlichkeit und die<br />

Form der Aufbereitung angeht. Halten<br />

Sie nicht fest an Floskeln, an Formulierungen,<br />

die ihr Schreiber-Ego<br />

Ihnen <strong>als</strong> elysisch suggeriert. Prüfen<br />

Sie dann in einem eigenen Sach-Lesevorgang,<br />

<strong>wie</strong> die versierte Mitwelt<br />

über Ihren Text denkt und ob/<strong>wie</strong><br />

ein Laie damit zurecht kommen<br />

wird.<br />

Die Konkurrenz objektiv erwähnen<br />

Verzeihen Sie eine letzte Volte. Ich<br />

habe doch eine Botschaft: Überstimmen<br />

Sie sich, den subjektiv tickenden<br />

Autor, und geben Sie konkurrierenden<br />

Autoren/Gedanken/Modellen/<br />

Produkten eine (in keinem Fall herabwürdigende)<br />

objektive Erwähnung.<br />

Sie werden staunen, <strong>wie</strong> fair Sie<br />

künftig von Ihrer Klientel bewertet<br />

werden. Und das, wenn wir ehrlich<br />

sind, ist doch auch der Sinn des<br />

Schreibens.<br />

Prof. Peter W. Engelmeier<br />

lebt in München. Er ist Autor, Kommunikationswissenschaftler<br />

und Medienstrategie-Berater<br />

großer Unternehmen,<br />

darunter Clinical House, <strong>so</strong><strong>wie</strong><br />

Mitglied der Clinical Expert Society.<br />

Er war u.a. Lehrer an der Deutschen<br />

Journalistenschule in München.<br />

E-Mail: pwe@engelmeier.com


CLINICAL VOICE 01/2006 5<br />

Achtung, Fristversäumnis droht<br />

Landesärztekammern legen Übergangsbestimmungen<br />

unterschiedlich aus<br />

(Fortsetzung von Seite 1)<br />

Auf den <strong>Wohnort</strong> kommt es an<br />

– Medizinjuristen dokumentieren<br />

im Ländervergleich deutliche<br />

Ungerechtigkeiten bei<br />

der nachträglichen Erlangung der Facharztbezeichnung.<br />

Diese wird von den<br />

Landesärztekammern in den verschiedenen<br />

Bundesländern unterschiedlich gehandhabt.<br />

Die damit verbundene Ungleichbehandlung<br />

kann trotz Übergangsbestimmungen<br />

erhebliche Nachteile<br />

für den einzelnen Mediziner haben.<br />

Die Musterweiterbildung<strong>so</strong>rdnung<br />

enthält in § 20 Allgemeine Übergangsbestimmungen.<br />

Sie gelten, <strong>so</strong><br />

Absatz 1, dann, <strong>so</strong>weit in Abschnitt B<br />

und C keine speziellen Regelungen<br />

getroffen sind. Eine <strong>so</strong>lche spezielle<br />

Regelung findet sich für das Gebiet<br />

Chirurgie ganz am Ende des Abschnitts<br />

6. Dort ist ausgeführt, dass<br />

der Facharzt für Orthopädie die<br />

Facharztbezeichnung Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie innerhalb einer Frist<br />

von drei Jahren beantragen kann,<br />

wenn mindestens zwei Jahre Weiterbildung<br />

im Schwerpunkt Unfallchirurgie<br />

nachge<strong>wie</strong>sen werden. Im umgekehrten<br />

Fall gilt dies eben<strong>so</strong> für den<br />

Facharzt für Unfallchirurgie.<br />

Bestimmungen und Fristen variieren<br />

Nun ist es allerdings nicht <strong>so</strong>, dass<br />

die Länder diese von der MWBO<br />

vorgesehene Übergangsbestimmung<br />

uni<strong>so</strong>no übernommen haben. Bei<br />

einem Vergleich der länderspezifischen<br />

Regelungen sind durchaus gravierende<br />

Unterschiede festzustellen.<br />

Hier variieren die Bestimmungen<br />

bzw. die vorgesehenen Zeiten doch<br />

erheblich. Ganz abgesehen von den<br />

für die Antragsstellung vorgesehenen<br />

Fristen.<br />

Wann muss Antrag gestellt werden?<br />

Zur Verdeutlichung der Situation<br />

sind die entsprechenden Bestimmungen<br />

in der nebenstehenden Tabelle<br />

<strong>wie</strong>dergegeben. Unter Berücksichtigung<br />

der vorgesehenen Antragsfristen<br />

ist es daher für jeden einzelnen<br />

Arzt, der von der aufgezeigten<br />

Problematik betroffen ist, wichtig, zu<br />

prüfen, ob und wann der Antrag auf<br />

Führen der Facharztbezeichnung<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie gestellt<br />

werden kann bzw. muss, um<br />

hier nicht ggf. Gefahr zu laufen, die<br />

entsprechenden Fristen zu versäumen.<br />

Auch <strong>so</strong>llte geprüft werden, ob<br />

überhaupt die Möglichkeit besteht,<br />

im jeweiligen anderen Bereich die<br />

entsprechenden Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

zu erwerben.<br />

Ungerechtigkeit mit<br />

gravierenden Folgen<br />

Dies alles ändert aber nichts daran,<br />

dass Ärzte in einzelnen Ländern erhebliche<br />

Vorteile gegenüber Ärzten<br />

in anderen Ländern in der Erlangung<br />

haben. Eine Ungerechtigkeit, die für<br />

den Einzelnen zu gravierenden Folgen<br />

führen kann.<br />

RAin Karin Gräfin<br />

von Strachwitz-Helmstatt<br />

Rechtsanwalts<strong>so</strong>cietät Ehlers,<br />

Ehlers & Partner<br />

Widenmayerstr. 29<br />

80538 München<br />

Tel. 089-21096934<br />

Fax: 089-21096999<br />

E-Mail: k.strachwitz@eep-law.de<br />

Alle Kammern – alle Fristen<br />

Landesärztekammer Neue WBO Übergangsbestimmung<br />

bereits in Kraft? für den Facharzt für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie<br />

Baden-Württemberg Nein Ja; innerhalb einer Frist von drei Jahren kann<br />

die Zulassung zur Prüfung für die neue<br />

Facharztbezeichnung beantragt werden,<br />

wenn nachge<strong>wie</strong>sen wird, dass innerhalb<br />

der letzten acht Jahre vor der Einführung<br />

mindestens zwei Jahre eine regelmäßige und<br />

über<strong>wie</strong>gende Tätigkeit in der Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie erfolgte; Nachweis<br />

von umfassenden Erfahrungen, Kenntnissen<br />

und Fertigkeiten in den Inhalten der neuen<br />

Facharztkompetenz<br />

Hessen 01.11.2005 Nachweis einer regelmäßigen Tätigkeit<br />

in dem neuen Gebiet etc. Tätigkeitszeit<br />

muss der Mindestweiterbildungszeit<br />

entsprechen. Anerkannt werden nur die<br />

letzten acht Jahre vor dem 1. November 2005.<br />

Über<strong>wie</strong>gende Tätigkeit (mindestens 51%)<br />

in dem neuen Gebiet<br />

Bremen 01.04.2005 § 20 Abs.8 WBO; Anerkennung, wenn in<br />

der Zeit ab dem 1. Januar 1996 über<strong>wie</strong>gende<br />

Tätigkeit in betreffendem Gebiet.<br />

Antragsstellung bis zum 31. Dezember 2006<br />

Mecklenburg-Vorpommern 04.07.2005 siehe Baden-Württemberg<br />

Nordrhein 01.10.2005 Anerkennung über<strong>wie</strong>gender Tätigkeit acht<br />

Jahre vor Einführung (1. September 1997 bis<br />

1.September 2005). Anträge sind innerhalb<br />

von sieben Jahren zu stellen. Tätigkeitsabschnitte<br />

können innerhalb der Frist bis zu zwei<br />

Jahren ab Einführung berücksichtigt werden.<br />

Schleswig-Holstein 30.08.2005 Facharztanerkennung Orthopädie: Bei<br />

Inkrafttreten der WBO kann FA-Bezeichnung<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie innerhalb<br />

einer Frist von drei Jahren beantragt werden,<br />

wenn mindestens zwei Jahre Weiterbildung<br />

im Schwerpunkt Unfallchirurgie<br />

nachge<strong>wie</strong>sen werden.<br />

Rheinland-Pfalz 01.10.2006 siehe Schleswig-Holstein<br />

Saarland 02.04.2005 siehe Schleswig-Holstein<br />

Arbeitszeitgesetz – eine unendliche Geschichte?<br />

Verlängerung der „Schonfrist“ bis Ende 2006 verstößt gegen geltendes<br />

EU-Recht und bringt Kliniken wenig Nutzen<br />

Am 1. Januar 2004 trat das neue Arbeitszeitgesetz<br />

in Kraft. Um die<br />

Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs<br />

(EuGH) umzusetzen, wurde<br />

das alte Arbeitszeitgesetz dahingehend<br />

geändert, dass ärztlicher Bereitschaftsdienst<br />

<strong>als</strong> Arbeitszeit zu werten und<br />

damit in die Berechnung der wöchentlichen<br />

Höchstarbeitszeit von 48 Stunden<br />

mit einzubeziehen ist. Angesichts der<br />

gravierenden Auswirkungen auf den<br />

Klinikalltag räumte jedoch der Gesetzgeber<br />

eine Übergangsfrist bis zum 31.<br />

Dezember 2005 ein und verschaffte<br />

den einzelnen Kliniken Luft, den traditionellen<br />

Krankenhausbetrieb weiterzuführen.<br />

Kurz vor Ablauf der Übergangsfrist<br />

musste der Gesetzgeber jedoch<br />

feststellen, dass sich die Kliniken<br />

zum größten Teil noch nicht auf die<br />

neue Gesetzeslage eingestellt hatten. Als<br />

Reaktion beschloss der Bundestag am<br />

15. Dezember 2005 – bestätigt durch<br />

den Bundesrat am 21. Dezember 2005<br />

–Arbeitszeitänderungsgesetz und<br />

verlängerte damit die Schonfrist<br />

um ein weiteres Jahr. Was ist aber<br />

von dieser kurzfristigen Verlängerung<br />

zu halten?<br />

Zum einen kommt das gesetzgeberische<br />

Ansinnen zeitlich sehr spät; die<br />

meisten Einrichtungen haben mit<br />

Blick auf das erwartete Auslaufen<br />

der Übergangsfrist ihre betrieblichen<br />

Arbeitszeitregelungen bereits<br />

dem grundsätzlich geltenden Recht<br />

angepasst. Auch die Tarifvertragsparteien<br />

des öffentlichen Dienstes haben<br />

die Problematik der Verlängerung<br />

der täglichen Arbeitszeit über<br />

acht Stunden hinaus durch zusätzliche<br />

Leistung von Bereitschaftsdienst<br />

im neuen Tarifvertrag für den öffentlichen<br />

Dienst (TVÖD) bereits abschließend<br />

zum 1. Oktober 2005 geregelt<br />

(vgl. § 45 TVöD – Be<strong>so</strong>nderer<br />

Teil Krankenhäuser mit der Verlängerung<br />

auf 13 bzw. 16 Stunden pro Tag).<br />

Verstoß gegen geltendes EU-Recht<br />

Zum anderen verlängerte der Deutsche<br />

Gesetzgeber einen Rechtszustand,<br />

der gegen geltendes Europäisches<br />

Recht verstößt. Zur Begründung<br />

wurde angeführt, dass die <strong>so</strong>fortige<br />

Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes,<br />

d.h. die volle Bewertung von Bereitschaftsdienst<br />

<strong>als</strong> Arbeitszeit, die Einführung<br />

von Schichtmodellen erfordern<br />

würde. Dies hätte einen erheblichen<br />

zusätzlichen Per<strong>so</strong>nalbedarf zu Folge,<br />

der gerade für viele Pflegeeinrichtungen<br />

mangels finanzieller Mittel<br />

bzw. fehlendem Ärztenachwuchs<br />

nicht gedeckt werden könne.<br />

Mehrkosten von 100 Mio. Euro<br />

Darüber hinaus verweist der Deutsche<br />

Gesetzgeber auf rechtliche Unsicherheiten<br />

auf europäischer Ebene.<br />

Die EuGH-Rechtsprechung basiert<br />

auf der Europäischen Arbeitszeitrichtlinie<br />

2003/88/EG. Angesichts der<br />

nun europaweit befürchteten Auswirkungen<br />

der Rechtsprechung zum<br />

Bereitschaftsdienst wird mittlerweile<br />

eine Änderung dieser Richtlinie diskutiert.<br />

Neben dem Problem einer<br />

künftigen Regelung für Ausnahmen<br />

von der maximalen Wochenarbeitszeit<br />

von maximal 48 Stunden, wird<br />

darüber gestritten, ob der Bereitschaftsdienst<br />

u.a. von Ärzten weiterhin<br />

grundsätzlich <strong>als</strong> Arbeitszeit zu<br />

werten ist. <strong>Das</strong> Europäische Parlament<br />

schlug <strong>als</strong> Kompromiss vor, inaktive<br />

Zeiten im Bereitschaftsdienst<br />

geringer zu bewerten. Die EU-Staaten<br />

hingegen haben noch keine einheitliche<br />

Position entwickelt. Die EU-<br />

Kommission hatte bereits im September<br />

2004 in ihrem Entwurf einer neuen<br />

Arbeitszeitrichtlinie vorgeschlagen,<br />

Bereitschaftsdienst künftig nur für<br />

den aktiven Einsatz selbst <strong>als</strong> Arbeitszeit<br />

zu werten. Passive Bereitschaft,<br />

bei der etwa ein Arzt in der<br />

Klinik ist, aber keinen direkten Einsatz<br />

hat, würde nicht mehr <strong>als</strong> Arbeitszeit<br />

gelten. Allein auf die deutschen<br />

Krankenkassen kämen bei einer 1:1-Umsetzung<br />

des EuGH-Urteils Mehrkosten<br />

von rund 100 Mio. Euro jährlich zu.<br />

Erneute Verlängerung <strong>möglich</strong><br />

Angesichts dieser Unsicherheit sieht<br />

der Deutsche Gesetzgeber derzeit<br />

keine Veranlassung für eine rasche<br />

Umsetzung der EuGH-Rechtsprechung.<br />

Sollte sich 2006 kein Konsens auf europäischer<br />

Ebene ergeben, bleibt abzuwarten,<br />

ob ein zweites Arbeitszeitänderungsgesetz<br />

eine erneute Verlängerung<br />

der Übergangszeit nach sich<br />

ziehen wird. Die unendliche Geschichte<br />

ginge dann weiter...<br />

Karin Gräfin von Strachwitz-Helmstatt<br />

Thüringen 01.07.2005 Kammerangehörige, die bei Inkrafttreten<br />

dieser WBO die Facharztbezeichnung<br />

Orthopädie besitzen, können die Zulassung<br />

zur Prüfung der Facharztbezeichnung<br />

Orhopädie und Unfallchirurgie beantragen,<br />

wenn sie mindestens zwei Jahre regelmäßig<br />

im Teilgebiet tätig waren und den Nachweis<br />

erbringen, dass sie die nach dieser Weiterbildung<strong>so</strong>rdnung<br />

für die Anerkennung <strong>als</strong><br />

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

geforderten Kenntnisse, Erfahrungen und<br />

Fertigkeiten in den letzten acht Jahren<br />

erworben haben<br />

Westfalen-Lippe 23.09.2005 Spezielle Übergangsbestimmung:<br />

Wenn im Zeitpunkt des Inkrafttretens im<br />

Besitze Schwerpunktbezeichnung Unfallchirurg<br />

oder Facharztanerkennung Orthopädie,<br />

kann Zulassung zur Prüfung innerhalb<br />

einer Frist von drei Jahren beantragt werden,<br />

wenn Nachweis, dass innerhalb der letzten<br />

acht Jahre zweijährige regelmäßige Tätigkeit<br />

in Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

Hamburg 21.02.2005 siehe Baden-Württemberg<br />

Berlin Nein Regelmäßige Tätigkeit innerhalb der letzten<br />

acht Jahre an Weiterbildungsstätten bzw.<br />

vergleichbaren Einrichtungen. Nachweis<br />

durch Antragsteller. Frist von zwei Jahren<br />

für Antragsstellung<br />

Bayern 01.08.2004 Spezielle Übergangsbestimmung im<br />

Abschnitt Chirurgie. Mindestens zweijährige<br />

regelmäßige und über<strong>wie</strong>gende Tätigkeit<br />

in Orthopädie und Unfallchirurgie und<br />

geeigneter Nachweise der geforderten<br />

Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten.<br />

Antragsfrist von drei Jahren nach<br />

Inkrafttreten der WBO<br />

Brandenburg 09.12.2005 siehe Baden-Württemberg<br />

Niedersachsen 01.05.2005 § 20 Abs. 5 WBO; Nachweis über<strong>wie</strong>gender<br />

