Bildung hat Zukunft - Jugendagenturen Karlsruhe
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Inhaltsverzeichnis<br />
D O K U M E N T A T I O N<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 1
Inhaltsverzeichnis<br />
Grußwort 3<br />
Programm 4<br />
Begrüßung 5<br />
Servicestelle Übergangsplanung Schule Beruf 10<br />
„Gelingende Elternarbeit“ 12<br />
Partnerschaftliche, nachhaltige und ganzheitliche Zusammenarbeit<br />
zwischen Jugendlichen, Schule, außerschulischer Jugendarbeit und Eltern<br />
Prof. Dr. Werner Sacher – emerit.<br />
„Alles schon Inklusive?“ 12<br />
Rahmenbedingungen zur Umsetzung von Inklusion im Gemeinwesen<br />
Prof. Dr. Thomas Meyer – Duale Hochschule Stuttgart<br />
„Fachkräfte für den Erzieherberuf“ – die aktuelle Situation 13<br />
Th. Dorner – Ausbildungsbereich „Erziehung“<br />
„Servicehelfer im Sozial- und Gesundheitswesen“ 13<br />
best practice am Beispiel des Modellprojekts der Robert Bosch Stiftung<br />
Martina Kaplanek – Projektkoordinatorin<br />
Innovationsworkshop: Elternarbeit – wie geht´s weiter? 14<br />
Innovationsworkshop: Inklusion im Gemeinwesen 18<br />
Innovationsworkshop: Erziehung braucht qualifiziertes Personal 24<br />
Innovationsworkshop: Fachkräftemangel in Pflegeberufen 26<br />
Rückmeldungen der Tagungsteilnehmer 30<br />
Impressionen 34<br />
Impressum 36<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 2
Grußwort<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
die erfolgreiche Teilhabe an schulischen und sozialen <strong>Bildung</strong>sprozessen ist die<br />
Voraussetzung für eine gelingende gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche<br />
Integration junger Menschen. Es ist gesellschaftlicher Konsens, dass die<br />
<strong>Bildung</strong>schancen von Jugendlichen weder vom finanziellen Status der Familie noch<br />
von ihrer Herkunft abhängen dürfen. Junge Menschen aus bildungsfernen Schichten<br />
drohen jedoch abgehängt zu werden, weil sie nicht die nötige Ausbildungsreife und<br />
Sozialkompetenz besitzen. Gleichzeitig beklagen die Unternehmen und<br />
Wirtschaftsverbände einen Fachkräftemangel. Hier gilt es, gemeinsam<br />
Verantwortung zu übernehmen.<br />
Im Rahmen des Masterplans 2015 der Stadt <strong>Karlsruhe</strong> und im Sinne eines<br />
sozialräumlichen, durchgängigen und transparenten Systems im Landkreis <strong>Karlsruhe</strong><br />
werden die Angebote, die es im Bereich des Übergangs von der Schule in den Beruf<br />
schon gibt, analysiert. Die Analyse soll zu einem <strong>Karlsruhe</strong>r Gesamtkonzept<br />
"Übergangsplanung Schule Beruf" bedarfsgerecht weiter entwickelt werden.<br />
Das Ziel ist der Aufbau eines dauerhaften Qualifizierungs- und<br />
Unterstützungsnetzwerks für den Stadt- und Landkreis <strong>Karlsruhe</strong>. Ergänzend soll ein<br />
<strong>Bildung</strong>s- und Qualifizierungsprogramm für Jugendliche und Eltern, gemeinsam mit<br />
Schulen, sozialen <strong>Bildung</strong>seinrichtungen, Betrieben und Unternehmen entstehen. Ein<br />
Baustein in diesem Gesamtkonzept ist das Förderprogramm "XENOS – Integration<br />
und Vielfalt" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Europäischen<br />
Sozialfonds. Es geht dabei um den verbesserten Zugang von benachteiligten<br />
Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit und ohne Migrationshintergrund zu<br />
Ausbildung und Beschäftigung. Die Integration in den Arbeitsmarkt und die<br />
gesellschaftliche Partizipation und Teilhabe soll unterstützt, sowie die kulturelle<br />
Vielfalt in der Gesellschaft gefördert werden. Ein besonderes Augenmerk muss in<br />
<strong>Zukunft</strong> vor allem auf den Mangel an Fachkräften im sozialen Bereich gelegt werden,<br />
der in den kommenden Jahren deutlich zunehmen wird.<br />
Im Zusammenwirken mit den Unternehmen, den Wirtschaftsverbänden und den<br />
Kammern gilt es, sich in <strong>Zukunft</strong> noch stärker um die bildungsferneren Jugendlichen<br />
zu kümmern, um sie zu qualifizieren und in Ausbildung zu bringen. Auch sie werden<br />
künftig für den Arbeitsmarkt unbedingt gebraucht.<br />
Martin Lenz Peter Kappes Elisabeth Groß<br />
Bürgermeister Sozialdezernent Ltd. Schulamtsdirektorin<br />
Stadt <strong>Karlsruhe</strong> Landkreis <strong>Karlsruhe</strong> Staatl. Schulamt <strong>Karlsruhe</strong><br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 3
Programm<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 4
Begrüßung<br />
Klaus Pistorius – Geschäftsführer Stadtjugendausschuss e.V.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Heute habe ich die Ehre, Sie im Namen der Stadt<br />
<strong>Karlsruhe</strong> als Vertreter von Herrn BM Lenz zum<br />
Fachtag: „ <strong>Bildung</strong> der <strong>Zukunft</strong>, gelingenden<br />
Übergänge von der Schule in den Beruf“ herzlich<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Bereits zum 4. Mal veranstalten wir einen solchen<br />
Fachtag, bei dem der Übergang von der Schule in<br />
den Beruf im Fokus steht. Immer waren spezielle<br />
Fragestellungen und Entwicklungen aus diesem<br />
Themenfeld im Fachtag vertieft bearbeitet worden<br />
und immer ging es neben der inhaltlichen<br />
Weiterentwicklung des Themas auch um die<br />
Vernetzung der Akteure. Nur in diesem Netzwerk<br />
kann die komplexe Aufgabenstellung erfolgreich<br />
bewältigt werden.<br />
Alle bisherigen Tagungen waren Gemeinschaftsproduktionen von Landkreis, dem<br />
Staatlichen Schulamt und der Stadt <strong>Karlsruhe</strong>. Damit wird schon deutlich, dass das<br />
Netzwerk nicht nur inhaltlich sondern auch regional greift.<br />
Gestatten Sie mir daher zunächst die beiden Mitveranstalter – Herrn Sozialdezernent<br />
Kappes für den Landkreis <strong>Karlsruhe</strong> und die Ltd. Schulamtsdirektorin des staatlichen<br />
Schulamtes Frau Groß zu begrüßen.<br />
Ich werde eine Anzahl weiterer Persönlichkeiten namentlich begrüßen. Diese<br />
Begrüßung ist mir wichtig – einerseits um Ihre Anwesenheit zu würdigen, aber auch,<br />
um das Spektrum des Fachpublikums deutlich zu machen und damit auch die<br />
Bedeutung dieser Tagung zu veranschaulichen.<br />
Daher schlage ich vor, dass wir am Schluss alle gemeinsam mit einem kräftigen<br />
Begrüßungs-Applaus willkommen heißen. Nur so können wir im Zeitbudget bleiben.<br />
Die Tagung findet nicht bei den Fachkolleginnen große Beachtung, auch die Politik<br />
interessiert sich für diesen Themenbereich, daher freue ich mich, dass die <strong>Karlsruhe</strong>r<br />
SPD-Stadträtin Gisela Fischer und Dieter Emig für Die Linke heute hier sind. Die<br />
Anwesenheit des Bürgermeisters von Oberhausen-Rheinhausen Herr Martin<br />
Büchner unterstreicht, das besondere Interesse für gelingende Übergänge in den<br />
Beruf für Kommunalpolitiker.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 5
Begrüßung<br />
Es freut mich, dass langjährige und kompetente Partner uns auch heute wieder<br />
unterstützen. Der Teamleiter Berufsberatung der Arbeitsagentur Herr Waldemar<br />
Jonait nimmt an der Tagung teil, ebenso wie Prof. Dr. Eberhard Jung, Institutsleiter<br />
Institut für Sozialwissenschaften PH <strong>Karlsruhe</strong>.<br />
Die einschlägigen Amtsleitungen von Schul- und Jugendämtern sind heute hier: Herr<br />
Joachim Frisch - Amtsleiter Schul- und Sportamt <strong>Karlsruhe</strong> und Herr Rainer Rapp<br />
Stadt Bruchsal – Amtsleiter Schul- und Sportamt Bruchsal, ebenso wie die <strong>Karlsruhe</strong>r<br />
Jugendamtsleiterin Dr. Susanne Heynen.<br />
Wir befinden uns thematisch an der Schnittstelle von der Schule in den Beruf, daher<br />
sind uns die Schulen besonders wichtige Partner. Daher freut es mich, dass einige<br />
Schulleitungen an diesem Fachtag teilnehmen: Frau Schäfer von der Werner-von-<br />
Siemens-Schule, Frau Künzler-Beyer von der Kimmelmannschule und Herr Walter<br />
von der Carl-Engler-Schule. Aber nicht nur die Institution Schule, sondern auch die<br />
Elternschaft engagiert sich in diesem Feld. Das unterstreicht die Anwesenheit von<br />
der Vorsitzenden des <strong>Karlsruhe</strong>r Gesamtelternbeirates Frau Pepper.<br />
Ich habe bereits erwähnt, dass ein solcher Fachtag zu 4. Mal durchgeführt wird.<br />
Dieser <strong>hat</strong> die Besonderheit, dass er vom Start eines größeren Projektes begleitet<br />
