Klimawandel im Wattenmeer: „Deichen oder weichen?“ - Iwss.org
Klimawandel im Wattenmeer: „Deichen oder weichen?“ - Iwss.org Klimawandel im Wattenmeer: „Deichen oder weichen?“ - Iwss.org
IWSS Rollenspiel Klimawandel im Wattenmeer: „Deichen oder weichen ?“ Trilaterale Ministerkonferenz zur Zukunft des Küstenschutzes
- Seite 2 und 3: Impressum Konzeption & Entwicklung
- Seite 4 und 5: Klimawandel im Wattenmeer: „Deich
- Seite 6 und 7: Bühnenaufbau • Tische als Redne
- Seite 8 und 9: Spielphase 5 min Konferenzeröffnun
- Seite 10 und 11: Die IWSS — Umweltbildung für EIN
- Seite 12 und 13: Landwirt Küstenschützer Küstensc
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- Seite 16 und 17: Touristiker Touristiker Trilaterale
- Seite 18 und 19: Küstenschutzvisionen Schlaglicht 2
- Seite 20 und 21: Schlaglicht 4 Sandvorspülungen Zur
- Seite 22 und 23: Schlaglicht 6 Schleswig-Holstein li
- Seite 24 und 25: Faktenkarte
- Seite 26 und 27: Landwirt Argument Landwirt Argument
- Seite 28 und 29: Touristiker Argument Touristiker Ar
- Seite 30 und 31: Landwirt Argument Landwirt Argument
- Seite 32 und 33: Touristiker Argument Touristiker Ar
- Seite 34 und 35: Landwirt Argument Landwirt Argument
- Seite 36 und 37: Touristiker Argument Touristiker Ar
- Seite 38 und 39: Arbeitsblatt UmweltministerIn Niede
- Seite 40 und 41: Arbeitsbogen zur Ministererklärung
- Seite 42 und 43: Küstenschutz Landwirtschaft Kustbe
IWSS Rollenspiel<br />
<strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> <strong>im</strong> <strong>Wattenmeer</strong>:<br />
<strong>„Deichen</strong> <strong>oder</strong> <strong>weichen</strong> ?<strong>“</strong><br />
Trilaterale Ministerkonferenz zur Zukunft des Küstenschutzes
Impressum<br />
Konzeption & Entwicklung<br />
• International Wadden Sea School<br />
Fachliche Beratung<br />
• Dr. Hans-Ulrich Rösner, WWF<br />
• Frank Hofeditz<br />
Graphische Gestaltung<br />
• Jan Wichmann, www.jones-design.de<br />
• Zeichnungen von Sebastian Ulrichs<br />
Finanzielle Förderung<br />
• Bingo! Die Umweltlotterie<br />
• WWF <strong>Wattenmeer</strong>büro<br />
International Wadden Sea School<br />
Hafenstraße 3<br />
D – 25813 Husum<br />
T +49 (0) 4841 665845<br />
F +49 (0) 4841 668539<br />
www.iwss.<strong>org</strong><br />
info@iwss.<strong>org</strong><br />
© IWSS 2009
Vorwort<br />
<strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> <strong>im</strong> <strong>Wattenmeer</strong>: <strong>„Deichen</strong> <strong>oder</strong> <strong>weichen</strong>?<strong>“</strong><br />
Die „Internationale <strong>Wattenmeer</strong>schule<strong>“</strong> vernetzt die Bildungsarbeit für das <strong>Wattenmeer</strong>:<br />
Durch sie helfen sich Besucherzentren, Nationalpark-Häuser und Infostationen<br />
aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden gegenseitig bei ihrer Arbeit.<br />
Und mit besserer Information für kleine und große Besucher erreichen sie auch<br />
mehr für den Schutz dieser einmaligen Naturlandschaft. Menschen aus verschiedenen<br />
Ländern lernen sich <strong>im</strong> Watt kennen, und sie lernen Vieles über das <strong>Wattenmeer</strong>:<br />
Im direkten Kontakt mit der Natur ebenso wie mit hochklassigen<br />
Hilfsmitteln.<br />
Das Rollenspiel <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> <strong>im</strong> <strong>Wattenmeer</strong>: <strong>„Deichen</strong> <strong>oder</strong><br />
<strong>weichen</strong>?<strong>“</strong> ist ein ideales Beispiel für das Letztere. Es ist ohne<br />
Zweifel anspruchsvoll und fordert den Teilnehmenden einiges ab<br />
— aber es bringt Jugendliche und junge Erwachsene dazu,<br />
sich mit der größten Problematik, die für die Zukunft des<br />
<strong>Wattenmeer</strong>es als Naturraum ebenso wie für Sicherheit<br />
der an ihm wohnenden Menschen besteht, in einer<br />
spielerischen Form zu befassen.<br />
Die Notwendigkeit von Kl<strong>im</strong>aschutz ist inzwischen<br />
Allgemeinwissen. Doch selbst wenn Kl<strong>im</strong>aschutz noch<br />
heute opt<strong>im</strong>al würde — und davon sind wir leider noch weit<br />
entfernt - würde sich das Kl<strong>im</strong>a <strong>im</strong>mer noch so verändern,<br />
dass erhebliche Anpassungsprobleme für Mensch und Natur entstehen.<br />
Dies gilt besonders für die Küsten, weil sich der Anstieg des Meeresspiegels<br />
beschleunigt. Und ganz besonders für die südliche Nordseeküste, wo die großen<br />
tiefliegenden und bewohnten Marschgebiete sowie das <strong>Wattenmeer</strong> mit seinen<br />
Inseln gefährdet sind.<br />
Mit Küstenschutz wie etwa dem Bau von Deichen versuchen die Menschen seit<br />
langem, die Gefahren von Sturmfluten zu begrenzen. Bei steigendem Meeresspiegel<br />
wird das schwieriger, und manche könnten glauben, es reiche, die Deiche <strong>im</strong>mer<br />
höher zu bauen und <strong>im</strong>mer mehr Beton einzusetzen. Doch auch das <strong>Wattenmeer</strong> mit<br />
seinen Wattflächen, Salzwiesen, Strände und Dünen ist gefährdet, könnte <strong>im</strong>mer<br />
mehr abbrechen und letztlich verschwinden. Es geht also um mehr als nur<br />
Sicherheit vor Sturmfluten, es geht auch um die Erhaltung einer Küstenlandschaft<br />
mit einer so großartigen Natur, dass sie Nationalpark<br />
werden konnte!<br />
Wie Küstenschutz künftig innovativer wird, dafür gibt es noch<br />
keine Patentrezepte. Aber ein Teil der Lösung muss ganz<br />
sicher sein, dass Küstenschützer und<br />
Naturschützer zusammenarbeiten und<br />
integrierte Lösungen für die Sicherheit<br />
der Menschen und den Naturschutz<br />
erarbeiten. Wie das gelingen kann,<br />
dafür gibt das Rollenspiel Hinweise.
<strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> <strong>im</strong> <strong>Wattenmeer</strong>: <strong>„Deichen</strong> <strong>oder</strong> <strong>weichen</strong>?<strong>“</strong> ordnet sich in ein Gesamtkonzept<br />
rund um das geschützte <strong>Wattenmeer</strong> ein: Denn <strong>Wattenmeer</strong>schutz findet<br />
ja nicht nur isoliert auf Ameland, Norderney, Sylt <strong>oder</strong> Rømø statt. Das <strong>Wattenmeer</strong><br />
ist vielmehr eines der weltweit besten Beispiele für grenzüberschreitenden Naturschutz<br />
in einem einzigartigen Lebensraum. Seit rund 30 Jahren arbeiten die drei<br />
ans <strong>Wattenmeer</strong> grenzenden Staaten Dänemark, Deutschland und die Niederlande<br />
für dessen Schutz zusammen. Gemeinsame Vereinbarungen wie ein <strong>Wattenmeer</strong>plan<br />
<strong>oder</strong> die in dreijährigen Abständen verabschiedeten Ministererklärungen sind Instrumente,<br />
mit denen ein gemeinsamer Schutz erreicht wird. Dabei liegt die konkrete<br />
Umsetzung - etwa durch die Gründung der <strong>Wattenmeer</strong>-Nationalparke in Deutschland<br />
- in der Hand der einzelnen Länder. Vertreter von nicht-staatlichen Organisationen<br />
(z.B. Naturschutzverbände), der Wirtschaft (z.B. Fischerei, Landwirtschaft,<br />
Tourismus) <strong>oder</strong> auch andere Behörden (z.B. Küstenschutz- und Schifffahrtsverwaltung)<br />
werden bei den Diskussionen und Konferenzen einbezogen. Insgesamt können<br />
wir heute mit dem geschützten <strong>Wattenmeer</strong> von einem großen Erfolg für die Natur<br />
und auch für die an der Küsten lebenden Menschen sprechen. So groß, dass die<br />
UNESCO das <strong>Wattenmeer</strong> 2009 sogar als Weltnaturerbe anerkannt hat!<br />
Dem Rollenspiel gelingt es, die Spielenden an einem Stück <strong>Wattenmeer</strong>politik<br />
teilhaben zu lassen. Und das bis in überraschende Details, denn die Autoren haben<br />
sich bemüht, nicht nur die unterschiedlichen Sichtweisen der betroffenen Gruppen<br />
deutlich werden zu lassen, sondern auch die zwischen den Ländern unterschiedlichen<br />
Sichtweisen innerhalb der gleichen Interessensgruppe.<br />
Das Rollenspiel leistet mit den inhaltlichen Bezügen zur Trilateralen <strong>Wattenmeer</strong>kooperation<br />
und der Möglichkeit zur anschaulichen Vermittlung politischer Prozesse<br />
und Beteiligungsmöglichkeiten einen Beitrag zur grenzübergreifenden Umweltbildungsarbeit.<br />
Es ist ein beispielhafter Beitrag zur Bildung für Nachhaltigkeit <strong>im</strong><br />
<strong>Wattenmeer</strong>.<br />
Dr. Hans-Ulrich Rösner<br />
WWF Deutschland
Zeitplanung<br />
(Vorlauf für Lesezeit, Materialdurchsicht Betreuer:......... 30 Min)<br />
Vorbereitungsphase<br />
Einführung.................................... 5 min<br />
Eröffnungsszenario vorlesen............... 5 min<br />
Rollenverteilung & Requisiten............ 10 min<br />
Ablauferläuterung........................... 5 min<br />
Lesezeit..................................... 10 min<br />
Spielphase<br />
Konferenzeröffnung......................... 5 min<br />
Befragung der Interessenvertreter...... 45 min<br />
Entscheidungsfindung...................... 10 min<br />
Abschluss....................................... 15 min<br />
Gesamtdauer 110 min<br />
Optional: Anschlussaktivitäten<br />
Dieses Rollenspiel soll Schülern ab der Jahrgangsstufe<br />
10/11 eine internationale Diskussionsmöglichkeit<br />
zum Thema <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong><br />
und Küstenschutz <strong>im</strong> trilateralen <strong>Wattenmeer</strong><br />
bieten. In der Rolle von Umweltministern und<br />
Interessensvertretern aus Naturschutz, Küstenschutz,<br />
Landwirtschaft und Tourismus der drei<br />
<strong>Wattenmeer</strong>länder Deutschland, Dänemark<br />
und der Niederlande haben die Spieler die<br />
Möglichkeit mit Anleitung <strong>oder</strong> eigenständig<br />
eine internationale Ministerkonferenz nachzuspielen.<br />
Sie werden sensibilisiert für die<br />
wichtigen Fragen und die unterschiedlichen Interessen<br />
rund um das <strong>Wattenmeer</strong>. Als Ziel des<br />
Spiels müssen Kompromisse und Lösungsmöglichkeiten<br />
gefunden werden für eine gemeinsame<br />
Zukunft des <strong>Wattenmeer</strong>es.<br />