Tätigkeit im betreffenden Gebiet in den<br />

letzten acht Jahren. Antragsfrist zwei Jahre<br />

nach Inkrafttreten der WBO


6 CLINICAL VOICE 01/2006<br />

Deutlich erhöhte Stabilität durch über<strong>lange</strong> Verankerung<br />

Osteosynthese mit <strong>lange</strong>n Ilium-Ankerschrauben findet immer mehr Beachtung und<br />

Einsatz bei Rekonstruktionen am hinteren Becken und spino-pelvinen Übergang<br />

AP-Röntgenbild nach beidseitiger lumbopelviner Abstützung bei pathologischer beidseitiger Sakrumfraktur und<br />

gleichzeitiger Iliumfraktur<br />

Postoperatives AP-Röntgenbild, das eine trianguläre Osteosynthese unter Verwendung der <strong>lange</strong>n iliakalen<br />

Verankerungsschrauben darstellt.<br />

Für Instabilitäten am hinteren<br />

Beckenring und am lumbopelvinen<br />

Übergang gibt es eine Reihe<br />

von bewährten Stabilisations-<br />

Verfahren, <strong>wie</strong> z.B. Iliosakral-Schraubenosteosynthesen,<br />

überbrückende und<br />

lokale Plattenosteosynthesen, <strong>so</strong><strong>wie</strong><br />

lumbopelvine Abstützungen mit herkömmlichen<br />

Wirbelsäulen-Implantat-<br />

Systemen, <strong>wie</strong> z.B. dem USS-System.<br />

Gerade die lumbopelvine Abstützung<br />

in Kombination mit einer Iliosakralverschraubung<br />

(trianguläre Osteosynthese)<br />

hat sich dabei <strong>als</strong> eine stabile Osteosynthese<br />

herausgestellt, die oft eine<br />

frühe Vollbelastung der betroffenen Extremität<br />

erlaubt. Sie findet seit den frühen<br />

90er Jahren zunehmend Beachtung<br />

und Einsatz bei unseren Patienten.<br />

Nichtsdestotrotz sind die genannten<br />

Verfahren in ihrer Anwendung limitiert,<br />

wenn es zu ausgeprägten posttraumatischen<br />

oder pathologischen<br />

Trümmerbrüchen im Sakrumbereich<br />

oder hinteren Beckenschaufelbereich<br />

gekommen ist. Dabei spielt die<br />

fehlende Verankerungs<strong>möglich</strong>keit<br />

der Standard-Implantate im Trümmerund<br />

Frakturbereich genau<strong>so</strong> eine Rolle,<br />

<strong>wie</strong> eine fehlende Osteosynthese-Stabilität<br />

am hinteren Beckenring<br />

und lumbopelvinen Übergang bei<br />

ausgeprägten Fraktur-Instabilitäten.<br />

CT-Rekonstruktion des hinteren Beckenringes nach Setzen beidseitiger iliakaler Verankerungsschrauben<br />

Über<strong>lange</strong> Verankerungsschraube<br />

im Ilium hilfreich<br />

In diesen Situationen kann eine<br />

über<strong>lange</strong> Verankerungsschraube im<br />

Ilium im Rahmen einer lumbopelvinen<br />

Abstützung hilfreich sein. Diese<br />

Schraube wird <strong>als</strong> über<strong>lange</strong> und<br />

dickere „Pedikelschraube“ des USS-<br />

Systems am hinteren Beckenring im<br />

Bereich der Spina iliaca posterior<br />

superior eingebracht mit Ausrichtung<br />

auf die Spina iliaca anterior inferior.<br />

Zwischen diesen beiden<br />

Punkten besteht regelmäßig ein Knochenkanal,<br />

der intra-operativ mit dem<br />

Röntgen-C-Bogen eingestellt werden<br />

kann . Dieser Kanal hat zwei kortikale<br />

Engen, in denen die 7 oder<br />

8mm dicken, und bis zu 130mm <strong>lange</strong>n<br />

Schrauben eine kortikale Verankerung,<br />

ähnlich den Pedikelschrauben<br />

im Wirbel-Pedikel, erfahren.<br />

Dünnere oder konisch zulaufende<br />

Schrauben hingegen laufen Gefahr,<br />

dass eine kortikale Verankerung in<br />

den kortikalen iliakalen Engen nicht<br />

mehr ausreichend gewährleistet ist,<br />

und es unter Belastung der lumbopelvinen<br />

Osteosynthese zu einer<br />

Auslockerung mit einem <strong>so</strong>genannten<br />

„Scheibenwischer-Effekt“ kommen<br />

kann. Da diese Verankerungsschrauben<br />

im mittleren und vorderen<br />

Anteil des Iliums ihre Fixierung<br />

und Stabilität erreichen, können<br />

Fraktur-Instabilitäten im Bereich<br />

des hinteren Iliums überbrückt werden.<br />

Belastungen vom Rumpf werden<br />

dadurch über die überbrückende<br />

lumbopelvine Osteosynthese direkt<br />

auf den stabilen Beckenring unter<br />

Umgehung der instabilen Frakturzone<br />

weitergeleitet. Zyklische biomechanische<br />

Untersuchungen zeigten<br />

eine signifikant höhere Stabilität einer<br />

triangulären Osteosynthese mit<br />

lumbopelviner Abstützung (mit <strong>lange</strong>n<br />

Verankerungsschrauben) im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Standardosteosynthesen<br />

am hinteren Beckenring.<br />

Hochinstabile<br />

hintere Beckenfrakturen<br />

Eingesetzt werden lumbopelvine Abstützungen<br />

mit über<strong>lange</strong>n iliakalen<br />

Verankerungsschrauben bei hochinstabilen<br />

hinteren Beckenfrakturen, bei<br />

lumbopelvinen Luxationsfrakturen (U-<br />

/ H- / Y-Frakturen), pathologischen<br />

Frakturen, sakralen Tumorresektionen,<br />

Pseudarthrosen des hinteren<br />

Beckenringes, Osteomyelitiden mit<br />

Knochendefekten, aber auch bei<br />

Spondylodiscitiden oder lumbosakralen<br />

Re-Spondylodesen, insbe<strong>so</strong>ndere<br />

bei ausgeprägt osteoporotischen<br />

Situationen.<br />

Einsatz in der rekonstruktiven<br />

Wirbelsäulenchirurgie <strong>möglich</strong><br />

Erste Erfahrungen mit den über<strong>lange</strong>n<br />

Schrauben in Verbindung mit<br />

dem USS-System wurden zunächst<br />

gemeinsam in der Arbeitsgruppe unter<br />

der Leitung von Prof. J.R. Chapman,<br />

Harborview Medical Center,<br />

University of Washington, Seattle,<br />

USA, seit 1999 gemacht. Eine erfolgreiche<br />

weitere Anwendung erfolgte<br />

in den vergangenen vier Jahren in<br />

der Chirurgischen Klinik, BG-Kliniken<br />

"Bergmannsheil" in Bochum<br />

(Direktor: Prof. Dr. Gerd Muhr), wobei<br />

die Schrauben bei Patienten aller<br />

Altersgruppen einschließlich Kindern<br />

im Alter von zehn Jahren zum Einsatz<br />

kamen. Es ist vorstellbar, dass ein<br />

weiterer Einsatzbereich der über<strong>lange</strong>n<br />

Verankerungsschrauben die rekonstruktive<br />

Wirbelsäulenchirurgie<br />

mit notwendigen Verankerungen im<br />

Ilium, <strong>wie</strong> z.B. bei der Anwendung<br />

der Galveston-Technik, darstellt.<br />

Darstellung des Knochenkanales zur Schraubenverankerung zwischen der Spina iliaca anterior inferior und Spina<br />

iliaca posterior superior <strong>als</strong> typische Tränenfigur<br />

Priv.-Doz. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />

Leitender Oberarzt<br />

Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />

BG-Kliniken"Bergmannsheil"<br />

Ruhr-Universität Bochum<br />

Bürkle de la Camp-Platz 1<br />

44789 Bochum<br />

Tel.: 0234-3026510<br />

E-Mail: thomas.a.schildhauer@ruhr-uni-bochum.de


CLINICAL VOICE 01/2006 7<br />

Neue Implantate – neue Techniken<br />

Mehr <strong>als</strong> 200 Mediziner bei Symposium<br />

„Die proximale Humerusfraktur“ in Hannover –<br />

Aktuelles Thema für alle chirurgischen Kliniken<br />

Unter der wissenschaftlichen<br />

Leitung von Profes<strong>so</strong>r Dr.<br />

med. Helmut Lill fand am<br />

13. und 14. Januar 2006 im<br />

Friederikenstift Hannover ein Symposium<br />

über die Therapie der proximalen<br />

Humerusfraktur statt. Veranstalter<br />

war die Klinik für Unfall- und<br />

Wiederherstellungschirurgie mit Berufsgenossenschaftlicher<br />

Sonderstation und<br />

Behandlungszentrum – mit einer Teilnehmerzahl<br />

von über 200 Medizinern<br />

wurden die Erwartungen der Verantwortlichen<br />

wesentlich übertroffen.<br />

„Ich bin rundum zufrieden mit dem<br />

Verlauf und insbe<strong>so</strong>ndere der Re<strong>so</strong>nanz<br />

für das Symposium und die rege<br />

Diskussion, die zeigt, dass es sich<br />

hier um ein aktuelles Thema für alle<br />

chirurgischen Kliniken handelt“, resümierte<br />

Profes<strong>so</strong>r Lill nach Abschluss<br />

des Symposiums. Den Schwerpunkt<br />

der Veranstaltung bildete der Praxisbezug<br />

für die Teilnehmer, welcher neben<br />

den Vorträgen durch Live-Operationen<br />

und Workshops hervorragend<br />

umgesetzt wurde. Be<strong>so</strong>nderen Wert<br />

legten die Referenten auf neue und<br />

unterschiedliche Techniken und Implantate<br />

<strong>so</strong><strong>wie</strong> praxisnahe Tipps und<br />

Tricks. Die Veranstaltung war in jeder<br />

Hinsicht ein Erfolg. So konnten<br />

namhafte Referenten gewonnen<br />

werden, die sich seit Jahren wissenschaftlich<br />

und klinisch mit dem Thema<br />

beschäftigen und international<br />

ausgezeichnet sind.<br />

Praxisbezug stand im Vordergrund<br />

Zwei Live-Operationen mit winkelstabiler<br />

Osteosynthese und Humeruskopfersatz<br />

bei proximaler Humerusfraktur<br />

zeigten anschaulich die OP-<br />

Techniken. Die sehr praxisbezogenen<br />

Vorträge <strong>so</strong><strong>wie</strong> die Falldiskussionen<br />

<strong>so</strong>rgten für regen Meinungsaustausch<br />

der Teilnehmer. Über 200 Ärzte des<br />

gesamten deutschsprachigen Raumes<br />

nahmen an der Veranstaltung teil und<br />

konnten sich anschließend an den<br />

Workshop-Plätzen weitere Tipps und<br />

Tricks bei den Instruktoren aneignen.<br />

Unterschiedliche Herangehensweisen<br />

<strong>Das</strong> Symposium dauerte zwei halbe<br />

Tage und war zeitlich sehr gut abgestimmt.<br />

Da die Referenten sich konsequent<br />

an ihre Redezeiten hielten,<br />

blieb ausreichend Platz für Diskussionen,<br />

die von den Teilnehmern aktiv<br />

genutzt wurden, da doch teilweise<br />

unterschiedliche Herangehensweisen<br />

an proximale Humerusfrakturen<br />

bestehen. Als Resümee der Veranstaltung<br />

bleibt, dass das Verständnis<br />

für die Fraktur, die individuelle Entscheidung<br />

für den Patienten und das<br />

geeignete Implantat entscheidend<br />

für den Erfolg der Behandlung sind.<br />

Interaktive Kommunikation<br />

Auch die Live-Operationen passten<br />

optimal in das für sie vorgesehene<br />

Zeitfenster. Be<strong>so</strong>nders hervorzuheben<br />

ist die sehr gute Übertragungsqualität,<br />

wo auch Details der Repositions- und<br />

Operationstechniken gut für die Teilnehmer<br />

dargestellt wurden und diese<br />

interaktiv mit dem Operateur während<br />

der Operation kommunizieren<br />

konnten. Die Veranstaltung im Friederikenstift<br />

Hannover zeichnete sich<br />

durch eine konstruktive und warme<br />

Atmosphäre aus. Bis hin zur Technik<br />

war alles bestens organisiert, <strong>so</strong> dass<br />

die Teilnehmer am Samstagnachmittag<br />

zufrieden nach Hause fuhren,<br />

mit dem Gefühl, <strong>wie</strong>der viel dazu<br />

gelernt zu haben.<br />

<strong>Das</strong> OP-Team während der Live Operation<br />

Prof. Dr. Helmut Lill:<br />

Die proximale Humerusfraktur<br />

Neue Implantate - neue Techniken<br />

- Tipps und Tricks<br />

230 Seiten, 200 Abbildungen<br />

März 2006, Georg Thieme Verlag, 79,95 Euro<br />

ISBN: 3-13-134191-2<br />

Italienischer Gesellschaftabend<br />

Die wissenschaftliche Veranstaltung<br />

wurde durch einen gelungenen Gesellschaftsabend<br />

in einem italienischen<br />

Restaurant in Hannover abgerundet.<br />

Auch beim abendlichen<br />

Gespräch bei Bier, Wein und italienischer<br />

Kochkunst wurden gegenseitige<br />

Erfahrungen ausgetauscht und<br />

Probleme besprochen. Der Veranstalter<br />

hält hier ebenfalls für wichtig,<br />

dass die Teilnehmer sich auch persönlich<br />

näher kennen lernten.<br />

Neues Buch über Humerusfraktur<br />

Profes<strong>so</strong>r Lill, der sich schon seit Jahren<br />

mit dem Thema proximale Humerusfraktur<br />

wissenschaftlich und<br />

klinisch beschäftigt – in Kürze wird<br />

ein Buch zu dem Thema von ihm erscheinen<br />

– zeigte sich sehr zufrieden<br />

über das Symposium. „Ich werde<br />

sicherlich in ein bis zwei Jahren<br />

ein erneutes Symposium über die<br />

proximalen Humerusfrakturen auflegen,<br />

dann mit dem Ziel, ein Update<br />

darzustellen,“ <strong>so</strong> Profes<strong>so</strong>r Lill.<br />

Prof. Dr. Helmut Lill<br />

Friederikenstift Hannover<br />

Klinik für Unfall- und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Humboldtstraße 5<br />

