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Klausuraufgaben zur Vorlesung Automatisierung 2 1 ...

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Klausur <strong>Automatisierung</strong> 2 I 7422, IB601, I5414 und I5D31 15.7.2003 Seite 1 von 9<br />

<strong>Klausuraufgaben</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>Automatisierung</strong> 2<br />

Prüfung I 7422, IB601 und I 5D31<br />

Prüfer: Link<br />

Termin: 15.7.2003<br />

Beginn: 14:00 Uhr<br />

Dauer: 90 min<br />

Gesamtpunktezahl maximal 105. Bewertungsgrundlage: Maximum 80 Punkte<br />

1. Prozessmodelle und Basiskonzepte 15 Punkte<br />

1. Bei dem Beispiel-Vorhaben „Andock-Leitsystem“ aus der <strong>Vorlesung</strong> war eine völlig<br />

neue Funktionalität zu erstellen, deren Eigenschaften von vorne herein noch nicht<br />

vollständig definiert werden konnten und die teilweise erst durch Einsatzerfahrung<br />

festgelegt werden konnten. Nach welchem Vorgehensmodell würden Sie ein solches<br />

Vorhaben angehen? Geben Sie hierfür eine Begründung (auch Vor- und Nachteile)<br />

und skizzieren Sie das Modell 7 Punkte<br />

A: Evolutionäres Modell, da dieses charakterisiert ist durch eine stufenweise REntwicklung<br />

auf der Basis von Einsatzerfahrung. Die Vorteile<br />

• In kurzen Zeitabständen lauffähige Produkte<br />

• Frühzeitige Einsatzerfahrung<br />

• Arbeitsschritte überschaubarer Größe<br />

• Abgabe von einsatzfähigen Zwischenergebnissen<br />

Kommen zum Tragen, da im Vorhaben schrittweise Kerneigenschaften erzeugt und damit die<br />

für die weitere Definition des Produktes notwendige Einsatzerfahrung gewonnen werden<br />

kann.<br />

Dem gegenüber stehen aber auch Nachteile:<br />

• Gefahr der kompletten Überarbeitung der Systemarchitektur<br />

• Nullversion nicht flexibel genug für Anpassung an Evolutionspfade<br />

2. Beim Andockleitsystem handelt es sich um eine Echtzeitanwendung mit komplexen<br />

Algorithmen, komplexer Systemumgebung und zeitabhängigem Verhalten. Welche<br />

Methoden (Kombinationen von Basiskonzepten) bzw. welche einzelnen<br />

Basiskonzepte kommen <strong>zur</strong> Modellierung in Frage? 8 Punkte<br />

A: Komplexität Algorithmen Pseudocode<br />

Programmablaufplan<br />

Struktogramm<br />

Entscheidungstabelle<br />

Regeln<br />

Komplexität Systemumgebung, Datenflussdiagramm<br />

zeitabhängiges<br />

Verhalten<br />

Petri-Netz<br />

Zustandsautomat<br />

Aktivitätsdiagramm<br />

Sequenzdiagramm<br />

Kollaborationsdiagramm


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2. Zustandsautomaten 30 Punkte<br />

1. Stellen Sie folgenden Automaten als hierarchischen Automaten dar, indem Sie die<br />

Zustände A und C in einen Oberzustand D zusammenfassen. 5 Punkte<br />

Superstate<br />

Substate<br />

D<br />

A<br />

c<br />

a<br />

b<br />

B<br />

2. Gegeben sei folgender Automat:<br />

A:<br />

C<br />

d<br />

Wenn nach der Initialisierung die Ereignisse in der Folge a, c, b, a eintreten, in<br />

welcher Reihenfolge werden die Zustände A, C, D dann durchlaufen ?<br />

5 Punkte<br />

A: „a“ erstmals: Übergang in Unterzustand „C“<br />

Dann „c“: Übergang in Unterzustand „D“<br />

Dann „b“: Übergang in Zustand „A“<br />

Dann „a“: Übergang in Unterzustand „D“ (letzter Unterzustand von B)


Klausur <strong>Automatisierung</strong> 2 I 7422, IB601, I5414 und I5D31 15.7.2003 Seite 3 von 9<br />

Modellieren Sie ein Software-System für die Roboter-Steuerung für nachfolgend<br />

beschriebene Aufgabe:<br />

Eine Montage-Station wird von einem Transportband mit zwei verschieden großen Bauteile-<br />