Voraussetzungen<br />
Teilnehmer<br />
• 15 Mitspieler (3 Umweltminister, 12 Interessenvertreter)<br />
• 1 M<strong>oder</strong>ator (Gruppenleitung <strong>oder</strong> Schüler)<br />
• Publikum<br />
• Ergänzungsrollen wie z.B. Reporter sind möglich<br />
Spielmaterial<br />
• 4 Krawatten: 3 für die Umweltminister der <strong>Wattenmeer</strong>staaten (DK, D, NL) in<br />
den Länderfarben, 1 für den M<strong>oder</strong>ator<br />
• 3 Länderfahnen (Dänemark, Deutschland, Niederlande)<br />
• 12 Namensschilder an Schlüsselbändern für Naturschützer, Touristiker, Küstenschützer<br />
und Landwirte aus den 3 Ländern<br />
• 2 große Würfel<br />
• 6 Infokarten mit Schlaglichtern zum Zustand des <strong>Wattenmeer</strong>es<br />
• 4 Faktenkarten zum Küstenschutz<br />
• 48 Argumentekarten, jeweils 4 pro Interessenvertretung (4) und Land (3)<br />
• 3 Infoblätter für die Umweltminister mit Hintergrundtext und Eröffnungsrede<br />
• Kopiervorlage der Notizzettel für die Umweltminister<br />
1
Bühnenaufbau<br />
• Tische als Rednerpult für die Minister zusammenstellen, 3 Länderfahnen,<br />
Wassergläser, Stifte darauf positionieren<br />
• Gegenüber dem Pult 3 Stuhlgruppen für die Interessenvertreter der Länder<br />
aufstellen<br />
Vorbereitungsphase<br />
5 min<br />
Einführung<br />
• Spieldauer ankündigen: ca. 1,5 Stunden.<br />
• 6 Infokarten mit Schlaglichtern zum Zustand des <strong>Wattenmeer</strong>es an die Gruppe<br />
austeilen; (Die Schlaglichter sollen das Problemfeld umreißen, mit dem sich das<br />
Spiel befasst.)<br />
• Die Karten werden in beliebiger Reihenfolge v<strong>org</strong>elesen.<br />
5 min<br />
Eröffnungsszenario vorlesen<br />
Einleitung durch Betreuer: „Bei einer Konferenz treffen hier und heute die<br />
Umweltminister der drei <strong>Wattenmeer</strong>länder – Dänemark, Deutschland und<br />
der Niederlande - mit verschiedenen Interessenvertretern zusammen. Es soll<br />
gemeinsam entschieden werden, wie man in Zukunft die <strong>Wattenmeer</strong>küste vor<br />
dem zunehmenden Meeresspiegelanstieg schützen soll, der mit dem <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong><br />
auf uns zukommt.<br />
Dazu befragen die Minister sachkundige Vertreter aus den Bereichen Landwirtschaft,<br />
Küstenschutz, Naturschutz und Tourismus. Deren Interessen und<br />
verschiedenen Sichtweisen lassen die Minister in ihre Entscheidung einfließen.<br />
Aber ganz wichtig: Am Ende müssen die Minister sich auf einen gemeinsamen<br />
Beschluss für das gesamte <strong>Wattenmeer</strong> einigen!<br />
Auch in der Realität gibt es regelmäßig Konferenzen der <strong>Wattenmeer</strong>-Minister,<br />
bei denen über Fragen des trilateralen <strong>Wattenmeer</strong>schutzes entschieden wird,<br />
z.B. 2005 auf Schiermonnikoog und 2010 auf Sylt.<br />
Die drei Grundsatzfragen, die für den künftigen Umgang mit dem <strong>Wattenmeer</strong><br />
entschieden werden müssen, sind:<br />
1. Soll der Küstenschutz sich nur um den Schutz menschlicher Siedlungen<br />
kümmern <strong>oder</strong> auch Salzwiesen und Wattflächen erhalten?<br />
2. Sollen wir die bestehende Küstenlinie auf jeden Fall halten, <strong>oder</strong> stellenweise<br />
vor dem steigenden Meeresspiegel zurück<strong>weichen</strong>?<br />
3. Soll der Küstenschutz wie bisher mit Beton und Stahl, <strong>oder</strong> verstärkt mit<br />
Sandvorspülungen auf den Meeresanstieg reagieren?<br />
Für diese Ministerkonferenz sind verschiedene Rollen zu besetzen, die wir<br />
jetzt vergeben. Ein M<strong>oder</strong>ator führt durch das Spiel und ist inhaltlich streng<br />
neutral, darf aber jederzeit steuernd eingreifen.<strong>“</strong><br />
2
10 min<br />
Rollenverteilung & Requisiten<br />
Rollenverteilung<br />
• Besetzung der M<strong>oder</strong>ationsrolle (SchülerIn <strong>oder</strong> Gruppenleitung)<br />
• Auswahl von drei Umweltministern<br />
• 12 Mitspielende bilden 3 Länderdelegationen aus jeweils 4 Personen<br />
• Jede Länderdelegation entscheidet unter sich, wer welche Interessengruppe<br />
vertritt (Tourismus, Landwirtschaft, Küstenschutz, Naturschutz).<br />
• Der Rest der Gruppe sind Reporter und Zuschauer (<strong>oder</strong> auch Demonstranten).<br />
Requisiten<br />
• Die drei Länderdelegationen sitzen gruppenweise auf Stühlen zusammen und<br />
erhalten Namensanhänger, pro Person 4 Argumentekarten und je Gruppe eine<br />
Faktenkarte mit Begriffserklärungen.<br />
• Die drei Minister sitzen am Tagungstisch und erhalten Länder-Krawatten, Infoblätter,<br />
Notizzettel und eine Faktenkarte.<br />
• Der M<strong>oder</strong>ator erhält die gepunktete Krawatte und die Spielanleitung.<br />
5 min<br />
Ablauferläuterung<br />
M<strong>oder</strong>ator: „Zuerst haben alle Mitspielenden 10 Minuten Lesezeit, um sich<br />
mit dem ausgeteilten Vorbereitungsmaterial in ihre Rollen einzulesen und sich<br />
zu beraten.<br />
Dann eröffnen die Umweltminister der drei <strong>Wattenmeer</strong>länder die Konferenz<br />
mit Eröffnungsreden, in denen sie jeweils ihre bisherigen nationalen Standpunkte<br />
verlesen.<br />
Danach diskutieren die Minister mit den Interessenvertretern (Küstenschützer,<br />
Naturschützer, Touristiker & Landwirte) über die anstehenden Entscheidungen<br />
<strong>im</strong> Küstenschutz. Pro Grundsatzfrage stehen 15 Minuten Diskussionszeit zur<br />
Verfügung. Die Abfolge der Interessengruppen und hierbei die Reihenfolge der<br />
Ländervertreter können durch Würfeln best<strong>im</strong>mt werden.<br />
Die Minister können Rückfragen an die Fachleute stellen und sollen sich Notizen<br />
auf ihren Arbeitsbögen machen.<br />
Nach 45 Minuten Anhörung beginnt die dritte Phase, in der die Minister auf<br />
Grundlage ihrer Aufzeichnungen gemeinsame Entscheidungen zu den diskutierten<br />
Fragen treffen. Ziel ist die Vereinbarung einer gemeinsamen, trilateralen<br />
Küstenschutzstrategie. Diese Phase der Abschlussverhandlung dauert etwa<br />
15 Minuten.<strong>“</strong><br />
10 min<br />
Lesezeit<br />
• Alle Interessenvertreter lesen ihre Argumentekarten durch. Beratung und Austausch<br />
innerhalb der Länder sind erwünscht.<br />
• Die Minister lesen sich in ihre Rollen ein und bereiten sich auf ihre Eröffnungsreden<br />
vor.<br />
3
Spielphase<br />
5 min<br />
Konferenzeröffnung<br />
• Die Minister verlesen ihre Eröffnungsreden.<br />
45 min<br />
Befragung der Interessenvertreter<br />
• Die Minister hören und befragen die unterschiedlichen Interessenvertreter.<br />
• Welche Interessengruppe und welches Land jeweils dran kommt, kann erwürfelt<br />
<strong>oder</strong> von den Ministern entschieden werden.<br />
Hinweis für den M<strong>oder</strong>ator: Auf die Zeit achten! Alle 15 Minuten Themenwechsel!<br />
Nach 45 Min ankündigen, dass nun die Entscheidung der Minister ansteht. Letztes<br />
Statement bzw. Nachfragen zulassen.<br />
10 min<br />
Formulierung der Gemeinschaftspositionen<br />
• Die Minister beraten pro Konfliktfrage max<strong>im</strong>al 5 Minuten lang und versuchen,<br />
zu jeder der drei Fagen eine gemeinsame V<strong>org</strong>ehensweise zu vereinbaren.<br />
• Die Beschlüsse werden dabei in wenigen Sätzen ausformuliert und<br />
aufgeschrieben.<br />
• Parallel versucht die Länderdelegation, zu jeder der Fragen einen<br />
Min<strong>im</strong>alkonsens zu finden.<br />
• Auch diese nationalen Forderungen der Interessenvertreter werden<br />
aufgeschrieben.<br />
15 min<br />
Abschluss<br />
M<strong>oder</strong>ator:<br />
• Bitte an die Minister, ihre trilaterale Übereinkunft vorzutragen und kurz (!) zu<br />
erläutern<br />
• Dank an die Minister für die gemeinsame Erklärung<br />
• Frage an jede der Länderdelegationen, welche Interessenvertreter ihren<br />
jeweiligen Minister aufgrund des in der Ministererklärung erzielten Ergebnisses<br />
wieder wählen würde<br />
• Möglichkeit für Fragen und Diskussionen aus dem Publikum und von den<br />
Mitspielern<br />
• Dank des M<strong>oder</strong>ators an alle Mitwirkenden, Abschlussapplaus<br />
Option: Anschlussaktivitäten<br />
• Gruppendiskussion zur Frage, wie realistisch der Konferenzverlauf und die<br />
Ergebnisse <strong>im</strong> Vergleich zur „echten<strong>“</strong> Politik waren<br />
• Suche nach einer rollenunabhängigen Mehrheits- <strong>oder</strong> Konsensmeinung der<br />
Gruppe zu den drei Küstenschutzfragen<br />
4
• Analyse, ob die erarbeitete Ministerposition tatsächlich Umweltministern entspricht,<br />
und wie die Konferenz verlaufen würde, wenn z.B. Wirtschaftsminister<br />
die Konferenz durchführen würden<br />
• Formulierung von Schreiben an Landespolitiker und Küstenschutzbehörden mit<br />
Handlungsempfehlungen der Schüler, gerne in Kopie an IWSS<br />
Quellen<br />
• CPSL (2001): Final Report of the Trilateral Working Group on Costal Protection and Sea Level Rise.<br />
Wadden Sea Ecosystem No. 13. Common Wadden Sea Secretariat, Wilhlemshaven, Germany.<br />
• CPSL (2005): Coastal Protection and Sea Level Rise – Solutions for Sustainable Coastal Protection<br />
in the Wadden Sea Region. Wadden Sea Ecosystem No. 21. Common Wadden Sea Secretariat, Trilateral<br />
Working Group on Coastal Protection and Sea Level Rise (CPSL), Wilhelmshaven, Germany.<br />
• CPSL (2010): The role of spatial planning and sed<strong>im</strong>ent in coastal risk management. Wadden Sea<br />
Ecosystem No. 28. Common Wadden Sea Secretariat, Trilateral Working Group on Coastal Protection<br />
and Sea Level Rise (CPSL), Wilhelmshaven, Germany.<br />
• Michael Otto Stiftung (2005): Land unter? Hamburger Gespräche für Naturschutz.<br />
Hamburg, Germany.<br />
• www.ecomare.nl<br />
• epic.awi.de/epic/<br />
• www.geschichte-s-h.de/vonabisz/deichbau.htm<br />
• www.kl<strong>im</strong>aktiv.de/article138_4489.html<br />
• www.landtag.ltsh.de/plenumonline/februar2009/texte/12_dr_kuestenschutz.htm<br />
• www.lkn-sh.de<br />
• www.norddeutsches-kl<strong>im</strong>abuero.de<br />