30169 Hannover<br />

Tel.: 0511-129-0<br />

www.friederikenstift.de<br />

„H-Kiel” und Drilling-System<br />

entlasten Chirurgen<br />

Prodisc ® -C mit neuem Design ab April 2006<br />

Neues aus der Prodisc-Werkstatt:<br />

Ab April 2006 steht die Prodisc ® -C<br />

mit einem neuartigen „H-Kiel“ zur<br />

Verfügung, der die Präparation des<br />

Kielschnittes weiter vereinfacht. Eingriffe<br />

an der H<strong>als</strong>wirbelsäule werden<br />

durch ein neues Drilling-System erleichtert,<br />

das im Herbst 2006 zur Verfügung<br />

stehen wird.<br />

Ein entscheidendes Kriterium beim<br />

Einbau der Prodisc®-C Bandscheiben-Prothese<br />

ist die Präparation des<br />

Kielschnittes, nur bei einer präzisen<br />

und sauberen Vorbereitung kann<br />

das Implantat korrekt eingepasst<br />

werden. <strong>Das</strong> neue Kieldesign der<br />

Prodisc®-C <strong>so</strong>rgt hier für eine deutliche<br />

Verbesserung.<br />

Weiter posterior <strong>als</strong> bisher<br />

Nach der Präparation mit Kiel- und<br />

Box-Meißel können immer noch<br />

kleine Knochenfragmente im Kielschnitt<br />

verblieben sein, lockeres Material<br />

wird durch Spülen oder Ausschaben<br />

mit einem feinen Instrument<br />

entfernt. Am posterioren Ende<br />

des Kielschnittes könnte sich aber<br />

noch ein störender Rest befinden,<br />

auch dieser muss <strong>möglich</strong>st vollständig<br />

beseitigt werden. Ohne <strong>so</strong>rgfältige<br />

Reinigung des Kielschnittes<br />

könnten sich beim Einbringen der<br />

Prothese Knochenfragmente im Kielschnitt<br />

sammeln und unter Umständen<br />

verhindern, dass die Prodisc®-C<br />

optimal platziert wird - die Prothese<br />

bleibt etwas zu weit anterior und<br />

ihre Beweglichkeit kann darunter<br />

leiden. Hier <strong>so</strong>rgt nun das neue<br />

Kieldesign für Verbesserung: Der<br />

neue Kiel ist im posterioren Bereich<br />

offen konzipiert. Mögliche<br />

Die künstliche Bandscheibe Prodisc ® -C<br />

Knochenfragmente können in diesem<br />

Raum aufgenommen werden.<br />

Die Prodisc®-C kann nun weiter posterior<br />

<strong>als</strong> bisher in die gewünschte<br />

Position gebracht werden.<br />

Meißel dringt leichter ein<br />

Mit dem Prodisc®-C Drilling System<br />

kann dort, wo der Kielschnitt vorgesehen<br />

ist, vorgebohrt werden. Dadurch<br />

wird die anteriore Kortikalis bewusst<br />

geschwächt und ein Teil des Knochenmateri<strong>als</strong><br />

bereits entfernt. Nach<br />

dem Vorbohren muss <strong>wie</strong> bisher mit<br />

Kiel- und Box-Meißel der Kielschnitt<br />

ausgearbeitet werden. Die Meißel<br />

können nun jedoch leichter eindringen<br />

und müssen weniger Knochenmasse<br />

verdrängen. Für den operierenden<br />

Arzt wird dies eine spürbare<br />

Arbeitserleichterung sein.<br />

Leonhard Futschek<br />

Synthes GmbH<br />

Einmattstraße 3<br />

CH 4436 Oberdorf<br />

Tel.: +41-61-9656403<br />

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8 CLINICAL VOICE 01/2006 DOSSIER<br />

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auf diesem Gebiet zählt die<br />

Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />

an der Henriettenstiftung<br />

Hannover unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer.<br />

Dort hat sich die Zahl der Umstellung<strong>so</strong>steotomien<br />

von Jahr zu Jahr<br />

stetig auf derzeit mehr <strong>als</strong> 200 erhöht.<br />

Wachsende Nachfrage nach dieser<br />

gelenk<strong>erhalten</strong>den Therapie besteht<br />

be<strong>so</strong>nders bei jüngeren, aktiven Patienten<br />

mit Beinfehlstellungen und einseitigen<br />

Kniearthrosen. Sie können<br />

durch eine Osteotomie die Ver<strong>so</strong>rgung<br />

mit einer Knieprothese um bis zu zwölf<br />

Jahre hinausschieben. CLINICAL VOICE<br />

sprach mit Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer<br />

über die Grundlagen und Chancen<br />

der modernen Umstellung<strong>so</strong>steotomie.<br />

CV: Wie sind Sie zur Umstellung<strong>so</strong>steotomie<br />

gekommen?<br />

Lobenhoffer: Als rekonstruktiver Kniegelenkchirurg<br />

habe ich mich viele<br />

Jahre mit Kreuzbandchirurgie, Meniskusschäden<br />

und Knorpeldegeneration<br />

beschäftigt. Mir wurde klar, dass<br />

sich nicht alles im <strong>Gelenk</strong> mit Arthroskopie<br />

und Bandchirurgie richten<br />

lässt. Dabei ging es mir gar nicht<br />

<strong>so</strong> sehr um Arthrosepatienten, <strong>so</strong>ndern<br />

vor allem um jüngere Patienten<br />

mit Instabilitäten des Kniegelenks,<br />

zum Bespiel nach Verrenkungen oder<br />

Verletzungen der Bänder. Wenn diese<br />

Menschen gleichzeitig unter einer<br />

Achsenfehlstellung litten, schlugen<br />

die Bandoperationen fehl, weil die<br />

Fehlstellung nicht behandelt worden<br />

war.<br />

CV: Welche Rolle spielte dabei die<br />

Knee Expert Group der AO?<br />

Lobenhoffer: Als mir klar wurde, dass<br />

ich die Behandlung der Achsenfehlstellung<br />

in mein OP-Konzept einbauen<br />

musste, habe ich mich zunächst<br />

autodidaktisch mit dieser Frage<br />

beschäftigt. <strong>Das</strong> änderte sich, <strong>als</strong> ich<br />

in Kontakt mit Alex Staubli, Chefarzt<br />

für Orthopädische Chirurgie am<br />

Kantonspital Luzern, und der Knee<br />

Expert Group bekam. Aus dieser Begegnung<br />

hat sich eine sehr fruchtbare<br />

Zusammenarbeit entwickelt. Die<br />

Arbeit dieses Expertenteams zeigte<br />

deutlich, dass die Umstellung<strong>so</strong>steotomie<br />

eine effektive und gute Methode<br />

für den Patienten ist, wenn der<br />

Operateur sie wirklich beherrscht<br />

und sichere, stabile Implantate zur<br />

Verfügung stehen.<br />

CV: Wie häufig führen Sie Osteotomien<br />

durch?<br />

Lobenhoffer: Seit 2000 hat sich das<br />

Aufkommen von Osteotomien an<br />

unserer Klinik von Jahr zu Jahr verdoppelt.<br />

Mit 25 haben wir begonnen,<br />

dann waren es 50 und heute<br />

mehr <strong>als</strong> 200. Die Nachfrage nach<br />

Osteotomien ist <strong>so</strong> extrem hoch,<br />

dass wir bereits eine sechsmonatige<br />

Warteliste abarbeiten. Wir haben auf<br />

diese Weise erfahren, dass es eine<br />

riesige Patientengruppe gibt, die an<br />

einem einseitigen <strong>Gelenk</strong>schmerz<br />

bei Achsenfehlstellung leidet. Diese<br />

Menschen sind viel zu jung für eine<br />

Knievollprothese, die vielleicht 15<br />

Jahre hält.<br />

CV: Wie hoch schätzen Sie die Zahl<br />

der Menschen, die für eine Osteotomie<br />

in Frage kommen?<br />

Lobenhoffer: Pro Jahr werden in<br />

Deutschland 100.000 künstliche Kniegelenke<br />

eingesetzt, und das nicht<br />

nur bei älteren Menschen. Wenn wir<br />

nur davon ausgehen, dass vielleicht<br />

jeder zehnte dieser Betroffenen für<br />

eine Osteotomie in Frage käme,<br />

dann sind wir schon bei 10.000 Menschen<br />

pro Jahr, deren Kniegelenk<br />

durch eine Osteotomie <strong>erhalten</strong><br />

bleiben könnte. Von dieser Zahl sind<br />

wir weit entfernt. Ich schätze die<br />

Zahl der kniegelenknahen Osteotomien<br />

in Deutschland auf höchstens<br />

1.000 Operationen.<br />

CV: Kann die Osteotomie die Knievollprothese<br />

ersetzen?<br />

Lobenhoffer: Nein, die Osteotomie<br />

ist kein Ersatz für eine Knieprothese,<br />

die nach <strong>so</strong>rgfältiger Indikation eingesetzt<br />

wurde. Die Knie-TEP ist die<br />

klassische Behandlung für die beidseitige<br />

Arthrose des gesamten Kniegelenks.<br />

Für ältere Menschen jenseits<br />

der 65 mit entsprechender<br />

Arthrose ist sie genau das Richtige.<br />

Auch die unikondyläre Schlittenprothese<br />

hat ihre Berechtigung und<br />

<strong>so</strong>llte vermehrt in Betracht gezogen<br />

werden: Wenn das Kniegelenk, vor<br />

allem bei älteren Menschen nur auf<br />

einer Seite verschlissen ist, <strong>so</strong>llte der<br />

Operateur für diese Seite an eine<br />

Schlittenprothese denken. Wenn<br />

aber die Arthrose bei einem jüngeren,<br />

aktiven Patienten nur auf einer<br />

Seite besteht und zugleich eine Achsenfehlstellung<br />

diagnostiziert wird,<br />

dann ist die Osteotomie die beste<br />

Option. Ich sehe hier keine Konkurrenz,<br />

<strong>so</strong>ndern drei sich ergänzende<br />

Therapieformen, die es mir erlauben,<br />

individuell auf meine Patienten<br />

einzugehen. Ein Chirurg muss, meine<br />

ich, auf allen Tasten des Klaviers<br />

spielen, nicht nur auf den weißen.<br />

CV: Welche Patienten kommen für<br />

Osteotomien in Frage?<br />

Lobenhoffer: Die Osteotomie ist eine<br />

Operation für den aktiven Patienten<br />

mit einem hohen körperlichen Leistungsanspruch,<br />

zum Beispiel Bergsteiger,<br />

Läufer, Kraftsportler, Tennisspieler.<br />

Wenn die Osteotomie verheilt<br />

ist, haben diese Menschen <strong>wie</strong>der ihr<br />

eigenes Bein mit einem unveränderten<br />

Kniegelenk. <strong>Das</strong> ist ein Riesenvorteil.<br />

CV: Wie sieht das Beschwerdebild<br />

bei den Betroffenen aus?<br />

Lobenhoffer: Viele dieser jüngeren<br />

Patienten leiden unter Kniebeschwerden,<br />

die durch eine Achsenfehlstellung<br />

des Beines hervorgerufen wurde,<br />

zum Beispiel durch O- oder X-Beine.<br />

Nehmen wir den 45-jährigen Tennisspieler<br />

mit leichtem O-Bein. Er reißt<br />

sich seinen Innenmeniskus, wird<br />

operiert. In zehn Minuten ist der<br />

Meniskus weg. Weil aber der Meniskus<br />

<strong>als</strong> Puffer fehlt, wird sich das O-<br />

Bein verschlechtern. Die einseitige<br />

Belastung nimmt zu. Sein Knie ist in<br />

wenigen Jahren reif für eine Prothese.<br />

Für diese Menschen ist es wichtig,<br />

dass die Ursache der Arthrose<br />

beseitigt wird – die Achsenfehlstellung.<br />

Durch eine frühzeitige Osteotomie<br />

können wir die Arthrose stoppen<br />

und <strong>so</strong>gar ein bisschen rückgängig<br />

machen, indem wir die Last von der<br />

Innenseite etwas stärker auf die<br />

Außenseite des Knies verteilen. Eine<br />

zweite Patientengruppe, bei der eine<br />

Prothese überhaupt nicht zur Diskussion<br />

stehen darf, sind recht junge<br />

Menschen, die auf der Innenseite des<br />

Kniegelenkes Knorpelschäden haben,<br />

zum Beispiel durch einen Unfall<br />

oder eine andere Schädigung. Heute<br />

wird häufig an eine Knorpel-Knochentransplantation<br />

oder eine Knorpelzüchtung<br />

gedacht. Wenn diese<br />

Patienten aber von Natur aus eine<br />

Überbelastung durch eine vorangelegte<br />

Beinachsenfehlstellung haben,<br />

müssen diese Eingriffe scheitern.<br />

Möglicherweise wird viel Geld aus<br />

dem Fenster geworfen. Alle Studien<br />

belegen glasklar, dass Knorpelknochenrekonstruktionen<br />

und vergleichbare<br />

Eingriffe auf Überlastung<br />

hoch-empfindlich reagieren und sich<br />

<strong>so</strong>fort <strong>wie</strong>der ablaufen.<br />

CV: Welchen Nutzen hat der Patient<br />

von der Osteotomie?<br />

Lobenhoffer: Es gibt kaum eine Operation,<br />

die in der Literatur <strong>so</strong> gut mit<br />

Langzeitergebnissen belegt ist <strong>wie</strong> die<br />

Osteotomie. Aus der internationalen<br />

Literatur sind Studien bekannt,<br />

die den Heilerfolg von Osteotomien<br />

bei Hunderten von geeigneten Patienten<br />

bis zu 20 Jahre nachverfolgt haben.<br />

Danach hat der Patient bei guter<br />

Indikationsstellung, al<strong>so</strong> bei einer<br />

guten Ausgangssituation, durch die<br />

Osteotomie einen Benefit von bis zu<br />

zwölf Jahren zu erwarten. Wenn der<br />

Schaden schon zu groß ist, bringt die<br />

Osteotomie immer noch sechs Jahre<br />

lang eine deutliche Verbesserung.<br />

CV: Wie ist die return-to-work-rate?<br />

Lobenhoffer: Nach der Osteotomie<br />

bleiben die Patienten meist vier bis<br />

sieben Tage stationär in der Klinik.<br />

Sie stehen bereits am Tag nach der<br />

Operation auf, dürfen aber die ersten<br />

zwei Tage nicht viel herumlaufen.<br />

Nach zwei Tagen bewegen sie<br />

sich frei und <strong>erhalten</strong> Gehhilfen.<br />

Zwischen vierter und sechster Woche<br />

postoperativ gehen die Patienten<br />

nach Maßgabe der noch vorhandenen<br />

Beschwerden zur Vollbelastung<br />

über. Sie <strong>erhalten</strong> Physiotherapie und<br />

Lymphdrainage. Ein Aufenthalt in einer<br />

Rehaklinik ist im Allgemeinen<br />

nicht erforderlich. Nach etwa sechs<br />

Wochen kann die Alltagsbelastung<br />

schrittweise <strong>wie</strong>der aufgenommen<br />

werden. Die Rückkehr zum Arbeitsplatz<br />

ist natürlich stark von der individuellen<br />

Belastung abhängig.<br />

CV: Wie haben neue Implantate <strong>wie</strong><br />

die winkelstabile Platte TomoFix die<br />

Entwicklung der modernen Osteotomie<br />

beeinflusst?<br />

Lobenhoffer: In der Vergangenheit<br />

mussten wir Operateure uns immer<br />

<strong>wie</strong>der behelfen – mit äußeren Spannern,<br />

allen <strong>möglich</strong>en Plattensystemen.<br />

<strong>Das</strong> war unbefriedigend, weil<br />

die Eingriffe zu <strong>lange</strong> dauerten oder<br />

die Implantate zu viele Komplikationen<br />

verursachten. Die winkelstabile<br />

Plattengeneration TomoFix erlaubt<br />

uns ganze neue Optionen der Fixationssicherheit.<br />

Endlich haben wir<br />

ein sehr stabiles Szenario. Ich drehe<br />

die Bolzen in den Knochen ein,<br />

durch das Metallgewinde ist er in<br />

der Platte stabil fixiert. Er kann sich<br />

nicht hinauf oder hinunter verschieben.<br />

<strong>Das</strong> ganze Konstrukt ist extrem<br />

steif und fest – genau <strong>so</strong>, <strong>wie</strong> wir<br />

Chirurgen es benötigen.<br />

CV: Wie beurteilen Sie das neue Implantat?<br />

Lobenhoffer: Seit 2000 beschäftigt<br />

sich die Knee Expert Group der AO<br />

mit den neuen Osteotomie-Techniken<br />

und Implantaten. Wir sagen:<br />

Was die Grundkonzeption von Alex<br />

Staubli und Prof. Dr. Reto Babst aus<br />

Luzern angeht, ist der TomoFix optimal<br />

und praktisch nicht mehr verbesserbar.<br />

Wir haben ihn biomechanisch<br />

sehr <strong>so</strong>rgfältig gegen andere<br />

Implantate getestet und mit viel Aufwand<br />

andere Möglichkeiten geprüft.<br />

Der TomoFix ist mit Abstand das<br />

beste Implantat, denn er bietet dem<br />

Patienten die größt<strong>möglich</strong>e Sicherheit.<br />

<strong>Das</strong> können wir mit klinischen<br />

Zahlen belegen. Die Komplikationsrate<br />

– al<strong>so</strong> das Versagen des Implantats<br />

und die Nichtheilung der Osteotomie<br />

– ist beim TomoFix viel, viel<br />

kleiner <strong>als</strong> bei anderen Produkten.<br />

Gleichzeitig ist die Operationstechnik<br />

deutlich sicherer und schonender<br />

<strong>als</strong> alles, was es konkurrierend<br />

oder alternativ gibt.<br />

CV: Welche Weiterentwicklungen<br />

sind zu erwarten?<br />

Lobenhoffer: In der Knee Expert Group<br />

der AO befinden wir uns ständig in<br />

einem Prozess der Optimierung und<br />

der Evaluation von TomoFix. Am<br />

Anfang war das Implantat recht groß.<br />

In der nächsten Generation wird es<br />

flacher und nach unten verschlankt.<br />

An den Ecken wird es abgerundet<br />

und poliert. Bald werden wir auch<br />

für be<strong>so</strong>nders kleine und leichte Patienten<br />

entsprechend angepasstes<br />

Implantat haben.


DOSSIER<br />

CLINICAL VOICE 01/2006 9<br />

<strong>Das</strong> „Wunder“ des Knies macht<br />

ihn immer noch staunen<br />

Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer wirkt seit 1998 an<br />

der Henriettenstiftung in Hannover<br />

Knieosteotomien 1990 - 2004<br />

Ein Studienüberblick<br />

HTO im internationalen Vergleich<br />

1990 Odenbring, Acta Orthop Scand<br />

314 Patienten (f/u 10 - 19 J.)<br />

nach HTO 5 % Revisionen zu Knie-TEP bei korrekter Achse<br />

1993 Coventry, JBJS –A<br />

87 Patienten (f/u 10 J.):<br />

90 Prozent nach fünf Jahren keine weitere Operation<br />

1993 Lootvoet, Rev Chir Orthop<br />

193 Patienten (f/u 8 J.)<br />

71 Prozent gute Ergebnisse<br />

Sport und Bewegung nach HTO<br />

1996 Nagel, JBJS –A<br />

37 Patienten (f/u 8 J.)<br />

26 schweres Tragen und Heben<br />

10 Laufsport mehr <strong>als</strong> drei Mal pro Woche<br />

13/15 Tennis<br />

9/11 Skifahren<br />

2004 ACL Study Group, Sardinien<br />

3 Erstliga-Fußballer nach HTO<br />

1 Erstliga-Feldhockeyspieler nach HTO<br />

2 hochklassige Tennisspieler nach HTO<br />

Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer (Mitte) mit seinem Team in der Morgenbesprechung<br />

Auf dem Plakat im Behandlungszimmer<br />

steht „The amazing knee“<br />

– dabei gibt es wenige Chirurgen in<br />

Deutschland, die das menschliche Knie<br />

<strong>so</strong> gut kennen, <strong>wie</strong> Prof. Dr. Philipp<br />

Lobenhoffer. Je mehr aber der Chefarzt<br />

der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />

an der Hannoveraner<br />

Henriettenstiftung über das<br />

<strong>Gelenk</strong> weiß, desto mehr Bewunderung<br />

empfindet er für seine geniale<br />

Konstruktion und Regenerationsfähigkeit.<br />

Vielleicht ist diese reizvolle<br />

Wechselbeziehung ein Grund für den<br />

49-jährigen Mediziner, die <strong>Gelenk</strong>e<br />

seiner Patienten durch eine gekonnte<br />

Umstellung<strong>so</strong>steotomie <strong>so</strong> <strong>lange</strong> <strong>wie</strong><br />

<strong>möglich</strong> zu <strong>erhalten</strong>.<br />

Lobenhoffer, 1956 im bayrischen Rosenheim<br />

geboren, begann 1974 ein<br />

Medizinstudium an der Georg-August-Universität<br />

in Göttingen. Nach<br />

einem Gastsemester in Wien und<br />

dem praktischen Jahr entschied sich<br />

der junge Mediziner für das Wahlfach<br />

Orthopädie und wurde 1981 in<br />

Göttingen approbiert. Famulaturen<br />

ab<strong>so</strong>lvierte Lobenhoffer u.a. an der<br />

Chirurgischen Uni-Klinik Göttingen<br />

und dem Lorenz-Böhler-Unfallspital<br />

in Wien. 1978 verband Philipp Lobenhoffer<br />

Beruf und Leidenschaft:<br />

In Nepal – im Gebiet des Mount Everest<br />

– führte der begeisterte Extremkletterer<br />

Untersuchungen zur „Häufigkeit<br />

und Gefahren des Höhenlungenödems“<br />

durch. Zu diesem Thema<br />

promovierte er im Mai 1981 bei Prof.<br />

Dr. Walter Brendel an der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität in München.<br />

1991 habilitiert<br />

1981 ging Lobenhoffer <strong>als</strong> Assistenzarzt<br />

an das Zentrum Chirurgie der<br />

Medizinischen Hochschule Hannover<br />

zu Prof. Dr. Harald Tscherne,<br />

Prof. Dr. Rudolf Pichlmayr und Prof.<br />

Dr. Hans-Georg Borst. 1991 habilitierte<br />

er für Unfallchirurgie zum<br />

Thema „Die distale femorale Fixierung<br />

des Tractus iliotibialis“. 1996<br />

wurde Lobenhoffer zum außerplanmäßigen<br />

Profes<strong>so</strong>r der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover ernannt. Als<br />

in Hannover die Klinik für Unfallund<br />

Wiederherstellungschirurgie am<br />

Henriettenstift gegründet wurde,<br />

wechselte Lobenhoffer 1998 <strong>als</strong> Chefarzt<br />

an die Spitze der Abteilung, die<br />

er bis heute leitet und entwickelt.<br />

Vielfach ausgezeichnet<br />

Dr. Philip Lobenhoffer ist Mitglied aller<br />

wichtigen Fachgesellschaften im<br />

In- und Ausland. Seine wissenschaftlichen<br />

Veröffentlichungen füllen<br />

Bände. Er erhielt 1993 den Michael-<br />

Jäger-Preis und danach zweimal den<br />

Video-Preis der DGU. 1998 war Prof.<br />

Lobenhoffer Mitpreisträger des<br />

GOTS-Beiersdorf-Preises 1998 und<br />

des AGA-Donjoy-Awards 2004. Prof.<br />

Lobenhoffer ist seit 2003 Präsident<br />

der AGA (Deutsch-sprachige Arbeitsgemeinschaft<br />

für Arthroskopie) und<br />

Chairman der Knee Expert Group<br />

der AO.<br />

Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer<br />

Chefarzt der Klinik für Unfallund<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Henriettenstiftung<br />

Marienstraße 72-90<br />

30171 Hannover<br />

Tel. 0511-2890<br />

www.uch-henriettenstiftung.de<br />

Unfallchirurgie Henriettenstiftung<br />

Studie 605 Knieosteotomien<br />

1998 - 501/605 Open Wedge (Osteotomieöffnung 5 – 22 mm)<br />

2004<br />

501 Open Wedge<br />

14 bicorticale Späne<br />

101 Spacerplatten<br />

386 Plattenfixateure (seit 10/2000 TomoFix)<br />

(Osteotomieöffnung im Durchschnitt 10,6 mm)<br />

Implantatversagen nach Open Wedge<br />

Spacer-Platte (n=101)<br />

6 Implantatversagen mit Korrekturverlust<br />

(4 mit TomoFix ausgeheilt, 1 Fix., 1 TEP)<br />

TomoFix mit gezeigter Op-Technik (n = 386)<br />

bisher kein Implantatversagen<br />

vier Pseudarthrosen<br />

kein Korrekturverlust<br />

Komplikationen TomoFix (n = 386)<br />

4 sekundäre Spongiosaplastiken<br />

3 Spätinfekte (Implantat-Entfernung)<br />

7 Hämatome<br />

2 Überkorrekturen (Revision)<br />

KURSINFORMATION<br />

KNIEGELENKSNAHE CHIRURGIE<br />

Kniegelenksnahe Osteotomien<br />

31.03. - 01.04.2006<br />

Henriettenstiftung Hannover, großer Saal<br />

Wissenschaftliche Leitung:<br />

Prof. Dr. med. Ph. Lobenhoffer,<br />

Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie,<br />

Henriettenstiftung Hannover<br />

Weitere Infos und Anmeldung:<br />

Fortbildungszentrum Clinical House GmbH<br />

Tel.: 0234-9010-111<br />

Fax.: 0234-9010-189<br />

E-Mail: silvia.dietrich@clinical-house.de<br />

www.clinical-house.de<br />

Mit Unterstützung von:<br />

ANMELDUNG<br />

Ich möchte mich gern zum Symposium<br />

„Osteotomien am Kniegelenk“ anmelden.<br />

Fax.: 0234-9010-189<br />

Titel, Vorname, Name<br />

Krankenhaus<br />

Straße, Hausnr.<br />

PLZ, Ort<br />

Tel.-Nr.<br />

Datum, Unterschrift


10 CLINICAL VOICE 02/2005<br />

NACHGEFRAGT<br />

Immer am Puls der<br />

medizinischen Entwicklung<br />

Ein Gespräch mit dem Leiter der EDUC-<br />

Kommission der deutschen AO,<br />

Prof. Dr. Karl Heinrich Winker<br />

Prof. Dr. med. Christian Krettek<br />

Direktor der Unfallchirurgischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover<br />

Was ist für Sie das größte Unglück?<br />

Leid und Verlust eines geliebten Menschen<br />

Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?<br />

Gibt es das?<br />

Ihre liebsten Romanhelden?<br />

Huckleberry Finn<br />

Ihr Lieblingsmaler?<br />

Mosinski<br />

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem<br />

Mann am meisten?<br />

Verlässlichkeit und Humor<br />

Ihre Lieblingstugend?<br />

Verlässlichkeit<br />

Wer oder was hätten Sie sein mögen?<br />

Der Hund meiner Frau<br />

Wo möchten Sie leben?<br />

Am Wasser<br />

Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?<br />

Tippfehler<br />

Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?<br />

Monica Lewinski<br />

Ihre Lieblingsheldinnen in der Dichtung?<br />

Miss Marple<br />

Ihr Lieblingskomponist?<br />

Scott Joplin<br />

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer<br />

Frau am meisten?<br />

Verlässlichkeit und Humor<br />

Ihre Lieblingsbeschäftigung?<br />

Bäume fällen<br />

Was verabscheuen Sie am meisten?<br />

Lügen, Feigheit, Unzuverlässigkeit<br />

Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?<br />

42 Kilometer unter vier Stunden<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Immer zufrieden sein, aber sich nie zufrieden geben<br />

Mehr <strong>als</strong> 10.000 angehende Orthopäden und Unfallchirurgen lernten in Bochum das ABC der modernen Frakturbehandlung<br />