wird, das wir auch vorstellen werden. Darüber freuen wir uns, unter anderem auch<br />
deshalb, weil damit eine finanzielle Unterstützung möglich wurde.<br />
Die Veranstaltung wird gefördert vom Modellprojekt „Qualicard – Berufsstart mit<br />
System in lokalen <strong>Bildung</strong>snetzwerken“ im Rahmen des XENOS-Programms<br />
„Integration und Vielfalt“. Unter dem Dach der Jugendstiftung B-W ist der STJA und<br />
zwei weitere Organisationen Partner. In diesem Projekt wird es vor allem darum<br />
gehen, junge Menschen mit gewissen Leistungsdefiziten zu unterstützen und vor<br />
allem für das Berufsfeld der erzieherischen und pflegerischen Berufe einen Einstieg<br />
zu ermöglichen. Das korrespondiert mit dem großen Bedarf an Fachkräften, der sich<br />
gerade in diesem Bereich abzeichnet.<br />
Aus diesem Grunde sind uns die Fachkolleginnen und Kollegen aus diesem Feld<br />
heute besonders wichtig und ich freue mich, Frau Kammerer, die Schulleiterin der<br />
Schule für Pflegeberufe am Städt. Klinikum, Frau Kockel die Leiterin des Senioren-<br />
Pflegestift Haus Edelberg, Herrn Grich, den Leiter des Pflegeheims St. Bernhard und<br />
Herrn Richter, den Leiter des Seniorenzentrum Rheinaue von der AWO, begrüßen zu<br />
können.<br />
Für die Evang. Fachschule für Sozialpädagogik ist der Geschäftsführer Herr Hübbe<br />
heute unter uns.<br />
Meine Damen und Herren seien Sie alle herzlich willkommen.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 6
Begrüßung<br />
Ein schwieriger Spagat ist zu meistern: Arbeitgeber suchen Fachkräfte und finden<br />
keine – Jugendliche mit schlechtem Schulabschluss suchen Ausbildungs- und<br />
Existenzperspektiven und finden keine!<br />
Gerade unter dem Aspekt der Inklusion bleibt diese Frage eine gesellschaftliche<br />
Herausforderung.<br />
Wir haben heute ein anspruchsvolles Programm, das Schlaglichter auf die<br />
Problematik werfen und Lösungsansätze in den Raum stellen wird.<br />
Das Ziel dieses Fachtages ist es, ein gemeinsames und dauerhaftes Qualifizierungsund<br />
Unterstützungsnetzwerk für die Jugendlichen aufzubauen. Zu diesem Netzwerk<br />
gehören die Schulen, die Kammern und <strong>Bildung</strong>sträger, soziale Einrichtungen und<br />
vor allem auch die Eltern! – Kurzum Sie / Wir alle!<br />
Für heute konnten wir uns der Unterstützung von Fachreferenten erfreuen. Ich danke<br />
Herrn Prof. Dr. Werner Sacher, der seine Gedanken zu einer gelingenden<br />
Elternarbeit im Plenum vorstellen wird. Und ich danke Herrn<br />
Prof. Dr. Thomas Meyer von der Dualen Hochschule Stuttgart, der zu Inklusion,<br />
Herrn Thomas Dorner der für den Ausbildungsbereich Erziehung und Frau Martina<br />
Kaplanek Projektkoordinatorin der Robert Bosch Stiftung, die für den Bereich des<br />
Sozial- und Gesundheitswesens zu uns sprechen werden. Ich freue mich auf Ihre<br />
Beiträge.<br />
Last not least danke ich dem Vorbereitungsteam der Jugendagentur von Stadt- und<br />
Landkreis <strong>Karlsruhe</strong> namentlich Susanne Günther und Michael Bartholme für die<br />
Idee und Entwicklung des Themas.<br />
Herzlich Willkommen und ich wünsche uns einen interessanten und<br />
gewinnbringenden Tag!<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 7
Begrüßung<br />
Peter Kappes – Sozialdezernent Landkreis <strong>Karlsruhe</strong><br />
Workshops und Fachtage, die sich mit dem Übergang von der Schule in den Beruf<br />
beschäftigen, haben Konjunktur – aber Fachtage mit allen Protagonisten von Stadtund<br />
Landkreis <strong>Karlsruhe</strong> und dem Staatlichen Schulamt initiiert – sind ein Gewinn –<br />
und zwar für alle Beteiligten.<br />
Meine sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüße<br />
Sie herzlich als Vertreter des Landkreises <strong>Karlsruhe</strong>,<br />
der als Jugendhilfeträger gemeinsam mit 32 Städten<br />
und Gemeinden und dem Staatlichen Schulamt schon<br />
lange unterwegs ist, um jungen Menschen und deren<br />
Eltern in dieser nicht eben einfachen Phase<br />
beizustehen. Es ist unser gemeinsames Oberziel, die<br />
Zahl der jungen Menschen ohne qualifizierte<br />
Berufsausbildung erheblich zu verringern.<br />
Wir verfolgen dabei 3 Zwischenziele:<br />
- die Eltern und viele weitere Partner<br />
einzubeziehen,<br />
- das Übergangsmanagement zu verbessern,<br />
- die Motivation, sich mit dem Thema<br />
Ausbildung/Beruf zu beschäftigen, möglichst<br />
ab der 5. Klasse sukzessive aufzubauen.<br />
Um allen jungen Menschen einen erfolgreichen Start in die Arbeitswelt zu<br />
ermöglichen, sind verlässliche strukturelle und finanzielle Rahmenbedingungen<br />
erforderlich. Dazu braucht es ein Zusammenwirken der Schulen, der Betriebe und<br />
Kammern, der Jugendhilfe und der Jugendsozialarbeit und auch der Arbeitsagentur<br />
und den Wohlfahrtsverbänden. Besonders die Jugendlichen und deren Eltern<br />
müssen sich engagieren – die Eltern deshalb, weil sie nach wie vor die wichtigsten<br />
Ansprechpartner bei der Berufsentscheidung sind.<br />
Studien weisen klar aus, dass Eltern (häufig unbewusst) geschlechterbezogene<br />
Einflüsse auf die Berufsorientierung ihrer Kinder ausüben – aber:<br />
Eltern nutzen ihre Einflussmöglichkeiten häufig selten!<br />
Schließlich kennen Eltern die Stärken und Talente ihrer Kinder besonders gut und<br />
können daher sehr wertvolle Hinweise geben.<br />
aber:<br />
Viele Eltern – gerade mit Migrationshintergrund – haben einen großen<br />
Informationsbedarf in Bezug auf die Möglichkeiten der Berufsorientierung.<br />
Elternarbeit ist daher unabdingbar – um den Entscheidungsprozess positiv zu<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 8
Begrüßung<br />
begleiten. Diesem Thema wird Herr Prof. Sacher im ersten Fachvortrag größte<br />
Aufmerksamkeit schenken.<br />
Ein weiteres Zwischenziel ist die Verbesserung des Übergangsmanagements –<br />
darunter verstehen wir die individuelle Übergangsbegleitung, wie auch die<br />
strukturelle Gestaltung und Steuerung aller Angebote von der Schule bis zum<br />
Einstieg in das Berufsleben.<br />
Im Sinne einer kommunalen Koordinierung <strong>hat</strong> der Landkreis <strong>Karlsruhe</strong> die Initiative<br />
ergriffen, beginnend mit der systematischen Erfassung der bisherigen Angebote vor<br />
Ort und dem Ansatz, einer in den Gemeinden durchaus unterschiedlich gestalteten,<br />
aber möglichst lückenlosen Berufswegeplanung. In der nächsten Sitzung des<br />
Jugendhilfe- und Sozialausschusses in der kommenden Woche wollen wir die<br />
Überlegungen zur Entwicklung gemeinsamer Qualitätsstandards anstellen, um mit<br />
Transparenz, Wirksamkeit und Steuerung eine zielgerichtete und lückenlose<br />
Gestaltung des Übergangsweges zu ermöglichen.<br />
Der letzte Aspekt, den ich ansprechen möchte, bezieht sich auf die möglichst<br />
frühzeitige Stärkung der Motivation, sich mit dem Thema Ausbildung und Beruf<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Bereits in der 5. und 6. Klasse sollten die Basiskompetenzen (also persönliche<br />
Stärken, geistige bzw. soziale Stärken) analysiert werden. Flankierende Maßnahmen<br />
können Betriebserkundungen und Expertenbefragungen sein. Zeitgleich sollte auch<br />
die Elternarbeit beginnen und eine individuelle Unterstützung durch<br />
Beratungsgespräche beginnen. Ein wertvoller Nebeneffekt <strong>hat</strong> dieses frühe<br />
Tätigwerden für die Jugendlichen:<br />
Die Schüler wissen die Schulinhalte und den Schulabschluss nicht nur als<br />
<strong>Bildung</strong>sangebot einzuordnen, sondern auch als „Eintrittskarte“ für Ausbildung und<br />
Beruf – und hier sind sich die Fachleute einig, dass damit die Motivation auch für<br />
wenig geliebte Unterrichtsfächer erheblich gesteigert werden kann.<br />
Konkreter wird es in den Klassenstufen 7, 8 und 9 wenn Stärken- /<br />
Schwächenanalyse, Projekte und Praktika und Berufswegeplanungsgespräche<br />
anstehen. Hier spielen die guten Kontakte zwischen schulischen und<br />
außerschulischen Partnern eine große Rolle – ohne IHK, HWK, BeoNetzwerk,<br />
Jugendeinrichtungen und die weiterführenden Schulen wäre das alles nicht machbar.<br />
Ich hoffe und wünsche, dass von diesem gemeinsamen Fachtag ein starkes Signal<br />
ausgeht, getragen von vielen Partnern, um die Jugendlichen möglichst früh und<br />
