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Dimensionieren 2 Prof. Dr. K. Wegener Name Vorname Legi-Nr. Übung 6: Laufrolle Besprechung 24.04.13, Abgabe 08.05.13 Musterlösung Voraussetzungen • Lagerungen Problemstellung Für die Lagerung des Gabelbolzens einer schwenkbaren Laufrolle wurden zwei gleiche Rillenkugellager der Reihe 62 ausgewählt. Die grösste Radkraft beträgt F = 2.5 kN. Es wird eine mittlere Belastung geschätzt, normale Genauigkeit ist ausreichend. Es ist die Tragfähigkeit beider Lager zu prüfen • Wie gross ist die Tragsicherheit (statische Kennzahl) f S ? • Welche Passungen sind aufgrund der Belastungsarten vorzusehen? Zeichnen Sie das lagerungstechnische Symbol. 1
- Seite 2 und 3: Tabelle 1: FAG Rillenkugellager ein
- Seite 4 und 5: Lösung Aus dem Konstruktionsentwur
Dimensionieren 2<br />
Prof. Dr. K. Wegener<br />
Name<br />
Vorname<br />
Legi-Nr.<br />
Übung 6: Laufrolle Besprechung 24.04.13, Abgabe 08.05.13<br />
Musterlösung<br />
Voraussetzungen<br />
• Lagerungen<br />
Problemstellung<br />
Für die Lagerung des Gabelbolzens einer schwenkbaren Laufrolle wurden zwei gleiche Rillenkugellager<br />
der Reihe 62 ausgewählt. Die grösste Radkraft beträgt F = 2.5 kN. Es wird eine mittlere Belastung<br />
geschätzt, normale Genauigkeit ist ausreichend.<br />
Es ist die Tragfähigkeit beider Lager zu prüfen<br />
• Wie gross ist die Tragsicherheit (statische Kennzahl) f S ?<br />
• Welche Passungen sind aufgrund der Belastungsarten vorzusehen? Zeichnen Sie das lagerungstechnische<br />
Symbol.<br />
1
Tabelle 1: FAG Rillenkugellager einreihig; Ausschnitt aus dem Lagerkatalog<br />
2
Hinweise und Formeln<br />
Statisch äquivalente Belastung:<br />
Für Rillenkugellager<br />
P 0 = X 0 · F r + Y 0 · F a<br />
e ax = F a<br />
F r<br />
≤ 0.8: X 0 = 1 und Y 0 = 0<br />
e ax = F a<br />
F r<br />
> 0.8: X 0 = 0.6 und Y 0 = 0.5<br />
Stat. Tragzahl C 0 auslesen<br />
Statische Tragsicherheit f S = C 0<br />
P 0<br />
Passungswahl:<br />
Wälzlagertoleranzen (DIN 620):<br />
Lager 6205 d = 25 mm + 0/ − 10 µm D = 52 mm + 0/ − 13 µm<br />
Toleranzen von Gehäuse und Welle (ISO286)<br />
Radiallager<br />
Belastungsart<br />
Punktlast<br />
Umfangslast<br />
Axiallager<br />
Gehäuse(Bohrung)<br />
Welle<br />
Verschiebbarkeit Toleranzfeld Verschiebbarkeit Wellendurchmesser Toleranzfeld<br />
Belastungshöhe<br />
Loslager,leicht verschiebbar<br />
G7, H7<br />
Loslager, leicht<br />
g6,h6<br />
verschiebbar<br />
alle ø<br />
Loslager, höhere H6,J7<br />
Loslager, höhere<br />
h5,j6<br />
Genauigkeit<br />
Genauigkeit<br />
kleine Belastung K7 bis 100mm j6,k6<br />
mittlere Belastung M7 bis 200mm k6,m6<br />
hohe Belastung N7 bis 500mm m6,n6<br />
starke Stösse P7 über 500mm p6<br />
Gehäuse<br />
Welle<br />
Belastungsart Lagerart Betriebsbedingungen Toleranzfeld Betriebsbedingungen Toleranzfeld<br />
Axiallast<br />
normale Genauigkeit E8<br />
Kugellager<br />