– im Bild die Teilnehmer des 41. AO-Kurses Trauma I im Dezember 2005<br />

Schulwissen hält 20 Jahre, Universitätswissen<br />

zehn und technisches<br />

Know-how höchstens zwei<br />

Jahre – dann haben die Inhalte<br />

ihr Verfallsdatum erreicht. Was gestern<br />

<strong>als</strong> der jüngste Stand der Erkenntnis<br />

galt, ist morgen schon veraltet. Um<br />

den Anschluss an modernste Entwicklungen<br />

bei chirurgischen Eingriffen am<br />

Bewegungsapparat nicht zu verlieren,<br />

sind Orthopäden und Unfallchirurgen<br />

aufgefordert, ihr Wissen regelmäßig zu<br />

ergänzen und die eigenen Fähigkeiten<br />

auszubauen. Dieser wichtigen Aufgabe<br />

widmet sich die Arbeitsgruppe<br />

„Aus- und Fortbildung“ (EDUC) der<br />

deutschen Sektion der internationalen<br />

Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen<br />

(AO). Für die CLINICAL<br />

VOICE sprach Susanne Schübel mit<br />

dem Leiter der Arbeitsgruppe, Prof.<br />

Dr. Karl Heinrich Winker aus Erfurt.<br />

CV: Wie ist die Arbeitsgruppe Ausund<br />

Fortbildung in die AO integriert?<br />

Winker: Als eine ihrer Hauptaufgaben<br />

sieht die AO die Aus- und Weiterbildung<br />

zur Verbreitung von Therapieprinzipien<br />

auf dem aktuellsten<br />

Erkenntnisstand. Die Education-Kommission<br />

oder kurz EDUC ist seit 1996<br />

eine feste Einrichtung der deutschen<br />

AO-Sektion. Sie zählt 22 Mitglieder<br />

und koordiniert alle Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

der deutschen<br />

AO. <strong>Das</strong> waren 2005 insgesamt<br />

49. Dabei handelt es sich um AO-<br />

Kurse und AO-Seminare für Unfallchirurgen,<br />

Orthopäden, MKG-Chirurgen,<br />

Hand- und Wirbelsäulenchirurgen<br />

<strong>so</strong><strong>wie</strong> Tierärzte. Sehr große<br />

Bedeutung wird der Weiterbildung<br />

des OP-Per<strong>so</strong>n<strong>als</strong> beigemessen.<br />

CV: Welchen Beitrag leistet die<br />

EDUC für die „Qualitätssicherung“<br />

im Rahmen der Ausbildung?<br />

Winker: Aufgabe der EDUC ist und<br />

muss es bleiben, die AO-Standards<br />

durch alle <strong>möglich</strong>en Weiterbildungsmaßnahmen<br />

<strong>so</strong> zu verbreiten,<br />

dass daraus schließlich allgemeingültige<br />

Standards werden. Voraussetzung<br />

hierfür ist natürlich, dass die<br />

AO ständig weitere Forschungsarbeit<br />

leistet und ihre Ergebnisse in diagnostische<br />

und therapeutische<br />

Prinzipien formuliert.<br />

CV: Wie hoch ist der Bekanntheitsgrad<br />

der EDUC bei Medizinstudenten<br />

und jungen Ab<strong>so</strong>lventen?<br />

Winker: Wir stellen fest, dass die Teilnehmer<br />

unserer Fortbildungsaktivitäten<br />

immer jünger werden. Außerdem<br />

ist die AO-Philo<strong>so</strong>phie bei den<br />

meisten Lehrveranstaltungen an den<br />

Universitäten bereits Lehrinhalt. Trotzdem<br />

ist unsere EDUC-Kommission,<br />

aber auch generell der Begriff und<br />

Hintergrund der AO immer noch<br />

nur wenigen Studenten wirklich bekannt.<br />

Bei unseren unfallchirurgischen<br />

Wochenseminaren für Medizinstudenten<br />

in Erfurt treffen wir<br />

immer <strong>wie</strong>der auf junge Frauen und<br />

Männer, die zwar an ihrer Universität<br />

schon Unfallchirurgie gehört haben,<br />

aber mit dem Begriff AO nicht sehr<br />

vertraut sind. Wir stellen uns dieser<br />

Herausforderung, indem wir die AO-<br />

Kurse regelmäßig modernisieren und<br />

neue Themen rasch aufgreifen. Praktische<br />

Übungen, Diskussionen und<br />

interaktives Lernen nehmen einen immer<br />

größeren Raum ein.<br />

CV: Welchen Einfluss haben die neuen<br />

gesetzlichen Arbeitszeitregelungen<br />

auf die Teilnahme von Medizinern<br />

und OP-Per<strong>so</strong>nal an Fortbildungsangeboten?<br />

Winker: Wie alle Organisatoren von<br />

mehrtägigen Veranstaltungen stellt<br />

auch die EDUC fest, dass ärztliche<br />

Teilnehmer zunehmend Freistellungsprobleme<br />

haben, die auch mit den<br />

veränderten Arbeitszeitregelungen<br />

zusammenhängen können.<br />

Schulung rund um den Globus<br />

CV: Was ist „teaching the teachers“?<br />

Winker: Ein guter Arzt muss nicht<br />

zwingend über didaktische Fähigkeiten<br />

verfügen. Deshalb führen wir Seminare<br />

zur Verbesserung dieser Eigenschaften<br />

durch. Dabei bereiten<br />

wir Referenten und Instruktoren der<br />

AO auf ihre Lehrtätigkeit vor. Der<br />

didaktische Aufbau eines Vortrages<br />

ist dabei eben<strong>so</strong> ein Thema <strong>wie</strong> die<br />

sinnvolle Nutzung elektronischer Hilfsmittel<br />

<strong>wie</strong> Beamer und Powerpoint.<br />

CV: Wie groß ist die Bedeutung der<br />

EDUC bei der Integration neuer medizinischer<br />

Verfahren?<br />

Winker: Eine der Hauptaufgaben der<br />

EDUC ist es, neue, <strong>als</strong> wertvoll evaluierte<br />

Methoden in die AO-Weiterbildungsprogramme<br />

zu integrieren. <strong>Das</strong><br />

gilt für diagnostische <strong>wie</strong> auch therapeutische<br />

Maßnahmen <strong>wie</strong> Bildgebung,<br />

Navigation, winkelstabile Implantate<br />

und vieles mehr.<br />

CV: Welche Chancen und Herausforderungen<br />

sieht die EDUC-Kommission<br />

für die Zukunft?<br />

Winker: Die EDUC-Kommission der<br />

deutschen AO wird sich auch in Zukunft<br />

am Puls der medizinischen Entwicklungen<br />

halten. Die Bedeutung<br />

unserer Gruppe wird nicht geringer,<br />

<strong>so</strong>ndern immer größer, begründet<br />

durch die ständig abnehmende Halbwertzeit<br />

des medizinischen Wissens.<br />

Konkrete Projekte, mit denen wir<br />

uns zur Zeit beschäftigen, sind Tissue<br />

Engineering, 3D-Bildgebung, implementierung<br />

der Weiterbildungsinhalte<br />

zur Erlangung des neuen Facharztes<br />

für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

<strong>so</strong><strong>wie</strong> neue Entwicklungen<br />

von Osteosynthese-Implantaten und<br />

Endoprothesen.<br />

Nach Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO) im Jahre<br />

1958 begannen bereits 1960 die ersten Schulungsaktivitäten, die mittlerweile<br />

weltberühmten AO-Kurse für Ärzte in Davos. 1963 wurden die ersten OP-<br />

Schwestern in den AO-Techniken ausgebildet. Der Bereich Schulung ist neben<br />

Forschung, Entwicklung und Qualitätssicherung der wichtigste Grundpfeiler der<br />

AO-Philo<strong>so</strong>phie. Heute existiert ein weltweites Netz an AO-Schulungsaktivitäten.<br />

Bis 2005 wurden in mehr <strong>als</strong> 70 Ländern der Erde mehr <strong>als</strong> 120.000 Ärzte<br />

und mehr <strong>als</strong> 5.500 OP-Schwestern ausgebildet.<br />

Prof. Dr. Karl Heinrich Winker<br />

Leiter der EDUC Kommission der AO Deutschland<br />

Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie,<br />

Hand- und Wiederherstellungschirurgie – Notfallzentrum<br />

Helios Klinikum<br />

Nordhäuser Str. 74<br />

99089 Erfurt<br />

Tel. 0361-781 2360<br />

E-Mail: khwinker@erfurt.helios-kliniken.de


CLINICAL VOICE 01/2006 11<br />

Raum trifft Kraft.<br />

Die neue R-Klasse. Etwas Großes beginnt.<br />

Erleben Sie die neue R-<br />

Klasse, den neuen Mercedes-Benz<br />

Grand Sports Tourer, der die Stärken<br />

verschiedener Segmente vereint.<br />

Ein Fahrzeug, das mit einem<br />

großzügigen Raumangebot für bis<br />

zu 6 Per<strong>so</strong>nen eben<strong>so</strong> begeistert<br />

<strong>wie</strong> durch luxuriösen Komfort.<br />

Kommen Sie zur Probefahrt - wir<br />

freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

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Universitätsstr. 44-46<br />

Tel. 02 34/3 18 -0<br />

14 Center im Ruhrgebiet<br />

www.lueg.de


12 CLINICAL VOICE 01/2006<br />

Innovation in der rekonstruktiven Fußchirurgie<br />

Universitätsklinikum Dresden: Neue Pilotstudie zur X-Platte ergibt sehr positive<br />

Implantatergebnisse – Hohe primär erzielbare Stabilität<br />

Während Dr. Werner Pauli<br />

in der CLINICAL VOICE TM<br />

2/2005 über sehr ermutigende<br />

Ergebnisse in einer<br />

ersten Serie von zehn Fällen einer<br />

proximalen Crescentic-Osteotomie des<br />

Metatarsale I bei Hallux valgus-Deformität<br />

mit Stabilisation mittels X-Platte<br />

informierte, kann im eigenen Vorgehen<br />

über erste Erfahrungen einer<br />

Pilotstudie hinsichtlich der Multifunktionalität<br />

dieser kleinen, extrem stabilen<br />

X-Platte berichtet werden.<br />

Noch im Rahmen der unmittelbar<br />

präklinischen Entwicklungsphase der<br />

X-Platte wurde in der Foot & Ankle<br />

Expert Group (FAEG) der AO-International<br />

erkennbar, dass diese X-förmige<br />

winkelstabile Titanplatte (3 Größen)<br />

nicht nur für die Crescentic-Osteotomie,<br />

<strong>so</strong>ndern zumindest auch für den<br />

modifizierten Lapidus insbe<strong>so</strong>ndere<br />

bei osteoporotischem / osteopenischem<br />

Knochen ein geeignetes Implantat sein<br />

kann. Da es mit den zwei gewindegeführten,<br />

kleinen Biegestäben <strong>möglich</strong><br />

ist, das Schraubenloch jeweils in<br />

situ dem Knochen situationsgerecht<br />

formschlüssig anzupassen, konnte die<br />

initiale Intention einer Rechts- / Link<strong>so</strong>ption<br />

<strong>so</strong>gar fallen gelassen werden.<br />

Die im Oktober 2004 begonnene multizentrische<br />

Pilotstudie hat im Dresdner<br />

Krankengut gezeigt, dass in zwischenzeitlich<br />

22 Fällen das Indikationsspektrum<br />

deutlich erweitert werden<br />

konnte (Tab 1).<br />

Breites Indikationsspektrum<br />

Während früher im eigenen Vorgehen<br />

beim modifizierten Lapidus zwei gegenläufig<br />

eingebrachte 3.5er Kortikaliszugschrauben<br />

<strong>als</strong> biomechanisch<br />

günstigste Schraubenosteosynthese-<br />

Technik sehr gute primäre Heilungsraten<br />

sicherte, können jetzt auch ältere<br />

Patienten mit osteopenischen<br />

Knochenverhältnissen der Fußwurzel<br />

oder Fälle mit Minderung des Kalksalzgehaltes<br />

aufgrund schmerzbedingter<br />

Inaktivität<strong>so</strong>steoporose (Arthrose<br />

/ Pseudarthrose) primär stabil<br />

mit der X-Platte ver<strong>so</strong>rgt werden. <strong>Gelenk</strong>nahe<br />

Pseudarthrosen, insbe<strong>so</strong>ndere<br />

Infekt- / Defekt-Situationen des<br />

MT I nach fehlgeschlagener proximaler<br />

Osteotomie können nach<br />

Infektsanierung bei primär hoher biomechanischer<br />

Stabilität und Biologisierung<br />

durch eingebrachten autogenen<br />

Beckenkammspan rasch zur Ausheilung<br />

gebracht werden. Durch das<br />

flache Profil hat es beim Einsatz im<br />

Vor- und Mittfußbereich bisher keine<br />

Probleme im Schuhwerk gegeben,<br />

<strong>so</strong>dass nach Heilung bisher keiner<br />

der Patienten eine Implantatentfernung<br />

wünschte.<br />

Modifizierter Lapidus 6<br />

Lisfranc-Arthrodese 3<br />

Calcaneus-Osteotomie 3<br />

Distale Tibia-Osteotomie 2<br />

Talo-naviculare Re-Arthrodese 2<br />

Intercuneiformia /<br />

Innominatum-Arthrodese 2<br />

Evans-Osteotomie 2<br />

Pseudarthrose Metatarsale 1 1<br />

MP 1-Arthrodese 1<br />

Tab.1 Indikationsspektrum zum Einsatz<br />

der X-Platte in 22 Fällen<br />

Sichere Fusion auch<br />

in sch<strong>wie</strong>riger Phase<br />

Ein ganz be<strong>so</strong>nderer Vorteil dieses<br />

Implantates scheint im Lisfranc-<strong>Gelenk</strong>sbereich<br />

darin zu liegen, dass eine<br />

Remineralisierung zwecks notwendiger,<br />

reorientierender Arthrodese bei<br />

verspätet erkannten und schmerzbedingten<br />

inaktivität<strong>so</strong>steoporotischen<br />

Fußwurzelknochen bis zum Zeitpunkt<br />

der Lisfranc-Arthrodese nicht abgewartet<br />

werden muss, <strong>so</strong>ndern auch<br />

in dieser ossär-biomechanisch sch<strong>wie</strong>rigen<br />

Phase (3 – 12 – 24 Wochen nach<br />

Trauma) eine sichere Fusion erzielt<br />

werden kann. Dies hat vom Heilverlauf<br />

be<strong>so</strong>nders für jüngere, im Berufsleben<br />

stehende Patienten ganz<br />

große Bedeutung.<br />

Die innovative X-Platte<br />

Korrekturverlust nicht erkennbar<br />

Die valgisierende Dwyer-Osteotomie<br />

konnte früher bei älteren Patienten<br />

mit osteopenischem Calcaneus mittels<br />

6.5er Spongiosa-Zugschrauben<br />

aufgrund der enormen Rückstellkräfte<br />

der medialen Rückfußsäule nicht<br />

immer sicher ohne Korrekturverlust<br />

zur Fusion gebracht werden. Heute<br />

ist unter Verwendung der winkelstabilen<br />

X-Platte mit lückenloser Adaptation<br />

und Fixation auf der Zuggurtungsseite<br />

ein Korrekturverlust bisher<br />

nicht erkennbar geworden. <strong>Das</strong> Gleiche<br />

gilt für die Evans-Osteotomie<br />

zur Verlängerung der lateralen Fußsäule<br />

bei Pes plano valgus älterer Patienten.<br />

Auch die Zeitdauer der Immobilisation<br />

(6 Wochen Unterschenkelgehgips<br />

+ 6 Wochen Gipsschuh)<br />

kann auf 6 Wochen Unterschenkelgehgipsverband<br />

reduziert werden.<br />

Problemfälle <strong>wie</strong> fehlgeschlagene talo-navikulare<br />

Fusionen nach Schraubenarthrodese<br />

mit Entwicklung einer<br />

Pseudarthrose erlauben jetzt eine radikale<br />

Resektion minderdurchbluteter<br />

Knochenareale im Taluskopf und<br />

/ oder Os naviculare mit Auffüllung<br />

großer kortikospongiöser Späne und<br />

einfacher, primär hochstabiler Osteosynthese<br />

mittels X-Platte.<br />

Dreidimensionale Osteotomie<br />

Eine im eigenen Vorgehen völlig unerwartete<br />

Erweiterung des Indikationsspektrums<br />

für die X-Platte hat sich bei<br />

sehr sch<strong>wie</strong>rig durchzuführenden Korrekturosteotomien<br />

am Calcaneus mit<br />

zusätzlich notwendiger subtalarer<br />

Arthrodese bei fehlverheilten Calcaneus-Luxationsfrakturen<br />

ergeben. Bei<br />

notwendiger dreidimensionaler Osteotomie<br />

des Calcaneus mit zusätzlicher<br />

Ausräumung des Subtalar-<strong>Gelenk</strong>es<br />

zwecks Fusion ist bisher nicht nur die<br />

anatomische Reorientierung, <strong>so</strong>ndern<br />

auch die primäre Stabilität bei reiner<br />

6.5er Schraubenosteosynthese technisch<br />

sehr anspruchsvoll gewesen. Heute<br />

erleichtert die X-Platte die Erzielbarkeit<br />

primärer Stabilität be<strong>so</strong>nders im<br />

Bereich der Osteotomie.<br />

Zusammenfassung<br />

Die winkelstabile X-Platte hat sich in<br />

einer Pilotstudie mit 22 Fällen rekonstruktiver<br />

Eingriffe im OSG- und Fußbereich<br />

bewährt. Die erzielbare primäre<br />

Stabilität, auch am primär oder<br />

sekundär inaktivität<strong>so</strong>steoporotischen<br />

Fußwurzelknochen, ist bestechend.<br />

Die Multifunktionalität hat sich vor<br />

allem bei sch<strong>wie</strong>rigen Situationen<br />

<strong>wie</strong> Pseudarthrose, schmerzbedingt<br />

demineralisierten Fußwurzelknochen<br />

und in der Kombinierbarkeit mit der<br />

6.5er Schraubenosteosynthese bei<br />

3D-Osteotomien des Calcaneus gezeigt.<br />

Alle 22 kontrollierten Fälle sind<br />

rascher und ohne Korrekturverlust verheilt.<br />

Durch das flache Profil hat es<br />

bisher keine Probleme im Schuhwerk<br />

im Rahmen rekonstruktiver Maßnahmen<br />

im Mitt- und Vorfußbereich gegeben.<br />

In der Handhabung war lediglich<br />

zu bemängeln, dass die gewindetragenden<br />

Biegestäbe zu klein und<br />

damit zu unhandlich sind. Die reine<br />

Schraubenosteosynthese im Fußbereich<br />

hat nicht an Bedeutung verloren,<br />

in Problemfällen kann sie jedoch<br />

durch die Möglichkeiten der neuen<br />

X-Platte ergänzt oder ersetzt werden.<br />

Fazit<br />

Die X-Platte stellt eine Innovation in<br />

der operativen Technik der rekonstruktiven<br />

Fußchirurgie dar. Sie besticht<br />

durch ihre hohe primär erzielbare<br />

Stabilität der Osteosynthese und<br />

durch ihre Multifunktionalität bei einem<br />

zwischenzeitlich breit gefächerten<br />

Indikationsspektrum.<br />

Prof. Dr. Hans Zwipp<br />

Direktor der Klinik und Poliklinik<br />

für Unfall- und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Universitätsklinikum<br />