motiviert auf den gelingenden Übergang in Ausbildung und Beruf vorbereiten zu<br />
können.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 9
Servicestelle Übergangsplanung<br />
Schule Beruf<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
Am 22.03. haben wir erstmals hier in diesem Saal die „Servicestelle Übergang<br />
Schule-Beruf“ öffentlich vorgestellt.<br />
Das übergeordnete Ziel der Servicestelle Übergang Schule-Beruf ist es, allen<br />
Jugendlichen einen gelungenen Start in die berufliche Ausbildung zu ermöglichen.<br />
Dafür gibt es diese Servicestelle, die die Angebote zum Übergang Schule-Beruf in<br />
der Stadt erfasst und Bedarfe aufzeigt, Diese Information stellt die Servicestelle<br />
Schulen, Jugendlichen, Trägern, Politik und Wirtschaft zur Verfügung. Zusammen mit<br />
den bestehenden Netzwerken – also mit Ihnen, meine Damen und Herren – soll die<br />
weitere Entwicklung in der Stadt koordiniert und gestaltet werden.<br />
Insofern übernimmt die Servicestelle zunächst Informations- und Vermittlungsdienste<br />
und kümmert sich um strukturelle Fragen.<br />
In diesem Sinne will die Servicestelle:<br />
der Politik Entscheidungshilfen geben, damit Ressourcen möglichst zielgerichtet<br />
eingesetzt werden<br />
Jugendlichen und ihren Eltern erleichtern, die richtige Unterstützung zu finden<br />
Schulen die optimalen Angebote zur Berufsorientierung und Sozialkompetenz<br />
vermitteln<br />
Trägern Orientierung über den Bedarf geben sowie Kooperationen optimieren.<br />
In aller Kürze will die Servicestelle:<br />
Erkenntnisse gewinnen und darüber informieren.<br />
Kooperationen und Angebote an die richtigen Stellen vermitteln.<br />
Impulse zur Weiterentwicklung geben.<br />
Strukturell ist die „Servicestelle Übergang Schule-Beruf“ dem Dezernat 3 zugeordnet.<br />
Sie ist eine der tragenden Säulen im Gesamtkomplex der <strong>Bildung</strong>splanung.<br />
Dem Thema „Übergang Schule-Beruf“ kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu.<br />
Von den 45 Leitprojekten aus dem Masterplan <strong>Karlsruhe</strong> 2015 wurde dieses<br />
Leitprojekt beim 2. Sachstandsbericht in seiner Bedeutung für <strong>Karlsruhe</strong> auf Platz<br />
sechs gewertet. Das unterstreicht die Bedeutung unseres Auftrages.<br />
Um diese Aufgabe umfassend angehen zu können <strong>hat</strong> Herr Bürgermeister Lenz eine<br />
stadtinterne Steuerungsgruppe eingesetzt.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 10
Servicestelle Übergangsplanung<br />
Schule Beruf<br />
Diese setzt sich zusammen aus:<br />
1. Dem Stadtjugendausschuss e.V. <strong>Karlsruhe</strong>. Ihm wurde die Federführung<br />
übertragen.<br />
Neben mir selbst ist Frau Susanne Günther dabei.<br />
Sie leitet viele Projekte an der Schnittstelle zwischen Jugendarbeit, Schule und<br />
Beruf – wie z.B. Beo oder Individueller Lernbegleiter. Dabei pflegt sie intensiv ein<br />
bereites Netzwerk von Fachleuten und Trägern.<br />
2. Den Arbeitsförderungsbetrieben. Sie sind vertreten durch die Geschäftsführerin<br />
Frau Ariane Neumann und Herrn Peter Dressler. Herr Dressler ist<br />
Geschäftsführer des ESF-Arbeitskreises, in dem europäische Mittel vergeben<br />
werden, vor allem für Projekte im Feld Übergang Schule-Beruf.<br />
Last not least ist das Schul- und Sportamt der Stadt mit dem <strong>Bildung</strong>splaner,<br />
Herrn Ulrich Karl, in der Steuerungsgruppe beteiligt. So wird die Einbindung in die<br />
<strong>Bildung</strong>splanung der Stadt gewährleistet.<br />
Das sind die Personen, die die Arbeit steuern und die Verbindung zum Bürgermeister<br />
gewährleisten.<br />
Wo ist nun die „Servicestelle Übergang –Schule-Beruf“ zu finden? Sie befindet sich<br />
hier im Erdgeschoss und damit in zentraler Lage der Stadt. Frau Katrin Hardt betreut<br />
die Servicestelle seit gut einem Jahr. Frau Hardt ist Hauptschullehrerin und<br />
Diplompädagogin.<br />
Der erste Auftrag für die Servicestelle war: Den Sachstand für <strong>Karlsruhe</strong><br />
zusammenzutragen. Dazu <strong>hat</strong> die Servicestelle eine erste Untersuchung<br />
durchgeführt. Die Untersuchung wurde von Frau Hardt als sog. Expertenbefragung<br />
durchgeführt.<br />
An dieser Stelle sei nur auf zwei erste Eindrücke hingewiesen:<br />
Am auffälligsten ist: Nahezu alle Befragten sind der Meinung, dass in <strong>Karlsruhe</strong><br />
tatsächlich sehr viele gute Angebote vorhanden sind. Aber eine unfassende<br />
Aufstellung und Erläuterung der Angebote fehlt. Damit ist ihr Bekanntheitsgrad<br />
gering.<br />
Weiterhin sind die Expertinnen und Experten einhellig der Meinung, dass es an<br />
der Unterstützung durch die Eltern mangelt. Die meisten Jugendlichen erhalten zu<br />
wenig Anleitung und Unterstützung durch ihre Eltern.<br />
Eine umfassende Information für alle wird die Servicestelle bis zum neuen Schuljahr<br />
zur Verfügung stellen und die Möglichkeiten einer Elternarbeit werden bereits am<br />
heutigen Tag von Herrn Prof. Sacher dargestellt.<br />
Letztlich wird das Netzwerk der politisch Verantwortlichen und das der fachlich<br />
Handelnden durch einen solchen Fachtag von der Servicestelle weiter entwickelt.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 11
Vorträge am Vormittag<br />
„Gelingende Elternarbeit“<br />
Partnerschaftliche, nachhaltige und<br />
ganzheitliche Zusammenarbeit<br />
zwischen Jugendlichen, Schule,<br />
außerschulischer Jugendarbeit und Eltern<br />
Prof. Dr. Werner Sacher<br />
emerit.<br />
Die Dokumentation des Vortrags<br />
finden Sie in einer extra Datei.<br />
„Alles schon Inklusive?“<br />
Rahmenbedingungen zur Umsetzung von<br />
Inklusion im Gemeinwesen<br />
Prof. Dr. Thomas Meyer<br />
Duale Hochschule Stuttgart<br />
Die Dokumentation des Vortrags<br />
finden Sie in einer extra Datei.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 12
Vorträge am Vormittag<br />
„Fachkräfte für den Erzieherberuf“ – die aktuelle Situation<br />
Th. Dorner<br />
Ausbildungsbereich „Erziehung“<br />
Die Dokumentation des Vortrags<br />
finden Sie in einer extra Datei.<br />
„Servicehelfer im Sozial- und Gesundheitswesen“<br />
best practice am Beispiel des Modellprojekts<br />
der Robert Bosch Stiftung<br />
Martina Kaplanek<br />
Projektkoordinatorin<br />
Die Dokumentation des Vortrags<br />
finden Sie in einer extra Datei.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 13
Workshops am Nachmittag<br />
Elternarbeit – wie geht´s weiter?<br />
Workshopleitung: Veronika Pepper, Vorsitzende Gesamtelternbeirat <strong>Karlsruhe</strong><br />
Protokoll: Katrin Hardt, Servicestelle Übergangsplanung Schule Beruf<br />
I Vorstellungsrunde<br />
Eröffnet wurde der mit 36 Teilnehmern gut besetzte Workshop mit einer kurzen<br />
Vorstellungsrunde. Frau Pepper, die Vorsitzende des Gesamtelternbeirates<br />
<strong>Karlsruhe</strong>, berichtete von ihrer Arbeit als Vorsitzende und der Mitbegleitung der<br />
Gemeinschaftsschule Grötzingen; Frau Katrin Hardt stellte sich und die Servicestelle<br />
kurz vor.<br />
Ziel des folgenden Workshops war, best-practice-Strategien zu entwickeln und<br />
Handlungsfelder in denen man mit und voneinander lernen kann zu definieren.<br />
II Reflexion des Vortrags: Elternarbeit (Prof. Dr. Sacher)<br />
„Was <strong>hat</strong> mich an dem Vortrag zur Elternarbeit am<br />
Vormittag besonders beeindruckt, was sehe ich<br />
kritisch, was möchte ich gerne vertiefen?“<br />
In 2er-5er Gruppen fand man sich an den<br />
Cafétischen zusammen, um dies zu diskutieren. Die<br />
Ergebnisse wurden an einer Stellwand geclustert.<br />
Bei dieser Clusterbildung konnten ff. Felder ermittelt<br />
werden:<br />
1. Widersprüche: Was sahen die Teilnehmer kritisch i.B. auf den Vortrag?<br />
Kulturelle Hintergründe wurden nicht genug berücksichtigt.<br />
Ziel müsste sein, schwächere Eltern zu unterstützen.<br />
2. Der Einfluss der Eltern<br />
Eine frühere Einbeziehung der Eltern ist wichtig.<br />
Eltern haben einen enormen Einfluss.<br />
3. Interessante Themen:<br />
Wie baut man Hemmschwellen ab?<br />
Welche Grundlagen braucht Elternarbeit?<br />
Kann dies ein Lehrer leisten?<br />
Man müsste Lehrer befähigen Eltern zu befähigen.<br />
Elternarbeit ist eigentlich als Erziehungspartnerschaft zu sehen.<br />