Trägern BT groß und BT klein versorgt. Das Band wird in einem festen Takt um ein Fach<br />

weiterbewegt und liefert ein Signal, ob das mittlere Entnahmefach leer ist oder BT groß oder<br />

BT klein enthält. Der Roboter der Montage-Station soll bei Vorhandensein eines Bauteile-<br />

Trägers diesen ergreifen und der entsprechenden Montagezelle MZ groß (kann nur BT groß<br />

bestücken) oder MZ klein (kann nur BT klein bestücken) zuführen. Ist diese jedoch bereits belegt,<br />

soll der Roboter den Bauteile-Träger im entsprechenden Puffer P groß oder P klein ablegen.<br />

Danach kehrt er wieder in die Grundstellung am Entnahmefach <strong>zur</strong>ück. Der Transportvorgang<br />

durch den Roboter dauert weniger als einen Taktzyklus. Die Montagezellen verfügen jeweils<br />

über ein eigenes Abtransportband, das einen fertig bestückten Bauteileträger unmittelbar nach<br />

der Montage abtransportiert, so dass die Montagezelle wieder frei ist.<br />

Die Bauteileträger können in beliebiger Reihenfolge ankommen, ebenso wie leere Fächer.<br />

Wenn ein leeres Fach ankommt, sollen die Montagezellen durch den Roboter aus den Puffern<br />

versorgt werden. Es müssen alle ankommenden Bauteile-Träger vom Band genommen<br />

werden.<br />

Modellieren Sie nun das Software-System der Robotersteuerung als Harel-Automat:<br />

Der Roboter soll in Grundstellung zugriffsbereit am Entnahmefach stehen.<br />

Wird ein BT groß angeliefert,<br />

muss der BT groß vom Band zu MZ groß transportiert werden, wenn diese frei ist,<br />

muss der BT groß vom Band zu P groß transportiert werden, wenn MZ groß belegt<br />

ist.<br />

Wird ein BT klein angeliefert,<br />

muss der BT klein vom Band zu MZ klein transportiert werden, wenn diese frei ist,<br />

muss der BT klein vom Band zu P klein transportiert werden, wenn MZ klein belegt<br />

ist.<br />

Wird ein leeres Fach antransportiert, werden die Puffer abgearbeitet. (Als einen<br />

Zustand behandeln, der durch ein „ready“-Signal bzw. „leere Puffer“ beendet wird)<br />

Das Band liefert die Signale „BT_klein“, „BT_groß“ und „leer“, die Montagezellen<br />

ein „belegt“ Flag und die Puffer ein „leere_puffer“ Flag sowie nach Entnahme ein<br />

„ready“ Signal. 20 Punkte


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3. Petri-Netze 30 Punkte<br />

1. Ergänzen Sie das nachfolgende Petri-Netz um eine Stelle S3 (und zugehörige Kanten),<br />

so dass von den beiden Prozessen immer nur ausschließlich einer laufen kann.<br />

5 Punkte<br />

T1<br />

T3<br />

S1<br />

S2<br />

S3<br />

S4<br />

S5<br />

T2<br />

T4<br />

2. Gegeben sei folgendes S/T-Netz<br />

Geben Sie die vektorielle Darstellung des obigen Petri-Netzes an. 5 Punkte<br />

⎛−1⎞<br />

v ⎜ ⎟<br />

t = ⎜ 1 ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 0 ⎠<br />

⎛ 0 ⎞<br />

v ⎜ ⎟<br />

= ⎜−1⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 1 ⎠<br />

⎛ 1 ⎞<br />

v ⎜ ⎟<br />

= ⎜ 0 ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝−1⎠<br />

⎛−1<br />

t ⎜<br />

N = ⎜ 1<br />

⎜<br />

⎝ 0<br />

0<br />

−1<br />

1<br />

1 ⎞<br />

⎟<br />

0 ⎟<br />

−1⎟<br />

⎠<br />

⎛1⎞<br />

v ⎜ ⎟<br />

C = ⎜1⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝1⎠<br />

1<br />

t2<br />

t3<br />

m0<br />

v<br />

⎛1⎞<br />

⎜ ⎟<br />

= ⎜0⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝0⎠<br />

3. Modellieren Sie die Dynamik eines gegenüber Aufgabe 2.3 vereinfachten Systems<br />

mithilfe eines Petri-Netzes.