• www.ostfriesischelandschaft.de/ortschronisten/Protokolle/Geschichte_des_Deichbaus/geschichte_des_deichbaus.html<br />
• www.pik-potsdam.de<br />
• www.rivm.nl<br />
• www.safecoast.<strong>org</strong><br />
• www.schleswig-holstein.de/LKN/DE/LKN__node.html<br />
• www.schutzstation-wattenmeer.de/home/index.html<br />
• www.sh-tourismus.de/de/index/<br />
• www.tourism-futures.<strong>org</strong><br />
• www.waddensea-forum.<strong>org</strong><br />
• www.waddensea-secretariat.<strong>org</strong>/news/symposia/cl<strong>im</strong>atechange/cl<strong>im</strong>atechange2007-de.html<br />
• www.waddensea-secretariat.<strong>org</strong>/tgc/TGC-Schiermonnikoog-05.html<br />
• www.waddenvereniging.nl<br />
• watt.ikzm-d.de<br />
• www.weltkarte-der-kl<strong>im</strong>apolitik.econsense.de<br />
• www.wwf.de/regionen/wattenmeer/<br />
5
Die IWSS — Umweltbildung<br />
für EIN <strong>Wattenmeer</strong><br />
Die „International Wadden Sea School<strong>“</strong><br />
(IWSS) ist ein gemeinsames Bildungsprojekt<br />
der <strong>Wattenmeer</strong>länder Dänemark,<br />
Deutschland und der Niederlande.<br />
Aufgabe und Ziel der IWSS ist es, bei Kindern und<br />
Jugendlichen die Wertschätzung für das <strong>Wattenmeer</strong> als<br />
ein gemeinsames Natur- und Kulturerbe zu fördern und<br />
das Verständnis für den langfristigen, grenzübergreifenden<br />
Schutz zu stärken.<br />
Im Rahmen der „Trilateralen Kooperation zum Schutz<br />
des <strong>Wattenmeer</strong>es<strong>“</strong> st<strong>im</strong>men die <strong>Wattenmeer</strong>länder<br />
seit 1978 ihre Naturschutzmaßnahmen <strong>im</strong> <strong>Wattenmeer</strong><br />
ab und setzen sich für den Schutz ihres gemeinsamen<br />
Naturerbes ein (www.waddensea-secretariat.<strong>org</strong>).<br />
Die IWSS, zum 25jährigen Bestehen dieser Kooperation<br />
zusammen mit Naturschutzverbänden gegründet,<br />
ergänzt diese Aktivitäten mit grenzübergreifender<br />
Umweltbildungsarbeit.
Küstenschützer<br />
Küstenschützer<br />
Küstenschützer<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Küstenschützer<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz
Landwirt<br />
Küstenschützer<br />
Küstenschützer<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Landwirt<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz
Landwirt<br />
Landwirt<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Landwirt<br />
Landwirt<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz
Naturschützer<br />
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Naturschützer<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Naturschützer<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz
Naturschützer<br />
Naturschützer<br />
Touristiker<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Touristiker<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz
Touristiker<br />
Touristiker<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Touristiker<br />
Touristiker<br />
Trilaterale Ministerkonferenz<br />
Trilaterale Ministerkonferenz
Meeresspiegelanstieg<br />
Schlaglicht 1<br />
Im Bereich der deutschen <strong>Wattenmeer</strong>küste gibt es eine natürliche<br />
Landabsenkung, die eine Spätfolge der Eiszeiten ist.<br />
Am Pegel des Hafens von Wyk auf Föhr wurde 1990-2000 ein<br />
durchschnittlicher Anstieg des Wassers um 5,5 mm pro Jahr<br />
gemessen, der auf dieser Absenkung beruht.<br />
Auf den Halligen, die <strong>im</strong> Winter bei Sturmfluten von Meerwasser<br />
überspült werden, lagert sich bei jeder Überflutung feiner<br />
Meeresschlick ab. Der Göttinger Geowissenschaftler Dr. Matthias<br />
Deicke untersucht seit einigen Jahren, ob diese Schlickablagerung<br />
ausreicht, um die vorhandene Landabsenkung und<br />
den künftigen Meeresanstieg auszugleichen.<br />
Seine ersten Ergebnisse zeigen, dass die Halligen derzeit pro<br />
Jahr nur 3,5 mm in die Höhe wachsen. Demnach verlieren die<br />
Halligen — auch ohne kl<strong>im</strong>abedingten Meeresanstieg — jedes<br />
Jahr 2 mm an Höhe gegenüber dem Meeresspiegel der Nordsee.<br />
Schlaglicht
Küstenschutzvisionen<br />
Schlaglicht 2<br />
Der auf Sylt lebende Meeresforscher Professor Karsten Reise<br />
schlug bereits 1992 vor, bei steigendem Meeresspiegel einige<br />
Deiche zu öffnen, um eingedeichte Flächen wieder in Watt zu<br />
verwandeln und bei Sturmflut die Wasserstände abzusenken.<br />
Zusätzlich schlägt er inzwischen vor, riesige Mengen von Sand<br />
aus der Nordsee zu baggern, um damit die Inseln zu erhöhen.<br />
Am Festland sollen seiner Idee nach regelmäßig vom Meer<br />
überflutete Lagunen angelegt werden, aus denen man Schlick<br />
ausbaggern kann, um die bewohnten Teile der Festlandsküste<br />
zu erhöhen.<br />
Die Häfen von Hamburg und Bremen sollen auf eine schw<strong>im</strong>mende<br />
Insel vor der Küste verlagert werden. Elbe und Weser<br />
müssten dann nicht mehr so tief wie heute ausgebaggert<br />
werden und die Sturmfluten könnten nicht mehr in die Städte<br />
vordringen.<br />
Ob diese Vorschläge eines Meeresbiologen von den Küstenschutzbehörden<br />
übernommen<br />
werden, bleibt abzuwarten.<br />
Schlaglicht
Schlaglicht 3<br />
An der flachen <strong>Wattenmeer</strong>küste lagert jede Flut feinste<br />
Schlickpartikel ab und lässt so die Uferzone in die Höhe<br />
wachsen. Die Salzwiesen der Verlandungszone sind jedoch<br />
seit Jahrhunderten <strong>im</strong>mer wieder vom Menschen durch Deiche<br />
vom Meer abgeschnitten und in Ackerland verwandelt worden.<br />
Zwar bilden sich vor neuen Deichen meist mit der Zeit neue<br />
Salzwiesen, doch insgesamt sind die Salzwiesen heute nur<br />
etwa ein Drittel so groß, wie sie von Natur aus waren.<br />
Um zumindest Teilflächen wieder in einen naturnahen Zustand<br />
zu versetzen, wurde in Niedersachsen begonnen, die<br />
vom Küstenschutz angelegten Entwässerungsgräben in einigen<br />
Salzwiesen zuzubaggern. Danach kann sich in den Salzwiesen<br />
ein neues, natürliches System von Wasserläufen (Prielen) entwickeln.<br />
Damit sehen die Salzwiesen nicht nur viel natürlicher<br />
aus als mit rechtwinkligen Entwässerungsgräben (Grüppen),<br />
sie können auch wieder mehr<br />
Arten von Pflanzen und<br />
Kleintieren beherbergen.<br />
Salzwiesenschutz<br />
Schlaglicht
Schlaglicht 4<br />
Sandvorspülungen<br />
Zur Sicherung besonders erosionsgefährdeter Inseln werden<br />
Sandvorspülungen bereits seit den 1970er Jahren <strong>im</strong> <strong>Wattenmeer</strong><br />
durchgeführt. Dabei wird Sand vom Meeresboden der<br />
Nordsee „gesaugt<strong>“</strong>, auf die Strände gepumpt und dort mit<br />
Baggern verteilt.<br />
In Deutschland ist es vor allem die Insel Sylt, auf deren Strände<br />
Jahr für Jahr an wechselnden Abschnitten rund 1 Million<br />
Kubikmeter Sand aufgespült werden. Im Jahr 2009 kosteten<br />
die Vorspülungen auf Sylt 6,75 Millionen Euro. Ohne die Vorspülungen<br />
würde Sylt an seiner Westseite pro Jahr etwa 1m<br />
schmaler werden. In der Vergangenheit sind bereits Häuser<br />
unterspült worden und ins Meer gestürzt.<br />
Die Niederlande spülten 2008 insgesamt 13 Millionen Kubikmeter<br />
Sand auf ihre Strände. Allein der Schutz der Insel Texel<br />
kostet jährlich 8-12 Millionen Euro.<br />
Schlaglicht
Schw<strong>im</strong>mende Häuser — Waterworld<br />
Schlaglicht 5<br />
Große Teile der Niederlande liegen unterhalb des Meeresspiegels<br />
und sind nur durch ständige Entwässerung bewohnbar.<br />
Von einem steigenden Meeresspiegel sind die Niederlande<br />
deshalb ganz besonders betroffen. Schon heute bauen spezialisierte<br />
Architekten an den Ufern einiger Flüsse „schw<strong>im</strong>mende<br />
Häuser<strong>“</strong>, die für Hochwasser-Ereignisse bestens gerüstet<br />
sind: steigt der Wasserspiegel, steigen auch die Häuser auf<br />
Schw<strong>im</strong>mkörpern in die Höhe. Ganze Städte könnten zukünftig<br />
auf diese Weise entstehen. „Der <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> ist eine<br />
Chance<strong>“</strong>, sagt der Wissenschaftler Pavel Kabat, der seit Jahren<br />
daran arbeitet, den Niederländern ein neues Bewusstsein<br />
beizubringen. Man dürfe das Wasser nicht länger als Feind<br />
betrachten, meint er. Man müsse weg von dieser altmodischen<br />
Politik der Verbarrikadierung durch Deiche, hin zu einer<br />
Ausdehnung der Wasserflächen. Für viele Niederländer ist dies<br />
nach Jahrhunderten der Landgewinnung schwer vorstellbar.<br />
Die Regierung wirbt nun mit Kampagnen wie „Leben mit dem<br />
Wasser<strong>“</strong> und „Back to Nature<strong>“</strong> für einen Bewusstseinswandel.<br />
Schlaglicht
Schlaglicht 6<br />
Schleswig-Holstein liegt zwischen Nord- und Ostsee und hat<br />
insgesamt 1200 Kilometer Küstenlinie. 300.000 Menschen<br />
leben <strong>im</strong> Schutz seiner 530 Kilometer langen Seedeiche. Die<br />
Häuser und Straßen <strong>im</strong> möglichen Überflutungsbereich von<br />
Nord- und Ostsee sind zusammen etwa 50 Milliarden Euro<br />
wert. Für Erhaltung und Verstärkung der Deiche werden jedes<br />
Jahr etwa 20 Millionen Euro ausgegeben.<br />
In Anbetracht des Meeresspiegelanstiegs erhalten die Nordseedeiche<br />
einen „Kl<strong>im</strong>azuschlag<strong>“</strong> von 50 Zent<strong>im</strong>etern, der<br />
nun Schritt für Schritt bei den Deichverstärkungen aufgestockt<br />
wird. Für Notfälle hält man auch eine zweite Deichlinie<br />
aus älteren Deichen weiter landeinwärts intakt. Im Falle eines<br />
Deichbruchs soll das Wasser nur den äußersten Küstenabschnitt<br />
überfluten können, während der zweite Deich die eingebrochenen<br />
Wassermassen eingrenzt.<br />
Je höher das Wasser außen steigt,<br />
um so höher und breiter müssen<br />
die Deiche werden und<br />
um so größer wird das Risiko<br />
Kosten der Deiche<br />
Schlaglicht<br />
eines Wassereinbruchs, wenn<br />
doch ein Deich bricht.