Die erste Kontaktaufnahme zwischen Schule und Eltern sollte positiv besetzte<br />
sein.<br />
Sind Hausbesuche realisierbar?<br />
Sind Eltern aus anderen Kulturen evtl. der Schule gegenüber anders<br />
eingestellt?<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 14
Workshops am Nachmittag<br />
Elternarbeit – wie geht´s weiter?<br />
Hier entstand eine kurze Diskussion zum Thema:<br />
Die Tipps, die im Vortrag den Eltern gegeben wurden, richten sich an Eltern der<br />
„Mittelschicht“; gerade das Zuhören, gemeinsame Essen usw. ist in manchen<br />
Familien ein Problem.<br />
Wie kann man Eltern, die nicht aus der „Mittelschicht“ kommen, benachteiligten<br />
Eltern helfen? Wie befähigt man sie?<br />
Festgestellt wurde, dass Grundschuleltern häufig noch recht engagiert sind, im Laufe<br />
der Schulzeit das Engagement aber schwindet.<br />
Die sich daraus ergebende Fragestellung war, ob Eltern „dabei“ geblieben wären,<br />
wenn man sie schon früher und in positiven Zusammenhängen einbezogen hätte.<br />
III Gruppenarbeit<br />
Für die folgende Gruppenarbeit wurden 5 Gruppen zusammengestellt. Folgende<br />
Gruppen fanden sich zusammen:<br />
1. Elternarbeit<br />
2. Zugangsbarrieren<br />
3. Berufsberatungskonzepte<br />
4. Gesprächsanlässe und Kontaktmöglichkeiten<br />
5. Netzwerkarbeit<br />
Zu 1. Elternarbeit<br />
Eine Idee war sich von dem Ziel, alle Eltern müssten<br />
auf jedem Elternabend da sein, zu verabschieden.<br />
Elternabende könnten auch zielgruppenspezifisch<br />
oder themenorientiert ablaufen. Hier könnte man<br />
Elternwünsche umsetzen. Ggf. würde eine lokale<br />
Veränderung den Eltern entgegenkommen, indem<br />
man stadtteilorientierte, aufsuchende Elternarbeit<br />
anbietet.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 15
Workshops am Nachmittag<br />
Elternarbeit – wie geht´s weiter?<br />
Zu 2. Zugangsbarrieren<br />
Grundlage war die Frage, was könnte den<br />
Zugang erleichtern? Sinnvoll wäre, Elternabende<br />
und Gesprächsanlässe positiv zu besetzen und<br />
nicht erst auf Probleme zu reagieren. Das<br />
gemeinsame Finden eines Termins, das<br />
Hinzuziehen eines Dolmetschers sind<br />
Maßnahmen, die den Eltern Wertschätzung<br />
entgegenbringen und eine positive Grundhaltung<br />
den Eltern gegenüber vermitteln.<br />
Zu 3. Berufsberatungs-Konzepte<br />
Wie könnte man Berufsberatungskonzepte in der<br />
Schule vermitteln? Idee war, themenorientierte<br />
Elternabende schon ab Klasse 5 einzuführen und<br />
nicht erst in Klasse 8 den OiB - Elternabend zum<br />
Thema zu machen. Wenn schon ab Klasse 5 eine<br />
positive Kommunikationskultur aufgebaut wird<br />
und Elternbriefe nicht nur über die „Ranzenpost“<br />
laufen, kann man positiven Kontakt zu den Eltern<br />
aufbauen. Von der Planung wäre ein roter Faden<br />
und ein Konzept über die gesamte Schulzeit<br />
sinnvoll.<br />
Ziel war auch, Eltern zu befähigen ihre Kinder zu<br />
Unterstützen. Das heißt, aktivierende Elternarbeit<br />
z.B. mit der Frage: wie nutzt man Internetportale<br />
zur Berufsorientierung.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 16
Workshops am Nachmittag<br />
Elternarbeit – wie geht´s weiter?<br />
Zu 4. Gesprächsanlässe und<br />
Kontaktmöglichkeiten<br />
Die Kontaktaufnahme hängt generell von<br />
Personen ab. Wer lädt ein? Idealerweise erfolgt<br />
die Kontaktaufnahme durch „Landsmänner“.<br />
Dabei wäre es sinnvoll, sich von den altbekannten<br />
Elternabendstrukturen zu lösen. Neue<br />
Möglichkeiten sind: Hausbesuche und<br />
Internetplattformen.<br />
Gesprächsanlässe könnten sein: Schulanfang,<br />
Klassenfahrten, Feste, schulische Entwicklungen,<br />
kulturelle Aktionen, Feiertage, Vorträge,<br />
Flohmärkte.<br />
Zu 5. Netzwerkarbeit<br />
Festgestellt wurde, dass es sehr vieles sich<br />
ähnelndes gibt. Wie kann man hier bündeln? Ggf.<br />
ist ein runder Tisch sinnvoll, So könnte man sich<br />
regelmäßig austauschen. Auch Vereine könnten<br />
in die Elternarbeit stärker einbezogen werden,<br />
indem sie u./ o. auch die Eltern stärker z.B. in die<br />
Hausaufgabenbetreuung einbezogen werden.<br />
Wichtig ist auch, dass die Träger offen<br />
aufeinander zugehen und sich nicht abschotten<br />
oder gegenseitig im Weg stehen.<br />
Ideen um Netzwerke zu entwickeln:<br />
- Facebookaccount anlegen, um Infoströme<br />
zu verteilen.<br />
- Einfache, neue Homepage erstellen.<br />
- Drop-Box innerhalb des Cloudcomputing:<br />
Gemeinsam Nutzbar.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 17
Workshops am Nachmittag<br />
Inklusion im Gemeinwesen<br />
Workshopleitung: Frank Baumeister & Simon Meyer, Abenteuer Inklusion<br />
Protokoll: Tatjana Golembiewski, Servicestelle Übergangsplanung Schule Beruf<br />
I Vorstellung und Begrüßung<br />
Frank Baumeister (F.B.) stellt sich und<br />
Simon Meier (S.M.) vor. In den<br />
kommenden 1 ½ Stunden werden sie<br />
beide aus der Praxis der Arbeit beim<br />
Kreis Jugendring erzählen.<br />
Verschiedene Produkte sollen<br />
vorgestellt und von den Teilnehmern<br />
ausprobiert werden.<br />
Neben den Erzählungen soll es zur<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
kommen.<br />
II Film: „Rollmops und die Toiletten<br />
Der Film: „Rollmops und die Toiletten“ wird gezeigt.<br />
- Inhalt: Rollstuhlfahrer (S. Meier) muss in einem öffentlichen Gebäude auf die<br />
Toilette. Dies ist mit Schwierigkeiten verbunden, z.B. sind die<br />
Behindertentoiletten weit weg, nicht auf jedem Stockwerk. Die Tür der Toilette<br />
geht in die falsche Richtung auf. Er schafft es gerade noch rechtzeitig.<br />
III Licht aus: Geschichte der Bekanntschaft zwischen Frank Baumeister und<br />
Simon Meyer<br />
- Das Licht wird ausgemacht, der Raum ist abgedunkelt, die Teilnehmer sitzen<br />
im Kreis und können einander nicht mehr sehen.<br />
- F.B. und S.M. erzählen die Geschichte ihrer Bekanntschaft während einer<br />
Jugendfahrt nach New York, über ihre Erlebnisse und der Umgang dort mit<br />
Behinderung. F.B. berichtet über den Perspektivwechsel und die Erweiterung<br />
des Sehens einer Stadt im Beisein eines Rollstuhlfahrers.<br />
- S.M. ist gelernter Bürokaufmann und fängt mit seiner Arbeit beim Kreis<br />
Jugendring an Es gibt Fördermittel von der Agentur. AM Anfang ist die Arbeit<br />
etwas problematisch aufgrund S.M.s „Sauklaue“. F.B. nennt es die „Simon-<br />
Phase“.<br />
- Im Jahr 2007 wird das Projekt „Abenteuer Handicap“ gestartet.<br />
- Der Begriff Handicap kommt von Cap in Hand (Betteln auf der Straße“, heute<br />
würden sie das Startprojekt nicht mehr so nennen.<br />
- Im Folgenden soll die Entstehungsgeschichte der inklusiven Praxis und die<br />
Arbeit des Kreisjugendrings inhaltlich aufgearbeitet werden.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 18
Workshops am Nachmittag<br />
Inklusion im Gemeinwesen<br />
IV Vorstellungsrunde (im Dunkeln)<br />
Vorstellungsrunde im Dunkeln.<br />
Die Teilnehmer stellen sich Reihe nach namentlich<br />
vor und berichten über ihre Erfahrung mit Handicap<br />
und ihren Beruf.<br />
V Berichte von Frank Baumeister und Simon<br />
Meier über das „Abenteuer Inklusion“:<br />
Berichte von Frank Baumeister (F.B.) und Simon<br />
Meier (S.M.) über „das Abenteuer Inklusion“.<br />
1. Sensibilisierungstag in Fellbach<br />
- im Dunkeln „Dunkelball“ spielen<br />
- stark seheingeschränkte spielen<br />
Blindenfussball<br />
- Brillen werden verteilt<br />
- Dunkelrestaurant<br />
- Jugendliche vom CVJM mit und ohne<br />
Sehbehinderung nehmen daran teil<br />
- Die gesamte Moderation erfolgt im Dunkeln<br />
- Ein Mädchen stürzt beim Gesangsvortrag fast, weil sie Gleichgewicht und<br />
Orientierung verliert<br />
2. Licht an / Film: „Abenteuer Handicap“<br />
- an der Entstehung sind Jugendliche mit und ohne Behinderung beteiligt<br />
- Inhalt: Der Alltag einer stark gehbehinderten Frau und ihre Probleme bei der<br />
Bewältigung des Alltags werden thematisiert: Bordsteinkanten, Mülltonnen auf<br />
dem Weg etc.<br />
- S.M. berichtet zu den Filmen, dass hier auf Aspekte aufmerksam gemacht<br />
werden sollen, auf problematische „Kleinigkeiten“. Die soll nicht mit<br />
erhobenem Zeigefinger geschehen sondern mit Spaß und auf nette Art soll<br />
darauf aufmerksam gemacht werden. Themenstellungen sollen in die<br />
Öffentlichkeit gebracht werden.<br />