Carl Gustav Carus<br />

Fetscherstraße 74<br />

01307 Dresden<br />

Tel.: 0351-458 3777<br />

E-Mail: uwc@uniklinikum-dresden.de<br />

Managementwissen auf hohem Niveau<br />

Erster ZEF TM -Kurs in Bochum erfolgreich gestartet<br />

Qualifizierung durch Expertenwissen:<br />

Mit 27 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

startete Anfang Februar in der<br />

Clinical House Academy der erste<br />

ZEF TM -Kurs, ein Qualifizierungsprogramm<br />

mit Zertifikat zur unterstützenden Erlangung<br />

der Facharztzulassung für Unfallchirurgen<br />

und Orthopäden. Obwohl<br />

sich das Kursangebot ausschließlich an<br />

Assistenzärzte richtete, die sich auf<br />

ihre Facharztzulassung vorbereiten wollten,<br />

waren unter den Teilnehmern ein<br />

stellvertretender Chefarzt, ein Privatdozent<br />

und verschiedene Fachärzte.<br />

Bei dem ZEF TM -Schulungsangebot handelte<br />

es sich um eine Kooperation<br />

von Clinical House mit der Fachhochschule<br />

Bochum. Die wissenschaftliche<br />

Leitung des Kurses lag in<br />

den Händen von Prof. Dr. Margit<br />

Geiger, Profes<strong>so</strong>rin für Betriebswirtschaftslehre<br />

und Per<strong>so</strong>nalmanagement<br />

am Fachbereich Wirtschaft der<br />

Fachhochschule Bochum: „Neue gesetzliche<br />

Bestimmungen erfordern<br />

bei der Zulassung zur Facharztprüfung<br />

den Nachweis von Managementwissen<br />

aus verschiedenen Bereichen.<br />

Wir haben ein Kursprogramm<br />

zusammengestellt, das den Vorgaben<br />

der Ärztekammern entspricht<br />

und die jungen Mediziner auf hohem<br />

Niveau schult.“<br />

Konzipierte die neuen ZEF TM -Kurse:<br />

Prof. Dr. Margit Geiger, Fachhochschule Bochum<br />

Transparente Zusammenhänge<br />

Drei Tage lang wurden die Kursteilnehmer<br />

in Bochum durch Experten<br />

aus den Bereichen Ökonomie,<br />

Recht, Medizinethik, Qualitätsmanagement,<br />

Kommunikation, Per<strong>so</strong>nal<br />

und Gesundheitsmanagement sehr<br />

praxisbezogen geschult. Großen Anklang<br />

fand das Kursmodul Qualitätsmanagement<br />

und die Präsentation<br />

von Horst Defren, dem Geschäftsführer<br />

der Kliniken Essen-Mitte. Er<br />

stellte die betriebswirtschaftlichen<br />

Zusammenhänge in einem Krankenhaus<br />

sehr transparent dar. Rechtliche<br />

Problemstellungen in Bezug auf ärztliche<br />

Haftung stellte anhand von Fallbeispielen<br />

die auf Medizinrecht spezialisierte<br />

Rechtsanwältin Karin Gräfin<br />

von Strachwitz aus München dar.<br />

Sie machte deutlich, <strong>wie</strong> wichtig<br />

Kenntnisse in Führung und Management<br />

für den modernen Arzt sind:<br />

„Dieses Wissen ist heutzutage unumgänglich<br />

für den einzelnen Arzt,<br />

und nicht nur wegen der Erlangung<br />

des Facharztes. Der tägliche Job erfordert<br />

mittlerweile sehr viel mehr<br />

Kenntnisse <strong>als</strong> nur aus medizinischer<br />

Sicht ein ,guter’ Arzt zu sein.<br />

Fehlende Kenntnisse können zum Drama<br />

führen. Der Arztberuf ist nicht<br />

mehr nur der Beruf des ,Heilers’,<br />

<strong>so</strong>ndern leider auch der des Organisators<br />

und Verwalters.“<br />

Kurs endet mit Prüfung<br />

Der Kurs endete mit einer abschließenden<br />

Prüfung, die alle Teilnehmer<br />

bestanden. Mit Hilfe des <strong>so</strong> erworbenen<br />

Zertifikats können sich die<br />

angehenden Fachärzte bei den jeweils<br />

zuständigen Ärztekammern<br />

zur Facharztzulassung anmelden.<br />

Jens Südmeier<br />

Der nächste ZEF-Kurs in Bochum<br />

ist bereits terminiert. Er findet am 26.,<br />

27. und 28. Oktober 2006 in der<br />

CLINICAL HOUSE ACADEMY statt. Informationen<br />

und Anmeldungen unter:<br />

www.clinical-house.de


CLINICAL VOICE 01/2006 13<br />

Die Entwicklung der winkelstabilen X-Platte<br />

<strong>Das</strong> Problem – Die Idee – Kluge Köpfe – Die Lösung<br />

Im September 2001 kam Chefarzt<br />

Dr. Werner Pauli, Spital Region<br />

Oberaargau SRO, mit einer Idee<br />

auf Synthes zu. Es <strong>so</strong>llte ein Implantat<br />

entwickelt werden, welches<br />

den Fußchirurgen hilft, die proximalen<br />

Osteotomien des ersten Metatarsale<br />

zur Korrektur der Hallux valgus-Fehlstellung<br />

stabiler zu fixieren, <strong>als</strong> die bis<br />

dahin standardmäßig verwendeten<br />

Schrauben.<br />

Am Anfang einer jeden Entwicklung<br />

steht natürlich der Patient. An was<br />

leidet der Patient, was sind die Begleiterscheinungen<br />

und welche Probleme<br />

ergeben sich aus bestehenden<br />

Behandlungsmethoden?<br />

Druckbelastung vergleichbar<br />

mit Kieferknochen<br />

Auf den Mittelfußknochen der Großzehe<br />

wirken enorm hohe Kräfte<br />

(1019 N entsprechen 103.8 kg bei einem<br />

Patienten mit 79 kg Körpergewicht).<br />

Durch einen relativ <strong>lange</strong>n<br />

Hebel vom Krafteinleitungspunkt<br />

(Großzehengrundgelenk) zur Sägelinie<br />

und die geringe Querschnittsfläche<br />

entsteht ein Druck, <strong>wie</strong> er <strong>so</strong>nst<br />

nur von der Vollbelastung des Kieferknochens<br />

bekannt ist.<br />

Höchste Stabilität verhilft zu<br />

frühest<strong>möglich</strong>er Belastbarkeit<br />

Ziel war es, eine höchst<strong>möglich</strong>e<br />

Stabilität zu erreichen, um dem Patienten<br />

zu einer frühest<strong>möglich</strong>en Belastbarkeit<br />

zu verhelfen. Die X-Platte<br />

wurde nach neuesten mechanischen,<br />

biomechanischen und technologischen<br />

Erkenntnissen entwickelt.<br />

Hierbei wurde auch das von Synthes<br />

entwickelte, weltweit patentierte<br />

„Locked Internal Fixator (LIF)“-Prinzip<br />

voll implementiert. Es handelt<br />

sich dabei um eine rigide Verbindung<br />

der Schraube in der Platte.<br />

Als Quantensprung in der<br />

Osteosynthese weltweit anerkannt<br />

<strong>Das</strong> System greift praktisch beide<br />

Knochenteile fest, ohne dass die<br />

Platte über die Schraube an den<br />

Knochen gepresst werden muss.<br />

Diese Technik ist bezüglich Stabilität<br />

und Technologie <strong>als</strong> Quantensprung<br />

in der Osteosynthese weltweit anerkannt.<br />

Dies beweisen auch die mechanischen<br />

Vergleichstests, die zum<br />

Abschluss der Entwicklung gemacht<br />

wurden. Wie dem Diagramm zu entnehmen<br />

ist, liegt die Stabilität der<br />

mit der X- Platte ver<strong>so</strong>rgten Osteotomie<br />

um 68% höher <strong>als</strong> die der standardver<strong>so</strong>rgten<br />

Osteotomie und um<br />

36% höher <strong>als</strong> die der bisher am stabilsten<br />

anerkannten Scarf Osteotomie.<br />

Interaktion des Materi<strong>als</strong><br />

mit dem menschlichen Körper<br />

Wie bei jeder Entwicklung eines<br />

neuen Implantates war es auch hier<br />

Bedingung, bei ausreichender Stabilität<br />

die Invasivität, das heißt, die<br />

Größe des Implantates bezogen auf<br />

Fläche, Volumen <strong>so</strong><strong>wie</strong> auch die<br />

Größe des Zuganges <strong>so</strong> gering <strong>wie</strong><br />

<strong>möglich</strong> zu halten. Es <strong>so</strong>llte al<strong>so</strong> sichergestellt<br />