IWSS Rollenspiel • Faktenkarte<br />
Buhne<br />
Deich<br />
Salzwiese<br />
Erosion<br />
Senkrecht vom Ufer<br />
wegführender Damm <strong>oder</strong><br />
Spundwand. Hier soll die<br />
Strömung abgelenkt werden.<br />
Erdwall zum Schutz gegen<br />
Überflutungen.<br />
Vegetation auf Klei <strong>oder</strong> Sand,<br />
bis etwa 1,5 m über MTHw, die<br />
Salz ertragen kann.<br />
Bodenabtrag durch strömendes<br />
Wasser <strong>oder</strong> Wind.<br />
© Martin Stock<br />
© Martin Stock<br />
© Martin Stock<br />
© Martin Stock<br />
© Martin Stock<br />
Grassode<br />
Hallig<br />
Lahnung<br />
Plankton<br />
Ein Stück einer abgeschälten<br />
Grasnarbe.<br />
Unbedeichte Insel <strong>im</strong> nordfriesischen<br />
Watt, die unregelmäßig<br />
von Sturmfluten überflutet<br />
wird. Die Häuser der darauf<br />
lebenden Menschen stehen auf<br />
Wohnhügeln (Warften).<br />
2-reihiger Schlickfangzaun aus<br />
Pfählen & Reisig zur Förderung<br />
der Sed<strong>im</strong>antation.<br />
Tiere und Algen, die frei <strong>im</strong><br />
Wasser treiben.<br />
Priel<br />
Sandaufspülung<br />
Schlick<br />
Siel<br />
Wasser führende Rinne <strong>im</strong><br />
Watt.<br />
Maßnahme des Küstenschutzes,<br />
einen Strand <strong>oder</strong><br />
ein Ufer vor Sturmflutereignissen<br />
zu schützen und Landverluste<br />
zu kompensieren.<br />
Schluffig-toniges Wattsed<strong>im</strong>ent<br />
(< 0,063 mm),<br />
10% <strong>org</strong>anische Anteile.<br />
Entwässerungstor <strong>im</strong> Seedeich.
Faktenkarte
Küstenschützer<br />
Argument<br />
Küstenschützer<br />
Argument<br />
Küstenschützer<br />
Argument<br />
Küstenschützer<br />
Argument<br />
PRO Deichverstärkung:<br />
Deiche bieten die höchste Sicherheit<br />
vor Überflutungen. Wir müssen sie <strong>im</strong><br />
Hinblick auf den Meeresspiegelanstieg<br />
erhöhen, damit Überflutungen verhindert<br />
werden.<br />
PRO Sandaufspülungen:<br />
Sandaufspülungen schützen die sandigen<br />
Küstenbereiche wie Strände und<br />
Dünen, die einer starken Brandung<br />
ausgesetzt sind. Durch sie kann die<br />
Küstenlinie erhalten werden.<br />
PRO Vorrang des Menschen:<br />
Der Küstenschutz bietet viele Arbeitsplätze<br />
in einer strukturschwachen Region,<br />
wo Landwirtschaft und Fischerei<br />
an Bedeutung verlieren. Je mehr<br />
Küstenschutzmaßnahmen stattfinden,<br />
um so besser für die Region.<br />
CONTRA Sandvorspülungen:<br />
An besonders gefährdeten Stellen<br />
kann nur eine stabile Küstensicherung<br />
aus Stein und Stahl dem Meer Widerstand<br />
bieten. Wenn man wirklich will,<br />
kann man mit Stahl und Beton jede<br />
Küste sichern.<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Sandvorspülungen müssen oft<br />
wiederholt werden, weil das Meer<br />
den Sand <strong>im</strong>mer wieder abträgt.<br />
In Jahren mit starken Stürmen kann<br />
schon nach ein bis zwei Wintern ein<br />
Millionen teures Sandpolster weggespült<br />
sein. Feste Bauwerke sind zwar<br />
teurer, aber halten auch länger.<br />
In Schleswig-Holstein werden jährlich<br />
40-45 Millionen Euro für den Küstenschutz<br />
an Nord- und Ostsee ausgegeben.<br />
Die benötigten Beträge sind<br />
gering <strong>im</strong> Vergleich zu den geschützten<br />
Wirtschaftswerten und Menschenleben.<br />
Auf den Halligen können oft<br />
nur deshalb Menschen wohnen, weil<br />
sie be<strong>im</strong> Küstenschutz angestellt<br />
sind.<br />
Der Sylter Weststrand ist nur deshalb<br />
bis heute erhalten geblieben, weil<br />
dort regelmäßig große Sandaufspülungen<br />
stattfinden, die den Sandverlust<br />
ersetzen. Häuser wie zum Beispiel<br />
das berühmte „Haus Kliffende<strong>“</strong> würden<br />
sonst nicht mehr stehen und der<br />
Strand wäre viel schmaler.<br />
Das Recht der Menschen auf Schutz<br />
ihres Lebens und ihres Eigentums ist<br />
ein Grundrecht unserer Verfassung.<br />
Der Schutz von Menschenleben hat<br />
also <strong>im</strong>mer Vorrang. In den Küstenregionen<br />
am <strong>Wattenmeer</strong> leben insgesamt<br />
3,7 Mio Menschen (Jahr 2000),<br />
in den Großstädten an der deutschen<br />
Küste leben noch ca. 2,6 Mio Menschen<br />
mehr. Neben den Einwohnern<br />
schützen Deiche auch wertvolle<br />
Sachgüter wie Gebäude, Straßen und<br />
Fahrzeuge.
Landwirt<br />
Argument<br />
Landwirt<br />
Argument<br />
Landwirt<br />
Argument<br />
Landwirt<br />
Argument<br />
PRO Deichverstärkung:<br />
Die Sicherung und Verstärkung der<br />
heutigen Deiche ist die kostengünstigste<br />
und somit sinnvollste Methode,<br />
das wertvolle Ackerland in der Marsch<br />
zu erhalten. Wo notwendig, muss<br />
man dafür auch Vorlandflächen<br />
opfern.<br />
CONTRA Rückdeichung:<br />
Wenn Deiche geöffnet werden, gehen<br />
die wertvollsten Ackerflächen <strong>im</strong> Küstenraum<br />
verloren, weil man sie der<br />
Nordsee überlässt.<br />
PRO Vorrang des Menschen:<br />
Nordseeinseln und Halligen sind für<br />
viele Landwirte die Existenzgrundlage.<br />
Zugleich sind sie ein wichtiger<br />
Schutzgürtel für das gesamte <strong>Wattenmeer</strong>gebiet.<br />
Daher müssen Inseln und<br />
Halligen vorrangig erhalten werden.<br />
CONTRA Sandvorspülungen:<br />
Sandvorpülungen sind teuer und<br />
werden aus dem gleichen EU-Topf<br />
gefördert wie die Landwirtschaft.<br />
Ehe sie uns das Geld wegnehmen und<br />
<strong>im</strong> Meer versenken, sollen sie lieber<br />
mehr Sandküsten betonieren.<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Die EU bezahlt erhebliche Teile der<br />
Küstensicherung aus ihrem Förderprogramm<br />
„Agrarstruktur und Küstenschutz<strong>“</strong>.<br />
Die Länder zahlen einen<br />
geringeren Anteil, die Inseln und<br />
Küstenorte selbst zahlen gar nichts<br />
direkt für Küstenschutzmaßnahmen.<br />
Inseln und Halligen stellen für das<br />
Festland einen Sturmflutschutz dar,<br />
weil sie die Wellen abbremsen, bevor<br />
sie auf die Küste treffen.<br />
Durch feste Deiche und Steinkanten<br />
können sie erhalten werden, auch<br />
wenn die umgebenden Wattflächen<br />
sich absenken und die Priele tiefer<br />
werden.<br />
Gerade die deichnahen Äcker liefern<br />
hohe Erträge, weil sie guten Boden<br />
haben und sich leicht entwässern<br />
lassen.<br />
Deiche sind heute viel höher und<br />
breiter als früher. Will man sie<br />
erhöhen, muss man Flächen vor<br />
<strong>oder</strong> hinter dem Deich überbauen.
Naturschützer<br />
Argument<br />
Naturschützer<br />
Argument<br />
Naturschützer<br />
Argument<br />
Naturschützer<br />
Argument<br />
PRO Rückdeichung:<br />
Durch steigenden Meeresspiegel<br />
werden die Wattflächen kleiner.<br />
Sie dürfen nicht bedenkenlos durch<br />
neue Deichbauten weiter verringert<br />
werden. Im Gegenteil müssten an<br />
geeigneten Stellen durch kontrollierte<br />
Deichöffnung Wattflächen zurückgewonnen<br />
werden.<br />
PRO ganzheitlichen Küstenschutz:<br />
Selbst wenn Inseln und Deiche mit<br />
Beton gehalten werden, verlieren wir<br />
bei steigendem Meeresspiegel Watten<br />
und Salzwiesen. Wir brauchen Küstenschutzkonzepte,<br />
die ein natürliches<br />
Aufwachsen des gesamten <strong>Wattenmeer</strong>es<br />
fördern.<br />
PRO Sandvorspülungen:<br />
Beton, Steine <strong>oder</strong> Asphalt als Maßnahmen<br />
des Küstenschutzes bieten<br />
keinen Lebensraum für wattenmeertypische<br />
Tiere und Pflanzen.<br />
Anstelle von hartem Küstenschutz<br />
sollte durch Sandvorspülungen die<br />
Bildung von Dünen und Salzwiesen<br />
gefördert werden.<br />
PRO Sandvorspülungen:<br />
Nur mit viel zusätzlichem Sand kann<br />
es gelingen, die Inseln und Wattflächen<br />
gegen den Meeresanstieg zu<br />
schützen. Man kann ihnen sogar Natur<br />
zurückgeben, wo jetzt Beton ist.<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Der Küstenschutz mit Stein- und<br />
Stahlmauern hat schon jetzt viele<br />
Küstenabschnitte völlig verändert.<br />
Es ist wünschenswert, an möglichst<br />
vielen Abschnitten den „harten<strong>“</strong><br />
Küstenschutz durch „weiche<strong>“</strong> Sandvorspülungen<br />
zu ersetzen.<br />
Es gibt spezialisierte Tiere und<br />
Pflanzen, die an den Wandel <strong>im</strong> Watt<br />
angepasst sind. Sie brauchen Abbruchkanten,<br />
Sandbänke und andere<br />
Lebensräume, die bei der Befestigung<br />
der Küste oft verloren gehen. Steinkanten<br />
können auch für Vogelküken<br />
ein Problem sein, wenn der Zugang<br />
zum Watt blockiert wird.<br />
Damit das Watt insgesamt mit dem<br />
steigenden Meeresspiegel Schritt<br />
halten kann, ohne zu „ertrinken<strong>“</strong>,<br />
muss es viel zusätzlichen Sand erhalten.<br />
Wenn man Sand künstlich<br />
aus der Nordsee beschafft und die<br />
Naturkräfte nutzt, um ihn <strong>im</strong> Watt zu<br />
verteilen, können Wattflächen, Dünen<br />
und Salzwiesen naturnah bleiben und<br />
zugleich in die Höhe wachsen.<br />
Deichausbau ist keine Patentlösung,<br />
sondern er muss gegen andere<br />
Folgen abgewogen werden. Jeder<br />
Hektar Watt, der verloren geht,<br />
raubt einigen Watvögeln für <strong>im</strong>mer<br />
ihre Nahrungsgrundlage. Außerdem<br />
steigen die Sturmfluten <strong>im</strong>mer höher,<br />
je weniger Flächen als Überflutungsraum<br />
vor den Deichen zur Verfügung<br />
stehen.