3. Zitate im Rahmen des Fachtages:<br />
„Förderschulen sollen in den Blick genommen werden“<br />
„ Alle mitnehmen“<br />
„Allen Jugendlichen einen Übergang bieten“<br />
- F.B. stellt die Frage in den Raum, ob damit auch Menschen mit Behinderung<br />
gemeint sind?<br />
4. Das Hörbuch „New York City und der Rollmops- Geschichten aus dem Alltag eines<br />
Rollstuhlfahrers“ wird vorgestellt.<br />
- S.M. ist seit 2001 in der Buchhaltung des Kreisjugendrings beschäftigt und<br />
seither gab es gewaltige Veränderungen. Bauliche Veränderungen z.B. an der<br />
Toilette, die nun ohne Stufe und mit einer Tür, die sich in die richtige Richtung<br />
öffnen lässt, versehen ist, oder am Parkplatz.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 19
Workshops am Nachmittag<br />
Inklusion im Gemeinwesen<br />
- Kulturelle Veränderungen: Meier ist immer gut gelaunt, nie krank und <strong>hat</strong><br />
immer Sprüche auf Lager.<br />
- S.M. <strong>hat</strong> Veränderungen eingebracht, <strong>hat</strong> die Leute zum Mitdenken gebracht,<br />
die Haltung <strong>hat</strong> sich geändert. SM als Vorbild, einer, der aus seinem Leben<br />
etwas macht<br />
- F.B. wirft an dieser Stelle (scherzhaft) ein: „Vielen Dank an dieser Stelle für<br />
deinen heldenhaften Einsatz, Simon!“<br />
5. Rollmops-Projekt<br />
- S.M. erzählt: Sie gehen an Schulen, machen Lesungen und erzählen<br />
Anekdoten.<br />
- Möglichkeiten für den Rolliführerschein<br />
- Möglichkeiten zum Fragenstellen („Hast Du eine Freundin? Sitzt die auch im<br />
Rollstuhl?)<br />
- Sommerkurse Rollmops/ Rolliführerschein<br />
6. Tag der Menschen mit Behinderung 2010<br />
- Menschen aus Gesellschaft und Politik wurden eingeladen<br />
- Diskussion: Wo gibt es Bedarf?<br />
- Inklusives World Café<br />
- Rolling Buffet: Rollstühle wurden an „Normalos“ verteilt und diese mussten<br />
servieren<br />
- Dunkelrestaurant: Sensibilisierung für Seheinschränkungen (hier sind mobile<br />
Aktionen in <strong>Zukunft</strong> geplant)<br />
- Das Thema Behinderung wurde auch kulinarisch „thematisiert“: Es gab<br />
Brezeln mit einem Arm, Pudding mit 3 Punkten<br />
- Anliegen war, mit Augenzwinkern, Spaß und in pfiffigem Rahmen auf das<br />
Thema Behinderung aufmerksam zu machen<br />
7. Tag der Menschen mit Behinderung 2011 in Backnang<br />
- Essen, Rollicafé, Migranten und Behinderte<br />
- Beinahe ging es schief, weil sich eine vermeintlich kompetente Rednerin als<br />
nicht das herausstellte, was erwartet worden war und sie „einen Haufen Mist“<br />
erzählte (Ehre Deine Mutter weil vielleicht wirst du mal behindert, dann<br />
brauchst du sie, Leute mit Behinderung sind schlimm krank und sammeln<br />
Pluspunkte im irdischen Leben…u.ä.)<br />
- Die Finanzierung läuft über Partner wie KJR, Aktion Mensch,<br />
Sparkassenstiftung, ESF und weitere<br />
8. Projekt: Bus-Aktion in Waiblingen<br />
- Defizite sollten aufgezeigt werden, Leute, die normalerweise nicht im Rollstuhl<br />
sitzen, wurden losgeschickt<br />
- Aber alles <strong>hat</strong> sehr gut geklappt<br />
9. Integrative Freizeit in München<br />
- S.M. in der Freizeitleitung<br />
- Integration sollte initiiert werden, musste es aber nicht, da es auch ganz von<br />
selber ging<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 20
Workshops am Nachmittag<br />
Inklusion im Gemeinwesen<br />
10. Freizeiten<br />
- geplant sind 5-8 Freizeiten im Jahr<br />
- zu Beginn gab es großen Wiederstand gegen die Integration von Menschen,<br />
von denen man das nicht erwartet hätte<br />
- es bestand große Unsicherheit davor, etwas falsch zu machen, trotz<br />
Fortbildungen<br />
- besser wurde es, als SM kam und mit organisierte<br />
- inzwischen existieren die Freizeiten ohne große Deklaration, Erfahrungsfelder<br />
sollen geschaffen werden<br />
11. Projekt „barrierefreier Waldsee“<br />
- See soll zugänglich gemacht werden für Menschen mit Behinderung<br />
- besondere Tretboote / Einstiegsstelle<br />
12. Seminarhaus Mettelberg<br />
- ist barrierefrei<br />
13. Jugendhaus Fellbach<br />
- Integrationsspieleclub und mehr<br />
- Integrative Theatergruppe: Theater als Brücke zur Integration<br />
- Praktikum für Mädchen mit geistiger Behinderung<br />
- Integrative Band<br />
14. Rolli-Führerschein<br />
Beim Rolliführerschein haben alle die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln. Es<br />
wird ein Parcours aufgebaut, den es zu durchfahren gilt.<br />
15. Sc<strong>hat</strong>ztruhe<br />
Bei der „Sc<strong>hat</strong>ztruhe“ haben Menschen mit Handicap die Möglichkeit ehrenamtlich<br />
zu arbeiten, nach dem Motto „Helfen statt geholfen werden“.<br />
16. Unterstützerkreise aufbauen:<br />
An dieser Stelle wird betont, wie wichtig es ist, sogenannte „Unterstützerkreise“ für<br />
die Kinder und Jugendlichen aufzubauen. Die zwei leitenden Fragestellungen sind<br />
- Wen <strong>hat</strong> man<br />
- Wen braucht man<br />
Der Jugendliche steht hier im Zentrum des Interesses.<br />
17. Fachtag für Jugendleiter<br />
Es existiert ein Fachtag für Jugendleiter, leider war das Interesse sehr gering, es<br />
herrschte eine “mickrige Beteiligung“.<br />
18. Trendabend<br />
Bei einem Trendabend sollen u.a. Multiplikatoren für die Sache geschaffen werden.<br />
Es werden auch hier wieder z.B. Lesungen im Dunkeln abgehalten.<br />
19. Inklusionsforum / inklusives Jugendforum<br />
- Es existiert ein inklusives Jugendforum.<br />
- Hier soll Raum geschaffen werden, für ein gemeinsames Überlegen, was es<br />
zu tun gibt.<br />
- 12 Kinder mit geistiger Behinderung sind dabei<br />
- Themen sind aus der Freizeit, Mobilität, Übergang Schule-Beruf<br />
Es besteht eine tolle, zielführende Zusammenarbeit.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 21
Workshops am Nachmittag<br />
Inklusion im Gemeinwesen<br />
20. Film: „Auto“<br />
Thema des Films: Wie ist es, Auto<br />
zu fahren ohne Arme?<br />
Der Protagonist zeigt, dass es<br />
problemlos möglich ist. Probleme<br />
gibt es erst, als er im Parkhaus am<br />
Kassenautomat sein Ticken lösen<br />
möchte. Das ist für ihn nicht möglich,<br />
da die Münzeinwurschlitze zu hoch<br />
sind. Er muss das Parkhaus wieder<br />
verlassen.<br />
21. Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit<br />
- im Rahmen der Kooperation gibt es mehrere Treffen auch mit den<br />
Arbeitgebern<br />
- persönliche Vermittlung z.B. mit Leiharbeits- und Partnerfirma<br />
- z.B. Punkversand „Nix-gut“. Die arbeiten nicht „verkopft sondern mit Herz“<br />
- es gibt nur wenige, die das Thema offensiv angehen.<br />
Bei einem Treffen mit den Akteuren (Netzwerk für Inklusion)<br />
- Ausstellungseröffnung<br />
- Rolliführerschein<br />
- Buffet von der Integrationsfirma<br />
In einem solchen Rahmen wäre auch denkbar, den Übergang Schule-Beruf<br />
speziell für Jugendliche mit Behinderung zu realisieren!<br />
22. Elterninitiative „Forum für Teilhabe“<br />
- bestehend aus 10 sehr aktiven Paaren<br />
- Alle mit persönlicher Betroffenheit<br />
- Wiederstände sind persönliche Erfahrung<br />
- Elternabende werden organisiert<br />
- Organisation eines integrativen Tanzkurses<br />
An dieser Stelle wird herausgestellt, wie wesentlich und wichtig diese Form der<br />
engagierten Elternarbeit ist!<br />
23. Comics „die WG“<br />
Aus den Geschichten aus den gezeigten Filmen bzw. Alltagsgeschichten von 3<br />
Behindis entstehen gerade in Comics.<br />
- Auf witzige Art soll hier thematisiert werden, mit welchen Problemen und<br />
Hindernissen gekämpft und wie sie bewältigt werden müssen<br />
- Der Bufdi ist immer der „Depp“.<br />
- Z.T. sehr aus dem Leben gegriffen<br />
24. Praxisbox<br />
- Es existiert bereits eine „Praxisbox“, die mit Thomas Meyer zusammen<br />
entstanden ist.<br />
- Es geht um die praktische Umsetzung von Integration und Jugendarbeit.<br />
- Die Schulung und die Box sind konkret in der Jugendarbeit umsetzbar.<br />
- Gearbeitet wird auch mit dem sog. „Inklusionsindex“<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 22
Workshops am Nachmittag<br />
Inklusion im Gemeinwesen<br />
VI 3 Themenstellungen, die sich als wichtig herauskristallisiert haben:<br />
- Mobilität<br />
- Übergänge Schule-Arbeit<br />
- Freizeit<br />
VII Kommentare der Teilnehmer<br />
- „Lob: Inklusion wird vorgelebt“<br />