werden, dass das in den<br />

Körper gebrachte Material nur <strong>so</strong>viel<br />

mit dem menschlichen Körper interagiert,<br />

<strong>wie</strong> es für die hohe Stabilität<br />

nötig ist.<br />

Funktionsprinzip beim Brückenbau<br />

seit Jahrtausenden bewährt<br />

So war die zweite Anforderung, das<br />

kleinst<strong>möglich</strong>e Implantat bei<br />

höchst<strong>möglich</strong>er Stabilität zu entwickeln.<br />

Um dies zu erreichen, setzte<br />

Synthes bei der Festlegung des<br />

Designs auf computergestützte<br />

Formgebung. Auf diese Art und<br />

Belastungen am Fuß während der Abstoßphase eines Gangzyklus<br />

Ergebnisse der biomechanischen Tests<br />

Mechanisches Grundschema, dem die X-Platte folgt<br />

Drei verschiedene Größen der X-Platte<br />

Weise wird sichergestellt, dass keinerlei<br />

überflüssiges Material verwendet<br />

wird, welches nicht der Stabilität<br />

dient. <strong>Das</strong> Funktionsprinzip,<br />

dem Synthes bei der Konstruktion<br />

der X- Platte gefolgt ist, hat sich im<br />

Brücken-, Säulen- und Kirchenbau<br />

schon seit Jahrtausenden und in der<br />

endgültigen Anwendung der Platte<br />

im Fuß bewährt. Es folgt dem Prinzip<br />

der idealen Spannungsverteilung.<br />

Optimierung der Plattenoberfläche<br />

verstärkt Verankerungspunkte<br />

Ebenfalls wurde eine Optimierung<br />

an der Plattenoberfläche vorgenommen,<br />

<strong>so</strong> dass die Platte an den Schraubenverankerungspunkten<br />

dicker ist.<br />

Dies ist notwendig, da die Platte an<br />

diesen Punkten vom Chirurgen angebogen<br />

wird.<br />

Je größer die Fehlstellung,<br />

desto stärker der Implantatwinkel<br />

Kein Patient ist <strong>wie</strong> der andere. Dies<br />

gilt zum einen für die Anatomie. Wäre<br />

dies nicht <strong>so</strong>, gäbe es nicht zahlreiche<br />

verschiedene Schuhgrößen.<br />

Zum anderen gilt dies natürlich auch<br />

für das Krankheitsbild – in diesem Falle<br />

den Schweregrad der Fehlstellung.<br />

Kurz: Je größer die Fehlstellung,<br />

desto stärker muss korrigiert<br />

werden, desto „abgewinkelter“ muss<br />

das Implantat sein. Der maßgeschneiderten<br />

Ver<strong>so</strong>rgung des einzelnen<br />

Patienten darf das Implantat<br />

nicht im Wege stehen, <strong>so</strong>ndern muss<br />

diese noch unterstützen.<br />

Jede Deformität ohne<br />

Kompromiss ideal korrigieren<br />

Es gibt Implantate, die vorgebogen<br />

geliefert werden. Dies ist sicherlich<br />

einfacher für den Chirurgen, jedoch<br />

sind diese Implantate in den meisten<br />

Fällen nicht passend. Sie stellen einen<br />

großen Kompromiss und daher<br />

eine nicht ideale Ver<strong>so</strong>rgung des Patienten<br />

dar. Synthes setzt daher auf<br />

die Flexibilität des Chirurgen, die<br />

Platte entsprechend der vorzunehmenden<br />

Korrektur während der<br />

Operation anbiegen zu können und<br />

<strong>so</strong>mit wirklich jede Deformität ohne<br />

Kompromiss ideal korrigieren zu<br />

können.<br />

Seit 50 Jahren fundiertes Know-how<br />

in der Implantattechnologie<br />

Die Firma Synthes ist seit nunmehr<br />

über 50 Jahren in der Implantattechnologie<br />

tätig. Der Grundstein wurde<br />

gelegt von den Firmen Mathys, welche<br />

ihren Ursprung in der Herstellung<br />

rostfreier Schrauben für die<br />

Chemie und Lebensmittelindustrie<br />

hat, <strong>so</strong><strong>wie</strong> Straumann, welche sich<br />

mit der Erforschung von alten und<br />

neuen Materialien beschäftigte, bevor<br />

es sich ebenfalls auf die Entwicklung<br />

und Fertigung von Dental- (Straumann<br />

Dental), Orthopädie- und Osteosyntheseimplantaten<br />

(Stratec Medical)<br />

spezialisierte. Kaum eine Firma<br />

hat al<strong>so</strong> ein <strong>so</strong>lch fundiertes Knowhow<br />

in Sachen medizinischer Materialien<br />

vorzuweisen, was sich auch<br />

bei der erfolgreichen Entwicklung<br />

der X-Platte niedergeschlagen hat.<br />

Florian Beutter<br />

Synthes Bettlach<br />

Muracherstraße 3<br />

CH 2544 Bettlach<br />

Tel.: +41-32-7207752<br />

E-Mail: beutter.florian@synthes.com


14 CLINICAL VOICE 01/2006<br />

Perfekter Schnitt durch neuen Oszillierenden Sägeaufsatz<br />

Colibri: Kannulierte halbmondförmige Sägeblätter für Crescentic Technik<br />

Der Oszillierende Sägeaufsatz<br />

II ist die neueste Ergänzung<br />

des Colibri Systems und<br />

wird hauptsächlich für die<br />

<strong>so</strong> genannte Crescentic Technik mit<br />

kannulierten halbmondförmigen Sägeblättern<br />

eingesetzt.<br />

Der geführte Oszillierende Sägeaufsatz<br />

II ist eine innovative Lösung für<br />

die Korrektur von Hallux valgus Deformitäten.<br />

Der Aufsatz lässt dabei<br />

ein halbmondförmiges Sägeblatt 15°<br />

auf der Rotationsachse oszillieren<br />

und er<strong>möglich</strong>t dadurch eine halbmondförmige<br />

Osteotomie an der<br />

Basis des ersten Metatarsale. Die Innovation<br />

hierbei ist, dass das Ansetzen<br />

des Sägeblattes mit dem Oszillierenden<br />

Sägeaufsatz II be<strong>so</strong>nders<br />

einfach ist, weil die patentierte<br />

Durchbohrung die Nutzung eines<br />

Kirschnerdrahtes zur Führung der<br />

Maschine erlaubt. Auch während<br />

des Schnittes ist das Sägeblatt perfekt<br />

geführt und macht die Crescentic<br />

Technik dadurch unkompliziert<br />

und sicher.<br />

Viele Vorteile vereint<br />

Der neue Sägeaufsatz II mit den kannulierten<br />

halbmondförmigen Sägeblättern<br />

bietet viele Vorteile:<br />

- Hohe Führungsstabilität<br />

- Minimaler Knochenverlust<br />

- Glatte Knochenflächen<br />

- Keine Probeschnitte<br />

Weitere Optionen in anderen Bereichen<br />

Der Aufsatz kann aber auch für Arthrodesen<br />

und in Verbindung mit<br />

den bald verfügbaren 105° gewinkelten<br />

Sägeblättern mit verlängertem Schaft,<br />

im Schulterbereich und Maxillofazialbereich<br />

ideal eingesetzt werden.<br />

OP-Technik für Crescentic Technik<br />

Nach der Eröffnung des Zugangs zur<br />

Metatarsale I-Basis wird ein 1.6mm<br />

Kirschnerdraht in die Sagitalebene,<br />

welche durch die Längsachse des ersten<br />

Metatarsale verläuft, in einem<br />

Winkel von 120° eingebracht. Der<br />

Abstand der Osteotomie zum MTC<br />

<strong>Gelenk</strong> <strong>so</strong>ll 1cm betragen. Die Colibri<br />

Antriebsmaschine wird mit dem<br />

Geführtes Sägen über einen Kirschnerdraht<br />

Positionierung des Kirschnerdrahtes<br />

Ver<strong>so</strong>rgung mit X-Platte<br />

Oszillierenden Sägeaufsatz II über<br />

den Kirschnerdraht geführt. Die Osteotomie<br />

kann nun mit wenig Druck<br />

und ruhig gehaltener Maschine erstaunlich<br />

einfach ausgeführt werden,<br />

da die Sägeblätter auf die verschiedenen<br />

Breiten der Knochen<br />

abgestimmt sind. Die Korrektur des<br />

Intermetatarsalwinkels erfolgt mit<br />

Hilfe von zwei Knochenfasszangen<br />

oder zwei Kirschnerdrähten durch<br />

Drücken des proximalen Fragments<br />

nach medial und des distalen Fragments<br />

nach lateral. Eine Elevation<br />

des distalen Fragments des Metatarsale<br />

ist dabei zu vermeiden. Ein weiterer<br />

Kirschnerdraht dient zur vorübergehenden<br />

Fixierung. Zur definitiven<br />

Fixierung bietet Synthes mit<br />

der neuen X-Platte eine Lösung mit<br />

hervorragender Stabilität.<br />

Oszillierender Sägeaufsatz<br />

Der neu entwickelte Colibri Aufsatz<br />

ist sehr einfach in der Handhabung.<br />

<strong>Das</strong> Kuppeln der Sägeblätter erfolgt<br />

– ohne Werkzeug – einfach durch<br />

Zurückziehen der Kupplungshülse.<br />

Die Mechanik wurde <strong>so</strong> ausgelegt,<br />

dass der Oszillierende Sägeaufsatz II<br />

mit dem Standard 12V Akku, dem<br />

14.4V Akku <strong>wie</strong> auch mit dem ebenfalls<br />

neu erhältlichen Colibri-Adapter<br />

für Electric Pen Drive Kon<strong>so</strong>len<br />

betrieben werden kann.<br />

Vier verschiedene Dimensionen<br />

Synthes bietet für die optimale Abdeckung<br />

der Bedürfnisse Sägeblätter<br />

für den Oszillierenden Sägeaufsatz<br />

II in vier verschiedenen Dimensionen<br />

an. Bald werden außerdem<br />

spezielle 105° gewinkelte Sägeblätter<br />

mit speziell verlängertem Schaft<br />

erhältlich sein, welche ebenfalls mit<br />

diesem Aufsatz angewendet werden<br />

können. Hauptanwendungsgebiete<br />

sind intra-orales Sägen im CMF Bereich<br />

und Schulteroperationen.<br />

Marco Vinanti<br />

Synthes GmbH<br />

Eimattstrasse 3<br />

CH-4436 Oberdorf<br />

Tel.: +41-61-9656672<br />

E-Mail: vinanti.marco@synthes.com<br />

Kleinere Köpfe – Robuste Instrumente – Schnelle Verriegelung<br />

Modulares Stabsystem Pangea TM bietet Allround-Funktionalität – Weltweite<br />

Markteinführung im März 2006 - CE-Zertifizierung und FDA-Approval parallel erreicht<br />

Zum ersten Mal in der Synthes<br />

Spine Geschichte wurde für<br />

ein System gleichzeitig die CE<br />

Zertifizierung und FDA Approval<br />

erreicht. Pangea TM befindet sich<br />

zur Zeit in der MPE (Market Preference<br />

Evaluation) Phase, einer Vorstufe<br />

zur Erteilung der offiziellen AO<br />

TK Zulassung.<br />

Pangea TM ist ein vormontiertes Top-loading<br />

Pedikelschraubensystem für die<br />

posteriore Stabilisation der thorakolumbalen<br />

Wirbelsäule im Bereich T1<br />

bis S2. Indikationsstellungen für den<br />

Einsatz des Pangea Systems sind im<br />

Laufe des Alterungsprozesses auftretende<br />

degenerative Bandscheibenerkrankungen<br />

und Behandlungen<br />

von degenerativen Erkrankungen <strong>wie</strong><br />

z.B. Spondylolisthesen, Stenosen<br />

und Pseudarthrosen der Wirbelsäule<br />

<strong>so</strong><strong>wie</strong> Tumoren und Frakturen, welche<br />

eine Stabilisierung erfordern.<br />

<strong>Das</strong> Implantat passt sich an alle anatomischen<br />

Gegebenheiten an.<br />

<strong>Das</strong> modulare Stabsystem Pangea TM<br />

Neuer schneller<br />

Verriegelungsmechanismus<br />

Die Systemkomponenten von Pangea<br />

TM zeichnen sich unter anderem<br />

durch eine kleinere Schraubenkopfgröße,<br />

ein robustes Instrumentarium<br />

und einen neuen schnell anwendbaren<br />

Verriegelungsmechanismus mittels<br />

Vierteldrehung der Verschlusskappen<br />

des Pedikelschrauben-Stab-<br />

Konstruktes aus. Der vormontierte<br />

polyaxiale Pangea TM Schraubenkopf (erhältliche<br />

Schraubentypen: 4 - 9 mm)<br />

er<strong>möglich</strong>t Abwinkelungen von 25 O<br />

und verfügt über das bekannte Dual<br />

Core Gewindedesign, welches eine beschleunigte<br />

Einbringung durch das doppelgängige<br />

Gewinde er<strong>möglich</strong>t und eine<br />

hohe Ausreißfestigkeit aufweist.<br />

Mobil bis zur<br />

endgültigen Verriegelung<br />

Der Stab, der in den Schraubenkopf<br />

gedrückt wird, schnappt für den Anwender<br />

spürbar ein und er<strong>möglich</strong>t<br />

<strong>so</strong>mit temporären Halt während der<br />

Kleinere Schraubenkopfgröße bei Pangea TM<br />

Montage. Nach der Einbringung der<br />

Kappe und einer Vierteldrehung kann<br />

der Stab frei im Kopf gleiten und der<br />

Kopf behält bis zur endgültigen Verriegelung<br />

seine polyaxiale Mobilität. Die<br />

weltweite Markteinführung des Implantats<br />

ist für März 2006 vorgesehen.<br />

Manuel Schaer<br />

Synthes GmbH<br />

Eimattstraße 3<br />

CH 4436 Oberdorf<br />

Tel.: +41-61-9656449<br />

E-Mail: schaer.manuel@synthes.com


CLINICAL VOICE 01/2006 15<br />

Anteriore Platte überzeugt durch einfache Anwendung<br />

VECTRA TM -System erlaubt erstm<strong>als</strong> die Kombination von Schrauben mit fixem und<br />

variablem Winkel – Ab Frühjahr 2006 verfügbar<br />

Synthes startet das Jahr 2006 mit<br />

einer Anzahl interessanter neuer<br />

Produkte inklusive einer neuen<br />

anterioren Platte für die H<strong>als</strong>wirbelsäule.<br />

<strong>Das</strong> VECTRA TM Plattensystem<br />

ist die erste anteriore HWS-<br />

Platte von Synthes, die <strong>so</strong>wohl Schrauben<br />

mit fixem <strong>als</strong> auch variablem<br />

Winkel oder die Kombination beider<br />

Typen im selben Konstrukt zulässt.<br />

<strong>Das</strong> VECTRA TM Plattensystem ist ein<br />

anteriores Fixationssystem für die<br />

H<strong>als</strong>wirbelsäule im Bereich von C2<br />

bis C7, das für verschiedene Indikationen<br />

eingesetzt werden kann. Darunter<br />

fallen degenerative Bandscheibenerkrankungen,<br />

spinale Stenosen,<br />

Tumore, Pseudoarthrosen und Deformitäten.<br />

<strong>Das</strong> VECTRA TM Plattensystem<br />

zeichnet sich durch nachfolgende<br />

Punkte aus:<br />

Einfach in der Anwendung<br />

- Ein-Schritt-Schraubenverriegelungsverfahren<br />

mit einer positiven<br />

Rückmeldung<br />

- Einfach zu handhabende<br />

Instrumente<br />

- Ein Fenster zur Visualisierung der<br />

Endplatte und des Zwischenraums<br />

- Vorgeformte lordotische Platte<br />

Vielseitigkeit<br />

- Platte ist in 39 verschiedenen<br />

Längen verfügbar in 1, 2, 3 und<br />

4 Level Konstrukten<br />

- Schrauben mit fixem und auch<br />

variablem Winkel, die sich auch<br />

kombinieren lassen<br />

- Der Winkelbereich Kranial-Kaudal<br />

für die variable Winkelschraube<br />

ist 28°<br />

- Die Platte kann gebogen werden<br />

- Niedriges Profil und schmale Breite<br />

<strong>Das</strong> Platten-Schrauben-Fixationssystem VECTRA TM<br />

Semi-constrainte Plattenoption<br />

VECTRA TM wurde entwickelt, um bei<br />

den anterioren zervikalen Plattensystemen<br />

den Operateuren eine semiconstrainte<br />

Option anbieten zu können.<br />

In Fällen, in denen das Zwischenwirbelimplantat<br />

zu klein ist, oder bei<br />

Absenkungen, welche während der<br />

Implantatre<strong>so</strong>rption auftreten, er<strong>möglich</strong>en<br />

semi-constrainte Platten eine<br />

geringfügige Höhenanpassung, wodurch<br />

das Zwischenwirbelimplantat<br />

weiterhin komprimiert wird. Somit<br />

sind die Voraussetzungen für eine<br />

erfolgreiche Knochenfusion weiterhin<br />

vorhanden. Obwohl klinische<br />

Studien und Expertenmeinungen<br />

nicht auf eine einzige Platten-Philo<strong>so</strong>phie<br />

zustreben, sind semi-constrainte<br />

Platten sehr gut von den Anwendern<br />

angenommen worden.<br />

Weltweit werden zur Zeit mehr <strong>als</strong><br />

die Hälfte aller Implantationen mit<br />

diesen Platten durchgeführt.<br />

Bestimmte Faktoren spielen eine Rolle<br />

Bei der Beantwortung der Frage, welcher<br />

Plattentyp klinisch am wirksamsten<br />

ist, teilen sich die Meinungen,<br />

da bei der Operation bestimmte Faktoren<br />

eine Rolle spielen, die unter<br />

Umständen eine optimale Kraftverteilung<br />

zwischen Platte und Zwischenwirbelimplantat<br />

sch<strong>wie</strong>rig oder<br />

<strong>so</strong>gar un<strong>möglich</strong> machen. Einige<br />

dieser Faktoren, welche die optimale<br />

Kraftverteilung beeinflussen, sind die<br />

Knochenqualität des Patienten, die<br />

Endplattendicke nach der Präparation,<br />

die Geometrie des Zwischenwirbelimplantates<br />

und dessen Dichte,<br />

die intraoperative Vorlast und die<br />

postoperative Beanspruchung während<br />

der Heilung.<br />

VECTRA TM bietet Lösung<br />

Die Herausforderung für den Chirurgen<br />

ist die richtige Anbringung<br />

der Platte, damit das Zwischenwirbelimplantat<br />

eine gewisse Kompression<br />

erfährt, welche die Knochenfusion<br />

induziert. Gleichzeitig <strong>so</strong>llte die Platte<br />

extreme Belastungen auf das<br />

Zwischenwirbelimplantat verhindern,<br />

um ein Einbrechen durch die Endplatten<br />

zu vermeiden. <strong>Das</strong> VECTRA TM<br />

System mit den beweglichen Schrauben<br />

und der rigiden Platte bietet die<br />

Lösung für diese Problematik. Diese<br />

innovative Platte ist ab Anfang 2006<br />

verfügbar.<br />

David Koch<br />

Synthes GmbH<br />

Eimattstraße 3<br />

CH 4436 Oberdorf<br />

Tel.: +41-61-9656725<br />

E-Mail: koch.david@synthes.com<br />

Optimale Schädel-Rekonstruktion durch CT-gestützte Implantatanfertigung<br />

Patient Specific Implant überzeugt durch verbesserte Passgenauigkeit, kürzere OP-Dauer und erstklassige ästhetische Ergebnisse<br />