Touristiker<br />
Argument<br />
Touristiker<br />
Argument<br />
Touristiker<br />
Argument<br />
Touristiker<br />
Argument<br />
PRO Deichverstärkung:<br />
In der Tourismusbranche trägt man<br />
mit der Investition in ein Hotel o.ä.<br />
ein hohes finanzielles Risiko. Dies<br />
muss durch die Sicherheit, die durch<br />
den Bau von Deichen ausgeht,<br />
gedeckt sein.<br />
PRO Rückdeichung:<br />
Das deutsche und niederländische<br />
<strong>Wattenmeer</strong> ist seit 2009 UNESCO-<br />
Weltnaturerbe. Daher müssen wir es<br />
auch für künftige Generationen als<br />
besonderen Ort und wertvolles Ökosystem<br />
erhalten. Deichöffnungen, die<br />
die Wattflächen sichern, sind daher<br />
von Vorteil.<br />
PRO Sandaufspülungen:<br />
Sandige Küsten, die besonders beliebt<br />
sind bei den Touristen, sind besonders<br />
gefährdet durch die stärkere<br />
Brandung, die mit dem <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong><br />
einhergeht. Damit sie in ihrer natürlichen<br />
Form erhalten bleiben, müssen<br />
weiterhin Sandaufspülungen durchgeführt<br />
und verstärkt werden.<br />
PRO ganzheitlichen Küstenschutz:<br />
Eine neuartige Landschaft mit Überflutungspoldern<br />
und künstlichen Sandbänken<br />
hätte viele touristische Reize.<br />
Sie wäre sogar weltweit einmalig und<br />
könnte zusätzliche Besucher anlocken.<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Hinter den Deichen liegen weite<br />
Flächen, die früher Watt waren.<br />
Wenn man hier gut geplant Seen<br />
aus Süßwasser und Wattflächen mit<br />
Meeresanschluss anlegen würde,<br />
bekäme man ein Paradies für Wassersportler,<br />
Wasservögel und Watttiere.<br />
Touristische Einnahmen könnten die<br />
Erträge der Ackerflächen ersetzen.<br />
Die Küsten vieler friesischer Inseln<br />
können nur deshalb erhalten werden,<br />
weil dort seit etwa 1980 regelmäßig<br />
Sandaufspülungen durchgeführt<br />
werden. Auch Dünen können erhalten<br />
und verstärkt werden, indem man auf<br />
den Stränden davor Sand ausbringt.<br />
Der niederländische und deutsche<br />
Teil des <strong>Wattenmeer</strong>es sind bei der<br />
UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt.<br />
Um die touristische Bedeutung und<br />
den Naturschutzwert des <strong>Wattenmeer</strong>es<br />
zu erhalten, muss der Verlust<br />
von Wattflächen verhindert werden.<br />
Man sollte zum Ausgleich gegen den<br />
Meeresspiegelanstieg einige Deiche<br />
öffnen und kleinere Flächen überfluten<br />
lassen.<br />
Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig<br />
für die Region. 20 % der<br />
Arbeitsplätze und der Wirtschaftskraft<br />
der Nationalparkregion hängen<br />
vom Tourismus ab. Schleswig-Holstein<br />
belegte 2007 unter den meistbesuchten<br />
inländischen Reisezielen<br />
der Deutschen den dritten Platz.
Küstenschützer<br />
Argument<br />
Küstenschützer<br />
Argument<br />
Küstenschützer<br />
Argument<br />
Küstenschützer<br />
Argument<br />
PRO Deichverstärkung:<br />
Der Küstenschutz hat sich über Jahrhunderte<br />
weiter entwickelt und wird<br />
auch die neuen Herausforderungen<br />
meistern. Die Bedrohung durch einen<br />
Meeresspiegelanstieg muss vorrangig<br />
durch Investitionen in den Deichbau<br />
abgewendet werden.<br />
PRO Sandaufspülung:<br />
Es ist eine sehr schwierige Aufgabe,<br />
die Strände vor Erosion zu schützen,<br />
da man Sand nicht festhalten kann.<br />
Befestigungen aus Beton <strong>oder</strong> Stein<br />
werden oft unterspült, Sandaufspülungen<br />
dagegen stellen den Strand<br />
wieder her, wenn man sie oft genug<br />
wiederholt.<br />
PRO Vorrang des Menschen:<br />
Effektive Sicherheitsmaßnahmen<br />
müssen den gesamten Küstenraum<br />
umfassen. Dazu gehört auch das<br />
Errichten von Dämmen, künstlichen<br />
Inseln <strong>oder</strong> Sturmflutsperrwerken.<br />
Je stärker die Fluten reguliert werden,<br />
umso geringer ist die Gefahr für<br />
die Menschen.<br />
PRO Vorrang des Menschen:<br />
M<strong>oder</strong>ne Deiche sind sehr breit und<br />
flach, damit die Sturmflutwellen an<br />
der Deichböschung schadlos auslaufen<br />
können.Für Deichverbreiterungen<br />
und für die Entnahme des nötigen<br />
Baumaterials müssen auch Vorland-<br />
Salzwiesen in Anspruch genommen<br />
werden.<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Wenn man Deiche erhöht, muss man<br />
bei ihrer Verbreiterung auch Flächen<br />
vor <strong>oder</strong> hinter dem Deich überbauen.<br />
Auch das Bodenmaterial für den<br />
Deichbau muss irgendwo weggebaggert<br />
werden. Da das Meer <strong>im</strong>mer<br />
wieder neuen Schlick <strong>im</strong> Vorland<br />
ablagert, sollte man das Baumaterial<br />
aus dem Vorland entnehmen und die<br />
Deiche außen verbreitern.<br />
Ein beispielhaftes Projekt sind die<br />
Zuiderzeewerke. Sie umfassen<br />
Dämme mit einer Länge von 34,5 km<br />
vor der Küste von Nordholland. Sie<br />
schließen seit 1932 ein Gebiet von<br />
1100 km 2 ein, in dem keine Gezeiten<br />
und Sturmfluten mehr auftreten<br />
können. Viele Städte, darunter auch<br />
Amsterdam, liegen nun geschützt am<br />
IJsselmeer, dem neuen Binnensee.<br />
Auf der Insel Vlieland kam es an den<br />
Rändern der Steinbuhnen zu starker<br />
Erosion, deshalb musste man die<br />
Buhnen entfernen. Buhnen sind zu<br />
starr und beeinflussen die Strömung<br />
so, dass sich der Sandabtrag teilweise<br />
verstärkt. Maßnahmen ohne feste<br />
Bauwerke, also Sandaufspülungen,<br />
sind erfolgreicher. Auf allen niederländischen<br />
Inseln wird seit 1990 Sand<br />
aufgespült. So wurde der Flächenverlust<br />
deutlich gebremst.<br />
Der Deichbau hat sich von den ersten<br />
niedrigen Deichen vor vielen hundert<br />
Jahren hin zu m<strong>oder</strong>nen, 9m hohen<br />
Deichen enorm entwickelt. Das<br />
Deichprofil wurde stetig verbessert.<br />
Nur aufgrund einer stetigen Erhöhung<br />
der Deiche hat es nach 1962 keine<br />
Überflutungen mehr gegeben.<br />
Dies muss fortgesetzt werden, denn<br />
künftige Sturmfluten werden als Folge<br />
des <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong>s noch höher sein.
Landwirt<br />
Argument<br />
Landwirt<br />
Argument<br />
Landwirt<br />
Argument<br />
Landwirt<br />
Argument<br />
PRO Deichverstärkung:<br />
Der Staat muß für die Erhaltung der<br />
Deiche s<strong>org</strong>en, weil die Küstenbewohner<br />
die Kosten für den Ausbau alleine<br />
nicht tragen können. Auch in früheren<br />
Zeiten war dies <strong>im</strong>mer eine Aufgabe<br />
für viele Menschen gemeinsam.<br />
CONTRA Rückdeichung:<br />
Die Idee, Deiche zu öffnen und die<br />
dahinter liegenden Flächen überfluten<br />
zu lassen, würde die Arbeit unserer<br />
Vorfahren zunichte machen.<br />
Deiche sind ein Teil unserer kulturellen<br />
Identität und dürfen nicht<br />
zerstört werden.<br />
PRO Vorrang des Menschen:<br />
Das Leben und Wirtschaften hinter<br />
den Deichen muss weiterhin sicher<br />
bleiben, auch wenn der Meeresspiegel<br />
steigt. Deshalb müssen die Deiche<br />
erhöht werden. Nur sie bieten Sicherheit<br />
gegen Sturmfluten, es gibt keine<br />
Alternative.<br />
PRO Vorrang des Menschen:<br />
Das heutige <strong>Wattenmeer</strong> ist eine<br />
Kulturlandschaft, die in 1000 Jahren<br />
durch unsere Vorfahren erschaffen<br />
wurde. Wenn das Wasser nun steigt,<br />
müssen wir die Deiche eben höher<br />
bauen. Nur das ist wichtig.<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Seit der „Hollandflut<strong>“</strong> von 1953 mit<br />
über 1800 Toten ist es in den Niederlanden<br />
gelungen, ein so sicheres<br />
System von Deichen und Sperrwerken<br />
zu bauen, dass es keine Deichbrüche<br />
und Sturmfluttoten mehr gegeben<br />
hat. Dies beweist den hohen Stand<br />
der Deichbautechnik in den Niederlanden.<br />
Etwa 3,7 Millionen Menschen leben<br />
an der Nordseeküste auf dem Land<br />
hinter den Deichen. Unzählige Nutzund<br />
Wildtiere wären ebenso von den<br />
Sturmfluten betroffen. Der Schutz<br />
jedes Menschenlebens sowie des persönlichen<br />
Besitzes ist als ein Grundrecht<br />
in der Verfassung verankert.<br />
Über 1000 Jahre lang haben West-,<br />
Ost- und Nordfriesen viel Kraft dafür<br />
aufgewendet, dem Meer fruchtbares<br />
Land abzuringen. Die Marschen, wie<br />
sie überall an der Nordseeküste zu<br />
sehen sind, sind eine grandiose kulturelle<br />
Leistung. Eine Überflutung der<br />
Flächen wäre eine Selbstaufgabe, die<br />
den Friesen einen wesentlichen Teil<br />
ihrer Identität nehmen würde.<br />
Einen Kilometer Deich um 10 cm zu<br />
erhöhen kostet etwa 200.000 bis<br />
400.000 Euro. Das können die direkt<br />
hinter den Deichen wirtschaftenden<br />
Landwirte nicht alleine aufbringen.<br />
Die Länderregierungen und die EU<br />
zahlen Zuschüsse für die Erhaltung<br />
der Deiche.