- „Toll was da passiert ist“<br />
Antwort von F.B.: „ Das Thema muss trotz aller Schwere /Problemorientierung<br />
alltagstauglich aufbereitet werden, um auch mit Jugendlichen ins Gespräch zu<br />
kommen.“<br />
S.M.: „Man muss positiv übertreiben!“<br />
VIII Fragen der Teilnehmer<br />
- Für ein inklusives Jugendforum: Welche Leute werden eingeladen?<br />
- Wie ist der Ablauf?<br />
- Wie kommt der Kontakt zustande?<br />
- Wie hole ich z.B. die Rollis mit ins Boot?<br />
Antwort S.M. und F.B.:<br />
- Die Eltern der Elterninitiative haben mitgeholfen. Der Kontakt bestand deshalb<br />
größtenteils bereits, ansonsten per Mund zu Mund Propaganda.<br />
- Persönliche Beziehung muss aufgebaut werden, irgendjemanden auf der<br />
Straße ansprechen geht nicht.<br />
- Über große Einrichtungen ist es überraschend schwierig.<br />
- Nur wenige Einrichtungen machen etwas und die Behinderteneinrichtungen<br />
lassen sich auch noch nicht so richtig darauf ein.<br />
- Eltern müssen als Multiplikatoren dienen<br />
Einwurf eines Teilnehmers:<br />
- Die Albschule (Schule für Geistigbehinderte, Anm. d. Verf.) sei jederzeit bereit!<br />
S.M. und F.B.:<br />
- Es müssen Räume, Möglichkeiten geschaffen werden, ins Gespräch zu<br />
kommen.<br />
- Strukturen, Rahmenbedingungen und Kultur sind notwendig. Es <strong>hat</strong><br />
gesellschaftspolitische Dimension.<br />
- Es bedarf des Mutes, es zu tun<br />
- Der gesetzliche Auftrag ist da<br />
- Wir sind es uns schuldig, wir müssen es schaffen, Strukturen zu innovieren<br />
- Ein „Behindi“ ist ein Mitarbeiter.<br />
IX Verabschiedung<br />
Möglichkeit zum ausprobieren verschiedener Handycap-Geräte (Blindenfußball,<br />
Blindenstock, Rollstühle, Sehbrillen etc.)<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 23
Workshops am Nachmittag<br />
Erziehung braucht qualifiziertes Personal<br />
Workshopleitung: Gabi Matusik, BeoNetzwerk, Stadtjugendausschuss e.V.<br />
Protokoll: Karolina Chowaniec, BeoPlus, Stadtjugendausschuss e.V.<br />
I Was heißt eigentlich qualifiziertes Personal?<br />
Unter guter Qualität von erzieherischem Personal<br />
nannten die Anwesenden den Besitz von Personalund<br />
Fachkompetenz. Hinzu gehört auch die<br />
berufliche Identität, d.h. die bewusste Entscheidung<br />
FÜR diesen Beruf, was die Qualität der Arbeit stark<br />
beeinflusst. Zur Personalkompetenz zählen softskills<br />
sowie das „Arbeiten mit Herz“ und Ausdauer.<br />
Zur Fachkompetenz gehören das Wissen über die<br />
Grundlagen der Pädagogik sowie über<br />
multikulturelle Hintergründe und<br />
Entwicklungspsychologie. Ein qualifizierter<br />
Mitarbeiter verfügt über eine gute<br />
Beobachtungsgabe und weiß beide Kompetenzen in<br />
der richtigen Situation ein- und umzusetzen. Ebenso<br />
ist es wichtig, sich stets auf dem Laufenden zu halten und „über den eigenen<br />
Tellerrand“ zu schauen. Dabei ist es erforderlich sich mit anderen Einrichtungen<br />
auszutauschen und gegebenenfalls innovative Ideen anzunehmen.<br />
II Was kann ich selbst tun, um Qualität zu gewährleisten?<br />
In der eigenen Arbeit kann man damit beginnen, sich an den Bedürfnisse der<br />
einzelnen Kindern und Jugendlichen zu orientieren. Kleine Gruppen sind hierbei<br />
notwendig, um jeden individuell fördern zu können. Außerdem sollte jede qualifizierte<br />
Fachkraft für sich selbst entscheiden, ob die Inhalte des Curriculums ausreichen, um<br />
Kinder und Jugendlichen genügend zu fördern oder ob zusätzliche Themen<br />
herangetragen werden sollten. Es ist ebenso wichtig die eigene Arbeit mit Kinder und<br />
Jugendliche ressourcenorientiert und nicht problemorientiert auszurichten, denn<br />
häufig ist es so, dass viele Kompetenzen zwar vorhanden sind, aber nicht genutzt<br />
werden.<br />
III Bereits heute gibt es einen erhöhnten Fachkräftebedarf – Wie können wir<br />
dem immer größer werdenden Fachkräftemangel im Erzieherberuf begegnen?<br />
Der erzieherische Bereich leidet unter einem schlechten Image, darin waren sich alle<br />
Anwesenden einig. Als sehr kritisch wird vor allem die Vergütung von erzieherischem<br />
Fachpersonal bewertet, denn die Gehälter fallen im Vergleich zu anderen Tätigkeiten<br />
(beispielsweise Fluglotse) sehr gering aus. Dem zufolge erscheint der Erzieherberuf<br />
für viele unattraktiv und es entscheiden sich immer weniger Jugendliche für eine<br />
Ausbildung.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 24
Workshops am Nachmittag<br />
Erziehung braucht qualifiziertes Personal<br />
Auch der Männeranteil im<br />
sozialen Bereich ist nach<br />
wie vor viel zu gering,<br />
obwohl Kinder ebenso<br />
männliche Vorbilder und<br />
Erziehungsmodelle<br />
brauchen. Die Gefahr des<br />
immer größer werdenden<br />
Fachkräftemangels<br />
besteht darin, dass offene<br />
Stellen mit unqualifiziertem<br />
Personal besetzt werden müssen, was den Imageschaden nur noch verschärft. Auch<br />
politische „Schnellschüsse“, wie die Bezuschussung von Müttern, die ihre Kinder zu<br />
Hause anstatt in einer Kita betreuen, sind für das Image der<br />
Kindertageseinrichtungen schädigend. Ebenso die für Familien entstehenden<br />
Zusatzkosten, wenn sie einen Platz für ihre Kinder in einer Kita beanspruchen, tragen<br />
zu einem schlechten Image bei. Denn die Erziehung und <strong>Bildung</strong> von Kindern sollte<br />
landesweit kostenfrei sein. Soziale Einrichtungen leiden hingegen darunter, dass sie<br />
als „Ort der Betreuung“ und nicht als „<strong>Bildung</strong>“ angesehen werden. Qualifiziertem<br />
Fachpersonal fehlt dagegen die Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit. Ein<br />
gesellschaftliches Umdenken ist daher dringend vonnöten.<br />
Eine Imageaufwertung sollte insbesondere auf politischer Ebene geschehen, indem<br />
man die Wichtigkeit und die Wertschätzung des Erzieherberufs hervorhebt und<br />
beispielsweise in Wahlprogrammen thematisiert. Institutionen sollten mehr Freiheiten<br />
erhalten, neue Wege zu gehen. Außerdem könnte jede Einrichtung selbst zu einem<br />
positiven Image beitragen, indem sie nicht nur ihre Qualität durch<br />
Personalentwicklung oder Fortbildungen anderer Träger sichert und weiter<br />
entwickelt, sondern dies auch nach außen trägt und dafür in der Öffentlichkeit wirbt.<br />
Des Weiteren bedarf der strukturelle Aufbau der Erzieherausbildung einer<br />
Modernisierung. Fachschulen und Ausbildungsbetriebe sollten eng miteinander<br />
kooperieren und in einem fortwährenden Austausch über Ausbildungsinhalte, -<br />
methoden und Innovationen stehen. Für den Unterrichtsprozess ist es wichtig, dass<br />
man kein „träges Wissen“ vermittelt, sondern den Unterricht „handlungsorientiert“<br />
gestaltet. Fachschulen sollten zudem mehr Bereitschaft für einen<br />
länderübergreifenden Austausch über beispielweise Ausbildungs- und<br />
Unterrichtsinhalte zeigen.<br />
Da alle Anwesenden am weiteren Austausch zur Verfolgung der oben genannten<br />
Themen interessiert sind, werden wir sie selbstverständlich kontaktieren, sobald uns<br />
nachfolgende Treffen bekannt sind. Abschließend bedanken wir uns für die<br />
anregende Mitarbeit unserer fünf Teilnehmer.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 25
Workshops am Nachmittag<br />
Fachkräftemangel in Pflegeberufen<br />
Workshopleitung: Manfred Grich, Leitung Pflegeheim St. Bernhard<br />
Protokoll: Konstanze Lell-Schüler, BeoPlus, Stadtjugendausschuss e.V.<br />
Eine Präsentation zum Workshop finden<br />
Sie in einer extra Datei.<br />
Die sechs Workshopteilnehmer kamen aus<br />
unterschiedlichen Berufsfeldern:<br />
- aus der Altenpflege<br />
- Stadtjugendausschuss e.V.<br />
- aus Fachschulen<br />
- aus Schule<br />
- aus dem Bereich Freiwilligendienste<br />
Einstieg ins Thema erfolgte über Stummen Impuls in Form von thematisch<br />
abgestimmten Cartoons mit der Fragestellung:<br />
„Welches Bild spricht mich besonders an? Welchen Bezug sehe ich zum Thema?<br />
I BeoPlus<br />
Frau Günter, Leitung der Jugendagentur, Stadtjugendausschuss e.V., stellte das<br />
neue Projekt zur vertieften Berufsorientierung Jugendlicher, eine Erweiterung des<br />
bestehenden BeoNetzwerkes vor. BeoNetzwerk besteht aus zwei Modulen: das erste<br />
Modul wird im Klassenverband durchgeführt und dient der Förderung der sozialen<br />