PSI ist ein patientenspezifisches Implantat<br />

mit hervorragenden Eigenschaften<br />

zur Rekonstruktion von<br />

Defekten des cranialen/craniofazialen<br />

Skeletts. Verbesserte Passgenauigkeit,<br />

eine verkürzte Operationszeit und ein<br />

erstklassiges ästhetisches Ergebnis sind<br />

die eindeutigen Vorteile für Operateur<br />

und Patient.<br />

Die Rekonstruktion großer cranialer<br />

Defekte ist für jeden Operateur eine<br />

Herausforderung in der <strong>wie</strong>derherstellenden<br />

Chirurgie. Aufgrund der<br />

Größe der Defekte ist es nicht in allen<br />

Fällen <strong>möglich</strong>, verlorengegangene<br />

Knochenstrukturen durch Knochenzemente<br />

zu ersetzen. Eine innovative<br />

Lösung bietet hier das PSI,<br />

ein Implantat das anhand von CT-Daten<br />

mit modernster Technik individuell<br />

für den Patienten hergestellt<br />

wird. Die CT-Daten werden mit einer<br />

validierten Software konvertiert und<br />

bearbeitet, damit ein anatomisch<br />

korrektes Schädel- und Implantatmodell<br />

gefertigt werden kann.<br />

Wahl zwischen zwei Methoden<br />

Bevor das Implantat hergestellt wird,<br />

kann der Operateur zwischen zwei<br />

Methoden wählen, <strong>wie</strong> er die Prüfung<br />

des Synthes Implantatdesigns<br />

vornehmen möchte. Bei der ersten<br />

Variante werden ihm das Schädel<strong>so</strong><strong>wie</strong><br />

Implantatmodell zugeschickt,<br />

damit er sie prüfen, korrigieren und/<br />

oder annehmen kann. Bei der zweiten<br />

Möglichkeit werden dem Operateur<br />

zur Überprüfung Computerbilder<br />

des Defekts, des Implantats und<br />

des in den Defekt eingepassten Implantats<br />

elektronisch übermittelt.<br />

<strong>Das</strong> Implantat fertig für den Einsatz<br />

<strong>Das</strong> PSI wird für jeden Patienten individuell hergestellt<br />

Biokompatible Materialien<br />

Für die Herstellung des Implantats<br />

kann sich der Operateur zwischen<br />

den beiden biokompatiblen Materialien<br />

PEEK Optima-LT TM (Polyetheretherketon)<br />

und Reintitan entscheiden. Sobald<br />

das abschließende Implantatdesign<br />

feststeht, wird das patientenspezifische<br />

Implantat gefertigt. <strong>Das</strong> PSI<br />

bietet gegenüber herkömmlichen Rekonstruktionsmethoden<br />

eine wesentlich<br />

bessere anatomische Passung.<br />

Neben der kürzeren Operationszeit<br />

sind die hervorragenden ästhetischen<br />

Ergebnisse ein Gewinn für<br />

Operateur und Patient.<br />

Jochen Transier<br />

Clinical House GmbH<br />

Am Bergbaumuseum 31<br />

44791 Bochum<br />

Tel. 0234-9010-184<br />

E-Mail: jochen.transier@clinical-house.de


Weiterbildung 2006<br />

Trauma für Ärzte<br />

08.05.-10.05.2006, Bochum<br />

AO-Kurs Trauma II<br />

Prof. Dr. Klaus Rehm, Köln<br />

Prof. Dr. Honke Georg Hermichen, Neuss<br />

19.05.2006, Wiesbaden<br />

AO-Seminar<br />

Prof. Dr. Klaus Wenda, Wiesbaden<br />

16.06.2006, Mainz<br />

AO-Symposium<br />

Prof. Dr. Pol M. Rommens, Mainz<br />

05.07.-07.07.2006, Tübingen<br />

27. AO-Seminar<br />

Prof. Dr. Kuno Weise, Tübingen<br />

Prof. Dr. Lothar Kinzl, Ulm<br />

Prof. Dr. Wolf Mutschler, München<br />

Prof. Dr. Norbert Südkamp, Freiburg<br />

04.09.-06.09.2006, Halle<br />

AO-Kurs Trauma I<br />

Prof. Dr. Gunther Hofmann, Halle<br />

Dr. Wolfgang Wawro, Halle<br />

AO Veranstaltungen 2006<br />

06.09.-09.09.2006, Bremen<br />

3. AO-Kurs Kindertraumatologie<br />

Prof. Dr. Michael Paul Hahn, Bremen<br />

Prof. Dr. Ingo Marzi, Frankfurt<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schlickewei, Freiburg<br />

07.09.-08.09.2006, Koblenz<br />

AO-Seminar<br />

Prof. Dr. Friedrich Baumgaertel, Koblenz<br />

13.09.-15.09.2006, Homburg<br />

5. Homburger Beckenkurs, Teil 1<br />

Prof. Dr. Tim Pohlemann, Homburg<br />

17.09.-20.09.2006, Oberdorf<br />

AO International Hand + Wrist Course<br />

Dr. Klaus Lowka, Freiburg<br />

Dr. Renato Fricker, Basel, Schweiz<br />

Dr. Regula Steiger, Liestal, Schweiz<br />

21.09.-23.09.2006, Hamburg<br />

AO-Handkurs Trauma II<br />

Prof. Dr. Johannes M. Rueger, Hamburg<br />

10.10.-13.10.2006, Dresden<br />

AO-Fußkurs<br />

Prof. Dr. Hans Zwipp, Dresden<br />

27.10.-28.10.2006, Hamburg<br />

4. Norddeutsches AO-Seminar<br />

Prof. Dr. Johannes M. Rueger, Hamburg<br />

Prof. Dr. Thomas Mittlmeier, Rostock<br />

02.11.-04.11.2006, Bochum<br />

AO-Kurs Trauma I<br />

Prof. Dr. Dieter Nast-Kolb, Essen<br />

Priv.-Doz. Dr. Horst-Rainer Kortmann, Duisburg<br />

10.11.-11.11.2006, Leipzig<br />

AO-Seminar<br />

Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />

Prof. Dr. Gunter Hofmann, Halle<br />

Prof. Dr. Hans Zwipp, Dresden<br />

Wirbelsäule für Ärzte<br />

06.04.-08.04.2006, Berlin<br />

AOSpine Wirbelsäulenseminar<br />

„Bewährtes und Innovatives<br />

in der Wirbelsäulenchirurgie“<br />

(Organisation durch AOSpine International)<br />

02.11.-04.11.2006, Murnau<br />

AO-Kurs Wirbelsäule<br />

Prof. Dr. Volker Bühren, Murnau<br />

Weitere Informationen zu den AO-Kursen<br />

und AO-Seminaren <strong>erhalten</strong> Sie bei:<br />

AO-Kurssekretariat Bochum<br />

Tel. +49 234 9010-179/-226<br />

www.clinical-house.de<br />

AO-Kurssekretariat Umkirch<br />

Tel. +49 7665 503-150/-344/-160<br />

www.synthes.com<br />

Maxillofazial für Ärzte<br />

17.05.-19.05.2006, Wien<br />

AO-CMF Basiskurs für Ärzte<br />

Univ.-Prof. Dr. Rolf Ewers, Wien<br />

21.09.-24.09.2006, Aachen<br />

AO-MKG-Kurs<br />

Prof. Dr. Dr. Dieter Riediger<br />

OP-Per<strong>so</strong>nal<br />

03.04.-04.04.2006, Oberdorf<br />

Cours AO pour le per<strong>so</strong>nnel<br />

de salle d`opération, ISO et TSO<br />

05.04.-06.04.2006, Oberdorf<br />

AO-Kurs für OP- und TOA-Schulen<br />

23.04.-28.04.2006, Tübingen<br />

109./110. AO-Kurs für OP-Per<strong>so</strong>nal<br />

Prof. Dr. Kuno Weise<br />

Prof. Dr. Dankward Höntzsch,Tübingen<br />

29.05.-30.05.2006, Bremen<br />

AO-Kurs für OP-Per<strong>so</strong>nal<br />

Prof. Dr. Michael Paul Hahn, Bremen<br />

22.06.-23.06.2006, Rosenheim<br />

AO-Seminar für Leitendes<br />

OP-Per<strong>so</strong>nal<br />

Prof. Dr. Gerd Regel, Rosenheim<br />

02.11.-04.11.2006, Murnau<br />

AO-Kurs Wirbelsäule für OP-Per<strong>so</strong>nal<br />

Prof. Dr. Volker Bühren, Murnau<br />

02.11.-04.11.2006, Bochum<br />

AO-Kurs für OP-Per<strong>so</strong>nal<br />

Prof. Dr. Dieter Nast-Kolb, Essen<br />

Priv.-Doz. Dr. Horst-Rainer Kortmann, Duisburg<br />

13.11.-14.11.2006, Oberdorf<br />

AO-Spezialkurs für OP-Per<strong>so</strong>nal<br />

13.11.-15.11.2006, Göttingen<br />

AO-Kurs für OP-Per<strong>so</strong>nal<br />

Prof. Dr. Klaus-Michael Stürmer, Göttingen<br />

15.11.-16.11.2006, Oberdorf<br />

AO-Kurs für OP- und TOA-Schulen<br />

Veterinär für Ärzte<br />

30.03.-1.04.2006, Salzburg<br />

AO-Veterinär Fortgeschrittenenkurs<br />

Diplomate ECVS,<br />

Dr. Günter Schwarz, Hollabrunn<br />

29.04.-30.04.2006, Wien<br />

AO-Veterinär-Workshop für<br />

Studenten und Doktoranden<br />

Univ.-Prof. Dr. Norbert Kopf, Wien<br />

AO International<br />

Davos Platz, Schweiz<br />

Tel. +41 81 4142-710/-720<br />

www.ao-deutschland.de<br />

www.aofoundation.org<br />

KURSINFORMATION<br />

WIRBELSÄULENCHIRURGIE<br />

Prodisc ® -Seminare -<br />

Termine 2006<br />

In fünf Schritten zur<br />

erfolgreichen Implantation -<br />

Optionales On-Site-Training<br />

Berlin/Potsdam<br />

Dorint Novotel<br />

Berlin-Potsdam Sans<strong>so</strong>uci<br />

02./03.05.2006<br />

06./07.06.2006<br />

08./09.08.2006<br />

19./20.09.2006<br />

03./04.10.2006<br />

28./29.11.2006<br />

Bochum<br />

Veranstaltungszentrum der<br />

CLINICAL HOUSE GmbH<br />

11./12.04.2006<br />

23./24.05.2006<br />

18./19.07.2006<br />

29./30.08.2006<br />

24./25.10.2006<br />

19./20.12.2006<br />

KURSINFORMATION<br />

FUSSCHIRURGIE<br />

Winkelstabilität in<br />

der Fußchirurgie<br />

05.05.2006, 11.00 Uhr -16.00 Uhr<br />

Wissenschaftliche Leitung:<br />

Dr. med. W. Klauser,<br />

Chefarzt der Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie<br />

Endo-Klinik Hamburg<br />

Veranstaltung<strong>so</strong>rt:<br />

Fortbildungszentrum<br />

Clinical House GmbH<br />

Am Bergbaumuseum 31<br />

44791 Bochum<br />

Kniegelenksnahe Osteotomien<br />

31.03. - 01.04.2006<br />

Henriettenstiftung Hannover, großer Saal<br />

Wissenschaftliche Leitung:<br />

Prof. Dr. med. Ph. Lobenhoffer, Chefarzt der Klinik<br />

für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie,<br />

Henriettenstiftung Hannover<br />

Weitere Infos und Anmeldung:<br />

Fortbildungszentrum Clinical House GmbH<br />

Tel.: 0234-9010-111<br />

E-Mail: silvia.dietrich@clinical-house.de<br />

www.clinical-house.de<br />

Anmeldung und Information<br />

Clinical House GmbH<br />

Daniela Pfister<br />

Telefon 0234-9010-345<br />

Telefax 0234-9010-220<br />

E-Mail: info-prodisc@clinical-house.de<br />

Weitere Infos und Anmeldung:<br />

Fortbildungszentrum Clinical House GmbH<br />

Tel.: 0234-9010-111<br />

E-Mail: silvia.dietrich@clinical-house.de<br />

www.clinical-house.de<br />

KURSINFORMATION<br />

KNIEGELENKSNAHE CHIRURGIE<br />

Nutzen Sie zur Information und Anmeldung die<br />

innovative Clinical House-Webseite. Hier halten wir alle<br />

Kurs- und Veranstaltungsinformationen immer aktuell<br />

zum Download für Sie bereit.<br />

www.clinical-house.de<br />

Sonstige<br />

Veranstaltungen 2006<br />

24.03.-25.03.2006, Hannover<br />

DAF Traumakurs 2006 (Fuß)<br />

in der MHH<br />

25.03.2006, Bielefeld<br />

4. Bielefelder Symposium<br />

„State of the Art in Orthopädie,<br />

Unfallchirurgie und Physiotherapie“<br />

31.03.-01.04.2006, Erfurt<br />

6. Thüringer VBG-Forum<br />

31.03.-01.04.2006, Frankfurt/Oder<br />

XI. Deutsch-Polnisches Symposium<br />

01.04.2006, Bad Klosterlausnitz<br />

17. Internationales<br />

Bad Klosterlausnitzer Symposium<br />

21.04.-22.04.2006, Münster<br />

Münsteraner Streitgespräche<br />

27.04.-30.04.2006, Baden-Baden<br />

54. Jahrestagung der Vereinigung<br />

Süddeutscher Orthopäden e.V.<br />

28.04.2006, Düsseldorf<br />

Tagung der Sektion Handchirurgie der<br />

DGU (Heinrich-Heine-Universität)<br />

06.05.2006, Bielefeld<br />

3. Orthopädisch-Wirbelsäulenchirurgisches<br />

Symposium<br />

(Franziskus Hospital)<br />

11.05.-14.05.2006, Essen<br />

57. Jahrestagung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Neurochirurgie<br />

12.05.-13.05.2006, Bremen<br />

13. IEC Implantologie<br />

Einsteiger Congress +<br />

7. ESI Expertensymposium<br />

17.05.2006, Gelsenkirchen<br />

Wissenschaftliches Symposium<br />

des Bergmannsheils Buer<br />

19.05.-20.05.2006, Berlin<br />

25. Jahrestagung der Sektion<br />

Kindertraumatologie der DGU<br />

19.05.-20.05.2006, Berlin<br />

I. Schulterkurs Charité<br />

19.05.-20.05.2006, Gera<br />

15. Thüringer Unfallsymposium<br />

+ 5. Gemeinsames Symposium<br />

Thüringer Unfallchirurgen und<br />

Orthopäden<br />

25.05.-27.05.2006, Bad Homburg<br />

57. Jahrestagung der AG<br />

Kieferchirurgie<br />

07.06.-10.06.2006, Dresden<br />

56. Kongress der DGMKG<br />

08.06.-10.06.2006, Rostock<br />

177. Tagung der Vereinigung der<br />

Nordwestdeutschen Chirurgen e.V.<br />

15.06.-17.06.2006, Hamburg<br />

55. Jahrestagung der Vereinigung<br />

Norddeutscher Orthopäden e.V.<br />

15.09.-16.09.2006, Lübeck<br />

13. Lübecker Seminar für<br />

praktische Fußchirurgie<br />

Weitere Informationen <strong>erhalten</strong> Sie<br />

über den jeweiligen Veranstalter.

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