Naturschützer<br />
Argument<br />
Naturschützer<br />
Argument<br />
Naturschützer<br />
Argument<br />
Naturschützer<br />
Argument<br />
PRO Sandaufspülung:<br />
Sandbänke und Wattflächen nehmen<br />
mit steigendem Meeresspiegel ab.<br />
Rast- und Brutplätze für Vögel sowie<br />
Sandbänke für Seehunde gehen dadurch<br />
verloren. Sandaufspülungen am<br />
Strand <strong>oder</strong> vor der Küste können<br />
dem entgegenwirken.<br />
PRO Rückdeichung:<br />
Das Steigen des Meeresspiegels erfordert<br />
flexible, gut durchdachte Strategien,<br />
insbesondere für die niedrig<br />
liegenden Niederlande. Überflutungspolder,<br />
die bei hohen Sturmfluten<br />
Wasser einströmen lassen, dienen<br />
sowohl dem Küsten- als auch dem<br />
Naturschutz.<br />
PRO ganzheitlichen Küstenschutz:<br />
Salzwiesen wachsen am schnellsten in<br />
die Höhe, wenn sie unbeweidet sind<br />
und sich natürlich entwickeln können.<br />
Der Anteil von ungestörten Flächen<br />
sollte daher erhöht werden.<br />
PRO ganzheitlichen Küstenschutz:<br />
Bei steigendem Meeresspiegel wird<br />
das Watt <strong>im</strong>mer schmaler.<br />
Millionen von Zugvögeln verlieren<br />
ihre Nachrungsgebiete.<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Für die durchziehenden arktischen<br />
Vögel ist das <strong>Wattenmeer</strong> ein<br />
lebenswichtiger Trittstein auf ihrem<br />
Zugweg. Aus Verantwortung für ihr<br />
Überleben müssen wir große Wattflächen<br />
für ihre Nahrungssuche<br />
erhalten — entweder vor den Deichen<br />
durch Erhöhung der Watten <strong>oder</strong><br />
hinter den Deichen durch Umwandlung<br />
von Äckern in Watt.<br />
Bei der Beweidung von Salzwiesen<br />
durch Schafe und Rinder n<strong>im</strong>mt die<br />
Artenvielfalt von Pflanzen und Kleintieren<br />
ab. Kurz beweidete Salzwiesen<br />
werden von manchen Brutvögeln gemieden<br />
und bei Sturm lagert sich hier<br />
weniger Schlick ab. Es dient daher<br />
sowohl dem Küsten- als auch dem<br />
Naturschutz, möglichst viele Salzwiesen<br />
sich selbst zu überlassen.<br />
In gelegentlich überfluteten Poldern<br />
können sich Salzwiesen neu bilden,<br />
die vor den Deichen durch den Meeresspiegelanstieg<br />
verloren gehen.<br />
Außerdem werden die benachbarten<br />
Deiche entlastet, wenn das Wasser<br />
bei Sturmflut kontrolliert in einen<br />
Polder fließen kann.<br />
Der Anstieg des Meeresspiegels wird<br />
bis zum Jahr 2100 auf mindestens<br />
50 cm geschätzt. Dadurch können<br />
viele Wattflächen verloren gehen.<br />
Deichbau verringert die bestehenden<br />
Watt- und Salzwiesenflächen weiter,<br />
denn 10 m hohe Deiche müssen bis zu<br />
100 m breit sein. Sandaufspülungen<br />
mit Material aus der offenen Nordsee<br />
könnten dem <strong>Wattenmeer</strong> das fehlende<br />
Sed<strong>im</strong>ent zurückgeben.
Touristiker<br />
Argument<br />
Touristiker<br />
Argument<br />
Touristiker<br />
Argument<br />
Touristiker<br />
Argument<br />
CONTRA Rückdeichung:<br />
Die Küstenlandschaft hat einen hohen<br />
Symbolwert für die Niederländer. Aus<br />
diesem Grund sind Deichöffnungen<br />
gesellschaftlich nicht durchsetzbar.<br />
PRO/CONTRA Vorrang des Menschen:<br />
Urlauber wünschen sich Sicherheit,<br />
aber auch Natur. Es muss daher ein<br />
guter Kompromiss zwischen Schutzanlagen<br />
und natürlichen Küstenabschnitten<br />
gefunden werden.<br />
CONTRA Deichverstärkung:<br />
Der Blick aufs Meer ist bei 12 m hohen<br />
Deichen kaum noch gegeben. Daher<br />
muss man auch über andere Lösungen<br />
nachdenken.<br />
CONTRA Sandvorspülungen:<br />
Es ist für Urlauber ein Ärgernis, wenn<br />
am Strand den ganzen Sommer über<br />
Bauvorhaben stattfinden. Oft ist<br />
v<strong>org</strong>espülter Sand auch unangenehm<br />
grobkörnig.<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
V<strong>org</strong>espülter Sand wird entweder<br />
durch Rohrleitungen auf den Strand<br />
gepumpt und dort mit Raupen verteilt,<br />
<strong>oder</strong> man sprüht ihn in hohem<br />
Bogen vom Schiff auf die Uferlinie.<br />
Beide Formen der Vorspülung verleihen<br />
dem Strand ein Baustellen-<br />
Flair, das nicht mit Naturidylle und<br />
ruhiger Erholung zu vereinbaren ist.<br />
Es gibt in den Niederlanden schon<br />
häufig Deiche mit einer Höhe von<br />
12 m, in Deutschland sind es bis<br />
zu 10 m.<br />
Wassersport und Bootsfahrten erfreuen<br />
sich hoher Beliebtheit bei<br />
Urlaubern. Die Häfen müssen daher<br />
sicher für einen Meeresspiegelanstieg<br />
ausgebaut werden. Gleichzeitig<br />
dürfen die Konstruktionen <strong>im</strong> Wasser<br />
nicht die Sicherheit von Surfern <strong>oder</strong><br />
Badegästen gefährden.<br />
Alle Niederländer sehen sich als<br />
Küstenbewohner, auch wenn sie <strong>im</strong><br />
Landesinneren wohnen. Deiche,<br />
Dünen und Inseln sind mit hohen<br />
ideellen Werten besetzt und ergeben<br />
zusammen das Landschaftsbild, das<br />
<strong>im</strong> nationalen Bewusstsein verankert<br />
ist. Daher ist es unvorstellbar, einige<br />
dieser Flächen aufzugeben und überfluten<br />
zu lassen.
Küstenschützer<br />
Argument<br />
Küstenschützer<br />
Argument<br />
Küstenschützer<br />
Argument<br />
Küstenschützer<br />
Argument<br />
PRO Deichverstärkung:<br />
Der Küstenschutz ist ein seit Jahrhunderten<br />
gewachsener Erfahrungsschatz<br />
und eine großartige Leistung der Menschen<br />
— man sollte vom Weltwunder<br />
Deiche sprechen.<br />
PRO Sandaufspülung:<br />
Sandaufspülungen unterstützen die<br />
anderen Maßnahmen des Küstenschutzes<br />
(z.B. Deiche, Dünen).<br />
Sie ergänzen diese und erhöhen ihre<br />
Wirksamkeit.<br />
PRO Vorrang des Menschen:<br />
Ohne menschliches Eingreifen bieten<br />
natürliche Barrieren, also Salzwiesen<br />
<strong>oder</strong> Dünen, wenig Schutz vor Sturmfluten<br />
und dem Meeresspiegelanstieg.<br />
Die Küsten müssen durch Küstenschutzmaßnahmen<br />
wie Lahnungen<br />
und Buhnen geschützt werden.<br />
CONTRA ganzheitlichen Küstenschutz:<br />
Es ist utopisch und unbezahlbar, das<br />
Watt mitsamt den Inseln und den<br />
Marschen hinter den Deichen aufzuhöhen.<br />
Wir müssen uns auf den<br />
Erhalt der bewohnten Bereiche<br />
konzentrieren.<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Küstenschützer<br />
Hintergrund<br />
Wollte man das gesamte etwa<br />
13.000 km 2 große Watt mit Sand um<br />
einen Meter aufhöhen, würde das<br />
etwa 50 Milliarden Euro kosten.<br />
Deiche und Steinkanten sind billiger.<br />
Ohne Lahnungsfelder würden viele<br />
Vorländer weggespült. Die Kraft der<br />
Wellen muss vor der Vorlandkante<br />
gebremst werden. Zudem erfolgt<br />
die Ablagerung von Schlick auf den<br />
Salzwiesen mit Lahnungen schneller.<br />
Bei einem Anstieg des Meeresspiegels<br />
von über 1 cm pro Jahr würden die<br />
Salzwiesen ohne Hilfe „ertrinken<strong>“</strong>.<br />
Sandaufspülungen sind zwar kostenintensiv,<br />
weil sie alle paar Jahre<br />
wiederholt werden müssen, sie<br />
schützen jedoch den Strand vor der<br />
Kraft der Wellen. Die Dünenstabilität<br />
wird dadurch deutlich erhöht und<br />
man muss Deiche und Dünen seltener<br />
„reparieren<strong>“</strong>.<br />
Im 18. Jahrhundert dauerte es<br />
10 Wochen bei 80 Stunden Arbeitszeit<br />
pro Woche und 1000 Menschen<br />
<strong>im</strong> Einsatz, um einen Deich von 3 km<br />
Länge zu errichten. All unsere Deiche<br />
sind durch die Arbeit unzähliger Vorfahren<br />
entstanden. Dies dürfen wir<br />
nicht einfach den Fluten opfern.