Kompetenz der Schüler. Im zweiten Modul werden außerschulische Projekte<br />
angeboten, die Jugendliche auf freiwilliger Basis belegen können. Diese Projekte<br />
werden in Zusammenarbeit mit den Auszubildenden verschiedener Firmen und<br />
Institutionen geplant, durchgeführt und reflektiert. Sie vermitteln darüber einen<br />
tieferen Einblick in unterschiedlichste Berufe.<br />
Es war bei den Angeboten festzustellen, dass die aus dem Bereich Pflege sehr<br />
wenig genutzt wurden. Daher, und den gesellschaftlichen Bedarf sehend, beschloss<br />
die Jugendagentur des Stadtjugendausschuss e.V. ein Projekt zu entwickeln, das<br />
Jugendliche speziell für den Bereich Erziehung und Pflege sensibilisieren und ihnen<br />
eine in diesen Berufen notwendige Haltung vermitteln soll. Über Stärkenarbeit wird<br />
mit Jugendlichen am Entscheidungsprozess gearbeitet. Darüber hinaus sollen die<br />
Jugendlichen in Praktika intensiv begleitet werden und persönliche Fragen und<br />
Probleme in diesem Zusammenhang abgefangen werden.<br />
Das Konzept wird mit Schulen, Einrichtungen und Fachschulen gemeinsam<br />
entwickelt um alle Bedarfe abdecken zu können.<br />
II Input Herr Grich<br />
Herr Grich gab anschließend einen Input, indem er auf die demographische<br />
Entwicklung und daraus resultierend, auf den künftigen Pflegebedarf und Bedarf an<br />
(Fach-)personal hinwies. Gleichzeitig gab er Anregungen für Veränderungen, indem<br />
er von Maßnahmen und Umstrukturierungen im Pflegeheim St. Bernhard berichtete.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 26
Workshops am Nachmittag<br />
Fachkräftemangel in Pflegeberufen<br />
III Diskussion über folgende Themenfelder:<br />
1. Sind Begriffsklärungen notwendig? Im Deutschen gibt es nur den Begriff<br />
„Pflege“, im Englischen wird zwischen „Caring“ im Sinne von „versorgen“ und<br />
„Nursing“ im Sinne von medizinisch notwendiger Pflege differenziert.<br />
2. In Deutschland ist eine generalisierte Ausbildung geplant, die<br />
Kinderkrankenpflege, Kranken- und Altenpflege in einem Ausbildungsgang<br />
zusammenführen soll. Hier besteht die Gefahr, dass wegen des sehr großen<br />
Patientenspektrums von Frühgeborenen bis hin zu sehr alten Menschen nicht<br />
mehr genügend spezialisiertes Fachwissen in den einzelnen Bereichen erworben<br />
wird.<br />
3. Frage, wie „Fachkräfte“ definiert werden? Besteht die Gefahr, dass von dieser<br />
Definition zu Gunsten wenig qualifizierter Kräfte abgewichen wird? – Gefahr, dass<br />
hochqualifizierte Fachkräfte durch billigeres Personal ersetzt werden? Davor<br />
fürchten sich auch die hochqualifizierten Kräfte. Wichtig ist hier, Berufe wie<br />
„Servicehelfer“ gut einzuführen und eine klare Aufgabenteilung und<br />
Kompetenzzuordnung vorzunehmen.<br />
Über Helferberufe können jedoch die Voraussetzungen für eine<br />
Weiterqualifikation bis hin zur dreijährigen Altenpflege- bzw.<br />
Krankenpflegeausbildung erworben werden.<br />
4. Der Fachkräftemangel, der sich in den kommenden Jahren, wenn die<br />
geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre altern, noch verstärken wird, kann<br />
nicht allein über finanzielle Mittel gelöst werden. Umstrukturierungen und andere<br />
Organisationsformen werden notwendig werden. Es gilt, Bewährtes zu erhalten<br />
und Neues zu schaffen – wie z.B. neue Berufszweige wie den der<br />
Servicehelferkräfte. Auch die Fachkraftquote wird, wenn eine humane Pflege<br />
aufrechterhalten werden soll, nicht in der derzeitigen Form aufrecht erhalten<br />
werden können.<br />
5. Betont wurde, dass oftmals im pflegerischen Bereich die Schlüsselqualifikationen<br />
und sozialen Kompetenzen der Pflegenden wichtiger sind als schulische<br />
Leistungen. Hier solle man nicht beim Beklagen des Ist-Zustandes stehen bleiben<br />
sondern lösungsorientiert denken. Wie können die Schlüsselqualifikationen und<br />
sozialen Kompetenzen gestärkt werden? Viele Jugendliche könnten darüber für<br />
pflegerische Berufe interessiert werden und zur notwendigen Ausbildungsreife<br />
geführt werden. Auch schwächere Jugendliche ohne oder mit schlechtem<br />
Schulabschluss könnten über hohe soziale Kompetenzen im betreuenden<br />
Bereich eingesetzt werden. Immer wieder wurde im Verlauf der Diskussion darauf<br />
hingewiesen, dass die soziale Kompetenz der Jugendlichen derzeit oft für<br />
Praktika bzw. Einsätze im Bereich der Altenpflege unzureichend ausgeprägt ist.<br />
Alten Menschen gegenüber mangelt es an Respekt und Einfühlungsvermögen.<br />
Daher ist eine gute, gezielte Vorbereitung der Jugendlichen, insbesondere sozial<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 27
Workshops am Nachmittag<br />
Fachkräftemangel in Pflegeberufen<br />
benachteiligter Jugendlicher, vor einem Praktikum ebenso notwendig wie eine<br />
intensive Begleitung und Betreuung während eines Praktikums. Dazu gehören<br />
auch eine klare Definition der Aufgaben der Praktikanten sowie eine fachliche<br />
Anleitung vor Ort. Auch die Einsatzfelder für oft sehr junge PraktikanntInnen sind<br />
hier mitzudenken.<br />
Dabei stellt sich für das in Planung stehende Projekt der Jugendagentur BeoPlus<br />
die Frage, was genau die Einrichtungen und Fachschulen an<br />
Unterstützungsbedarf haben.<br />
Als positives Beispiel wurde die Vorgehensweise von manchen Gymnasien<br />
herausgestellt. Dort werden zunächst die Einrichtungen, die Praktika anbieten<br />
(können) zum Informationsaustausch in die Schule eingeladen, die SchülerInnen<br />
gut vorbereitet und während des Praktikums von Lehrkräften betreut.<br />
Gleichzeitig muss aber auch an der Nachhaltigkeit der Projekte gearbeitet werden<br />
– viele gute Ansätze schlafen schnell wieder ein und geraten bei den<br />
SchülerInnen in Vergessenheit.<br />
6. Im Moment besteht in Einrichtungen die Gefahr, dass Bewohner zur<br />
Pflegebedürftigkeit konditioniert werden. Zuwendung wird ihnen über Pflege<br />
zuteil, daher fordern sie diese ein. Helferkräfte, die nicht auf den Stellenschlüssel<br />
angerechnet werden, könnten hier für alle Beteiligte Entlastung bringen. Timing<br />
und Inhalt der Pflege, bzw. Pflegebedürftigkeit müssen aufeinander abgestimmt<br />
werden. Das kann zu einer Entlastung der Pflegenden führen mit gleichzeitig<br />
mehr Lebensqualität in den Heimen.<br />
7. Pflegeberufe haben derzeit ein sehr schlechtes Image – bei der Berufswahl wird<br />
nach Karriere-, Leistungs- und Verdienstmöglichkeiten gemessen, nicht aber<br />
nach dem Bedarf an Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit und sozialer<br />
Kompetenz. Verstärkt wird dies durch das Elternhaus der Jugendlichen, da Eltern<br />
den größten Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben. Auch die Medien<br />
haben durch einseitige Darstellung negativer Aspekte einen nicht unerheblichen<br />
Anteil am schlechten Image der Pflegeberufe.<br />
An dem Image muss dringend gearbeitet werden um neue Kräfte zu gewinnen<br />
und Jugendliche für diese Berufsfelder zu begeistern. Das Positive an<br />
Pflegeberufen muss viel mehr in den Vordergrund gerückt und aufgezeigt werden.<br />
Das kann schon in Schulen im Rahmen der Berufsorientierung geschehen, indem<br />
die Institutionen / Einrichtungen dort aus der Praxis und dem vielfältigen<br />
Berufsbild berichten und SchülerInnen darüber Lust machen auf ein Praktikum in<br />
diesem Bereich.<br />
8. Die Bedeutung von Netzwerkarbeit und Kooperationen für alle angesprochenen<br />
Punkte wurde herausgestellt – der Fachtag war Plattform um Kontakte zu<br />
knüpfen, Information einzuholen und Vorbereitung für weiteres Arbeiten an<br />
diesem brisanten Thema.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 28
Workshops am Nachmittag<br />
Fachkräftemangel in Pflegeberufen<br />
Zusammenfassend ist zu festzuhalten,<br />
dass insbesondere der Sozial- und Handlungskompetenz Jugendlicher viel<br />
Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Dazu gehört:<br />
o eine Verbesserung des Images von Pflegeberufen bei den Jugendlichen<br />
o eine gute Vorbereitung für Praktika<br />
o eine intensive Betreuung während Praktika<br />
o eine gute Kooperation zwischen Schule – Einrichtungen, Fachschulen und<br />
außerschulischer Jugendarbeit<br />
dass ein politisches Umdenken notwendig sein wird. Dazu gehört:<br />