alle Arten,<br />
hohe Genauigkeit H6<br />
Belastungen und<br />
normale Belastung E8<br />
Rollenlager<br />
Grössen<br />
hohe Belastung G7<br />
j6,k6<br />
3
Lösung<br />
Aus dem Konstruktionsentwurf ist ersichtlich, dass es sich - bei losen Passungen am Aussenring - um<br />
eine schwimmende Lagerung handelt. Die Axialkraft wird vom Lager A aufgenommen.<br />
Ermitteln der Lagerkräfte<br />
Aus dem Gleichgewicht vertikal:<br />
aus Momentenbedingung (um Lager A):<br />
aus Gleichgewicht horizontal:<br />
Abbildung 1: Kräfte auf Laufrolle<br />
Das Resultat zeigt: Das Lager A ist stärker belastet.<br />
Statisch äquivalente Belastung<br />
F aA = F = 2 ′ 500N (1)<br />
F · 60 = F rB · 30 ⇒ F rB = 2F = 5 ′ 000N (2)<br />
wobei bei Rillenkugellagern (siehe Katalog oder Hinweise) für<br />
F rA = F rB = 5 ′ 000N (3)<br />
P 0 = X 0 · F r + Y 0 · F a (4)<br />
e ax = F a<br />
F r<br />
≤ 0.8 gilt: X 0 = 1 und Y 0 = 0 (5)<br />
Hier ist:<br />
e ax = F a<br />
F r<br />
> 0.8 gilt: X 0 = 0.6 und Y 0 = 0.5 (6)<br />
F aA<br />
= 2′ 500<br />
F rA 5 ′ = 0.5 (7)<br />
000<br />
4
deshalb gilt: X 0 = 1 und Y 0 = 0 (8)<br />
Damit ergibt sich für das Lager A die statisch äquivalente Belastung:<br />
P 0 = F rA = 5 ′ 000N (9)<br />
Aus dem Lagerkatalog für Lager 6205 (Wellendurchmesser d=25 mm) kann man herauslesen: C 0 =<br />
7 ′ 800N<br />
Somit beträgt die Tragsicherheit (statische Kennzahl):<br />
Wahl der Passungen<br />
Lagerringbelastung und geforderte Passungen<br />
• Innenringe: Punktlast ⇒ lose Passung zulässig<br />
• Aussenringe: Umfangslast ⇒ feste Passung notwendig<br />
f S = C 0<br />
= 7′ 800<br />
P 0 5 ′ = 1.56 (10)<br />
000<br />
Der Kugellagerkatalog schlägt für mittlere Belastung weitere und engere Übergangspassungen vor:<br />
• für den Bolzen eine Toleranz h6 (25 0 −13 ), mit Normaltoleranz der Lagerbohrung d = 25<br />
0<br />
−10<br />
• für das Gehäuse eine Toleranz M7 (52 0 −30 ), mit Normaltoleranz des Aussenrings D = 52<br />
0<br />
−13<br />
Anmerkung<br />
Wenn zwischen Aussenring und Gehäuse ein Festsitz vorhanden ist, müssen die Lager durch am Aussenring<br />
angreifende Kräfte eingepresst werden, da über die Wälzkörper keine Montagekräfte übertragen<br />
werden dürfen. Dabei müsste in der vorliegenden Konstruktion sehr sorgfältig vorgegangen<br />
werden, weil die Hülse zwischen den Innenringen die Distanz vorgibt. Die Lage des unteren Aussenringes<br />
ist zudem nicht definiert.<br />
Die vorliegende Konstruktion ist geeignet, wenn am Aussenring ebenfalls ein Schiebesitz vorliegt. Das<br />
ist möglich, wenn die Achse des Rollenträgers nur wenige Umdrehungen ausführt und die Gefahr der<br />
Passungsrostbildung nicht besteht.<br />
Bei Festsitz am Aussenring bietet sich eine Lösung mit Distanzhülse zwischen den Aussenringen an<br />
gemäss Abb. (2).<br />
Abbildung 2: Alternative<br />
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