Landwirt<br />
Argument<br />
Landwirt<br />
Argument<br />
Landwirt<br />
Argument<br />
Landwirt<br />
Argument<br />
PRO Vorrang des Menschen:<br />
Der Mensch musste sich <strong>im</strong>mer gegen<br />
die Natur zur Wehr setzen. In der<br />
Evolution muss jeder sehen, wo er<br />
bleibt. Wir können nicht auf jede<br />
Blume und jeden Wurm Rücksicht<br />
nehmen.<br />
PRO ganzheitlichen Küstenschutz:<br />
Wenn die Salzwiesen verschwinden,<br />
können die Wildgänse unsere Äcker<br />
und Weiden hinter den Deichen schädigen.<br />
Daher muss der Küstenschutz<br />
dafür s<strong>org</strong>en, dass es genügend Salzwiesen<br />
vor den Deichen gibt.<br />
CONTRA Rückdeichung:<br />
Eine Öffnung von Deichen wäre eine<br />
Kapitulation vor zerstörenden Kräften<br />
der Natur. Viel besser ist es, die weiten<br />
Marschen zukunftsgewandt auch<br />
für neue Nutzungsformen in Wert zu<br />
setzen.<br />
CONTRA Sandvorspülungen:<br />
Wenn der Küstesnschutz überall<br />
anfängt, Sand aufzuspülen, entwertet<br />
das die Vorlandsalzwiesen für die<br />
Beweidung. Auf sandigen Salzwiesen<br />
findet das Vieh schlechter Futter.<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Landwirt<br />
Hintergrund<br />
Sofern Sandaufspülungen nicht nur<br />
an Stränden, sondern auch auf Wattflächen<br />
durchgeführt werden, kann<br />
es zu einem Sandeintrag in Salzwiesen<br />
kommen. Die Pflanzendecke sandiger<br />
Salzwiesen ist artenreicher als<br />
auf Schlickböden, aber lückiger und<br />
weniger nahrhaft für Weidetiere.<br />
Mit einer Deichöffnung gingen viele<br />
Flächen verloren, die man für Windkraft,<br />
Solarparks und m<strong>oder</strong>ne<br />
Anbauformen wie Mais zur Biomasse-<br />
Produktion verwenden kann. Aus den<br />
betroffenen Gebieten müssten viele<br />
Menschen und Tiere umgesiedelt<br />
werden, was anderswo weitere Nutzflächen<br />
verbrauchen würde.<br />
Gänzlich unbeweidete Vorländer verwandeln<br />
sich stellenweise in dichte<br />
Queckenwiesen, in denen Ringel- und<br />
Nonnengänse nicht gerne grasen. Seit<br />
einigen Jahren kommt es <strong>im</strong>mer öfter<br />
vor, dass Gänse auch Wintergetreide<br />
abfressen und dabei Schäden anrichten.<br />
Viele Bauern sind der Ansicht,<br />
dass die Entweidung von Salzwiesen<br />
in Schleswig-Holstein die Gänse aus<br />
dem Vorland auf die Äcker vertrieben<br />
hat.<br />
Die Tiere und Pflanzen sind gerade <strong>im</strong><br />
Watt an ständigen Wandel angepasst.<br />
Sie haben schon 1000 Jahre Landgewinnung<br />
überstanden, dann werden<br />
sie auch in Zukunft ihr Auskommen<br />
haben.
Naturschützer<br />
Argument<br />
Naturschützer<br />
Argument<br />
Naturschützer<br />
Argument<br />
Naturschützer<br />
Argument<br />
PRO Rückdeichung:<br />
Wir brauchen wieder Flächen, auf denen<br />
die natürliche Dynamik des Meeres<br />
wirken kann. Einige Wattflächen<br />
werden durch den Meeresspiegelanstieg<br />
verloren gehen. Unbewohnte<br />
<strong>oder</strong> dünn besiedelte Küstengebiete<br />
kommen für eine Deichöffnung in<br />
Frage.<br />
CONTRA Sandaufspülungen:<br />
Wo der Sand für Aufspülungen entnommen<br />
wird, wird das gesamte<br />
Bodenleben zerstört. Größere Tiere<br />
verlieren ihre Nahrungsgrundlage.<br />
Sandentnahmen sind der schl<strong>im</strong>mste<br />
Eingriff für den Meeresboden.<br />
PRO ganzheitlichen Küstenschutz:<br />
Das <strong>Wattenmeer</strong> ist Nationalpark und<br />
in Deutschland und den Niederlanden<br />
sogar Weltnaturerbe. Wir sind daher<br />
verpflichtet, es mit all seinen Naturschätzen<br />
zu bewahren — auch gegen<br />
den von uns verursachten Meeresspiegelanstieg.<br />
PRO ganzheitlichen Küstenschutz:<br />
Salzwiesen sind wertvolle Lebensräume.<br />
Sie beherben einzigartige,<br />
besonders angepasste Pflanzen.<br />
Sie müssen auch bei steigendem<br />
Meeresspiegel erhalten werden.<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Naturschützer<br />
Hintergrund<br />
Etwa 300 Pflanzen- und Insektenarten<br />
kommen nur in Salzwiesen vor.<br />
Vogelarten wie Austernfischer, Möwen<br />
und Rotschenkel brüten in den Salzwiesen,<br />
insgesamt etwa eine halbe<br />
Million Vögel. Andere Vogelarten<br />
nutzen sie zum Rasten <strong>oder</strong> als wichtige<br />
Futterquelle (z.B. Gänse). Die<br />
EU hat daher alle Salzwiesen unter<br />
Schutz gestellt (Habitat-Richtlinie).<br />
Ohne die Deiche würde das steigende<br />
Wasser einfach landeinwärts vordringen<br />
und dort neue natürliche Wattflächen<br />
bilden. Solange wir dies nicht<br />
zulassen, muss auf der vorhandenen<br />
Wattfläche dafür ges<strong>org</strong>t werden,<br />
dass alle Naturwerte erhalten<br />
bleiben.<br />
Bei der Entnahme von Sand werden<br />
die Bodenlebewesen teilweise<br />
weggebaggert, teilweise durch den<br />
aufgewirbelten Sand überdeckt und<br />
erstickt. Das Baggern hinterlässt<br />
entweder tiefe Löcher, in denen sich<br />
lebensfeindlicher Schlick ablagert,<br />
<strong>oder</strong> man baggert großflächig den<br />
Oberboden weg und zerstört so für<br />
Jahre alles Leben auf dem Meeresboden.<br />
Wenn man Deiche kontrolliert öffnet,<br />
entstehen wieder Flächen, die<br />
regelmäßig überflutet werden und<br />
auf denen sich Sed<strong>im</strong>ent ablagert.<br />
Der Boden „wächst<strong>“</strong> und kann mit<br />
dem Meeresspiegelanstieg mithalten.<br />
So entstehen neue Wattflächen als<br />
Ausgleich für verloren gegangene.<br />
Alte Deiche, die eine zweite Linie<br />
hinter den Seedeichen bilden, können<br />
ausgebessert und erhöht werden, um<br />
wieder den Küstenschutz zu übernehmen.
Touristiker<br />
Argument<br />
Touristiker<br />
Argument<br />
Touristiker<br />
Argument<br />
Touristiker<br />
Argument<br />
PRO Deichverstärkung:<br />
Das Wetter <strong>im</strong> Sommer wird mit dem<br />
<strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> <strong>im</strong>mer unkalkulierbarer.<br />
Das höhere Sturmrisiko kann Touristen<br />
abschrecken. Es ist daher sehr<br />
wichtig, die höchstmögliche Sicherheit<br />
gewährleisten zu können. Das<br />
bedeutet, die Deiche zu erhöhen.<br />
PRO Sandaufspülung:<br />
Strände sind für die Besucher der<br />
Küstengebiete und Inseln sehr wichtig,<br />
denn hier bestehen Möglichkeiten<br />
für Erholung und Sport. Daher müssen<br />
Sandstrände geschützt und erhalten<br />
werden. Sandaufspülungen sind ein<br />
gemeinsames Interesse von Küstenschutz<br />
und Tourismus.<br />
PRO ganzheitlichen Küstenschutz:<br />
Mit Beton, Asphalt und Steinkonstruktionen<br />
verbaute Landschaft <strong>oder</strong><br />
Strände werden heute von vielen<br />
Touristen als störend wahrgenommen.<br />
PRO ganzheitlichen Küstenschutz:<br />
Das Besondere <strong>im</strong> <strong>Wattenmeer</strong> sind<br />
die Wattflächen, Dünen und Salzwiesen.<br />
Wenn sie erhalten werden,<br />
haben Tourismus und Küstenbewohner<br />
eine Zukunft.<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Touristiker<br />
Hintergrund<br />
Sandstrände gibt es an vielen Küsten<br />
der Welt. Ein Flachmeer jedoch, auf<br />
dessen Boden man bei Ebbe laufen<br />
kann, ist eine große Besonderheit.<br />
Gerade gegenüber Ostsee und Mittelmeer<br />
als touristischen Mitbewerbern<br />
muss dieses Alleinstellungsmerkmal<br />
erhalten werden.<br />
Wenn der Strand unter Beton,<br />
Steinschüttungen und Stahlwänden<br />
verschwindet, bleiben die meisten<br />
Touristen aus. Viele wollen sogar so<br />
breite Strände, dass sie mit ihren<br />
Autos darauf fahren können (z.B.<br />
Strandparkplätze auf der <strong>Wattenmeer</strong>insel<br />
Rømø).<br />
Das Interesse an verschiedenen Sportarten<br />
<strong>im</strong> Urlaub wird <strong>im</strong>mer breiter:<br />
Viele Urlauber an der Nordseeküste<br />
möchten gern Windsurfen, Kiten,<br />
Segeln <strong>oder</strong> Drachen steigen lassen.<br />
Strände sind besonders für Familien<br />
und die sportinteressierten jungen<br />
Urlauber unersetzlich.<br />
Wenn sich das Wetter ändert und der<br />
<strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> mehr Stürme bringt,<br />
ändert sich auch die Einstellung der<br />
Touristen zur Nordsee. Schlechtwetter<br />
ist bisher kein Hindernis bei der<br />
touristischen Entwicklung gewesen.<br />
Sturmgefahren und Überschwemmungen<br />
wären jedoch ein negatives<br />
Aushängeschild, das zu Ausfällen bei<br />
den Besucherzahlen führen könnte.