o dass der Stellenschlüssel von Fachkräften / nicht bzw. wenig qualifiziertem<br />
Personal zu überdenken ist<br />
o dass neue Berufsbilder zu entwickeln und etablieren sind<br />
o dass Fachkompetenz und soziale Kompetenz in ein neu definiertes, klar<br />
abgegrenztes Verhältnis gebracht werden müssen<br />
o dass das Image von Pflegeberufen gesellschaftlich aufgewertet werden muss<br />
Wir danken Herrn Grich für die freundliche Moderation des Workshops sowie allen<br />
Teilnehmern für die anregende und interessante Diskussion.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 29
Rückmeldungen der<br />
Tagungsteilnehmer<br />
I. Allgemeines zur Veranstaltung 1 2 3 4 5<br />
(1 = trifft voll und ganz zu; 5 = trifft gar nicht zu)<br />
Die Veranstaltung entsprach den Erwartungen: 6x1 17x2 13x3 1x4<br />
Durchschnitt: 2,24<br />
Die Veranstaltung war sinnvoll strukturiert: 9x1 18x2 9x3 1x4<br />
Durchschnitt: 2,05<br />
Die Veranstaltung war zeitlich gut geplant: 18x1 17x2 2x3 1x4<br />
Durchschnitt: 1,63<br />
Es gab genügend Raum für Austausch unter<br />
den Anwesenden: 4x1 17x2 11x3 4x4 1x5<br />
1x2,5<br />
Durchschnitt: 2,48<br />
Die Teilnehmenden konnten sich aktiv beteiligen: 8x1 17x2 7x3 3x4 2x5<br />
Durchschnitt: 2,29<br />
Zufriedenheit mit dem Veranstaltungsort: 19x1 12x2 1x3 4x4<br />
Durchschnitt: 1,72<br />
Die Referenten waren fachlich kompetent: 25x1 11x2 4x3 2x4<br />
Durchschnitt: 1,59<br />
Hinweise:<br />
- 1x „Aktive Beteiligung“ Note 3 Teilnehmer <strong>hat</strong> Evaluationsbogen in der Mittagspause<br />
– also vor den Workshops – abgegeben<br />
- Keine Wertungen bei: 2x „Veranstaltungsort“, 1x „Aktive Beteiligung“, 1x „Erwartungen“,<br />
1x „Struktur“<br />
- 1x „Veranstaltungsort“ Note 4 unbequeme Stühle<br />
- Mehrfachnennungen bei Referenten: 1x Note 1 & 2, 1x Note 3 & 4, 1x Note 1 & 4,<br />
1x Note 1 & 3 (Note 3 Vortrag „ Fachkräfte für den Erzieherberuf)<br />
- 1x „Austausch“ & „Aktive Beteiligung“ Note 5 Teilnehmer <strong>hat</strong> Workshop „Inklusion“<br />
besucht<br />
- 1x „Veranstaltungsort“ Note 4 Rückmeldung des Teilnehmers: Vortrag „Servicehelfer“<br />
in der Caféteria absolut deplaziert, weil durch den Verkauf der Vortrag nur<br />
eingeschränkt starten konnte!<br />
AG im Studio ist o.k.<br />
Arbeitsgruppe ohne Arbeitstische, den ganzen Tag auf „freien Stühlen“ geht einfach ins<br />
Kreuz.<br />
Also Jubez an sich: gute Wahl.<br />
Detailwahl nicht gelungen.<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 30
Rückmeldungen der<br />
Tagungsteilnehmer<br />
II. Inhalte der Veranstaltung 1 2 3 4 5<br />
(1 = trifft voll und ganz zu; 5 = trifft gar nicht zu)<br />
Es gab viele Informationen und Anregungen durch<br />
die Vorträge am Vormittag: 10x1 20x2 6x3 2x4<br />
Durchschnitt: 2,0<br />
Die angebotenen Inhalte waren praxisorientiert: 7x1 18x2 11x3 1x4<br />
Durchschnitt: 2,10<br />
Die Workshops am Nachmittag haben viele Impulse gegeben.<br />
Workshop: Elternarbeit – wie geht´s weiter? 7x2 5x3 1x4 1x5<br />
1x1,5<br />
Durchschnitt: 2,46<br />
Workshop: Inklusion im Gemeinwesen 2x1 2x2 2x3 2x4<br />
Durchschnitt: 2,5<br />
Workshop: Erziehung braucht qualifiziertes Personal 1x2<br />
Durchschnitt: 2,0<br />
Workshop: Fachkräftemangel in Pflegeberufen 1x3 1x4<br />
Durchschnitt: 3,5<br />
Das erworbene Wissen kann gut in die<br />
berufliche Praxis übertragen und angewendet werden: 2x1 9x2 18x3 5x4<br />
1x1,5<br />
Durchschnitt: 2,72<br />
Die am Fachtag angebotenen Inhalte entsprachen den<br />
aufgrund der Ausschreibung geweckten Erwartungen: 3x1 17x2 12x3 5x4<br />
1x1,5<br />
Durchschnitt: 2,48<br />
Hinweise:<br />
- 4x keine Wertung bei „Workshops“ nicht besucht<br />
- 3x keine Wertung bei „Wissen für berufliche Praxis“<br />
- 3x keine Wertung bei „Workshops“ obwohl „Inklusion“ angekreuzt<br />
- 2x keine Wertung bei „Workshops“ obwohl „Elternarbeit“ angekreuzt<br />
- 2x keine Wertung bei „Workshops“<br />
- 1x keine Wertung bei „Workshops“ obwohl „Pflege“ angekreuzt<br />
- 1x keine Wertung bei „Wissen für berufliche Praxis“ Teilnehmer <strong>hat</strong> „?“<br />
hingeschrieben<br />
<strong>Bildung</strong> <strong>hat</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 31
Rückmeldungen der<br />
Tagungsteilnehmer<br />
Diese Themen im Zusammenhang mit Berufsorientierung und Berufswegeplanung<br />
in lokalen <strong>Bildung</strong>snetzwerken sind weiterhin von Interesse:<br />
- konkrete Angebote der Einrichtungen z.B. der Servicestelle<br />
- Vernetzung der Akteure<br />
- Inklusion in Arbeitsmarkt und Schulbildung<br />
- Elternarbeit, Netzwerkpflege / Ausbau / Strukturierung, Erweiterung<br />
Berufswahlspektrum<br />
- bestehende Strukturen aufzeigen Anzahl Schulen und deren Funktionen<br />
- Transparenz des Netzwerks, Netzwerkarbeit (Kooperation), bessere Zugänge<br />
- Die Einbindung, Gewinnung derer, die schwerer zu erreichen sind (Eltern wie<br />
SchülerInnen)<br />
- Integration Geringqualifizierter<br />
- Berufe im Servicebereich<br />
- Außerschulische und schulische <strong>Bildung</strong> im Kontext<br />
- Motivation und Stärkung von Selbstverantwortung zum Thema <strong>Zukunft</strong>, Berufswahl<br />
- Zusammenarbeit mit Eltern<br />
- mit Einbeziehung der Kostenträger<br />
- Inklusion / Integration<br />
Diese Anregungen und Verbesserungsvorschläge wurden genannt:<br />
- den Projektmarkt stärker ins Programm integrieren und nicht nur nebenbei laufen lassen<br />
- weitere Netzwerktreffen, „Rundbrief“ zu interessanten Themen<br />
- weniger Themen und die Möglichkeit an allen beteiligt zu sein; dafür öfter machen<br />
- konkrete, direkt umsetzbare Möglichkeiten für Schule und Unterricht<br />
- Workshops erläutern, damit man eine bessere Auswahl treffen kann<br />
- Lehrerschaft stärker ansprechen / Migrantenvertreter fehlten<br />
- Zuständigkeiten strukturieren, Transparenz des Netzwerks, Netzwerkarbeit<br />
(Kooperation), bessere Zugänge<br />
- Workshop Elternarbeit: für Gruppenarbeit mehr Zeit vorsehen / Vorankündigung, dass<br />
kein Mittagessen am Ort gestellt wird / Vortrag Prof. am Morgen war super! / Moderation<br />
Workshop („Elternarbeit“) war super!<br />
- Größere inhaltliche Beteiligung der freien Träger an der Planung des Fachtags<br />
- weniger lange Grußworte<br />
- Die Einblicke in das Thema Inklusion war grundsätzlich sehr interessant, aber meiner<br />
Meinung nach nicht im Fachtag wirklich das Thema begleitend. Hier wäre ein spezieller<br />
Schwerpunkttag vielleicht besser.<br />
- konkrete Handlungsfelder für Lehrer im Besonderen anbieten (Elternarbeit<br />
professionalisieren)<br />
- Das Fachwissen der Teilnehmer nutzen / anhören<br />
- Bezug zur aktuellen Schulentwicklung <strong>hat</strong> gefehlt z.B. Ganztagesschulen,<br />
Gesamtschulen, ... / Workshopbeschreibungen zu knapp<br />
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Fachtag 09. Mai 2012 in <strong>Karlsruhe</strong> 32
Rückmeldungen der<br />
Tagungsteilnehmer<br />
- Inklusion muss anhand von den zu inklusionierenden Jugendlichen ausgehen. Wer sind<br />
sie und was brauchen sie jetzt konkret? In <strong>Karlsruhe</strong>!<br />
- Die Mittagspause max. 1 Stunde / Der Workshop war nicht gut vorbereite und auch<br />
nicht gut durchgeführt!!! („Elternarbeit“)<br />
- Weiter so!<br />
- Danke!<br />
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Impressionen<br />
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Impressionen<br />
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gelingende Übergänge von der Schule in den Beruf<br />
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Impressum<br />
<strong>Jugendagenturen</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />
• Stadtjugendausschuss e. V. <strong>Karlsruhe</strong><br />
Geschäftsstelle der Jugendagentur <strong>Karlsruhe</strong>-Stadt<br />
Susanne Günther<br />
Moltkestr. 22<br />
76133 <strong>Karlsruhe</strong><br />
Tel. 0721-1335621<br />
email:info@jaka-ka.de<br />
• Landratsamt <strong>Karlsruhe</strong><br />
Geschäftsstelle der Jugendagentur im Landkreis <strong>Karlsruhe</strong><br />
Michael Bartholme<br />
Beiertheimer Allee 2<br />
76137 <strong>Karlsruhe</strong><br />
Tel. 0721-9367762<br />
email: info@jaka-ka.de<br />
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