Klausur <strong>Automatisierung</strong> 2 I 7422, IB601, I5414 und I5D31 15.7.2003 Seite 6 von 9<br />

Es wird hier nur eine Sorte Bauteile-Träger angeliefert und montiert.<br />

20 Punkte<br />

BTT<br />

neues_Fach<br />

_frei<br />

montieren<br />

0<br />

MZ_prüf en<br />

0<br />

BTT_prüfen<br />

0<br />

MZ_belegt<br />

Puffer_füllen<br />

0<br />

kein_BTT<br />

Puffer<br />

BTT_montiert<br />

Puffer_abarbeiten<br />

0<br />

abtransportieren<br />

0<br />

Band


Klausur <strong>Automatisierung</strong> 2 I 7422, IB601, I5414 und I5D31 15.7.2003 Seite 7 von 9<br />

0<br />

4. SA/RT 30 Punkte<br />

1. Was versteht man unter „data balancing“ und mit welchen Mitteln wird<br />

Datenintegrität hergestellt bzw. womit lässt sie sich überprüfen? 5 Punkte<br />

A: Data Dictionary Einträge und Datenintegrität (balancing)<br />

Verfeinerung Prozesse Verfeinerung Datenflüsse<br />

Welche Datenflüsse zwischen zwei Diagrammen gehören wie zusammen ?<br />

Zusammenhang über Data Dictionary Einträge Forderungen:<br />

1. Jeder Datenflusspfeil hat einen Datenflussnamen (mögl. Ausnahme gesamter<br />

Speicher).<br />

2. Jeder Datenflussname ist im Data Dictionary definiert.<br />

3. Jeder Speicher hat einen Namen.<br />

4. Jeder Speichername ist im Data Dictionary definiert.<br />

5. Alle Datenflüsse eines untergeordneten DFD müssen im übergeordneten DFD<br />

entweder unter gleichem Namen erscheinen oder Teilkomponente eines Datenflusses<br />

sein. Die Teilkomponenten-Eigenschaft muss im DD beschrieben sein.<br />

Eigenschaft erfüllt: Ausbalanciertes Datenmodell (balancing), Datenintegrität<br />

3.1<br />

2. Was bedeuten die auf einen Kontrollbalken eines FD zeigenden Kontrollflüsse und wo<br />

müssen diese Kontrollflüsse noch erscheinen erscheinen? 5 Punkte<br />

A: Sie zeigen Ereignisse an, welche den Ablauf der 3.3 Prozesse des zugehörigen FD steuern. Sie<br />

müssen im RD definiert sein und in einer CSpec vorkommen, in der angegeben ist, wie sie die<br />

Prozesse steuern.<br />

3. Modellieren Sie ein Softwaresystem für eine Hausalarmanlage, wobei das<br />

Kontextdiagramm gegeben ist (siehe Zeichnung).<br />

Erstellen Sie hierfür die FD0 und CSpec0 aufgrund folgender Anforderungen:<br />

Das System kann durch das Steuerkommando „Einschalten“ bzw. „Ausschalten“<br />

aktiviert bzw. deaktiviert werden.<br />

Ist das System aktiviert, soll das Ansprechen eines PIR-Bewegungsmelders das<br />

System in Voralarm versetzen, wobei als Präventivmaßnahmen die Glasbruch- und der<br />

Haustürunterbrechungsmelder aktiviert werden sowie (falls kein Bewohner im Haus<br />

ist) die Rolläden verschlossen und die Haustür verriegelt werden. Spricht dann ein<br />

Glasbruch-oder der Türunterbrechungsmelder an, löst dies den Alarm aus, wobei die<br />

Alarmsirene und die Scheinwerfer eingeschaltet werden. Der Alarm kann nur durch<br />

ein Steuerkommando „Alarm aus“ abgebrochen werden, woraufhin das System


Klausur <strong>Automatisierung</strong> 2 I 7422, IB601, I5414 und I5D31 15.7.2003 Seite 8 von 9<br />

weiterhin aktiv sein soll.<br />

Der Voralarm kann durch ein Steuerkommando „Voralarm aus“ abgebrochen werden,<br />

woraufhin das System weiterhin aktiv sein soll.<br />

Spricht direkt ein Glasbruch-oder der Türunterbrechungsmelder an, während das<br />

System aktiv ist, löst dies direkt den Alarm aus. 20 Punkte


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