Arbeitsblatt UmweltministerIn Deutschland<br />
Trilaterale Ministerkonferenz „<strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> und Küstenschutz<strong>“</strong><br />
Sehr geehrte Umweltministerin, sehr geehrter Umweltminister!<br />
Sie vertreten Deutschland auf der heutigen Küstenschutz-Konferenz. Ihnen als MinisterIn<br />
ist viel daran gelegen, etwas für die Menschen und die Natur zu tun, aber natürlich<br />
auch den verschiedenen Wählergruppen in Ihrem eigenen Land entgegen zu kommen<br />
und Kompromisse zu schließen, wo dies möglich ist.<br />
Ihre Aufgabe ist es, sich gemeinsam mit den Umweltministern aus Dänemark und den<br />
Niederlanden auf eine wattenmeerweite Küstenschutzstrategie zu verständigen. Bei<br />
der Meinungsbildung helfen Ihnen die v<strong>org</strong>etragenen Argumente der anwesenden Interessengruppenvertreter<br />
des Naturschutzes, des Küstenschutzes, der Landwirtschaft und<br />
des Tourismus.<br />
Am Ende der Konferenz verabschieden Sie eine gemeinsame Ministererklärung, deren<br />
Entscheidungen von allen drei Länderministern gemeinsam getragen wird.<br />
„Entscheidung<strong>“</strong> kann sowohl bedeuten, dass man einen Kompromiss findet, als auch<br />
dass Einzelfragen vertagt werden, weil inhaltlicher Klärungsbedarf besteht <strong>oder</strong> sie<br />
noch nicht entscheidungsreif sind.<br />
Dies ist Ihre Eröffnungsrede auf der Konferenz:<br />
DeutscheR MinisterIn: „Der <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> betrifft uns alle gleichermaßen – ob Dänen, Deutsche<br />
<strong>oder</strong> Niederländer. Wenn der Meeresspiegel steigt, müssen wir v<strong>org</strong>es<strong>org</strong>t haben und unsere<br />
Küsten vor Überschwemmungen schützen können. Und auch das <strong>Wattenmeer</strong> selbst ist hierdurch<br />
gefährdet.<br />
Es ist eine große Aufgabe der jetzigen Zeit, dem <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> rechtzeitig entgegen zu treten<br />
und seine absehbar katastrophalen Folgen so weit es nur geht zu begrenzen. Aber wir müssen<br />
uns gleichzeitig auch heute schon darauf vorbereiten, dass wir nicht alle Folgen mehr verhindern<br />
können, und besonders die Küstenregionen vor den Folgen schützen müssen. Die Sicherheit<br />
der Menschen steht hier an oberster Stelle. Auch die Sicherung der wirtschaftlichen Zukunft der<br />
Region ist eine wesentliche Herausforderung. Und zugleich ist das <strong>Wattenmeer</strong> ein Naturgebiet<br />
von weltweiter Bedeutung, welches wir unbedingt erhalten müssen!<br />
Es geht also um Vorschläge und Entscheidungen, wie der Schutz des <strong>Wattenmeer</strong>es, die Sicherheit<br />
für die Menschen, und die wirtschaftlichen Nutzungen in Zukunft miteinander zu vereinbaren<br />
sind, wir müssen integrierte Lösungen finden!<br />
Um dies zu erreichen, suchen wir heute den Dialog mit Ihnen, den Anwohnern, den Wirtschaftenden,<br />
den Naturschützenden aus den Küstenregionen. Wir wollen und werden gemeinsam mit<br />
Ihnen den bestmöglichen Weg finden!<strong>“</strong>
Arbeitsblatt UmweltministerIn Niederlande<br />
Trilaterale Ministerkonferenz „<strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> und Küstenschutz<strong>“</strong><br />
Sehr geehrte Umweltministerin, sehr geehrter Umweltminister!<br />
Sie vertreten die Niederlande auf der heutigen Küstenschutz-Konferenz. Ihnen als<br />
MinisterIn ist viel daran gelegen, etwas für die Menschen und die Natur zu tun, aber<br />
natürlich auch den verschiedenen Wählergruppen in Ihrem eigenen Land entgegen zu<br />
kommen und Kompromisse zu schließen, wo dies möglich ist.<br />
Ihre Aufgabe ist es, sich gemeinsam mit den Umweltministern aus Deutschland und<br />
Dänemark auf eine wattenmeerweite Küstenschutzstrategie zu verständigen. Bei der<br />
Meinungsbildung helfen Ihnen die v<strong>org</strong>etragenen Argumente der anwesenden Interessengruppenvertreter<br />
des Naturschutzes, des Küstenschutzes, der Landwirtschaft und<br />
des Tourismus.<br />
Am Ende der Konferenz verabschieden Sie eine gemeinsame Ministererklärung, deren<br />
Entscheidungen von allen drei Länderministern gemeinsam getragen wird.<br />
„Entscheidung<strong>“</strong> kann sowohl bedeuten, dass man einen Kompromiss findet, als auch<br />
dass Einzelfragen vertagt werden, weil inhaltlicher Klärungsbedarf besteht <strong>oder</strong> sie<br />
noch nicht entscheidungsreif sind.<br />
Dies ist Ihre Eröffnungsrede auf der Konferenz:<br />
NiederländischeR MinisterIn: „Wir Menschen haben viele Jahrhunderte lang mit dem Meer gerungen.<br />
Wir haben neues Land erschlossen und die Ressourcen der Nordsee genutzt. Immer wieder<br />
mussten dabei Rückschläge hingenommen und ein gewisser Preis gezahlt werden.<br />
Im Küstenschutz gibt es langjährige wertvolle Erfahrungen und vielversprechende neue Ideen.<br />
Unsere Strategien haben wir mit der Zeit <strong>im</strong>mer weiter verbessert und können daher voller Mut<br />
in die Zukunft blicken. Die <strong>Wattenmeer</strong>küste ist eine lebenswerte Region, die wir für unsere<br />
Kinder und Enkel erhalten werden, und zwar auch als den einzigartigen Naturraum, der das<br />
<strong>Wattenmeer</strong> heute ist.<br />
An der heutigen Küstenlinie wollen wir in den Niederlanden festhalten und zugleich Wege suchen,<br />
wie wir die Kräfte der Natur - die natürliche Dynamik - auch <strong>im</strong> Sinne der Erhaltung der<br />
Küstenlandschaft nutzen können. Die Natur- und Küstenschützer in den Niederlanden arbeiten<br />
an diesen Zielen schon heute vielfältig zusammen.<br />
Für eine zukunftsfähige Region sollte es unser aller Anliegen sein, persönliche Interessen mit<br />
den Interessen anderer abzuwägen und gemeinsame Lösungen zu finden.<br />
Aber wir müssen auch erkennen, dass wir als <strong>Wattenmeer</strong>staaten hier auch eine gemeinsame<br />
Verantwortung haben. Deshalb arbeiten wir seit so vielen Jahren <strong>im</strong> <strong>Wattenmeer</strong> als drei Staaten<br />
zusammen, und zwar außerordentlich erfolgreich.<br />
Ein großer Vorteil ist dabei auch, dass wir voneinander und von unseren Erfahrungen lernen<br />
können. Gerade be<strong>im</strong> Umgang mit den Folgen des <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong>s werden wir dies unbedingt<br />
brauchen. Und ich bin mir sicher, dass wir uns diesem Ziel bei dieser Konferenz ein großes Stück<br />
nähern!<strong>“</strong>
Arbeitsblatt UmweltministerIn Dänemark<br />
Trilaterale Ministerkonferenz „<strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> und Küstenschutz<strong>“</strong><br />
Sehr geehrte Umweltministerin, sehr geehrter Umweltminister!<br />
Sie vertreten Dänemark auf der heutigen Küstenschutz-Konferenz. Ihnen als MinisterIn<br />
ist viel daran gelegen, etwas für die Menschen und die Natur zu tun, aber natürlich<br />
auch den verschiedenen Wählergruppen in Ihrem eigenen Land entgegen zu kommen<br />
und Kompromisse zu schließen, wo dies möglich ist.<br />
Ihre Aufgabe ist es, sich gemeinsam mit den Umweltministern aus Deutschland und den<br />
Niederlanden auf eine wattenmeerweite Küstenschutzstrategie zu verständigen. Bei<br />
der Meinungsbildung helfen Ihnen die v<strong>org</strong>etragenen Argumente der anwesenden Interessengruppenvertreter<br />
des Naturschutzes, des Küstenschutzes, der Landwirtschaft und<br />
des Tourismus.<br />
Am Ende der Konferenz verabschieden Sie eine gemeinsame Ministererklärung, deren<br />
Entscheidungen von allen drei Länderministern gemeinsam getragen wird.<br />
„Entscheidung<strong>“</strong> kann sowohl bedeuten, dass man einen Kompromiss findet, als auch<br />
dass Einzelfragen vertagt werden, weil inhaltlicher Klärungsbedarf besteht <strong>oder</strong> sie<br />
noch nicht entscheidungsreif sind.<br />
Dies ist Ihre Eröffnungsrede auf der Konferenz:<br />
DänischeR MinisterIn: „Der Küstenschutz ist ein wichtiger Faktor für ein zukunftsfähiges Bestehen<br />
in der Gesellschaft. Es gilt, die richtigen Methoden des Küstenschutzes zu wählen, um<br />
unsere wirtschaftlichen Stärken zu erhalten und auszubauen. Die Sicherheit der Menschen steht<br />
dabei ganz vorne an.<br />
Dänemark hat aber auch eine sehr lange Küstenlinie, und das <strong>Wattenmeer</strong> ist davon nur ein<br />
recht kleiner Teil. Das ist ein großer Unterschied zu unseren Nachbarn. Wir müssen deshalb bei<br />
teuren Küstenschutzmaßnahmen besonders darauf achten, dass sie wirtschaftlich sinnvoll und<br />
für unser Land tragbar sind!<br />
Zu unseren Zielen gehört natürlich auch eine zukunftsfähige Umwelt. Dänemark engagiert sich<br />
an seinen Küsten schon heute sehr für die Natur. Das <strong>Wattenmeer</strong> benötigt dabei sogar unseren<br />
gemeinsamen Schutz, wir haben uns dem in unserer auch wirklich international vorbildlichen<br />
länderübergreifenden Kooperation verschrieben, denn es existiert als ein weltweit bedeutendes<br />
Ökosystem über unsere Landesgrenzen hinaus. Das <strong>Wattenmeer</strong> ist deshalb praktisch auf seiner<br />
gesamten Fläche auch durch europäische Gesetze geschützt. Nach der Zeit, in der nur nationales<br />
Denken vorherrschte, sind wir nun in einem Zeitalter der Kommunikation und Kooperation<br />
angekommen, wovon die Küstenregionen letztendlich profitieren werden. Unsere gemeinsame<br />
Erfahrung wird uns stark machen für alle Herausforderungen.<strong>“</strong>
Arbeitsbogen zur Ministererklärung<br />
Frage 1: Soll der Küstenschutz sich nur um den Schutz menschlicher<br />
Siedlungen kümmern <strong>oder</strong> auch Salzwiesen und Wattflächen erhalten?<br />
PRO<br />
CONTRA<br />
ENTSCHEIDUNG:<br />
Frage 2: Sollen wir die bestehende Küstenlinie auf jeden Fall halten,<br />
<strong>oder</strong> stellenweise vor dem steigenden Meeresspiegel zurück<strong>weichen</strong>?<br />
PRO<br />
CONTRA<br />
ENTSCHEIDUNG:
Arbeitsbogen zur Ministererklärung<br />
Frage 3: Soll der Küstenschutz wie bisher mit Beton und Stahl, <strong>oder</strong> verstärkt<br />
mit Sandvorspülungen auf den Meeresanstieg reagieren?<br />
PRO<br />
CONTRA<br />
ENTSCHEIDUNG:<br />
NOTIZEN:
Küstenschutz<br />
Landwirtschaft<br />
Kustbescherming<br />
Landbrug<br />
Kystbeskyttelse<br />
Landbouw<br />
Agriculture<br />
Coastal protection<br />
Naturschutz<br />
Tourismus<br />
Natuurbescherming<br />
Joker<br />
Nature protection<br />
Joker<br />
Minister ruft Redner auf !<br />
Minister appoints speaker !<br />
Minister wijst spreker aan!<br />
Ministeren kalder taler op!<br />
Naturbeskyttelse Joker<br />
Toerisme<br />
Joker<br />
Tourism<br />
Joker<br />
Minister ruft Redner auf !<br />
Minister appoints speaker !<br />
Minister wijst spreker aan!<br />
Ministeren kalder taler op!<br />
Turisme<br />
Joker<br />
Joker<br />
Joker
Deutschland<br />
Deutschland<br />
Duitsland<br />
Duitsland<br />
Tyskland<br />
Tyskland<br />
Germany<br />
Germany<br />
Niederlande<br />
Niederlande<br />
Nederland<br />
inister ruft Redner auf !<br />
Minister appoints speaker !<br />
Minister wijst spreker aan!<br />
Ministeren kalder taler op!<br />
Denemarken<br />
Netherlands<br />
Dänemark<br />
Holland Danmark<br />
Nederland<br />
Denemarken<br />
Netherlands<br />
Dänemark<br />
Holland<br />
Danmark<br />
Danmark<br />
Danmark